Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Was ist denn da los in Stuttgart?"
könnte man sich fragen, wenn man Berichte hört und auch in den überegionalen Printmedien Artikel findet.
Es geht um den Neubau eines unterirdischen Bahnhofes als Durchgangsbahnhof 8-gleisig als Ersatz des jetzt bestehenden 16-gleisigen Kopfbahnhofes. Das ganze nennt sich S 21 und soll zusammen mit einer neu zu bauenden Bahnstrecke nach Ulm verwirklicht werden. Die Planungen laufen seit April 1994, wurden zeitweise auch wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt.
Die Gegner des Projekts favorisieren den Erhalt des Kopfbahnhofes, bezweifeln den Sinn des ganzen Projekts, nennen sich K 21 - Anhänger und schaffen es, immer mehr Anhänger zu Demos auf die Strasse zu bringen (gestern 35 - 55 Tausend).
Inzwischen wurde mit Abrissmassnahmen des Nordflügels begonnen (der Hauptbau bleibt stehen), was den Zorn der Gegner erst recht entfachte:
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Zeitweise wurde das Gebäude besetzt:
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Das Interesse der Medien ist gross:
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Der Bauzaun dient als Plakatsäule:
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Die Demos erinnern an Wyhl und Wackersdorf, sind aber äusserst friedlich und werden von allen Schichten der Bevölkerung mitgetragen.
Meine Prognose: der laut Befürworter unumkehrbare Beschluss des Baus von S 21 wird gekippt.
Donluigi
04.09.2010, 20:19
Was mich ja wundert: das Ding ist doch schon seit Ewigkeiten in der Diskussion. Warum kommen die Protestler erst jetzt? :ka:
Sky-Line
04.09.2010, 20:51
In Stuttgart ist richtig was los...
Was mich ja wundert: das Ding ist doch schon seit Ewigkeiten in der Diskussion. Warum kommen die Protestler erst jetzt? :ka:
Das frage ich mich auch, seit die ganzen Proteste um das Projekt begonnen haben
Das hat einen einfachen Grund:
Viele der Gutachten über die nicht so grosse oder keine Effektivität der Baumassnahmen wurden zurückgehalten und nicht veröffentlicht. Die kommen jetzt nacheinander an das Licht der Öffentlichkeit und haben zu einem Meinungswechsel geführt. Es ist auch anzunehmen, dass die Entscheidungsträger, d.h. die Abgeordneten vor xx Jahren unzureichend informiert waren.
Was meint denn die Community, auch ausserhalb des "Ländles", jetzt zu Stuttgart 21, wo dieses Thema, im Gegensatz zum Starttermin dieses Threads Anfang September, in allen Talkshows der Republik verhandelt wird. Stimmungsbild möglich? :grb::grb:
ich fürchte, das wir das nicht bis zum ende diskuttieren werden. der thread würde eskalieren und schlussendlich geschlossen....
ehemaliges mitglied 24812
08.10.2010, 18:42
Leider!
Meine Meinung zum Thema, egal ob er gebaut wird oder nicht, man sollte das Volk entscheiden lassen. Ging beim Nichtraucherschutz in Bayern schliesslich auch und müsste viel häufiger preferiert werden.
ferryporsche356
08.10.2010, 19:03
Wenn es eine ordentliche Diskussion wird wäre es ja mal einen Versuch Wert.
Was mich an den Protesten stört:
Vor jedem Großprojekt wird demonstriert was das Zeug hält, als Beispiel nur mal Flughafen München und Startbahn West in Frankfurt.
Mittlerweile sind beide Projekte ein voller Erfolg und von den damaligen Gegnern hört man kein Wort mehr.
Und das kann ich mir auch bei S21 vorstellen, ein Kopfbahnhof ist schlimm.
Wenn man durch kürzere Verbindungen das Bahnfahren (was ich von Großstadt zu Großstadt - aber nur dann - gerne mache) noch attraktiver macht: warum nicht?
Also: Ich als Nicht-Stuttgarter bin für S21
Dennoch kann ich auch die Gegner teilweise verstehen, jeder ist ja erst einmal Egoist. ;)
Würde ich neben dem Bahnhof wohnen oder meinen Laden da haben und nun die nächsten 10 Jahre eine Baustelle vor Augen,
ich könnte mir vorstellen auch gegen S21 zu sein. ;)
ehemaliges mitglied
08.10.2010, 19:21
was sind denn die nachteile von dem geplanten neuen bahnhof ?
Infrage gestellt wird auch von Experten die Leistungsfähigkeit des 8-gleisigen Durchgangsbahnhof im Vergleich zum 16-gleisigen Kopfbahnhof. Interessant ist auch, dass die Züge nach Stuttgart hier zu circa 80% enden und nur der Rest weiterfährt. Wir sind also eigentlich ein Zielbahnhof und kein Durchgangsbahnhof. Die grossen Linien, z.B. von Frankfurt nach Mch gehen eh über Würzburg.
docpassau
08.10.2010, 19:28
Über S21 kann man sich als Aussenstehender nur schwer eine Meinung bilden, ein Fehler "der Politik" war aber wohl, dass man Gutachten, die Probleme aufzeigten, nicht veröffentlicht hat. Im Juli gabs ja mal einen sehr kritischen Artikel im Spiegel, der da ein paar Einblicke gab.
Gefühlsmässig hab ich als ehemaliger Startbahn West Gegner Sympathie für die Proteste, weiss aber nicht, ob das nicht romantisierte gestrige Emotionszuckungen sind.
Und Charly hat recht: diese umkämpften Projekte sind heute nicht mehr wegdenkbar.
Prinzipiell finde ich aber auch, dass in Deutschland wohl auf Dauer keine Grossprojekte mehr durchsetzbar sind, wenn S21 "gekillt" wird. Insofern hat da bei mir wohl ein Reifeprozess eingesetzt oder ich werd einfach alt.
Das einzige was aber vernunftbegabte Menschen tun sollten: solche Gewalteskalationen wie letzte Woche vermeiden.
21prozent
08.10.2010, 19:40
Als Aussenstehender schwer zu beurteilen - aber die Milliarden die da verbuddelt werden sollen machen schon hellhörig. Stuttgart wird nachher sicher schöner sein. Aber ist das 6 Millarden wert?
Ausserdem: Ich stehe auf Demokratie, und was sich Landesregierung und Polizei leisten, erinnert mich heftig an die 80er. Insofern haben die niedergeknüppelten Demonstranten meine volle Sympathie :top:
biffbiffsen
08.10.2010, 19:48
ich als Local bedaure die Entwicklung zutiefst. Grundsätzlich halte ich das Projekt für notwendig, rechtmäßig und auch unbedingt sinnvoll.
Was wie immer mehr als bescheiden ist bzw war ist die Öffentlichkeitsarbeit der Bahn und der Landesregierung.
Speziell bei der Bahn muss man wohl tatsächlich sagen, dass es in Deutschland meiner Meinung nach kein Unternehmen gibt, dass eine schlechtere Publicity betreibt, als das ehemalige Staatsunternehmen.
Die Umweltbelastung, was Bäume abholzen und Ressourcenverbrauch angeht wäre deutlich größer, wenn man den dringend notwendigen Ausbau oberirdisch machen würde.
Ganz schade ist die von beiden Seiten angewendete Polemik, Gegner sind Chaoten und Befürworter sind Lemminge...
Das hilft niemandem.
Für mich ist eine Volksabstimmung kein Mittel.
Wo beginnen wir mit Volksabstimmungen? Wo enden wir?
Lassen wir dann jede Ortsstrasse von der Bevölkerung abstimmen?
Es gab viele Jahre demokratische Genehmigungsverfahren, alles ist rechtens.
Für mich ist Stuttgart 21 die Zukunft.
Zitat biffbiffsen, Reiseleiter oder auch Jochen:
Was wie immer mehr als bescheiden ist bzw war ist die Öffentlichkeitsarbeit der Bahn und der Landesregierung.
Speziell bei der Bahn muss man wohl tatsächlich sagen, dass es in Deutschland meiner Meinung nach kein Unternehmen gibt, dass eine schlechtere Publicity betreibt, als das ehemalige Staatsunternehmen.
@ Jochen: 100% agree zu der oben geäusserten Meinung. Es kann doch nicht sein, dass über Jahre die kritischen Gutachterstimmen unterdrückt wurden und werden und dass die Abgeordneten auch bei ihren Abstimmungen nicht vollständig informiert waren.
löwenzahn
10.10.2010, 10:05
Wegen des Flughafen in MUC und der westlichen Startbahn in FRA, muß man nicht mehr demsonstrieren. Beide sind gebaut. Das war´s dann. Wirtschaftlich sind beide ein Erfolg, wie wir wissen.
Die Planungen für öffentliche Projekte laufen oft fernab der Öffentlichkeit, bzw. der Bürger. Anliegen der Bürger interessieren keine Sau. Irgendjemand plant irgendetwas und versucht ersteinmal dies gnadenlos durchzuziehen. Kritische Stimmen werden arrogant unter den Tisch gekehrt. Entscheidungsträger bekommen unvollständige Informationen. Bürger werden dann vor vollendete Tatsachen gestellt, die ihnen als das Nonplusultra verkauft werden. Das scheint in unserem kleinen Dorf nicht anders zu sein, als in Großstädten.
Ob jetzt der Neubau des Stuttgarter Hauptbahnhofes Sinn macht, oder nicht, sei dahingestellt. Ein Schmuckstück ist der alte Bahnhof sicher nicht.
Ich darf an Wackersdorf erinnern. Dort haben die Demonstranten die Fertigstellung verhindert. Wir sind das Volk.
Warum keine Volksabstimmung? Keiner geht hin? Wenn nur 10% zu einer Abstimmung gehen, dann eben gerade wegen dieser 10%, denen ein Abstimmen wichtig ist. Wenn die Neuplanung des Stuttgarter Hauptbahnhofes das Nonplusultra ist, dessen sind sich ja die Erbauer sicher, brauchen sie keine Angst zu haben, daß ein Volksentscheid zu ihren Ungunsten verläuft.
Michael
Ich bin seit mehr als 10 Jahren beruflich regelmäßig in Stuttgart. An zentralen Punkten gibt es seit Jahren Infoboxen, aber ich habe das Gefühl die Protestschwaben kommen alle aus dem Mußtopf und die Bewegung ist mehr Selbstzweck als begründbarer Protest gegen dieses Bauprojekt.
Volksabstimmung deshalb nicht, weil nur die hingehen, die am Ende was dagegen haben, weil die Auswirkungen für sie greifbar sind ("Oh nein, sie fällen die schönen Bäume!"). Die Leute die eigentlich nichts dagegen haben, werden nicht hingehen, weil die Auswirkungen für sie nicht greifbar sind. Die Vorteile für die Region lassen sich heute nicht in Geld, das für jeden einzelnen abfällt messen, aber genau so etwas bräuchte man, um die Lämmer zur Abstimmung zu führen ("Oh ja, 30,- Euro mehr im Monat, das wär' schon was!").
biffbiffsen
10.10.2010, 14:02
Die Geschichte des Projekts geht maßgeblich auf einen Vorschlag des Verkehrswissenschaftlers Gerhard Heimerl von 1988 zurück und wurde 1994 der Öffentlichkeit vorgestellt.[7] Am 2. Februar 2010 begannen die Bauarbeiten.[8] Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2019 geplant.
21prozent
10.10.2010, 14:24
Ich habe vor ca. 2 Wochen einen interessanten Artikel in der Zeit gelesen. Es ging im Wesentlichen darum, dass im Ländle in den letzten Jahren so einiges schief gelaufen ist. Vom allgemeinen Aufrüsten der Sicherheitsorgane bis zur bis dahin undenkbaren Einführung der Kurzarbeit bei den Automobilherstellern. Die Krise hat in BW offenbar tiefe Spuren hinterlassen. Und ich könnte mir vorstellen, dass Stuttgart21 einfach vor allem ein Ventil ist...
biffbiffsen
10.10.2010, 14:45
Jammern auf hohem Niveau, da waren wir schon immer groß!
21prozent
10.10.2010, 14:51
Jammern auf hohem Niveau, da waren wir schon immer groß!
Ich bin ein Südbadener und kann deine Aussage bestätigen. In Hessen - wo ich seit 15 Jahren wohne - jammert man sichtlich weniger. Im Ländle ist die Rundumversorgungsmentalität ausgeprägter. Aber gerade deswegen sind auch die "neuen Ängste" vielleicht verständlicher :grb:
Ein Beispiel für die Informationspolitik des Projektes:
Im "Stern" steht vor 1 1/2 Wochen geschrieben, dass die Planung der Tunnel unter Stuttgart hindurch mit 4,05 m Durchmesser durchgeführt und berechnet wurde, dass man aber bisher in Deutschland und Europa bei Eisenbahntunneln mit einem Tunneldurchmesser von 5,10 m plant. Bei einem Durchmesser von 4,05 m sei kein Platz für Signale zur Zugbeeinflussung, diese müsste dann durch Apparaturen zwischen den Gleisen erfolgen. Diese Apparaturen erforden wiederum spezielle Computer und Maschinen in den Lokomotiven, die pro Stück Euro 300.000,00 kosten sollen. Bisher ist in Deutschland noch keine einzige Lok mit einer solchen Ausrüstung bestückt (was ein Wunder, bei dem Preis).
Nun habe ich in der lokalen Presse hier in Stuttgart noch kein Dementi dieser vom STERN berichteten "Tunnelproblematik" gelesen oder gehört.
Was stimmt nun?:grb::grb::grb:
21prozent
10.10.2010, 22:13
Der Fletch lässt nicht locker :D
Ich frage mich aber nicht wirklich, warum die 15 Jahre alten "Contras" aus dem Schlossgarten nicht vor 16 Jahren schon auf die Barrikaden gegangen sind ;)
Aber im Ernst: Für die Bahn und die Landesregierung ist diese Situation "echt blöd". Unserer Demokratie tut die Sache aber gut :top:
Ein Beispiel für die Informationspolitik des Projektes:
Im "Stern" steht vor 1 1/2 Wochen geschrieben, dass die Planung der Tunnel unter Stuttgart hindurch mit 4,05 m Durchmesser durchgeführt und berechnet wurde, dass man aber bisher in Deutschland und Europa bei Eisenbahntunneln mit einem Tunneldurchmesser von 5,10 m plant. Bei einem Durchmesser von 4,05 m sei kein Platz für Signale zur Zugbeeinflussung, diese müsste dann durch Apparaturen zwischen den Gleisen erfolgen. Diese Apparaturen erforden wiederum spezielle Computer und Maschinen in den Lokomotiven, die pro Stück Euro 300.000,00 kosten sollen. Bisher ist in Deutschland noch keine einzige Lok mit einer solchen Ausrüstung bestückt (was ein Wunder, bei dem Preis).
...
Das mit dem Platz für die Signale ist korrekt. Zwischen dem sogenannten Regellichtraumprofil und Tunnelwand ist dafür kein Platz. Lichtsignale, sprich punktförmige Zugbeeinflussung ist aber, abgesehen von Rückfallebenen eh nicht mehr stand der Technik. Der ICE fährt mit linienförmiger Zugbeeinflussung (Ein Leitkabel zwischen den Schienen, nur so darf 250km/h gefahren werden, auf Signal darf nur langsamer gefahren werden) und die Zukunft ist Funkzugbeeinflussung (ETCS, wird z.B. auch im Gotthard Basistunnel zur Anwendung kommen) via GSM-R Netz. Natürlich muss das Fahrzeuggerät dafür vorbereitet sein, 300k Euro für die entsprechende Einheit sind kein Schnäppchen, aber Lichtsignale (80k Euro) oder Signalbrücken (200k Euro) sind auch nicht billig.
Aber die Technik steckt in der Tat in Deutschland noch in den Kinderschuhen, ein erster Testbetrieb der DB AG wird gerade zwischen Nürnberg-Ingolstandt-München vorbereitet.
http://fahrweg.dbnetze.com/site/dbnetz/de/technik/etcs/migrationsplanung/etcs__migration.html
Für schnelle Reisezüge im Fernverkehr alles kein Problem, für Güterzüge und Reisezüge im Regionalverkehr heute undenkbar und keine Option. Die bekommt man ohne Signale nicht durch die Tunnel.
Uii, danke für die Insider-Info, Andreas :dr:
biffbiffsen
11.10.2010, 07:56
Für schnelle Reisezüge im Fernverkehr alles kein Problem, für Güterzüge und Reisezüge im Regionalverkehr heute undenkbar und keine Option. Die bekommt man ohne Signale nicht durch die Tunnel.
Ah, deshalb die Diskussion, dass die neue Trasse nix für Güter-und Nahverkehrszüge ist!
:gut:
Ah, deshalb die Diskussion, dass die neue Trasse nix für Güter-und Nahverkehrszüge ist!
:gut:
Ja, ich denke tatsächlich, dass das der Knackpunkt ist. Güter- und Reisezüge werden oft von anderen Eisenbahnverkehrunternehmen gefahren als der DB AG. Diese EVUs benutzen das Netz der DB AG und sie zahlen dafür. So weit so gut, allerdings kann man diese EVUs schlecht dazu verdonnern jede Regionallok bzw. jede kleine Diesellok für den Güterverkehr mit einer sogenannten ETCS-OBU (ECTS On Board Unit) auszustatten. Das Investitionsvolumen wäre unverhältnismäßig hoch.
Auch LZB (Linienförmige Zugbeeinflussung) gibt es derzeit nur für/bei ICEs, bei Regionalzügen und Güterzügen gibt es das auch nicht, die fahren traditionell auf Signal, weil das preiswert ist und ausreicht (weil sie nicht so schnell fahren müssen). Insofern ist eine Strecke ohne Signale in Deutschland ein Manko für Regional- und Güterzüge.
Erst wird gegen die Start- & Landebahnen und Autobahnen demonstriert mit der Begründung "brauchen wir nicht" - Man solle Zug fahren, das wäre eh umweltfreundlicher. Naja, von den ehemaligen Demonstranten fliegen heute die meisten in den Urlaub und nutzen auch die Autobahn regelmäßig - und das nicht mit den kleinsten Autos.
Jetzt gibt es da nichts mehr zu demonstrieren - nun wird gegen Bahnstrecken demonstriert, die die Bahn attraktiver machen und mehr Leute zum Zugfahren animieren sollen. Begründung "brauchen wir nicht".
Ja was denn nun? Soll man mit der Bahn umweltfreundlich reisen oder nicht? :grb:
Manchmal habe ich den Eindruck es geht gar nicht um den Sinn, sondern um das Demonstrieren und gegen etwas sein. Oder um Freizeitbeschäftigung oder was auch immer. Jedenfalls zieht so was Volk an, die das ganze für ihre Zwecke nutzen.
Ich kann verstehen wenn man gegen etwas ist, aber von den Demonstranten sind nach meiner Meinung allenfalls 25%, die sich wirklich für die Sache interessieren. Und wenn die alleine demonstrieren würden würde das dem Meinungsbild und der Stimmung gut tun, denn dann wäre es friedlich und es würde über die Sache diskutiert. Und dann wäre die Situation auch nicht so verfahren.
Jedenfalls würde ein emotionales Runterkommen beiden Seiten gut tun ...
Gebt den Schwaben halt einfach wieder Eselskarren:ka:
Zitat Elmar: Manchmal habe ich den Eindruck es geht gar nicht um den Sinn, sondern um das Demonstrieren und gegen etwas sein. Oder um Freizeitbeschäftigung oder was auch immer. Jedenfalls zieht so was Volk an, die das ganze für ihre Zwecke nutzen.
Also, ich war selbst letzten Montag im Schlossgarten; von nur 25% an dem Projekt Interessierten habe ich nix bemerkt. Die Leute erschienen mir so etwas von motiviert und informiert und engagiert, das kannst Du Dir nicht vorstellen.
Immerhin, durch unsere Diskussion ist nun ja schon herausgearbeitet, dass die neue Strecke für den Güterverkehr nix bringt, und der wirtschaftliche Niedergang des "Ländles" bei Nichtbau nicht droht, da ja der Export von Maschinen ja nicht im ICE stattfindet.
Milliardenschwere Mammutprojekte der Bahn machen doch keinen Sinn, wenn wir heute verkommene Bahnhöfe im kleinstädischen Bereich, permanente Verspätungen, schlecht gewartete Strecken, Serviceabbau und weitere Misslichkeiten täglich erleben.
Ich finde, dass eine gute Relation zwischen eingesetztem Kapital und erreichten Vorteilen bestehen muss. Und die Fahrzeitverkürzungen z.B. nach München resultieren aus der Neubaustrecke Wendlingen - Ulm und nicht durch den Durchgangsbahnhof Stuttgart.
Aber was kratzt Euch ein unterirdischer Bahnhof? Was die Bahn mit ihrem Geld macht ist doch ihr Bier. Und wenn sie eine Strecke bis zum Mittelpunkt der Erde bauen wollte.
Also ich verstehe den Sinn der Proteste ehrlich gesagt nicht, aber ich wohne auch nicht in Stuttgart. Aber ich hätte mir auch das technische Vorzeigeprojekt Transrapid hier in Deutschland gewünscht, dass nun die Chinesen fleißig nutzen.
Wenn es eine ordentliche Diskussion wird wäre es ja mal einen Versuch Wert.
Was mich an den Protesten stört:
Vor jedem Großprojekt wird demonstriert was das Zeug hält, als Beispiel nur mal Flughafen München und Startbahn West in Frankfurt.
Mittlerweile sind beide Projekte ein voller Erfolg und von den damaligen Gegnern hört man kein Wort mehr.
was sollen die leute denn machen um für dich glaubwürdig zu sein, 20 jahre nach der fertigstellung noch so protestieren wie in der heissen phase so eines projekts? ich kann mir gut vorstellen dass es den befürwortern von 21 lieber wäre, die demonstranten würden immer noch an der startbahn west stehen und den flugzeugen zuwinken. ;)
es scheint sich in stuttgart eine bewegung zu gründen, die auf einer deutlich grösseren unzufriedenheit basiert als sie nur durch das eigentliche projekt gegeben ist. und auf seiten von herrn mappus scheint es inzwischen nur noch darum zu gehen bloß nicht einzuknicken, koste es was es wolle. so passt es auch ins bild, dass der von ihm selbst eingesetzte schlichter heiner geissler gleich wieder demontiert wird.
die unfähigkeit der politiker, die verantwortung für die völlig überzogene polizeigewalt vor einer woche zu übernehmen macht auch mich wütend. beide seiten haben inzwischen das ausgewertete filmmaterial veröffentlicht, und alles was die polizei zeigen kann sind meines wissens fliegende kastanien. die anderen "gewalttäter" sind erst NACH dem polizeieinsatz gefilmt worden, als die strassen schon nass sind vom einsatz der wasserwerfer.
:kriese:
übrigens hab ich diese diskussion hier erst jetzt entdeckt und würde mich freuen wenn wir es schaffen, diesen natürlich politischen thread am leben zu erhalten. ich hab jedenfalls versucht mich zusammenzureissen...
@ Elmar: das kratzt mich schon, was die Bahn mit ihrem Geld macht. Die Bahn gehört noch dem Bund, also Dir und mir. Und wenn es an allen Ecken klemmt, dann sollte mein Unternehmen besser in vernünftige als in unvernünftige Dinge wie den Durchgangsbahnhof investieren.
21prozent
11.10.2010, 14:18
Aber was kratzt Euch ein unterirdischer Bahnhof? Was die Bahn mit ihrem Geld macht ist doch ihr Bier. Und wenn sie eine Strecke bis zum Mittelpunkt der Erde bauen wollte.
Mit Ihrem Geld ist halt so ne Sache :D
- Die Geschichte wird halt u.a. aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes finanziert
- Auch der Bund beteiligt sich an den Kosten der Neubaustrecke nach Ulm
- Ausserdem gibt es zinslose Darlehen von Bund, Land und Kommunen
...und wenn die Geschichte dann voraussichtlich finanziell sowieso total aus dem Ruder läuft, kann man sich an einer Hand abzählen, wer der Bahn den Hintern retten muss :wall:
Zu erwähnen ist auch noch, dass Ende der 90er Jahre die DB AG trotz schon damals vorliegenden verbindlichen Verträgen die Planungen zu S 21 wegen Unwirtschaftlichkeit und mangelnder Notwendigkeit eingestellt hat. Damalige Baukosten waren 2,5 Milliarden (heute 6,9 bis 8,7 Milliarden). Erst später, als das Land B.W. der Bahn deutlich höhere Zahlungen im grossen "Verkehrsvertrag" zubilligt, werden die Planungen wieder aufgenommen.
Die Bahn hat 2009 1,7Mrd. Euro Gewinn gemacht. Da ist es doch zu verstehen dass man einen Teil davon in die Modernisierung der Infrastruktur steckt, was wiederum die Bahn attraktiver macht und mehr Kunden anzieht. Das Projekt wird doch die nächsten 50-100 Jahre genutzt, ist also langfristig gesehen sicherlich lukrativ. Und für die Stadt Stuttgart war der alte Bahnhof doch auch kein Vorzeigeobjekt, sind wir doch mal ehrlich. Und was nutzen neue Züge wenn Strecken und Bahnhöfe nicht mehr zeitgemäß sind?
Ob die Planzahlen stimmen kann heute keiner beurteilen. Auch die Zahlen der Gegner sind nicht besser berechnet, nur anders. Warum solche Projekte nie gegen Fixpreis vergeben werden weiss ich leider auch nicht. :grb:
Wie gesagt, mich juckt es nicht, da ich in Stuttgart wenn durchfahre und nicht ein- und aussteigen muss, aber Modernisierung tut der Bahn sicherlich gut.
Modernisierung tut der Bahn sicherlich gut, das ist richtig.
Aber besser Modernisierung in der Breite als punktuell mit einem gigantomanem Projekt.
Brick Top
11.10.2010, 14:44
Die oberirdischen Gleisflächen in Richtung Hauptbahnhof werden dann verschwinden falls ich das richtig sehe und daran würde ich mich nicht stören.
Ich bitte um Korrektur falls nötig: ist die Entscheidung für Stuttgart 21 nicht demokratisch gefällt worden?
Die Entscheidung für Stuttgart 21 ist in sofern demokratisch gefällt worden, da es ja das Planfeststellungsverfahren durchlaufen hat und sich die Bürger daran beteiligen konnten bzw. beteiligt haben.
Ich habe von 1997 bis 2002 in Stuttgart Architektur studiert und wundere mich z.Zt. doch sehr darüber was in Stuttgart abgeht. Kein Mensch kann behaupten, dass er von Stuttgart 21 nicht gewusst hat. Monatelang gab es eine Ausstellung im Bahnhof und etliche öffentliche Stadtratssitzungen haben das Thema behandelt. Ich habe selber zu meiner Studienzeit bei einem Büro gearbeitet welches mit der Aussenraumgestaltung für S21 beauftragt war. Aus diesem Grunde habe ich bei vielen öffentlichen Sitzungen im Rathaus teilgenommen. Kein Mensch hat damals protestiert.
Dass niemand genau weiss wie hoch die Kosten schlussendlich sein werden ist bei einem solchen Projekt eigentlich die Regel. Auch wird keine Firma der Welt den Auftrag zu einem Fixpreis annehmen. Das ist schon bei einem Mehrfamilienhaus sehr schwierig und bei einem solche grossen Projekt eigentlich unmöglich. Selbst wenn man das Projekt von Vorne bis Hinten durchkalkuliert, kann alleine der steigende Stahlpreis ein solches Projekt um 10% teurer machen als kalkuliert wurde.
Wenn man das aber als Grundlage nimmt, darf in Deutschland eigentlich keine Investition über 10 Mio. Euro mehr getätigt werden.
Navigator
11.10.2010, 16:29
Ja, ich bin Stuttgarter
Und ich muss sagen, Proteste gegen S21 gab es schon lang, nur halt nicht von den normalen Bürgern die nun auf die Straße gehen.
Die haben Jahrelang davon nix wissen wollen, es vielleicht von sich geschoben das ganze.
Nun da es soweit ist fällt es halt auf, die Mauern fallen und unsere schönen Bäume fallen.
Ich bin für die Zukunft in Stuttgart, fand den Bau eigentlich gut, das man aber Menschen verletzen muss .....Junge, Alte, die bestimmt nix mit Krakelern gemein haben ist für mich schon der Hammer.
Nun, ich denke der Bau wird nimmer gestoppt, das lassen die nicht zu das der Mob da die Oberhand gewinnt sonst kann man jedes Zukünftige Projekt vergessen.
Einerseits ja, bin ich immer noch dafür, für Stuggi 21, aber wenn Menschen zu schaden kommen.=(
Mein Junge fährt immer über den HB zur Schule, bei mir ist nun jeden Tag die Angst da ob er von einem Demonstranden oder der Polizei eine abkriegt. :flop:
ferryporsche356
11.10.2010, 16:34
Also, ich verstehe ja teilweise einige Argumente contra S21, obwohl sie mich in Summe noch nicht überzeugt haben.
Aber warum bloß sind so viele Stuttgarter dagegen?
Ich war zwar erst 3 oder 4 mal auf dem Stuttgarter HBF, aber das hat mir gereicht. Das Ding ist alt und verkommen, die Umgebung des HBF ebenfalls. Wenn da jetzt was Neues entsteht dann profitiert auch die Umgebung des Bahnhofs davon.
Und ich bin überzeugt: die nächste Generation der Stuttgarter wird der Bahn dankbar sein, wenn der Bahnhof denn gebaut wird.
PS: Übrigens war ich auch für die Magnetbahn von München City zum Flughafen raus. Die Fahrt mit der S-Bahn da raus ist wirklich nicht mehr zeitgemäß. Da wurde eine Riesen-Chance vertan.
Aber warum bloß sind so viele Stuttgarter dagegen?
Ich habe in letzter Zeit mit vielen bekannten Stuttgarter gesprochen. Fast ausnahmslos alle waren für S21, was man aber in den Medien nicht so wahrnimmt, da nur über den Protest gegen S21 berichtet wird. Ich bin mir aus diesem Grunde nicht sicher ob die Demonstranten die Mehrheit wiedergeben.
biffbiffsen
11.10.2010, 17:45
das ist tatsächlich das problem zur zeit.
lauter sind die gegner, ob sie mehr sind weiss ich net, ich bezweifele es.
PS: Übrigens war ich auch für die Magnetbahn von München City zum Flughafen raus. Die Fahrt mit der S-Bahn da raus ist wirklich nicht mehr zeitgemäß. Da wurde eine Riesen-Chance vertan.
So ist es. :gut:
Navigator
11.10.2010, 19:42
Die meisten mit denen ich gesprochen hab waren durchweg dagegen,da bin ich die Ausnahme.
Vielleicht das soziale Gefälle.:D
Und nochmal, weil ich gerade mal dem fletch seine Post gelesen hab, die "Contras" gibt es nicht erst seit gestern, sondern seit Jahren, nur waren deren ihre Stände die sie inner Stadt aufgebaut haben so gut wie nie besucht.:D
Erst jetzt sind halt viele aufgewacht, auch welche die sich nur dranhängen wollen.
ferryporsche356
11.10.2010, 20:52
Gerade in der Wirtschaftswoche gelesen:
"Ein Bahnhof wird zur gesellschaftspolitischen Grundsatzeintscheidung.
Was machen wir erst, wenn es wirklich um etwas geht?"
(Roland Tichy)
Da ist schon was dran.
Microstella
12.10.2010, 00:39
Was mich ja wundert: das Ding ist doch schon seit Ewigkeiten in der Diskussion. Warum kommen die Protestler erst jetzt? :ka:
Tja, das hab ich mich vor mehr als 20 Jahren bei den Montagsdemos auch gefragt.
Und diese Demos haben einer Frau die Möglichkeit geschaffen, Bundeskanzlerin zu werden, die jetzt von Demos nichts mehr wissen will. :bgdev:
Koenig Kurt
12.10.2010, 04:59
Sorry, falscher Thread! Bitte weitermachen!
Beste Grüße,
Kurt
biffbiffsen
12.10.2010, 06:03
Tja, das hab ich mich vor mehr als 20 Jahren bei den Montagsdemos auch gefragt.
Und diese Demos haben einer Frau die Möglichkeit geschaffen, Bundeskanzlerin zu werden, die jetzt von Demos nichts mehr wissen will. :bgdev:
WOW!
Wir vergleichen den Bau eines Bahnhofs aber nun net mit der DDR, oder?
Da stimmen die Relationen nun wirklich net ganz...
ich glaube, wir erleben hier mal wieder ein Revival der deutschen Protest-Romantik, emotional mächtig und allen Sachargumenten unzugänglich...wir erinnern uns an die "Grenzen des Wachstums" an die "Nato Nachrüstung", das "Startbahn West" oder das "Waldsterben"...
...Öl gibt es immer noch satt, der dritte Weltkrieg kam nicht, und der deutsche Wald sieht immer noch verdammt fit aus...
...diese Protestkultur kann man in Deutschland bis in das frühe 19. Jahrhundert zurück verfolgen kann, und kein Politiker hat sich ihr je erfolgreich entgegen stellen können...
anderseits ist es den verschiedensten Strömungen gelungen dieses maschinenstürmerische Romantikbedürfnis für eigene Zwecke zu nutzen...(ok gleich ist der thread zu)...das geht von den Burschenschaften des 19. Jahrhunderts zu denNationalsozialisten, zur CDU unter Adenauer und Kohl, über die SPD unter Brandt bis hin zu den Grünen unter Özdemir und Roth...Politiker, die diese Bedürfnisse nicht befriedigen können oder wollen, wie Angela Merkel oder Helmut Schmidt, haben zwar in Krisen ihre Momente, gehen aber ansonsten unter...
...mit Verkehr und Infrastruktur hat der S21 Protest nüscht zu tun...
Donluigi
12.10.2010, 07:56
Von Dirk Kurbjuweit gibts darüber einen sehr guten Essay im aktuellen Spiegel. Lesenswert :gut:
biffbiffsen
12.10.2010, 08:05
ist ne interessante these, ulrich.
...mit Verkehr und Infrastruktur hat der S21 Protest nüscht zu tun...
"Nüscht" ist mir ein bisschen wenig, aber Ulrich hat schon teilweise recht, da ist was dran! :gut:
docpassau
12.10.2010, 09:19
ich glaube, wir erleben hier mal wieder ein Revival der deutschen Protest-Romantik, emotional mächtig und allen Sachargumenten unzugänglich...wir erinnern uns an die "Grenzen des Wachstums" an die "Nato Nachrüstung", das "Startbahn West" oder das "Waldsterben"...
...Öl gibt es immer noch satt, der dritte Weltkrieg kam nicht, und der deutsche Wald sieht immer noch verdammt fit aus...
...diese Protestkultur kann man in Deutschland bis in das frühe 19. Jahrhundert zurück verfolgen kann, und kein Politiker hat sich ihr je erfolgreich entgegen stellen können...
anderseits ist es den verschiedensten Strömungen gelungen dieses maschinenstürmerische Romantikbedürfnis für eigene Zwecke zu nutzen...(ok gleich ist der thread zu)...das geht von den Burschenschaften des 19. Jahrhunderts zu denNationalsozialisten, zur CDU unter Adenauer und Kohl, über die SPD unter Brandt bis hin zu den Grünen unter Özdemir und Roth...Politiker, die diese Bedürfnisse nicht befriedigen können oder wollen, wie Angela Merkel oder Helmut Schmidt, haben zwar in Krisen ihre Momente, gehen aber ansonsten unter...
...mit Verkehr und Infrastruktur hat der S21 Protest nüscht zu tun...
Ulrich,
ich gebe dir prinzipiell recht. Der Protest egal gegen was scheint "deutsch" zu sein.
Was wir nur nicht vergessen dürfen ist, dass alle Proteste der 80er, die du oben erwähnt hast, gesellschaftspolitisch eine Änderung geschaffen haben, die erst ökologisches Bewusstsein in den allgemeinen Focus gebracht haben. Eben die Etablierung der grünen Bewegung, auch wenn die heute nichts mehr mit den Anfängen zu tun hat.
Insofern hat Protest auch eine kreative Komponente.
21prozent
12.10.2010, 11:23
[...]
Der Protest egal gegen was scheint "deutsch" zu sein.
[...]
Sorry, Unsinn!!! Schaut mal über den deutschen Tellerrand raus - was hierzulande und besonders in Stuttgart passiert hat nichts mit besonderer deutscher Protestkultur zu tun. So was denken sich deutsche Feuilletonisten aus die so kurzsichtig sind, dass sie es nicht mal schaffen über die Grenze nach Frankreich zu schauen.
Bisschen schade finde ich, dass so gut wie niemand bemerkt, dass der zivile Ungehorsam in Stuttgart gut ist für unsere Demokratie. Diesen ernstgemeinten Protest und den Ausdruck der Unzufriedenheit als Sozialromantik abzutun ist ziemlich einfach...
Sicher ist es schwierig bis unmöglich grosse, komplexe Infrastrukturprojekte in einer Demokratie zu realisieren. Wenn in Schanghai in wenigen Jahren eine UBahn aus dem Boden gestampft wird, ist das sicherlich einfacher durchzusetzen. Manch einer mag' das bewundernswert finden, in einer freien Gesellschaft ist es halt ein bisschen schwieriger zu verkaufen!
docpassau
12.10.2010, 11:39
Meinst du wirklich, Dirk?
Ich seh das schon so, dass gerade in D oft nicht auf die Verbesserungen durch Projekte geschaut wird, sondern ein Status - egal wie unbefriedigend er ist - erstmal als "erhaltenswert" gilt.
Ich wollte in meinem Beitrag aber gerade auf positive Aspekte des Protests hinweisen. Er zwingt, Vorhaben zu überdenken und KOmpromisse zu schliessen, wo sie noch möglich sind. Leider ist gerade diese Kompromissbildung - für mich ein Zeichen der Demokratie - aktuell ziemlich ideologisch überlagert, bis zum Einsatz von Gewalt.
21prozent
12.10.2010, 11:46
Meinst du wirklich, Dirk?
Ich seh das schon so, dass gerade in D oft nicht auf die Verbesserungen durch Projekte geschaut wird, sondern ein Status - egal wie unbefriedigend er ist - erstmal als "erhaltenswert" gilt.
[...]
Das ist kein deutsches Phänomen ;) Die gleichen Argumente kannst du in anderen Ländern hören. Hintergrund ist immer wieder, Druck auszuüben und zu sagen, "schaut, wir sind besonders destruktiv - unseren Nachbarn manchen das viel besser und werden deswegen auch erfolgreicher sein als wir. Wir werden auf der Strecke bleiben mit unserer Einstellung!"
[...]
Leider ist gerade diese Kompromissbildung - für mich ein Zeichen der Demokratie - aktuell ziemlich ideologisch überlagert, bis zum Einsatz von Gewalt.
[...]
Ja stimmt leider =(
Leute, S21 ist by the book umgesetzt worden unter Wahrung aller rechtstastaatlichen und demokratischen Spielregeln mit jahrzentelangem Vorlauf...
Sorry, Unsinn!!! Schaut mal über den deutschen Tellerrand raus - was hierzulande und besonders in Stuttgart passiert hat nichts mit besonderer deutscher Protestkultur zu tun. So was denken sich deutsche Feuilletonisten aus die so kurzsichtig sind, dass sie es nicht mal schaffen über die Grenze nach Frankreich zu schauen.
Bisschen schade finde ich, dass so gut wie niemand bemerkt, dass der zivile Ungehorsam in Stuttgart gut ist für unsere Demokratie. Diesen ernstgemeinten Protest und den Ausdruck der Unzufriedenheit als Sozialromantik abzutun ist ziemlich einfach...
Mir würden aber spontan viel mehr Dinge einfallen für die es sich wirklich lohnt auf die Straße zu gehen, aber da hocken alle auf dem Sofa. Insofern fällt es mir schwer die aus dem Dornröschenschalf erwachte Protestbewegung ernst zu nehmen. Sie kommen einfach zu spät.
ferryporsche356
12.10.2010, 12:01
Nochmals:
Der S21-Bau wurde von frei gewählten Abgeordneten in einer gut funktionierenden Demokratie beschlossen.
Das mit den Montagsdemonstrationen in einem totalitärem Regime auch nur ansatzweise zu vergleichen ist natürlich hanebüchen.
Microstella, ich hoffe das weißt Du selber. ;)
Nochmals:
Der S21-Bau wurde von frei gewählten Abgeordneten in einer gut funktionierenden Demokratie beschlossen.
Durchaus richtig, aber nach meiner Vermutung, und die ist nicht aus der Luft gegriffen, waren die frei gewählten Abgeordneten nicht vollständig und umfassend informiert. Dieses war wohl die Absicht der Protagonisten.
Deine Vermutung in aller Ehre, auch wenn diese nicht aus der Luft gegriffen ist, aber wie soll man so etwas beweisen dass die Protargonisten mit Absicht und Vorsatz die Entscheidungsträger in der Politik nicht ausreichens oder sogar falsch informiert haben?
Bitte nicht falsch verstehen ... aber wenn Du so etwas schreibst hätte ich auch gerne hieb- und stichfeste Beweise. Und bitte nicht das wiederkauen was man aus den Medien kennet, denn ausser Vermutungen und Mutmassungen haben die auch noch nichts ans Tageslicht gebracht ;)
Microstella
12.10.2010, 14:22
Nochmals:
Der S21-Bau wurde von frei gewählten Abgeordneten in einer gut funktionierenden Demokratie beschlossen.
Das mit den Montagsdemonstrationen in einem totalitärem Regime auch nur ansatzweise zu vergleichen ist natürlich hanebüchen.
Microstella, ich hoffe das weißt Du selber. ;)
Es war eigentlich nicht meine Absicht, die Montagsdemos mit den S21-Demos gleichzusetzen, sondern auf die Frage vom Don zu antworten, warum der S21-Protest so spät kommt. Genauso könnte man sich fragen, warum die Menschen in Leipzig nicht früher auf die Straße sind. Es dauert halt bei jedem Protest einige Zeit, bis sich genug Dampf im Kessel angesammelt hat, frei nach dem Sprichwort: Nichts setzt sich mehr durch als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
21prozent
12.10.2010, 14:24
[...]Nichts setzt sich mehr durch als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
Das Klügste was in in diesem Threat bisher gesagt wurde :dr:
biffbiffsen
12.10.2010, 14:27
Der Ball ist rund! :op:
21prozent
12.10.2010, 14:29
...auch nicht schlecht, Jochen :top:
Wir kommen der Sache langsam auf den Grund - das war doch das ursprüngliche Anliegen in diesem Fred :op:
biffbiffsen
12.10.2010, 14:33
:D
auf den Grund...ah ja...unterirdischer Bahnhof...ah ja...
@ blarch:
Wenn die parlamentarischen Beschlüsse auf der Grundlage von Gutachten zustande kommen, die von den Ideengebern selbst (Verkehrswissenschaftliches Institut der Uni Stgt) erstellt wurden, dann nährt dies erhebliche Zweifel bei den Bürgern. ("Wer zahlt, der bestimmt das Ergebnis")
biffbiffsen
12.10.2010, 15:23
hmm..ich stell mir das ganze mal vor:
ich hab ne idee, dann denk ich mir hmmm ist die idee gut?
dann lass ich ein gutachten machen. dieses gutachten ergibt, ja, die idee ist gut.
dann geb ich das an die zuständigen ausschüsse, parlament, geschäftsführung weiter.
dann entscheiden die , ja, du hast recht: idee ist supi!
wo ist das problem?
Durchaus richtig, aber nach meiner Vermutung, und die ist nicht aus der Luft gegriffen, waren die frei gewählten Abgeordneten nicht vollständig und umfassend informiert. Dieses war wohl die Absicht der Protagonisten.
du meinst niemand wusste, das ein unterirdischer Bahnhof gebaut werden sollte? =)
...das erklärt natürlich einiges...
...ist natürlich Unsinn: bei einem Projekt dieser Grösse liegen alle Informationen offen, das gebietet allein das deutsche Planungsrecht
@frame
Eben, ich sehe da kein Problem. Anders wäre es wenn das Gutachten Mängel entdeckt hätte die dann in diesem Gutachten absichtlich nicht aufgeführt wesen wären umd die Entscheidungsträger in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Und nochmals ... es gab und gibt bei solchen Projekten immer ein Planfeststellungsverfahren. Hier mal ein Auszug aus Wikipedia wie Bürger und Behörden bei einem solchen Planfeststellungsverfahren beteiligt werden.
Die Hauptunterschiede zum gewöhnlichen Verwaltungsverfahren bestehen in der umfassenden Beteiligung von Bürgern, deren Belange durch das Vorhaben betroffen sind und der Behörden, deren Aufgabenbereich durch das Vorhaben berührt wird. Rechtzeitig erhobene Einwendungen der betroffenen Bürger und die Stellungnahmen der Behörden werden, ähnlich wie im förmlichen Verwaltungsverfahren, in einem mündlichen Termin gemeinsam erörtert. Dieser Erörterungstermin ersetzt die einfache Anhörung des gewöhnlichen Verwaltungsverfahrens. Zweck der Bürger- und Behördenbeteiligung ist, die Feststellungsbehörde in die Lage zu versetzen, die betroffenen Belange frühzeitig erforschen und sachgerecht bewerten zu können. Außerdem entfaltet die Auslegungsfrist eine materielle Präklusionswirkung. Einwendungen, die nach Ablauf der Ausschlussfrist erfolgen, werden weder durch die Feststellungsbehörde berücksichtigt, noch kann auf solche eine Drittanfechtungsklage gestützt werden.
Wie schon geschrieben habe ich während meiner Studienzeit beim Projekt S21 mitarbeiten dürfen und war auch bei etlichen öffentlichen Sitzungen dabei. Leider musste ich feststellen, dass sich zu der Zeit als man noch wirklich hätte was an dem Projekt ändern können, sich kein Schw**n für das Thema interessiert hat.
Nicht nur deswegen finde ich die momentanen Proteste mehr als fragwürdig.
ferryporsche356
12.10.2010, 17:07
Im Übrigen habe ich in diesem Thread mehr gelernt als in diversen Nachrichten und Polit-Talks.
Daher ein herzliches Dankeschön allen Postern in diesem Thread für den sachlichen Umgangston.
Und natürlich auch an die Admins und Mods die ausnahmsweise mal einen Thread offen gelassen haben der nach Forumsregeln eigentlich geschlossen gehört. =)
ferryporsche356
12.10.2010, 17:08
hmm..ich stell mir das ganze mal vor:
ich hab ne idee, dann denk ich mir hmmm ist die idee gut?
dann lass ich ein gutachten machen. dieses gutachten ergibt, ja, die idee ist gut.
dann geb ich das an die zuständigen ausschüsse, parlament, geschäftsführung weiter.
dann entscheiden die , ja, du hast recht: idee ist supi!
wo ist das problem?
:rofl: :verneig:
21prozent
12.10.2010, 17:13
[...]
Und natürlich auch an die Admins und Mods die ausnahmsweise mal einen Thread offen gelassen haben der nach Forumsregeln eigentlich geschlossen gehört. =)
Vermutlich haben sie ihn noch nicht entdeckt - schliesslich hat ihn der TS in Lifestyle ->Fotografie & Reisen versteckt :ka:
ferryporsche356
12.10.2010, 17:18
Genau. :D
biffbiffsen
12.10.2010, 18:35
ich muss auch immer suchen... :D
Ich möchte noch einmal ein Beispiel für die Unterdrückung von negativen Meinungen über Stgt 21 anführen:
Die Landesregierung hatte 2008 bei der schweizerischen SMA (Verkehrsplanungsbüro) ein Gutachten anfertigen lassen. Dabei stiessen die Experten auf erhebliche Fehler. Vor allem erweist sich der 8-gleisige Transitbahnhof als als völlig ungeeignet für die Stadt Stuttgart: "endende Züge müssen so gut wie möglich vermieden werden" urteilte die SMA - für Stuttgart als klassischem Zielort in Bahnnetz eine absurde Forderung.
Dieses Gutachten aus 2008 ist erst 2010 der Öffentlichkeit bekannt geworden! Die Landesregierung hat es wahrscheinlich unter Verschluss gehalten.
Wie schon gesagt, Stuttgart Hbf ist ein klassischer Ziel- oder Startbahnhof. 90% aller Züge starten oder enden hier. Was braucht es da einen Durchgangsbahnhof??
Das ganze Vorhaben ist ein Immobiliengeschäft um die freiwerdenden Gleisflächen.
Und natürlich auch an die Admins und Mods die ausnahmsweise mal einen Thread offen gelassen haben der nach Forumsregeln eigentlich geschlossen gehört. =)
Vermutlich haben sie ihn noch nicht entdeckt - schliesslich hat ihn der TS in Lifestyle ->Fotografie & Reisen versteckt :ka:
:bgdev:
Doch doch. Sind nur bisher recht beeindruckt von der Diskussionskultur. :gut:
Wenn wir wollen können wir ganz zivilisiert Diskutieren :D ;)
:bgdev:
Doch doch. Sind nur bisher recht beeindruckt von der Diskussionskultur. :gut:
wir sind eben ein Vorbild für das Forum...ach, was sag ich...für das ganze Land... =)
@ blarch:
Wenn die parlamentarischen Beschlüsse auf der Grundlage von Gutachten zustande kommen, die von den Ideengebern selbst (Verkehrswissenschaftliches Institut der Uni Stgt) erstellt wurden, dann nährt dies erhebliche Zweifel bei den Bürgern. ("Wer zahlt, der bestimmt das Ergebnis")
Ich muss zu dieser meiner Bemerkung noch eine Erläuterung hinzusetzen, damit sie transparenter wird: Der Direktor des Verkehrswissenschaftlichen Institutes war bis 2001 der Herr Professor Heimerl. Dieser ist der Erfinder des Tiefbahnhofes und der Tunneltrassen. Hier hat also das eigene Institut die eigene Erfindung begutachtet.
Dieser ist der Erfinder des Tiefbahnhofes und der Tunneltrassen. Hier hat also das eigene Institut die eigene Erfindung begutachtet.
Wie kann man einen Tiefbahnhof oder eine Tunneltrasse erfinden :grb:
Das klingt so als ob er einen finanziellen Vorteil dadurch bekommen hätte weil er, als "Erfinder", ein Gutachten über S21 erstellt hat und das ist ja definitiv nicht der Fall. Denn Herr Heimerl würde ja für das Gutachten bezahlt und nicht für die Erstellung eines Tiefbahnhofes.
Ausserdem, ist es nicht immer so, dass Gutachten von Spezialisten erstellt werden und diese Spezialisten immer mehr oder weniger, der Name sagt es ja schon, auf ein bestimmtes Thema spezialisiert sind, also nie vollkommen unabhängig sind? Es ist doch eine Illusion zu meinen, dass die Gegengutachten unabhängiger und objektiver erstellt wurden.
@ blarch:
Wolfgang, was ich damit sagen wollte war, dass Heimerl der Ideengeber für den Tief-quer-bahnhof war und dieses Projekt dann später von seinem Institut auf seine Tauglichkeit / Machbarkeit / Sinnhaftigkeit geprüft / begutachtet wurde. Dieses ist dann in die Entscheidungsfindung der Verantwortlichen eingeflossen.
Schon klar ;)
Ich sehe da allerdings nichts verwerfliches dran, da weder Herr Heimerl noch sein Institut durch den Entschluss S21 zu bauen profitiert haben. Auch gehe ich davon aus, solange keine Beweise dafür vorliegen, dass Herr Heimerl professionell genug ist und war, das Gutachten objektiv zu verfassen. Denn wenn ich einen Tiefbahnhof bauen möchte und dafür ein Gutachten benötige ob der Standort dafür geeignet ist, was liegt da näher den Ideengeben oder "Erfinder" als ultimativen Experten selber damit zu beauftragen.
Oder anders gesagt, ich sehe keinen Sinn warum ein angesehener Professor absichtlich und vorsätzlich ein Gutachten fälschen sollte, denn diese Behauptung liegt unterschwellig in Deiner Aussage. Dadurch hätte er weder finanzielle noch sonstwede Vorteile (den Auftrag für das Gutachten hat er ja bekommen) sondern nur Nachteile in Form von Misskredit wenn diese Fälschung ans Tageslicht kommen würde.
