Prof. Rolex
03.07.2013, 12:22
Liebe Rolex-Fans,
vor 10 Jahren fand der letzte Flug einer Concorde der Air France statt und dies nehme ich einmal zum Anlaß einen kleinen Beitrag über die Concorde in Verbindung mit Rolex zu verfassen. Anhand von drei Rolex-Uhren werden kurz drei Ereignisse in der Geschichte der Concorde nachgezeichnet, die für Triumph, Tragödie und Abgesang eines der technisch faszinierendsten Flugzeuge stehen.
Triumph: Die Rolex GMT-Master von Brian Trubshaw
Der britische Testpilot Brian Trubshaw (*29.1.24, +25.3.01) absolvierte am 9. April 1969 in Filton den ersten britischen Testflug mit dem Prototyp 002 der Concorde, nachdem Andre Turcat bereits am 2. März 1969 den Erstflug mit dem Prototypen 001 in Toulouse absolviert hatte. Damit begann das Zeitalter des Überschalls in der Zivilluftfahrt, ein Triumph der zunächst auch die Auftragsbücher füllte.
Hier sehen wir Brian Trubshaw mit seiner Rolex GMT-Master ca. 30 Jahre nach seinem Erstflug:
http://pics.r-l-x.de/picserv/files/3/Uhren/gmtconcorde2.jpg
http://pics.r-l-x.de/picserv/files/3/Uhren/gmtconcorde1.jpg
(Quelle: Hannes, vermutlich Screenshot vom Discovery Channel)
Trubshaw erzählte mit Schrecken von seinem Erstflug, da während des Fluges beide Höhenmesser ausfielen und somit keinerlei Höhenangabe im Cockpit mehr verfügbar war. Trubshaw brach daraufhin den Flug ab und kehrte nach Filton zurück. Bei der Landung war er dann ohne jegliche Höhenangabe auf sein fliegerisches Gefühl angewiesen und landete die Concorde zwar etwas abrupt, aber sicher:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Concorde-2.jpg
Auch Rolex machte sich die Concorde „zu eigen“, hier beispielsweise in einer Anzeige mit Brian Trubshaw ca. 25 Jahre nach seinem Erstflug:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/RolexConcordeAdvert-1.jpg
(Quelle: Jake´s Rolex World, Blog)
Und hier eine ältere Anzeige von ca. 1969:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/RolexConcordeAdvert-2.jpg
(Quelle: Jake´s Rolex World, Blog)
In dieser Anzeige ist die sogenannte „Concorde-Version“ der GMT-Master 1675/8 mit Stabzeigern anstatt der bekannten „Mercedes“-Zeiger zu sehen. Ich meine mich zu erinnern, daß Peter („EX-OMEGA“) eine „Concorde“-GMT in seiner Sammlung hat.
Der Triumph der Concorde von 1969 währte leider nicht lange. Nach der Ölkrise 1973 wurden 77 Optionen für die Concorde storniert. Ein Flugzeug, welches etwa die 5-fache Treibstoffmenge einer Boeing 747 pro Passagier verbraucht, ließ sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben und paßte offenbar auch nicht mehr in die Zeit. Nur die an der Entwicklung beteiligten Air France und British Airways hielten ihre Optionen naturgemäß aufrecht und so wurden nur insgesamt 16 (!) „Serien“-Concorde gebaut. Der erste kommerzielle Linienflug erfolgte am 21. März 1976 gleichzeitig um 11.40 GMT von Paris und London aus, aber schon 1979 wurde die Produktion der Concorde eingestellt und der Liniendienst später auf die Strecke Paris-New York und London-New York beschränkt. Aus rein technischer Sicht war die Concorde ein großer Gewinn, aber wirtschaftlich ist sie trotz exorbitanter Ticketpreise nie aus der Verlustzone gekommen.
Übrigens absolvierte nur einen Monat vor der Concorde ein anderer „extremer“ Flugzeugtyp ebenfalls seinen Erstflug. Dieses Flugzeug war aber nicht auf Höchstgeschwindigkeit im Überschallbereich, sondern auf maximale Passagieranzahl hin entwickelt worden und ist im Gegensatz zur Concorde ein großer wirtschaftlicher Erfolg geworden. Es fliegt zwar „nur“ im Bereich von Mach 0,85 bis 0,9, transportiert aber bei etwa gleichem Anschaffungspreis (1977: ca. 100 Mio DM) die 4-fache Anzahl Passagiere. Bis Ende 2012 wurden von diesem Flugzeugtyp 1458 (!) Exemplare ausgeliefert und damit fast 100-mal soviel Exemplare wie von der Concorde. Ach so, bei dem Flugzeugtyp handelt es sich um die Boeing 747, den sogenannten Jumbo-Jet.
Tragödie: Die Rolex Datejust von Brigitte Kruse
Nicht nur an die Piloten der Concorde, sondern auch an die Stewardessen und Stewards wurden spezielle Anforderungen gestellt. In einer derartig engen Flugzeugkabine einen First-Class Service zu bewerkstelligen bedarf großer Umsicht und intensiver Schulung. So war es nur wenigen aus dem Personalpool von British Airways und Air France „vergönnt“ den Service in der Concorde auszuführen. Somit bildeten nicht nur die Concorde-Piloten, sondern auch das Concorde-Kabinenpersonal innerhalb der beiden Fluggesellschaften eine kleine eingeschworene und „elitäre“ Gemeinschaft.
Eine der erfahrendsten Stewardessen auf der Concorde war die zum Air-France Personal gehörige deutsche Brigitte Kruse, die mehr als 10 Jahre ihren Dienst auf der Concorde absolviert hat. Nachfolgend sehen wir Brigitte Kruse in der Concorde und auch ihre goldene Rolex Datejust in Mediumgröße mit Präsidentband ist gut zu erkennen:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Kruse-1.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Kruse-2.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
Am 25. Juli 2000 war Brigitte Kruse zum Dienst in dem von der Reederei Deilmann gecharterten Flug AF 4590 von Paris nach New York eingeteilt. Es wurde ihr letzter Flug mit der Concorde.
Es dürfte hinlänglich bekannt sein, wie der Flug AF4590 endete und es gibt viele Veröffentlichungen (richtige und falsche) hierzu. Ich möchte hier ohne Kommentierung einige Auszüge aus dem offiziellen Untersuchungsbericht der BEA zum Absturz der Concorde zeigen:
Synopsis:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-6.jpg
(Quelle: Bureau d’Enquêtes et d’Analyses pour la sécurité de l’aviation,
Accident on 25th July 2000 at La Patte d´Oie in Gonesse (95) to the Concorde registered F-BTSC operated by Air France)
Gesprächsprotokoll Tower:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-1.jpg
(Quelle: BEA, s.o.)
Bild eines japanischen Touristen vom Start der Concorde:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/AF4590-TakeOff.jpg
(Quelle: AP/Toshihiko Sato)
Startbahn kurz nach dem Abheben der Concorde:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-3.jpg
(Quelle: Bureau d’Enquêtes et d’Analyses pour la sécurité de l’aviation,
Accident on 25th July 2000 at La Patte d´Oie in Gonesse (95) to the Concorde registered F-BTSC operated by Air France)
Absturzstelle:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-5.jpg
(Quelle: BEA, s.o.)
Instrumentenbrett des ersten Offiziers:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-4.jpg
(Quelle: BEA, s.o.)
Reifentest mit einem dem verlorenen Teil der DC-10 nachgebildeten Teststreifen:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-2.jpg
(Quelle: BEA, s.o.)
Die Ergebnisse des Untersuchungsberichtes führten zu umfangreichen Änderungen an den Tanks (u.a. Auskleidung mit Kevlar) und den Reifen (komplette Neuentwicklung) der Concorde. Das sogenannte „Grounding“ der verbliebenen Concorde-Flotte nach dem Absturz dauerte bis zum Abschluß der techn. Umbaumaßnahmen und erst am 7. November 2001 wurde der Linienbetrieb wieder aufgenommen.
