Schalosch
19.10.2012, 08:45
Liebe RLXler,
während meiner langen Abstinenz vom Forum hat meine Uhrenleidenschaft nie nachgelassen. Und so war es nur eine Frage der Zeit bis ich a) wieder im Forum auftauche und b) eine neue Uhr erwerbe. Nun ist es soweit, und da ich mit meiner SD so zufrieden bin habe ich mich auf eine andere (für mich in meiner kleinen Sammlung neue) Marke gestürzt: ZENITH.
Erstaunlicherweise war diese Marke in der Nataf (ex-CEO) Ära und gleichzeitig meiner damaligen Aktivitätsphase hier im Forum eine von wenigen Hochpreismarken, die ich nicht einmal ansatzweise für eine potentielle Neuanschaffung in Betracht gezogen hätte. Zwar waren einige Elite-Modelle ganz hübsch, flach und nicht teuer...aber die schiere Existenz der "Defy"-Kollektion schreckte mich ab. War diese doch ein Ausdruck für die Entwicklung hin zu größeren, teils auch extravaganteren, schweren, dicken Sportuhren. Heute sieht man, dass sich selbst Rolex dieser Entwicklung, natürlich auf eine viel gesittetere Art, nicht verschließen konnte. Bei Zenith damals empfand ich allerdings unabhängig vom verbauten Werk und ggf. dessen Qualität das Design und den Auftritt an der Grenze zur Vulgarität..
Inzwischen ist die Marke Zenith unter Dufour allerdings neu ausgerichtet und stellt nicht nur den Manufakturcharakter, sondern auch die vielen Auszeichnung in ihrer Historie sowie die Pionierleistung bei der Entwicklung von automatischen Chronographen in den Mittelpunkt.
Allerdings nicht nur beim Marketing, sondern auch bei der Kollektion. Hunderte Referenzen ließ Dufour einstellen um eine neue Übersichtlichkeit zu gewährleisten, wie sie eigentlich bei allen "großen" Marken vorherrscht. Funktionales und nicht-funktionales Design wurden an historischen Vorbildern orientiert oder von dort ausgehend weiterentwickelt. Natürlich sind die Uhren auch bei Zenith im Allgemeinen größer als früher, aber es gibt Ausnahmen. Modern formuliert heißt das dann: für den asiatischen Markt oder Unisex-Modelle. Blabla, im Endeffekt waren früher 36mm-38mm definitiv Herrengröße, warum soll es heute in nicht adipösen Gesellschaftskreisen nicht immer noch funktionieren?
Jedenfalls ist eine dieser "Ausnahmen" mein Neuerwerb. Aber dazu gleich... :D
Die "Legende", von der ich im Titel spreche, ist der Ur-El Primero Chronograph Ref. A386 im klassich runden Gehäuse von 38mm Durchmesser und einer Schlagzahl von vollen 5 Hz:
http://i482.photobucket.com/albums/rr184/panofsky/DSC02369.jpg
Ob Zenith tatsächlich "der Erste" war, ist Gegenstand von leidigen Diskussionen, z.B. HIER (http://forums.watchuseek.com/f2/who-produced-first-automatic-chronograph-256831.html). In jedem Fall war es eine große Leistung, und wenn man sich die Uhr von damals anschaut, bezüglich Werkaufbau und Zifferblattgestaltung sowie Funktionen, dann würde die Uhr auch heute als vollwertiger Chrono durchgehen. DAS ist für mich sehr beeindruckend und entscheidend!
Hinzu kommt die einmalige Geschichte um die Befehlsverweigerung eines Zenith-Uhrmachers, die zum "Verstecken" der Maschinerie und Bauplänen des El Primero Werkes Anfang der 70er führte und dann Anfang der 80er ein schnelles Wiederaufleben mit neuer Produktion ermöglichte. Viele hier wissen wohl, dass Rolex damals nach einem Zulieferer für automatsche Chronographenurwerke suchte, und diesen in Zenith fand. Obwohl große Teile des Kalibers von Rolex verändert wurden (inklusive Schlagzahlreduzierung), schlug doch ein Zenith Herz für lange Jahre in der Daytona.
