Prof. Rolex
25.10.2010, 13:42
Liebe Rolex-Fans,
bei Christie´s kommt am 15.November in Genf unter Lot 123 eine sehr spezielle Rolex zur Versteigerung, die wohl den meisten RLX-Mitgliedern (so auch mir) bisher völlig unbekannt war: Ein Rolex Divomet Tiefenmesser!
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/DivometChristies.jpg
(Quelle: Christie´s)
Es handelt sich um einen Prototyp, den Rolex Mitte der 50er Jahre entwickelt hat. Der Divomet arbeitet nach dem Prinzip des Rohrfedertiefenmessers mit Bourdonfeder, wobei die „hochauflösende“ Art der Anzeige mit zwei Zeigern von Rolex patentiert wurde. Die Bakelitelünette mit Radium-Leuchtzahlen erinnert an die GMT-Master 6542, wobei die Lünette beim Divomet im Gegensatz zur 6542 unter dem Glas angeordnet ist. Der Divomet hat einen Durchmesser von 57 (!) mm und eine Höhe von 27 mm.
Für Interessierte nachfolgend kurz die Funktionsweise des Divomet anhand der Zeichnungen aus der Patentschrift CH324229 veröffentlicht am 31.10.1957:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/DivometFunktion.jpg
(Quelle: CH324229)
Im äußeren Gehäuse (1) befindet sich ein zweites Gehäuse (3), welches den Tiefenmessmechanismus enthält und oben durch ein mit dem Ring (5) gehaltenes Glas (4) abgeschlossen ist. Herzstück des Tiefenmessers ist die sogenannte Bourdonfeder (7), bei der es sich um gebogenes Röhrchen handelt, welches im Inneren dem Wasserdruck ausgesetzt ist. Erhöht sich nun der Wasserdruck, so ändert sich aufgrund des steigenden Innendruckes des Röhrchens auch dessen Krümmung, die somit ein Maß für die zum Wasserdruck proportionale Tauchtiefe darstellt. Bei steigendem Wasserdruck nimmt die Krümmung der Bourdonfeder ab, wodurch über den Hebel (8) das Segment (9) um die Achse (10) gedreht wird. Das Segment (9) ist mit einem Zahnprofil (17) versehen, welches über ein Ritzel (18) das Räderwerk (siehe Fig. 3) des Anzeigemechanismus antreibt. Aufgrund der sehr großen Übersetzung werden auch kleinste Krümmungsänderungen der Bourdonfeder in große Zeigerbewegungen umgesetzt, wie es beispielsweise auch von Barometern oder Höhenmessern mit Aneroiddose bekannt ist.
Das Besondere und Bestandteil des Rolex-Patents ist nicht der Messmechanismus (dieser wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden), sondern der „hochauflösende“ Anzeigemechanismus mit zwei Zeigern, wobei der äußere Dreieckzeiger (12) auf der Skala (15) die Tauchtiefe in 10-ft-Schritten anzeigt und der innere Zeiger (14) die genauere Auflösung in 1-ft-Schritten (ca. 0,3 m) auf der Skala (16) anzeigt. Nach einer vollen Umdrehung des inneren Zeigers, zeigt der Dreieckzeiger auf den nächsten Teilstrich.
Der bei Christie´s angebotene Divomet zeigt zwar sehr plakativ die Beschriftung „Rolex Divomet“, dafür fehlt aber die innere Skaleneinteilung zur Ablesung der 1-ft-Schritte (Skala 16), was die Ablesung etwas komplizierter macht. Da die äußere Skala auf max. 200 ft (20 x 10 ft, ca. 61 m) ausgelegt ist, kann indirekt auch über diese Skala die genauere Auflösung des inneren Zeigers (ohne Dreieck) abgelesen werden, wobei jeder Teilstrich der äußeren Skala dann 0,5 ft entspricht. Auf dem abgebildeten Divomet wäre die abzulesende Tauchtiefe dann 27,5 ft. Merkwürdig nur, daß der Divomet außerhalb des Wassers nicht 0,0 ft anzeigt.
Weitergehende Informationen und auch Fotos bekommen wir bestimmt, wenn einer unserer bekannten „Hardcore-Sammler“ (Bernhard, Philipp, etc.) demnächst mit dem Rolex Divomet hier „auftaucht“.…..….
Viele Grüße
Matthias
bei Christie´s kommt am 15.November in Genf unter Lot 123 eine sehr spezielle Rolex zur Versteigerung, die wohl den meisten RLX-Mitgliedern (so auch mir) bisher völlig unbekannt war: Ein Rolex Divomet Tiefenmesser!
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/DivometChristies.jpg
(Quelle: Christie´s)
Es handelt sich um einen Prototyp, den Rolex Mitte der 50er Jahre entwickelt hat. Der Divomet arbeitet nach dem Prinzip des Rohrfedertiefenmessers mit Bourdonfeder, wobei die „hochauflösende“ Art der Anzeige mit zwei Zeigern von Rolex patentiert wurde. Die Bakelitelünette mit Radium-Leuchtzahlen erinnert an die GMT-Master 6542, wobei die Lünette beim Divomet im Gegensatz zur 6542 unter dem Glas angeordnet ist. Der Divomet hat einen Durchmesser von 57 (!) mm und eine Höhe von 27 mm.
Für Interessierte nachfolgend kurz die Funktionsweise des Divomet anhand der Zeichnungen aus der Patentschrift CH324229 veröffentlicht am 31.10.1957:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/DivometFunktion.jpg
(Quelle: CH324229)
Im äußeren Gehäuse (1) befindet sich ein zweites Gehäuse (3), welches den Tiefenmessmechanismus enthält und oben durch ein mit dem Ring (5) gehaltenes Glas (4) abgeschlossen ist. Herzstück des Tiefenmessers ist die sogenannte Bourdonfeder (7), bei der es sich um gebogenes Röhrchen handelt, welches im Inneren dem Wasserdruck ausgesetzt ist. Erhöht sich nun der Wasserdruck, so ändert sich aufgrund des steigenden Innendruckes des Röhrchens auch dessen Krümmung, die somit ein Maß für die zum Wasserdruck proportionale Tauchtiefe darstellt. Bei steigendem Wasserdruck nimmt die Krümmung der Bourdonfeder ab, wodurch über den Hebel (8) das Segment (9) um die Achse (10) gedreht wird. Das Segment (9) ist mit einem Zahnprofil (17) versehen, welches über ein Ritzel (18) das Räderwerk (siehe Fig. 3) des Anzeigemechanismus antreibt. Aufgrund der sehr großen Übersetzung werden auch kleinste Krümmungsänderungen der Bourdonfeder in große Zeigerbewegungen umgesetzt, wie es beispielsweise auch von Barometern oder Höhenmessern mit Aneroiddose bekannt ist.
Das Besondere und Bestandteil des Rolex-Patents ist nicht der Messmechanismus (dieser wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden), sondern der „hochauflösende“ Anzeigemechanismus mit zwei Zeigern, wobei der äußere Dreieckzeiger (12) auf der Skala (15) die Tauchtiefe in 10-ft-Schritten anzeigt und der innere Zeiger (14) die genauere Auflösung in 1-ft-Schritten (ca. 0,3 m) auf der Skala (16) anzeigt. Nach einer vollen Umdrehung des inneren Zeigers, zeigt der Dreieckzeiger auf den nächsten Teilstrich.
Der bei Christie´s angebotene Divomet zeigt zwar sehr plakativ die Beschriftung „Rolex Divomet“, dafür fehlt aber die innere Skaleneinteilung zur Ablesung der 1-ft-Schritte (Skala 16), was die Ablesung etwas komplizierter macht. Da die äußere Skala auf max. 200 ft (20 x 10 ft, ca. 61 m) ausgelegt ist, kann indirekt auch über diese Skala die genauere Auflösung des inneren Zeigers (ohne Dreieck) abgelesen werden, wobei jeder Teilstrich der äußeren Skala dann 0,5 ft entspricht. Auf dem abgebildeten Divomet wäre die abzulesende Tauchtiefe dann 27,5 ft. Merkwürdig nur, daß der Divomet außerhalb des Wassers nicht 0,0 ft anzeigt.
Weitergehende Informationen und auch Fotos bekommen wir bestimmt, wenn einer unserer bekannten „Hardcore-Sammler“ (Bernhard, Philipp, etc.) demnächst mit dem Rolex Divomet hier „auftaucht“.…..….
Viele Grüße
Matthias