Aber es hatte sich etwas grundlegendes geändert: Der Mythos Concorde hatte durch den Absturz erheblich gelitten. Waren vor dem Unfall zumeist alle Concorde-Flüge ausgebucht, so waren die Flüge nun plötzlich oftmals nur noch zur Hälfte ausgelastet. Erstmals beklagten sich Passagiere auch über die engen Platzverhältnisse, das immer schon ungewöhnliche Schwingungsverhalten, die Lautstärke, etc. Alles was der Concorde vorher bedingt durch ihren Mythos nachgesehen wurde (Wir fliegen mit der Concorde!), galt nun offenbar nicht mehr (Zwar sehr schnell, aber völlig unbequem!).
Das endgültige Aus für die Concorde war absehbar. Die schlechten Auslastungszahlen in Kombination mit den immer höher werdenden Wartungskosten ließen die immer schon schlechte Wirtschaftlichkeit der Concorde auf ein nicht mehr vertretbares Maß sinken. Am 27. Juni 2003 erfolgte der letzte kommerzielle Flug einer Concorde der Air France und am 24. Oktober 2003 der letzte der British Airways.
Die Concorde war reif für das Museum……
Abgesang: Die Rolex Daytona von Hermann Layher
Auch ein deutsches Museum (nein, nicht DAS deutsche Museum) erhielt ein Exemplar der verbliebenen Concorde-Flotte. Das Technik Museum in Sinsheim besitzt bereits eine Tupolev TU-144 und somit das „andere“ zivile Überschallflugzeug. Dies war offenbar einer der Gründe für die Entscheidung der Air France diesem Museum die Concorde mit der Kennung F-BVFB für den Preis von einem Euro zu überlassen. Hermann Layher ist der Sohn des Museumsgründers und ebenso wie dieser ein „Technik-Verrückter“ und dies meine ich im positiven Sinne.
Den letzten Flug machte F-BVFB von Paris über die Biskaya (dort wurde ein letztes Mal auf Mach 2 beschleunigt) und landete dann in Karlsruhe. Nach dem Ende des Fluges „präsentierte“ sich die Besatzung auf der linken Tragfläche der Concorde:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Concorde-4.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
Der entsetzte Kommentar von Hermann Layher beim Ablick der Crew auf der Tragfläche war: „Die verkratzen mir ja den ganzen Lack!!!“
Und hier sehen wir Hermann Layher bei seinem ersten Rundgang durch nun seine Concorde am Flughafen in Karlsruhe. Auch seine Daytona 16518 ist so gerade noch zu erkennen:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Layher-1.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
In Karlsruhe wurden die Tanks geleert und ein letztes Mal die Triebwerke gezündet. Dann wurden die Triebwerke demontiert, die Tragflächen „gestutzt“, das Seitenleitwerk demontiert und der verbliebene Torso in einer spektakulären Aktion mit einer Maximalgeschwindigkeit von ca. Mach 0,01 nach Sinsheim transportiert.
Hier der Concorde-Torso auf einer Barge während des Transportes über den Rhein:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Concorde-1.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
Hermann Laher mit seiner (nun wesentlich besser sichtbaren) Daytona 16518 auf einem die Transportbarge begleitenden Boot:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Layher-2.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
In Sinsheim wurde dann bis auf die Triebwerke (sie sind separat ausgestellt) die Concorde wieder montiert und an einem Schwerlastkran hängend „flog“ sie ein allerletztes Mal:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Concorde-3.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
Und hier das „finale“ Foto von Hermann Layher mit seiner Concorde (und seiner Daytona 16518):
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Layher-3.jpg
(Quelle: Technik Museen Sinsheim und Speyer)
Übrigens ist ein einziges Teil an der Concorde in Sinsheim, wie auch an so mancher Rolex, nicht ganz original: Hermann Layher hat die Spitze der Concorde vergolden lassen…….
