Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Werkstatt lackiert am Auto falsche Farbe: was tun?
siebensieben
01.12.2012, 17:24
Meinem Sohn hat jemand eine kleine Delle in den Kotflügel gefahren, die gegnerische Versicherung übernimmt den Schaden und empfiehlt eine Fachwerkstatt. Jetzt hat er gestern das Auto abgeholt, die Farbe passt überhaupt nicht. Angeblich hätten sie die Originalfarbe genommen, und das Fahrzeug sei wohl früher schon mal komplett überlackiert worden, mit nicht der Originalfarbe. Unseres Wissens ist das aber nicht der Fall, das Fahrzeug war von privat gekauft, Fiat Punto, ca. fünf Jahre, Farbe orange (gut, darüber wollen wir jetzt nicht diskutieren. ;) ).
Und selbst wenn: Kann eine Werkstatt kurzerhand "irgendeine" Farbe nehmen, oder ist sie nicht vielmehr verpflichtet, genau die vorhandene Farbe zu nehmen und notfalls zu mischen? Sonst würde man ja auch bei deutlich älteren Autos noch mehr Farbunterschiede sehen.
Wir haben den Eindruck, die Werkstatt redet sich raus und macht sich die Arbeit leicht. Wie verhält man sich? Der Versicherung den Fall schildern? Immerhin ist das ja eine deutliche Wertminderung, wenn die Unterschied so offensichtlich ist.
http://i6.photobucket.com/albums/y206/schlumpf/Verschiedenes/P1380118Large.jpg
http://i6.photobucket.com/albums/y206/schlumpf/Verschiedenes/P1380121Large.jpg
Sieht so aus, als wäre die Originalfarbe durch Alterungsprozesse schlicht verblasst, falls so etwas bei Autolacken noch passiert.
Interessanter Fall. Bin gespannt. Auch wenn's für Euch natürlich erstmal ärgerlich ist.
ehemaliges mitglied
01.12.2012, 17:34
Korrekt, gerade bei Orange ein Problem. Ein guter Lackierer hätte das gemerkt und die Farbe entsprechend angepasst.
Waschi.1
01.12.2012, 17:34
Du hast ein Anrecht auf eine Beilackierung :gut:
d.h. Die vordere Tür sowie die A-Säule werden beilackiert so das dieser Farbunterschied mittig in der Tür verläuft und somit nicht mehr sichtbar ist.. Ich vermute mal der Lackierer hat kein Farbmuster angefertigt wo es vorzugsweise bis zu 10 Stück gibt !! Farbmuster sind kleine Schablonen wo die verschiedenen Nuancen eines Farbton auflackiert werden. Diese hält man dann ans Auto um die beste Möglichkeit auszuwählen. In Deinem Gutachten sollte stehen --> Anfertigung Lackmuster oder sogar Beilackierung Tür VL ? :bgdev:
Wenn ich so ein Auto vom Lacker bekomme geht es postwendend zurück..
Bei neueren Versicherungverträgen hat man sogar bei einem Kaskoschaden Anrecht auf eine Beilackierung !!
Es wird für einen Lackierer aber auch immer schwieriger den passenden Farbton zu finden !!
Früher wurde grau grundiert.. Farbe rauf.. Klarlack .. Fertig :gut:
Heute wird die Grundierung eingefärbt.. dann kommt die Farbe sowie eingefärbter Klarlack und dann vorzugsweise elektrostatisch lackiert :D
Mit der Menge Lack für eine Nachlackierung an dem Kotflügel sowie Tür.. Wird werksmässig fast der ganze Karren lackiert :D
Kann leider nichts fachliches beitragen aber - super ärgerlich....... :flop:
Waschi.1
01.12.2012, 17:48
Was noch sehr interessant ist.. Ein Lacker sieht sofort wenn irgendwo was nachlackiert ist :D
Nur wenn man sowas reklamieren möchte werden sie blind :D
Vielleicht hilft polieren des Rest. Ich jedenfalls würde keine angepasste Farbe wollen, wenn es wirklich verblasst ist. Polierst Du mal, hast Du wieder unterschiedliche Farben.
BTW: Wieso nimmst Du eine Werkstatt die die gegnerische Versicherung empfiehlt. Ist doch klar dass die den billigsten Krauter nimmt. Nimm die die DIR gefällt, eine Vertragswerkstatt. Das steht Dir zu!
siebensieben
01.12.2012, 18:00
Meint Ihr, nach fünf Jahren ist der Lack schon verblasst?
Waschi.1
01.12.2012, 18:01
Polieren bringt hier 0 !!!
Vielleicht hilft polieren des Rest. Ich jedenfalls würde keine angepasste Farbe wollen, wenn es wirklich verblasst ist. Polierst Du mal, hast Du wieder unterschiedliche Farben...
Bitte? Der Wagen ist fünf, nicht 25 Jahre alt.
siebensieben
01.12.2012, 18:51
Bei neueren Versicherungverträgen hat man sogar bei einem Kaskoschaden Anrecht auf eine Beilackierung !!
Es ist ja ein Haftpflichtschaden. Hat man da nicht ohnehin Anrecht auf Wiederherstellung nahe am Originalzustand? Wie kann man denn testen, ob der Wagen schon mal lackiert war? Und wer kann das? Wir wollen ja keinen riesigen Aufwand treiben, ist doch eigentlich Sache der gegnerischen Versicherung. Wir haben also bisher nichts bezahlt, aber trotzdem ist der sichtbare Mangel jetzt eigentlich größer als vorher die kleine Delle. :wall:
Hat es Zweck, einfach mal bei einem anderen Lackierer vorbeizufahren und zu fragen, ob a) der Lack schon mal nachlackiert wurde und b) ob und wie er das ggf. hinbekommen hätte? Nur, damit man ein paar mehr Informationen hat.
Das Problem ist ja nicht, dass es ein superkleiner Unterschied ist, den man nur sieht, wenn man weiß, wo der Schaden war. Der Farbunterschied ist so krass, dass es einfach auffällt, sofort. :rolleyes:
Ich habe zwar keine Ahnung, aber wäre es ratsam, "Alleingänge" zu einem anderen Lackierer zu unternehmen?
Ich würde, bevor ich irgend was mache, erst alles der Versicherung melden, sonst verursachst Du evtl. nicht abgesprochene Kosten, auf denen Du dann sitzen bleibst.
Eine Nachlackierung lässt sich mittels Prüfgerät doch einwandfrei feststellen.
Sollte also bisher nix nachlackiert worden sein, hast du den Händler bei den Eiern, da dieser sich ja anscheinend darauf beruft.
Ist auch dummes Zeug zu behaupten, dass man einen Farbton nicht besser hinbekommt, da es sich angeblich nicht mehr um die Originalfarbe handelt!
Da lachen echt die Hühner ..
Ich hab in meiner Ausbildung in einer freien Werkstatt damals hunderte von Farbtönen angemischt für unsere Lackierer. Da wird ganz genau angepasst.
Aus meiner Erfahrung sage ich dir, dass die meisten Händler (auch große Niederlassungen) i.d.R. Lackarbeiten an Fachbetriebe abgeben.
Vielleicht hat also dein Dealer auch einfach gar keine Lust auf das ganze hin und her.
siebensieben
01.12.2012, 19:28
Ich habe zwar keine Ahnung, aber wäre es ratsam, "Alleingänge" zu einem anderen Lackierer zu unternehmen?
Sicher nicht, ich habe gemeint, dass man da nur einmal nachfragt - ich finde es immer gut, wenn man ein bisschen Wissensvorsprung hat. Aber es fragt sich, ob sich da nicht die Versicherung des "Gegners" drum kümmern soll und muss, ist ja eigentlich nicht unser Problem. Nur was ist, wenn die Versicherung das gleiche sagt wie die Werkstatt?
Die Werkstatt war übrigens von der Versicherung empfohlen. 8o :grb:
Evtl gab es von der Werkstatt für die Empfehlung einen Rabatt?
Ich würde es so auf jeden Fall nicht hinnehmen.
Waschi.1
01.12.2012, 20:04
Sicher nicht, ich habe gemeint, dass man da nur einmal nachfragt - ich finde es immer gut, wenn man ein bisschen Wissensvorsprung hat. Aber es fragt sich, ob sich da nicht die Versicherung des "Gegners" drum kümmern soll und muss, ist ja eigentlich nicht unser Problem. Nur was ist, wenn die Versicherung das gleiche sagt wie die Werkstatt?
Die Werkstatt war übrigens von der Versicherung empfohlen. 8o :grb:
Das ganze heißt Schadenssteuerung und beschert den Versicherungen Einsparungen in gigantische Höhen...
Die Werkstatt.. Vermutlich Identica Partner bekommt ca 55€ und keine UPE Teile Aufschläge bezahlt.. Muss Dir 5 Jahre Garantie geben.. Darf Dir kostenlos einen Leihwagen zu Verfügung stellen ... Der Versicherer spart ... 3x einmal am Gutachten das sie hätte evtl zahlen müssen.. Dann am Stundenlohn den eine Vertragswerkstatt abgerechnet hätte.. und dann noch der Leihwagen den du schlimmstenfalls mit Unfallersatztarif gemietet hättest..
