Gerzo
07.10.2010, 12:08
Vielleicht habt Ihr es auch schon gesehen und durchgeblättert.
Was mich etwas verärgerte, war der Fake-Vergleich mit der
Rolex-Daytona. Diese Story brachte mich tatsächlich mal
dazu einen Leserbrief an die GQ zu schreiben. Der so lautet:
Sehr geehrte ...
... als leidenschaftlicher Uhrenfan und Sammler habe ich natürlich eine
besonders hohe Erwartung an ein “Uhrenspecial” von GQ.
Die Fake-Story ist mal wieder so ein Beispiel für mittelmäßige
Recherche und fehlerhafte Darstellungen.
Die gezeigte Rolex Daytona (Version echt) ist ein Modell der
neuesten Generation mit dem von Rolex selbstgefertigten Inhouse-Werk.
Bei dem vermeintlichen Fake handelt es sich um eine Rolex Daytona
aus den 90ern, die damals mit einem Zenith-Werk (ElPrimero) ausgestattet
war. Was zur Folge hat, dass hier grundsätzlich zwei völlig unterschiedliche
Uhren und Zifferblätter verglichen wurden. Die Sekunde sitzt bei dem
Zenith-Uhrwerk auf der 6 Uhr-Position und bei dem Rolex Inhouse-Werk
auf der 3 Uhr-Positon. Das hat nichts mit einem Fälschungsfehler zu tun,
sondern mit der Tatsache, dass die Uhrwerk der unterschiedlichen
Daytona Generationen verschieden aufgebaut sind.
Für jemanden, der sich mit dem Thema “etwas” mehr beschäftigt,
ist eine solche Gegenüberstellung leider die Offenbarung von mangelndem
Fachwissen.
Noch eine kleine Randbemerkung:
Faszinierend ist, dass wiederum die vermeintliche Fake-Rolex eine
ganz besonderes Zifferblatt aufweist, das im Original bei Sammlern
sehr begehrt ist. Bei dem Sekundenzähler auf der 6Uhr-Position
ist eine kleine “6” zu sehen, diese steht aber auf dem Kopf “9”
und wird als “inverted six” bezeichnet. Diese Zifferblätter wurden im
Original von Rolex nur für ganz kurze Zeit verbaut und ausgeliefert
weshalb sie heute hoch gehandelt werden. Interessant, dass die Fälscher
gerade dieses Blatt nachgebaut haben.
Lange Schreibe – schneller Sinn:
Auch wenn es mir fast peinlich ist es zuzugeben, aber Uhrenfans
sind auch ein bisschen wie Briefmarkensammler. Dieses Thema
füllt Foren im Web und meterweise Bücher im Regal. Deshalb müssen
eben nicht nur die Fotos besonders spannend und toll sein, sondern
auch die dazugehörigen Texte die richtige Tiefenschärfe haben.
Leidenschaftliche Grüße aus Hamburg
Gerrit
Was mich etwas verärgerte, war der Fake-Vergleich mit der
Rolex-Daytona. Diese Story brachte mich tatsächlich mal
dazu einen Leserbrief an die GQ zu schreiben. Der so lautet:
Sehr geehrte ...
... als leidenschaftlicher Uhrenfan und Sammler habe ich natürlich eine
besonders hohe Erwartung an ein “Uhrenspecial” von GQ.
Die Fake-Story ist mal wieder so ein Beispiel für mittelmäßige
Recherche und fehlerhafte Darstellungen.
Die gezeigte Rolex Daytona (Version echt) ist ein Modell der
neuesten Generation mit dem von Rolex selbstgefertigten Inhouse-Werk.
Bei dem vermeintlichen Fake handelt es sich um eine Rolex Daytona
aus den 90ern, die damals mit einem Zenith-Werk (ElPrimero) ausgestattet
war. Was zur Folge hat, dass hier grundsätzlich zwei völlig unterschiedliche
Uhren und Zifferblätter verglichen wurden. Die Sekunde sitzt bei dem
Zenith-Uhrwerk auf der 6 Uhr-Position und bei dem Rolex Inhouse-Werk
auf der 3 Uhr-Positon. Das hat nichts mit einem Fälschungsfehler zu tun,
sondern mit der Tatsache, dass die Uhrwerk der unterschiedlichen
Daytona Generationen verschieden aufgebaut sind.
Für jemanden, der sich mit dem Thema “etwas” mehr beschäftigt,
ist eine solche Gegenüberstellung leider die Offenbarung von mangelndem
Fachwissen.
Noch eine kleine Randbemerkung:
Faszinierend ist, dass wiederum die vermeintliche Fake-Rolex eine
ganz besonderes Zifferblatt aufweist, das im Original bei Sammlern
sehr begehrt ist. Bei dem Sekundenzähler auf der 6Uhr-Position
ist eine kleine “6” zu sehen, diese steht aber auf dem Kopf “9”
und wird als “inverted six” bezeichnet. Diese Zifferblätter wurden im
Original von Rolex nur für ganz kurze Zeit verbaut und ausgeliefert
weshalb sie heute hoch gehandelt werden. Interessant, dass die Fälscher
gerade dieses Blatt nachgebaut haben.
Lange Schreibe – schneller Sinn:
Auch wenn es mir fast peinlich ist es zuzugeben, aber Uhrenfans
sind auch ein bisschen wie Briefmarkensammler. Dieses Thema
füllt Foren im Web und meterweise Bücher im Regal. Deshalb müssen
eben nicht nur die Fotos besonders spannend und toll sein, sondern
auch die dazugehörigen Texte die richtige Tiefenschärfe haben.
Leidenschaftliche Grüße aus Hamburg
Gerrit