Viele Grüße
Matthias
vor 10 Jahren fand der letzte Flug einer Concorde der Air France statt und dies nehme ich einmal zum Anlaß einen kleinen Beitrag über die Concorde in Verbindung mit Rolex zu verfassen. Anhand von drei Rolex-Uhren werden kurz drei Ereignisse in der Geschichte der Concorde nachgezeichnet, die für Triumph, Tragödie und Abgesang eines der technisch faszinierendsten Flugzeuge stehen.
Triumph: Die Rolex GMT-Master von Brian Trubshaw
Der britische Testpilot Brian Trubshaw (*29.1.24, +25.3.01) absolvierte am 9. April 1969 in Filton den ersten britischen Testflug mit dem Prototyp 002 der Concorde, nachdem Andre Turcat bereits am 2. März 1969 den Erstflug mit dem Prototypen 001 in Toulouse absolviert hatte. Damit begann das Zeitalter des Überschalls in der Zivilluftfahrt, ein Triumph der zunächst auch die Auftragsbücher füllte.
Hier sehen wir Brian Trubshaw mit seiner Rolex GMT-Master ca. 30 Jahre nach seinem Erstflug:
http://pics.r-l-x.de/picserv/files/3/Uhren/gmtconcorde2.jpg
http://pics.r-l-x.de/picserv/files/3/Uhren/gmtconcorde1.jpg
(Quelle: Hannes, vermutlich Screenshot vom Discovery Channel)
Trubshaw erzählte mit Schrecken von seinem Erstflug, da während des Fluges beide Höhenmesser ausfielen und somit keinerlei Höhenangabe im Cockpit mehr verfügbar war. Trubshaw brach daraufhin den Flug ab und kehrte nach Filton zurück. Bei der Landung war er dann ohne jegliche Höhenangabe auf sein fliegerisches Gefühl angewiesen und landete die Concorde zwar etwas abrupt, aber sicher:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Concorde-2.jpg
Auch Rolex machte sich die Concorde „zu eigen“, hier beispielsweise in einer Anzeige mit Brian Trubshaw ca. 25 Jahre nach seinem Erstflug:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/RolexConcordeAdvert-1.jpg
(Quelle: Jake´s Rolex World, Blog)
Und hier eine ältere Anzeige von ca. 1969:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/RolexConcordeAdvert-2.jpg
(Quelle: Jake´s Rolex World, Blog)
In dieser Anzeige ist die sogenannte „Concorde-Version“ der GMT-Master 1675/8 mit Stabzeigern anstatt der bekannten „Mercedes“-Zeiger zu sehen. Ich meine mich zu erinnern, daß Peter („EX-OMEGA“) eine „Concorde“-GMT in seiner Sammlung hat.
Der Triumph der Concorde von 1969 währte leider nicht lange. Nach der Ölkrise 1973 wurden 77 Optionen für die Concorde storniert. Ein Flugzeug, welches etwa die 5-fache Treibstoffmenge einer Boeing 747 pro Passagier verbraucht, ließ sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben und paßte offenbar auch nicht mehr in die Zeit. Nur die an der Entwicklung beteiligten Air France und British Airways hielten ihre Optionen naturgemäß aufrecht und so wurden nur insgesamt 16 (!) „Serien“-Concorde gebaut. Der erste kommerzielle Linienflug erfolgte am 21. März 1976 gleichzeitig um 11.40 GMT von Paris und London aus, aber schon 1979 wurde die Produktion der Concorde eingestellt und der Liniendienst später auf die Strecke Paris-New York und London-New York beschränkt. Aus rein technischer Sicht war die Concorde ein großer Gewinn, aber wirtschaftlich ist sie trotz exorbitanter Ticketpreise nie aus der Verlustzone gekommen.
Übrigens absolvierte nur einen Monat vor der Concorde ein anderer „extremer“ Flugzeugtyp ebenfalls seinen Erstflug. Dieses Flugzeug war aber nicht auf Höchstgeschwindigkeit im Überschallbereich, sondern auf maximale Passagieranzahl hin entwickelt worden und ist im Gegensatz zur Concorde ein großer wirtschaftlicher Erfolg geworden. Es fliegt zwar „nur“ im Bereich von Mach 0,85 bis 0,9, transportiert aber bei etwa gleichem Anschaffungspreis (1977: ca. 100 Mio DM) die 4-fache Anzahl Passagiere. Bis Ende 2012 wurden von diesem Flugzeugtyp 1458 (!) Exemplare ausgeliefert und damit fast 100-mal soviel Exemplare wie von der Concorde. Ach so, bei dem Flugzeugtyp handelt es sich um die Boeing 747, den sogenannten Jumbo-Jet.
Tragödie: Die Rolex Datejust von Brigitte Kruse
Nicht nur an die Piloten der Concorde, sondern auch an die Stewardessen und Stewards wurden spezielle Anforderungen gestellt. In einer derartig engen Flugzeugkabine einen First-Class Service zu bewerkstelligen bedarf großer Umsicht und intensiver Schulung. So war es nur wenigen aus dem Personalpool von British Airways und Air France „vergönnt“ den Service in der Concorde auszuführen. Somit bildeten nicht nur die Concorde-Piloten, sondern auch das Concorde-Kabinenpersonal innerhalb der beiden Fluggesellschaften eine kleine eingeschworene und „elitäre“ Gemeinschaft.
Eine der erfahrendsten Stewardessen auf der Concorde war die zum Air-France Personal gehörige deutsche Brigitte Kruse, die mehr als 10 Jahre ihren Dienst auf der Concorde absolviert hat. Nachfolgend sehen wir Brigitte Kruse in der Concorde und auch ihre goldene Rolex Datejust in Mediumgröße mit Präsidentband ist gut zu erkennen:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Kruse-1.jpg
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Kruse-2.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
Am 25. Juli 2000 war Brigitte Kruse zum Dienst in dem von der Reederei Deilmann gecharterten Flug AF 4590 von Paris nach New York eingeteilt. Es wurde ihr letzter Flug mit der Concorde.
Es dürfte hinlänglich bekannt sein, wie der Flug AF4590 endete und es gibt viele Veröffentlichungen (richtige und falsche) hierzu. Ich möchte hier ohne Kommentierung einige Auszüge aus dem offiziellen Untersuchungsbericht der BEA zum Absturz der Concorde zeigen:
Synopsis:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-6.jpg
(Quelle: Bureau d’Enquêtes et d’Analyses pour la sécurité de l’aviation,
Accident on 25th July 2000 at La Patte d´Oie in Gonesse (95) to the Concorde registered F-BTSC operated by Air France)
Gesprächsprotokoll Tower:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-1.jpg
(Quelle: BEA, s.o.)
Bild eines japanischen Touristen vom Start der Concorde:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/AF4590-TakeOff.jpg
(Quelle: AP/Toshihiko Sato)
Startbahn kurz nach dem Abheben der Concorde:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-3.jpg
(Quelle: Bureau d’Enquêtes et d’Analyses pour la sécurité de l’aviation,
Accident on 25th July 2000 at La Patte d´Oie in Gonesse (95) to the Concorde registered F-BTSC operated by Air France)
Absturzstelle:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-5.jpg
(Quelle: BEA, s.o.)
Instrumentenbrett des ersten Offiziers:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-4.jpg
(Quelle: BEA, s.o.)
Reifentest mit einem dem verlorenen Teil der DC-10 nachgebildeten Teststreifen:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/BEAAF4590-2.jpg
(Quelle: BEA, s.o.)
Die Ergebnisse des Untersuchungsberichtes führten zu umfangreichen Änderungen an den Tanks (u.a. Auskleidung mit Kevlar) und den Reifen (komplette Neuentwicklung) der Concorde. Das sogenannte „Grounding“ der verbliebenen Concorde-Flotte nach dem Absturz dauerte bis zum Abschluß der techn. Umbaumaßnahmen und erst am 7. November 2001 wurde der Linienbetrieb wieder aufgenommen.
Aber es hatte sich etwas grundlegendes geändert: Der Mythos Concorde hatte durch den Absturz erheblich gelitten. Waren vor dem Unfall zumeist alle Concorde-Flüge ausgebucht, so waren die Flüge nun plötzlich oftmals nur noch zur Hälfte ausgelastet. Erstmals beklagten sich Passagiere auch über die engen Platzverhältnisse, das immer schon ungewöhnliche Schwingungsverhalten, die Lautstärke, etc. Alles was der Concorde vorher bedingt durch ihren Mythos nachgesehen wurde (Wir fliegen mit der Concorde!), galt nun offenbar nicht mehr (Zwar sehr schnell, aber völlig unbequem!).
Das endgültige Aus für die Concorde war absehbar. Die schlechten Auslastungszahlen in Kombination mit den immer höher werdenden Wartungskosten ließen die immer schon schlechte Wirtschaftlichkeit der Concorde auf ein nicht mehr vertretbares Maß sinken. Am 27. Juni 2003 erfolgte der letzte kommerzielle Flug einer Concorde der Air France und am 24. Oktober 2003 der letzte der British Airways.
Die Concorde war reif für das Museum……
Abgesang: Die Rolex Daytona von Hermann Layher
Auch ein deutsches Museum (nein, nicht DAS deutsche Museum) erhielt ein Exemplar der verbliebenen Concorde-Flotte. Das Technik Museum in Sinsheim besitzt bereits eine Tupolev TU-144 und somit das „andere“ zivile Überschallflugzeug. Dies war offenbar einer der Gründe für die Entscheidung der Air France diesem Museum die Concorde mit der Kennung F-BVFB für den Preis von einem Euro zu überlassen. Hermann Layher ist der Sohn des Museumsgründers und ebenso wie dieser ein „Technik-Verrückter“ und dies meine ich im positiven Sinne.
Den letzten Flug machte F-BVFB von Paris über die Biskaya (dort wurde ein letztes Mal auf Mach 2 beschleunigt) und landete dann in Karlsruhe. Nach dem Ende des Fluges „präsentierte“ sich die Besatzung auf der linken Tragfläche der Concorde:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Concorde-4.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
Der entsetzte Kommentar von Hermann Layher beim Ablick der Crew auf der Tragfläche war: „Die verkratzen mir ja den ganzen Lack!!!“
Und hier sehen wir Hermann Layher bei seinem ersten Rundgang durch nun seine Concorde am Flughafen in Karlsruhe. Auch seine Daytona 16518 ist so gerade noch zu erkennen:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Layher-1.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
In Karlsruhe wurden die Tanks geleert und ein letztes Mal die Triebwerke gezündet. Dann wurden die Triebwerke demontiert, die Tragflächen „gestutzt“, das Seitenleitwerk demontiert und der verbliebene Torso in einer spektakulären Aktion mit einer Maximalgeschwindigkeit von ca. Mach 0,01 nach Sinsheim transportiert.
Hier der Concorde-Torso auf einer Barge während des Transportes über den Rhein:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Concorde-1.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
Hermann Laher mit seiner (nun wesentlich besser sichtbaren) Daytona 16518 auf einem die Transportbarge begleitenden Boot:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Layher-2.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
In Sinsheim wurde dann bis auf die Triebwerke (sie sind separat ausgestellt) die Concorde wieder montiert und an einem Schwerlastkran hängend „flog“ sie ein allerletztes Mal:
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Concorde-3.jpg
(Quelle: DVD „Adieu Überschall. Die letzte Reise der Concorde Fox Bravo“, Spiegel-TV, 2004)
Und hier das „finale“ Foto von Hermann Layher mit seiner Concorde (und seiner Daytona 16518):
http://img.photobucket.com/albums/v463/MatthiasRBO/Concorde/Layher-3.jpg
(Quelle: Technik Museen Sinsheim und Speyer)
Übrigens ist ein einziges Teil an der Concorde in Sinsheim, wie auch an so mancher Rolex, nicht ganz original: Hermann Layher hat die Spitze der Concorde vergolden lassen…….
Viele Grüße
Matthias