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Ole
23.09.2012, 22:35
Hallo geschätztes Forum! Ich würde sehr gerne mal eure Meinungen hierzu hören: Ich bin 26 Jahre alt und arbeite seit mitte 2009 in einem Maschinenbau Unternehmen. Auf Ende Jahr wurde ich endlich auf eine hartumkämpfte Stelle befördert. Das ganze Auswahlverfahren belief sich auch 8 Monate....ja genau 8 Monate! Ich musste mit der Geschäftsführung sprechen, wurde ins Mutterhaus nach Deutschland eingeflogen für eine Woche, wo mein Fachwissen getestet wurde, anschliessend musste ich noch zu einem Betriebspsychologen der meinen Charakter sowie geistige Stärke testete, ähnlich einem Assesement.

Nun zu meiner Frage: Ich mache zur Zeit eine Weiterbildung und bin im 4 Sem. angekommen von insgesamt 6 Sem. Ich habe 3 Mal die Woche Schule (dies weis die Geschäftsführung natürlich). Leider bringt mir die Schule rein gar nichts mehr, da ich nun in einem absolut anderen Geschäftsfeld gelandet bin und dort auch meine Zukunft sehe! Deshalb, habe ich auch zum Teil heftige Motivationsprobleme. Was findet Ihr wichtiger, erfolgreich eine hoch dotierte Kaderpositon zu bewältigen mit gutem Arbeitszeugnis oder einen Abschluss zu haben? Ich spiele mit dem Gedanken die weiterführende Schule abzubrechen oder 1 Jahr zu pausieren, da ich ja sehr viel im neuen Job lernen muss.

Meine zweite Frage ist folgende: Die Geschäftsführung (GF) hat mir ehrlich mitgeteilt, dass sie etwas bedenken bezüglich dem Akzeptanzproblem haben, da ich ja noch relativ jung bin. Sie stellten mir die Frage, wie ich das Akzeptanzuproblem z.B. eines 50 Jährigen erfolgreichen Verkaufsleiter der seit 20 Jahren in der Firma ist, überbrücken kann? Wäre es für euch ein Problem, wenn ihr einen wesendlich jüngeren "Vorgesetzten" bekommen würdet? Oder hättet ihr mir gar einige Tipps.

PS: Die Stelle ist wirklich ein Traumjob, ich freue mich RIESIG, RIESIG auf die Herausforderung!

Gruss Mike

madmax1982
23.09.2012, 22:53
Mit ein paar Details könnte man evtl. auch verstehen worum es geht. Was machst du aktuell? Welche Berufsausbildung hast du? In welche Richtung bildest du dich gerade fort? Welche Aufgaben sollst du in deiner neuen Position erfüllen?
Und wo liegt dein Problem? Du sagst ja selbst, dass du dich erfolgreich durch ein Auswahlverfahren gekämpft hast.Auch wenn die GF jetzt noch Bedenken hat, sie hat sich ja deiner Aussage nach für dich entschieden, oder? :ka:

Ole
23.09.2012, 23:16
Mit ein paar Details könnte man evtl. auch verstehen worum es geht. Was machst du aktuell? Welche Berufsausbildung hast du? In welche Richtung bildest du dich gerade fort? Welche Aufgaben sollst du in deiner neuen Position erfüllen?
Und wo liegt dein Problem? Du sagst ja selbst, dass du dich erfolgreich durch ein Auswahlverfahren gekämpft hast.Auch wenn die GF jetzt noch Bedenken hat, sie hat sich ja deiner Aussage nach für dich entschieden, oder? :ka:

