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babablau
02.05.2013, 11:31
Hallo,

ich hatte am letzten Sonntag ein Erlebnis, welches mich ein bisschen ins Grübeln gebracht hat und welches mich auch veranlasst, hier einfach mal ganz allgemein Danke zu sagen.

Am Sonntag Nachmittag steh ich mit meiner Fussball-Mannschaft auf dem Fussball-Platz, als ich nach ungefähr einer halben Stunde merkte, dass ich meine linke Hand taub wird. Hab das auf die Kälte geschoben und weiter gespielt. In der Halbzeit in der Kabine wurde das nicht besser, dachte mir wiederum nichts weiter und es ging weiter zur zweiten Halbzeit. In der zweiten Halbzeit merke ich, dass ich meinen kompletten linken Arm nicht mehr bewegen konnte und spüren konnte (das absolut grundlos, kein Foul usw). Dazu kam Schwindel und Übelkeit. Die Betreuer brachten mich ins Sportheim. Zufällig waren unter den Zuschauern Leute, die ehrenamtlich beim Roten Kreuz arbeiten. Diese kamen dazu und haben sich um mich gekümmert (einer hatte zufällig einen "Behandlungskoffer" dabei, haben Blutdruck gemessen etc.). Einer von den dreien hat dann die Leitstelle angerufen und gesagt, dass der Rettungswagen auf dem Weg sei. Dieser kam dann auch für mein Zeitgefühl relativ schnell an, die Sanitäter haben mich dann gleich in den Rettungswagen gebracht. Ich meinte noch scherzhaft, ob den der Aufwand wirklich sein müsse. Ich wurde auf die Liege geschnallt und an den Tropf gehängt. Einer der Sanitäter meinte, dass der Notarzt gleich hier sei. Ich dachte mir noch, dass ich doch eigentlich nur in die nächste Klinik zum Röntgen gebracht werden solle. Der Notarzt machte ein paar kurze Untersuchungen und meinte beiläufig, dass der Rettungshubschrauber gleich hier sei. Rettungshubschrauber?? Keine zwei Minuten später wurde es draussen auch schon laut und er landete. Darauf hin kamen der/die Arzt/Ärzte vom Heli, und haben gleich EKG etc angeschlossen. Ich hörte sie irgendwas von "Verdacht auf Schlagfall / Einblutung".. "können den Verdacht nicht ausschliessen"... ich kann das Gefühl, das ich hatte, als diese Worte fielen nicht beschreiben.. Sie stellten mir ein paar Fragen und untersuchten mich kurz. Darauf hin haben sie mich "flugfertig" gemacht, mir ein Beruhigungsmittel für den Flug gegeben. Ich hab dann nur noch gemerkt, wie sie der Rettungswagen rückwärts zum Heli, der auf dem Sportplatz stand, gefahren sind. Vom Flug selbst habe ich so gut wie nichts mitbekommen. In der Klinik in Kulmbach warteten dann schon einige Ärzte auf uns und ich wurde wieder untersucht, CT gemacht, eine Untersuchung mit einem Dr./Prof., der per Cam zugeschaltet war (was es heute nicht so alles gibt, verrückt). Nach den Untersuchungen waren die Ärzte sich eigentlich sicher, dass es kein Schlaganfall oder ähnliches gewesen sei (das Gefühl in Arm/Hand kehrte langsam wieder zurück). Die letzte Sicherheit konnte dann aber nur ein MRT ergeben, welches dann am Montag gleich gemacht wurde. Die Ärzte hatten Gott sei dank recht, beim MRT wurde nichts gefunden. Ich wurde dann Montag und Dienstag komplett untersucht und konnte dann gestern die Klinik wieder verlassen. In der Zeit vom Sonntag auf Montag, als noch nicht definitiv feststand ob es ein Schlaganfall o.ä. war, wurde mir bewusst, um welche Sachen man sich im Leben unnötig Gedanken macht und man vergisst, was eigentlich wichtig im Leben ist. Soll ich mich jetzt aufregen, weil ich als Notfall-Patient eine Nacht auf einer normalen Station im Doppelzimmer verbringe, obwohl ich Anspruch auf ein Einzelzimmer auf der Privatstation habe? Gewiss nicht... Auch die Geschichte mit Manuel hier aus dem Forum ging mir durch den Kopf...

