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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : "Studium mit Uhrmacherlehre kombiniert" gibts sowas?



CasparPrinz
01.02.2011, 17:22
Hallo,

Anfang Mai werde ich wohl mein Abiturzeugnis in der Hand halten und da stellt sich ja immer die Frage: Was soll ich den jetzt machen??? :grb: Nun und es ist so, dass ich natürlich studieren will (schon allein des Studiums wegen), mich aber für viele Dinge interessiere (von Literaturwissenschaften über Psychologie bis Nanostrukturen). Auch für Technik habe ich ein Fable und eben auch für Uhrenmechanik. Der momentane Plan sieht verdächtig nach Wirtschaftsingenieur aus, weil damit einfach eine breite Grundlage gelegt ist, man "von allem etwas" hat und ich nach dem Studium die verschiedensten Sachen machen (z.B. nebenbei Bücher schreiben :D) kann. Erst zu studieren und anschließend (oder auch zuvor) noch eine Lehre zu machen dauert mir dann aber doch eher zu lang.
Nun die Frage: Haltet ihr es für möglich - wissen wäre natürlich noch besser :) - dass es eine Mischung aus einem Wirtschaftsingenieurstudium oder auch Ingenieurstudium und einer Uhrmacherlehre gibt? Wird so etwas vielleicht von einer Uhrenschmiede angeboten bzw. gesucht?

Über Antworten und Meinungen würde ich mich freuen!

Grüße
Felix

Edmundo
01.02.2011, 17:33
Der momentane Plan sieht verdächtig nach Wirtschaftsingenieur aus, weil damit einfach eine breite Grundlage gelegt ist, man "von allem etwas" hat
Richtig erkannt, man kann aber dann nichts richtig . :D

CasparPrinz
01.02.2011, 17:53
Richtig erkannt, man kann aber dann nichts richtig . :D

ja das habe ich auch schon oft (richtig oft) gehört :D aber es geht mir mehr um einen Gesamtzusammenhang, also dass ich möglichst viele Facetten kennenlerne und eben "von vielem etwas" habe, wobei ich mich ja in einem Master spezialisieren kann und ich mich in einem Beruf ja endgültig spezialisiere ;)
Außerdem: nur BWL ist mir zu langweilig =)

Donluigi
01.02.2011, 19:57
Die Uhrmacherlehre ist kein Ponyhof, das macht man nicht eben mal so nebenbei :op: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Parallel dazu ein Studium? Wie soll das gehen, wenn man beides ernst nehmen will?

Chamero
01.02.2011, 20:47
Finde es gut dass dieses Thema angeschnitten wird und möchte hier gleich mal meinen Senf dazugeben: ;)

Ich werde in einem Jahr auch die Schule beenden und habe schon mit dem Gedanken gespielt, eine Uhrmacherlehre zu starten.
Ich wohne jedoch in der Schweiz und besuche das Gymnasium. Das heisst ich werde die Schule mit einer Matur abschliessen. Das ist jedoch nicht das gleiche wie das deutsche Abi, denn das hat jeder, der die Schule abschliesst. Ich halte dann aber später ein Reifezeugnis in der Hand, das nicht jeder hat. Sozusagen etwas für die ganz gescheiten :bgdev:
Ich hoffe das tönt einigermassen verständlich. Weiss jetzt grad nicht was das deutsche Pendant zum Gymnasium ist...:D
Auf jeden Fall würde ich, falls ich die Uhrmacherlehre machen würde, mein mühsam erworbenes Maturazeugnis und somit ein Studium sozusagen einfach wegwerfen, denn eine Lehre kann ich auch nach der Sekundarschule - bei euch glaub ich Hauptschule - machen.
Ihr merkt schon, ich habe einen innerlichen Konflikt... ?(
Ich hätte auch Interessen in der Geographie und Ingenieurswissenschaften, das Studium würde ich nicht nur machen, weil es dann gross Kohle gibt und so.

Falls mir irgendjemand einen Rat geben kann, wäre ich sehr dankbar. :)


Es grüsst euch

Chamero

CasparPrinz
01.02.2011, 20:48
Die Uhrmacherlehre ist kein Ponyhof, das macht man nicht eben mal so nebenbei :op: Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Parallel dazu ein Studium? Wie soll das gehen, wenn man beides ernst nehmen will?

ja genau das ist ja das Problem an der Sache, weil parallel mir definitiv zu stressig ist und ich mir nicht sicher bin, ob ich es hintereinander machen will. Ein Hybrid aus Studium und Lehre ohne dabei ein Duales Studium zu sein wäre, was ich suche :) aber das ist wohl eher wunschdenken :D
Ich habe zwar gehört, dass es den Studiengang des Uhrenkonstrukteurs in der Schweiz geben soll, aber dazu noch nichts konkretes im Internet gefunden....

Chamero
01.02.2011, 21:13
Ich habe zwar gehört, dass es den Studiengang des Uhrenkonstrukteurs in der Schweiz geben soll, aber dazu noch nichts konkretes im Internet gefunden....

CasparPrinz, du bist genial!!! :verneig:
HAb das gleich mal gegoogelt und auch gleich was gefunden!
Das ist wirklich ein berufsbegleitender Studiengang!
Dann ist man "Uhrmacher/in mit vertieften und erweiterten Kenntnissen"!!

Tausend Dank!!!