Ich habe eine Elektrotechnische Grundausbildung und habe im Aussendienst in der Technischen Beratung sowie im Verkauf gearbeitet. Jetzt leite ich ein Geschäftsfeld (Produktentwicklung). Meine Fragen sind eigendlich, soll ich die Weiterbildung (BWL Financial), da ich bedenken habe, dass man beides wohl kaum unter den Hut bringt und mir die Weiterbildung nichts bringt, sowie was ist wichtiger in der Geschäfswelt ein gutes Arbeitszeugnis mit entsprechender Erfahrung oder einen höheren Abschluss. Ich persönlich seh zur Zeit die Prioritäten so, 1. Job 2. Weiterbildung. Meine zweite Frage ist: Ob man allgemein Tipps hat wie man mit den "alten Hasen" am besten umgeht

Gruss Mike

Edmundo
23.09.2012, 23:52
Meine Fragen sind eigendlich, soll ich die Weiterbildung (BWL Financial), da ich bedenken habe, dass man beides wohl kaum unter den Hut bringt und mir die Weiterbildung nichts bringt, sowie was ist wichtiger in der Geschäfswelt ein gutes Arbeitszeugnis mit entsprechender Erfahrung oder einen höheren Abschluss.

Wichtig sind erst mal klare und einfach zu verstehende Sätze, die nicht 25 mal ineinander verschachtelt sind. ;)



Meine zweite Frage ist: Ob man allgemein Tipps hat wie man mit den "alten Hasen" am besten umgeht

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, ist das eine Frage, die Du als zukünftiger Vorgesetzter selber wissen solltest und wo man sich nicht Rat in einem Forum holt, quasi per Ferndiagnose. Mein Rat ist, mach die Ausbildung, denn das andere wird bei einem solchen Wissen eher schiefgehen. Akzeptanz der alten Hasen bekommt man durch Souveränität und Unsicherheit wird sofort erkannt. Und an der Fragestellung erkennt man, dass das genau der Fall ist.

Sorry, das ist meine ehrliche Meinung.

love_my_EXII
23.09.2012, 23:58
Hi,

Ich schreibe mal was aus eigener Erfahrung zum Thema "Akzeptantzproblem durch Altersunterschied"

Das Problem kannst du nur als Teamplayer lösen - wenn du die Personen die dir alleine schon an Berufserfahrung um Jahre vorraus sind aktiv mit einbindest. Und das gelingt dir nur, wenn "DIE" auch wollen. Wenn die sich, und das muss nichtmal dein Verschulden sein, übergangen oder übervorteilt fühlen wird das sehr schwierig bis unmöglich. Und das werden die Bedenken deiner GF sein, auch wenn das wie ich finde reichlich spät kommt nach so einem Auswahlverfahren.

Versetze dich mal z.B. gerade in die Lage so eines "50 Jährigen" - der also noch sicher gute 10 evtl. mehr Jahre zu arbeiten hat und der sich evtl. selbst diese Stelle gewünscht oder gar damit gerechnet hat. Weil er unter Umständen, bis zur Idee des Auswahlverfahrens und die Stelle mit einem jungen MA zu besetzen, in einer internen "Rangfolge" der nächste für die Stelle gewesen wäre:

Folgende Szenarien

a) Es ist Ihm/Ihr wurscht, Zufriedenheit, ein sicherer Job und gutes Gehalt bringen Ihn/Sie geschmeidig bis zur Rente. Er/Sie arbeitet weiter wie bisher, evtl. wird Er/Sie zu deinem "Mentor"
b) Es ist Ihm/Ihr nicht wurscht, Er/Sie "torpediert" dich, das Team und eure Arbeit mit "Dienst nach Vorschrift". Du kannst nichts dagegen tun, einen Grund für eine (fristlose) Kündigung wird Er/Sie nicht liefern
c) Er/Sie kündigt und wird das gesamelte know-how nicht weiter/länger teilen - wobei dafür genau "jetzt" der richtige Zeipunkt wäre

Die Übergänge unter a,b,c sind fließend - jegliche Mischung ist möglich.

