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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gescheiterter Versuch einer Historienvervollständigung



GG2801
14.04.2004, 10:44
Moin zusammen,

habe am WE mal Rolex Genf angefaxt und angefragt, ob die Möglichkeit bestünde, mir anhand der Seriennummer meiner beiden Vintage-Babies darüber Auskunft zu geben, in welchem Jahr sie produziert wurden bzw. das Auslieferungsland/Konzi zu nennen (auch wenn ich ja das Paperwork dazu habe - aber schön wärs gewesen, genaue Daten zu bekommen... :rolleyes: )...

Hier die (ich denke Standard-) Antwort aus Genf:

"Sehr geehrter Herr ...,

wir bestätigen den Erhalt Ihrer obigen Anfrage.

Die immer häufiger an uns gerichteten Anfragen aller Art haben uns gezwungen, Maßnahmen zu treffen, die es uns nicht mehr ermöglichen, Auskunft zu erteilen. Abgesehen davon ist es aus verständlichen Gründen auf dem Korrespondenzweg nicht möglich, Uhren aus zweiter Hand oder ungewissen Ursprungs zu identifizieren bzw. deren Echtheit zu bestätigen oder irgendwelche glaubwürdigen Informationen zugeben.

Gewisse Besitzer einer ROLEX sind verständlicherweise daran interessiert, mehr über ihren Zeitmesser erfahren zu wollen. Bei den meisten Anfragen handelt es sich jedoch um Uhren, die in Leihläden, auf Auktionen oder im Internet gekauft wurden. Sie werden sicher verstehen, daß sich der Handel mit Gebrauchtuhren unserem Geschäftsbereich entzieht und sich unser Personal so zeitraubenden Nachforschungen nicht mehr widmen kann.

Mit freundlichen Grüßen

ROLEX GENF"

Schade Schade Schade - bin sehr enttäuscht, auch wenn ich ein wenig Verständnis dafür habe - andererseits ist sowas bei anderen Herstellern (wenn auch teilweise gegen eine Gebühr) kein Thema...

Was sagt Ihr dazu ?

Hannes
14.04.2004, 10:50
Wenn Rolex uns über alles Auskunft geben würde, dann wäre dieses Forum für die Katz ;)

Ne, ist schon traurig :(

THX_Ultra
14.04.2004, 10:52
Naja aber wirklich sympathisch klingt das nicht gerade. Wäre doch wirklich eine Möglichkeit gegen Bezahlung solche Informationen zu liefern..

spacedweller
14.04.2004, 11:02
...also mir gaben sie vor 3 Jahren noch Auskunft zu meiner Anfrage. Mit Baujahr und Verkaufsland. Aber da gab es wohl noch nicht so viele Anfragen wie heute ;)


Gruss Norman

BESP
14.04.2004, 11:28
Morgen Gerald,
mal im Ernst, ist es bei den Mengen und dem "Graumarkt", zumindest in Rolex' Augen, ein Wunder wenn die nicht jede Uhr zurückverfolgen wollen/können?
Unsympathisch ist das Schreiben nun auch wieder nicht, immerhin gibt man dir über die Beweggründe eine, wenn auch sibyllinische, Auskunft.
Noch was, die "Grossen" sind immer mit distanzierender Arroganz behaftet.
Grüsse, Don Bernardo

cosc
14.04.2004, 11:37
Hi,

wenn Du denen Auslieferungsjahr und- land angibst, tun sie es zumindest bestätigen.

Bei Jaeger LeCoultre kann man selbst zu richtig alten Vintage-Modellen für 15 Euro einen Stammbuchauszug anfordern. (Ich habe das zwar nicht gemacht, wurde mir aber angeboten.)

Rolex ist in diesen Dingen wirklich seltsam. Wenn eine Stahluhr kaum unter 3000 Euro zu bekommen ist, könnte man auch etwas kooperationsbereiter gegenüber den Kunden sein.

Gruß

Patrick

Insoman
14.04.2004, 13:12
Nich gerade kundenorientiert dieses Verhalten.

Ich habe z.B. bei Longines hervorragende Infos über eine alte TU bekommen. Zwar nur telefonisch, aber immerhin, dort schien man sehr bemüht.

Auch bei OMEGA hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht, vor allem was Nachlieferung von alten Ersatzteilen angeht.
Ich habe seinerzeit eine alte Seamaster für 10 DM vom Flohmarkt gekauft.
Das einzige was diese als OMEGA erkennen lies, war das Emblem auf der Krone. Das Zifferblatt war total ver****elt.

Ein kurzr Brief an OMEGA mit Kaliberbezeichnung und Gehäusenummer reichte und OMEGA übersandte mir ein passendes ZB nebst Zeigersatz für ganz kleines Geld.

Ich finde es schade, daß ein Hersteller, der im TOP-Reis Segment tätig ist und zudem immer teurer wird, sich auf eine solch fadenscheinige Begründung zurückzieht.

FK65
14.04.2004, 18:17
Hallo,

ich finde das Verhalten von Rolex auch schade. Viele Vintage-Liebhaber würden sich über eine genauere Auskunft zu ihrer Uhr freuen, häufig existieren ja keine Papiere mehr und die Serien-Nr. etc. sind doch häufig schwierig zu deuten...
Vorbildlich ist da bspw. Lange, die für jede jemals produzierte Uhr genaue Eintragungen besitzen und wo man nach Angabe der entsprechenden Nr. auch Kopien dieser Unterlagen erhält (Baujahr, Auslieferungsdatum, an wen ausgeliefert...)
Geradezu sensationell war auch die Auskunft von Longines über Produktionsdatum und Auslieferungsadresse. Longines hat mir sogar kostenlos ein "Chronos spezial" zu Longines Uhren zugesandt.

Viele Grüße

Frank

Andreas
14.04.2004, 18:30
Hallo Frank,

den Service den Lange bietet, finde ich so vorbildhaft, da könnten sich einige Hersteller, wie auch Rolex, gerade im Zeitalter des technologischen Fortschritts einiges abschauen. Denn auch ein Mythos, der immer versucht wird aufrecht zu erhalten, will nicht nur gepflegt sein und werden, sondern es gillt ihn auch zu belegen.

In meinen Augen ein Muß, auch wenn es mit Arbeit am Kunden verbunden ist, auch den ein oder anderen "Uhren-Spinner" (bitte nicht negativ verstehen) zu diensten zu sein.

Aber vieleicht hat Rolex keine Eigenverantwortung seinen Produkten und Kunden gegenüber...ist nicht nur einfach schade...

Eine Gute Zeit wünscht. . .

Edmundo
14.04.2004, 21:26
Das finde ich keinen guten Kundenservice für dieses Preissegment. :wall: :wall: :wall:

Bei meiner Vintage Omega Seamaster 300 wurde mir ohne Probleme per E-Mail Auskunft gegeben. So viel Arbeit macht das ja nicht und ich finde es extrem wichtig, da ich so als Kunde weiss, dass ich auch nach dem Kauf noch als Kunde wargenommen werde. Auch wenn ich z. B. eine Vinatage Uhr "nur" gebraucht und nicht neu gekauft habe. Denn entweder hat der Kunde schon eine oder mehrere Neuuhren gekauft oder wird es dann bestimmt tun.

Grüße
Elmar

joo
14.04.2004, 22:00
Original von GG2801
...
"Sehr geehrter Herr ...,

wir bestätigen den Erhalt Ihrer obigen Anfrage.

Die immer häufiger an uns gerichteten Anfragen aller Art haben uns gezwungen, Maßnahmen zu treffen, die es uns nicht mehr ermöglichen, Auskunft zu erteilen. Abgesehen davon ist es aus verständlichen Gründen auf dem Korrespondenzweg nicht möglich, Uhren aus zweiter Hand oder ungewissen Ursprungs zu identifizieren bzw. deren Echtheit zu bestätigen oder irgendwelche glaubwürdigen Informationen zugeben.

Gewisse Besitzer einer ROLEX sind verständlicherweise daran interessiert, mehr über ihren Zeitmesser erfahren zu wollen. Bei den meisten Anfragen handelt es sich jedoch um Uhren, die in Leihläden, auf Auktionen oder im Internet gekauft wurden. Sie werden sicher verstehen, daß sich der Handel mit Gebrauchtuhren unserem Geschäftsbereich entzieht und sich unser Personal so zeitraubenden Nachforschungen nicht mehr widmen kann.

Mit freundlichen Grüßen

ROLEX GENF"
...

Ja Gerald, tut mir echt leid für Dich, aber DAS hätte ich Dir aus eigener
Erfahrung auch sagen können. Smilie traurig
(GRRR, die Smilie-Funktion funzt nimmer).
Was mich an der obigen Aussage nur so nachhaltig stutzig macht ist, dass die
Suche in einer Datenbank SO zeitraubend ist! Arbeiten die Jungs und Mädels
bei Rolex heute noch mit Archiven??? Wie z.B. der Vatikan??? GRINS

Ganz klar, es handelt sich um eine faule Ausrede, weil einen technologischen
Rückschritt in die Anfänge der Industrialisierung mag ich Rolex nicht unterstellen.

ehemaliges mitglied
14.04.2004, 22:34
Die Antwort von Rolex paßt doch aber zu dem mittlerweile groß****igen Gehabe, das Rolex an den Tag legt (vgl. Ersatzteilaustausch etc.).

Rolex hat halt eine so dominierende Marktposition, daß sie glauben, mit Kunden frei nach Belieben umspringen zu können.

An sich müßten sie aber auch mit ihrem kleinkarierten Schweizer Verstand mitbekommen haben, daß diejenigen, die alte Rolex-Modelle sammeln, in der Regel echte Uhrenliebhaber sind, die vielleicht, sofern ohnehin noch nicht erfolgt, auch morgen ein neues Modell dieses Herstellers kaufen möchten. Ob dann dieses arrogante Gehabe, das m.E. völlig unangebracht ist, geeignet ist, umsatzfördernd zu wirken, dürfte mehr als fraglich sein.

Rolex sollte sich mal ein Beispiel an der Automobilindustrie nehmen:
dort hat auch im Laufe der letzten 15 bis 20 Jahre ein Umdenkprozeß dahingehend eingesetzt, als man sich nunmehr werksseitig sehr um die Besitzer alter Modelle ("Oldtimer") kümmert und diese mit Informationen, Teilen und Service versorgt. Diese Einstellung hat eine sehr gute Marketingwirkung für die jeweiligen Hersteller (zB Porsche, DB) nach sich gezogen. Vielleicht mal ein Denkanstoß für Rolex ...??

roland
14.04.2004, 22:55
bis auf Deinen Satz mit dem kleinkariertem Schweizer Verstand war´s okay.
Longines,Omega,Jaeger und die anderen genannten Marken werden nämlich auch vom Schweizer Verstand geleitet-übrigens auch die Deutschen Uhren wie Glashütte und Lange!