Hier noch der link, den ich gefunden habe: http://www.berufsberatung.ch/dyn/1391.aspx?id=7337&searchabc=T

Hoffe, ich hab das richtig verstanden =)=)

Chamero
01.02.2011, 21:19
Scheisse bin ich glücklich, das es dazu was gibt!!! Hell Yeah!!! =)=)=)

@Moderaten: bitte nicht als Schimpfwort nehmen, ist ein Ausdruck der Freude, bitte keine Punkte :D

Hab sogar eine Berufsberatin mal gefragt, und die meinte, das gäbe es nicht... Mann, DIE hat sich geschnitten :jump:


Das Smiley, das meine momentane Hochstimmung ausdrücken kann, muss erst noch erfunden werden!! ;)


Danke Forum, das es euch gibt!

pille2k7
01.02.2011, 21:20
Ich wohne jedoch in der Schweiz und besuche das Gymnasium. Das heisst ich werde die Schule mit einer Matur abschliessen. Das ist jedoch nicht das gleiche wie das deutsche Abi, denn das hat jeder, der die Schule abschliesst. Ich halte dann aber später ein Reifezeugnis in der Hand, das nicht jeder hat. Sozusagen etwas für die ganz gescheiten :bgdev:
Ich hoffe das tönt einigermassen verständlich. Weiss jetzt grad nicht was das deutsche Pendant zum Gymnasium ist...:D
Auf jeden Fall würde ich, falls ich die Uhrmacherlehre machen würde, mein mühsam erworbenes Maturazeugnis und somit ein Studium sozusagen einfach wegwerfen, denn eine Lehre kann ich auch nach der Sekundarschule - bei euch glaub ich Hauptschule - machen.


OMG .... :rofl::rofl::rofl::rofl::rofl:

echt schon lange nicht mehr vor lachen so unterm Tisch gelegen. Als "schlauer" Maturand (oder wie sich das dann schimpft) solltest du aber schon in der Lage sein Google zu bedienen oder? Dann schau mal wie "wertvoll" dein Matura im Vergleich mit einem Abitur ist und wie man das hier hinterhergeworfen bekommt.

Und nein, wie hier in Deutschland haben auch schon Farbfernsehen und Mützen setzen wir uns nicht mit dem Hammer auf.

:winkewinke::winkewinke::winkewinke:

Chamero
01.02.2011, 21:36
Zitiere Wikipedia, Artikel Abitur: "mit dem Begriff Abitur lediglich auf das Ende der Schulzeit (abire (lat.): "davongehen"; abiturire (lat.): "abgehen werden") - nach bestandener Reifeprüfung - hingewiesen wird."

Stimmt doch, oder? Das ist das Ende der Schulzeit... ?(




Und nein, wie hier in Deutschland haben auch schon Farbfernsehen und Mützen setzen wir uns nicht mit dem Hammer auf.

:winkewinke::winkewinke::winkewinke:

Und DAS, mein lieber pille2k7, finde ich ziemlich unangebracht!
Ich habe nicht gesagt, dass die Deutschen rückständig oder minderwertig sind oder den Schweizern in irgendwas nachstehen; im Gegenteil! Ich bitte dich!
Deinen Beitrag empfinde ich als ziemlich niveaulos - ganz ehrlich!

Ich möchte dich mal das Schweizer Schulsystem erklären sehen, dann machst du vielleicht auch mal 'n Fehler.

Exige
01.02.2011, 21:39
You made my day... :D

Wiki weiss eben nicht immer alles... Das Abitur ist der Abschluss des gymnasiums und bescheinigt die allgemeine Hochschulreife.

CasparPrinz
01.02.2011, 21:40
CasparPrinz, du bist genial!!! :verneig:
HAb das gleich mal gegoogelt und auch gleich was gefunden!
Das ist wirklich ein berufsbegleitender Studiengang!
Dann ist man "Uhrmacher/in mit vertieften und erweiterten Kenntnissen"!!

Tausend Dank!!!

Hier noch der link, den ich gefunden habe: http://www.berufsberatung.ch/dyn/1391.aspx?id=7337&searchabc=T

Hoffe, ich hab das richtig verstanden =)=)

hehe gern geschenen :) auf der Seite war ich auch. Mir liest sich das eher nach einer Ausbildung, was meinst du? bzw. ist die HFT Solothurn eine Uni oder eine Uhrmacherschule? da steht nur was von Techniker und das ist in Deutschland eine Berufsbegleitende Geschichte.

Aber bei aller Sympathie für die gleichen Interessen/Probleme teile ich deine Ansichten über das "nachgeworfene Abi" in Deutschland nicht. Wie wäre es, wenn du
1. das Internet diesbezüglich konsultierst
2. mir deine Mathe-Maturaprüfung schickst (kann auch was anderes wie Chemie oder so sein, find Mathe nur am besten vergleichbar)
3. dir mal mein Mathe-Abi anschaust ;)

@pille2k7: das mit dem Hammer war gut :D

ox-vorm-berg
01.02.2011, 21:43
Was hier missfällt ist dein Vergleich von Abitur und Matura. Lies dir die betreffende Stelle nochmal durch. Vielleicht merkst du dann, dass es etwas zu abschätzig formuliert war.

PS: in Deutschland kannst du auch einen Real/Hauptschulabschluss haben. Ist also nicht so, dass jeder Abitur hat.

Chamero
01.02.2011, 21:46
Das ist eine Fachhochschule, sowas wie ne Uni.

Und ich habe nicht gesagt, dass einem das Abi nachgeworfen wird, ich kenn mich leider auch nicht so aus im deutschen Schulsystem. Falls du das so aufgefasst hast - Entschuldigung!

Antworten:

1. Zu wenig Zeit und keine Lust gehabt in der Euphorie ;)
2. Hatte die Prüfung noch nicht, erst in einem Jahr, siehe erster Post.
3. Lieber nicht, ich glaub dir das das schwer ist.

Add. Mache Immersionmatur, sprich Mathe auf englisch, kannst dir dann ja mal meine Prüfung anschauen. ;)

Chamero
01.02.2011, 21:48
Was hier missfällt ist dein Vergleich von Abitur und Matura. Lies dir die betreffende Stelle nochmal durch. Vielleicht merkst du dann, dass es etwas zu abschätzig formuliert war.

PS: in Deutschland kannst du auch einen Real/Hauptschulabschluss haben. Ist also nicht so, dass jeder Abitur hat.

Danke, dass war es wohl, was ich verwechselt habe.
Also entschuldigung für die Verwirrung, war zu keinem Zeitpunkt abschätzig gemeint.

MacLeon
01.02.2011, 21:51
Ich schreibe hier nur, um dabei gewesen zu sein.

pille2k7
01.02.2011, 21:51
Ich zumindest weiß, dass das Matura das gleiche wie das Abitur ist. ;)

Dann, wirst du sofern du dein Studium dann auch tatsächlich beginnst (was ich dir wirklich wünsche, weil dies das beste ist was du machen kannst) lernen, dass Wikipedia nicht zitierfähig ist.

Nun ein kleiner exkurs ins deutsche Schulsystem:

Grundschule --> 1-4 Klasse, also im normalfall vom 6ten bis zum 10ten Lebensjahr. Danach je nach begabung

Hauptschule --> 5-9 Klasse (kleins möglicher "Schulabschluss" in Deutschland, meistens bekommt man damit nicht einmal eine Lehrstelle)
Hauptschule --> bis 10 Klasse (Hauptschulabschluss Grundvorraussetzung um in den meisten Handwerksbetrieben überhaupt eine Chance zu bekommen auf eine Ausbildungsstelle meistens wird aber mittlere Reife --> Realschulabschluss verlangt)
Hauptschule --> bis 10b (mehr oder weniger gleichwertig mit Realschulabschluss also mittlerer Reife)
Realschule --> 5-10 Klasse (Abschluss mittlere Reife mit oder ohne Qualifikation --> mit Qualifikation bedeutet einen gewissen Notenschnitt der dazu befähigt das Gymnasium ab der 11.Klasse zu besuchen)
Gymnasium --> 5-13 Klasse bzw. demnächst verkürzte Zeit bei gleichen Inhalten also nur noch 5-12 Klasse --> Abschluss ABITUR

Dann gibt es noch die Gesamtschule die sowohl Realschule als auch Gymnasium in einem vereint und man irendwann seine weichen stellt ob man nun Abitur machen möchte/kann ... dies ist allerdings eine Ganztagsschule!

Hoffe dich erhelt zu haben und deine Sichtweise zum deutschen Abitur etwas geändert zu haben.

Gruß

Chamero
01.02.2011, 21:59
Ich schreibe hier nur, um dabei gewesen zu sein.

Der war gut^^



Ich zumindest weiß, dass das Matura das gleiche wie das Abitur ist. ;)

Dann, wirst du sofern du dein Studium dann auch tatsächlich beginnst (was ich dir wirklich wünsche, weil dies das beste ist was du machen kannst) lernen, dass Wikipedia nicht zitierfähig ist.

Hoffe dich erhelt zu haben und deine Sichtweise zum deutschen Abitur etwas geändert zu haben.

Gruß

Hast du, danke. Schon wieder ein Stück gescheiter. Is eben doch noch ziemlich kompliziert, euer Schulsystem...

Dann können wir uns jetzt ja auch wieder auf das eigentliche Thema des Threads konzentrieren. =)

NicoH
01.02.2011, 21:59
Hey, Caspar und Chamero: Es gibt nichts Besseres, als wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann. Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass das für Euch ausgeht.

Alles Gute auf Eurem Weg, und bitte haltet uns auf dem Laufenden :dr:

pille2k7
01.02.2011, 22:03
@CasparPrinz ... das mit den "dauert zu lange" würd ich im übrigen gar nicht so unterschreiben, habe z.B. auch erst eine technische Ausbildung gemacht und mein Gesellenbrief befähigt mich nun wenn es hart auf hart kommt, das BWL-Diplom, BWL-Diplom sein zu lassen und anständig zu arbeiten :D :D :D. Soll heißen, sofern du noch jung bist, haste ja auch noch genug Zeit. Ich hänge jetzt sogar Berufsbegleitend noch nen Zweitstudium an der Fernuni im Rechtswissenschaftlichen Bereich dran. Lebenslanges lernen ist die devise :) und wenn es gut läuft bin ich mit dem ZWEITEN Studium mit gerade mal anfang 30 fertig, ist also noch früh genug :)