Nur dass ein Ideengeber und Experte als Gutachter auftritt ist das ja per se nicht schlecht. Ich möchte bei einem Arztfehler ja auch einen anderen Arzt (und zwar den Besten den es auf dem Gebiet gibt) als Gutachter und keinen Maurer ;)
Du sagst es überdeutlich: Du möchtest als Gutachter auch einen anderen Arzt als den, der Deiner Meinung nach einen Fehler gemacht hat. Deshalb hätte ich gerne einen anderen Gutachter als Begutachter des Projektes gehabt, als Herrn Professor Heimerl. Vielleicht einen aus der Schweiz, aus dem Land, das die Zug-Reisen in den letzten Jahrzehnten um 40 Prozent gesteigert hat =), während wir in Deutschland eine Steigerungsrate von nur 10 Prozent aufweisen.
Du sagst es überdeutlich: Du möchtest als Gutachter auch einen anderen Arzt als den, der Deiner Meinung nach einen Fehler gemacht hat.
Natürlich möchte ich einen anderen Arzt als Gutachter, aber immer noch einen Arzt. Und genau hierum geht es. Herr Heimerl hat nicht das einzige Gutachten über S21 verfasst, es gab noch zig andere, auch über einen Kopfbahnhof. Genauso könnte ich nun behaupten diese Gutachten wären alle von Lobbyisten erstellt worden. Wenn nun Gutachten über Juchtenkäfer auftauchen haben diese Gutachten ja auch keine Botaniker erstellt sondern Instektenspezialisten ;)
Und die Schweiz (ich lebe selber in der Schweiz ;) ) kann man nun schon alleine auf Grund ihrer Grösse nicht mit Deutschland vergleichen. Spalten wir Baden-Württemberg vom Rest der Bundesrepublik ab, dann können wir darüber nochmals diskutieren ;)
Nachdem ich gestern mal bei der S 21-Demo auf dem Schlossplatz in Stgt vorbeigeschaut habe, möchte ich Euch, da diese Rubrik auch mit Fotografie zu tun hat, einige fotografische Eindrücke nicht vorenthalten:
http://img340.imageshack.us/img340/9664/2luftballons.jpg
http://img713.imageshack.us/img713/7025/museumz.jpg
Es gab ganz kreative Plakate zu sehen:
http://img153.imageshack.us/img153/7799/loskriegen.jpg
http://img811.imageshack.us/img811/5111/falsch.jpg
Prominenz war auch da:
http://img254.imageshack.us/img254/3017/motte.jpg
Dr. Motte
und
http://img838.imageshack.us/img838/7075/wecker.jpg
Konstantin Wecker
biffbiffsen
17.10.2010, 15:54
Prominenz? :D
biffbiffsen
17.10.2010, 16:52
bitte net immer DIE Stuttgarter, oder DIE Schwaben!
...ich bin mir wirklich sehr unsicher ob die Demonstranten die Mehrheit darstellen!
DIE Stuttgarter setzen Gastarbeiter bei den Demonstrationen ein....man...man...man...DIE Schwaben haben es aber echt faustdick hinter den Ohren...:verneig:
@biff
besser so? =)
biffbiffsen
17.10.2010, 18:00
Hähä...wir lassen sogar bei demonstrationen arbeiten..ganz schön clever hier.. :gut:
21prozent
17.10.2010, 20:24
Ich möchte mich auch noch mal einbringen, denn ich finde, dass hier zu rational und konkret argumentiert wird :D
Argumente für- oder gegen den Bahnhof (und das Detailwissen ist hier schon bemerkenswert hoch!) bringen uns glaube ich nicht der Grundfrage des TS näher: "Was ist los in Stuttgart?"
Man liest derzeit viel über das Ende der Basta-Politik und ich denke, dass u.a. in Stuttgart etwas passiert, was viel über den "Evolutionsstand" unserer Demokratie aussagt. Tatsächlich werden in den letzten Jahren immer häufiger Entscheidungen getroffen, die dann durch demokratischen Instanzen abgenickt werden sollen. Was hier passiert ist meiner Ansicht nach - in der Sache gerechtfertigt oder nicht - etwas sehr interessantes und verjüngendes für unsere Demokratie. Sicherlich gibt es tausend Argumente das Verhalten der Bahnhofsgegner zu verurteilen. Trotzdem finde ich die Menschen in Stuttgart sehr mutig..., meinen Respekt habt ihr :top:
ferryporsche356
20.10.2010, 12:51
:D
http://i54.tinypic.com/vno6di.jpg
Ich bin jetzt auch gegen S21 und für K21! Habe in unserer Firma mal rumgehorcht: Der Ausbau des Kopfbahnhofs wäre für uns ein warmer Regen ohne Gleichen. Die verbaute Signal- und Stellwerkstechnik ist, allein durch die Anzahl der benötigten Elemente wie Achszähler, Signale, Weichenantriebe, etc. um ein vielfaches teurer als beim Durchgangsbahnhof. :D
Ab Freitag, 22.10.10, ich glaube ab 09:30 Uhr, im Internet und im Fernsehen beim SWR-Fernsehen und Phoenix: Schlichtung der "BASTA" - Politik unter Zurhilfenahme von Heiner Geissler.
@ Charly: wahnsinnig gut!! "Logo"
Nur ein kurzes Update:
2 x wurde bisher unter Geissler "geschlichtet", und die beiden Parteien haben sich festgebissen an der Fragestellung: Ist der geplante neue Bahnhof so erheblich leistungsfähiger als der alte Kopfbahnhof, dass sich der doch erhebliche Aufwand von vielen Milliarden Euro lohnt? Mir scheint es so, dass die Befürworter etwas Schwierigkeiten haben, die erhöhte Leistungsfähigkeit, besonders in den Stosszeiten, nachzuweisen.
avalanche
31.10.2010, 23:30
Es gab ganz kreative Plakate zu sehen:
http://img153.imageshack.us/img153/7799/loskriegen.jpg
Dieses Bild sagt doch eigentlich recht viel aus, um was es wirklich geht und warum dieser Issue gerade jetzt auf dem Radar aufpoppt: SPD sowie B90/Grüne sind auch nicht völlig unglücklich (ich sag jetzt nicht "unbeteiligt"), schliesslich soll am 27. März 2011 der 15. Landtag von Baden-Württemberg gewählt werden ...
Die erhöhte Leistungsfähigkeit einer Straße gegenüber eine Sackgasse dürfte auf der Hand liegen. Ein Kopfbahnhof braucht ein riesiges vorgelagertes Gleisfeld, das bestehende müsste oberirdisch deutlich vergrößert werden und natürlich hat man beim Kopfbahnhof einen erheblichen Mehraufwand was das Zug- und Gleismanagement angeht. Meine Vermutung: Wenn sie S21 jetzt kippen gibt es kurz danach wieder große Augen, wenn klar wird, was bei einer Erweiterung des Kopfbahnhofs K21 so alles verändert werden muss.
Ob es das Geld wert ist, wird heute IMHO niemand wirklich beurteilen können.
ehemaliges mitglied 24812
01.11.2010, 08:02
... Wie schon gesagt, Stuttgart Hbf ist ein klassischer Ziel- oder Startbahnhof. 90% aller Züge starten oder enden hier. Was braucht es da einen Durchgangsbahnhof??
Das ganze Vorhaben ist ein Immobiliengeschäft um die freiwerdenden Gleisflächen.
Wenn ich es richtig mitbekommen habe, soll Stuttgart in den europäischen Fernverkehr eingebunden werden und deshalb hat selbst die EU ein Interesse am Ausbau. Die Zeiten eines klassischen Start-/Zielbahnhofes wären dann vorbei.
Ich muss aber sagen, dass mich das ganze Thema um S21 nicht wirklich interessiert und ich es daher nur am Rande verfolge. Interessieren würde mich, wie hoch der Anteil der Demonstranten ist, die wirklich vom Vorhaben betroffen sind. Lässt man die Steuer-Mrds., die verbraten werden, mal ausser Acht, dürften nur Stuttgarter anwesend sein.
Viele sind vermutlich nur dort, weil man mal wieder gegen die Politik demonstrieren und seinen Frust hinaustragen kann. Denen geht es überhaupt nicht um das Projekt, sondern mehr um eine Protestplattform gegen die Politik im Lande.
Mir zeigt das Vorhaben S21 nur einmal mehr, dass die Politik weitestgehend frei handeln kann. Denkmalgeschützte Gebäude dürfen abgerissen und uralte Bäume gefällt werden. Wenn allerdings ein Bürger sein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude energetisch sanieren möchte, rücken die wirtschaftlichen Interessen des Hauseigentümers und der Umweltschutz in den Hintergrund und die Sanierungsmaßnahme wird unter dem Deckmäntelchen Denkmalschutz untersagt. Ein aktueller Fall aus der Kreisstadt Soest.
Nur ein kurzes Update:
2 x wurde bisher unter Geissler "geschlichtet", und die beiden Parteien haben sich festgebissen an der Fragestellung: Ist der geplante neue Bahnhof so erheblich leistungsfähiger als der alte Kopfbahnhof, dass sich der doch erhebliche Aufwand von vielen Milliarden Euro lohnt? Mir scheint es so, dass die Befürworter etwas Schwierigkeiten haben, die erhöhte Leistungsfähigkeit, besonders in den Stosszeiten, nachzuweisen.
lol, man kann es auch so sehen, dass die Gegner für keine guten Argumente offen sind :) Deine Schlüsse sind ganz schön durch Deine Anti-S21-Brille eingefärbt ;)
21prozent
01.11.2010, 09:43
Ich habe beide Schlichtungstage aufmerksam als Live-Stream verfolgt und muss sagen: Krass wie wenig von den Argumenten der Befürworter übrig geblieben ist :grb:
Alle fachlichen- und inhaltlichen Bedenken konnten nicht im Ansatz entkräftet werden. Besonders bemerkenswert fand' ich, dass am ersten Schlichtungstag anfangs davon die Rede war, dass 50% mehr Verkehr im Durchgangsbahnhof möglich seien. Nach nur 30 Minuten war von 30% die Rede und Nachmittags um 15:00 Uhr stellte sich dann heraus, dass mit Sicherheit weniger Züge einfahren können...
Die Argumente die am Ende noch dafür sprachen:
1. Man muss die Analysen der Experten respektieren, die tun das jetzt 15 Jahre und wissen schon was sie tun
2. Das Verfahren ist abgeschlossen
Der Punkt in der Diskussion ist doch der:
Die Argumente der Gegner sind handfest und sichtbar. Abgeholzte Bäume, Juchtenkäfer ohne zu Hause, große Baumaßnahmen und Veränderung des Stadtbildes, teuer.
Die Argumente der Befürworter sind wenig greifbar und in der Hauptsache Prognosen. Höherer Durchsatz, wirtschaftlicher Vorteil für die Region, soetwas lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht konkret in zusätzlichen Euro pro Einwohner ausdrucken.
Ein Durchgangsbahnhof wird ganz anders genutzt als ein Kopfbahnhof. I.d.R gibt es weniger Gleise mit Bahnsteigen, dafür kann man den Durchsatz steigern. Man muss solche Erweiterungen aber immer im Kontext der existierenden Infrasturktur und Baumaßnahmen sehen. Ein Bahnhof macht keinen Zugverkehr, die Züge müssen ja von irgendwo kommen und nach irgendwo fahren. D.h. man müsste sich Mal genau anschauen, wie die Bahn denn in Zukunft durch Stuttgart hindurch fahren will und welche Strecken sie dort mit dem neuen Bahnhof bedienen kann. Man sollte dabei nicht vergessen, dass auch die Bahn dort ordentlich Geld reinsteckt, d.h. die müssen sich davon ja etwas versprechen.
Da hast Du ganz Recht Andreas: Ein neuer Bahnhof macht noch keinen neuen Verkehr. Und zur Zeit enden ca. 80 bis 90 Prozent der Züge in Stuttgart, da macht ein K-Bahnhof Sinn. Ein D-Bahnhof ist da eher kontraproduktiv, da der Zug leer aus dem Bahnhof wieder herausfährt auf ein Verfügungs- oder Abstellgleis. Fakt ist allerdings, dass die Verbindung nach Mch durch einen D-Bahnhof 2 - 3 Minuten schneller wird (Mehr-Gewinn nur durch die neue Strecke Stgt - Ulm, die man sowieso bauen sollte). Dafür aber soviel Geld ausgeben?
Was die Bahn sich davon verspricht? Das möchte ich auch gerne wissen, das ist mir auch noch nicht ganz klar. Transparenz wäre angesagt (kommt mir vor wie das Wassergeschäft in Berlin).
Da hast Du ganz Recht Andreas: Ein neuer Bahnhof macht noch keinen neuen Verkehr. Und zur Zeit enden ca. 80 bis 90 Prozent der Züge in Stuttgart, da macht ein K-Bahnhof Sinn. Ein D-Bahnhof ist da eher kontraproduktiv, da der Zug leer aus dem Bahnhof wieder herausfährt auf ein Verfügungs- oder Abstellgleis....
Ich denke es ist genau anders herum: Genau weil Stuttgart nur ein Kopfbahnhof ist (der mit seinem Lokalverkehr völlig ausgelastet ist) und genau weil es furchtbar ineffizient ist bei der Disposition einen Kopfbahnhof auf den Weg von A nach B zu legen, genau deshalb enden 80 bis 90% der Züge in Stuttgart. Die Fahrpläne werden genau so gemacht, weil man eben nicht einfach durch Stuttgart durch fahren kann. Es liegt nicht daran, dass Stuttgart der Mittelpunkt des Universums ist. ;)
Abgesehen davon verdient die Bahn ja nicht nur Geld damit, wenn sie Reisende im eigenen Auftrag transportiert, sie vermietet ja auch ihr Streckennetz an andere Eisenbahnverkehrsunternehmen und wenn sie in Zunkunft Fernverkehrstrassen und Güterverkehrstrassen über Stuttgart realisieren kann, z.B. in Richtung Frankreich, dann klingelt auch da der Beutel.
Insgesamt glaube ich, dass eh niemand das große, ganze Puzzle erfassen kann, insofern ist es im Endeffekt eine Mischung aus Wahrheiten sein, wie bei jedem solchen Projekt.
Genau so wie in Stuttgart merkt man auch hier wir verfahren die Situation ist und jeder auf seinen Standpunkt beharrt. Ich denke niemand, weder die Gegner noch die Befürworter, können und kontten ihre Aussagen mit Fakten belegen. Erst wenn man sich für ein Projekt entschieden hat, wird sich im Laufe der Zeit herausstellen ob es die richtige Entscheidung war.
.........und wenn sie in Zunkunft Fernverkehrstrassen und Güterverkehrstrassen über Stuttgart realisieren kann, z.B. in Richtung Frankreich, dann klingelt auch da der Beutel.
Meines Wissens sind die langen Tunnelstrecken nicht für den Güterverkehr gedacht, auch nicht die Schnellbahntrasse nach Ulm. Die Steigung ist hier zu gross.
Über die Wirtschaftlichkeit des Projektes soll nächstes Mal verhandelt werden, dann hören wir mehr darüber.
Vincent Klink, Sternekoch aus Stgt. hat sich heute in der Stgt. Zeitung auf Anfrage geäussert (Zitat): "Längst geht es nicht mehr ausschliesslich um den Bahnhof und um die abgesägten Bäume, sondern um offensichtliche und nachweisbare Überheblichkeit, Ignoranz und Planungsfehler der Politiker und der Bahnchefs und ganz besonders um Immobiliengeschäfte. ...... Es ist im Grunde Widerstand gegen Gewohnheitslügen, und das sollte jeden Bürger schon interessieren."
Hmmm, zu S21 kann ich nix sagen und ehrlich gesagt ist es mir total egal, was dort abgeht, mit der Ausnahme, daß Entscheidungen, die in demokratischer Art gefällt wurden nun auf der Strasse widerrufen werden sollten.
Ein kleines Beispiel aus meinem direkten Umfeld: Ich wohne in direkter "Wurfweite" zum alten Militärflugplatz Neubiberg bei München und ja, zu dem Zeitpunkt, als ich das Haus dort gekauft habe, war mir das bekannt und ich habe mich nicht daran gestört, auch nicht an der Wochenend-und Feiertagnutzung durch Geschäfts-und Sportflieger.
Die Grundstücke um den in den 40er Jahren gebauten Flughafen waren in den 60er und 70ern billig zu haben (aus welchem Grund wohl) und wurden gerne gekauft. So weit, so gut. Mit zunehmender Vergrößerung der Stadt München kamen immer mehr Leute in den Speckgürtel, auch mit dem Aufstieg der EADS im Nachbarort Ottobrunn und mehr Häuser wurden gebaut- in Kenntnis der Flughafennähe...
Dann begannen die Proteste gegen den Flughafen und die Gegner haben einen Ladschaftspark befürwortet. Was soll man sagen? Der Flughafen wurde geschlossen, die private und Geschäftsfliegerei wurde nach Ampfing 100 km weit verlagert und mehr als 1000 Arbeitsplätze gingen dadurch verloren.
Der Landschaftspark wurde gegründet und soll jetzt wieder geschlossen werden, da die Lärmbelästigung der Anlieger durch die Nutzer zu hoch wäre. Desweiteren wären seltene Pflanzen-und Tierarten gefährdet, die jetzt geschützt werden müssten.
Die Parallele zu S21?
