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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wärmepumpe im Altbau



Agent0815
19.09.2010, 11:42
Kennt sich wer aus ?
Mir liegen 2 Angebote für die Renovierung der Heizungsanlage vor: Öl-Brennwert und Luft-Wasser WP. Preisdifferenz liegt bei 2.600 €. Wobei dies für mich nicht so relevant ist. Da ich auch bei der alten Anlage im Winter mit 45° C Vorlauftemperatur auskomme, kam ich überhaupt auf die Idee WP. Viele Heizungsbauer sagen jedoch: WP im Altbau machen wir ned !
Jetzt meine laienhaften Überlegungen und Berechnungen:
Brauche nun bei der ollen, maroden Anlage rd. 3.300 L Heizöl p.A. Ich schätze, dass mit der Brennwertanlage der Verbrauch auf mind. 2.500 L zurückgehen würde. Bei einem Anlagennutzungsgrad von rd. 80% entspräche dies einer Energie von rd. 20.000 KWh (10 KWh/L) bei Kosten von 1.750 € (70 Ct/L).
Wenn die WP auch nur eine schlechte Jahresarbeitszahl von 2,5 hätte, würde ich 8.000 KWh Strom benötigen, um diese zu betreiben. Bei einem WP-Stormtarif von 16 Ct wären dies Kosten von 1.280 €.
Dies würde bedeuten, dass selbst eine WP mit einer schlechten JAZ eine moderne Brennwertheizung bei den reinen Verbrauchskosten schlägt - Wartungskostenvorteile kämen noch hinzu. Zur JAZ sei angemerkt, dass im Falle einer Förderung durch das BAFA der Fachunternehmer bescheinigen muss, dass die Luft-Wasser WP eine JAZ von 3,8 erbringen muss. Ich halte diese JAZ im realen Betrieb zwar für Utopie - aber sei´s drum.
Wo ist mein Denkfehler ?

mike1
19.09.2010, 16:25
Wie wärs mit Pellets? 2500L Öl entspricht ca 5Tonnen Pellets momentaner Preis 220-230 die Tonne und keine Probleme bezüglich der Vorlauftemperatur. Hab selber eine und bin zufrieden hatte vor ca 2800Liter Ol jetzt ca 5,8T Pellets pro Jahr.

ReneS
19.09.2010, 16:56
Hallo Bernd,

ich habe vor kurzem (es ging um Altbausanierung) mit einigen Heizungsbauern im Bekanntenkreis gesprochen, anscheinend
ist es Preis/Leistungstechnisch am sinnvollsten eine Öl-Brennwert Anlage und zusätzlich Solarpanels zu verbauen.
Durch den hohen Wirkungsgrad aktueller Panels auch bei diffusem Licht, kann man relativ viel Öl sparen, sollte man doch einmal
einen strengen Winter haben, hält sich der Verbrauch durch die moderne Ölanlage in Grenzen.

Donluigi
19.09.2010, 17:00
Solar am Altbau? Könnte schwierig werden wg. Denkmalschutz.

siebensieben
19.09.2010, 17:01
Du meinst mit Solarpanels nicht Photovoltaik, sondern Wassererwärmung?

Ich denke, grundsätzlich können WP und Altbau sich durchaus miteinander vertragen. Aufgrund der nicht so guten Dämmung kann es aber sein, dass man zuviel zuheizen muss, und bei dem Mix ist die Sache dann natürlich ingesamt nicht mehr so wirtschaftlich. Ich würde wahrscheinlich die Rechnung zunächst nicht in Bezug auf Einsparung usw. machen, sondern herausfinden, wieviel Heizernergie Du pro Jahr brauchst und wieviel eine neue WP-Anlage erzeugen könnte, also erst mal sehen, ob die WP das im Prinzip schafft. Wenn nicht, sind alle weiteren Überlegungen dann relativ.

ReneS
19.09.2010, 17:01
oh, so ein alter Altbau?

ReneS
19.09.2010, 17:04
@Gerhard: ja ich meine Solarpanels zur Wassererwärmung

Agent0815
19.09.2010, 18:24
Solar am Altbau? Könnte schwierig werden wg. Denkmalschutz.