CasparPrinz
01.02.2011, 22:04
Das ist jedoch nicht das gleiche wie das deutsche Abi, denn das hat jeder, der die Schule abschliesst. Ich halte dann aber später ein Reifezeugnis in der Hand, das nicht jeder hat.

ich glaube, du hast das doch gesagt. Und außerdem glaube ich auch, dass es wirklich abschätzig gemeint war. Aber das ist normal. Bin mittlerweile in Deutschland als auch außerhalb meiner vier Landeswände ganz gut rumgekommen und überall, egal in welchem Staat, Bundesland oder Kanton wird den Schülern eingeimpft, sie hätten den jeweils besten Abschluss auf der Ebene der Hochschulreifen. In Deutschland zählt das bayerische Abi (sagt man uns in Bayern) neben dem badenwürttembergischen zu den schwierigsten, doch erzählt dir einer aus Niedersachsen wieder etwas vollkommen anderes (diese Erfahrung habe ich gemacht). Wenn es schon auf nationaler Ebene so ist, wäre es illusorisch zu denken, das wäre auf internationaler Ebene nicht so.
Anstatt zu klug zu reden - oder schreiben - sollte man lieber Fakten sprechen lassen: Die Schüler in Australien (sechs verschiedene Fächer in den zwei letzten Jahren) haben Augen gemacht als ich von meinen zwölf Fachern (Deutsch, Fremdsprache, Mathe, zwei Naturwissenschaften zusätzlich, Geschichte, Religion, Kunst oder Musik und Sport verpflichtend) erzählt habe :D

Aber ich lass jetzt deine mangende Bereitschaft, dir mal ein bisschen deutsches Abi zu Gemüte zu führen für sich sprechen ;)

Außerdem nervt mich dieses ewige stilisieren des "meine Hochschulreife ist besser als deine" und deshalb würde ich vorschlagen, dass wir dieses Thema jetzt beiseite legen und wieder zum eigentlichen zurück kommen.

Wer weis noch etwas zu dieser Mischung aus Uhrmacherlehre und Studium? :)

Chefcook
01.02.2011, 22:06
Mal ab von der Uhrmacherei, mit der man sich doch ziemlich auf eine Branche festlegt:

Wenn hier jemand Interesse an einem FH-Studium Maschinenbau in Kombination mit einer Industriemechanikerausbildung hat, kann ich gerne einen Kontakt herstellen. Wir bieten sowas an und die daraus hervorgehenden Ingenieure haben hervorragend praktische Kenntnisse, weil sie auch schon mal selbst an ner Maschine standen.
Mir selbst hat ein ähnlicher Werdegang auf jeden Fall bisher ein brauchbares Leben beschert.

Die Sache geht viereinhalb Jahre, gesamt wobei die Ausbildung auf 2,5 Jahre gekürzt wird. Abitur oder Fachhochschulreife ist natürlich Voraussetzung.
Würde man Ausbildung und Studium nacheinander machen, wäre man mindestens ein Jahr länger in Ausbildung.
Die Firma kommt für die Ausbildungskosten auf, sprich keine Studiengebühren.

CasparPrinz
01.02.2011, 22:08
@CasparPrinz ... das mit den "dauert zu lange" würd ich im übrigen gar nicht so unterschreiben, habe z.B. auch erst eine technische Ausbildung gemacht und mein Gesellenbrief befähigt mich nun wenn es hart auf hart kommt, das BWL-Diplom, BWL-Diplom sein zu lassen und anständig zu arbeiten :D :D :D. Soll heißen, sofern du noch jung bist, haste ja auch noch genug Zeit. Ich hänge jetzt sogar Berufsbegleitend noch nen Zweitstudium an der Fernuni im Rechtswissenschaftlichen Bereich dran. Lebenslanges lernen ist die devise :) und wenn es gut läuft bin ich mit dem ZWEITEN Studium mit gerade mal anfang 30 fertig, ist also noch früh genug :)

wow das klingt klasse! vielleicht wäre soetwas doch zu überlegen. Was ich halt nun einmal von Freunden gehört habe, die eine Lehre machen ist, dass du nach dieser nicht mehr lenen und studieren, sonder Geld verdienen willst... Lehre nach dem Bachelor und nach der Lehre evtl. einen Master wäre vielleicht auch was :)

CasparPrinz
01.02.2011, 22:10
Mal ab von der Uhrmacherei, mit der man sich doch ziemlich auf eine Branche festlegt:

Wenn hier jemand Interesse an einem FH-Studium Maschinenbau in Kombination mit einer Industriemechanikerausbildung hat, kann ich gerne einen Kontakt herstellen. Wir bieten sowas an und die daraus hervorgehenden Ingenieure haben hervorragend praktische Kenntnisse, weil sie auch schon mal selbst an ner Maschine standen.
Mir selbst hat ein ähnlicher Werdegang auf jeden Fall bisher ein brauchbares Leben beschert.

Die Sache geht viereinhalb Jahre, gesamt wobei die Ausbildung auf 2,5 Jahre gekürzt wird. Abitur oder Fachhochschulreife ist natürlich Voraussetzung.
Würde man Ausbildung und Studium nacheinander machen, wäre man mindestens ein Jahr länger in Ausbildung.
Die Firma kommt für die Ausbildungskosten auf, sprich keine Studiengebühren.

Danke für das Angebot. Abgesehen davon, dass ich dafür wahrscheinlich schon zu spät dran bin sind mir diese dualen Geschichten zu langwierig, auch wenn sie natürlich weitaus besser auf den Job vorbereiten als ein schnödes und theoretisches Studium alleine :)

Chamero
01.02.2011, 22:10
Und außerdem glaube ich auch, dass es wirklich abschätzig gemeint war. Aber das ist normal.

Häh? Ich habe doch gesagt, dass es zu keinem Zeitpunkt abschätzig war. Bitte glaub mir das!


Aber ich lass jetzt deine mangende Bereitschaft, dir mal ein bisschen deutsches Abi zu Gemüte zu führen für sich sprechen ;)

Außerdem nervt mich dieses ewige stilisieren des "meine Hochschulreife ist besser als deine" und deshalb würde ich vorschlagen, dass wir dieses Thema jetzt beiseite legen und wieder zum eigentlichen zurück kommen.

Wer weis noch etwas zu dieser Mischung aus Uhrmacherlehre und Studium? :)

Das hab ich nicht getan, wollte nur den Aspekt verdeutlichen, dass ich das dann sozusagen für nichts gemacht hätte, falls ich die Lehre machen würde.
Und der Fakt, dass jeder sagt, seins sei das schwierigste, zeugt iwie nur von der Kompliziertheit des Systems.

Bin jedoch jetzt auch dafür, das links liegen zu lassen, und - wie schon gesagt - über das eigentliche Thema des Threads zu schreiben..

Chefcook
01.02.2011, 22:12
Danke für das Angebot. Abgesehen davon, dass ich dafür wahrscheinlich schon zu spät dran bin sind mir diese dualen Geschichten zu langwierig, auch wenn sie natürlich weitaus besser auf den Job vorbereiten als ein schnödes und theoretisches Studium alleine :)

Für dieses Wintersemester geht vermutlich noch was...

pille2k7
01.02.2011, 22:17
@CasparPrinz ... wende dich mal an Chefcook ... den so ein duales Studium ist sicherlich eine sehr gute Sache, weil meistens die fehlende Berufserfahrung bei Hocschulabsolventen bemänglt wird. Dem kann man zwar auch durch möglichst viele Praktika und wenn es geht auch noch durch eine Abschlussarbeit in einem Unternehmen entgegenwirken, aber duale Studiengänge sind definitiv eine super Sache!

Naja das mit dem Geld verdienen ist schon so eine Sache, da hast du recht, aber das amotisiert sich am Ende wieder wenn du mit dem Studium fertig bist, glaub mir :) ! Außerdem kann man auch wärend des Studiums sicherlich nen paar Stunden arbeiten gehen (ich hab z.b. wärend der meisten Zeit im Studium mehr als 10 Stunden die Woche als Hilfskraft in der Hochschule gearbeitet. Ist sicherlich weniger als die Kollegen dann zur Verfügung haben, aber das ist wie gesagt nur Vorübergehend :)

karlhesselbach
01.02.2011, 22:18
Ich verweise hier mal auf den wesentlichen Teil meiner Signatur.

Die Heißluftgebläse werden nicht aussterben, Sie werden einfach nicht weniger

MacLeon
01.02.2011, 22:20
Ich verweise hier mal auf den wesentlichen Teil meiner Signatur.


"Dreh aufs Grüne, Doofbatz!"?

pille2k7
01.02.2011, 22:21
wollte nur den Aspekt verdeutlichen, dass ich das dann sozusagen für nichts gemacht hätte, falls ich die Lehre machen würde.

Lass mich dazu nur noch kurz was schreiben. Bildung ist nie verkehrt und auch wenn du eine Lehre anfangen würdest, hättest du das MAtura mit Sicherheit nicht für "nichts" gemacht! Mach einfach das, wozu du lust hast :)

ehemaliges mitglied
01.02.2011, 22:23
auch wenn sie natürlich weitaus besser auf den Job vorbereiten als ein schnödes und theoretisches Studium alleine :)


Vorsicht. Das muss nicht unbedingt so sein. Hängt stark von der Firma ab, die den praktischen Teil übernimmt.

Chamero
01.02.2011, 22:26
Lass mich dazu nur noch kurz was schreiben. Bildung ist nie verkehrt und auch wenn du eine Lehre anfangen würdest, hättest du das MAtura mit Sicherheit nicht für "nichts" gemacht! Mach einfach das, wozu du lust hast :)

Werd ich machen, danke. =)

pille2k7
01.02.2011, 22:35
Ich verweise hier mal auf den wesentlichen Teil meiner Signatur.

Die Heißluftgebläse werden nicht aussterben, Sie werden einfach nicht weniger

*gähn* ...

karlhesselbach
01.02.2011, 22:44
"Dreh aufs Grüne, Doofbatz!"?


Du bist auch schon lange hier :rofl:

paddy
01.02.2011, 23:18
... Naja das mit dem Geld verdienen ist schon so eine Sache, da hast du recht, aber das amotisiert sich am Ende wieder wenn du mit dem Studium fertig bist, glaub mir :)...
Ausnahmen gibts überall, aber als die Pauschalaussage, als die es dort steht, ist es leider falsch. Gerade in den hochqualifizierten Bereichen in denen es auf die reine Erfahrung ankommt.

Auch wenn man sich nach einer Berufsausbildung in Bereichen bewegt, die in keiner Liste der Standardberufe enthalten sind sieht das ganz anders aus.

ehemaliges mitglied
01.02.2011, 23:46
Felix, ich würde mir das Angebot von Chefcook mal genauer anschauen. Ich weiss ja wie sehr du von Uhren und der Uhrmacherei angefixt bist, das kam gut rüber bei unserem Treffen. Manchmal kann so eine Symbiose mit einer Firma eine tolle Chance sein. Ehrlich!

tobi23
02.02.2011, 00:08
Mhh ... mach ne Ausbildung zu der du Lust hast und dann kannste immer noch studieren.

Ne Ausbildung ist nie verkehrt, zudem verdienst du dein eigenes Geld.
Wenn du dann später studieren gehst biste nicht mehr ganz so grün hinter den Ohren.
Und über das Alter mach dir mal keine Gedanken.... angenommen du machts ABI mit 18/19 , 5 Jahre Studium.. dann biste 23/24 .. und dann bis mind. 65 arbeiten :ka:

pfffff wo bleibt denn da das Leben. Also nicht denken man(n) muss mit 25 schon alles unter Dach und Fach haben... denn alles was dann kommt, ist Arbeit.

MacLeon
02.02.2011, 08:15
Ausnahmen gibts überall, aber als die Pauschalaussage, als die es dort steht, ist es leider falsch. Gerade in den hochqualifizierten Bereichen in denen es auf die reine Erfahrung ankommt.

Auch wenn man sich nach einer Berufsausbildung in Bereichen bewegt, die in keiner Liste der Standardberufe enthalten sind sieht das ganz anders aus.

Im Mittel amortisiert sich ein Studium schon. Das Mehreinkommen, wenn man studiert hat, beträgt auf Lebenszeit gerechnet um die 7 %, habe ich mal gelesen. In der Praxis treffe ich viele Akademiker, die mit 35 weniger verdienen als gleichaltrige Verwaltungsangestellte.

Donluigi
02.02.2011, 08:34
Naja, kommt natürlich auch ganz darauf an, in welcher Stadt man Taxi fährt.

ulfale
02.02.2011, 08:37
Sorry, Don, das ist eine blöde Aussage! :motz:

MacLeon
02.02.2011, 09:59
"Ober!"

"Für Sie immer noch 'Doktor Ober'!"

:D

OrangeHand
02.02.2011, 10:23
Eine hervorragende Uhrmacherausbildung kann man im Französisch sprechenden Teil der Schweiz absolvieren. :)


Eine technisch-praktische Ausbildung empfiehlt sich insbesondere an der Ecole d'Horlogerie des Centre de Formation Professionnelle Technique (CFPT) (http://icp.ge.ch/po/cfp-t/nos_ecoles,_nos_formations/ecole-delectronique) im Kanton Genève (Uhrmacher, Rhabillage, Mikromechanik).


Für eine Universitätsausbildung zum Ingenieur, mit der man gute Chancen hat bei Uhrenherstellern unterzukommen empfiehlt sich z.B. die renommierte École Polytechnique Fédérale de Lausanne, insbesondere der Fachbereich Microengineering (http://sti.epfl.ch/page-1697.html).


Weitere interessante Adressen gibt es z.B. hier: Fondation de la Haute Horlogerie (http://www.hautehorlogerie.org/en/trades-training/schools-and-training-centers/technical-and-watchmaking-schools/)
Dort ist z.B. auch die in einem früheren Beitrag genannte FH Solothurn aufgeführt.

hoppenstedt
02.02.2011, 10:43
1. Dem TS die richtige Entscheidung und viel Glück. :dr:

2. Ein Wachstumsbereich - ich weiß nicht, ob das hier angesprochen wurde - ist natürlich auch das Gesundheitswesen, egal ob in CH oder D. Aber das steht hier ja wohl nicht zur Debatte. Mal wieder. Vom Fachlichen, das hier angesprochen wurde, habe ich wie von sooo vielem anderen keine Ahnung, bin aber immer interessiert speziell an uhrmacherischen und technischen Themen, deshalb --> 1. :dr:

2. Die Diskussion Abi oder nicht, Studium oder nicht, Lehre + Studium undundoderodervielleicht wirst Du immer lässiger verfolgen, je älter du wirst und je schneller du lebst und dein Leben vergeht. Irgendwann ist das egal, ja: egal. Gerade in unserer beschleunigten verrückten Welt. Ich weiß schmerzlich und bewusst, wovon ich hier rede;( , denn ich habe in dieser Hinsicht wirklich so ziemlich alles mitgenommen, was geht. Meinen Studienabschluss habe ich mit 42 gemacht, und es ist erst der Anfang. Und ja, den erwarb ich berufsintegriert. Und auch das ist erst der Anfang... Und ja, ich bin nur ein dummer deutscher Abiturient (Abi 1985:op:). --> 1. :dr:

3. --> 1.:dr:

ulfale
02.02.2011, 10:54
"Ober!"

"Für Sie immer noch 'Doktor Ober'!"

:D

8o Bitte keine Schleichwerbung: Praxis Dr. Ober (http://www.dr-ober.de/) :D :D :D

MacLeon
02.02.2011, 10:58
Sorry, Oliver!

Hoffentlich denken unsere schweizer Nachbarn jetzt nicht, deutsche Abiturienten können nicht bis drei zählen.

Donluigi
02.02.2011, 11:00
Steht diese Fähigkeit im Lastenheft? 8o

MacLeon
02.02.2011, 11:03
Weiß nicht :ka:

Früher, als wir noch mühevoll aus den Reclam oder Königs Interpretationen abschreiben mussten, war Zählen bis 100 in der zweiten Klasse angesagt.

Donluigi
02.02.2011, 11:04
Ich kann schon bis "viele", hab aber auch nur in Oxford oxidiert :ka:

MacLeon
02.02.2011, 11:06
Ich kann schon bis "viele", hab aber auch nur in Oxford oxidiert :ka:

Sag sowas nicht! Ich war in Darmstadt :kriese:

paddy
02.02.2011, 11:13
Wenn etwas keine Qualifikation ist, dann ein Abi (oder von mir aus ne Matura), Abi hat heute fast jeder Depp, inklusive mir.
Und wenn ich mir so ansehe, was aus meinem Abschlußjahrgang geworden ist, als Streifenpolizist oder "Officemanagerin"
brauchts jetzt nicht unbedingt ein Abi ... aber lassen wir das.

Wenn ich nochmal vor der Wahl stehen würde, würde ich es so machen:

Studium an einer Dualen Hochschule. Abgeschlossene Berufsausbildung inklusive Studium in drei Jahren.
Imho für einen Berufsanfänger genau die richtige Mischung von Theorie und Praxis.

Donluigi
02.02.2011, 11:24
Seh ich nicht so. Ein (gutes) Abitur ist nachwievor eine Leistung, die man erstmal hinbekommen muß. Danach kann man zwar noch nix, aber das ist ja auch nicht der Sinn der Sache.

Und Allgemeinformeln für gute Ausbildungen gibt es nicht. In unserer Zeit, in der man immer älter wird und es sich oft leisten kann, "Irrwege" zu gehen, sollte man das ruhig tun. In Jungen Jahren lernt sichs nun mal leichter und im Berufsleben ist man schnell genug. Stromlinienförmige Ausbildungswege sind mir immer bissi suspekt, generell spricht nichts gegen 2 Ausbildungen, einen Wechsel des Studienfachs oder eine völlige Umorientierung während der Ausbildung, wenn man den Wunsch danach verspürt. Irgendwo hat einer sinngemäß geschrieben, daß ein Abitur "verschwendet" wäre, wenn man danach eine Lehre absolviert. Das ist natürlich völliger Schwachsinn, weil es ja nicht nur um rein fachliche Qualifikationen, sondern auch um charakterliche Reife und Allgemeinbildung geht. Als Abiturient in einer Lehre hat man immense Vorteile gegenüber den anderen, weil man die meistens recht flache Allgemeintheorie im Schlaf absolviert und sich voll auf seine fachtheoretischen und praktischen Skills konzentrieren kann. Und so wird man dann zum Renaissancemensch erster Kajüte. Das spräche für eine Uhrmacherlehre mit anschließendem Studium.

eos
02.02.2011, 11:54
...

Wenn ich nochmal vor der Wahl stehen würde, würde ich es so machen:

Studium an einer Dualen Hochschule. Abgeschlossene Berufsausbildung inklusive Studium in drei Jahren.
Imho für einen Berufsanfänger genau die richtige Mischung von Theorie und Praxis.

Kann ich nur empfehlen, hat bei mir ausgezeichnet funktioniert.

Größter Nachteil: Das typische Studentenleben mit Semesterferien in gefühlter Erdzeitalterlänge, Kellnern & Taxi fahren ist an mir komplett vorbei gegangen.

Vorteile: Vergütung während der Ausbildung, Ausbildung mit starkem Praxisbezug.

Nach drei Jahren war ich fertig, habe davon aber schon genau diese drei Jahre in der Firma verbracht, in der ich heute noch arbeite. Wichtigste Lehre aus dieser Zeit: Es sind nicht die Inhalte des Studiums, die man dann im Berufsleben braucht, sondern in der Hauptsache die Methodik um sich neues Wissen anzueignen.

Chefcook
02.02.2011, 11:57
Igitt, Grüße aus Darmstadt, die Würste kommen nach... :D

Die Pauschalisierung, dass sich ein Studium lohnt / nicht lohnt aller Art ist das grausigste, was man machen kann.

Eine Bekannte ist Versicherungskauffrau, verdient sich dank ordentlichem Geschäftssinn durchaus ordentliches Geld. Ein anderer hat Geschichte und Philisophie studiert, in Geschichte in den USA promoviert und krebst jetzt in einer halbprekären Anstellung an einem Lehrstuhl mit Jahresbefristung rum, weil er keine bessere Anstellung in der Heimat Deutschland mit seinem Werdegang finden wird.
Mein Cousin ist einer der ach so gesuchten Wirtschaftsingenieure (Uni) und findet keinen Job, schon seit Jahren nicht. Warum? Er war mit 30 dann mal mit dem Studium fertig und hat sonst keinerlei Berufserfahrung vorzuweisen. So nett er ist, so wenig nimmt eine Firma einen Ingenieur in diesem Alter ohne jegliche Erfahrung.