*Der Mensch ist zu allererst ein Egoist
*Die wenigsten sind imstande, die Konsequenzen Ihres Handelns für die nächsten 20 Jahre vorherzusehen/ zu ahnen geschweige denn über den Ablauf Ihrer eigenen Existenz hinaus.
Michi, was passiert bitte in einem Landschaftspark, dass es dort zu laut wird? Fahren dann dort zuviele Kettcars rum? Und seltene Pflanzen- und Tierarten werden doch gerade durch einen Landschaftspark geschützt, oder? Aber Du hast schon recht, der Mensch ist das seltsamste Wesen, das es gibt.
Na ja, voher sind da halt am Sonntag drei (3) Privatflieger gelandet und es war Ruhe dann und jetzt sind halt ab 09:00 Uhr spielende Kinder, Hunde, Modellflieger und Sportler dort- bis abends um 20:00 Uhr.... :-)
Neues von der Neubaustrecke Wendlingen – Ulm:
Morgen wird die Machbarkeit von 60 Projekten des Bundes neu bewertet. Wie die Stuttgarter Zeitung heute exklusiv berichtet, rechnet sich die Neubaustrecke Stuttgart – Ulm nur, wenn der bisher schrumpfende Güterverkehr auf dieser Strecke stark wächst. Es handelt sich hier auch nur um „leichten“ Güterverkehr, also sogenannt „leichte Güterzüge“ wegen der geographischen Gegebenheiten (Steigungen, Gefälle). Bei der Berechnung Nutzen – Kosten ergibt sich ein Nutzen – Kosten – Verhältnis von 1,2. Das ist sehr niedrig. Zum Beispiel werden Straßenprojekte nur dann realisiert, wenn dieses Verhältnis mindestens bei 3 liegt, also mindestens den dreifachen Nutzen bringt.
Falls der erhoffte Güterverkehrsanstieg ausbliebe, also der Nutzeneffekt durch den Frachtverkehr, dann läge das Nutzen – Kosten – Verhältnis bei 0,92. Der Streckenneubau wäre dann deutlich unwirtschaftlich und laut Bundeshaushaltsordnung nicht zulässig.
Ganz nebenbei ist noch zu erwähnen, dass es die oben erwähnten „leichten Güterzüge“ heute noch gar nicht gibt, obwohl seit dreißig Jahren davon geredet wird.
Ich frage ganz unverfänglich: wie soll sich ein Frachtverkehr mit leichten Güterzügen auf einer Neubaustrecke verdoppeln, wenn es die leichten Güterzüge noch gar nicht gibt?=(
avalanche
10.11.2010, 14:30
Falls der erhoffte Güterverkehrsanstieg ausbliebe, also der Nutzeneffekt durch den Frachtverkehr, dann läge das Nutzen – Kosten – Verhältnis bei 0,92. Der Streckenneubau wäre dann deutlich unwirtschaftlich und laut Bundeshaushaltsordnung nicht zulässig.
Ist das nicht Teil eines Vertrages, welcher Deutschland mit der Schweiz betreffend der NEAT eingegangen ist und welcher gemäss DB-Chef bedingungslos erfüllt wird?
Ist das nicht Teil eines Vertrages, welcher Deutschland mit der Schweiz betreffend der NEAT eingegangen ist und welcher gemäss DB-Chef bedingungslos erfüllt wird?
:grb::grb::grb: (keine Ahnung, mir nicht bekannt), aber eine Strecke nach Ulm - München und die Schweiz ??, weiss nicht.
Kurzes Update:
heute und morgen letzte zwei Schlichtungsverhandlungen ganztägig.
Am Dienstag, 1.12.10 will dann Bundesminister a.D. Geißler seinen Schlichterspruch fällen. Ergebnis: offen.
Vielleicht ja Erhalt des Kopfbahnhofs und Bau der Schnellbahnstrecke Wendlingen - Ulm?? :grb:
biffbiffsen
26.11.2010, 14:28
oder andersrum?
:ka:
Donluigi
26.11.2010, 16:31
Du meinst Ulm-Wendlingen? Das würde alles ändern 8o
biffbiffsen
26.11.2010, 16:37
bei ner schlichtung muss man kompromisfähig sein! :op:
ferryporsche356
26.11.2010, 18:25
Mir ist's mittlerweile Wurscht, lasst die Schwaben machen was sie wollen. Von mir aus auch sich gegen parlamentarisch gefällte Entscheidungen in einer Demokratie hinwegsetzen, sich über anderer Leut Geld Gedanken machen und einen hässlichen, alten Bahnhof erhalten. Lasst die Macher von Mercedes und die Erfinder der Kehrwoche weiter Juchtenkäfer retten, aber bitte, bitte, bitte sagt Ihnen dass sie endlich aufhören sollen mit diesem dämlichen "Oben bleiben!"
Mir ist's mittlerweile Wurscht, lasst die Schwaben machen was sie wollen.
Charly ist es mittlerweile Wurscht, mir aber nicht, wenn öffentliche Gelder verbrannt werden:
Zitat Stuttgarter Zeitung, Seite 19 vom 29.11.2010:
"Stuttgart 21 kann nur mit Nachbesserungen von einigen Hundert Millionen Euro die versprochene deutlich höhere Leistungsfähigkeit in den Stoßzeiten gegenüber dem Kopfbahnhof erzielen. Ohne die Beseitigung von Engpässen verbessert das vier Milliarden Euro teure "Jahrhundertprojekt" den heutigen Zustand nicht wesentlich. Das räumte die Bahn in der achten Schlichtungsrunde ein - neun Monate, nachdem sie den ersten Prellbock versetzt hat." Zitatende.
Zugegeben wurde ausserdem, dass der Fahrplan in der Spitzenstunde "eng" sei, er sei bisher keiner Simulation unterzogen worden ........ .
Man hört und staunt, und das bei einem 4 Milliarden-Projekt!:wall:
So ganz unrecht haben die Projektgegner also wohl doch nicht??
ferryporsche356
29.11.2010, 12:43
Charly ist es mittlerweile Wurscht, mir aber nicht, wenn öffentliche Gelder verbrannt werden:
GENAU das glaube ich nämlich nicht.
In Deutschland geben wir p.a. über 100 Mrd. für Arbeit und Soziales aus, ,
über 30 Mrd. zur Tilgung der Bundesschuld,
der Bund der Steuerzahler errechnet in seinem Schwarzbuch ca. 30 Mrd. Geldverbrennung.
Wohlgemerkt: JEDES JAHR.
Also, ich meine wenn es ums Geld geht dann haben wir ungefähr 385 Stellen an denen wir besser anfangen sollten als bei einem Bahnhof. Denn auch die Renovierung des Stuttgarter Bahnhofes wir ja nicht umsonst sein. Der Betrag der da als Differenz, und dann über 10 Jahre gerechnet, übrig bleibt ist wohl fast vernachlässigbar. Zumindest hat es diesen Ansturm der Entrüstung einfach nicht verdient.
Kurz: Ich glaube nicht dass es das Geld ist, ich sehe darin beim Großteil der Gegner eine vorgeschobenes Argument. ;) Ich glaube eher dass es bei vielen einfach um´s dagegen-sein geht.
(Alle die sich jetzt von mir zu unrecht angegriffen fühlen sind natürlich von dieser Pauschal-Verurteilung ausgenommen)
So, und jetzt bin ich wirklich raus, das war mein letzter Beitrag zu dem Thema, versprochen, jetzt ist es mir wirklich Wurscht. =)
So, und jetzt bin ich wirklich raus, das war mein letzter Beitrag zu dem Thema, versprochen, jetzt ist es mir wirklich Wurscht. =)
Charly, das wäre jetzt aber schade, denn ich diskutiere gerne mit Dir (und anderen).
Überleg doch mal:
Du gibst einem Architekten den Auftrag, Dir auf Deinem Grundstück ein neues Haus zu bauen, um das alte zu ersetzen. Das neue Haus soll in den Funktionen besser als das alte sein (sonst brauchst Du ja nicht neu zu bauen), kürzere Wege, Energieeinsparung und ähnliches. Bei Baubeginn stellt ein befreundeter anderer Architekt fest, dass die Energieeinsparung wegen unausgegorener Planung, die Du nicht erkannt hattest, fast gleich NULL ist, die Laufwege für Deine Frau länger sind, etc, etc. Jetzt wirst Du sicher, damit die Bauwirtschaft beschäftigt ist und Umsatz macht, den Bau weiter fortsetzen??
Na klar wird nicht nur beim Staat Geld verbrannt, aber muss ich das gut finden?
Und dass die Leute, die dagegen sind, aus Prinzip immer gegen alles sind, das ist mir zu einfach.
Hallo Heinrich, könntest Du mal aus Sicht der S21-Gegner Stellung nehmen, interessehalber: Das neue Schlichtungsverfahren endet ja bekanntlich am Dienstag mit einem Schlichterspruch. Angenommen, dieser Spruch würde im Grundsatz den Bau des Tiefbahnhofes befürworten, ggf. mit - mehr oder weniger umfangreichen - Modifikationen zum ursprünglich Geplanten. Sollten in diesem Fall die Proteste eingestellt werden und die Gegner den Entscheid akzeptieren, oder meinst Du, es sollte dann gleichwohl weiter demonstriert werden, etwa pro "K21"?
Ich kann natürlich nur für mich sprechen:
wenn eine deutlich überarbeitete Planung zu einem "Mehrwert" von mindestens, sagen wir mal 20 Prozent Leistungssteigerung des Bahnhofes führen würde und auch noch steigerungsfähig wäre, dann würde ich persönlich meine Protesthaltung einstellen.
Wenngleich ich immer noch die Befürchtung hätte, dass das freiwerdende Gelände genauso scheusslich mit Banken und Bürogebäuden entmenschlicht werden würde wie das schon jetzt bebaute Gelände neben dem Bahnhof an der Heilbronner Strasse. Aber die Proteste haben ja auch schon dazu geführt, dass eine Bürgerbeteiligung bei der Bebauungsplanung stattfinden soll. Hier haben die Proteste schon eine Wirkung gezeigt.
Und eines hat die Schlichtung auch gezeigt: die Planung der DB ist grottenschlecht gewesen, wenn sie eingestehen muss, dass eine deutliche Leistungssteigerung nur bei bei erheblichen "Nachbesserungen" möglich ist.
Einen neuen Bahnhof für so viel Geld baue ich vernünftigerweise doch nur, wenn ich signifikante Verbesserungen erziele und nicht, weil Herr Grube der Kanzlerin einen Gefallen tun will.
Das Ganze kommt mir so vor, als wenn ich meinem Haus für 50.000 Euro eine Wärmedämmung spendiere und dann genausoviel oder mehr Heizenergiekosten habe. =(
Ich kann natürlich nur für mich sprechen:
wenn eine deutlich überarbeitete Planung zu einem "Mehrwert" von mindestens, sagen wir mal 20 Prozent Leistungssteigerung des Bahnhofes führen würde und auch noch steigerungsfähig wäre, dann würde ich persönlich meine Protesthaltung einstellen. ...
Was bedeutet denn 20% Leistungssteigerung?
Durchsatz an Zügen? Durchsatz an Fahrgästen? Durchsatz an Wagons? 20% pünktlicher? 20% weniger Wartezeit im Bahnhof? 20% mehr Anschlüsse für Reisende? 20% mehr Trassenkapazität für Güterzüge? 20% mehr Einnahmen?
Ehrlich, ich habe mir neulich im Fernsehen mal so eine Schlichtungsrunde angesehen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass da nichts sinnvolles rauskommen kann. Das ist alles Opium fürs Volk, damit jetzt die Füße still gehalten werden und langsam Gras über die Sache wächst.
In diesen Runden reden erfahrene Fahrplaner der DB AG mit Politikern von den Grünen, die das Thema Eisenbahn anscheinend gerade neu für sich entdeckt haben. Da reden Leute mit wirtschaftlichen Interessen mit Leuten, die dem Juchtenkäfer einen Platz zum Leben geben wollen. Ehrlich, die finden keine gemeinsame Basis. Die reden komplett aneinander vorbei. Beide Parteien stellen Konzepte dar, die sich überhaupt nicht vergleichen lassen. Der Grüne zeigt auf, dass es bei ihrer K21 Lösung eine Pufferzeit von 8 Minuten gibt, was ein Vorteil der K21 Lösung wäre und dann kommt der DB-Planer und erklärt, dass bei ihren Darstellungen die Pufferzeiten in den Fahrplanzeiten enthalten sind. Lange Gesichter bei den Grünen, Argument verpufft. Da werden oft Äpfel mit Birnen verglichen. Bin gespannt, was am Ende dabei rauskommen soll.
Bei aller Kritik an den Planungen ... mit K21 wird die Sache kein bischen besser laufen, denn auch K21 wäre ein Großprojekt. Auch dort würden Annahmen getroffen und Vermutung in großem Maße angestellt. Auch hier würde man bei der Realisierung zeitlich deutlich überziehen und die Realisierung würde auch am Ende mindestens das Doppelte kosten. Das ist bei unüberschaubaren Großprojekten so und deshalb zucken Leute, die damit beschäftigt sind auch gar nicht zusammen, wenn es teurer wird oder länger dauert. Nicht schön, aber geht nicht anders. Man kann nicht alles im Voraus sehen und in dieser Größenordnung ist der Festpreis eine Illusion.
Mit einem Hausbau kann man das aufgrund der unterschiedlichen Komplexität gar nicht vergleichen.
Danke Heinrich für die Schilderung Deiner Haltung.
Geissler-Schlichtung beendet, Ergebnis kurzgefasst:
S 21 soll als "S 21 plus" weitergebaut werden.
Ein Stress-Belastungs-Fahrplan-Test des neuen Bahnknotens mit der Forderung einer Leistungssteigerung von 30 Prozent wird simuliert unter verschiedenen Projekterweiterungsprämissen, sodass es sein kann, dass statt 8 dann 10 Gleise gebaut werden, dass evtl. die Zulaufgleise zum Bahnhof zusätzlich gebaut werden müssen, weitere Verbesserungen möglich/nötig. Diese Simulation wird bewertet durch die schweizerische SMA.
Die freiwerdenden Gleisflächen werden von der Stadt Stgt. an eine Stiftung übergeben, die die Neubebauung regeln soll (also keine Immobilienspekulation). Erhalt einer Frischluftschneise für die Innenstadt.
siebensieben
30.11.2010, 19:10
Also unterm Strich für die Bahn super Argumente, um demnächst fette Mehrkosten geltend zu machen. Das mit der Stiftung klingt ehrenhaft, aber ob's funktioniert? Es wäre zu wünschen.
biffbiffsen
30.11.2010, 19:13
meinst du das akzeptieren beide seiten, heinrich?
is dann wieder ruhe auf den straßen?
siebensieben
30.11.2010, 19:14
Es war ja schon kurz nach dem Spruch wieder Stimmung im Foyer.
siebensieben
30.11.2010, 19:17
Aber die Proteste haben ja auch schon dazu geführt, dass eine Bürgerbeteiligung bei der Bebauungsplanung stattfinden soll.
Diese Bürgerbeteiligung ist nach dem Baugesetzbuch jetzt schon vorgeschrieben und wird auch praktiziert. Das Problem ist nur, dass Einwendungen, Bedenken und Anregungen zwar gehört und in den Gremien behandelt werden müssen, aber es gibt keine Vorschrift, dass sie auch umgesetzt werden. Wenn also die Bedenken von der Politik im Zuge einer Mehrheitsentscheidung weggewischt werden, nutzt die Beteilung gar nichts. Das ist aber nicht nur bei Großprojekten so, sondern auch bei einem Bebauungsplan für fünf Einfamilienhäuschen oder einen Aldi-Markt.
Geissler-Schlichtung beendet, Ergebnis kurzgefasst:
S 21 soll als "S 21 plus" weitergebaut werden.
Ein Stress-Belastungs-Fahrplan-Test des neuen Bahnknotens mit der Forderung einer Leistungssteigerung von 30 Prozent wird simuliert unter verschiedenen Projekterweiterungsprämissen, sodass es sein kann, dass statt 8 dann 10 Gleise gebaut werden, dass evtl. die Zulaufgleise zum Bahnhof zusätzlich gebaut werden müssen, weitere Verbesserungen möglich/nötig. Diese Simulation wird bewertet durch die schweizerische SMA.
Die freiwerdenden Gleisflächen werden von der Stadt Stgt. an eine Stiftung übergeben, die die Neubebauung regeln soll (also keine Immobilienspekulation). Erhalt einer Frischluftschneise für die Innenstadt.
Nun wollen wohl viele - mich eingeschlossen - wissen, was Du davon hältst.
Was ich davon halte?
Ich halte das Ganze zwar immernoch für eine gewaltige Geldverbrennung und K 21 wäre mir sympatischer. Aber, wie ich weiter oben schon schrieb, mit den Nachbesserungen, vor allem mit einer "anständigen" Bebauung der freiwerdenden Flächen kann ich leben.
Die Proteste werden wohl weitergehen, vor allem, wenn die Bagger wieder auffahren.
Aber gegessen ist S 21 auch noch nicht wegen der neu entstehenden Kosten.......
avalanche
01.12.2010, 10:43
Manchmal kann auch die Aussensicht aufschlussreich sein ;)
Geissler empfiehlt in Stuttgart das Vorbild der Schweiz
Schlichter Heiner Geissler hat gesprochen: Stuttgart soll einen neuen Bahnhof bekommen. Künftig aber müsse der Staat bei Grossprojekten die Bürger besser einbinden.
Das Stuttgarter Demokratie-Experiment ist zu Ende. Nach wochenlangen Verhandlungen hat Schlichter Heiner Geissler gestern Abend geurteilt: «Stuttgart 21», wie der geplante Durchgangsbahnhof heisst, soll weitergebaut werden. Das Projekt sei durch die Parlamente demokratisch legitimiert, zudem lägen schon alle Baubewilligungen vor, sagte Geissler. Ausserdem hält er einen Ausstieg für zu teuer. Geisslers Votum ist rechtlich nicht bindend, hat aber eine grosse moralische Wirkung.
Bäume werden nicht gefällt
Die Gegner des Bahnprojekts reagierten enttäuscht, obwohl sie der Deutschen Bahn und der baden-württembergischen Regierung einige Zugeständnisse abgetrotzt haben: So sollen die Grundstücke, die mit dem Abbruch des alten Kopfbahnhofes frei werden, in eine Stiftung überführt werden. Damit soll verhindert werden, dass Immobilienspekulanten über die Zukunft dieser riesigen Fläche im Herzen der Stadt entscheiden.
Weiteres wichtiges Signal: Die Bäume im Stadtpark werden nicht gefällt, sondern verpflanzt. Zudem muss die Bahn beweisen, dass der neue Bahnhof auch tatsächlich eine Kapazitätssteigerung bringt. Diesen Stresstest wird das unabhängige Büro SMA aus Zürich überprüfen. Je nach Ergebnis könnten die Bauherren zu umfangreichen Planänderungen gezwungen werden, etwa zum Ausbau des neuen Bahnhofs auf zehn Geleise oder zur Verbreiterung von Zufahrtsstrecken.
Gesprächsbereite Regierung
Nötig geworden war diese Schlichtung, nachdem die Proteste gegen das milliardenteure Projekt im Frühherbst eskaliert waren. Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hatte daraufhin den Ex-Politiker Geissler als Schlichter vorgeschlagen. Dieser lobte gestern, die Gespräche hätten zu einer Versachlichung beigetragen. «Diese Bereitschaft der Landesregierung, hier mitzumachen, war gleichsam der Gegenbeweis zur Meinung:‹Die da oben machen sowieso, was sie wollen.›»
Gleichwohl mahnte Geissler, das Land müsse sich grundsätzliche Gedanken zum Umgang mit Grossprojekten machen. Demokratie könne nicht mehr funktionieren wie im letzten Jahrhundert, sagte er. Auch Parlamentsbeschlüsse würden inzwischen hinterfragt – insbesondere, wenn bis zu ihrer Umsetzung viel Zeit vergehe.
Eingeständnis der Politik
«Wir brauchen in Deutschland deshalb eine Verstärkung der unmittelbaren Demokratie.» Das Schweizer Modell mit permanenten Volksabstimmungen dürfe zwar nicht eins zu eins übertragen werden. So viel direkte Demokratie «können wir in Deutschland bisher noch nicht». Trotzdem solle sich Deutschland künftig am Vorgehen seiner südlichen Nachbarn orientieren. «Die Schweiz ist ein Vorbild», sagte Geissler.
Ministerpräsident Stefan Mappus streckte den frustrierten «Stuttgart 21»-Gegnern prompt die Friedenspfeife entgegen. Es habe bei der Schlichtung weder Gewinner noch Verlierer gegeben. «Gewinner ist die Demokratie», sagte er – und gestand ein, die Politik habe es in der Vergangenheit versäumt, genügend mit den Bürgern zu kommunizieren. Er persönlich habe viel gelernt in den vergangenen Wochen.
Rot-Grün für Abstimmung
Die Frage ist freilich, wie lange Mappus noch Ministerpräsident von Baden-Württemberg bleibt. Im März wählen die Schwaben ein neues Landesparlament. Umfragen zufolge könnten CDU und FDP die Mehrheit verlieren – und stattdessen ein Vertreter der Grünen Ministerpräsident werden.
Die Öko-Partei gehört zu den erbitterten Gegnern von «Stuttgart 21». Die SPD, der wahrscheinliche Koalitionspartner der Grünen, ist ebenfalls zu Kompromissen bereit. Zwar sind die Genossen für den neuen Bahnhof, SPD-Chef Sigmar Gabriel liess jedoch gestern aus Berlin verlauten, seine Partei fordere eine Volksabstimmung. «Wir können das Projekt nicht mit dem Polizeiknüppel durchsetzen», sagte Gabriel. Deswegen sei klar: Im Falle eines Regierungswechsels habe das Volk das letzte Wort. Ein bisschen wäre es dann wie in der Schweiz. (Tages-Anzeiger)
Erstellt: 30.11.2010, 23:17 Uhr
Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Geissler-empfiehlt-in-Stuttgart-das-Vorbild-der-Schweiz-/story/24662364
...............dass nun der Stresstest für den Bahnhof erst im Frühsommer (also nach der Wahl!!) fertig werden soll, lässt mich doch wieder sehr an der Aufrichtigkeit der DB-AG und der Politik zweifeln......=( :grb: =(
triamarc49
02.12.2010, 10:56
Orginal-Ton-Gönner : genau kann ich es nicht sagen, aber es geht nur um Monate, nicht um Jahre..
(ein Schelm, wer Böses dabei denkt..)
Heinrich, es gibt schon ein Vorab-Schreiben der Fa. an den Auftraggeber: den Stress-Test bekommen WIR schon hin.. (im April;))
Manni
...könnte man eigentlich nicht gleich die schöne Kessellage von S. nutzten und die komplette City unter einer neuen Oberfläche verschwinden zu lassen?
triamarc49
02.12.2010, 12:17
Ich kann verstehen wenn man gegen etwas ist, aber von den Demonstranten sind nach meiner Meinung allenfalls 25%, die sich wirklich für die Sache interessieren. Und wenn die alleine demonstrieren würden würde das dem Meinungsbild und der Stimmung gut tun, denn dann wäre es friedlich und es würde über die Sache diskutiert. Und dann wäre die Situation auch nicht so verfahren.
Jedenfalls würde ein emotionales Runterkommen beiden Seiten gut tun ...
wenn du vor Ort wärst, würdest du schnell bemerken, dass der Prozentsatz eher bei 85% liegt (nach meiner pers. Einschätzung)
mit deinem letzten Satz hast du natürlich Recht, aber Geißler hat ja schon was bewirkt, wenn vielleicht auch nur kurzfristig
wie man sieht, sind alle Schichten der Bevölkerung vertreten von 16-82
http://i51.tinypic.com/mvm7ib.jpg
http://i53.tinypic.com/34eddnt.jpg
http://i53.tinypic.com/10pc6f4.jpg
http://i53.tinypic.com/2zdua10.jpg
auch die Kunst
http://i56.tinypic.com/126d088.jpg
leider gabs auch das hier
http://i55.tinypic.com/sn1jqa.jpg
hier wurde der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit extremst verletzt, diese Bilder hätte es nie geben dürfen
aktuell strittig ist hier im Lande, kam der Auftrag von Oben (MP Map.) oder stand er unter der Verantwortung vom Polizeipräsidenten S. Stumpf
während deis Einsatz gab es unstrittig ein Telefongespräch Stumpf-Mappus, aber da gings nur um die allgemeine Lage (;))
http://i52.tinypic.com/5wcspi.jpg
ich hoffe die letzten Fotos stören hier nicht (sonst lösch ich sie) es gab wirklich viel schlimmere Bilder, viele Teilnehmer haben Augenverletzungen davon getragen
http://i52.tinypic.com/m77rsp.jpg
Manni
Schöne Bilder, Manni! Auch wenn ich Deine Meinung nicht ganz teile.
Ich glaube, dass die Kohle dort gut verbuddelt ist und in 20 Jahren sich keiner mehr vorstellen kann, wie das wohl wäre, wenn der Bahnhof noch oben stehen würde.
Es gibt immer 2 Seiten der Medaille, dass der ein oder andere Baum dran glauben muss, ist schade und auch der finanzielle Aspekt ist sicherlich nicht zu vernachlässigen. Warum man allerdings darum solch einen Zauber machen muss, erschließt sich mir selbst als Schwabe noch nicht vollständig.
Finde es aber in einer Demokratie in Ordnung, wenn jeder seine Meinung sagen darf und das auch durch Demos zum Ausdruck bringt. Wenn mich allerdings dann der legitimierte Staatsapparat dazu auffordert das oder jenes zu unterlassen, ich mich konsequent querstelle und ich dafür eine in die Rippen bekomm, oder vielleicht nicht mit Wattebäuschen beworfen werde, würde ich mich auch nicht beschweren.
Ich war nicht dabei und werde auch weder auf die eine oder andere Seite stehen, meiner Meinung nach sollte es nun aber mal gut sein mit dem dagegen sein. Der Geißler ist wohl unabhängig, so dass alle Meinungen bestmöglich berücksichtigt wurden, also soll jeder nen Schritt nach vorne machen, buddelt das Ding unter die Erde und rettet lieber ein paar Elefanten oder Bäume im Regenwald...das Geld wär so oder so futsch und 1,5 Millarden für den alten Bahnhof investieren kann doch wirklich nun gar keiner wollen.
triamarc49
02.12.2010, 18:01
Wenn mich allerdings dann der legitimierte Staatsapparat dazu auffordert das oder jenes zu unterlassen, ich mich konsequent querstelle und ich dafür eine in die Rippen bekomm, oder vielleicht nicht mit Wattebäuschen beworfen werde, würde ich mich auch nicht beschweren.
Ich war nicht dabei .........
Manuel, ein Wasserdruck von 20 bar ist nicht ganz zu unterschätzen. Es geht klar um die Verhältnismäßigkeit, auch da gibts klare Richtlinien bei der Polizei. Schüler welche Kastanien schmeißen, sind wirklich keine starke Bedrohung gegenüber der vollausgerüsteten Polizei, es waren halt keine Plastersteine wie behauptet wurde
Die Demos werden weitergehen, so wie es jetzt aussieht wird gebuddelt, vor 3 Monaten hätte ich noch das Gegenteil behauptet.
Aber wir haben ja noch den 27. März 2011, lassen wir uns mal überraschen wer da gewählt wird, sollte es Grün-Rot (Juniorpartner rot;)) schaffen, kann es doch noch
zu einem Bürgerentscheid kommen
Der Wind dreht sich zur Zeit monatlich, wer weiß was kommt
bin gespannt
Für die Befürworter wird jetzt das wöchentliche Laufen im Park doch ein weinig kalt=( ;)
Manni
triamarc49
02.12.2010, 18:53
komm Junge, Deine Hamburger werden schon auch mal wieder gewinnen,
oder:grb:
nur dann schafft ihr das Oben bleiben
Manni
triamarc49
02.12.2010, 19:14
http://i54.tinypic.com/245adg2.jpg
wirklich schön oben:gut:
Manni
http://i54.tinypic.com/245adg2.jpg
wirklich schön oben:gut:
Manni
Ist das der Zentralbahnhof von Kiel oder Flensburg? :ka:
triamarc49
03.12.2010, 11:12
"Was ist denn da los in Stuttgart?" AKTUELL
aktuelle Umfrage von Infratest vom Dez 2010:
Sind Sie grundsätzlich für oder gegen das Projekt Stuttgart 21?
Dafür 54% dagegen 38% Sept. 2010 Dafür 35% dagegen 54
d.h die Mehrheit der Bürger im Land sind aktuell FÜR Stuttgart21
wenn auch die Frauen es ein klein wenig anders sehen;)
Die Jungen und die Alten (8o) sind eher dafür, das mittlere Alter eher dagegen
Parteibezogen: CDU 83% dafür
FDP 70% dafür
SPD 52% dafür Sept. 39%!
Grüne 34% dafür 66% dagegen Sept. 20:80 dafür:dagegen
nur 8% der der Befragten hatten keine Meinung!
die Schlichtungsgespräche haben also einiges verändert, warten wir den Stresstest ab.
Ob das Meinungsklima so bleibt bis März 2011 muß man sehen, die Proteste werden weitergehen, wenn auch in kleinerer Form.
Mögliche Baumaßnahmen um unseren geliebten Bahnhof(;)) könnten die Schwobe wieder auf die Beine bringen
wie sagt Geißler doch: wir sind hier in einem großen Demokratie-Experiment
wir sind hier schon im Wahlkampf
aktuelle Umfrage:
CDU 39%
Grüne 28
SPD 18%
FDP 5%
Linke 5%
alle Varianten sind noch möglich... (außer schwarz/grün);)
Manni
Demokratie ist kein Experiment. Da muß ich Herrn Geißler entschieden widersprechen. Und eine komplette Basis-Demokratie ohne Vertreter kann nicht funktionieren.
Zumindest haben wir gelernt, wie man Schwaben auf die Strasse bringen kann: Man muß Ihnen nur sagen, daß IHRE Steuergelder verschwendet werden.... :-)
...............dass nun der Stresstest für den Bahnhof erst im Frühsommer (also nach der Wahl!!) fertig werden soll, lässt mich doch wieder sehr an der Aufrichtigkeit der DB-AG und der Politik zweifeln......=( :grb: =(
Das ist in der Tat seltsam und lässt darauf schließen dass hier auch wieder Geld verbrannt wird.
Ich würde für so einen Test drei Monate mit zwei Leuten abschätzen und vermutlich sogar früher fertig sein, wenn die Pläne bereits vorliegen. Da wir aber einer der Größten Auftragnehmer der DB AG sind würde man uns in jedem Fall Befangenheit unterstellen ... Auch wenn uns K21 mehr Umsatz bringen würde.
Was Wasserwerfer angeht ... Ich bin weg, wenn so ein Ding irgendwo auffährt, in jedem Fall außer Reichweite. Hätte keine Lust den Sitzhelden zu spielen. Die Karren die Dinger ja nicht ohne Grund an.
Das ist in der Tat seltsam und lässt darauf schließen dass hier auch wieder Geld verbrannt wird.
Ich würde für so einen Test drei Monate mit zwei Leuten abschätzen und vermutlich sogar früher fertig sein, wenn die Pläne bereits vorliegen.
Du scheinst ja echt Ahnung von der Materie zu haben. :gut:
Ich denke auch, die könnten den Stresstest eher fertig haben (mehr Leute dran setzen), das wollen sie aber nicht, da sie die Wahl abwarten wollen. Aussitzen nennt man so etwas in der Politik, habe ich in früheren Zeiten gelernt...........
triamarc49
03.12.2010, 18:36
schon..
Was Wasserwerfer angeht ... Ich bin weg, wenn so ein Ding irgendwo auffährt, in jedem Fall außer Reichweite. Hätte keine Lust den Sitzhelden zu spielen. Die Karren die Dinger ja nicht ohne Grund an.
ich sitze gerade ein wenig auf dem Schlauch, wie meinst du das?
1. klar, die kommen zum Einsatz, also verdufte ich lieber (20bar)
o.
2. der Einsatz war notwendig, ohne wäre es nicht gegangen?
danke
Manni
Andreas aus Berlin meint, dass wenn sie die Wasserwerfer ankarren, dann sind sie auch zum Einsatz bereit und kommen auch zum Einsatz.
Ich glaube nicht, dass es sich hier um eine Stellungnahme über die Einsatznotwendigkeit handelte.
Ich kenne die Wasserwerfer noch aus den 60ern von den Strassenbahndemos in Freiburg (gegen Fahrpreiserhöhungen), war ziemlich nass, aber ich glaube damals noch nicht so druckvoll.
Ich meinte natürlich 1.
Es ist bedauerlich, was da passiert ist und auch die Unverhältnismäßigkeit des Wasserwerfereinsatzes steht für mich außer Frage, ich frage mich aber andererseits warum es Leute darauf ankommen lassen eine so harte Dusche zu kassieren. Das ist kein Rasenbergner, sondern eine Wasserkanone, die weh tut.
Ich kenn' das nur vom 1. Mai in Berlin und da gibt es ja jedes Jahr das gehuddel, dass friedlich demontrierende von der Polizei auf und in die ****** bekommen. Letztes Jahr hab' ich mir das dann mal vor Ort angeschaut. Volksfeststimmung und nur eine kleine Gruppevon Hardcoredangerseekern steht der Polizei zwischen Kotti und Hermannplatz gegenüber. Schaulustige säumen das Szenario, großes Gejohle, wenn ein Böller fliegt oder ein Stein. Die Stimmung steigt, wenn der Diesel vom Wasserwerfer losdröhnt. Spätestens jetzt sollte man sorgfältig prüfen, wo man steht und wo der Mop tanzt.
Du scheinst ja echt Ahnung von der Materie zu haben. :gut:
Ich denke auch, die könnten den Stresstest eher fertig haben (mehr Leute dran setzen), das wollen sie aber nicht, da sie die Wahl abwarten wollen. Aussitzen nennt man so etwas in der Politik, habe ich in früheren Zeiten gelernt...........
Ich denke das ist der Grund.
Zu meinem Hintergrund: Politisch kenne ich mich herzlich wenig aus, technisch sehr gut. Wir haben die gesamte Software für den Betrieb bei der DB AG gebaut, vom der Fahrplanerstellung über dispositive Systeme bis zum elektronischen Stellwerk. Zu der Software gehören Daten, die die Infrastruktur beschreiben, also Verbindungen, Lage von Weichen, Signalen und Gleisen. Diese Daten müssen aus den Plänen erstellt werden. Das dauert mit ein paar Leuten ein bis zwei Monate. Danach baut man die Simulation. Da ist das meiste Vorhanden, weil wir mit solchen Werkzeugen unsere Software testen, z.B. Lasttests.
triamarc49
03.12.2010, 21:14
mag ja in Berlin so sein, aber die Situation im Park war eine völlig andere, hier kollidierte eine genehmigte Schülerdemo mit der hochaufgerüsteten Polizei.(warum auch immer, man nimmt an, MP Ma. wollte einfach mal zeigen wer im Ländle das Sagen hat.)