Zum Thema Weiterbildung:

Die ist durch nichts zu ersetzen als durch noch mehr Weiterbildung. Wenn du glaubst alles zu wissen hast du aufgehört zu lernen und wirst überholt. Außerdem liegen vor dir, genauso wie auch vor mir, noch viele Jahrzente Arbeit - woher will man heute abschätzen wo man mit 36 steht, insbesondere als Angestellter. Denn spätestens wenn durch b oder c jeder Tag zum Kampf wird, wird ein Wechsel immer interessanter und der ist mit mehr belegbarer (Weiter-) Bildung einfacher als ohne. Weiterbildung ist eine Investition in sich selbst - auch wenn sich Inhalte wiederholen oder die Praxiserfahrung gezeigt hat das es zwischen Schwarz und Weiß auch noch Grau gibt - was ein Paradebeispiel aus dem Lehrbuch/Seminar evtl. nicht berücksichtigt.

Ich war gerade 3 Tage zu einer Weiterbildung und auch wenn einiges bekannt ist nimmt man immer was mit - auch der Austausch mit anderen Teilnehmern kann sehr interessant und ergiebig sein!

Zieh's durch.

Ich nehm alles mit was ich kriegen kann, auch wenn man dafür mal ein Opfer bringen muss - wir sind jung und belastbar ;)

Gruß,
Oliver

Ole
24.09.2012, 00:33
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, ist das eine Frage, die Du als zukünftiger Vorgesetzter selber wissen solltest und wo man sich nicht Rat in einem Forum holt, quasi per Ferndiagnose. Mein Rat ist, mach die Ausbildung, denn das andere wird bei einem solchen Wissen eher schiefgehen. Akzeptanz der alten Hasen bekommt man durch Souveränität und Unsicherheit wird sofort erkannt. Und an der Fragestellung erkennt man, dass das genau der Fall ist.

Sorry, das ist meine ehrliche Meinung.

Mir ist absolut bewusst was ich kann und wohin ich die Firma bringen möchte. Ich will einfach nicht als arroganter Jüngling dastehen der versucht mit eiserner Hand zu regieren im Gegenteil ich lerne von Ihnen wie sie aber auch von mir, deshalb höre ich mir gerne verschieden Meinungen an! Ich will von den gestanden Mitarbeitern lernen aber trotzdem ist es halt schlussendlich so, dass ich ihnen vorgesetzt bin. Aber ohne die erfahrenen Mitarbeiter, wird dieses Vorhaben scheitern. Ich wollte eigendlich nur eure Meinungen hören, wie ihr es am liebsten hättet, wenn ihr eine wesentlich jüngere Person als Vorgesetzen bekommen würdet. Und wieso soll ich nicht in einem Forum nach Meinungen Fragen, ich bin mir ziemlich sicher, dass hier so einiges an Potenzial ist, was mir wichtig sein könnte.

Aber ich danke dir für deine offene Meinung!
Gruss Mike

NicoH
24.09.2012, 01:17
Sehr guter Beitrag von Oliver :gut:

Ich könnte mit einem jüngeren Chef umgehen, wenn es Gründe gibt, dass er Chef ist und nicht ich. Age is nothin but a number.

Mike, alles Gute Dir! Ich werde die Diskussion hier gerne weiter verfolgen :)

Edmundo
24.09.2012, 03:58
Und wieso soll ich nicht in einem Forum nach Meinungen Fragen, ich bin mir ziemlich sicher, dass hier so einiges an Potenzial ist, was mir wichtig sein könnte.

Natürlich kannst Du fragen. Die Frage ist aber, welche Qualität an Information Du da raus ziehst.

Oliver hat ja schon angefangen wie weitläufig das Thema ist. Es wird sicherlich mitgeredet und es werden Dir Empfehlungen gegeben. Aber bietet Dir das eine Entscheidungsgrundlage? Wenn ein Rat gegeben wird ohne die Firma, das Themengebiet, die Abteilung/Gruppe und deren Größe und auch die Mitarbeiter zu kennen. Ohne das ganze Wissen drumherum ist das doch eher wildes herumspekulieren. Und Du solltest doch eher wissen, wie die Kollegen drauf sind? Sind es welche die selber den Posten haben wollten? Sind es umgängliche Typen, die Dich und Deine Arbeit schätzen? Daher meine Bedenken so ein Thema in einem Forum zu diskutieren, wo Du (zu Recht) keine umfassenden Informationen preis geben möchtest.

Ich würde mir eher einen oder zwei Freunde oder gar Kollegen suchen, den ich schätze, und da versuchen herauszufinden, wie die Kollegen ticken. Aber von einem Forum ohne das ganze Wisen Deine berufliche Karriere abhängig machen - ich weiss nicht.

Mister B
24.09.2012, 04:31
Moin Ole,
Erst einmal Glückwunsch zur neuen Stelle :gut: Da ich selber nicht viel älter bin als Du (31) stellte sich mir die Problematik noch nicht einen jüngeren vorgesetzten zu haben. Allerdings befand ich mich in einer ähnlichen Situation. Ich denke Du gehst das Ganze schon richtig an, versuch Dich mit den "alten" Hasen zu verbünden. Du brauchst Deine Mitarbeiter aber sie brauch auch Dich. Sicher wenn sich einer richtig quer stellt kannst Du nicht viel dagagen ausrichten aber wenn Du auf die Leute zu gehst um Rat fragst und mehr noch auch einmal Rat annimmst und zusätzlich selbst mit Kompetenz glänzt wirds schon klappen.
Zum Thema Abschluss, sicherlich ist Berufserfahrung durch nichts zu ersetzten aber gerade in DE ist es nunmal so, dass ab einer gewissen Gehaltsstufe Vorraussetzungen erfüllt werden müssen, was in der Regel ein Schein, Diplom, ... ist. Zieh Deine Weiterbildung durch, bedenke, wenn Du nur in Deinem Unternehmen unterwegs bist ist alles gut und schön, wenn Du aber mal wechseln willst wirst Du feststellen das es viele junge, motivierte und gute Mitbewerber gibt und da kann ein Zertifikat das Zünglein an der Waage darstellen.

kurvenfeger
24.09.2012, 05:14
Hallo Mike!

Ich komme nicht ganz mit: hast Du die neue Stelle schon? Wenn ja, seit wann? Und wann wurden die Bedenken bzgl. der Akzeptanz geäußert? Wenn dies erst (so wie ich es verstehe) danach kam, dann solltest Du die Sache definitiv hinterfragen: gibt es konkrete Anlässe? Haben sich Deine Mitarbeiter Oder Kunden bei der GF negativ gäußert?
Zur Beruteilung solltest Du noch ein paar Infos liefern: wie groß ist Dein Fachbereich? Wie ist ungefähr die Alterstruktur?

Ich persönlich bin bei uns im Unternehmen auch einer der jüngsten Abteilungsleiter und habe momentan ca 45 Mitarbeiter unter mir. Klar sind da auch ältere dabei, die deutlich mehr (Fach-)Erfahrung haben. Aber das ist ok und wird akzeptiert. Allerdings bin ich 36 und habe 10 Jahre Berufserfahrung im Unternehmen, dass sich manch altgedienter Hase mit jemandem, der gerade mal reingeschnuppert hat, ein wenig schwer tut kann ich nachvollziehen.

Bzgl. Weiterbildung: ich persönlich gebe nicht viel auf tolle Abschlüsse. Nirgends lernst Du so viel wie im Job selbst, sofern Du Dich dort engagiert weiterentwickelst. Wenn Dir die Stelle zusagt und Du nicht beides bewältigen kannst, dann Leg eine Pause ein. Beides halbherzig bringt Dich nirgends weiter.

madmax1982
24.09.2012, 06:45
Ungeachtet der Akztanzfrage würde ich jede Weiterbildungsmöglichkeit nutzen, die mir geboten wird. Und BWL wird in Führungspositionen früher oder später immer gebraucht! Zieh das durch, auch wenn es momentan hart erscheint! :gut: