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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zur Scheinselbständigkeit



Subdate300
06.10.2011, 12:35
Ich habe mich eben mit einem Kollegen unterhalten, welcher sich als Freelancer selbständig machen möchte.

Er wird als Freelancer für einen Ing.-Dienstleister arbeiten, welcher wiederum fur einen Automibilhersteller tätig ist.
Das heißt, der Dienstleister gibt einen befristeten (1 Jahr) Auftrag des OEM´s an ihn als Freelancer weiter. Er wird damit voll ausgelastet sein.

Und was ist wenn er den Auftrag erneut an Land zieht...???

Ist er dann Scheinselbständig?

Wir haben da grand rumdiskutiert und sind auf kein wirkliches Ergebnis gekommen.

:dr:

Vanessa
06.10.2011, 12:39
Generell wird das FA bei nur einem Auftraggeber IMMER von Scheinselbständigkeit ausgehen- alos, noch einen Auftrag vom anderen Kunden dazupacken....

Subdate300
06.10.2011, 12:46
Seinen Löwenanteil wird er aber auch mit dem Hauptkunden verdienen, das kann ihm trotzdem als Scheinselbständig ausgelegt werden, oder?

Vanessa
06.10.2011, 12:48
Nein, nicht zwangsläufig. Wenn andere Auftraggeber da sind, schaut das FA erstmal in die Röhre. Auch wenn die anderen erstmal nur 10% ausmachen.

time4web
06.10.2011, 12:55
Bei Projektarbeit kann das meines Wissens nach auch anders ausgelegt werden.
Projektlaufzeiten von einem Jahr oder länger sind ja keine Seltenheit.

Smoke
06.10.2011, 12:55
Für das FA ist die Frage der Scheinselbstständgkeit weniger interessant als für die Solzialversicherungsträger.
Pauschal lässt es sich eigentlich nicht beurteilen; es gibt neben Übergangszeiten (nach Gründung o.ä.) u.a. die 5/6-Regel, welche regelmäßig (neben jeder Menge anderer Kriterien) zur Beurteilung herangezogen wird.

Subdate300
06.10.2011, 13:05
In dem Geschäft läufts eben so, dass der OEM Aufträge ausschreibt und somit an externe Unternehmen vergibt, die wiederum können dann freie MA einsetzen, wenn sie wollen.
Wenn nun die Aufträge jährlich vergeben werden und der OEM mit der Person glücklich ist kann natürlich ein Projekt über mehrere Jahre gehen. Oft ist man da so ausgelastet, dass es kaum möglich ist für noch einen Kunden zu arbeiten.

Komplizierte Geschichte...

Er sagt er ist weder örtlich an den Auftraggeber gebunden, noch hätte er feste Arbeitszeiten... Keine disziplinarische sowie fachliche Abhängigkeit.

Ist doch auch blöd, wenn man einen Auftrag ablehnen muss und sich einen neuen unbekannten Auftraggeber suchen muss, wenn man doch Lukratives vor Augen hat.

Smoke
06.10.2011, 13:24
Ich könnte mir vorstellen, dass hier keine Scheinselbstständigkeit vorliegt, oder zumindest nachhaltig in diese Richtung argumentiert werden kann.
Wenn der Auftrag recht lukrativ ist, kann es im Vorfeld recht sinnvoll sein ein paar Euro in die Hand zu nehmen und sich von einem RA oder StB beraten zu lassen.

Agent0815
06.10.2011, 14:25
Bei richtiger vertraglich Gestaltung: Nicht scheinselbständig sondern selbständig - allerdings wohl ein s.g arbeitnehmerähnlicher Selbständiger mit Rentenversicherungspflicht. Lässt sich aber auch "weggestalten" :D.

Smoke
06.10.2011, 14:48
Bei richtiger vertraglich Gestaltung: Nicht scheinselbständig sondern selbständig - allerdings wohl ein s.g arbeitnehmerähnlicher Selbständiger mit Rentenversicherungspflicht. Lässt sich aber auch "weggestalten" :D.
Stimmt :D

oa31
06.10.2011, 17:06
Letztendlich entscheidet nur und ausschließlich die Rentenversicherung (Berlin), ob scheinselbstständig oder nicht, dort gibt es eine sg. Clearingstelle, die mit den entsprechenden Infos gefüttert (AG und AN), eine Entscheidung im Sinne des AN fällt. Bis zur Klärung entstehen auch keine Sozialversicherungsabgaben. Das Clearing selbst dauert zwischen 2-5 Monaten. Bei der Ausarbeitung der Angaben sollte man immer mit einem fähigen Steuerberater oder Fachanwalt Rücksprache halten.
Das Clearing bezieht auch nur auf den angegebenen Auftraggeber im angegebenen Zeitraum, d.h. beim Wechsel des Auftraggebers wiederholt sich das Ganze.

VG
Mario

MacLeon
06.10.2011, 18:03
Meiner bruchstückhaften Erinnerung gemäß gibt es auf Antrag beim Sozialversicherungsträger eine dreijährige Frist, innerhalb derer man nur für einen Auftraggeber arbeiten darf ohne als scheinselbständig zu gelten.

forsyth11
06.10.2011, 19:42
Beim zuständigen FA nachfragen ;)

So long...;)

paddy
06.10.2011, 22:23
So short: ;)

Ich kenne ne Menge "Scheinselbständige". Das FA interessiert sich in der Regel herzlich wenig für die, solange die fälligen Steuern gezahlt werden.