Das Rolex-Forum hat mich übrigens auf die Schönheit der alten, originalen El Primeros gebracht. Damals glaube ich 2006 oder 2007 war ich fasziniert von dem Posting einer El Primero Uhr im eckigen Design mit den drei charakteristischen Farben der Totalisatoren. Das hat mich nicht losgelassen... Ich war daher auch kurz davor mir die limitierte, aber grandiose neuauflage dieser Uhr (die sog. "New Vintage 1969") zu besorgen. Allerdings sprachen für mich dann doch die Gehäuseform und die 50m Wasserdichtigkeit dagegen.
Nun habe ich vorgestern eine komplett neue El Primero 36.000vph 38mm in historischen Farben erhalten. Diese Uhr orientiert sich stark an der A386, interpretiert das design allergings modern. Die Totatlisatoren sind (noch) größer. Die "Überlappungsproblematik" wurde im Original übrigens zugunsten des Minutenzählers gelöst, was alle als sinnvoll und natürlich empfanden. Bei den aktuellen Modellen ist der Stundenzähler im Vordergrund, was ich persönlich sehr ästhetisch finde. Dies schränkt natürlich die Ablesbarkeit der Minute ein, was von vielen (Zenith-Kennern) kritisiert wird. Nach einiger Zeit mit der Uhr kann ich sagen: no big deal, aus der Praxis-Sicht!
Bevor nun die Bilder kommen, ein emotionales Fazit: die Uhr ist einfach wunderschön und vereint neben der (für mich...) genau richtigen Größe perfekt klassische und sportliche Anmut. Das Zifferblatt ist so liebevoll gestaltet, das originale Werk von damals mit modernen heutigen Methoden gefertigt und finissiert...traumhaft. Der emotionale Höhepunkt ist allerdings die große, und vor allem die kleine Sekunde: durch die 36.000 Halbschwingungen wird 1/10 Sekunde aufgelöst und es entsteht dieses einmalige sanfte Gleiten beim El Primero. Sensationell.
Ich bin 100% begeistert von der Uhr, und in absehbarer Zeit kommt die mir nicht mehr vom Arm :jump:
So jetzt endlich Bilder (entschuldigt, es sind die vom Auspacken, also Handy...):
http://s9.postimage.org/geiwluwj3/02_Parcel_Open_resize.jpg
http://s9.postimage.org/5sz19uq7j/03_Parcel_Get_It_Out_resize.jpg
während meiner langen Abstinenz vom Forum hat meine Uhrenleidenschaft nie nachgelassen. Und so war es nur eine Frage der Zeit bis ich a) wieder im Forum auftauche und b) eine neue Uhr erwerbe. Nun ist es soweit, und da ich mit meiner SD so zufrieden bin habe ich mich auf eine andere (für mich in meiner kleinen Sammlung neue) Marke gestürzt: ZENITH.
Erstaunlicherweise war diese Marke in der Nataf (ex-CEO) Ära und gleichzeitig meiner damaligen Aktivitätsphase hier im Forum eine von wenigen Hochpreismarken, die ich nicht einmal ansatzweise für eine potentielle Neuanschaffung in Betracht gezogen hätte. Zwar waren einige Elite-Modelle ganz hübsch, flach und nicht teuer...aber die schiere Existenz der "Defy"-Kollektion schreckte mich ab. War diese doch ein Ausdruck für die Entwicklung hin zu größeren, teils auch extravaganteren, schweren, dicken Sportuhren. Heute sieht man, dass sich selbst Rolex dieser Entwicklung, natürlich auf eine viel gesittetere Art, nicht verschließen konnte. Bei Zenith damals empfand ich allerdings unabhängig vom verbauten Werk und ggf. dessen Qualität das Design und den Auftritt an der Grenze zur Vulgarität..
Inzwischen ist die Marke Zenith unter Dufour allerdings neu ausgerichtet und stellt nicht nur den Manufakturcharakter, sondern auch die vielen Auszeichnung in ihrer Historie sowie die Pionierleistung bei der Entwicklung von automatischen Chronographen in den Mittelpunkt.
Allerdings nicht nur beim Marketing, sondern auch bei der Kollektion. Hunderte Referenzen ließ Dufour einstellen um eine neue Übersichtlichkeit zu gewährleisten, wie sie eigentlich bei allen "großen" Marken vorherrscht. Funktionales und nicht-funktionales Design wurden an historischen Vorbildern orientiert oder von dort ausgehend weiterentwickelt. Natürlich sind die Uhren auch bei Zenith im Allgemeinen größer als früher, aber es gibt Ausnahmen. Modern formuliert heißt das dann: für den asiatischen Markt oder Unisex-Modelle. Blabla, im Endeffekt waren früher 36mm-38mm definitiv Herrengröße, warum soll es heute in nicht adipösen Gesellschaftskreisen nicht immer noch funktionieren?