Genau so isses. Denkmalschutz. Und ganz ehrlich: Es würde wirklich unmöglich aussehen.

siebensieben
19.09.2010, 18:32
Aber bei Weitem nicht jeder Altbau steht unter Denkmalschutz, eher eine Minderheit.

mws
19.09.2010, 20:02
Kennt sich wer aus ?
Mir liegen 2 Angebote für die Renovierung der Heizungsanlage vor: Öl-Brennwert und Luft-Wasser WP. Preisdifferenz liegt bei 2.600 €. Wobei dies für mich nicht so relevant ist. Da ich auch bei der alten Anlage im Winter mit 45° C Vorlauftemperatur auskomme, kam ich überhaupt auf die Idee WP. Viele Heizungsbauer sagen jedoch: WP im Altbau machen wir ned !
Jetzt meine laienhaften Überlegungen und Berechnungen:
Brauche nun bei der ollen, maroden Anlage rd. 3.300 L Heizöl p.A. Ich schätze, dass mit der Brennwertanlage der Verbrauch auf mind. 2.500 L zurückgehen würde. Bei einem Anlagennutzungsgrad von rd. 80% entspräche dies einer Energie von rd. 20.000 KWh (10 KWh/L) bei Kosten von 1.750 € (70 Ct/L).
Wenn die WP auch nur eine schlechte Jahresarbeitszahl von 2,5 hätte, würde ich 8.000 KWh Strom benötigen, um diese zu betreiben. Bei einem WP-Stormtarif von 16 Ct wären dies Kosten von 1.280 €.
Dies würde bedeuten, dass selbst eine WP mit einer schlechten JAZ eine moderne Brennwertheizung bei den reinen Verbrauchskosten schlägt - Wartungskostenvorteile kämen noch hinzu. Zur JAZ sei angemerkt, dass im Falle einer Förderung durch das BAFA der Fachunternehmer bescheinigen muss, dass die Luft-Wasser WP eine JAZ von 3,8 erbringen muss. Ich halte diese JAZ im realen Betrieb zwar für Utopie - aber sei´s drum.
Wo ist mein Denkfehler ?

LWP müssen einen COP von 3.7 bei Vorlauf 35°C haben. ;)

Es gibt 2 Möglichkeiten eine LWP einzusetzen: Bivalent in Verbindung mit Deinem vorhandenen Ölkessel oder monovalent, sprich die LWP
übernimmt alles, Warmwasserbereitung und Heizkreislauf mit Warmwasser versorgen. :gut:

Ich vermute, das Dein Problem die alten Heizkörper in Deinem Haus sind. Früher wurden Systemtemperaturen >65°C gefahren. :ka:

Eine LWP macht nur Sinn, wenn die Vorlauftemperasturen auf max. 45°C gesenkt werden können. Dies erreicht man durch die Montage
neuer Heizkörper die eine grössere Abstrahlfläche haben. =)

Zu den Kosten einer LWP kommen noch ein Wärmemengenzähler sowie ein Stromzähler für den Wärmepumpenstrom. ;)

Es gibt aktuell LWP. die die 100%ige Heizleistung bis zu einer Aussentemperatur von -15°C (nur von einem Hersteller derzeit ;)) ohne Zusatz von Heizstäben bringen.

Wenn Du weitere Infos brauchst, schreibe mir eine PN und ich kann Dich telefonisch beraten wenn Du möchtest... =)

ReneS
19.09.2010, 20:50
Genau so isses. Denkmalschutz. Und ganz ehrlich: Es würde wirklich unmöglich aussehen.

naja, kommt auf das Haus an ;) ich finde ein paar Solarpanels weniger abstoßend als ne riesige PV-Anlage auf dem Dach, wirkt auch nicht
unpassender als ein großes Dachfenster. Aber kommt wie gesagt auf das Haus an.

joo
22.09.2010, 01:03
Ergänzung zu den Gedanken von Michael:

Dereinst sind die Heizflächen mit Sicherheits- und Angstzuschlag ausgelegt worden, so dass es im Regelfall kein Problem darstellt, die "alte" Heizung (Vorlauf 90°C) auf Niedertemperatur mit ca. 60-70°C VL-Temperatur umzustellen, im Besonderen vor dem Hintergrund dass üblicherweise in der Zwischenzeit die Fenster und Außendämmung modernisiert wurden (Reduzierung der Heizlast).
Anderseits sind Heizkörper wie Guss- oder Stahlradiatoren keine guten Wärmeübertrager bei der angegebenen VL-temp. von 45°C, denn Stahl-Heizkörper beginnen bei erst 35-40°C VL wirksam zu "arbeiten".
Besser wäre bei dieser Niedrigsttemp. eine Flächenheizung, also klassisch die Fussbodenheizung.

Von der Theorie zur Praxis:
Wenn nun in der Vergangenheit bei niedrigen Außentemperaturen (ta = -10 bis -15 °C) tatsächlich niedrige VL-Temperaturen, in Richtung 45°C, zur Beheizung des Gebäudes ausgereicht haben, so wäre der Einstz der WP empfehlenswert. Sollten aber eher VL-Temperaturen von 60 - 70°C bei ta = -15°C die Regel gewesen sein, so käme eher der Brennwertkessel in Frage.

