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orange
13.04.2005, 14:59
"Wir verarmen, wenn wir asiatisch werden wollen"

Die hohen Lohnkosten sind das größte Problem in Deutschland, sagen viele Volkswirte und Firmenbosse. Stimmt überhaupt nicht, antwortet nun Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Bei einem kämpferischen Auftritt vor Politikern machte er ganz andere Ursachen für die Krankheit des "deutschen Patienten" verantwortlich.

Stuttgart - Es sei falsch zu glauben, Arbeitsplätze seien in Deutschland zu teuer und neue könnten nur noch im Ausland entstehen, sagte Wiedeking am Abend vor Abgeordneten des baden-württembergischen Landtags. "Die Lohnkosten sind wirklich nicht das eigentliche Problem in Deutschland." Er verwies auf sein eigenes Unternehmen. Porsches Stammwerk stehe "im Herzen des Hochlohnlandes Deutschland" - trotzdem sei der Konzern weltweit erfolgreich.

Auch von einer "baden-württembergischen Krankheit" könne keine Rede sein, so Wiedeking. Sie war noch im Sommer vergangenen Jahres oft mit Blick auf das Lohnniveau bei Autobauern wie Daimler diagnostiziert worden - der Begriff war vom damaligen Mercedes-Chef Jürgen Hubbert geprägt worden. Porsche spüre davon "herzlich wenig", sagte Wiedeking.

Besonders kritisch sieht er die Tatsache, dass Unternehmen bei Standortverlagerungen ins Ausland die Kosten für die Planung der Investition, den Transfer der Arbeitsplätze, die Verwaltung und die Finanzierung des Tochterunternehmens voll steuerlich geltend machen können. "Es ist wenig sinnvoll, ja geradezu der Gipfel des Unsinns, wenn man in Zeiten, in denen mehr als fünf Millionen Menschen als Arbeitslose in Deutschland registriert sind, den Job-Export auch noch aus dem deutschen Steuertopf subventioniert."

Wiedeking: Aber eine Steuersenkung möchte ich trotzdem

Er fragte: "Und wieso zahlt die EU Zuschüsse für Firmenansiedlungen in den Beitrittsländern - übrigens auch mit den deutschen Beiträgen in die EU-Kasse - die den osteuropäischen Regierungen dann dazu dienen, Firmen aus Westeuropa mit besonders niedrigen Steuersätzen anzulocken?" All dies seien Fehler im System, die viel gravierender seien als das Niveau der Gehälter in Deutschland. Nach Auffassung Wiedekings sollte die Bundesrepublik die Milliarden Euro, die für EU-Standortförderungen ausgegeben werden, besser dazu verwenden, die einheimischen Unternehmen wettbewerbsfähiger zu machen - etwa durch Steuersenkungen.

Wiedeking warnte vor Versuchen, den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb durch Lohn- und Sozialdumping abzusichern: "Die aber befinden sich ganz bestimmt auf dem Holzweg. Ich sage ihnen: Wir verarmen, wenn wir asiatisch werden wollen." Chinesische Lohnkosten wären in Europa volkswirtschaftlicher Unsinn. "Mit welchem Geld solle dann der deutsche Arbeitnehmer konsumieren? Diese ganze Geiz-ist-geil-Mentalität ist doch das eigentliche

Frohlex
13.04.2005, 15:07
"Besonders kritisch sieht er die Tatsache, dass Unternehmen bei Standortverlagerungen ins Ausland die Kosten für die Planung der Investition, den Transfer der Arbeitsplätze, die Verwaltung und die Finanzierung des Tochterunternehmens voll steuerlich geltend machen können. "Es ist wenig sinnvoll, ja geradezu der Gipfel des Unsinns, wenn man in Zeiten, in denen mehr als fünf Millionen Menschen als Arbeitslose in Deutschland registriert sind, den Job-Export auch noch aus dem deutschen Steuertopf subventioniert."