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die sich so hervorragend um mich gekümmert haben, die Ersthelfer, die Rettungssanitäter, der Crew vom Heli sowie allen Ärzten/Schwestern/Pflegern von der Klinik in Kulmbach - auch wenn ich die Erfahrung lieber nicht gemacht hätte, ich weiß jetzt, dass man in sehr guten Händen ist, wenn man derartige Hilfe braucht - Vergelt´s Gott..Bitte verzeiht mir Rechtschreibfehler usw, bin teilweise noch etwas durch den Wind...

Viele Grüsse
Marco

Donluigi
02.05.2013, 11:34
Die Danksagungen würd ich denen evtl. auch direkt zukommen lassen, da freuen die sich bestimmt drüber. Hast du aber bestimmt auch. Ansonsten: welcome back :dr:

paddy
02.05.2013, 11:41
:gut:

ehemaliges mitglied
02.05.2013, 12:08
Zum Glück nichts ernsthaftes. :gut:

TheLupus
02.05.2013, 12:11
Zum Glück nichts ernsthaftes. :gut:

Exakt das gleiche habe ich auch nach dem Lesen gedacht. :gut:

Janufer
02.05.2013, 13:07
Darf man fragen wie alt Du bist?


Grüsse Jan

Macuser
02.05.2013, 13:12
Gott sei Dank ist es nichts Gravierendes :top:. Toll, dass offenbar alle Beteiligten richtig reagiert haben.

klazomane
02.05.2013, 13:16
Gott sei Dank nix ernstes!
Trotzdem würde mich (v.a. an Deiner Stelle!) interessieren, was die Ursache für diese Symptome war... 8o

le0p0ld
02.05.2013, 13:35
Glückwunsch, dass es so glimpflich ausgegangen ist. :gut: Und danke fürs Teilen der Geschichte.

AndreasS
02.05.2013, 13:46
Glück gehabt, Marco. Freut mich, dass das alles gut ausging. :gut:




In der Zeit vom Sonntag auf Montag, als noch nicht definitiv feststand ob es ein Schlaganfall o.ä. war, wurde mir bewusst, um welche Sachen man sich im Leben unnötig Gedanken macht und man vergisst, was eigentlich wichtig im Leben ist. Soll ich mich jetzt aufregen, weil ich als Notfall-Patient eine Nacht auf einer normalen Station im Doppelzimmer verbringe, obwohl ich Anspruch auf ein Einzelzimmer auf der Privatstation habe? Gewiss nicht...



Das stimmt, in solchen Situationen nimmt man sich immer vor, sich weniger über Kleinigkeiten aufzuregen. Aber das kommt recht schnell wieder, wenn einen die Normalität eingeholt hat. :)

frame
02.05.2013, 13:53
Da handelte es sich wohl um eine TIA ((transitorische (vorübergehende) ischämische (blutarme) Attacke)) und Du hast Glück gehabt.
Ja, Du hast recht,wir leben im hier und jetzt und sollten uns dessen immer bewusst sein und dankbar dafür sein. :gut:

babablau
02.05.2013, 14:17
Erstmal vielen Dank für eure Anteilnahme!

@ Jan: bin 34 Jahre

@ Tobias: ja, bei den Ersthelfern werde ich mich noch anständig bedanken, dass versteht sich von selbst. In der Klinik habe ich jedem persönlich meinen herzlichsten Dank ausgesprochen

Ich habe diese Zeilen geschrieben, da mir auch bewusst wurde, wie gut wir eigentlich auch in solch schwierigen Situationen in unserem Land aufgehoben sind. Ich war noch nie in einer solchen Notfall-Situation und auch als Erwachsener noch nie stationär in einer Klinik.
Ich seh halt den Job den diese Leute leisten jetzt schon mit anderen Augen. So ein Erlebnis holt einen schon auf den Boden der Tatsachen zurück und ich habe mir fest vorgenommen, diesen so lange wie möglich nicht mehr zu verlassen. Vor einer Woche waren meine schlimmsten Probleme, ob alles zu meiner/unserer Hochzeit am 1.6. klappt...die Blumen, das Essen, die Kirche.. Das waren wirklich meine Probleme... jetzt isses mir halt nimmer sooo wichtig, ob die Blumen genau so weiss sind, wie wir uns das vorstellen usw.

OrangeHand
02.05.2013, 14:19
Danke.

volvic
02.05.2013, 14:21
:gut:

hadi
02.05.2013, 14:22
Schön, dass sich der erste Verdacht nicht bestätigt hat.

Mr Mille Gauss
02.05.2013, 16:54
Hallo Marco,

erstmal alles Gute, das es Dir soweit gut geht und sich keine Verdachtsfälle bezgl. Schlaganfall bestätigt haben!
Weiterhin wünsche ich Dir, das eure geplante Feier ohne weitere Komplikationen und Aufregungen vonstatten geht!