Jedenfalls ist eine dieser "Ausnahmen" mein Neuerwerb. Aber dazu gleich... :D
Die "Legende", von der ich im Titel spreche, ist der Ur-El Primero Chronograph Ref. A386 im klassich runden Gehäuse von 38mm Durchmesser und einer Schlagzahl von vollen 5 Hz:
http://i482.photobucket.com/albums/rr184/panofsky/DSC02369.jpg
Ob Zenith tatsächlich "der Erste" war, ist Gegenstand von leidigen Diskussionen, z.B. HIER (http://forums.watchuseek.com/f2/who-produced-first-automatic-chronograph-256831.html). In jedem Fall war es eine große Leistung, und wenn man sich die Uhr von damals anschaut, bezüglich Werkaufbau und Zifferblattgestaltung sowie Funktionen, dann würde die Uhr auch heute als vollwertiger Chrono durchgehen. DAS ist für mich sehr beeindruckend und entscheidend!
Hinzu kommt die einmalige Geschichte um die Befehlsverweigerung eines Zenith-Uhrmachers, die zum "Verstecken" der Maschinerie und Bauplänen des El Primero Werkes Anfang der 70er führte und dann Anfang der 80er ein schnelles Wiederaufleben mit neuer Produktion ermöglichte. Viele hier wissen wohl, dass Rolex damals nach einem Zulieferer für automatsche Chronographenurwerke suchte, und diesen in Zenith fand. Obwohl große Teile des Kalibers von Rolex verändert wurden (inklusive Schlagzahlreduzierung), schlug doch ein Zenith Herz für lange Jahre in der Daytona.
Das Rolex-Forum hat mich übrigens auf die Schönheit der alten, originalen El Primeros gebracht. Damals glaube ich 2006 oder 2007 war ich fasziniert von dem Posting einer El Primero Uhr im eckigen Design mit den drei charakteristischen Farben der Totalisatoren. Das hat mich nicht losgelassen... Ich war daher auch kurz davor mir die limitierte, aber grandiose neuauflage dieser Uhr (die sog. "New Vintage 1969") zu besorgen. Allerdings sprachen für mich dann doch die Gehäuseform und die 50m Wasserdichtigkeit dagegen.
Nun habe ich vorgestern eine komplett neue El Primero 36.000vph 38mm in historischen Farben erhalten. Diese Uhr orientiert sich stark an der A386, interpretiert das design allergings modern. Die Totatlisatoren sind (noch) größer. Die "Überlappungsproblematik" wurde im Original übrigens zugunsten des Minutenzählers gelöst, was alle als sinnvoll und natürlich empfanden. Bei den aktuellen Modellen ist der Stundenzähler im Vordergrund, was ich persönlich sehr ästhetisch finde. Dies schränkt natürlich die Ablesbarkeit der Minute ein, was von vielen (Zenith-Kennern) kritisiert wird. Nach einiger Zeit mit der Uhr kann ich sagen: no big deal, aus der Praxis-Sicht!
Bevor nun die Bilder kommen, ein emotionales Fazit: die Uhr ist einfach wunderschön und vereint neben der (für mich...) genau richtigen Größe perfekt klassische und sportliche Anmut. Das Zifferblatt ist so liebevoll gestaltet, das originale Werk von damals mit modernen heutigen Methoden gefertigt und finissiert...traumhaft. Der emotionale Höhepunkt ist allerdings die große, und vor allem die kleine Sekunde: durch die 36.000 Halbschwingungen wird 1/10 Sekunde aufgelöst und es entsteht dieses einmalige sanfte Gleiten beim El Primero. Sensationell.
Ich bin 100% begeistert von der Uhr, und in absehbarer Zeit kommt die mir nicht mehr vom Arm :jump:
So jetzt endlich Bilder (entschuldigt, es sind die vom Auspacken, also Handy...):
http://s9.postimage.org/geiwluwj3/02_Parcel_Open_resize.jpg
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