Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angestellt und Selbstständig - was muss ich beachten?
Hallo Forum,
vielleicht kann mit ein Stb behilflich sein.
Ich bin angestellt, Steuerklasse 1 und gesetzlich versichert. Nun möchte ich mich "nebenbei" selbstständig machen. Ich dachte an eine UG (haftungsbeschränkt) und als Firmenanschrift soll meine Privatadresse herhalten.
Geht das so einfach? Wie gehe ich am besten vor?
Mein AG hat kein Problem damit.
Vielen Dank!
Grundsätzlich ist das kein Problem, es ändert sich weder Deine Steuerklasse noch Deine Versicherungspflicht.
Eine UG wird beim Notar gegründet, der Dich auch berät, was den Gesellschaftsvertrag angeht. Ist es notwendig, die Haftung auszuschließen? UGs sind kleine GmbHs und erfordern einiges mehr an Verwaltungsaufwand als ein einfach angemeldetes Gewerbe als Einzelunternehmer. Umwandeln kannst Du später immer noch.
Solltest Du eine UG gründen, teilst Du das dem Finanzamt mit, dann bekommt die Gesellschaft eine Steuernummer. Um einen Steuerberater kommst Du aber bei einer UG nicht herum, denn eine UG ist bilanzierungspflichtig und kommt nicht mit einer selber zu erstellenden Einnahmen-Überschuss-Rechnung aus.
Also:
1. Steuerberater ;)
2. Notar
3. Gewerbeamt
4. Finanzamt
Beachte, dass Du die Zustimmung Deines jetzigen Arbeitgebers benötigst, wenn Du das parallel machst.
Das passt ja, Elmar. Das ok hat er.
Sorry für's mitlesen. Finde das Thema selbst gerade sehr interessant. :gut:
Das passt ja, Elmar. Das ok hat er.
Hab ich überlesen. Sorry. Hat der AG i.d.R. auch nicht, wenn es keinen Interessenkonflikt gibt. Was soll er dann dagegen haben. Aber ich kenne auch jemanden, die ihr Gewerbe aufgeben musste nach einem AG-Wechsel. Aber hier passt es ja.
Barnabas
08.06.2012, 23:38
Genauso hab ich es gemacht,
alles kein Problem! :)
Einzig aetzend ist die ganze Werbepost, die bei Deiner Privatadresse landet...
...Hat der AG i.d.R. auch nicht, wenn es keinen Interessenkonflikt gibt. Was soll er dann dagegen haben. ...
Z.B. durch zusätzliche Arbeitsbelastung eingeschränkte Leistungsfähigkeit seines Angestellen.
Also:
1. Steuerberater ;)
2. Notar
3. Gewerbeamt
4. Finanzamt
Je nach ausgeübter Tätigkeit gewerblich, kann eine zusätzliche Haftpflichtversicherung sinnvoll sein.
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ob es wirklich eine UG sein muss, weiß ich nicht. Aber private Haftung auszuschließen kann ja eigentlich nicht schaden.
Was wäre denn die einfachste Alternative? Ich möchte Dienstleistungen anbieten (Beratung, Softwareinstallation, Webpräsenz etc.)
Die einfachste Alternative wäre der Einzelunternehmer. Ob eine UG/GmbH "notwendig" ist, ist hier nicht einfach zu beantworten.
Als Einzelunternehmer sparst Du Dir etwa die Bilanzierung - dafür benötigst Du ggfs. eine Betriebshaftpflichtversicherung. Der Aufwand der Gesellschaftsgründung wäre mir - vor allem, wenn es nur nebenberuflich ist - erstmal zu groß. Wie schon gesagt: Du kannst ja als Einzelunternehmer starten und dann, wenn sich alles vergrößert, immer noch in eine UG/GmbH umwandeln.
Barnabas
09.06.2012, 00:07
Also meine UG Gruendung hat mich ein paar Hundert Euro und 20 Minuten beim Notar gekostet... :)
(Beratung, Softwareinstallation, Webpräsenz etc.)
Hier können je nach Auftrag erhebliche finanzielle Risiken liegen. Die Kosten einer sehr guten Haftpflicht ( teuer,teuer) gegen die Kosten einer UG abwägen und dann wirtschaftlich sinvoll entscheiden.
Kosten UG < 500 mit allem Pipapo
Mein AG hat kein Problem damit.
Schriftlich geben lassen!
Kosten UG < 500 mit allem Pipapo
Nicht nur die Gründungskosten , auch die laufenden Kosten berücksichtigen. Mehraufwand Steuerberater per Anno, Steuersatz des Gewinns, etc.
Barnabas
09.06.2012, 00:21
Kosten UG < 500 mit allem Pipapo
Richtig, aber bitte nicht die Gebuehren fuer den Steuerberater vergessen, die regelmaessig anfallen :)
... und die verpflichtende Investition des Gewinns in die Gesellschaft, um eine GmbH draus zu machen.
... und die verpflichtende Investition des Gewinns in die Gesellschaft, um eine GmbH draus zu machen.
DAS Geld ist aber ja nicht weg.
.
Nö, aber thesauriert und eben nicht ausschüttbar.