Fahre Montag zu der Firma und bestehe auf Nachbesserung :gut:
Waschi.1
01.12.2012, 20:11
Das nächste mal in Deine Werkstatt des Vertauens ... Die freuen sich bestimmt über so einen Auftrag :gut:
siebensieben
01.12.2012, 21:55
Tja, weiß man's vorher?! Die zentrale Frage ist, hat man Anspruch auf GENAU den Farbton oder wenigstens annähernd? Und zwar unabhängig davon, ob da vorher lackiert war oder nicht oder so... Und muss ICH den Anspruch durchsetzen gegenüber der Werkstatt? Oder gegenüber der Versicherung? Letztendlich ist doch die Versicherung Auftraggeber? Oder wie funktioniert das?
fahr hin und sag ihm: wenn er das nicht passend hinbekommst, lackierst Du ihn in der selben Farbe
Waschi.1
01.12.2012, 23:10
Tja, weiß man's vorher?! Die zentrale Frage ist, hat man Anspruch auf GENAU den Farbton oder wenigstens annähernd? Und zwar unabhängig davon, ob da vorher lackiert war oder nicht oder so... Und muss ICH den Anspruch durchsetzen gegenüber der Werkstatt? Oder gegenüber der Versicherung? Letztendlich ist doch die Versicherung Auftraggeber? Oder wie funktioniert das?
Du hast Anspruch auf die passende Farbe.. Wenn nötig mit Beilackierung der Tür sowie der Seitenwand.. Autos in Flipflop Lack bekommen dann gerne mal die ganze Seite lackiert...
:D falls er sich weigert..Rufe die Versicherung an und teile denen das mit. Dann hast du innerhalb 30 min nen Leihwagen stehen und die holen das Auto ab...
Tja, weiß man's vorher?! Die zentrale Frage ist, hat man Anspruch auf GENAU den Farbton oder wenigstens annähernd? Und zwar unabhängig davon, ob da vorher lackiert war oder nicht oder so... Und muss ICH den Anspruch durchsetzen gegenüber der Werkstatt? Oder gegenüber der Versicherung? Letztendlich ist doch die Versicherung Auftraggeber? Oder wie funktioniert das?
Ganz ehrlich, frag einen Anwalt!
Meiner Erfahrung nach wird bei nichts öfter versucht einen über den Tisch zu ziehen, wie bei einer Kfz-Schadensregulierung...
Waschi.1
01.12.2012, 23:14
Der Auftraggeber bist du !! Die Versicherung war so gnädig und hat Dir die Werkstatt vermittelt !! :D
Und mit der Reparaturkostenübernahme (RKÜ) die du unterschrieben hast.. Hast du das Geld aus der Regulierung an die Werkstatt abgetreten..
siebensieben
01.12.2012, 23:30
Danke Euch schon mal für die vielen Tipps und Meinungen. Ich werde Montag wohl mal Kontakt aufnehmen und dann hier berichten.
RAMichel
01.12.2012, 23:52
Teil mal ratzfatz der Versicherung mit, dass sie aus der Abtretung keine Zahlung an den Lacker zahlen soll wg. der mangelhaften Arbeit. Wenn der sein Geld in der Tasche hat, wird die Sache mühsam, weil es für einen Anwalt kein lohnender Fall sein dürfte.
siebensieben
02.12.2012, 08:56
Montag morgen meine erste Arbeit, heute schon mal vorab per Mail!
Muigaulwurf
02.12.2012, 12:07
Und ums nochmal deutlich fürs nächte Mal zu sagen:
Die gegnerische Versicherung hat in deiner Schadensabwicklung ausser am Ende zu zahlen überhaupt nichts zu tun und sagen. Du hast den Schaden, also suchst du dir deinen Gutachter und die Werkstatt aus.
Das bedeutet nicht, dass deine ausgesuchte Werkstatt am Ende nicht auch Pfusch machen kann. Ich hab schon auch von großen Premiumherstellerwerkstätten mit eigener Lackierung Orangenhautige Kotflügel und falsche Farbtöne gesehen
Das ist hier nämlich der typische Fall wie oben angesprochen: Lackierer wird von der Versicherung zu einem gebundenen Preis (geringer als seinem "freien Preis") beauftragt, darum ist die Lust auch nicht sonderlich groß, hier groß und lange rumzutun und Farbfächer durchzuprobieren, der liest die Farbnummer ab und haut das drauf. Und dieses "der wurde schonmal nachlackiert" oder "ist in der Sonne ausgeblichen" ist doch Müll. Er wurde beauftragt, das Fahrzeug korrekt zu lackieren, das bedeutet in dem Farbton, den das Fahrzeug hat. Das bedeutet auch, die Farbe korrekt an die vorhandene anzupassen.