Ich selbst bin auch noch ein junger Kerl (27) und habe nach dem (technisch beruflichen) Abitur ein zweisprachiges duales Maschinenbaustudium gemacht. Mit 21 hatte ich ne Berufsausbildung, habe dann noch ein wenig für Studium dran gesetzt und von dieser Zeit sogar noch je ein Semester in Großbritannien und USA verbracht.
Mit 23 hatte ich ne Berufsausbildung, ein deutsches FH-Diplom und einen britischen Bachelor. Ich hatte nie auch nur den Ansatz eines Problems einen Job zu finden, die Zweisprachigkeit hat mir meinen jetzigen Job eingebracht (Vertriebsleitung USA eines Anlagenbauers) und im täglichen Leben will ich so viel, was ich in der Berufsausbildung gelernt habe, nicht missen, weil es mir regelmäßig hilft - und wenn es nur um den Respekt unserer Fertigung geht, weil ich eben nicht nur theoretisches Know How habe...

In vielen Positionen wird ein Studium verlangt. Ich hätte meinen Job nicht, hätte ich kein Studium vorzuweisen. Man lernt eben auch im Studium erheblich etwas. Bei selbständigen Tätigkeiten ist das unter Umständen nicht anders. Ich konsultiere nur Ärzte, die auch Medizin studiert haben, nur Anwälte, die Jura studiert haben, bevorzuge als Statiker für den Hausbau den Bauingenieur, weil die alle in ihrem Studium garantiert etwas gelernt haben, was dem Krankenpfleger, dem Anwaltsgehilfen und dem Bauzeichner fehlt, auch wenn das alles selbstverständlich auch kompetente Leute sind. Dass ich die Blumen beim Floristen kaufe und nicht beim Botaniker, hat den Grund, dass der Florist eine ausreichende Befähigung zum Verkauf von Schnittblumen hat :)
Nichtzuletzt sorgt auch die Gesetzgebung dafür, dass für das Ausüben gewisser Tätigkeiten ein bestimmter Ausbildungsstand vorliegen muss, weil es in der Regel der Sicherheit für alle beteiligten dient. Das macht Sinn und das soll auch so bleiben. Daher halte ich es für richtig, dass der Gesetzgeber hier Leuten ohne diesen Ausbildungshintergrund "Steine in den Weg legt", auch wenn es unter den nicht entsprechend ausgebildeten zweifelsohne auch ein paar wenige gibt, die es genau so gut könnten.

Die pauschale Diskussion, ob ein Studium lohnt, ist völlig hinfällig. Ein Malermeister mit gutgehendem eigenen Betrieb wird immer mehr verdienen, als der Musikpädagoge, der gerade in Vollzeit promoviert, aber aufgrund des Finanzmangels der Universitäten dabei keinen Pfennig verdient.
Das heißt aber nicht, dass der selbständige Steuerberater oder Ingenieur nicht vielleicht doch noch mehr als der Maler verdient, wenn er sich klug anstellt.

Es geht um mehr, als um die Ausbildung. Sei klug und tüchtig, dann wird auch was aus dir. Sagte schon Opa und er hatte recht.

OrangeHand
02.02.2011, 12:02
Amen

MacLeon
02.02.2011, 12:05
Und hoffentlich früh genug im Leben lernen wir, wie unwichtig die Kohle ist, solange man genug zum Leben hat.

EDIT: Jetzt Amen!

hoppenstedt
02.02.2011, 12:31
@Chefcook: Soweit ebenfalls von mir ein Hallelujah.

Nur beim ewig falschen "Vergleich" / der ewig falschen Gegenüberstellung Pflegeberuf <-> Arzt einige Anmerkungen:

1. gibt es in den USA seit mehr als 60 und in Deutschland seit ca. 20 Jahren akademisch ausgebildete Pflegekräfte;
2. ergänzen sich diese aufgrund völlig defizitärer und hinterwäldlerischer gesetzlicher Regelungen logischerweise völlig unzureichend;
3. sind Dienstleistungen der Pflege oftmals komplett "querlaufend" zu medizinischen Diagnosen, würden ergo auch eine eigenständige Definition von pflegerisch relevanten Diagnosestellungen erfordern. Dass dies nicht der Fall ist, verdanken wir einem komplett zerfallenen "Gesundheits"-System.
4. Genauso wenig wie die Ärztin eine "kleine" Gesundheits- und Krankenpflegerin ist, ist der Gesundheits- und Krankenpfleger "beinahe ein kleiner Arzt". Den im Übrigen gesetzlich geschützten Begriff der Krankenschwester und des Krankenpflegers gibt es seit Inkrafttreten des KrPflG 2003 nicht mehr. Vorher erworbene Berufsbezeichnungen behalten ihre Gültigkeit oder können von den zuständigen Behörden umgeschrieben werden.
5. Ich darf das alles sagen, denn ich habe beides studiert.
6. Selbstverständlich konsultiere ich bei medizinischen Problemen und Fragen aller Art einen Arzt, der Medizin studiert hat.

Das mit dem "sei klug und tüchtig, dann wird auch was aus dir" würde ich in dieser Gesellschaft in vielen Bereichen auch mal heftig in Frage stellen angesichts meiner eigenen Biographie.
Sorry, das ist alles völlig am Thema vorbei. Diese Themen haben anderswo ihren Platz.

Dem TS hier einfach nochmal viel Glück und die richtige Herzensentscheidung.

botti800
02.02.2011, 14:26
-fin-