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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unser Inhorgenta 2013 Report und die Frage, was erwartet Ihr von einer Uhrenmesse?



PCS
25.02.2013, 12:16
Einige von Euch werden mitbekommen haben, dass dieser Tage die Inhorgenta in München stattfindet. Die Schmuck-, Uhren- und Lifestylemesse feiert ihr 40. Jubiläum und scheint auf dem Weg, ihre Positionierung ein wenig zu ändern.

Hannes und ich waren eingeladen, uns vor Ort ein Bild dieser Messe zu machen. Gehört die Baselworld seit nunmehr zehn Jahren zum festen Bestandteil unseres Terminkalenders, so war unser Besuch auf der Inhorgenta eine Premiere.


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Sweets


Sieben Hallen laden den Fachbesucher ein, die Neuigkeiten auf dem Schmuckmarkt zu entdecken. Doch auch den Uhren, so hieß es bereits im Vorfeld, sollte ein größerer Stellenwert zugesprochen werden.

Das Messegelände in München ist recht angenehm. Dank der Anordnung der Hallen reduzieren sich die Fußwege zwischen den Hallen auf ein Minimum. Laufen muss man dennoch genug, will man alles sehen will.

Die Hallen zu entdecken macht Spaß, alles wirkt ein wenig luftiger, freundlicher, heller als in Basel. Man fühlt sich nicht ganz so erschlagen und eingeengt, wie es dort zum Teil der Fall ist.

Die Besucheranzahl in diesem Jahr scheint allerdings auch ein ganzes Stück geringer zu sein als sonst. Die Messe wirkt nicht wirklich leer aber so richtig voll ist es auch nirgendwo. Als Besucher ist das angenehm, als Aussteller eventuell etwas weniger zielführend.

Ausgestellt wird wie erwähnt in erster Linie Schmuck.


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Buddha to Buddha - ausgesprochen nette Armbänder


Nun ist Schmuck nicht ganz unser Metier und über die neusten Trends bei Perlenohrringen sollen besser Leute berichten, die sich wirklich damit auskennen. Wenden wir uns also den dargebotenen Uhren zu und dem unabdingbaren Vergleich zwischen der Inhorgenta und der Baselworld.


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Einer der größten Uhrenaussteller ist ICE Watch


Die Unterschiede könnten größer kaum sein. Wer hier die Messepaläste Schweizer Top-Uhrenmarken erwartet wird enttäuscht. Das hier ist eine Messe. Eine Messe, wie Messen für Fachpublikum eben so sind. Ins Staunen kommt man nur selten. Etwa wenn der Ansprechpartner eines Uhrenherstellers auf Nachfrage zu einer bestimmten Uhrenedition nur wenig Ahnung von dieser hat und man mit der Bitte, man möge sich das doch googeln entlassen wird.


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Was will uns der Hersteller damit wohl sagen?


Ansonsten endet die Inhorgenta bei Marken wie Vulcain, Raymond Weil und Michel Herbelin. Kein Hersteller stellt wirklich sein ganzes Repertoire aus, Pressemappen o.ä. - Fehlanzeige. Hier zeigt sich ganz klar, dass die Inhorgenta wirklich rein Fachbesucher anspricht. Wer mehr erfahren will, muss wohl bis Basel warten.

Das ist schade, denn die Veranstalter ließen sich einiges einfallen. Mehrere Lounges laden zum Verweilen ein, in einer gläserne Redaktion kann man Journalisten und Bloggern bei der Arbeit zuschauen, ein paar Schritte weiter ist die Seminarfläche mit einigen interessanten Vorträgen. Alles eigentlich recht coole und erfrischende Programmpunkte, die diese Messe außergewöhnlich machen. Allein, wahrgenommen werden diese Angebote nur von wenigen Messebesuchern.


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Die gläserne Redaktion


Auf uns entsteht der Eindruck, dass sich die Inhorgenta verstärkt auch dem Endkundenpublikum öffnen möchte, dabei aber noch etwas zwischen den Stühlen sitzt. Denn Angebote wie die oben erwähnten oder auch die Events nach Messeschluss sprächen zwar genau diese Zielgruppe mehr an als die Masse der Fachbesucher, sie alleine reichen aber wiederum nicht, den Messebesuch für Endkunden ausreichend attraktiv zu machen. Dazu fehlt den meisten Messeständen einfach der "Wow-Effekt".


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So, wie bloggt man jetzt von diesem depperten iPhone?


Und so bleibt nach zwei Tagen auf der Inhorgenta die Frage, wohin die Reise für diese Messe in Zukunft wohl geht. Ist - vor allem was Uhren betrifft - eine zweite Messe neben und zeitlich so nah an der Baselworld überhaupt sinnvoll?

Was würdet Ihr von einer Uhren- und Schmuckmesse in Deutschland erwarten? Was müsste sie Eurer Meinung nach bieten, um bei Fachbesuchern und Publikum gleichermaßen attraktiv zu sein?


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Marilyn freut sich auf's nächste Jahr

NicoH
25.02.2013, 12:29
Danke für Deinen Bericht, Percy!

Ich würde von einer solchen Messe gar nichts erwarten. Eine Messe richtet sich nicht an mich, den interessierten Laien. Messen sind für Leute, die da ihre Geschäfte machen wollen, da stehen wir Zuschauer im Weg. Das, was wir - die Endverbraucher - sehen sollen, wird von den jeweiligen Konzessionären der Marken für uns aufbereitet und in schönem Ambiente woanders präsentiert als auf der Messe.

In Basel erlebe ich das übrigens nicht anders: Auch dort kann der Endverbraucher ja lediglich durch ein paar kleine Fenster auf Uhren-Dummies schauen, zumindest bei den großen Herstellern. Wer die Uhren erleben will, geht dann zum Konzessionär.

