PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schüleraustausch USA 1/2 Jahr, wer hat Erfahrung?



fib
23.01.2013, 11:21
Mein Sohn möchte mit einem Freund für ca 1/2 Jahr in die usa. Beide sind auf dem Gymnasium mit recht ordentlichen Noten und beide in der 9. Klasse/G8.

Geplant ist das Ganze voraussichtlich im nächsten Schuljahr. Was für Schulen kann in den Staaten besucht werden die gleichwertig sind oder zumindest nicht viel Lernstoff "verloren" geht?

Weiß jemand wo man sich erkundigen kann?

Bin gespannt auf eure Tips/Erfahrungen!
Danke

Donluigi
23.01.2013, 11:40
Mein Tipp: Rotary. Die haben das beste Austauschprogramm, sehr gute Verbindungen und kein kommerzielles Interesse. Geht aber imho nur für 1 Jahr und du müßtest Rotarier werden, gibt aber schlimmeres. Zudem steht dir die ganze Welt offen, rotarische Austauschprogramme gibt es in alle Länder der Welt.

Ich empfehle aber 1 Jahr. Ich bin seinerzeit nach der 9. in die USA und habe dort graduiert, also das amerikanische Abi bekommen. Cool, wenn man ein Studium in den US erwägt und generell nice to have. Nach 1/2 Jahr wird das nicht möglich sein. Das System vor Ort ist anders, du mußt eine gewisse Anzahl von Pflichtkursen nachweisen, um in die nächste Stufe zu kommen, aber 9. Klasse reicht normalerweise aus, um als Senior in der High-School eingestuft zu werden. High-School ist das Pendant, hier gibt es staatliche und private. Private sind besser (und sauteuer!), aber nicht alle staatlichen sind schlecht. Hier ist Provinz immer besser als Großstadt. Das amerikanische System ist zudem besser als sein Ruf, es hängt aber viel von der Eigenmotivation ab, man kann dort erstaunliche Kurse wählen und das Sportprogramm ist super.

Über Zeit- oder Lernverlust würd ich mir keine Gedanken machen. Deutsche Schulzeit ist eh verkürzt, Wehrdienst ist auch nicht mehr. Selbst, wenn er hier ein Jahr wiederholen müßte, wäre das immer noch ein sehr, sehr guter Deal.

Ich bin damals mit Kompass gereist, war okay, ist aber auch schon lang her.

NicoH
23.01.2013, 11:54
Ich war auch für ein Jahr in den USA und würde immer empfehlen, auch ein Jahr lang dort zu bleiben, weil man erst in der zweiten Hälfte wirkliche Bindungen eingeht, und zwar einerseits zu dem Land, in dem man lebt, andererseits aber auch erst dann wirklich Freundschaften schließt. Ein halbes Jahr ist wie ein langer Urlaub: Du bist zwar von zu Hause weg, aber Du denkst auch schon wieder an die Rückkehr.

Ich war mit Assist dort: https://www.assist-online.net/ Assist vermittelt Schüler ausschließlich in Privatschulen, und dabei in den allermeisten Fällen in Internate. Die Schulen werden gewissenhaft nach den Neigungen und Talenten der Austauschschüler ausgewählt. Auch einige meiner Freunde und Geschwister waren mit Assist in den USA, und jeder einzelne behauptet, die beste Schule überhaupt gehabt zu haben. Assist vergibt/vermittelt Stipendien. d.h. Assist kostet Geld, zwar weniger als das normale Schulgeld, aber trotzdem ist es noch teuer. Es gibt Voll- und Halbstipendien.

Rotary ist auch ein guter Tipp, aber ich kenne eine Person, die zweimal ihre Gastfamilie hat wechseln müssen, weil es Spannungen gab. Dazu gehören natürlich immer zwei, aber die Internate bei Assist würde ich immer vorziehen.

Donluigi
23.01.2013, 12:02
Bei Rotary wechselt man immer 2x die Gastfamilie :op: Das gehört zum Programm und ist m.E. auch sinnvoll. Da die Gastfamilien ebenfalls immer Rotarier sind, hat man da zumindest eine gewisse Sicherheit, daß man zu "anständigen" Leuten kommt. Es gibt ja genügend Familien, die das nur des Geldes wegen machen und dann ists schlecht. Ah ja: bei Rotary muß man im Gegenzug auch jemanden aufnehmen. Austausch halt. Ist aber cool, außerdem erleichtert das den Müttern den Trennungsschmerz.

Internat ist sicher auch super. Hab ich im Ausland aber keine Erfahrungen mit und mochte eigentlich auch, das normale Familienleben in den USA zu erleben. Nico hat aber immer Recht :gut:

Nixus77
23.01.2013, 12:22
Hier ehemalige Klassenkameraden, haben das vor 3 Jahren gemacht. Die Erfahrung war durchweg positiv.
Jedoch würde ich Gastfamilien vorziehen, da man mit diesen ja auch seine Freizeit verbringt. Nur von einem Fall habe ich gehört das die Gasteltern total überfordert waren und man die Gastfamilie wechseln musste.
Lernstoff fürs Abi finde ich so wenig, dass man sich darüber keine Sorgen machen sollte.

mba1973
23.01.2013, 12:30
...
Ich empfehle aber 1 Jahr. Ich bin seinerzeit nach der 9. in die USA und habe dort graduiert, also das amerikanische Abi bekommen. Cool, wenn man ein Studium in den US erwägt und generell nice to have. ...

