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Vanessa

Hund, im speziellen der Herdenschutzhund...

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Über Hunde und Ihre Erziehung werden Kriege geführt, zumindest virtuell im Netz, an Stammtischen und in den Niederungen des Schäferhundvereins von Kübelscheißhofen ("...scharf am Mann muß er sein...").

Die Folge hieraus sind verstimmte oder verärgerte Besitzer, unsichere oder gar agressive Tiere und eine nachhaltig verstimmte Umwelt, die keinerlei Verständnis für den Hundebesitzer und das Tier hat.

Oftmals verlieren die Halter die Halter die Geduld und das Tier wird-bestenfalls- im Tierheim abgegeben. Die, die nicht soviel Glück haben, werden einfach ausgesetzt und/oder irgendwo angebunden.

Da bei uns demnächst ein "neuer" Hund, ein 16 Monate alter Herdenschutzhundmischling einzieht aus dem Tierheim, werde ich hier hin und wieder in unregelmäßigen Abständen über seine Fortschritte berichten.

Eine vernünftige Erziehung ist ein Muß, da er bereits jetzt knapp 64 kg wiegt und kraft seiner Jugend (ungewollt) beachtlichen Schaden anrichten kann.

Hier ein Bild vom Wochenende:



Vorweg ein paar warnende Worte eines Laien zum Herdenschutzhund:

* Ein HSH ist KEIN Anfängerhund, das geht zu 100% schief.

* Ein HSH ist ein selbständig denkendes Tier, da er aufgrund seiner Bestimmung in Ausübung seiner Aufgabe permanent Entscheidungen treffen muß, die ihn oder Teilen seiner zu beschützenden Herde das Leben kosten können- Stichwort: "Reicht Verbellen oder geh ich alleine an den Feind oder warte ich auf Verstärkung?"

* Ein HSH ist kein Schmusehund- er entscheidet, wann und in welchem Umfang ihm nach Streicheleinheiten zumute ist.

*Ein HSH führt JEDEN Befehl aus, sofern er ihm sinnvoll erscheint.

* Ein HSH hält zuerst mal ALLES fremde, das sich seiner "Herde"/Familie nähert für eine Bedrohung- und fremd ist ALLES, was er nicht kennt und/oder positiv erlebt hat, HSH ist ein Synonym für MISSTRAUEN.

* Ein HSH kennt nur eine Aufgabe: Schutz der ihm anvertrauten Herde/Personen. Er will nicht gefallen, das ist nicht sein Job.

Das klingt insgesamt nicht sehr positiv, wer sich jedoch einmal auf diese Hunde einläßt, ist verloren- so wie wir....

Nachdem unser erster HSH, ein Do Khyi (Tibet Mastiff) Effendi letzte Woche verstorben ist, war die Entscheidung jedoch schnell gefallen, daß wir wieder einen Hund kriegen- und wenn der passende gerade "einsitzt" , warum soll man dann warten?

Effendi:


Er war eine "kleine" Ausgabe des Do Khyi mit ca 63 kg ausgewachsen, dafür jedoch umso wachsamer.

Ganz kurz zur Geschichte aller HSH: Sie wurden seitens des Menschen züchterisch selektiert im Hinblick auf Kraft, Intelligenz, Unabhängigkeit und Schutzinstinkt. Ob in Tibet mit dem Do Khyi, der mittlerweile leider ein Statussymbol reicher Chinesen ist, oder der Fila Brasileiro, der in Südamerika Rinderherden schützt oder der Owtscharka oder der Maremane aus Italien: Alle schützen die ihnen anvertrauten Besitztümer Ihrer Besitzer mit ihrem Leben.

Aus diesem Grund sind die Tiere auch bei ihren urtümlichen Besitzern hoch angesehen: Die Tibet Nomaden teilen ihre Vorräte mit den Hunden, da sie wissen, daß nur ein gesundes Tier ihren einzigen Besitz schützen kann.

Die Erziehung eines HSH ist aus drei Punkten heraus schwierig:

* Er will nicht gefallen- d.h. er macht nichts, um ein Lob, ein Leckerli oder eine Streicheleinheit zu kriegen- warum? Ganz einfach: Es gehört nicht zu seinem Job!

* Er hinterfragt jeden Befehl mehr oder weniger: Der Hund liegt vor der Tür und beobachtet sein Territorium- wenn man ihm dann sagt: "Komm rein!" wird er das erst tun, nachdem die Umgebung ausgiebig gescant wurde....wenn man Glück hat!