Er wird ja auch nicht ein ehemalig blaues, zwischenzeitlich weiss umlackiertes Fahrzeug bei einer Schadensreparatur blau lackieren, weil aufm Farbschildchen im Motorraum "blau" steht.
karlhesselbach
02.12.2012, 13:03
Vielleicht hilft polieren des Rest. Ich jedenfalls würde keine angepasste Farbe wollen, wenn es wirklich verblasst ist. Polierst Du mal, hast Du wieder unterschiedliche Farben.
BTW: Wieso nimmst Du eine Werkstatt die die gegnerische Versicherung empfiehlt. Ist doch klar dass die den billigsten Krauter nimmt. Nimm die die DIR gefällt, eine Vertragswerkstatt. Das steht Dir zu!
Und ums nochmal deutlich fürs nächte Mal zu sagen:
Die gegnerische Versicherung hat in deiner Schadensabwicklung ausser am Ende zu zahlen überhaupt nichts zu tun und sagen. Du hast den Schaden, also suchst du dir deinen Gutachter und die Werkstatt aus.
Das bedeutet nicht, dass deine ausgesuchte Werkstatt am Ende nicht auch Pfusch machen kann. Ich hab schon auch von großen Premiumherstellerwerkstätten mit eigener Lackierung Orangenhautige Kotflügel und falsche Farbtöne gesehen
Das ist hier nämlich der typische Fall wie oben angesprochen: Lackierer wird von der Versicherung zu einem gebundenen Preis (geringer als seinem "freien Preis") beauftragt, darum ist die Lust auch nicht sonderlich groß, hier groß und lange rumzutun und Farbfächer durchzuprobieren, der liest die Farbnummer ab und haut das drauf. Und dieses "der wurde schonmal nachlackiert" oder "ist in der Sonne ausgeblichen" ist doch Müll. Er wurde beauftragt, das Fahrzeug korrekt zu lackieren, das bedeutet in dem Farbton, den das Fahrzeug hat. Das bedeutet auch, die Farbe korrekt an die vorhandene anzupassen.
Er wird ja auch nicht ein ehemalig blaues, zwischenzeitlich weiss umlackiertes Fahrzeug bei einer Schadensreparatur blau lackieren, weil aufm Farbschildchen im Motorraum "blau" steht.
Genau so ist es.
Niemals zu dem von der Versicherung empfohlenen Betrieb.
Gerade für die Leasingfahrzeugbesitzer unter uns.
So ein Auto gehört immer zum betreuenden und damit auch zum zurücknehmenden Händler.
Wenn nämlich bei der Rücknahme kommt: der Unfallschaden ist sehr schlecht beseitigt, das müssen wir berechnen dann holt man einfach den wenige Meter entfernt sitzenden
Werkstattleiter hinzu.
DAS ist immer ein großer Spaß. Die Schlipsträger unter euch werden dann argumentieren. Die komischen Menschen hier vom Bord werden dann beleidigend :D
siebensieben
02.12.2012, 13:53
Wir fahren immer relativ unfallfrei, deswegen sind wir beim Abwickeln von Reparaturen nicht so versiert. Jetzt weiß ich es halt - aber dieses Mal muss man da durch. Das Auto ist wenigstens nicht geleast, ganz normal casch gekauft.
Waschi.1
05.12.2012, 21:16
Und gibt's was neues ?
siebensieben
05.12.2012, 21:55
Ja! Der Typ hat gestern angerufen und ein bisschen blabla, und als ich ihm gesagt habe, "darf ich zu Protokoll nehmen, dass Sie die vorgefundene Farbe als Fachbetrieb nicht hinbekommen..." meinte er dann schließlich, doch, doch, das geht, aber man muss sehr viel probieren bla bla bla, ja, und die Versicherung müsste ja zustimmen bla bla bla. Woraufhin ich ihm gesagt habe, er solle die doch mal fragen! Hätte er ja auch drauf kommen können. Kurz später dann der Rückruf: übernächsten Montag wird der Wagen abgeholt und tipp topp lackiert, die Versicherung hätte zugestimmt. Leihwagen gibt's auch.
Fazit: Er hätte erst fragen und dann lackieren sollen, hat er nicht, war hoch gepokert und - verloren. Jetzt hat er zweimal Arbeit. Dennoch, er war eigentlich freundlich und hat letztlich zugegeben, dass sein erstes Ergebnis scheiße aussah - aber bla bla bla... Ihr wisst schon.
Jetzt warten wir mal ab, ich werde Bescheid geben. :cool:
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