Es gibt Teilnehmer die wollten daraufhin den Ort verlassen, bekamen aber trotzdem was ab, es war von der Polizei desaströs organisiert. Es gab keine medizinische Vesorgung, außer einer zufällig anwesenden Augenärztin., es gab viele Verletzte mit starken Augenverletzungen.
Der Landespolizeipräsident wollte die ganze Aktion verschieben, unser Innenminister H. Rech war überhaupt nicht informiert.
Manni
aber zum Glück haben wir ja einen starken OB Wolfgang Schus.
seine Rede auf dem Volksfest war mit nichts zu übertreffen:
„Herzlich willkommen hier im Zelt wie live im Fernsehen zu unserem Cannstatter Volksfest. Mit 4 Millionen Besuchern ist unser Volksfest eine mächtige Volksbewegung: ‚Wir sind das Volk’ – und das ist hier beim größten und schönsten Fest der Schwaben!
Wir im Ländle sind einfach spitze! Damit wir „oben bleiben“, brauchen wir einen tüchtigen Ministerpräsidenten. Herzlich willkommen Herr Ministerpräsident Stefan Mappus. Ich begrüße Herrn Minister Köberle, Herrn Minister Pfister und Herrn Minister Rech sowie alle Europa-, Bundestags- und Landtagsabgeordneten und Stadträte.
Schön, dass Sie alle hier so einträchtig zusammensitzen – klar, weil die Stadt heute zahlt. Unser Volksfest verbindet alle Völker. A warm welcome to all our foreign guests. It is a pleasure to welcome our American friends; General Gardner thank you for coming.
Stuttgart hat im Sommerloch der Medien weit über die Stadt hinaus Schlagzeilen gemacht mit der Botschaft „Wir verstehen nur Bahnhof“. Mit dieser Marketingstrategie haben wir neue Touristen gewonnen, vor allem Alt-Schwaben. Im Schlossgarten haben sie ihre Zelte aufgeschlagen und Baumhäuser gebaut, um die Übernachtungskosten zu sparen.
Die Welt ändert sich. Selbst auf manche Schwaben ist kein Verlass mehr. Jedes Jahr zahlen wir Milliarden unserer Steuergelder nach Berlin. Jetzt können wir endlich ein Prozent unseres Geldes zurückbekommen, indem die Bahn eine anständige Schienenverbindung baut – und jetzt wollen einige mit ihren Trillerpfeifen das Geld wieder zurückschicken, damit es in anderen Bundesländern vergraben wird. Des ist doch nicht gscheit, oder?
Auch bei aller Nostalgie für die Schwäbische Eisenbahn: Wir wollen, dass künftig die Besucher schneller zum Cannstatter Volksfest kommen können. Wir wollen schwäbische Gemütlichkeit nicht beim Zug fahren, sondern bei unserem Volksfest.
Deshalb mach ich mich jetzt an die Arbeit, damit’s richtig losgehen kann. Ihnen allen ein tolles Volksfest. Viel Spaß und viel Freude!“
(ein bißchen Ironie darf auch hier sein)
Gute Nacht
triamarc49
27.02.2011, 02:00
für die Leute im Süden,
morgen im Theaterhaus Vorstellung von
"Stuttgart 21 - Denk mal!"
Dokomentische Momentaufnahme der Protestbewewegung gegen das Bauprojekt
vorgestellt auf der Berlinale, von zwei jungen Regisseuren Lisa Sperling u. Florian Kläger
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2822190_0_2664_-filmproduzent-peter-rommel-von-wolke-9-zu-stuttgart-21.html
danach in verschiedenen Kinos im Ländle Freiburg Karlsruhe Tübingen Ludwigsburg
Manni
triamarc49
27.03.2011, 10:03
heut gehts um unseren Bahnhof (u.a.) im Ländle..;)
wird schon klappen
meine Stimme hat er, es wird bestimmt bunter im Lande
Manni
Ich habe die Diskussion zuletzt nicht mehr intensiv verfolgt. Was wird Herr Kretschmann als Ministerpräsident nun in Sachen S21 machen?
siebensieben
28.03.2011, 07:54
Er wird ziemlich schnell merken, dass zwischen Vorwahlkampfgetöse und verantwortlicher Realpolitik kleine Unterschiede sind. Dennoch bin ich sehr gespannt, und gerade in BaWÜ ist sicher der Grünen-Einstieg in die Verantwortung nicht ganz einfach und umso spannender, sobalds den Schwaben ans Geld geht. Fehler werden da wahrscheinlich sehr schnell abgestraft. - So ganz unsymphatisch kommt der Kretschmann nicht rüber, finde ich. Mal sehen, ob er bei Benz als Dienstauto bleibt - die Grünen sind ja nicht mehr so Kostverächter wie früher.
ferryporsche356
28.03.2011, 08:16
Ist der grüne MP eigentlich Fundi oder Realo?
Allen Schwaben auf jeden Fall viel Spaß mit neuer Regierung, Gesamtschulen, Tempolimit und - jede Wette - einem Durchgangsbahnhof. :dr:
ferryporsche356
28.03.2011, 08:26
Sorry für meinen Post oben. Das ist ein Politik-freies Forum, ich habe mich nicht dran gehalten. Vergesst es einfach. Ich möchte nicht dass der Thread wegen meinem Post am Ende noch geschlossen wird.
Das wird aber wirklich spannend zu sehen, was die Grünen wirklich noch bewegen können, wenn sie oben mitspielen!
Signore Rossi
28.03.2011, 11:10
Er wird ziemlich schnell merken, dass zwischen Vorwahlkampfgetöse und verantwortlicher Realpolitik kleine Unterschiede sind.
Des Pudels Kern! :gut:
biffbiffsen
28.03.2011, 11:15
dieser Thread verkraftet auch dich, Charly :D
aber, als "Betroffener" :D:
ich freu mich auf neue Ideen, die sicher net so spektakulär ausfallen werden, wie von einigen Alteingesessenen befürchtet.
Auch die Grünen wollen in 4 Jahren wieder gewählt werden...
Brick Top
28.03.2011, 12:59
dieser Thread verkraftet auch dich, Charly :D
aber, als "Betroffener" :D:
ich freu mich auf neue Ideen, die sicher net so spektakulär ausfallen werden, wie von einigen Alteingesessenen befürchtet.
Auch die Grünen wollen in 4 Jahren wieder gewählt werden...
5 :bgdev:
ich als Exil-Schwabe bin sehr gespannt was sich jetzt in nächster Zeit tut.
ferryporsche356
28.03.2011, 13:01
dieser Thread verkraftet auch dich, Charly :D
Schon klar. Aber ich finde es nicht OK, dass wenn es hier klare Regeln gibt ich mich darüber hinwegsetze. ;)
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,753544,00.html
Auch für diesen Link: Wenn hier nicht erwünscht, bitte löschen.
triamarc49
28.03.2011, 16:54
Ist der grüne MP eigentlich Fundi oder Realo?
Allen Schwaben auf jeden Fall viel Spaß mit neuer Regierung, Gesamtschulen, Tempolimit und - jede Wette - einem Durchgangsbahnhof. :dr:
ich nehme die Wette an
Einsatz?
Ferry, der Kretschmann war schon immer ein Realo, mit den Fundis hatte er es nicht so ;)
.......ich freu mich auf neue Ideen, die sicher net so spektakulär ausfallen werden, wie von einigen Alteingesessenen befürchtet.
Auch die Grünen wollen in 4 Jahren wieder gewählt werden...
viele Alteingessene habe sie doch gewählt, schau dir mal die Wählerwanderung an, da kam einiges von den dunkleren...;)
wer hätte das gedacht, das Stuttgart mal ne grüne Hochburg wird, 3 von 4 Direktmandate
Des Pudels Kern! :gut:
keine Angst Rossi, passt schon
Manni
3 von 4 Direktmandaten in Stuttgart - das wusste ich nicht, danke für die Info. Weil das Thema Fundi/Realo angsprochen wurde: Rein von den Äußerlichkeiten ausgehend ist Herr Kretschmann sicherlich ministerpräsidentenkompatibel - er hat ja sogar die gleiche Frisur wie Kurt Beck ;).
Ernst beiseite: Es wird wirklich spannend, wie die Entwicklung weitergeht in Baden-Württemberg. So werde ich mit Interesse die Art des Umgangs mit dem bzw. die Wahrnehmung des grünen Ministerpräsidenten beobachten. BILD hat heute ja schon mal an dessen Vergangenheit im Kommunistischen Bund Westdeutschlands erinnert.
Bemerkenswert für mich auch die ansonsten weniger beachtete Tatsache, dass sich die SPD völlig problem- und klaglos in die Rolle des Juniorpartners einfügt.
triamarc49
28.03.2011, 18:18
vergess die Bil..:wall:
na so ganz problemlos war das wohl nicht, eher nach außen..
war um ca. 19.00 Uhr noch verdammt knapp
ich freue mich schon auf die kommende Bürgermeisterwahl in Stuttgart, bei den grünen Quoten;)
Manni
vergess die Bil..:wall:
BILD darf man lesen, wenn man zugleich ein NZZ-Abo hat ;). Ich tue es hin und wieder, auch wenn es manchmal fast weh tut...
Das Interessante - allerdings ist das jetzt off topic - bei BILD ist, dass vor allem Politiker sie lesen und dann glauben (und nicht selten danach handeln), es sei die Befindlichkeit des Volkes, die darin zum Ausdruck kommt.
Vielleicht sollte man bei all der Vorfreude nicht unberücksichtigt lassen, dass die Katastrophe in Japan mit Sicherheit ihren Anteil an dem Wahlergebnis hatte.
Ob das nun in einem stark wirtschaftlich orientierten Bundesland wie BW nachhaltig bleibt wird sich zeigen.
ferryporsche356
28.03.2011, 19:51
Das Ding ist durch, BW hat einen Bahnhof und Atomstrom abgewählt.
Ich versuche das jetzt mal ganz wertneutral fortzusetzen:
Was sie im Gegenzug dafür gekauft haben und ob die Wähler das auch wirklich wollen wird sich früher oder später zeigen.
Ebenso die Frage ob reine Protesthaltung in der Wahlurne ein guter Ratgeber ist und ob ein Bahnhof wichtiger als Bildungs- und Wirtschaftspolitik ist.
ferryporsche356
28.03.2011, 19:57
Ist der grüne MP eigentlich Fundi oder Realo?
Allen Schwaben auf jeden Fall viel Spaß mit (...) - jede Wette - einem Durchgangsbahnhof. :dr:
ich nehme die Wette an
Einsatz?
Manni
Was sollen wir sagen? :ka:
Pass auf, das entscheidet sich eh nicht von heute auf morgen.
Ich bin alle 3 Jahre in Stuttgart zur R+T-Messe. (Daher weiß ich ja auch so genau das der Bahnhof umgebaut und in den Keller gehört. :D)
Die nächste Messe ist Anfang 2012. Einen Abend halte ich mir frei. Abendessen in einem guten Restaurant, das musst Du aussuchen, ich kenne mich in Stuttgart nicht aus.
Einverstanden? =)
triamarc49
28.03.2011, 20:18
okay,
beim Oehler schmeckts
http://www.speisemeisterei.de/
Manni
avalanche
29.03.2011, 20:43
Hab den Issue die letzte Zeit nicht mehr so verfolgt, aber steht da in nächster Zeit nicht eine (fakultative) Volksbefragung an?
ferryporsche356
29.03.2011, 23:35
Wer wird denn befragt? Stuttgarter? Schwaben? Gar die Gelbfüßler? Dann können sie mich auch fragen. Süddeutsche? Bahnfahrer?
Volksabstimmung für einen Bahnhof ist Quatsch, es ist einfach populistisch und billig.
Donluigi
29.03.2011, 23:48
Ich bin gegen Volksbefragung. Ein Mensch ist hochintelligent, hundert Menschen sind dumm wie Sand. Ich möchte nicht, dass die Masse wichtige Entscheidungen trifft.
ferryporsche356
29.03.2011, 23:53
Und in Bayern sieht man was dabei rauskommt. :op:
Nene, nie wieder Volksbefragung.
triamarc49
30.03.2011, 16:42
es wird ziemlich sicher keine geben.
auch rechtlich ist die Sache noch sehr umstritten
die neue Regierung ist erst Mitte Mai im Amt, dann gebe es ja vorher noch den Stress-Test, welcher im Sommer angekündigt ist.
(..aber hat Ramsauer das Geld nicht schon anderweitig verplant;))
frühestens im September wäre eine Volksabstimmung möglich
keiner will halt jetzt sein Gesicht verlieren
das Thema ist gelaufen, bin mir da sehr sicher,
ist halt doch schöner, wenn bei der Zug-Einfahrt die Sonne ins Fenster scheint..
Manni
Im "Stern" der letzten Woche wurde berichtet, dass in einer bahninternen Studie (sic!) 121 neue Bau-Risiken aufgelistet seien, von denen 48 mit neuen Kosten verbunden sind. Die zusätzlichen Kosten werden in dieser Studie mit knapp 1,3 Mrd Euro beziffert. Die Obergrenze des Projekts von 4,5 Mrd würde damit deutlich, nämlich auf 5,3 Mrd Euro, übertroffen.
In der Stuttgarter Zeitung der letzten Tage wurde mehrfach berichtet, dass die Bahn bei Ihren Ausschreibungen für die Tunnelbauten keine Bauunternehmen für die Ausführung findet, da den Unternehmen die Sache zu risikoreich erscheint, z.B. der Tunnel unter dem Daimler-Motorenwerk in Stgt.-Untertürkheim (Regress bei Produktionsausfällen). Auch der Tunnel unter dem Bonatzbau (dem alten Hauptbahnhof) scheint wegen der Gründung problematisch zu sein.
Meine These: geordneter Rückzug der Bahn in Raten, die ganz froh darüber ist, das Fass ohne Boden nicht auslöffeln zu müssen.
triamarc49
14.04.2011, 18:14
und dann können sich unsere neuen Partner (Grün-Rot) aufs wesentliche konzentrieren, der eventuelle Spaltpilz wäre weg
Manni
hoppenstedt
15.04.2011, 12:42
und dann können sich unsere neuen Partner (Grün-Rot) aufs wesentliche konzentrieren, der eventuelle Spaltpilz wäre weg
Manni
Die schönen Bäume leider auch. ;(;(;(
docpassau
15.04.2011, 13:04
Ich bin gegen Volksbefragung. Ein Mensch ist hochintelligent, hundert Menschen sind dumm wie Sand. Ich möchte nicht, dass die Masse wichtige Entscheidungen trifft.
Tobias, das stimmt so nicht. Es gibt gute Untersuchungen über Gruppenintelligenz und die "Zusammenschaltung von Hirnen". Eine grössere Anzahl von Menschen schafft fast immer bessere Resultate als ein noch so intelligenter Einzelner.
Wo ich dir Recht gebe ist die Beeinflussbarkeit der Massen: je nachdem welche Sau durchs Dorf getrieben wird entscheiden Stimmungen.....
triamarc49
15.04.2011, 17:09
und dann können sich unsere neuen Partner (Grün-Rot) aufs wesentliche konzentrieren, der eventuelle Spaltpilz wäre weg
Manni
Die schönen Bäume leider auch. ;(;(;(
verstehe nicht ganz, welche Bäume meinst du?
Manni
triamarc49
16.04.2011, 18:52
und dr Schwob kämpft weiter
Samstag 16.4.2011 16.00 Uhr
http://i54.tinypic.com/2008mer.jpg
er lässt koi Ruh
Manni
Donluigi
18.04.2011, 12:33
Den Schöffel-jacken und Deuter-Rucksäcken nach waren die vorher/nachher alle auf der Slowfood-Messe. Ganz schlimm, dieses Stuttgart :brrr:
ferryporsche356
18.04.2011, 12:40
Den Schöffel-jacken und Deuter-Rucksäcken
:rofl:
lactor69
18.04.2011, 13:15
Das unterscheidet den wohlhabenden Süddeutschen vom hiesigen norddeutschen Prekariat:
Hier ist nix Schöffel und Deuter, sondern nur Jack Wolfskin. Und das bei gefühlten 4/5 der zwischen 25 und 65jährigen.
triamarc49
18.04.2011, 20:00
Den Schöffel-jacken und Deuter-Rucksäcken nach waren die vorher/nachher alle auf der Slowfood-Messe. Ganz schlimm, dieses Stuttgart :brrr:
ne ne Stuttgart passt schon zur Zeit:gut:
wie man sich doch täuschen kann, in meiner Reihe (14.) waren eher andere Marken zu sehen, welche auch hier stark gehypt werden ( LV, Belstaff..die Uhren lasse ich jetzt mal unerwähnt)
Manni
ferryporsche356
18.04.2011, 23:17
:rofl: Der Wutbürger trägt LV und der Weltverbesserer Belstaff. :gut:
karlhesselbach
19.04.2011, 00:32
Tja, mit vollen Hosen ist halt gut stinken.
triamarc49
19.04.2011, 00:45
:rofl: Der Wutbürger trägt LV und der Weltverbesserer Belstaff. :gut:
gut erkannt Charly, solch Stigmatisierung ist totaler Blödsinn
Manni
Was ist denn mit den Grünen los ...