Leider vergißt man zu leicht was wirklich wichtig ist im Leben....die Gesundheit!
Dies wird einem erst dann bewußt, wenn einem diese abhanden kommt.

Ich wünsche jedem hier im Forum Gesundheit und das Glück jeden Tag voll geniessen zu können!

Janufer
02.05.2013, 18:12
Da schliesse ich mich meinen Vorrednern gerne an. Alles gute zur bevorstehenden Hochzeit.
Und jetzt erst recht...Lebe jetzt, zahle Später!!


Grüsse Jan

RAMichel
02.05.2013, 18:27
Junge Junge, da hast du aber Glück gehabt. Pass bloß auf dich auf. :dr:

babablau
02.05.2013, 19:36
Vielen Dank Leute!!

Hubertus
02.05.2013, 19:44
Also Marco, ich würde da auch in viele Richtungen denken und mich gründlich durchchecken lassen.

Mir ist vor einigen Wochen etwas ähnliches passiert, Herzschmerzen bekommen plus linker Arm schmerzte und ein wenig taub bis zum Ellenbogen - das alles passierte beim Autofahren.

Habe überlegt, anzuhalten und den Notarzt zu rufen - bin aber bis nach Hause gefahren. Zu Hause dann ausgestiegen und sehr wackelig auf den Beinen, in der Wohnung auf die Couch gesetzt, eine ASS 100 zum Blut verdünnen genommen und nach 2/3 Minuten war es, als ob ein Propfen vom Herzen abgeht und das Blut wieder richtig fliesst.

Nächsten Tag dann zum Herzinfarkt Schnelltest und zum Belastungs- EKG, alles ok. Ein paar Tage später zu einer intensiven Herzuntersuchung mit Kontrastmittel (Beobachtung unter MRT oder CT, weiss ich nicht mehr) - ohne Befund.

Mittlerweile denke ich, dass der Ursprung der Probleme in einem Bandscheibenvorfall liegt, der muskuläre Herzprobleme verursacht. Der Bandscheibenvorfall wird seit 4 Wochen mit einer Spritzentherapie behandelt, die die ausgelaufene Bandscheibenflüssigkeit auflöst.

Ich schreibe Dir das als Denkanstoss.

babablau
02.05.2013, 20:10
Hallo Hubertus,
danke für deine Zeilen. Bei mir wurden CT, MRT, Ultraschall der Schlagadern und diverse Untersuchungen mit Strom im Schulter/Arm-Bereich gemacht. Ist hier sogar evtl. ein Arzt im Forum unterwegs, der sich auf Ganzkörper-Checks spezislisiert hat, oder kann mir jemand aus eigener Erfahrung raus einen empfehlen? Wäre klasse. Ich komm Kronach, Oberfranken/Bayern, hätte aber kein Problem damit, wenn ich weiter weg müsste.

ralfsch
03.05.2013, 08:30
Hallo Marco,
ich finde es toll das du deine Geschichte hier so mitteilst.

Mir ist vor ca. 10 Jahren ähnliches passiert ( allerdings ohne Heli ) . Bei mir war es dann ein Herzinfarkt. Bis heute muss ich oft daran denken wie toll und professionell die Teams damals gearbeitet haben. Mir ist bewusst das mir das Leben geretttet wurde.
Auch später auf Station ( als nicht Privatpatient ) war eine super Betreuung und eine herzlichkeit die ihres gleichen sucht.
Leider war ich in den letzten 5 Tagen wieder auf der gleichen Station ( verdacht auf HI ) . Es ist nicht mehr zu vergleichen. Der Stress für die Schwestern und der permanente Personalmangel haben ihre Spuren hinterlassen.

Dir wünsche ich alles gute und wie schon einige andere geschrieben haben , versuch eine weitere Abklärung deiner Beschwerden zu errreichen.

ehemaliges mitglied
03.05.2013, 12:09
Wie sagt man auf Kuba: Hay más tiempo que vida. In diesem Sinne! Alles Gute und nur nach vorn schauen!

babablau
03.05.2013, 12:54
Vielen Dank euch! @ Ralf: wie gesagt, ich war mit der Betreuung rundum zufrieden.. Wünsch dir alles Gute!!

vincentjun
03.05.2013, 21:55
Schön so etwas zu hören.....freut mich für Dich.
mein kleiner Bruder verstarb letzten Oktober mit 35 Jahren.
Dienstag war er beim Arzt und am Mittwoch Abend ging er von uns.

Da sieht man einiges mit anderen Augen....