Agent0815
22.09.2010, 13:09
Danke schon mal für den Input. Der Altbau ist dämmtechnisch - soweit der Denkmalschutz dies zulässt - saniert. Zum Teil ist auch Fußbodenheizung verbaut. Deshalb reichen wohl auch die 45 ° C Vorlauftemperatur.
Mir liegt zwischenzeitlich ein Schlussbericht über einen 2-jährigen Test von Wärmepumone am Oberrhein vor. Dieser bestätigt meine laienhaften Berechnungen im Ergebnis: Luftwärmepumpen brachten im Schnitt eine Systemjahresabrebitzahl von 2,4 (mit Heizkörpern nur 2,2). Die Beste lag bei 3,0. Erdreich-WP lagen bei 3,1 - wobei die besten allerdings auf 4,3 und 4,4 kamen. Wenn man bedenkt, dass zur Erzeugung von 1 KWh Strom 3 KWh Primärenergie eingestzt werden müssen, machen Luft-WP volkswirtschaftlich und ökologisch bei den realisierten JAZ keinen Sinn. Indiviuell rechnen sie sich aber trotzdem und man hat nicht diese immer doch ein wenig nach Öl stinkende Anlage (samt Tanks) im Haus.
Nun gilt´s herauszufinden welche WP dies waren und, da dies Stand Ende 2008 war, und diese Teile somit nun schon mindestens 4 Jahre alt sind, mittlerweile nicht noch was besseres am Markt ist.
Ne Luft-WP mit garantierter JAZ von 3,3 - wie vom BAFA gefordert - würd mir ja schon reichen =)

mws
22.09.2010, 20:46
geh mal auf die Webseite vom Bundesverband Wärmepumpe e.V. (http://www.waermepumpe.de/) dort kannst Du Deinen
favorisierten Wärmepumpenhersteller eingeben und Dir die JAZ berechnen lassen. :gut:

Es sind dort sämtliche namenhaften Hersteller vertreten... u.a. auch meine Firma ;)

Wenn Du wie gesagt Fragen hierzu hast, gerne PN an mich und ich gebe Dir meine Handynummer für eine Erstberatung. =)

Passion
22.09.2010, 20:49
Mal ne ganz dumme Frage. Was hat denn die Art der Wärmeerzeugung (in diesem Falle WP) denn mit der art der Bausubstanz zu tun?

mws
22.09.2010, 21:15
Der Bausubstantz ist es natürlich vollkommen wurscht, womit sie beheizt wird, hauptsache die Bude wird warm :D

Aber mittlerweile haben LWP technisch derart aufgeholt, dass sie zwar immer noch eine erhebliche Ecke mehr kosten in der Anschaffung im Vergleich zu Brennwertthermen oder Ölkesseln, sich aber Mithilfe einiger Anpassungen nach relativ kurzer Betriebsdauer im Vergleich zu fossilen Brennstoffen armotisieren.

Ideal sind 5-7 Jahre

Auch für jeden im Internet zugänglich sind die Steigerungsraten von Öl & Gas der letzten 10 Jahre.

Dort ist zu klar erkennen wie weit die Schere zwischen Öl & Gas vs. Strom auseinander gedriftet ist.

Grundsätzlich gilt aber: Bevor über eine Wärmepumpe nachgedacht wird, muss die Hütte dicht gemacht werden: Fenster mit niedrigem k-Wert, Türen, Dämmung Fassade, ggfs. Dämmung vom Dach usw.

Das sind unter Umständen erhebliche Kosten, die mitberücksichtigt werden müssen, die aber auch durch die Bafa und/oder Enev mit zinsgünstigen Krediten gefördert werden.

Leider ist die BRD in dieser Hinsicht aber noch Entwicklungsland und unterstüzt die jenigen, die wirklich energiesparend heizen wollen nur unzulänglich. ;)

Agent0815
23.09.2010, 09:21
Mal ne ganz dumme Frage. Was hat denn die Art der Wärmeerzeugung (in diesem Falle WP) denn mit der art der Bausubstanz zu tun?

Je schlechter die Bausubstanz, umso höher die notwendige Vorlauftemperatur, um - wie Michael sagt - die Bude warm zu bekommen, umso schlechter wird die JAZ. JAZ unter 3 machen ökologisch keinen Sinn. Unter Berücksichtigung der aktuellen Energiepreise rechenen sich Wärmepumpen vom Verbrauch her jedoch bereits bei JAZ von 2,5 (Anschaffungskosten mal außen vor).
@ Michael: Danke für den interessanten Link und Dein Angebot - da gibt´s ja schon Besseres als das, was ich bis dato auf der Liste habe (Daikin). Ich rechne mal noch ein wenig herum.

joo
25.09.2010, 01:00
Bernd, dein Ergebnis würde mich dann doch auch interessieren.