(...) Derweil räumte Kretschmann Fehler beim Thema Stuttgart 21 ein. Zwar habe seine Partei vor der Landtagswahl eine Volksabstimmung angekündigt, sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Doch wenn dabei eine Mehrheit gegen Stuttgart 21 sei, diese aber unter dem geforderten Quorum von einem Drittel der Wahlberechtigten liege, könne dies nicht zur Befriedung der Situation beitragen (...)
Zitat: Stuttgarter Nachrichten
Wie hat man das zu verstehen? Wollen die Grünen nun, wie vor der Wahl angekündigt, einen Volksentscheid oder nicht?
triamarc49
19.04.2011, 08:44
klar wollen sie ihn aktuell nicht mehr, sie hoffen, dass es sich nach dem Stress-Test von alleine erledigt.
"Quorum von einem Drittel der Wahlberechtigten"
ist real nicht zu erreichen
Manni
Meinst Du wirklich, dass sich <1/3 an einem Volksentscheid beteiligen würden?
triamarc49
19.04.2011, 11:04
Wolfgang genau das ist doch das Problem:
1/3 der Wahlberichtigten (nicht der zur Urne gehenden Wähler!) muss dafür sein
wenn du jetzt die zu erwartende Wahlbeteiligung mit einbeziehst, merkst du realtiv schnell, dass man da chancenlos ist
Es kann ja sein, dass eine einfache Mehrheit für den Ausstieg votiert, aber das hohe Quorum, das erforderlich ist, um das Gesetz in Kraft treten zu lassen, nicht erreicht wird
Manni
@Manni
OK, irgendwie habe ich das falsch verstanden und deshalb dachte ich, dass ich auf der Leitung stehe ;)
Aber jetzt ist alles klar :gut:
biffbiffsen
19.04.2011, 13:40
und warum wurde vor der wahl so energisch für einen volksentscheid demonstriert?
Ich meine mich erinnern zu können, dass alle immer gesagt haben dass man für einen Volksentscheid erst die Gesetze abändern muss. Ob das jetzt schlussendlich damit zu tun hat :ka:
Aber wundern tut man sich schon, wenn die Grünen vor der Wahl sagen "wir wollen einen Volksentscheid" und jetzt eine solche Aussage in der Zeitung zu lesen ist :rolleyes:
und warum wurde vor der wahl so energisch für einen volksentscheid demonstriert?
Für mich die plausibelste Erklärung: Man wollte einfach Sand in's Getriebe der damaligen Regierung streuen.
triamarc49
19.04.2011, 15:52
Roland, das war nicht notwendig, dafür sorgte der MP schon selber (30.9 Schlossgarten-Polizei-Einsatz, Rückkauf der EnBW-Anteile...)
zum Volksentscheid: es ging auch um eine gemeinsame Position zw. Grün-Rot, für den erfolgreichen Schulterschluss,
und die Situation hat sich nach der Geißler-Schlichtung verändert -Stress-Test-
wenn das Projekt sich dadurch verteuert, ist es gelaufen, wie sagte H Geißler: über eine Leiche muss man nicht mehr abstimmen ;)
Ich meine mich erinnern zu können, dass alle immer gesagt haben dass man für einen Volksentscheid erst die Gesetze abändern muss. Ob das jetzt schlussendlich damit zu tun hat :ka:
:
ja die Bürger müssen für ein Ausstiegsgesetz stimmen.
die Verfassung besagt:
1. die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen entscheidet bei der Volksabst.
2. es braucht ein Plazet von einem Drittel aller Stimmberechtigten, damit das Gesetz, das zur Abstimmung gestellt wird, in Kraft tritt,
die einfache Mehrheit wäre erreichbar, aber das hohe Quorum ist das Problem, welches fast unerreichbar ist,
und dann hätte man ein Problem, die einfache Mehrheit ist gegen S21, wird aber nicht berücksichtigt
Manni
biffbiffsen
19.04.2011, 15:58
nochmal: das wusste man doch vorher schon.
also war die ganze volksabstimmungsforderei doch nur stammtisch...:ka:
triamarc49
19.04.2011, 16:40
Jochen die Wende war die Schlichtung,
und ein bisle Taktik dürfen auch die Grünen einsetzen, oder? ;)
Manni
Bin gespannt, was die Stuttgarter am Ende davon wirklich haben.
Was wird gebaut, wieviel bringt es und wieviele Millionen werden trotzdem verzockt?
ferryporsche356
19.04.2011, 17:11
und ein bisle Taktik dürfen auch die Grünen einsetzen, oder? ;)
Klar, das sind ja auch die Guten! :gut:
triamarc49
19.04.2011, 17:56
du überrascht mich..8o
oder fehlte da ein ;)
Manni
Sarkasmus wird im Gegensatz zu Ironie nicht durch Smilies gekennzeichnet.
Eigentlich könnte die Bahn den Stresstest doch mal veröffentlichen. Wir sind uns doch einig, dass der eigentlich schon längst fertig sein müsste, oder? Und die Wahl ist ja jetzt auch vorbei.
Den Test wollte die Bahn doch nicht machen, sondern der wurde beauftragt, oder?
triamarc49
20.04.2011, 10:40
Den Test wollte die Bahn doch nicht machen, sondern der wurde beauftragt, oder?
stimmt, von der Bahn ;)
Manni
...
stimmt, von der Bahn ;)
Na siehste. Ich arbeite bei einem Auftragnehmer der DB AG. Was meinste, wann die das letzte Mal was beauftragtes pünktlich von uns bekommen haben?
ferryporsche356
20.04.2011, 13:10
oder fehlte da ein ;)
Manni
Sarkasmus wird im Gegensatz zu Ironie nicht durch Smilies gekennzeichnet.
Danke Michi :dr:
triamarc49
20.04.2011, 15:47
Na siehste. Ich arbeite bei einem Auftragnehmer der DB AG. Was meinste, wann die das letzte Mal was beauftragtes pünktlich von uns bekommen haben?
ich schätze mal es wird Mai-Juni bis es zu einem Ergebnis kommt (Stress-Test)
Manni
avalanche
20.04.2011, 23:48
"Grüne und SPD verständigten sich in Stuttgart auf ein gemeinsames Vorgehen. Die künftige Landesregierung will sich in ihrem Koalitionsvertrag auf eine Kostenobergrenze von 4,5 Milliarden festlegen. Im Oktober sollen die Baden-Württemberger über das Projekt abstimmen können."
Quelle: Tagesanzeiger (http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Gruene-und-SPD-erzielen-Einigung-zu-Stuttgart-21/story/19661413)
triamarc49
21.04.2011, 00:30
[I]"Grüne und SPD verständigten sich in Stuttgart auf ein gemeinsames Vorgehen. Die künftige Landesregierung will sich in ihrem Koalitionsvertrag auf eine Kostenobergrenze von 4,5 Milliarden festlegen. Im Oktober sollen die Baden-Württemberger über das Projekt abstimmen können."
[/URL]
rate mal was passiert, wenn nach dem Stress-Test festgestellt wird, das es teurer als 4,5 Milliarden wird
dann ist aus mit sollen...
Manni
Jubilado
21.04.2011, 02:23
Da bin ich auch mal sehr gespannt!
Dazu noch eine Anmerkung:
Meine Frau arbeitet in Stuttgart und fährt immer mit der S- Bahn.Dabei ist es eher die Ausnahme das mal alles pünktlich und reibungslos funktioniert.
Sollte Stuttgart 21 wirklich gebaut werden (was ich mir grade wegen der Kosten und der Risiken bei den Tunnelbohrungen nicht vorstellen kann)möchte ich mir garnicht ausmalen was dann für ein Chaos im öffentlichen Nahverkehr entsteht.
Mal ganz abgesehen von der jetzt schon mehr als schlimmen Verkehrssituation auf den Hauptstraßen in und um Stuttgart,wenn auch noch täglich hunderte von LKW's zusätzlich die Straßen benutzen.
Irgendwie muss das benötigte Material ja auf diese Großbaustelle transportiert werden.
Die Menschen welche an diesen Hauptstraßen wohnen tun mir jetzt schon aufrichtig leid.
War nur mal eine ganz persönliche Einschätzung von mir
Gruß
Wolfgang
avalanche
21.04.2011, 09:06
rate mal was passiert, wenn nach dem Stress-Test festgestellt wird, das es teurer als 4,5 Milliarden wird
dann ist aus mit sollen...
Manni
Du kannst sicher sein, dass das Kostendach nicht überschritten wird: die Bürger werden lediglich über den Bahnhof entscheiden, die Bahnstrecke Wendlingen - Ulm wird ausgeklammert ;)
triamarc49
21.04.2011, 12:11
bis Oktober wird noch viel passieren:
es gibt noch nicht planfestgestellte Teile des Vorhabens, keiner weiß wie die sich kostenmäßig entwickeln
welche Ausstiegskosten kommen auf das Land zu? liegen sehr unterschiedliche Bewertungen bisher vor zw. 250 Mio - 1,2 Milliard. also sehr viel Spekulation
Volksentscheid erst im Oktober, wartet die Bahn (Ramsauer) so lange, ist die Bahn dazu bereit?
Für die neue Koalition ist es ein verdammt schwieriger Start, die eine Seite war davor dagegen, die andere Seite dafür, und jetzt sind sie für die nächsten 5 Jahre ein Paar
Manni
triamarc49
12.05.2011, 16:31
-unpolitisch-unpolitisch-unpolitisch-unpolitisch-unpolitisch-unpolitisch-
so geschafft, der erste grüne MP W. Kretschmann, sogar 2 Stimmen von der Opposition:gut:
bin gespannt wie er S21 löst
Manni
-unpolitisch-unpolitisch-unpolitisch-unpolitisch-unpolitisch-unpolitisch-
Signore Rossi
12.05.2011, 16:37
Jetzt heisst es willkommen in der Welt der Realpolitik! Viel Erfolg!
triamarc49
12.05.2011, 16:55
schnell zum Kaffe zu Porsche, Daimler u. Audi: "Na Herr Piech, wie läuft es so...
Manni
STUTTGARTER ZEITUNG von heute:
Chefplaner Azer wirft das Handtuch: der Chefplaner der Deutschen Bahn AG Hany Azer geht. Verlässt er das "sinkende Schiff" Stuttgart 21 und sind es nur vorgeschobene Gründe, dass behauptet wird, es seien Drohungen gegen den Topingenieur ausgesprochen worden?
In jedem Fall: weitere Auflösungserscheinungen bei dem Mammutprojekt.
triamarc49
18.05.2011, 16:10
.... das "sinkende Schiff" Stuttgart 21 und sind es nur vorgeschobene Gründe, ..........In jedem Fall: weitere Auflösungserscheinungen bei dem Mammutprojekt.
schön beschrieben;)
die Kritiker waren eher bahn-intern
Manni
In Stuttgart geht es wieder rau zu...
http://www.youtube.com/watch?v=YAtZHQOLNrc
ferryporsche356
21.06.2011, 22:24
Ich war ja immer ein Feind davon dass politische Threads geschlossen werden, immer dachte ich: meine Güte, bitte nicht so kleinlich. Wir sind erwachsen genug dass zu händeln.
Dieser Thread hat zumindest mich eines Besseren belehrt:
Ich bin mittlerweile der festen Meinung dass politische Threads, wie auch dieser, geschlossen gehören.
Warum:
Politik und die damit logischerweise einhergehenden unterschiedlichen Auffassungen hinterlassen Erbfeindschaften. Oft entdecke ich mich dabei in anderen Threads meine "Gegner" aus politischen Threads sofort in die Schublade zu stecken: "Ahh, der Salonkommunist schon wieder.", wobei in seiner Aussage im anderen Thread Ansicht nicht viel Falsches stand. Und vielleicht geht es denen die meine Meinung nicht teilen bei mir genauso.
R-L-X ist ein Uhren- und Lifestyle-Forum, darin liegen unsere Stärken. Wir lieben teure Uhren, hochwertige Herrenhandtäschchen, stylishe Jacken und japanischen Demin. Wir tragen Badehosen für 300 Euro und die Autos müssen 550 PS haben, da sind wir alle dabei. Und wenn (sogar Forenprominenz) es wagt einen Anzug für 200 Euro toll zu finden gibt es Feuer, zurecht. ;) ;) ;)
Einfach die schönen Dinge des Lebens zu feiern, Quatsch zu machen und nette Menschen auf Treffen kennen zu lernen, das kann r-l-x phantastisch, Politik hingegen können andere besser.
Ich zumindest habe mir fest vorgenommen mich bei politischen Dingen hier im Forum ab sofort zurück zu halten. Ein, vielleicht zwei Posts im Interessante-Meldungen-Sammelordner gerne, aber so ein Thread wie hier, der über Monate läuft und von einem Bahnhofsbau über Landtagswahlen bis hin zu Polizeieinsätzen alles behandelt was NICHT hier hin gehört sieht zumindest mich nicht mehr wieder.
Vielleicht ist das auch eine Idee für die in diesem Thread vorhandene "Gegenseite" - sehr gerne auch in Verbindung mit dem Löschen aller Signaturen welche die Sonne oben scheinen lassen. :dr:
Nee Charly, da bin ich nicht ganz mit Dir einig. Ich sehe zwar auch die Gefahr des Schubladendenkens, aber das Politik andere besser können, das bezweifle ich doch ganz energisch und möchte dabei auch auf hochinteressante und lesenswerte Kommentare z.B. von "Mawal" und anderen in vielen anderen ("politischen") Threads hinweisen.
Ich verstehe unser Forum auch als Unterhaltungsforum aber nicht nur, denn bei Unterhaltungen kommt man häufig auch auf Essentielles und Wissenswertes. Wissenswertes von mehreren Seiten eben. Forumstypisch eben.
triamarc49
22.06.2011, 11:26
schade das du unsere Mühe hier nicht anerkennst, so unpolitisch wie möglich zu bleiben
komm sei ehrlich, wir bewegen uns doch hier in einer absoluten Forums-Nische, liest doch kaum jemand, bis auf die paar Insider ;)
ich erinnere mich:
war nicht Dein Post einer der politischsten hier?
Ist der grüne MP eigentlich Fundi oder Realo?
Allen Schwaben auf jeden Fall viel Spaß mit neuer Regierung, Gesamtschulen, Tempolimit und - jede Wette - einem Durchgangsbahnhof. :dr:
R-L-X ist ein Uhren- und Lifestyle-Forum, darin liegen unsere Stärken. Wir lieben teure Uhren, hochwertige Herrenhandtäschchen, stylishe Jacken und japanischen Demin. Wir tragen Badehosen für 300 Euro und die Autos müssen 550 PS haben, da sind wir alle dabei. Und wenn (sogar Forenprominenz) es wagt einen Anzug für 200 Euro toll zu finden gibt es Feuer, zurecht. ;) ;) ;)
:
herrlich, das wäre das Paradies, Realität sieht leider ein wenig anders aus
-RIP RYan Dunn- (http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php?112043-RiP-Ryan-Dunn)
schaue dir mal die Post's an
oder wenn ein reiner Belustigungs-Thread zum Thema EHEC-Erreger eröffnet wird
meine Meinung dazu, schreibe ich hier lieber nicht..
Manni
...komm sei ehrlich, wir bewegen uns doch hier in einer absoluten Forums-Nische, liest doch kaum jemand, ..
Soso, ne Nische mit 13 Seiten Thread und knapp 8.000 Hits... ;)
triamarc49
26.06.2011, 18:53
:op:in 10 Monaten
am 14. Juli gibts das Ergebnis, es fehlt nur noch da Votum der Schweizer Fa. sma
lt. DB sieht es gut aus, nur 40 Mio für die Nachrüstung ;)
lassen wir uns überraschen
Manni
triamarc49
04.07.2011, 21:38
Spiegel Online:
Sie wird doch nicht etwa... (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,772001,00.html)
Manni
avalanche
04.07.2011, 21:51
am 14. Juli gibts das Ergebnis, es fehlt nur noch da Votum der Schweizer Fa. sma
Hier gibt`s ein paar Hintergrundinfos zur Zürcher Ingenieur- und Verkehrsplanungsfirma SMA: Klick ... (http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Zuercher-Buero-entscheidet-ueber-das-Schicksal-von-Stuttgart-21/story/31408764)
triamarc49
04.07.2011, 22:06
danke Peter
....Mit grosser Sorgfalt sei man deshalb ans Werk gegangen, insbesondere bei der methodischen Definition und den im Stresstest enthaltenen Anforderungen.......
wäre sehr wichtig
Manni
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine seit über zwanzig Jahren etablierte Firma bei so einem brisanten Projekt, das seit Monaten europaweit auf dem Präsentierteller liegt, anfängt die nötige Sorgfalt vermissen zu lassen.
Aber vielleicht solltest du trotzdem mal nach dem Rechten sehen... :D
triamarc49
05.07.2011, 01:35
ach Paddy...immer feste dran am Manni
ist halt so ne Sache mit dem vorausschauenden Gehorsam, nicht ganz mein Ding, lese ich deine "Wir sind Helden.." Geschichte war es bei dir auchmal anders
Bei mir kam damals Summerhill dazwischen..die selbstregulative Erziehung hat halt ihre Auswirkungen (:))
zu S 21 ich mag die Schweizer, aber mein: wäre sehr wichtig sollte doch innerhalb deiner Toleranzgrenzen sein, oder?
Manni
buchfuchs1
05.07.2011, 08:43
Mir ist das Alles zu politisch.
botti800
05.07.2011, 09:15
echt?
na dann... -fin-
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