* Er ist nur in Grenzen bestechlich und mit Gewalt kommt man gar nicht weiter...

to be continued....

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Kommentare

Seite 2 von 2 ErsteErste 12
  1. Avatar von triamarc49
    Vanessa - Heute 09:50 | Antworten Elmar, die Tierheime suchen händeringend "Gassi-Geher"- kleiner Einsatz, große Freude...

    Heute fahren wir wieder zu Silas....
    ----------------------------------------------------------
    aber das loslassen ist nicht immer einfach...


    --------------------------------
    Vanessa: Ein HSH sucht sich seine "Freunde" unter den Menschen selbst- wir haben Leute erlebt, die ihn auf Anhieb streicheln durften (meistens Hundebesitzer) und ich habe Mitarbeiter gehabt-über Jahre- die jedes Mal, wenn sie in mein Büro gekommen sind (der Hund war immer dabei) von mir "abgeholt" werden mußten...
    ----------------------------------------------
    Michi, was meinst du, wie der Hund da seine Vorauswahl trifft?

    ich bin sehr tierlieb, aber der Papagei meiner Schwiegermutter (sehr lieben S.) hasste mich über Jahrzehnte?
    warum auch immer

    Manni
  2. Avatar von Vanessa
    Das kann ich Dir nur aus der Erfahrung mit Effendi und ein paar anderen HSH sagen, die sind sehr ähnlich: Effendi hat zuerst visuell Kontakt aufgenommen und alles, was nach MPM, Migrationshintergrund oder sehr dunkel aussah, war UND blieb Feind. Am leichtesten hatten es blonde Frauen, am allerleichtesten solche mit Hund, egal welcher, nur ein Golden Retriever durfte es nicht sein, da wurde er mal von einem gebissen...Ergebnis: Die gesamte Rasse hatte bis in die Steinzeit vergeigt!

    Auch wenn man Hunden eingeschränktes oder nicht vorhandenes Farbensehen nachsagt (Doc?)- Effendi haßte die Farbe ROT, bevorzugt, wenn wieder mal altes Fett am Stecken (nordicwalker) in schöffel-rot unterwegs war.

    Wenn Du da nicht aussortiert wurdest, kam er näher und hat geschnüffelt. Wenn das in Ordnung war, hat er sich angelehnt an Dich und ab dem Moment durftest Du ihn streicheln, vorher nicht- da ging er zurück. Wenn DU das dreimal gemacht hast, gabs beim 4. Mal einen Knurrer und beim 5. Mal hat er Deinen Arm gepackt, festgehalten und geschüttelt. Danach hattest Du keine Chance mehr bei dem Hund.
  3. Avatar von ehemaliges mitglied
    Mein Onkel hatte mal einen mittelasiatischen Schäferhund. Das war ein echtes Pferd. Und da ich meinen Onkel nur sehr selten gesehen habe (Entfernung), hatte ich immer mächtig Angst vor Attila, der mich immer solange angeknurrt hat, bis mein Onkel gesagt hat "Aus", dann war Ruhe. Anfassen sollte ich ihn aber trotzdem nicht; tat ich auch nicht.

    Beeindruckendes "Vieh"

    Viel Erfolg und Spaß mit Deinem neuen Familienmitglied.
  4. Avatar von dafredy
    Michi auch hier nochmal alles Gute und Glückwunsch an Silas dass ihr euch gefunden habt!
  5. Avatar von R.O. Lex
    Zitat Zitat von Vanessa
    Elmar, die Tierheime suchen händeringend "Gassi-Geher"- kleiner Einsatz, große Freude...

    Heute fahren wir wieder zu Silas....
    Elmar, ich kann das nur unterstreichen, denn ich bin inzwischen auch "auf den Hund gekommen". Lydia hat eine Alaskan Husky Hündin, die - obwohl schon acht Jahre alt und deutlich ruhiger als zu der Zeit, als sie im Rennsport aktiv war - noch immer viel Bewegung braucht. Mit ihr laufen wir an den Wochenenden kilometerweit durchs Moos und sie legt sich im Gegenzug danach auch mal eine halbe Stunde friedlich in den Biergarten.

  6. Avatar von hase
    hallo michi, auch von mir beileid zum verlust eures hundes. ich kenne dieses erlebnis (wir mussten vor ca. 16 monaten unsere katze wg. eines tumors einschäfern lassen). bei uns dauerte es fast ein jahr bis wir wieder nach einer neuen katze schauten. ich wünsch euch viel spass mit dem neuen mitbewohner. lg hans
  7. Avatar von PD911
    Hi Elmar,

    ein Hund kommt auch mit einer Stadtwohnung zurecht. Nur viele Vermieter / Wohnungseigentümer kommen damit nicht zurecht ;-)

    Die Wohnung sollte einen Aufzug haben oder im EG/1.OG liegen, da viele Rassen dauerndes Treppensteigen nicht gut abkönnen.

    Wie viel Bewegung ein Hund braucht ist total unterschiedlich - Labradore und Chihuahuas kommen auch mit weniger Bewegung zurecht, ein Husky, Dalmatiner oder Jack Russell will halt viel laufen...

    Grüße,
    PD
  8. Avatar von avalanche
    Kam gerade via OTS, vielleicht interessiert das ja jemand


    Herdenschutzhunde: Tipps für Wanderer und Biker

    Zürich (ots) - Gemeinsame Medienmitteilung von Agridea, Pro Natura
    und WWF Schweiz

    Wolf und Bär erobern die Schweiz zurück. Deshalb werden in den
    Schweizer Alpen bereits rund 250 Herdenschutzhunde eingesetzt. Doch
    wie verhält man sich als Wanderer oder Biker richtig, wenn man auf
    eine von Hunden beschützte Schafherde trifft? Ein neuer Videoclip
    beantwortet diese Frage und gibt Tipps, um unangenehme Situationen zu
    vermeiden.

    Den Clip haben der WWF und Agridea (die im Auftrag des Bundes den
    Herdenschutz organisiert) gemeinsam produziert. Pro Natura hat den
    Film mitfinanziert. Er wird nun auf Online-Plattformen veröffentlicht
    und soll bald auch auf TV-Bildschirmen in Bergbahnen, Tourismusbüros,
    Naturpärken und Sportgeschäften der betroffenen Regionen zu sehen
    sein. Auf Alpen mit Herdenschutzhunden geben zudem Informationstafeln
    Auskunft über die wichtigsten Verhaltensregeln. Darauf sind auch so
    genannte QR-Tags vorhanden, mit denen Smartphone-Besitzer den Clip
    direkt auf ihr Telefon laden können. Die Tipps sollen dazu beitragen,
    unangenehme Situationen mit Herdenschutzhunden zu verhindern.

    Herdenschutzhunde sind wichtig
    Herdenschutzhunde sind keine Haustiere, sondern Schutzhunde mit einem
    klaren Auftrag. Sie schützen Nutztiere in den Alpen effizient vor
    Grossraubtieren. Und helfen damit auch streng geschützten Tieren wie
    Bär und Wolf, weil sie wegen ihnen weniger Nutztiere reissen, und so
    die Akzeptanz für die Grossraubtiere in den betroffenen Regionen
    verstärkt wird. Um Konflikte zu vermeiden, müssen Wanderer und Biker
    wissen, wie man sich richtig verhält, wenn man auf geschützte
    Schafherden trifft.

    Videoclip:
    [url]www.wwf.ch/herdenschutz[/url] , [url]www.herdenschutzschweiz.ch[/url] und auf youtube:
    [url]http://bit.ly/ocWuWe[/url]

    Hinweis: Den Filmclip gibts in vier Sprachen (D, F, I und E), er
    kann in verschiedenen Formaten (wmv, mp.4 und mov, von niedriger bis
    HD-Qualität und Smartphone-Format) heruntergeladen werden:
    [url]http://server.halsundbeinbruch.ch:8080[/url] - Benutzer: HUBB_HSH,
    Passwort: Herdenschutz

    Die wichtigsten Tipps für Wanderer und Biker:
    - Bleiben Sie ruhig, wenn die Schutzhunde bellen
    - Versuchen Sie, die Herde zu umgehen und möglichst wenig zu stören
    - Vermeiden Sie Provokationen mit Stöcken und schnellen Bewegungen
    - Nehmen Sie Ihren eigenen Hund an die Leine
    - Biker und Jogger: Halten Sie an und gehen Sie langsam an der Herde vorbei
    - Falls die Schutzhunde Ihnen entgegenkommen, streicheln Sie die Hunde nicht
    - Füttern Sie die Schutzhunde nicht und vermeiden Sie das Spiel mit ihnen
    - Ignorieren Sie die Schutzhunde, wenn sie Ihnen beim Weitergehen folgen

    [video=youtube;fco3u3Jrqc8]http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=fco3u3Jrqc8[/video]
  9. Avatar von Vanessa
    Das ist mal ein gut gemachtes Video mit den richtigen Ratschlägen. Danke dafür!
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