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Master GMT
16.06.2010, 13:09
Grüßt Euch,

vielleicht kann mir jemand diesbezüglich weiterhelfen:

Für eine Selbstständigkeit im Bäcker-Konditor Gewerbe, würde ich gerne einen Namen (Lizenz) eines Meister-Konditors outsourcen, um gewerblich zu produzieren.

1. Hat jemand Erfahrung damit?

2. Kennt jemand den Prozess?

3. Hat das jemand schon gemacht?

4. Wie einfach geht das?

5. Ist das reine Verhandlungssache zwischen mir und dem "Meister" oder gibt es andere Richtlinien zu beachten?

Danke schon mal für wertvollen Input. :verneig:

Donluigi
16.06.2010, 14:09
Seinerzeit, als wir noch Meisterzwang in meinem Berufsfeld (Goldschmied) hatten, hat es gereicht, daß ich einen Meister eingestellt hatte.

TOG1966
16.06.2010, 14:31
Gerne sind auch Rentner mit Meisterbrief genommen worden

Master GMT
16.06.2010, 14:34
Und ich möchte keinen einstellen, sondern seinen Namen bzw. seine Lizenz outsourcen.

Rechtlich muss ich das ja immer noch machen, zumindest nach meiner Info, wenn ich gewerblich aktiv werden mag.

TOG1966
16.06.2010, 14:48
Mal ohne neumodische Worte ausgedrückt:

Such Dir einen Rentner mit Meisterbrief. Er muss allerdings den Kopf hinhalten wenn Du ggf. Sche..ß machst. Paar Mäuse wirst Du dem Mensch wohl jeden Monat geben müssen für seinen Einsatz.

Agent0815
16.06.2010, 15:47
Willst Du dem Unternehmen, dass zu gründen ist und Dir gehören soll den Namen des "Meisterkonditors" geben ? Ist dies Dein Wunsch :grb: ?

Master GMT
16.06.2010, 16:31
Nee, eigener Firmenname.

Will keinen anstellen, sondern, einen der mir seinen Namen gegen eine Gebühr leiht, so dass ich rechtlich abgesichert bin.

z.B. Kunden im Allgemeinen, IHK, u.a.

Onkel C
17.06.2010, 10:11
Gibt hier glaube ich gerade ein Mißverständnis.

Das Konditorenhandwerk ist ein so genanntes zulassungspflichtiges Handwerk.
Um eine Konditorei zu gründen/übernehmen/selbständig zu betreiben, muss mindestens ein Mitarbeiter / auch personengleich mit dem Inhaber über einen Meisterbrief verfügen, d.h. er muss eine Ausbildung zum Konditor absolviert haben und danach die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer abgelegt haben.

Erst dann darf der Geschäftsbetrieb überhaupt begonnen werden.

Wie der Betrieb dann heißt, bleibt Dir überlassen / ist Sache des Namensrechts. Es muss also nicht der "Star"-Konditor in dem Betrieb beschäftigt sein, das kann auch ein o.g. verrenteter Kollege übernehmen.

bass
17.06.2010, 15:38
Original von Master GMT

Nee, eigener Firmenname.

Will keinen anstellen, sondern, einen der mir seinen Namen gegen eine Gebühr leiht, so dass ich rechtlich abgesichert bin.

z.B. Kunden im Allgemeinen, IHK, u.a.


... die beste Absicherung ist immer noch gute Qualität und guten Service abzuliefern. Und genau zu wissen was man tut und was man lassen sollte.

Der Zwang zum Meisterbrief ist keine Willkür des Gesetzgebers, sondern praktizierter Verbraucherschutz.

Donluigi
17.06.2010, 20:37
:muede:

AcidUser
17.06.2010, 20:59
Naja Tobias, in einigen Branchen finde ich es schon angebracht, dass vor der Auslieferung nochmal ein Meister über die Arbeit schaut! Bei ´nem vermurksten Schmuckstück reklamier ich halt, ein verhauener Haarschnitt mag ärgerlich sein, wächst aber in kurzer Zeit wieder nach.
Eine schlechte zahntechnische Arbeit oder ein schlecht abgestimmtes Hörgerät ect. sind da schon bei weitem problematischer! :rolleyes:

Microstella
17.06.2010, 21:00
Original von bass

Original von Master GMT

Nee, eigener Firmenname.

Will keinen anstellen, sondern, einen der mir seinen Namen gegen eine Gebühr leiht, so dass ich rechtlich abgesichert bin.

z.B. Kunden im Allgemeinen, IHK, u.a.


... die beste Absicherung ist immer noch gute Qualität und guten Service abzuliefern. Und genau zu wissen was man tut und was man lassen sollte.

Der Zwang zum Meisterbrief ist keine Willkür des Gesetzgebers, sondern praktizierter Verbraucherschutz.

Den Meisterbrief erachte ich allenfalls aus Sicherheitsgründen (z.B. Gasheizungsbau - meine Mutter konnte die besten Torten backen, in ein Haus, in dem sie aber eine Gasheizung eingebaut hätte wäre ich aber ungern reingegangen :D) oder wenn ein Betrieb ausbildet für notwendig. In etlichen Handwerksbetrieben dient der Meisterzwang aber doch nur dazu, damit sich die Zünfte lästige billige Konkurrenz vom Leibe halten können - deshalb sucht der TS doch einen Meister.

Donluigi
17.06.2010, 21:07
Ja, in manchen sicherheits- und gesundheitsrelevanten Branchen mag der Meistertitel wichtig sein. Aber der Konditor ist sicherlich nicht in dieser Gruppe zuzuordnen. :rofl: Und da die meisten deutschen Konditorenmeister heutzutage kaum mehr als eine Puddingschnecke zustandebringen - deutsche Konditoreien sind fast immer eine Schande im Vergleich zu ihren französischen Pendants - fehlts hier an ganz anderen Dingen. Der Titel ists sicher nicht.

dpg666
17.06.2010, 21:08
... die beste Absicherung ist immer noch gute Qualität und guten Service abzuliefern. Und genau zu wissen was man tut und was man lassen sollte.

Der Zwang zum Meisterbrief ist keine Willkür des Gesetzgebers, sondern praktizierter Verbraucherschutz.

Würde ich so auch nicht unterschreiben. Kenne viele Meister, die haben keinen Plan und/oder Interesse. Und ich kenne viel "Laien" die mit Liebe und Herzblut dabei sind- und top Qualität abliefern.

Den Verbraucherschutz hätte man auch durch ausreichende Haftungen sicherstellen können.

Donluigi
17.06.2010, 21:09
Der Meistertitel an sich ist eh ein Witz, für meine Führerscheinprüfung mußte ich mehr lernen. Und die Kammern tun ihr eigenes dazu, den Titel noch weiter zu entwerten :ka:

Onkel C
17.06.2010, 21:42
Original von Donluigi
Ja, in manchen sicherheits- und gesundheitsrelevanten Branchen mag der Meistertitel wichtig sein. Aber der Konditor ist sicherlich nicht in dieser Gruppe zuzuordnen. :rofl:

Ein Arzt bringt immer nur einen Patienten zur Zeit durch Pfusch um, ein Konditor, Metzger (aber auch der zulassungsfreie Koch etc.) kann an einem guten Tag auch mal ein komplettes Altenheim unter die Erde bringen.

AcidUser
17.06.2010, 21:55
Original von Donluigi
Der Meistertitel an sich ist eh ein Witz, für meine Führerscheinprüfung mußte ich mehr lernen. Und die Kammern tun ihr eigenes dazu, den Titel noch weiter zu entwerten :ka:

Ich kann mich erinnern, dass meine Frau ganz schön fertig war nach bestandener Prüfung (Dauer praktischer Teil, 2 Wochen). Durchfalllquote 60%!
Mag aber auch Branchenspezifisch sein.

@ Christian
Da sagst Du was... 2004 hab ich mir so eine böse Salmonellenvergiftung nach dem Verzehr von Tiramisu eingefangen... :rolleyes:
War ein Restaurante mit einem bis heute Super-Ruf! :ka:

Der Typ vom Gesundheitsamt meinte damals: "Naja, Sie sind doch selber Koch und wissen doch wie schnell sowas passiert!"

Ich denke soetwas kann eigentlich nicht passieren wenn ich sorgfälltig arbeite! :ka:

Donluigi
17.06.2010, 21:58
Ist klar, dagegen hilft natürlich der Meisterbrief ;)

Meisterstück ist in der Tat das einzig schwierige an der Prüfung. Aber hey, entweder man hats drauf oder eben nicht.

AcidUser
17.06.2010, 22:04
Original von Donluigi
Ist klar, dagegen hilft natürlich der Meisterbrief ;)

Wogegen?

Meisterstück ist in der Tat das einzig schwierige an der Prüfung. Aber hey, entweder man hats drauf oder eben nicht.

Microstella
17.06.2010, 23:07
Original von Onkel C

Original von Donluigi
Ja, in manchen sicherheits- und gesundheitsrelevanten Branchen mag der Meistertitel wichtig sein. Aber der Konditor ist sicherlich nicht in dieser Gruppe zuzuordnen. :rofl:

Ein Arzt bringt immer nur einen Patienten zur Zeit durch Pfusch um, ein Konditor, Metzger (aber auch der zulassungsfreie Koch etc.) kann an einem guten Tag auch mal ein komplettes Altenheim unter die Erde bringen.

Naja, das kann der Busfahrer auf der Fahrt zum nächsten Rheumadeckenverkauf auch - wo willst Du da die Grenze ziehen. In Ländern ohne Meisterzwang krepieren die Leute ja auch nicht reihenweise wegen verdorbenen Essens - überhaupt hilft vielfach ein Blick in andere Länder, wie die manche Sachen unbürokratisch handhaben.

Onkel C
17.06.2010, 23:38
ohne jetzt klugzu********, aber auch Busse lenken dürfen nur Leute mit entsprechender Aus- und regelmäßiger Fortbildung...

paddy
17.06.2010, 23:47
Und Busfahrer dürfen Krawatten zu kurzärmeligen Hemden tragen.

buchfuchs1
17.06.2010, 23:49
Suche Buchhändler, bevorzugt Analphabet, nur Adlige.

retsyo
17.06.2010, 23:52
Original von paddy
Und Busfahrer dürfen Krawatten zu kurzärmeligen Hemden tragen.

:D

Wotan65
18.06.2010, 11:34
MEISTERZWANG = DIKTATUR

und passt nicht zu einer freien Marktwirtschaft :op:

biffbiffsen
18.06.2010, 11:35
Original von Onkel C
ohne jetzt klugzu********, aber auch Busse lenken dürfen nur Leute mit entsprechender Aus- und regelmäßiger Fortbildung...

die Busfahrer haben auch ne sehr große Verantwortung!

und das meine ich absolut ernsthaft!! :gut:

Donluigi
18.06.2010, 13:04
MEISTERZWANG = DIKTATUR

Naja, im Saarland darf man wohl so denken :ka:

TOG1966
18.06.2010, 13:58
Original von Onkel C
ohne jetzt klugzu********, aber auch Busse lenken dürfen nur Leute mit entsprechender Aus- und regelmäßiger Fortbildung...
Es sei denn der Bus ist leer :D

Agent0815
18.06.2010, 17:58
Original von Wotan65
MEISTERZWANG = DIKTATUR

und passt nicht zu einer freien Marktwirtschaft :op:

Jawohl ! Und Ärzt operieren ohne Aprobation, Rechtsanwälte und Steuerberater dürfen auch mal ohne Prüfung und Zulassung ran usw.

Ich sag immer: Entweder man kann´s oder man kann´s ned. Und wenn man´s kann, kann man´s auch in einer Prüfung beweisen - So what :ka:

paddy
18.06.2010, 18:02
Jungs, gings hier nicht mal um einen Konditor?

Ohne die Zunft der Konditoren abwerten zu wollen, aber die Qualifikation von Arzt, RA oder StB ist wohl eher weniger mit der eines Konditoren vergleichbar.

Agent0815
18.06.2010, 18:08
Original von paddy
Jungs, gings hier nicht mal um einen Konditor?

Ohne die Zunft der Konditoren abwerten zu wollen, aber die Qualifikation von Arzt, RA oder StB ist wohl eher weniger mit der eines Konditoren vergleichbar.

Stimme Dir ja zu. Ob ein Konditor einen Meisterbrief braucht ? Na ja. Aber die generelle Aussage "Meisterzwang verhindert freie Marktwirtschaft" kann ich nicht akzeptieren. Es gibt Handwerksberufe, da sollte derjenige der leitend tätig ist schon mal nachgewiesen haben, dass er das auch kann :op:.

Maga
18.06.2010, 21:00
was ein Meister wert ist, sieht man daran, dass man den Meistertitel im Fleischerhandwerk innerhalb von 4 Wochen erwerben kann und wie Tobias schon richtig gesagt hat, gibts im Ausland durchaus vergleichbares Handwerk, wenn nicht sogar besser, ohne den formellen Quatsch.

Maurermeister, Techniker und Fachhochschulreife kannste zusammen auch innerhalb eines Schuljahres, also halbtags absitzen.

Master GMT
25.06.2010, 13:56
Original von Onkel C
Gibt hier glaube ich gerade ein Mißverständnis.

Das Konditorenhandwerk ist ein so genanntes zulassungspflichtiges Handwerk.
Um eine Konditorei zu gründen/übernehmen/selbständig zu betreiben, muss mindestens ein Mitarbeiter / auch personengleich mit dem Inhaber über einen Meisterbrief verfügen, d.h. er muss eine Ausbildung zum Konditor absolviert haben und danach die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer abgelegt haben.

Erst dann darf der Geschäftsbetrieb überhaupt begonnen werden.

Wie der Betrieb dann heißt, bleibt Dir überlassen / ist Sache des Namensrechts. Es muss also nicht der "Star"-Konditor in dem Betrieb beschäftigt sein, das kann auch ein o.g. verrenteter Kollege übernehmen.

Christian, danke erstmal für Deine Info.

Trotzdem ist meine Frage nicht ganz beantwortet. Kann ich jemanden einstellen, ohne, dass dieser jemals zugegen ist?

Und damit würde ich eben seinen Meistertitel einstellen und bezahlen. Dass dieser physisch nicht zugegen ist, kann ja egal sein. Wichtig, dass jemand mit einem Meistertitel für die rechtliche Verantwortung bürgt.

Geht das so, oder nicht?

:gut: Danke nochmal.

bass
25.06.2010, 14:33
Original von Master GMT

Trotzdem ist meine Frage nicht ganz beantwortet. Kann ich jemanden einstellen, ohne, dass dieser jemals zugegen ist?

Und damit würde ich eben seinen Meistertitel einstellen und bezahlen. Dass dieser physisch nicht zugegen ist, kann ja egal sein. Wichtig, dass jemand mit einem Meistertitel für die rechtliche Verantwortung bürgt.

Geht das so, oder nicht?

:gut: Danke nochmal.

kurz und knapp:
Theoretisch: Nein
Praktisch: vielleicht

Der Konzessionsträger muss die fachliche Leitung auch tatsächlich innehaben, also mit den entsprechenden Weisungsbefugnissen ausgestattet sein und eine entsprechende Arbeitszeit im Betrieb vorweisen können. Solange der angestellte Meister alles unterschreibt und akzeptiert, dass er nix zu sagen hat, existiert der Laden erst mal. Und natürlich solange das keiner kontrolliert.

De facto bist Du als GF/Inhaber aber für alles in Deinem Laden selbst verantwortlich, da hilft dann auch kein konstruierter Anstellungsvertrag. Urteile zum Thema gibt's genug.

Master GMT
25.06.2010, 20:25
Alles klar, danke Sebastian

fiumagyar
25.06.2010, 22:24
geht lässig

paddy
25.06.2010, 23:32
Original von fiumagyar
geht lässig
Wie meinen?