Gerd1263
28.06.2012, 13:47
Ein Bericht aus DER TAGESSPIEGEL
Warum schenkt uns der Juli eine Schaltsekunde?
Eine Minute dauert 60 Sekunden. Zum Monatswechsel gibt es eine Ausnahme von dieser Regel: Am ersten Juli von 1 Uhr 59 und 59 Sekunden auf 1 Uhr 59 und 60 Sekunden wird uns eine Sekunde geschenkt. Diese Schaltsekunde wäre kaum der Rede wert, würde sie im Zeitalter synchronisierter Computer nicht als störend empfunden.
Schaltsekunden werden bei Bedarf eingefügt. Und zwar immer dann, wenn die Zeitrechnung aufgrund von bislang unvorhersehbaren Schwankungen der Erdrotation ein wenig aus dem Gleichmaß geraten ist. Das macht die Schaltsekunde unberechenbar, im Unterschied zum Schalttag am 29. Februar dieses Jahres.
Das Einschalten von Monaten und Tagen entspringt einer Ratio, die seit Jahrtausenden in der Zeitrechnung verwurzelt ist, um die Zyklen von Sonne, Erde und Mond miteinander in Einklang zu bringen.
Schaltmonate etwa gab es in der chinesischen, frühen römischen oder jüdischen Kultur. Doch selbst wenn der Mond in der Kalenderrechnung außen vor bleibt, müssen zwei verschiedene Perioden berücksichtigt werden: der Jahres- und der Tageslauf. Das Sonnenjahr hat nur ungefähr 365 Tage. Die Differenz wird durch Schalttage kompensiert. Dazu führte nach dem ägyptischen der römische Kalender alle vier Jahre einen Schalttag ein. Die Gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582 präzisierte diesen Wert von 365,25 Tage mit einer weiteren Schaltregel auf 365,2425 Tage.
Der Kalender ist bis heute gültig. Nur wird die Sekunde als Zeiteinheit inzwischen nicht mehr anhand der Tageslänge bestimmt. Bis 1967 war die Sekunde der 86 400ste Teil des mittleren Sonnentages. Die Erde rotiert aber nicht gleichmäßig um ihre Achse. Sie wird unter anderem durch die Gezeitenkräfte des Mondes gebremst.
Für technische Anwendungen braucht man ein stabiles Kurzzeitmaß. Daher geben Atomuhren heute den Sekundentakt vor, mit der Folge, dass astronomische Zeit und Atomzeit auseinanderdriften. Nach dreieinhalb Jahren ist nun wieder einmal eine Schaltsekunde fällig. Mitten in der Nacht werden alle Funkwecker angehalten. Für einen Sekundenschlaf. Thomas de Padova
Warum schenkt uns der Juli eine Schaltsekunde?
Eine Minute dauert 60 Sekunden. Zum Monatswechsel gibt es eine Ausnahme von dieser Regel: Am ersten Juli von 1 Uhr 59 und 59 Sekunden auf 1 Uhr 59 und 60 Sekunden wird uns eine Sekunde geschenkt. Diese Schaltsekunde wäre kaum der Rede wert, würde sie im Zeitalter synchronisierter Computer nicht als störend empfunden.
Schaltsekunden werden bei Bedarf eingefügt. Und zwar immer dann, wenn die Zeitrechnung aufgrund von bislang unvorhersehbaren Schwankungen der Erdrotation ein wenig aus dem Gleichmaß geraten ist. Das macht die Schaltsekunde unberechenbar, im Unterschied zum Schalttag am 29. Februar dieses Jahres.
Das Einschalten von Monaten und Tagen entspringt einer Ratio, die seit Jahrtausenden in der Zeitrechnung verwurzelt ist, um die Zyklen von Sonne, Erde und Mond miteinander in Einklang zu bringen.
Schaltmonate etwa gab es in der chinesischen, frühen römischen oder jüdischen Kultur. Doch selbst wenn der Mond in der Kalenderrechnung außen vor bleibt, müssen zwei verschiedene Perioden berücksichtigt werden: der Jahres- und der Tageslauf. Das Sonnenjahr hat nur ungefähr 365 Tage. Die Differenz wird durch Schalttage kompensiert. Dazu führte nach dem ägyptischen der römische Kalender alle vier Jahre einen Schalttag ein. Die Gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582 präzisierte diesen Wert von 365,25 Tage mit einer weiteren Schaltregel auf 365,2425 Tage.
Der Kalender ist bis heute gültig. Nur wird die Sekunde als Zeiteinheit inzwischen nicht mehr anhand der Tageslänge bestimmt. Bis 1967 war die Sekunde der 86 400ste Teil des mittleren Sonnentages. Die Erde rotiert aber nicht gleichmäßig um ihre Achse. Sie wird unter anderem durch die Gezeitenkräfte des Mondes gebremst.
Für technische Anwendungen braucht man ein stabiles Kurzzeitmaß. Daher geben Atomuhren heute den Sekundentakt vor, mit der Folge, dass astronomische Zeit und Atomzeit auseinanderdriften. Nach dreieinhalb Jahren ist nun wieder einmal eine Schaltsekunde fällig. Mitten in der Nacht werden alle Funkwecker angehalten. Für einen Sekundenschlaf. Thomas de Padova