Vielen Dank für Deine Mühen :dr:

jagdriver
25.02.2013, 16:15
Danke für den schönen und informativen Bericht.:gut:

Nico hat schon alles gesagt.
+1.

Gruß
Robby

siebensieben
25.02.2013, 16:37
Bliebe noch hinzuzufügen, dass Ihr da wohl sehr nett empfangen worden seid. :supercool: Danke für den Bericht!

ibi
25.02.2013, 16:47
für mich als einkäufer war die diesjährige inhorgenta die unspannendste der letzten 10-15 Jahre.
der trend der letzten Jahre, dass immer mehr marken nicht mehr auf der messe ausstellen hat sich dieses jahr wieder bestätigt.
sollte die prognose eintreffen, dass die messe für jedermann zugänglich sein wird, dann werden die besucherzahlen der einkäufer rückläufig sein und das kann für die messe der genickbruch sein.

Perseus
25.02.2013, 17:18
Danke für den Bericht Percy.
Die Frage ist wohl welches Ziel diese Messe verfolgt, wenn sie Publikum aus beiden Lagern Einlass gewähren.
Trotzdem bin ich überzeugt ein "WOW" Effekt ist immer förderlich, auch wenn ich "nur" Fachpublikum begrüße.

Behrad

Mr Mille Gauss
25.02.2013, 17:48
Hallo Percy,

als Endverbraucher finde ich weder die oben beschriebene Messe noch die Baselworld interessant. Wenn ich eine Messe besuche möchte ich auch etwas in den Händen spüren (Nein nicht die Marylin.....obwohl sehr schick..... ;-).....). Uhren in der Vitrine zu betrachten übt keinen Reiz für mich aus. Das Konzept der Munichtime finde ich hier vom Ansatz recht gut. Schade, das hier die ein oder anderen fehlen. Hier könnten es meiner Meinung nach auch ein paar Aussteller weniger sein um das ganze "luftiger" zu gestalten. Wenn zu viele Leute sich direkt an einen Stand drängen ist das mit dem ruhigen betrachten auch nicht so gut. Also eine gewisse abgesperrte Zone mit definiertem Einlaß von Personen würde ich begrüssen. Die Personen am Stand sollten kompetent Beraten können.
Also lieber etwas mehr Qualität als Quantität. Lieber etwas kleiner, als nur einfach riesig und effekthaschend.
Das wären im groben meine Vorstellungen.

PCS
25.02.2013, 17:51
sollte die prognose eintreffen, dass die messe für jedermann zugänglich sein wird, dann werden die besucherzahlen der einkäufer rückläufig sein und das kann für die messe der genickbruch sein.

Das war, wie gesagt, nur unser persönliches Empfinden. Ob das wirklich angedacht ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

ReneS
25.02.2013, 19:59
Sieht ja alles nicht sehr spannend aus... wenigstens wurde ich wiedermal daran erinnert, dass ich noch was von Buddha to Buddha brauche, habe ein Schlangenlederarmband mit Silberverschluss, ist qualitativ top :gut:

Was ich als Laienendkundenbesucher schön finden würde wäre eine Messe mit richtigen Neuheiten und vielen kleinen unbekannten Herstellern sowie den großen, bekannten. Kleine Schmuckmanufakturen (wie teilweise auf dem Tollwood z.B. zu finden), ausgefallene und klassische Sachen, dazu z.B. LV, alle mit kleinen Ständen, Eintritt >50 Eur. Begrenzung der maximalen Besucher je Halle.
Einfach etwas Exklusives, Ansprechendes ohne diesen Icewatch und Mittelfingerringmist...
Sozusagen eine RLX-Messe :)

Auch wenn das nicht unbedingt realistisch sein mag, sowas wünsche ich mir jedes Mal, wenn ich die ganzen Schrotthändler und "Freibierlätschn" auf Cebit, Tattoo Expos, Hochzeitsmessen usw. sehe. Bis auf vielleicht eine Handvoll Aussteller meist nur Mist...
Finest Spirits letztes Jahr fand ich ganz gut. Nicht zu überlaufen durch die kostenpflichtigen Drinks für Spaßbesucher und wirklich interessante Sachen dabei, die teilweise erst die letzten Monate in die Standardläden kamen. Solche AHA-Momente brauchts einfach auf einer Messe!

Danke fürs auskozzn lassen und für den Bericht :dr:

AndreasL
25.02.2013, 20:18
...

Was würdet Ihr von einer Uhren- und Schmuckmesse in Deutschland erwarten? Was müsste sie Eurer Meinung nach bieten, um bei Fachbesuchern und Publikum gleichermaßen attraktiv zu sein?
...

Also neben dem Empore sollte viel zu sehen sein. Die relevanten Marken müssen vertreten sein und auch eine Kaufoption vor Ort wäre gut. Für Uhren scheint hier die Munichtime als Neuuhrenschau ganz gut zu funktionieren.

newharry
25.02.2013, 20:55
Danke für den Bericht und die Bestätigung, dass man da nicht wirklich hin muss. Die Baselworld hingegen empfinde ich durchaus als gelungen. Zwar klar auf den professionellen Fachbesucher ausgerichtet, aber dennoch auch Einblicke für den interessierten Amateur - bei einer Marke erwartungsgemäß weniger, bei anderen dafür überaschenderweise umso mehr. Habe dies und die Treffen mit den Forumskollegen immer als bereichernd empfunden :gut:

sevenpoolz
25.02.2013, 22:35
Die zwei Mädels haben euch doch wenigstens einen netten Empfang gemacht =)

Danke für den Bericht :gut:

Fluzzwupp
25.02.2013, 22:38
Diese Mittelfinger Kultur in der Werbung etc ist mir echt zuwider :weg: