Fragen zum Hausbau

[Ole]

Hallo liebe Kollegen

Ich bin in der Planungsphase für einen Hausbau. Mein Architekt hat mir nun eine Detaillierte Kostenschätzung gemacht und ich finde den Preis einfach zu hoch. Das Haus hat 824 Qubikmeter Vollumen, die Nettowohnfläche besteht aus ca. 140m2. Das Haus einen Keller, EG und einen OG. Das Haus hat 3 WC`s mit Lavabo und zwei Nasszellen. Der Kostenvoranschlag liegt bei 635`000.- CHF (lebe in der Schweiz), exkl. Land. Das Salär vom Architekten liegt bei 80`000.- CHF. Habe einen Termin für Mittwoch vereinbart, aber möchte vorgängig gerne mal Meinungen austauschen. Wiviel Franken sollte man für den Qubik rechnen?

PS: Der Standart des Hauses ist kein Luxus, eher sehr guter Durchschnitt.

Gruss Mike

[Rollit]

Kann man pauschal nicht sagen - dafür müsste man sehen, was der Kollege alles gerechnet hat und was in der Leistung enthalten ist. Erdarbeiten, Flach- oder Satteldach, Ausstattung, Wu-Betonkeller, Erdwärme, Fensterflächen, Dämmung, Keller ausgebaut etc. etc. Ein Blick in die Pläne würde auch nicht schaden. Ich würde mal sagen das geht in die richtige Richtung. Lieber realistisch als nachher nochmal 100tsd. nachfinanzieren.

[ehemaliges mitglied]

Wobei 1/2Mio. € für 140qm schon ambitioniert ist. Das sollte dann schon Oberklasse sein.

[paddy]

Sehe ich auch so, zumindest in D gibts Premiumlevel schon für weseentlich weniger.

[dpg666]

Sehe ich auch so, zumindest in D gibts Premiumlevel schon für weseentlich weniger.

Für Schweizer Verhältnisse sind CHF 635`000,- für ein (einfaches) Haus nicht abgehoben. Wohne ja auch in der CH - und für
das Geld bekommt man je nach Region nicht einmal eine anständige Wohnung.

Vergleiche doch z.B. mal die Preise in Deiner Region im immoscout24.ch, um einen Anhaltspunkt zu bekommen.
Zu den Architektenkosten kann ich leider - mangels Erfahrungen - keine Aussage machen.

Aber generell gibst Du zu wenig Informationen, um eine fundierte Aussage machen zu können...

[Edmundo]

Sehe ich auch so, zumindest in D gibts Premiumlevel schon für weseentlich weniger.

Nicht überall ;)

[Pappie]

Nicht überall ;)

Naja, es steht dort ohne Grundstück. Die Baukosten gehen nicht soo sehr auseinander.

[siebensieben]

Wer rechnet eigentlich mal fürs Forum die Franken in Euro um? Oder ist die Umrechnung hier allen so geläufig? Im Übrigen: 12% der Baukosten für den Architekten halte ich nicht für überzogen. Und es wird immer erzählt, die Schweiz sei teuer, aber man verdiene da auch mehr als in Deutschland, bezogen auf die gleiche Tätigkeit. Kann ich nicht beurteilen. Mit den paar Angaben da eine Aussage zu treffen, ist, wie so oft, gewagt. Wenn der Architekt doch eine detaillierte Kostenberchnung gemacht hat, müsste man doch sehen, wo da was besonders ins Geld schießt. Also mal bitte mehr Informationen, auch über die Lage des Grundstücks und den Schwierigkeitsgrad, und über die Gestaltung und den technischen Standard. Sonst wird das hier ohnehin nichts.

[paddy]

Nicht überall ;)
Es geht um die reinen Baukosten beim EFH, ohne Grundstück, etc., nicht um die Verkaufspreise für Eigentumswohnungen in München. ;)


.... Für Schweizer Verhältnisse sind CHF 635`000,- für ein (einfaches) Haus nicht abgehoben. Wohne ja auch in der CH - und für
das Geld bekommt man je nach Region nicht einmal eine anständige Wohnung....
Geschosswohnungsbau kann man nicht mit einem EFH vergleichen. Und wie gesagt,
hier gehts um die reinen Baukosten ohne Grundstück, Außenanlage und Architekt.

Bei uns zahlst du für eine Neubau-ETW mit 100m² und Aussicht in Toplage aktuell auch 700 - 800K. Für weniger gibts ein paar Kilometer weiter aber auch schon ein komplettes Haus. Ungewöhnlich ist das nicht.

Das ist beispielsweise in Basel nicht anders als hier, und die Baupreise in CH haben sich ähnlich entwickelt wie in D. Dass sie 40% darüber liegen halte ich aber für unwahrscheinlich.


Wer rechnet eigentlich mal fürs Forum die Franken in Euro um? ...
Im Zweifel der Atzi: ;) http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/128611-Fragen-zum-Hausbau?p=3851669&viewfull=1#post3851669

[switchhousing]

viel Geld für 140 Wohnfläche inkl. Keller=( , Was den der reine Rohbau und der Keller.