... deswegen wird der Cheyenne ja auch nicht in Zuffenhausen produziert, sondern klonmässig mit dem Touareg in (nicht sicher, denke Bratislava) übers Band geschoben ... Gruss Rainer

Zizou
13.04.2005, 15:11
Tourag: Bratislava
Cayenne: Leipzig

Frohlex
13.04.2005, 15:17
Original von Zizou
Tourag: Bratislava
Cayenne: Leipzig

Stimmt. Aber die Rohkarosse wird gemeinsam mit dem Touareg gebaut - ist logistisch ja auch in Ordnung. Insofern nehme ich meinen Einwand zurück - müsste es ja besser wissen, habe Wedekingkong ja direkt in meiner Nachbarschaft. Sorry. Gruss Rainer

max mustermann
13.04.2005, 15:26
Die Slowakei hat gegenwärtig die grösste Autoproduktion in Europa.

Zizou
13.04.2005, 15:27
Original von max mustermann
Die Slowakei hat gegenwärtig die grösste Autoproduktion in Europa.

Mmmh, da hat jemand vor einigen Wochen sehr aufmerksam ORF geschaut... ;)

Frohlex
13.04.2005, 15:28
Original von max mustermann
Die Slowakei hat gegenwärtig die grösste Autoproduktion in Europa.

Und wenns so weitergeht, gilt das für China.

ehemaliges mitglied
13.04.2005, 16:12
Seit wann ist China in der EU?

Passion
13.04.2005, 16:16
Danke Florian fürs Posten. =)

Frohlex
13.04.2005, 16:23
Geografisch weniger und gottseidank nicht, stimmt. Hier geht es ja darum, ob wir "asiatisch werden oder nicht". Sind wir schon. Wenn ich einkaufen gehe - egal, ob Bekleidung, Elektronik, Haushaltswaren usw. - da bekomme ich doch allmählich den Eindruck, als ob in der EU fast nichts mehr produziert wird, jedoch jede Menge aus Asien importiert wird. Und in China gibt es nicht mehr nur Joint-Venture-Autoproduktionen, sondern eben auch Eigenentwicklungen - ob geklont oder nicht - die dann nicht nur EU-weit verkauft werden. Dann geht es wieder - geiz ist geil - über den Preis. Gruss Rainer

baby
13.04.2005, 16:47
Original von Submaniac
Seit wann ist China in der EU?

Seit wann besteht Europa nur aus der EU? ;) :D

PCS
13.04.2005, 17:29
Original von Zizou
Tourag: Bratislava


Nicht nur der. Alle 4motions....

P.S.: könnt Ihr bitte noch Quellenangaben einfügen?

ehemaliges mitglied
13.04.2005, 17:44
Original von baby

Original von Submaniac
Seit wann ist China in der EU?

Seit wann besteht Europa nur aus der EU? ;) :D

ok: Seit wann ist China in Europa? :D :D

ehemaliges mitglied1
14.04.2005, 02:36
Porsche Design wird immer Japnischer.
In Deutschland werden immer weniger Porsche verkauft, wenn mann mal vom Boxster absieht, der wird auch teilweise in Finnland gebaut.
Das sich kaum mehr ein gut verdienende Deutscher einen Porsche (ohne Boxster) leisten kann ist dem Wiedeking egal. Wenn es in Deutschland so weitergeht, haben wir bald verhältnisse wie in der DDR.
Das Volk kann sich seine eigenen Produkte nicht mehr leisten, und wir produzieren nur noch für den Export.
Armes Deutschland!!!

orange
14.04.2005, 08:13
Original von PCS

P.S.: könnt Ihr bitte noch Quellenangaben einfügen?

Kann keine Quelle nennen. Ging per Mail/Newsletter in der Firma rum...=)

PCS
14.04.2005, 08:14
Ah so. ;)
Trotzdem Danke.

Claus
14.04.2005, 12:14
Hallo Percy

hier : www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,349844,00.html

alles wird gut
( der artikel würde dazu beitragen)

claus

roberto
15.04.2005, 18:20
Wegen der Systemfehler ist Porsche ein erfolgreiches Unternehmen, weil die Abgeltung der Leasingraten auch eine indirekte Subvention ist

orange
15.04.2005, 20:39
Original von roberto
Wegen der Systemfehler ist Porsche ein erfolgreiches Unternehmen, weil die Abgeltung der Leasingraten auch eine indirekte Subvention ist

.... und das betrifft doch aber nicht nur Porsche, oder ? bzw. lässt sie das nicht allein ein erfolgreiches Unternezhmen sein.