Geh mal zu einem StB und lass dich beraten, ob eine UG wirklich sinnvoll/ notwendig ist.
Donluigi
09.06.2012, 07:57
+1 Ball flach halten, Mehraufwand und Mehrkosten kannst du später immer noch draufsatteln und umfirmiert ist schnell.
ferryporsche356
09.06.2012, 08:07
Bitte nicht falsch verstehen. Für mich hat eine UG immer ein "Gschmäckle". Der Firmeninhaber hat kein "Fett auf der Kette" für eine GmbH und will mit dem Risiko seiner Firma nix zu tun haben. So ist zumindest meine kleinkarierte, spießige, voreingenommene Denke. Ich würde damit keine Geschäfte machen wollen. Einzelunternehmer hingegen, die mag ich. Die haben sich mit Haut und Haaren ihrer Firma verschrieben.
Vielleicht gibt es ja auch Kunden die so denken wie ich. ;) Überleg Dir das mit der UG zumindest noch mal.
löwenzahn
09.06.2012, 09:20
+1 Ball flach halten, Mehraufwand und Mehrkosten kannst du später immer noch draufsatteln und umfirmiert ist schnell.
+1
Haftungsangst? Risiko abwägen, dann entscheiden, ob überhaupt Versicherung nötig.
Deine OneManShow mit vertretbar geringem Aufwand starten und mit der Zeit bedarfsgerecht draufsatteln.
LG
Michael
Agent0815
09.06.2012, 11:13
Bitte nicht falsch verstehen. Für mich hat eine UG immer ein "Gschmäckle". Der Firmeninhaber hat kein "Fett auf der Kette" für eine GmbH und will mit dem Risiko seiner Firma nix zu tun haben. So ist zumindest meine kleinkarierte, spießige, voreingenommene Denke. Ich würde damit keine Geschäfte machen wollen.
Exakt so isses ! Auch mein erster Hinweis, wenn jemand kommt und will ne UG gründen.
1. Ne Haftpflichtversicherung zeitigt bei weitem nicht das gleiche Ergebnis wie eine haftungsbeschränkte Rechtsform.
2. UG wesentlich höhere Kosten als Einzelunternehmen.
3. UG = GmbH, am Jahresende Hosen runterlassen: Veröffentlichung der Bilanz im e-Bundesanzeiger.
4. Ob Deine Geschäftsführerstellung Auswirkungen auf Deine Versicherungspflicht hat, wäre noch zu prüfen.
Bitte nicht falsch verstehen. Für mich hat eine UG immer ein "Gschmäckle". Der Firmeninhaber hat kein "Fett auf der Kette" für eine GmbH und will mit dem Risiko seiner Firma nix zu tun haben. So ist zumindest meine kleinkarierte, spießige, voreingenommene Denke. Ich würde damit keine Geschäfte machen wollen. Einzelunternehmer hingegen, die mag ich. Die haben sich mit Haut und Haaren ihrer Firma verschrieben.
Vielleicht gibt es ja auch Kunden die so denken wie ich...
Meiner Erfahrung nach massenhaft.
Bitte nicht falsch verstehen. Für mich hat eine UG immer ein "Gschmäckle". Der Firmeninhaber hat kein "Fett auf der Kette" für eine GmbH und will mit dem Risiko seiner Firma nix zu tun haben. So ist zumindest meine kleinkarierte, spießige, voreingenommene Denke. Ich würde damit keine Geschäfte machen wollen. Einzelunternehmer hingegen, die mag ich. Die haben sich mit Haut und Haaren ihrer Firma verschrieben.
Vielleicht gibt es ja auch Kunden die so denken wie ich. ;) Überleg Dir das mit der UG zumindest noch mal.
genau so !!! Mit Einzelunternehmern gibt es in den seltensten Fälle Probleme, eben weil sie selber haften. Warum GmbH z. B.? Weil man aus der Haftung raus will. Ok, teilweise kann eine GmbH steuerlich von Vorteil sein. Einzelunternehmen ist meiner Meinung nach das seriöseste was es gibt. Allerdings stimmt es nicht, das man sich als Einzelunternehmer eine Bilanzierung spart! Das entscheidet das zuständige Finanzamt. Ab einem gewissen Umsatz stellt dich dein Finanzamt auf Bilanzierung um, falls das FA damit besser fährt.
Agent0815
10.06.2012, 10:33
Allerdings stimmt es nicht, das man sich als Einzelunternehmer eine Bilanzierung spart! Das entscheidet das zuständige Finanzamt. Ab einem gewissen Umsatz stellt dich dein Finanzamt auf Bilanzierung um, falls das FA damit besser fährt.
Nö, das bestimmt nicht das Finanzamt, sondern § 141 AO: Umsatzgrenze bei Gewerbetreibenden 500.000 €, Gewinngrenze 50.000 €.
Zudem wäre noch zu prüfen, ob es sich hier nicht evtl. um eine selbständige Tätigkeit handelt - bedeutet keine Buchführungs- und Bilanzierungspflicht und keine Gewerbesteuer.
Wenn ich das so lese sollte ich zum Einzelunternehmen + Betriebshaftpflicht tendieren.
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