PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Google wertet künftig alle Dienste aus.



ehemaliges mitglied 24812
25.01.2012, 22:13
Lt. diesem Bericht (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-bildet-diensteuebergreifende-Benutzerprofile-1421163.html) fast Google die Informationen seiner Dienste zusammen, um so gezielt Werbung zu verteilen. So liest es sich zumindest.

Langsam wird mir das zu ominös. Ich denke, der Inhalt meiner E-Mails, Kalendereinträge, Dokumente, etc. in der Google Cloud gehen Google nichts an.

Überlege, ob ich meine Daten wieder lokal am PC synchronisiere und meinen Google Account nicht mehr zu nutzen.

Ist meine Einstellung berechtigt, oder sehe ich das Thema zu eng? Z. Zt. werden lt. Google diese Analysedaten nicht weiterverkauft, aber wer weiß, wann es zu einer "kleinen Änderung" der AGB kommt.

Wie steht ihr dem Treiben von Google gegenüber?

time4web
26.01.2012, 06:25
G+, FB und das andere Netzwerk Gedöns wird doch demnächst auch mit ausgewertet (http://t3n.de/news/google-seo-tutorial-welche-361366/) - verlieren wir etwa unseren TOP Status bei Belstaff Suchen? :kriese:

avalanche
26.01.2012, 09:05
Hatte heute Morgen auch Post ...

We believe this stuff matters, so please take a few minutes to read our updated Privacy Policy and Terms of Service at http://www.google.com/policies . These changes will take effect on March 1, 2012.

21prozent
26.01.2012, 10:27
Irgendwann wird Google mit deinen Daten Geld verdienen, spätestens dann, wenn die Geschäfte nicht mehr so gut laufen.

Welche Konsequenz du daraus ziehst? Festplatten horten, denn in 10 Jahren wird es keine mehr zu kaufen geben. Die Cloud ist die Zukunft, so oder so...:ka:

rolimai
26.01.2012, 22:29
Na ja, im Moment sind lokal beherrschbare physische Datenspeicher noch Standard, und die These, dass es in zehn Jahren dergleichen Dinge nicht mehr geben wird, halte ich für reichlich spekulativ. Im Übrigen hoffe ich, dass das Bedürfnis nach echter Privatheit kulturell noch lange Bestand haben wird.

MattR
27.01.2012, 08:53
Lt. diesem Bericht (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-bildet-diensteuebergreifende-Benutzerprofile-1421163.html) fast Google die Informationen seiner Dienste zusammen, um so gezielt Werbung zu verteilen. So liest es sich zumindest.

Langsam wird mir das zu ominös. Ich denke, der Inhalt meiner E-Mails, Kalendereinträge, Dokumente, etc. in der Google Cloud gehen Google nichts an.

Überlege, ob ich meine Daten wieder lokal am PC synchronisiere und meinen Google Account nicht mehr zu nutzen.

Ist meine Einstellung berechtigt, oder sehe ich das Thema zu eng? Z. Zt. werden lt. Google diese Analysedaten nicht weiterverkauft, aber wer weiß, wann es zu einer "kleinen Änderung" der AGB kommt.

Wie steht ihr dem Treiben von Google gegenüber?

Deine Mails werden auch bei anderen (kostenlosen) Email Providern ausgewertet.

Wenn man das umgehen will sollte man die providereigenen Addressen bzw. eine eigene Domain mit Email Addresse betreiben oder nach anderen kostenpflichtigen Diensten ausschau halten Me.com oder auch der Telekom Dienst ist überraschend gut, kostet aber halt ein paar Euro aber irgendwer muss das Geld reinbringen, entweder man selbst oder die Informationen die man liefert.

tela
27.01.2012, 18:33
Na ja, im Moment sind lokal beherrschbare physische Datenspeicher noch Standard, und die These, dass es in zehn Jahren dergleichen Dinge nicht mehr geben wird, halte ich für reichlich spekulativ. Im Übrigen hoffe ich, dass das Bedürfnis nach echter Privatheit kulturell noch lange Bestand haben wird.