Seinerzeit nach der 9.?! Bist Du sicher oder hast Du diverse Klassen übersprungen? Ich denk, Du meinst, nach der 11. und Du hast drüben die "Senior-class", also den Abschluß-Jahrgang, sprich 12. Klasse besucht. ;)

Habe dieselbe Erfahrung gesammelt (bei mir war es allerdings die 12.). Bin nach der 11. in Deutschland für ein Jahr rüber und habe dort den HS-Abschuß gemacht. War die schönste Zeit meines Lebens. Danach habe ich hier mit der 12. weitergemacht (wenn man es also genau nimmt, wiederholt) und dann nach der 13. hier mein Abi. Den Schilderungen von Tobias kann ich nur zustimmen. Möglichst ins Senior-year. Hat viele Vorteile (allerdings nicht immer im Einklang mit der Gastfamilie ;)). Davon (Gastfamilie) hängt im Übrigen viel mehr ab, als von der Wahl der Schule. Ich "durfte" auch einmal die Familie wechseln. Heute (21,5 Jahre später) habe ich immer noch Kontakt zu beiden Familien, zur ersten aber erst wieder seit der 20-year-Reunion (Klassentreffen) im Juli 2011, für die reunion bin ich extra eine Woche nach Atlanta geflogen. Die Kontakt zur zweiten ist nie abgebrochen, versuche sie mindestens 1x pro Jahr zu besuchen. Für sie bin ich wie das dritte Kind, sogar für meine wechselnden Freundinnen bzw. meine Exfrau hatten sie Verständnis, trotz "bible-belt" (wenngleich sie immer noch hoffen, daß auch ich irgendwann mal zur Ruhe komme und sie sich den Namen meiner Begleitung nicht neu merken müssen).

Allerdings, aufgrund der verkürzten Schulzeit auf 12 Jahre, ist es glaube ich nicht mehr ganz einfach (oder sogar unmöglich) erst nach der 11. in die USA zu gehen. Meine Austausch-Organisation hieß ERDT-share (keine Ahnung ob es die noch gibt). Der support der Organisation war allerdings vor Ort nur suboptimal. Beim "stress" mit Familie Nr.1 hat Eigeninitiative und Initiative der Schule vor Ort (oh ja, das können die Amis) mehr Erfolg gebracht. Hatte bei mir allerding auch mit der unglücklichen Zeit damals (1991 began desert storm) zu tun, meiner ersten Familie ist damals einiges über den Kopf gewachsen.

Über meine 2. Gastfamilie hätte ich dann ein "Full-scholarship" für ein US-College bekommen, über die Rotarier, bei dessen Ortsverband mein Gastvater grade den Vorsitz in dem Jahr hatte. Leider fanden meine Eltern (speziell meine Mutter) es nicht so lustig, wenn ich nicht zurück gekommen wäre. Heute bedauert sie es teilweise, daß sie mich zur Rückkehr ein wenig erpresst hat.

Über die Schule würde ich mir wirklich nicht so viele Sorgen machen, bedingt durch die Kurswahl, die Tobias beschrieben hat, ist ein Wechsel auf passendes Niveau relativ unkompliziert möglich, falls man falsch eingeschätzt wurde. Grundsätzlich würde ich aber ein höheres Alter favorisieren um rüber zu gehen. Die älteren Jahrgänge erleben definitiv mehr. In den USA ist (zumindest in vielen Regionen) das social life komplett anders als bei uns. Oftmals ist das Problem der Überbrückung von Distanzen gegeben. Blöd, wenn man dann Freunde hat, die alterbedingt auch noch nicht Auto fahren dürfen um einen abzuholen. Ich war sehr froh, daß immer wenigstens einer meiner neu gewonnenen Freunde vor Ort die Möglichkeit hatte, mich mit seinem Auto abzuholen, damit wir Sachen erleben konnten. Public transportation ist selten ausreichend vorhanden. Zu Fuß zu gehen oftmals unmöglich, usw., usw.. Desweiteren sind Ami-Eltern grundsätzlich strenger, als Deutsche. Ein Nachtleben, wie wir es teilweise mit 14/15 schon erleben, gibt es gar nicht. Ich war froh, daß wir damals mit 17/18 Jahren, zumindest die eine oder andere (College-) Party erleben durften. Bei Partys vor Ort musste ich allerdings (auch mit 18) um spätestens 0.30 zuhause sein. Mit Alkohol sollte man sich auch nicht erwischen lassen, wäre ein sofortiger Rücksende-Grund bei mir gewesen. Ist dort kein Kavaliersdelikt, man wandert in die örtliche Polizei-Station und darf sich dann gegen Kaution auslösen (Kaution entspricht meist der Höhe der Strafe). Ich bin daher lieber auf einer "gebusteten party" vor den Cops weggelaufen....(wie schon gesagt, war die schönste Zeit meines Lebens :D). College-Partys dagegen waren recht harmlos im Bezug auf Angst vor Cops...

Mein Leben wurde definitiv durch das Jahr geprägt, hätte ich Kinder, ja ich würde sie sofort gehen lassen...

Gruß
Dirk

PS: Da wir uns ja in einem Uhren forum bewegen....ich bin seinerzeit noch mit PanAm geflogen (Pepsi-dial)

fib
23.01.2013, 13:48
Leute, vielen Dank für eure Berichte.
Alles durchweg sehr interessant.

Wenn ich es richtig verstanden hab, machen die meisten nach dem Abi einen "Aufsetzer".
Gibt es da auch was zwischen den Schuljahren, das ein Teil oder das ganze Schuljahr -hier das 10´te- im US-Schulsystem gemacht wird und das 11´te mit Abi wieder bei uns? Ich weiß, im Grunde ist es Lernsache auch wieder alles aufzuholen, oder haben die Ami´s ähnliche Gliederung und Themen wie bei uns?

Donluigi
23.01.2013, 13:59
Seinerzeit nach der 9.?! Bist Du sicher oder hast Du diverse Klassen übersprungen? Ich denk, Du meinst, nach der 11. und Du hast drüben die "Senior-class", also den Abschluß-Jahrgang, sprich 12. Klasse besucht.

Der Unterschied zwischen der 9 und der 11 ist mir durchaus geläufig :D Ich bin nach der 9. (pfälzisches altsprachliches Gymnasium) gegangen, habe die 12. in den USA absolviert und graduiert und bin dann in die 11. Klasse (bayerisches Internat) gegangen, also ohne Aussetzer. Das war kein großes Problem, meine amerikanische Schule war auch sehr beflissen, mir da zu helfen, das System der guidance counsellors dort ist recht effektiv zuweilen. Abitur hat man damals noch nach der 13. abgelegt, aber damals gabs ja die Mark noch.

NicoH
23.01.2013, 14:45
Ich war bis zur 10. Klasse in Deutschland, die 11. Klasse in den USA, dann 12. und 13. wieder in Deutschland. Das mag aber bundeslandabhängig oder sogar schulabhängig sein, wie das gehandhabt wird.

Hast Du mal mit der Schule gesprochen?

RBLU
23.01.2013, 14:58
Ich bin mit beiden Bildungssystmen vertraut und wuerde einem Austausch im Studium dem Schueleraustausch vorziehen!

Der Schueleraustausch hat den Vorteil einer besseren Integration in die Gastfamilie und ist eine wunderbare Erfahrung, wenn kein nachfolgendes Studium geplant ist.

Aber ein Austausch im Studium macht sich gut im Lebenslauf und erhoeht die Chancen einen besseren Job zu bekommen.

Ein amerikanisches "Abitur" bringt eigentlich nichts, da fuer die Aufnahme an einer halbwegs guten Uni weitere Tests von unabhaengigen Institutionen die Auswahl (GMAT etc.) bestimmen. Mein damaliger Professor am MIT war in der Auswahlkommission:
Mit einem dt. Abitur hat man aufgrund des Exotenstatus weit bessere Chancen in die Ivy League aufgenommen zu werden.

Gruss,
Bernhard

fib
23.01.2013, 14:59
Werden wir noch tun.
Die Jungs sind erst kürzlich mit dem Wunsch zu uns gekommen. Da meine Familie und ich sowiso recht gerne und häufig Urlaub in den Staaten machen waren wir natülich überhaupt nicht abgeneigt.
Und wie ich mir schon dachte bin ich auch mit diesem Thema in der rlx Gemeinde bestens aufgehoben.

Das mit dem Rotary ist schon auch einen gute Idee. Da hat meine Frau beste Kontakte.

Aber bitte lasst euch nicht abbringen weiter über das Thema zu schreiben. Ganz gleich ob gute oder auch schlechte Erfahrungen.

NicoH
23.01.2013, 15:15
Dann weiter mit den guten Erfahrungen ;) Ich habe heute noch gute freundschaftliche Beziehungen zu meinen damaligen Klassenkameraden, war später wieder zu Besuch und hatte auch Besuch in Deutschland. Mein Bruder ist bei Freunden von mir untergekommen, als er in den USA war, und er ist sehr herzlich und unvoreingenommen empfangen worden.

Von den 30 Leuten aus meiner damaligen Schulklasse in Deutschland waren 12 oder 14 im Ausland (die meisten in den USA, zwei oder drei in England und eine in Frankreich), und jeder einzelne hat von unvergleichlichen Erfahrungen geschwärmt.

Du wirst auch von niemandem was anderes hören ;)

fib
23.01.2013, 15:29
Das dieser Wunsch von den Jungs selbst kommt ist für mich der ausschlaggebende Punkt. Auch wenn es für die Eltern natürlich ein ungewohnter Gedanke ist das ein Küken das Nest verlässt.

Meine Frau und ich hoffen das alles zustande kommt und gut geht. Es kann nur eine Bereicherung werden.

Donluigi
23.01.2013, 16:27
Ja, die weltweiten Freundschaften sind bis heute geblieben, nächstes Jahr treffe ich alle wieder in L.A., da freu ich mich schon drauf.

Was für einen Aufenthalt zur Schulzeit spricht: Man kann imho viel besser lernen, weil man einfach jünger ist. Die neue Sprache saugt man im nu auf und hat sie dann fürs Leben parat. Nach 3 Monaten träumt man in englisch und dann hat mans 4 life. Auch soft-skills wie den Führerschein mit 16 nimmt man gern mit.

mba1973
23.01.2013, 18:47
Der Unterschied zwischen der 9 und der 11 ist mir durchaus geläufig :D Ich bin nach der 9. (pfälzisches altsprachliches Gymnasium) gegangen, habe die 12. in den USA absolviert und graduiert und bin dann in die 11. Klasse (bayerisches Internat) gegangen, also ohne Aussetzer. Das war kein großes Problem, meine amerikanische Schule war auch sehr beflissen, mir da zu helfen, das System der guidance counsellors dort ist recht effektiv zuweilen. Abitur hat man damals noch nach der 13. abgelegt, aber damals gabs ja die Mark noch.

Ok, ok, ist ja schon gut...ich hatte ein Versehen vermutet, keine Unkenntnis...;)

Wow, daß die Schule Dich dabei unterstützt hat, kann ich gut verstehen....ist ja eine win-win situation, Du bekommst die chance zur graduation zugelassen zu werden, die Schule gewinnt an Ansehen. Du bist vermutlich auch als Honor-Student durchgelaufen...mit entsprechendem Durchschnitt und hast schon hohe Anrechnungen erhalten, weil dein dt. Durchschnitt entsprechend hoch lag?!

Bedeutet aber, Du warst seehr jung für einen senior? Oder liege ich da auch falsch. Ich war am Ende der 9.Klasse gerade mal 15 Jahre + ein paar Monate. Nach der 11., als ich rüber ging, war ich 17. Meinen 18. habe ich drüben gefeiert. Die meisten seniors, ich glaube bis auf einen geistigen Überflieger mit indischen Wurzeln, waren in meinem Alter. Ein paar early graduates gab es noch, die waren dann aber auch nur 6 Monate eher durch, also im Januar. Deren graduation ceremony wurde aber mit uns im Sommer gefeiert.

Gebe offen zu, mit 15 hätte ich den Anschluß den ich mit 17 drüben gefunden habe vermutlich nicht in dieser Form hinbekommen. Hut ab, wenn das bei Dir trotz 2-jährigem Altersunterschied so gut geklappt hat. Zwei Jahre sind in dem Alter ja schon extrem viel "Reife-Unterschied"....(äähm, mit knapp 16 beim springbreak in Panama City hätte ich vermutlich komplett versagt, da hätte mir noch ein wenig Erfahrung in so einigen Sachen gefehlt, wahrscheinlich hätte mich da aber ohnehin keiner meiner Freunde mitgenommen :D, mit knapp 18 sah das bei mir glücklicherweise schon etwas anders aus)...

Dirk

PS: Uuund Du hast ja dann mit 16 drüben den Führerschein gemacht, mit dem Du hier noch ein Jahr fahren durftest und den Du mit 18 dann nur gegen Gebühr umschreiben musstest? Ich hatte zeitlich leider keinen Vorteil, war ja bereits 18 als ich zurückkam, nur monetär. Meine Prüfung kostetet $4,50, die Umschreibegebühren, etwas über DM 50,-. Ja, auch bei mir gabs die DMark noch...

mba1973
23.01.2013, 19:24
Das dieser Wunsch von den Jungs selbst kommt ist für mich der ausschlaggebende Punkt. Auch wenn es für die Eltern natürlich ein ungewohnter Gedanke ist das ein Küken das Nest verlässt.

Meine Frau und ich hoffen das alles zustande kommt und gut geht. Es kann nur eine Bereicherung werden.

...ist es definitiv!

Du siehst aber hier im forum schon Unterschiede im Prozdere. Für mich war das Jahr quasi eine Auszeit, da ich von Anfang an wusste, ich "wiederhole" die 12 in Deutschland. (Das ich ein "full-scholarship" angeboten bekomme konnte ich ja vorher nicht ahnen, leider, dann hätte ich meine Eltern darauf vorbereitet und wäre vermutlich nie wiedergekommen..:D.meine 2. Familie war ein absoluter Glücksgriff - alte Südstaatenfamilie, einfach mit Kontakten :gut: ...aber das Leben ist dynamisch und ich bin doch zurück, den Rest diesen Teils meiner Geschichte erspare ich dem forum )
Ich habe mein Schuljahr dementsprechend locker begonnen, habe den geringst nötigen Mathekurs belegt, habe Golf als Unterrichtsfach gehabt, habe Schreibmaschine als Fach belgegt. Freitags habe ich Bowling als Unterrichtsfach gehabt...war echt ein tolles Jahr für mich. Trotzdem ist es mir irgendwie gelungen den honor-student-Status zur Graduation zu erreichen. Wie schon gesagt rundum ein gelungenes Jahr.
Allerdings muss ich zugeben, danch zurück zu kommen und die letzten 2 Jahre aufs Abi hinzuarbeiten war dann erstmal eine Umstellung...jedoch, auch die war möglich, inklusive einem akzeptablem Abitur!
Meine Freizeit drüben unterschied sich nicht von dem der Ami-Schüler, unter der Woche durch die Gegend cruisen, bzw. nach der Schule try-outs für Tennis bzw. Soccerteam und entsprechendem training.
Am Wocheende mit den Freunden so viel party wie möglich. Meine erste Gastschwester war eine der "angesehenen Mädels" des Cheerleading teams (böse Zungen haben ihr auch einen anderen titel verliehen :bgdev:)...ihr Freund natürlich im Football-team. Dadurch habe ich das Glück gehabt, vom ersten Tag in der "coolen Clique" der Schule gelandet zu sein...wie schon gesagt, ein perfektes Jahr, durch viel, viel Glück! Atlanta ist zwar nicht LA, aber auch relativ warm das ganze Jahr über und viele Seen in der Nähe, Jetski, Ponton-Party-boat, usw. usw (letzen Sommer war im Lake Lanier, der tödliche Jetski-Unfall von Ushers (?) Stiefsohn, ist einer der Seen, auf denen auch wir viel Sprit verblasen haben). Floridas Küste war auch nur 7 Std. Fahrt entfernt...Achja, fast vergessen, REM kommt aus Athens, ist eine der typischen College-Städte der USA, REMs Loosing my religion kam seinerzeit gerade in die charts, aber REM war noch relativ "klein". Die traten nachts life dort noch auf, weil sie Bock darauf hatten, stars, im wahrsten Sinne des Wortes zum anfassen. College Partys in Athens gehörten eben auch zu unserer Wochend-Planung, irgendwer hatte immer ein älteres Geschwisterteil mit angekündigter Party. Da ich dort dann in den Studenten-Appartements übernachtet habe, war das Feiern dann ähnlich wie in D.
Auf den Punkt gebracht verlief mein Jahr dort fast so, wie man es aus Teenager-Highschool Filmen kennt....

...wie sehr es mir gefallen hat, lässt sich anhand der Länge meiner Ausführungen wohl kaum verheimlichen...sorry hierfür. :D

Einen Hinweis möchte ich aber auch nicht vergessen: Es gibt definitiv Schattenseiten, auch wenn eigentlich tabu! Das Thema Drogen ist erst Recht in den USA nicht zu unterschätzen (egal ob private Elite- oder staatliche Schule). Es ist faktisch leichter an die line cocaine zu kommen (zu meiner Zeit war es vermehrt LSD), als an Alkohol. Und ja, auch ich bin damit in Berührung gekommen, zum Glück mit einer seeehr negativen Erfahrung, bevor ich an der Reihe war mit meinem bereits geplanten und bezahlten trip, hat mein bester Freund einen "bad-trip" gehabt...wir konnten ihn zu zweit von einem Balkonsprung zurückhalten. Seitdem ist das Thema Drogen für mich definitiv erledigt...auch hier im negativen Sinne, die perfekte Erfahrung gesammelt, die meine Zukunft aber in eine absolut positive Richtung gelenkt hat. :gut:

Dirk

fireball
23.01.2013, 19:50
Meine Tochter ist gerade für ein HS Jahr in MN. Wenn du es nicht über Rotarie regeln kannst und du Sie nicht in eine private Schule schickst, schau dir sehr sehr genau die Austauschorga. an. Gerade bei Jungen ist es derzeit richtig hart GFs zu finden (wenn man keine selbst hat) die letzten 3 Jahre wurden die Platzierungsdeadlines verlängert, und trotzdem bliebe viele Kinder ohne GF in Deutschland sitzen. Man muss auch wissen, GF in USA bekommen kein Geld im Gegensatz zu England etc. trotz des Progammpreises.
Seitens der Orgas wird das Platzierungsproblem gerne runtergeredet, oder erst gar nicht erwähnt, dem Kind fällt es aber sehr schwer falls keine Gf gefunden wird nach den Sommerferien wieder in die alte Schule zu gehen in der man vor den Ferien groß Abschied gefeiert hat für 1 Jahr. Auch wäre überlegenswert wenn auch stressig und unwahrscheinlich ohne Kontakte es mit PPP zu versuchen, läuft über den Bundestag ist kostenlos und man ist gut versorgt....
Wir würden es wieder tun, zum Glück hat bei uns alles reibungslos geklappt und sie ist mit ihrer GF total happy, auch wenn's a weng kalt ist mit -20 Grad. Dafür lernt sie Eisangeln.

Donluigi
23.01.2013, 20:12
Ok, ok, ist ja schon gut...ich hatte ein Versehen vermutet, keine Unkenntnis...;)

Wow, daß die Schule Dich dabei unterstützt hat, kann ich gut verstehen....ist ja eine win-win situation, Du bekommst die chance zur graduation zugelassen zu werden, die Schule gewinnt an Ansehen. Du bist vermutlich auch als Honor-Student durchgelaufen...mit entsprechendem Durchschnitt und hast schon hohe Anrechnungen erhalten, weil dein dt. Durchschnitt entsprechend hoch lag?!

Bedeutet aber, Du warst seehr jung für einen senior? Oder liege ich da auch falsch. Ich war am Ende der 9.Klasse gerade mal 15 Jahre + ein paar Monate. Nach der 11., als ich rüber ging, war ich 17. Meinen 18. habe ich drüben gefeiert. Die meisten seniors, ich glaube bis auf einen geistigen Überflieger mit indischen Wurzeln, waren in meinem Alter. Ein paar early graduates gab es noch, die waren dann aber auch nur 6 Monate eher durch, also im Januar. Deren graduation ceremony wurde aber mit uns im Sommer gefeiert.

Gebe offen zu, mit 15 hätte ich den Anschluß den ich mit 17 drüben gefunden habe vermutlich nicht in dieser Form hinbekommen. Hut ab, wenn das bei Dir trotz 2-jährigem Altersunterschied so gut geklappt hat. Zwei Jahre sind in dem Alter ja schon extrem viel "Reife-Unterschied"....(äähm, mit knapp 16 beim springbreak in Panama City hätte ich vermutlich komplett versagt, da hätte mir noch ein wenig Erfahrung in so einigen Sachen gefehlt, wahrscheinlich hätte mich da aber ohnehin keiner meiner Freunde mitgenommen :D, mit knapp 18 sah das bei mir glücklicherweise schon etwas anders aus)...

Dirk

PS: Uuund Du hast ja dann mit 16 drüben den Führerschein gemacht, mit dem Du hier noch ein Jahr fahren durftest und den Du mit 18 dann nur gegen Gebühr umschreiben musstest? Ich hatte zeitlich leider keinen Vorteil, war ja bereits 18 als ich zurückkam, nur monetär. Meine Prüfung kostetet $4,50, die Umschreibegebühren, etwas über DM 50,-. Ja, auch bei mir gabs die DMark noch...

Paßt schon. :D

Ich bin tatsächlich mit 15 rüber, grad so. Vom Honor-Student war ich weit entfernt. In der 9. hab ich die Versetzung nur deswegen geschafft, weil eben klar war, daß ich eh in die USA gehe, da hatte man ein Nachsehen mit mir. In den USA selbst wurde dann nachgezählt, wieviele Pflichtsemester Mathe, Englisch etc. ich so hatte und das ging alles auf, da man ja Mathe in der Mittelstufe nicht abwählen konnte - anders als in USA - und daher überall alle Pflichten erfüllt waren. Meine Noten drüben waren dann ganz okay, und: nein, ich hab nicht Deutsch als Fremdsprache gewählt :D. Ich hatte die ersten 3 Monate ja mit der Sprache zu kämpfen, da ich nur Schulenglisch ab der 7. hatte. Ich war aber auch auf ner Brennpunktschule im Randgebiet von L.A., wir hatten Metalldetektoren am Eingang und so :gut:

Über den Anschluß an die anderen konnte ich mich nicht beklagen, das war ne extrem gute Zeit, die ich sehr genossen habe. Aber ich geb dir Recht, daß die 2 Jahre fehlten. Auch wenn der fehlende Reifegrad doch recht schnell aufgrund der Eigenständigkeit ohne Eltern etc. schnell draufgespielt war, war ich eigentlich immer der jüngste.

Mehr als das Alter hat mich die Armut genervt. Man durfte ja mangels social-security nicht arbeiten und meine Eltern hatten irgendwie ganz andere Vorstellungen, was man so in einem Austauschjahr an Geld braucht. Die 1500,-, die ich mithatte und die eigentlich fürs Jahr reichen sollten, warten innerhalb 1 Monat fürs nötigste draufgegangen - ich hatte ja nicht mal ein Fahrrad - und die ständigen Rufe nach Geld taten meine Oldies irgendwie als Gier ab :mimimi: Naja, in 2 Jahren geht die Große hier raus in die Welt, dann mach ich das anders.

NicoH
23.01.2013, 20:39
Ah ja: bei Rotary muß man im Gegenzug auch jemanden aufnehmen. Austausch halt.

Hier, da fällt mir ein: Mein Vater ist ja auch Rotarier, und wir hatten mindestens vier Gastschüler bei uns: einen Amerikaner, eine Südafrikanerin, eine Brasilianerin und eine Französin. Mit dem Amerikaner, Mike, bin ich monatelang um die Häuser gezogen, und auch zu dem habe ich heute noch Kontakt. Wenn einer von Euch mal nach Chicago kommt und kein Hotel hat, sagt Bescheid: ich rufe den an und sage, Ihr seid meine Freunde, und Ihr könnt dort so lange bleiben, wie Ihr wollt.

So Austausch bindet, das ist echt sehr geil :gut:

GenBurk
24.01.2013, 00:44
Also ich war ein halbes Jahr in Kanada, kenne aber auch viele andere, die in den USA waren. Erstmal wichtig ist, dass unabhängig von der Aufenthalsdauer, Organisation oder der Schule die Erfahrungen bei allen absolut positiv waren (mein Bruder zwar z.B. auch nur 3 Monate, wäre rückblickend aber länger geblieben). Das Unterrichtsniveau ist tendenziell niedriger als in Deutschland, man kann das zwar durch Honors Kurse ausgleichen oder auch Klassen aus höheren Jahrgangsstufen besuchen, aber muss sich überlegen, ob der Lernstoff wirklich wichtig ist, mir persönlich wäre es da wichtiger etwas mehr Freizeit zu haben und mehr Anschluss an Gleichaltrige zu haben. Eventuell statt einem akademischen Fach irgendwas mit Sport, Schaupsiel oder Musik zu belegen, bei irgendwelchen Societies mitmachen oder Ähnliches. Wenn man ganz ehrlich ist verpasst man im Unterricht in Deutschland auch nicht so viel. Viele Nebenfächer bauen sowieso kaum aufeinander auf, in Deutsch ist es egal, Englisch ist danach kein Problem mehr und der Rest geht auch, größtes Problem ist eventuell die zweite Fremdsprache, aber wenn das nicht Latein ist kann man sie auch im Austausch belegen. Nach dem halben Jahr musste ich nichts wiederholen oder groß Stoff nachlernen, war aber auch ein guter Schüler und meine Schule unterstütze das.

Lebenslauf wurde erwähnt, sehr viele Kommilitonen haben das auch gemacht, ist aber sicher kein "must have". Auslandssemester geht auch im Studium gut, wobei man mit 2x Austausch aber je einmal Amerika und Asien sehen kann, was ist sehr cool fand.

Also wenn das Kind will: schicken :gut:

fib
24.01.2013, 08:47
Vielen vielen Dank für eure wirklich lesenswerten Berichte und Erfahrungen.
Natürlich macht man sich auch darüber Gedanken das die Kids mit Dingen konfrontiert werden welche Eltern nicht gerne sehen, Drogen, etc. oder das die GF ein Reinfall werden kann.

Aber es sind keine kleinen Buben mehr die naiv alles glauben. Wenn kein wirkliches Vertrauen da wäre würden wir uns auch nicht so mit der Sache beschäftigen. (Und außerdem sind wir ja auch noch da.)

Also das mit dem Lernstoff hab ich noch nicht so gesehen. Klar, deutsch geht sowiso gut, englisch ist auch kein Problem und der Rest wird sich auch nicht so wesentlich unterscheiden.

Seine Schule kennt sich ebenfalls gut mit Austauschprogrammen aus. Werden mal mit denen sprechen.

Donluigi
24.01.2013, 08:58
Die Drogennummer mag ein Thema sein, ist sie hier aber auch. Heute eher als noch vor 20 Jahren. Es stimmt, daß man dort eigentlich fast zwangsläufig in Kontakt damit kommt, aber früher oder später steht das halt an und wenn man da einigermaßen gefestigten Background hat, kommt man da auch klar mit. Lustig war, wie heiß die Kids drüben auf Alkohol waren - eben weil er verboten war. Hier geht man als Deutscher, der meist schon seine ersten geführten Gehversuche mit Alk hinter sich hat, deutlich entspannter an die Sache ran. Und abgesehen davon: so ein Jahr dient auch dazu, seine Grenzen auszutesten, ein wenig zumindest. Hier ist Vertrauen und lange Leine angesagt, für den Rest steht im Zweifelsfall eine entsprechend sensibilisierte Austauschleitung vor Ort parat, die kennen ihr Publikum ja. Die Parties drüben waren jedenfalls unterm Strich nicht "härter" als die hier.

mba1973
24.01.2013, 09:47
...
Mehr als das Alter hat mich die Armut genervt. Man durfte ja mangels social-security nicht arbeiten und meine Eltern hatten irgendwie ganz andere Vorstellungen, was man so in einem Austauschjahr an Geld braucht. Die 1500,-, die ich mithatte und die eigentlich fürs Jahr reichen sollten, warten innerhalb 1 Monat fürs nötigste draufgegangen - ich hatte ja nicht mal ein Fahrrad - und die ständigen Rufe nach Geld taten meine Oldies irgendwie als Gier ab :mimimi: Naja, in 2 Jahren geht die Große hier raus in die Welt, dann mach ich das anders.



Auch ein ganz wichtiges Thema! War bei mir ähnlich. Für die Austausch-Organisationen (für meine war es das zumindest) ist dies ein besonders heikles Thema. Eine Bedingung bei mir im "Vertrag" war, daß ich NIEMALS ohne monetäre Mittel da stehen dürfe! Kein Geld hätte gehiessen: Sofort zurück nach Deutschland.
Ich weiß nicht, ob es damals komplizierter war oder ob meine Eltern einfach nicht kreativ genug waren. Gab einmal die Situation, daß die Überweisung auf mein US-Konto seeehr lange gedauert hat, als mein Kontostand dann unter $100 fiel, wurde ich schon ein wenig nervös.
Sollte aber heute in Zeiten von paypal bzw. 2.Kreditkarte der Eltern, o.ä. ja kein Thema mehr sein.

Mein "Startkapital", war ähnlich wie bei Tobias, auch für länger gedacht, als es tatsächlich hielt. Habe dann ziemlich schnell angefangen Buch zu führen, die Liste habe ich heute noch im Schrank meines ehemaligen Kinderzimmers im Elternhaus. Ich habe es in den 11,5 Monaten auf über DM 10.000,-(!! wir reden von 1990/91, da war das viel Geld) gebracht. Ging leichter als erwartet, und nein, ich war kein Luxus-shopper oder Viel-shopper. Ich habe, da ich selber nicht fahren durfte, viel Geld für Sprit an meine Freunde verteilt (auch wenn der Preis damals noch unter $1 pro gal. lag 8o, kam etliches zusammen). Jeden Tag $1,50 für lunch an der Schule (ich wollte halt mittags warm essen, hätte mir natürlich auch zuhause einen sandwich, z.B. peanut-butter-jelly, machen können. Ein paar trips nach Florida mit meinen Freunden, am WE dann das Katerfrühstück im "waffle house" :D, bzw. abends das Essen bei "applebees" mit Freunden und nicht zu vergessen, das Bezahlen des Essens bei dates. Ganz wichtig, in den USA bezahlt IMMER der Kerl, wenn er abends ein Mädel zum date einlädt! To split the bill ist ein absolutes no-go! (zumindest war es damals so, evtl. lag es auch am Süden!)

Ja, ja...glücklicherweise war ich der Lieblings-Enkel meines Großvaters, meine Eltern haben erst Jahre später mitbekommen, wie hoch er mich zusätzlich zu dem Taschengeld meiner Eltern subventioniert hat. Ohne ihn wäre es seeehr eng bei mir geworden. Kreditkarte hatte ich damals noch nicht (meine Eltern "arbeiteten" seinerzeit in ihren Urlauben selber noch mit traveller-checks). Ich habe mir drüben ein Konto eingerichtet und das Geld wurde überwiesen. Mit meiner örtlichen Bankkarte habe ich dann immer mein cash vor Ort gezogen.


...Die Parties drüben waren jedenfalls unterm Strich nicht "härter" als die hier.



Härter nicht, ABER viiiel lustiger.... (aus den von dir genannten Gründen, Ami-Kids und Alkohol, eine tolle Kombination! die Ergebnisse kann man ja auch in diversen youtube videos sehen :D)

Die "interessanteste" Party ist "Springbreak in Panama City, FL"...gab ja mittlerweile auch diverse Reportagen im dt. TV darüber. Ich hatte das Glück, daß meine GF mich fahren lies...crazy, crazy... (als teenager wirklich mega, heute, ich war vor 4 Jahren mal wieder dort, an einem 4th of July, finde ich den Ort und die Leute nur noch "Redneck-mässig" :kriese:)

Dirk

mba1973
24.01.2013, 10:08
Noch eine Ergänzung:

Du (TS) sagtest, "...dein Sohn und ein Freund..."

Ich hoffe, die beiden planen nicht, zusammen an derselben Schule zu landen und/oder das Ganze gemeinsam zu erleben! Sinn sollte, wie bereits mehrfach erwähnt, u.A. sein, die Eigenständigkeit zu fordern und fördern. Uns wurde sogar abgeraten während des Austausch-Jahrs Besuch aus D zu empfangen, frühestens am Ende um das Jahr mit einem gemeinsamen Urlaub ausklingen zu lassen. (Ich wollte das nicht und tat es auch nicht, ich habe noch einen Road-trip mit meinen Freunden gemacht....meine Eltern hatte ich ja danach zwangsläufig wieder an der Backe ;))

Den (besten) Freund dabei zu haben würde ich als eher "kontraproduktiv" und nicht zweckmäßig bei so einem Vorhaben sehen.

Dirk

PS: Ich war und bin bei diesem Thema relativ extrem. Heimweh kenne ich nicht...mich plagt seit jeher eher Fernweh! Anekdote dazu: ...der erste Kontakt, nach Abreise aus D kam von mir, als ich nach ca. 6 Wochen fast kein Geld mehr hatte. Meine Mutter fand das gar nicht lustig, ein Mädel aus der Nachbarschaft war zur gleichen Zeit in den USA und ihre Mutter "prahlte" damit, daß sie alle 2-3 Wochen eine aufgenommene Kassette mit Berichten bekam. (heute gibt es allerdings skype und internet)

Donluigi
24.01.2013, 10:51
Das stimmt, bloß nicht zu zweit! Allein schon der Sprache wegen.

Spring Break war bei uns in Palm Springs. Hartes Pflaster :D Härter war nur Tijuana :D

fib
24.01.2013, 12:10
Den zwei ist das schon klar. Sie finden es vermutlich interessant wenn beide zur gleichen Zeit für den gleichen Zeitraum weg sind. Denk ich mal...

Roland 808
24.01.2013, 12:41
Sofern die 10. Klasse heute die letzte vor der Oberstufe ist (bei G9 war es ja die 11.), würde ich diese auch für am geeignetsten halten. Der Anfang der Oberstufe ist dann eh so ein kleiner "Reset" und Problemfächer wurden idealerweise abgewählt - nach einem (halben) Jahr Amerika nach Hause kommen und dann gilt es noch das große Latinum zu beenden oder ähnliches wird dagegen unangenehm.


Außerdem kann ich aus meinem alten Schulfreundeskreis noch folgende wenig überraschende Erkenntnis liefern: Wer eh schon Probleme mit den Noten hat, sollte es lassen. Das ging in mehreren Fällen nicht so gut aus nach der Rückkehr. Aber das scheint ja in diesem Fall kein Problem zu sein.

fib
24.01.2013, 14:09
Das große Latinum hat er -soweit ich das mitbekommen habe- Ende der 9. schon fertig. Muß ihn nochmal fragen.

Donluigi
24.01.2013, 15:22
Außerdem kann ich aus meinem alten Schulfreundeskreis noch folgende wenig überraschende Erkenntnis liefern: Wer eh schon Probleme mit den Noten hat, sollte es lassen. Das ging in mehreren Fällen nicht so gut aus nach der Rückkehr. Aber das scheint ja in diesem Fall kein Problem zu sein.

Hier darf ich ein wenig widersprechen. Nach der 9. sahs bei mir garnicht gut aus. Nach den USA - und mithilfe der Tatsache, daß man in der Oberstufe bissi umstrukturieren kann - gings danach bis zum 1komma-Abitur recht stetig bergauf. 14-15 sichere Punkte im Englisch-LK sind da nur ein Aspekt. In so nem Jahr lernt man viel übers Leben und über sich und hat danach eine ganz andere Motivation.

Donluigi
24.01.2013, 15:22
Unterscheidet man denn noch zwischen kleinem und großem Latinum? Ich dachte, es gäbe nur noch "das" Latinum.

fib
24.01.2013, 15:50
Soweit ich informiert bin gibt´s schon noch das große und das kleine Latinum.

Barnabas
24.01.2013, 16:57
Also bei mir ist das schon gute 10 Jahre her,

und da gab es nur: Latinum ja oder nein. War auf einer katholischen Privatschule in NRW..

Denke also dass es da keine unterschiedlichen Varianten mehr gibt :ka:

Donluigi
24.01.2013, 17:20
Das variiert wohl von Bundesland zu Bundesland.

RBLU
24.01.2013, 17:51
http://www.latein24.de/latinum.htmNeben dem Latinum kann als Lateinqualifikation das kleine Latinum erworben werden in
- Nordrhein-Westfalen,
- Thüringen.

Neben dem Latinum kann als Lateinqualifikation das große Latinum erworben werden in
- Baden-Württemberg,
- Mecklenburg-Vorpommern,
- Rheinland-Pfalz,
- Saarland.

Neben dem Latinum können als Lateinqualifikationen das große und das kleine Latinum erworben werden in
- Bremen,
- Hamburg,
- Niedersachsen,
- Sachsen-Anhalt,
- Schleswig-Holstein.

Einzige Lateinqualifikation ist das Latinum in
- Bayern,
- Berlin,
- Brandenburg,
- Hessen,
- Sachsen.

aus http://www.latein24.de/latinum.htm

Voraussetzungen für den Erwerb des Großen Latinums:

•Lateinunterricht vom 5. bis 10. Schuljahr und Fortsetzung in mindestens dreistündigem Unterricht der 11. und 12. Jahrgangsstufe oder
•Lateinunterricht vom 7. bis 10. Schuljahr und Fortsetzung in der Oberstufe bis einschließlich 13. Jahrgangsstufe (ohne Prüfung) oder
•Lateinunterricht vom 9. bis 10. Schuljahr und Fortsetzung in der Oberstufe als Schwerpunkt- und Leistungsfach.



Gruss,
Bernhard

mba1973
24.01.2013, 17:59
... War auf einer katholischen Privatschule in NRW..

..

Keine outings in öffentlichen foren....:op::rofl:

Sorry, konnte nicht anders. ;)

Donluigi
24.01.2013, 18:02
Wo warst du? AKo?