[dpg666]

Das ist beispielsweise in Basel nicht anders als hier, und die Baupreise in CH haben sich ähnlich entwickelt wie in D. Dass sie 40% darüber liegen halte ich aber für unwahrscheinlich.


Ich kenne (als gebürtiger Hamburger) die Preise in D. recht gut. Preisabweichungen von über 40% halte ich für durchaus möglich.
Wir sind gerade selbst am Hauskauf in der CH - meine Bekannten und Verwandten sind bei den genannten Preisen geschockt...

Zum Thema regionale Preisgefälle - lass Dir mal ein Haus in Mecklenburg Vorpommern und in Baden W. anbieten.
Ich glaube, dass hier auch unterschiedliche Angebote gemacht werden. In der CH ist es nicht anders.
So ist z.B. im Tessin der Lohn deutlich unter dem Lohnniveau der Grossstädte.

Daher wäre die Region nicht ganz unerheblich. Daher auch der Tipp mit dem Preisvergleich auf einem Immoportal...

[paddy]

Ich habe meinen Beitrag nur eins hinzuzufügen, dann bin ich raus hier.

Man kann auch vor Ort locker 40 % teurer bauen, als der direkte Nachbar, der dieselbe Bude hinstellt. Mike macht also sicher keinen Fehler, wenn er etwas genauer hinschaut, bzw. Vergleichsangebote einholt/einholen lässt, oder sogar klare Vorgaben mit seinem Architekten abspricht, der muss dabei natürlich mitmachen. Ein Freund von mir hat so kürzlich bei gleicher Leistung 15% zur ursprünglichen Kostenschätzung gespart, und zwar in einer Hochpreisregion.

Ach ja, und danke für den heißen Tipp mit den Immobilienportalen... ;)

[Teppo]

Vor zwei Jahren hatte ich mal Preise von Architekten genannt bekommen. Da lag der Quadratmeter-Preis bei 3.000 - 4.000 € pro Quadartmeter, je nach Ausstattung. Das wären bei 140 qm auch schon 560.000 € - vor zwei Jahren und in Deutschland, was tendenziell günstiger ist als die Schweiz. Insofern halte ich die Angaben des Architekten für nicht übertrieben.

Aber unbedingt dran denken: Jede (!!) Baustelle wird teurer als veranschlagt. Als Puffer würde ich aus meiner heutigen Erfahrung rund 30% kalkulieren. Schön, wenn man die dann nicht zur Gänze braucht.

[paddy]

Nochmal. Wir sprechen hier von reinen Baukosten pro Quadratmeter Wohnfläche, ohne Grundstück, Aussenanlage, Architekt. 3 bis 4K ist entweder Schlüsselfertigpreis all inclusive, oder Luxusausstattung. Wenn du aus deiner Sicht 30% Puffer einplanen musst, dann musste entweder x mal umgeplant werden (das passiert Bauherren gerne mal), oder dein Architekt war nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Ich hatte heute Gespräche mit insgesamt drei Architekten, mit denen ich regelmäßig zu tun habe. Die habe ich bei der Gelegenheit mal gefragt, ob ich so daneben liege, denn was weiß ich schon... Die haben mir als Anhaltspunkt folgende Werte durchgegeben, es handelt sich dabei (wie gesagt) um reine Baukosten pro m² Wohnfläche ohne Grundstück, Außenanlage, Architekt, sonstige Nebenkosten, und zwar hier in einem Hochpreisgebiet:

Durchschnitt ab 1.800,-- /m²
Gehobene Ausstattung ab 2.200,-- /m²
Premium ab 2.500,-- /m²
Ab dann nach oben selbstverständlich offen.

Zwei der Herren meinten zu 3.500,-- /m² für guten Durchschnitt: "das ist ja Wahnsinn".

In diesem Sinne, gute Gelingen. :dr:

[Teppo]

Mein erstes ganzes Haus habe ich mit einem sehr renommierten Architekten gebaut. Leider sollte dann der Rohbau soviel kosten, wie als gesamter Bauetat angesetzt waren. Die Gründe dafür waren vielfältig, angefangen natürlich mit einer gewissen Lässigkeit des Künstlers in Kostenfragen über Unvorhersehbares wie leicht kontaminierter Baugrund, der komplett getauscht werden mußte, bis hin zu abgesprungenen Lieferanten, deren Nachfolger die bis dato angebotenen Preise partout nicht mitgehen wollten. Und das war weder eine Elbphilharmonie noch ein Großflughafen, sondern nur ein Wohn- und Geschäftshaus.

Letzten Monat habe ich ein kleines Bad machen lassen. Der akribische Architekt hatte Angebote über 12.000 €, gekostet hat es schließlich knapp 15.000 €. Natürlich erlebt man bei einem Neubau keine Überraschungen mit der vorhandenen Elektrik oder der Bausubstanz hinter den alten Fliesen, dafür gibt es viele andere Stolpersteine, wie mein erstes Beispiel zeigt.

Wer wirklich beim Hausbau auf Nummer Sicher gehen will, muss ein Fertighaus nehmen, am besten noch auf einem Grundstück des Bauunternehmens.

Bauen ist eins der letzten Abenteuer unserer Zeit. Möge der Themenstarter seins genießen.