Prof. Rolex
23.02.2005, 11:45
Liebes Rolex-Forum,
nachfolgend findet Ihr die Scans eines Milgauss-Booklets aus meinem Rolex-Archiv.
Bitte erlaubt mir zunächst einen kleinen Hinweis:
Vielleicht werden einigen von Euch die Scans bekannt vorkommen. Ich hatte das Booklet (zusammen mit einem deutschsprachigen Booklet der Daytona 6263/6265) bereits im Jahr 2000 in dem alten, mittlerweile geschlossenen TURF-Forum gezeigt und plötzlich tauchten sie auf kommerziellen Internetseiten ohne jegliche Quellenangabe auf. Dies führte damals zu einigen ?diplomatischen Verwicklungen?. Noch heute sind die Scans auf der Website eines bekannten englischen Händlers zu sehen. Seit damals versehe ich Scans aus meinem Archiv mit einer Quellenangabe. Natürlich dürfen die nachfolgenden Scans in der Booklet-Sektion von R-L-X verwendet werden.
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss1prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss2prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss3prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss4prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss5prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss6prot.jpg
Für Physik-Interessierte ein kleiner Exkurs:
Der Name Milgauss ist aus der Kombination von ?Mille? (tausend) und ?Gauß? (alte, nicht mehr verwendete Einheit für die magnetische Flußdichte bzw. Induktion) entstanden. Die Milgauss widersteht einer magnetischen Flußdichte von 1000 Gauß. Im Booklet wird jedoch nicht von 1000 Gauß, sondern von 1000 Oersted (alte, nicht mehr verwendete Einheit für die magnetische Feldstärke) gesprochen. Die magnetische Flußdichte errechnet sich aber aus der magnetischen Feldstärke multipliziert mit der magnetischen Feldkonstante, wodurch beide direkt proportional sind. 1000 Oersted Feldstärke entsprechen genau 1000 Gauß Flußdichte. Insofern ist sowohl der Name Milgauss (1000 Gauß), als auch das Booklet (1000 Oersted) physikalisch korrekt.
Die auf der letzten Bookletseite gezeigten Weiss-Bezirke gleicher magnetischer Ausrichtung können durch die Einwirkung eines Magneten umorientiert werden. Dabei ?klappen? die Weiss-Bezirke in die neue Feldrichtung um. Dieses Umklappen führt zu einer plötzlichen Änderung der Magnetisierung, die ihrerseits Induktionsspannungsspitzen erzeugen, den sogenannten Barkhausen-Effekt. Das Umklappen und die damit verbundenen Spannungsspitzen können mit einer sehr einfachen Versuchsanordnung hörbar gemacht werden. Barkhausen (*1881, +1956) wurde bereits mit 29 Professor für Elektrotechnik an der TH Dresden. Übrigens habe ich bei der Durchsicht des Studienbuches meines Großvaters festgestellt, daß er 1920 bei Barkhausen in Dresden gehört hat:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/barkhausen.jpg
Interessant ist, daß damals ?Eintritt? für die Vorlesungen verlangt wurde. So kostete die Barkhausen-Vorlesung offensichtlich 10,60 M und das Praktikum 15,90 M.
So, nun aber genug der harten Physik, beim nächsten Mal gibt es etwas für die Schöngeister: ein Booklet zur Cellini.
Viele Grüße
Matthias
nachfolgend findet Ihr die Scans eines Milgauss-Booklets aus meinem Rolex-Archiv.
Bitte erlaubt mir zunächst einen kleinen Hinweis:
Vielleicht werden einigen von Euch die Scans bekannt vorkommen. Ich hatte das Booklet (zusammen mit einem deutschsprachigen Booklet der Daytona 6263/6265) bereits im Jahr 2000 in dem alten, mittlerweile geschlossenen TURF-Forum gezeigt und plötzlich tauchten sie auf kommerziellen Internetseiten ohne jegliche Quellenangabe auf. Dies führte damals zu einigen ?diplomatischen Verwicklungen?. Noch heute sind die Scans auf der Website eines bekannten englischen Händlers zu sehen. Seit damals versehe ich Scans aus meinem Archiv mit einer Quellenangabe. Natürlich dürfen die nachfolgenden Scans in der Booklet-Sektion von R-L-X verwendet werden.
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss1prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss2prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss3prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss4prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss5prot.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/gauss6prot.jpg
Für Physik-Interessierte ein kleiner Exkurs:
Der Name Milgauss ist aus der Kombination von ?Mille? (tausend) und ?Gauß? (alte, nicht mehr verwendete Einheit für die magnetische Flußdichte bzw. Induktion) entstanden. Die Milgauss widersteht einer magnetischen Flußdichte von 1000 Gauß. Im Booklet wird jedoch nicht von 1000 Gauß, sondern von 1000 Oersted (alte, nicht mehr verwendete Einheit für die magnetische Feldstärke) gesprochen. Die magnetische Flußdichte errechnet sich aber aus der magnetischen Feldstärke multipliziert mit der magnetischen Feldkonstante, wodurch beide direkt proportional sind. 1000 Oersted Feldstärke entsprechen genau 1000 Gauß Flußdichte. Insofern ist sowohl der Name Milgauss (1000 Gauß), als auch das Booklet (1000 Oersted) physikalisch korrekt.
Die auf der letzten Bookletseite gezeigten Weiss-Bezirke gleicher magnetischer Ausrichtung können durch die Einwirkung eines Magneten umorientiert werden. Dabei ?klappen? die Weiss-Bezirke in die neue Feldrichtung um. Dieses Umklappen führt zu einer plötzlichen Änderung der Magnetisierung, die ihrerseits Induktionsspannungsspitzen erzeugen, den sogenannten Barkhausen-Effekt. Das Umklappen und die damit verbundenen Spannungsspitzen können mit einer sehr einfachen Versuchsanordnung hörbar gemacht werden. Barkhausen (*1881, +1956) wurde bereits mit 29 Professor für Elektrotechnik an der TH Dresden. Übrigens habe ich bei der Durchsicht des Studienbuches meines Großvaters festgestellt, daß er 1920 bei Barkhausen in Dresden gehört hat:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/watches/barkhausen.jpg
Interessant ist, daß damals ?Eintritt? für die Vorlesungen verlangt wurde. So kostete die Barkhausen-Vorlesung offensichtlich 10,60 M und das Praktikum 15,90 M.
So, nun aber genug der harten Physik, beim nächsten Mal gibt es etwas für die Schöngeister: ein Booklet zur Cellini.
Viele Grüße
Matthias