Da war sicherlich auch ein Stück Absicht dahinter. Aber schaue dir mal die aktuellen Betriebssysteme an. Da werden die Daten (Bilder etc) nicht mehr unter "Eigene Bilder" abgelegt, sondern in "Bibliotheken" Hier ist schon nicht ganz klar, wo dieser Ordner ist. Noch ist es auf unserer Festplatte. Hier ist schon der erste Schritt zum langsamen Entwöhnen unserer (Abspeicher-) Gewohnheiten gelegt.

rolimai
28.01.2012, 11:03
Wie die kulturindustriellen Mechanismen laufen, das weiß ich wohl. Apple macht es vor, wie man richtig gut Geld verdienen kann: Hardware, Software, Content und Teilherrschaft über die Daten, insbesondere die pesonenbezogenen Daten, das alles in einer Hand. Und andere, wie Facebook, stürzen sich vornehmlich auf die personenbezogenen Daten. Dass diese nicht nur kulturell, sondern auch ökonomisch ein höchst kostbares Gut sind, zeigt der Börsenwert von Facebook.

Ich habe daher auch geschrieben, dass ich hoffe, "dass das Bedürfnis nach echter Privatheit kulturell noch lange Bestand haben wird". Ich bin nicht paranoid, aber ich habe dieses Grundbedürfnis nach Privatheit noch. Ich möchte eine Grenze setzten können zwischen mir, dem Staat, der gesellschaftlichen Öffentlichkeit oder welchen Kollektiven auch immer. Und deswegen gebe ich mich gegenwärtig auch nicht vorsorglich in die Vollherrschaft von Datenkraaken wie Google.

Wenn auf lange Sicht andere Bedürfnisse dem Bedürfnis nach Privatheit kulturell den Rang ablaufen, dann ist das eben so, dann wird sich das auch in meinem pesönlichen Leben widerspiegeln.

paddy
28.01.2012, 18:18
:gut:

mac-knife
28.01.2012, 19:46
... sie können es - sie tun es!
Was man mit sich machen lässt, hat man letztendlich immer noch weitgehendst selber in der Hand. Denn nur im Dunkel völliger Konsumentenstupidität kann man die Konsequenzen übersehen, die sich ergeben, wenn man seine persönliche Datenverwaltung komplett ÜBEREIGNET. Cloud klingt interessant. Aber im Leben nicht bei DEM DATENSAMMLER NR.1!

paddy
28.01.2012, 23:58
Da hast du recht, sollen sie ruhig sammeln, für die gibts bei mir nix Interessantes zu holen... ;)

Aber unterschätz das nicht. Ich kenne genug Leute, die zwar mit einem PC umgehen können, die aber nicht den Hauch einer Ahnung haben, was sie da genau tun.

Butch
29.01.2012, 08:18
Bei der Benutzung dieses Forums werden Daten gesammelt, auch personenbezogene-von den
Unmengen an Fotos und sonstigen Dingen, die das individuelle Leben beschreiben, will ich gar
nicht reden. So weiß ich weiß von vielen Mitgliedern welche Autos sie fahren und wo sie so manches
Wochenende verbracht haben.

Ihr habt trotzdem in allem recht, ich widerspreche da nicht. Aber: Jede Menge kostenlosen Support in
Anspruch zu nehmen und zu glauben dies sei umsonst ist nun schon ein Stück weit naiv.

Ebenso wie die krampfhafte Unterscheidung von guten und bösen Datensammlern...!

ehemaliges mitglied 24812
29.01.2012, 08:50
Das Daten gesammelt werden ist schon klar. Die Frage ist aber doch "Kann ich mich dem entziehen?". Wie sieht es in ein paar Jahren aus? Gibt es dann vielleicht nur noch 3 mobile Betriebssysteme, die alle nur noch auf Clouddaten setzen und muß ich mich dem dann zwangsweise unterwerfen, wenn ich telefonieren will?
Das kostenlos bereitgestellte Dienste auf andere Weise Geld bringen müssen, ist mir schon klar. Mir fehlt allerdings die kostenpflichtige Alternative, die die Möglichkeit des Eingriffs bietet. Was, wenn in ein paar Jahren Kontakt- und Kalenderdaten in der Cloud liegen müssen, von Google und Co. ausgewertet werden und der Eigentümer der Daten keine Wahlmöglichkeiten mehr hat? Kann das das Ziel für den Nutzer sein?
Oder muß ich als jemand, der dann um seine Daten besorgt ist, auf Seniorenphones und Filofax umschwenken; so nach dem Motto "Voran in die Steinzeit"?

Man macht sich so seine Gedanken. Erst recht, wenn in den Ländern, wo die Dienste Zuhause sind, der Datenschutz mit Füßen getreten wird.

Butch
29.01.2012, 09:57
Wie sieht es in ein paar Jahren aus? Gibt es dann vielleicht nur noch 3 mobile Betriebssysteme, die alle nur noch auf Clouddaten setzen und muß ich mich dem dann zwangsweise unterwerfen, wenn ich telefonieren will?

Ich schätze, da liegst Du mit über 80 v.H. richtig.

Ich habe auch nie geglaubt, dass es einmal "entpersonalisierte" Bahnhofsruinen gibt, wo man keine
Fahrkarten mehr aus Menschenhand kaufen kann.

Unsere Kinder und Enkel gucken uns derweil ungläubig an: Sie werden nichts anderes kennen und verstehen unser Problem gar nicht...?!

rolimai
29.01.2012, 10:22
Bei der Benutzung dieses Forums werden Daten gesammelt, auch personenbezogene-von den
Unmengen an Fotos und sonstigen Dingen, die das individuelle Leben beschreiben, will ich gar
nicht reden. So weiß ich weiß von vielen Mitgliedern welche Autos sie fahren und wo sie so manches
Wochenende verbracht haben.

Ihr habt trotzdem in allem recht, ich widerspreche da nicht. Aber: Jede Menge kostenlosen Support in
Anspruch zu nehmen und zu glauben dies sei umsonst ist nun schon ein Stück weit naiv.

Ebenso wie die krampfhafte Unterscheidung von guten und bösen Datensammlern...!

Anlässlich der Timeline-Aufregung ist es in einem Kommentar auf den Punkt gebracht worden: Wer sind die Kunden von Facebook? Die Nutzer? Natürlich nicht, Kunden sind die Werbetreibenden. FB wird auch nicht gegen Aufpreis eine weniger datensammelwütige Variante des Dienstes anbieten, weil das dem Gesamtkonzept strukturell zuwider läuft. Die haben kein Interesse daran, dass die Nutzer sich ihre Privatsphäre wieder zurückkaufen. Oder anders: Facebook ist ein Dienst, der unser bisheriges kulturelles Verständnis von Privatheit und Öffentlichkeit grundlegend in Frage stellt. Und so lange der Grundansatz von den Nutzern getragen wird, ist Facebook um so erfolgreicher, je konsequenter sie sind.

Im Übrigen unterscheide ich nicht zwischen guten und bösen Datensammlern, sondern ich frage mich, ob ich für all das, was ich gebe, auch einen Gegenwert bekomme, der meinen Bedürfnissen entspricht. Und wenn ich mir ein Mobilfunkgerät für ein paar Hundert Euro kaufe - wir müssen damit rechnen, dass das IP5 in der ein oder anderen Ausstattungsvariante die 1000€-Marke knacken wird - finde ich es schon ein wenig frivol, mir von den Verkäufern anhören zu müssen, dass die Datensammelei nun einmal nötig sei, weil sich die Sache ansonsten nicht rechne. Jeder wird diese Frage für sich beantworten müssen. Ich habe es getan. Gegenwärtig bekomme ich von Apple und Android zu wenig für das, was ich geben muss, nämlich Geld und umfänglich persönliche Daten.

Persönliche Daten sind ein sehr sehr kostbares Gut. Wenn sie erst mal weg sind, sind sie weg. Darum übertreibe ich es auch in diesem Foum nicht mit der Preisgabe.

mac-knife
30.01.2012, 11:00
... solange man sich beharrlich weigert seine Gedanken bei Facebook, oder Google+ unter seinem Klarnamen auszuplaudern, einen eMail-Account ausserhalb der Welt des Datensammlers damit zu verknüpfen und bereit ist auf die "Annehmlichkeiten" der "fürsorglichen", zentralen Verwaltung seiner privaten Daten zu verzichten, bleibt es mühsam für Such-Dienste. Nicht unmöglich, aber mühsam, das Material in verwertbarer Form zusammenzuführen und aufzubereiten. Natürlich ist man immer dann sicht- und damit auswertbar, wenn man online Einkäufe tätigt, mit PayPal bezahlt, oder an eBay-Auktionen teilnimmt. Aber man kann selbst Einiges dazu beitragen sein Profil so luftig löchrig zu gestalten, dass erst eine totale Verschmelzung nötig ist, um komplett gläsern zu werden.
Spannend wirds, wenn Google Facebook kauft und sich obendrein WEB.de und GMX einverleibt. :kriese: