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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : News - Fact or Fake (vorsicht bissig)



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06.05.2005, 19:40
Bundesagentur für Arbeit bekommt neuen Namen

Nachdem die Bundesagentur für Arbeit im letzten Jahr die statistische Grundlage zur Berechnung der Arbeitslosen geändert hatte, stieg die Zahl der Arbeitslosen auf über fünf Millionen. Diese Zahl wurde vom Vorstand der Arbeitsagentur und der Bundesregierung mit der neuen Ehrlichkeit in der Berechnung begründet, da nun auch die arbeitsfähigen Sozialhilfeempfänger in die Statistik mit aufgenommen wurden.
Diese Wende zur Ehrlichkeit soll nun auch in die Namensgebung bei der Bundesagentur mit einfließen. Agenturchef Weise stellte folgenden Plan der Öffentlichkeit vor.
Da die Bundesagentur angesichts der seit Jahrzehnten steigenden Arbeitslosenzahlen, derzeit über keine Möglichkeiten verfügt in der freien Wirtschaft Arbeit zu vermitteln, geschweige denn Arbeit(splätze) zu schaffen, wird sie in das Bundesverwaltungsamt für Arbeitslose umbenannt. Es gab noch Diskussionen, ob sie Bundesverwaltungsagentur heißen soll, doch dazu führte Weise aus: „Eine Agentur wird in der Regel mit Kundenzufriedenheit und Serviceorientiertheit verknüpft und das können wir zur Zeit beim besten Willen nicht bieten.“
Die Fallmanager werden zu Sachbearbeitern von Arbeitslosenakten ernannt.
In Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Accenture wurde ein Leitbild für mehr Ehrlichkeit entwickelt. Die folgenden Leitsätze werden vor allen Eingängen der bundesweiten Dienststellen aufgehängt, um jeden Arbeitslosen direkt anzusprechen:

1. Wir müssen sparen – und zwar bei Ihnen.
2. Wir wissen nicht weiter – deswegen erhöhen wir den Druck.
3. Wir schaffen keine Arbeit – suchen müssen Sie schon selber.
4. Wir sind eine Behörde – erwarten Sie also weder Service noch Motivation.

Um die „Ehrlichkeitsoffensive“ etwas abzufedern, wird das Logo der Agentur überarbeitet, damit sie auf die Besucher einen angenehmeren Eindruck macht. „Schließlich isst das Auge ja mit.“ wird Agenturchef Weise zitiert, der laut Medienberichten als Lieblingsessen deutschen Spargel angibt.

;)

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06.05.2005, 20:09
Gib Gas, rechts is frei!

In Köln (am Rhein) tobt seit gestern der FDP- Bundesparteitag. Er steht unter dem Motto "Arbeit hat Vorfahrt".

Kurzform: Rechts vor links.

Zu den Zielen des Parteitags zählt übrigens auch, die Liberalen vom Image der Spaßpartei zu befreien und die Partei wieder auf stramm marktwirtschaftlichen Kurs zu bringen. Daher mahnte Dasguido gestern einen Richtungswechsel im Lande an.

Kurzform: Hartz IV mit soooo langen Zähnen.

Haue gab's dabei nicht nur für die Thesen von Franz "Münte" Fering, sondern auch für die Unionsparteien, denen Westerwelle vorwarf, sie würden sich zu sehr aus der Kapitalismus- Debatte raushalten.

Jungs, seid nicht feige, lasst mich hintern Baum!

Für seine Ausführungen belohnten die Delegierten Dasguido mit einem achtbaren Wahlergebnis: 80,1% waren der Ansicht, er könne noch was im Amt bleiben.

Oder sie waren der Überzeugung, dass sie auf die Schnelle keinen Anderen finden.

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06.05.2005, 20:18
Rauchen beim Autofahren bald verboten?

Die CDU-Politikerin Katharina Reiche hat in der BILD-Zeitung die Forderung nach einem Rauchverbot in Kraftfahrzeugen erhoben: "Zigaretten am Steuer lenken genauso ab wie telefonieren mit dem Handy." Während Experten bereits ausgerechnet haben, daß sich für Kultraucher Thomas Gsella der Weg von Essen nach Frankfurt/Main von drei auf zwölfeinhalb Stunden verlängern wird, fragen immer mehr besorgte Autofahrer: Was wird als nächstes verboten?

- am Autoradio rumfummeln
- Nase putzen
- sich kratzen (am Sackl usw.)
- an der Heizung rumfummeln
- Brille putzen
- an der Beifahrerin rumfummeln
- an sich selber rumfummeln
- Zeitung lesen (z.B. Auto-Bild, Ich & mein Handy)

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06.05.2005, 20:23
Fischer vor Untersuchungsausschuß: Höhepunkte

Jockel Fischer hat sich in einer zwölfeinhalbstündigen Sitzung zu den Vorwürfen geäußert, die in der sogenannten Visa-Affäre gegen ihn erhoben werden. Der TV-Sender PHOENIX übertug live aus Berlin. Für alle, die nicht dabeisein konnten: die besten Sprüche des Bundesaußenministers:

Kurve gekriegt
"Schreiben Sie rein: Der Fischer ist schuld. Nein, doch besser: Der Fischer ist der beste Politiker aller Zeiten von der ganzen Welt."

Gut gegeben
"Herr... Herr... Herr Uhl, halt: Herr Abgeordneter... was ich, was ich sagen will... ich sage nur.... äh..."

Dick aufgetragen
"Das ist eine unerträgliche Skandalisierung, das. Ich habe bei dieser ganzen Angelegenheit vielleicht nicht die allerbeste Figur gemacht, soviel ist wahr. Auch wahr ist aber, daß neueste amerikanische Forschungsergebnisse vorliegen, wonach leichtes bis mittelschweres Übergewicht sogar als lebensverlängernd anzusehen ist. Alles andere ist sachlich einfach falsch, meine Herren."

Lyrisch
"Wie spricht der Dichter: Wer von euch ohne Stein ist, der gehe ins Glashaus. Alles andere ist doch kalter Tobak, meine sehr verehrten Damen und ***********!"

Kurz und bündig
"Nein."

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06.05.2005, 20:29
Herman-News

Neues von Eva Herman: Die Tagesschau-Sprecherin ist nach Informationen der Bild- "Zeitung" wieder bei ihrem Ex gelandet.

Bei welchem?

Tja, gute Frage. Frau Herman kündigte zwar an, sie werde sich nicht mehr zu ihrem Privatleben äußern, Bild berichtet jedoch, dass sie zu ihrem vorletzten Lebensgefährten zurück gekehrt ist. Und nicht, wie ich befürchtet hatte, zu ihrem ersten Mann.

Als ich las, dass Eva Herman wieder mit ihrem Ex zusammen ist, dachte ich im ersten Moment, die hätte alle Männer in Hamburg durch und müsste wieder von vorne anfangen.

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06.05.2005, 20:35
Brontal krass, ey!

Der Bundeskasper befindet sich derzeit am Bosporus, um dort der türkischen Regierung beim Reformieren auf die Sprünge zu helfen.

Vielleicht sollte bei der Gelegenheit erwähnt werden, dass die Türkei seit dem Jahr 2001 mehr Reformen gestemmt hat, als die Regierungen Schmidt, Kohl und Schröder zusammen.

Natürlich tut er das auf nette Weise. So erklärte Schröder gestern Abend nach seiner Landung in Ankara, er habe keine Zweifel daran, dass der Reformprozess weitergehen werde.

Und wenn Erdogan ihn nett fragt, gibt er ihm vielleicht noch ein paar Tipps zur Belebung des Arbeitsmarktes.

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06.05.2005, 20:40
Steuerlos

Die zurückgebliebenen Kabinettskollegen müssen sich derweil mit langweiligen Steuerfragen rumschlagen. Zentrales Thema dabei bleibt die Frage, wie man die mit der Union vereinbarte Senkung der Körperschaftssteuer von 25% auf 19% gegenfinanzieren kann.

Eine Unvermögensstreuer dürfte dabei nach wie vor als schwer durchsetzbar gelten.

Auch die Erbschaftssteuer dürfte von der Ministerrunde besprochen werden.

Ich kannte mal einen, der konnte Warzen besprechen.

Dabei hat der Finanzhans den Vorschlag seines bayerischen Kollegen Kurt Faltlhauser aufgegriffen, Unternehmer, die Vatis ehemaligen Betrieb (VEB) übernehmen, von der Erbschaftssteuer zu befreien, wenn diese den Laden mindestens zehn Jahre weiterführen und die Jobs erhalten.

Für Telekom- Chef Kai- Uwe Ricke ist da allerdings ne Sonderregelung fällig

Offen bleibt aber auch hier die Frage der Gegenfinanzierung.

Sowie die Frage, woher denn die Kohle für die Behörde kommen soll, die die arbeitsplatzerhaltende Gesinnung der Erben überprüfen soll.

XDream
06.05.2005, 21:01
Vom Juden zum Luden

Die Friedman-Affäre! Von den Titelseiten verdrängt durch pöbelnde Italiener, die sich von Vorurteilen leiten lassen. Aber was interessiert uns die Meinung zweier Machos mit Pastaspoiler, Goldkettchen und Frittierfettfrisur? Genau! Italien haben wir sowieso als Urlaubsland gestrichen, die sprechen dort nicht einmal richtig deutsch!

Zurück zu Profiligalinienzieher Friedman! Sein Fall hat mich wirklich berührt und zum Nachdenken gebracht. Aber nicht, weil es mich auch nur im Mindesten interessiert, was dieser Mann in seiner Freizeit oder während der Sendepausen auf der Toilette treibt. Ob der Michel kokst und hurt, oder ob in Polen eine Flasche Vodka umfällt...

Nein! Worüber ich in durchwachten Nächten intensiv nachgegrübelt habe, ist:

Wie gut kennen wir Frauen unsere Männer wirklich?

Das Beispiel Bärbel Schäfer hat die Angst in deutschen Schlafzimmern neu geschürt! 3 Jahre verbrachte sie mit einem Mann, dessen Aussehen allein ausreicht, um eine Frau vorsichtig werden zu lassen, und trotzdem entging ihr das eine oder andere Detail. Sie glaubte, Michel stehe voll in der Spur, bleibe seiner Linie treu und habe einen Strich unter seine unrühmliche Vergangenheit gezogen.

Nun, "Auslegungssache", werden viele sagen! Der Koksspur folgte er ohne auszuweichen, die Linie atmete er ein und was den Strich angeht, so werden die Damen noch interviewt...

Viele Frauen fragen sich seit Veröffentlichung der pikanten Details (ohne Anchovis): "Kann mir das auch passieren?"

Ja, es kann! Jede von uns kann gebärbelt werden.
Der nette ruhige Familienvater, der zuhause seinen Kindern immer so lieb übers Köpfchen streicht? Auch bekannt als der "Axtmörder", der zuhause nur Maß nimmt, um draußen bei fremden Sprösslingen den richtigen Schwung zu treffen. Zu seiner Frau sagt er, er gehe Golfen, er müsse sein Handicap verbessern. Der Wahrheitsgehalt beträgt 75%!

Oder der Arbeitslose mit den unmöglichen Klamotten, den Sie zuhause bei sich sitzen haben. Der sich vehement weigert, sich die Haare schneiden zu lassen. Würden Sie glauben, dass es sich um einen Zuhälter mit zahlreichem Laufpersonal handelt?
"Das kann nicht sein, nicht mein Manfred! Der geht jeden Abend in seiner ehrenamtlichen Funktion als Gruppenleiter zu dem Treffen mit der 'Vom Weg abgekommenen Christlichen Jugend'"
Sag ich doch!

Die sich hier bietenden Möglichkeiten zum Misstrauen sind enorm. In vielen deutschen Haushalten steht der Lügendetektor schon neben der Brotschneidemaschine und kommt bei den üblichen alltäglichen Fragen "Wo warst Du heute?", "Was denkst Du gerade?", und "Woher hast Du den rosa Slip mit den weißen Spuren darin?" zum Einsatz. Die häusliche Unfallstatistik (80% der Unfälle passieren in der Küche) muss inzwischen stark nach oben korrigiert werden.

Doch selbst nach der schmutzigen Enthüllungszeremonie wissen Männer wie Michelmännchen Friedman sich zu helfen und benutzen einen der Todesstrafe würdigen Trick:

Ein in die Kamera gestammeltes "Ich liebe Dich, es tut mir leid!" schmilzt selbst das eisigste Frauenherz und lässt alle Verfehlungen vergessen.
Bei diesen Worten kann frau nicht anders, als ihm die Ausfallschritte zu verzeihen. Alles wird wieder gut, der Michel hat öffentlich gesagt, dass er Bärbel liebt. Der Kindermörder wird wieder in die Arme geschlossen und der Zuhälter bekommt weiterhin Arbeitslosenhilfe. Happy End.

Ja, liebe Leser, das ist hier ein Suchrätsel! Wo steckt der logische Denkfehler?
Genau! Wir schreien alle "Oooch, wie süß!", weil ein notorischer und hinterhältiger Lügner seiner Alibi-Frau sagt, dass er sie liebt. Der Mann, der vor noch nicht allzu langer Zeit behauptet hat, er kenne Koks nur als Heizmittel für den Brennofen, und für den eine Bordsteinschwalbe eine tiergeschützte Vogelart war.

Was sagt uns das? Bärbel glaubt echt jeden Scheiß!

Ach ja, präventiv und bevor ich es vergesse: Ich liebe Euch Alle!


;) ;)

XDream
06.05.2005, 21:51
Anonyme Maskuline

Abends manchmal einen sitzen. Morgens immer einen stehen. Ja, ich bin ein Anonymer Maskuliner. Und schäme mich nicht mal dafür.

Es gibt einfach keine Helden mehr. Besser: Es gibt keine deutschen Helden mehr. Draußen im Park prügeln sich muskulöse Weißrussen olympiareif, an der Ecke stelzen albanische Pimps in voller Pracht ihres Berufsstandes und die kleinen, gutgekleideten Dealer aus Schwarzafrika haben auch mehr Stil als ihr deutscher Kollege, dieser Penner im BW-Parka mit dem kaum erträglichen, fränkischen Akzent.
Und der Verfall kennt ja keine Grenzen. Wir haben Ralf Bauer und die Tunte, die im ZDF mit den alten Weibern Kaffeeklatsch hält. Die anderen haben Sean Connery und Larry King. Bloß mal so am Rande erwähnt.
Wo sind die knorrigen Eichen? Verschollen hinter schwedischer Kiefer und toskanischen Kräutern.

Bei den Fußballnationalkichern (kein Schreibfehler!) haben wir geduldig zugeschaut, wie man sich weichspülermäßig in die untere Provinzliga geschmust hat.
"Ja, das Nachwuchsproblem."
"Klar."
"Ja, der Trainer."
"Mhm. Problematisch."
"Ja, das Wetter."
"Sei mir bloß ruhig."
Wahrscheinlich kneift auch noch der Sportslip ganz fies im Schritt. Kennt ja jeder.

Und überhaupt gibt's ja zur Rettung des Selbstwertgefühls zum Glück Schumi. Wenn er mal bei einem Rennen über die ersten drölf Sekunden raus kommt. Meistens steht er beim ersten Boxenstop der Kolleschen schon zitronenkinnreckend im frischgebügelt-april frischen T-Shirt vor einem großen Mikrofon und erklärt die Lage.
Erklärt hat ja seinerzeit auch Axel Schulz eine Menge. Bloß nie, warum ein Boxer der permanent auf die Ömme kriegt trotzdem irgendwie irgendwas zu melden haben soll. Okay, man wird demütig im Laufe der Jahre. Sensibel und einfühlsam. Verständnisvoll für die Schwächen. Aber *****n die Säcke uns nicht an?

Doch. Sie *****n. Gewaltig.

Während eine Generation von Nach wuchskickern mehr Zeit auf die exakte physiognomische Replik einer Möllerschen-Heulsusen-****** verwendet als auf ein paar knackige Fallrückzieher und während im Boxcenter mehr über Vor- und Nachteile von Shampoo-und-Spülung-in-einem diskutiert wird, statt dem Sparringpartner mal eben locker die Scheiße aus dem Leib zu punchen, während also all dies Unsägliche täglich vor unseren Augen geschieht, ziehen die anderen lächelnd an uns Teutonen vorbei. Alle. Immer.

Wenn Mann sich nun zurücklehnt und einen klitze kleinen Moment den Schmerz der Welt ignoriert, dann muss er sich gestehen: in Germanien haben jetzt die Mädels die Hoden an. Die Potente ist cool, die Setlur ist cool und sogar Nina-Alles-Wird-Gut-Ruge hat was. Liste beliebig zu erweitern.

Die Frage muss lauten: Woher kommt ********dreck?

Vereinfachend die Diagnose: Eine Generation von Brigitte lesenden Buben hat die deutsche Männlichkeit in die Knie gezwungen. Nimmt man jetzt noch den verheerenden Einfluss von Cosmopolitan und Mona Lisa hinzu so erstaunt es zutiefst, dass überhaupt zeugungsfähige Exemplare der Gattung existieren.
Was bleibt, ist Schweigen und die McDonald's-Tüte. Im Hinterkopf vielleicht ein mikroskopisch kleiner Hoffnungs schimmer, dass es da draußen doch noch jemanden gibt, der das Deutsche Waffenjournal abonniert hat, dass es doch noch jemanden gibt, der sich morgens erssma gähnend die Eier kratzt, kurz: dass es da draußen doch noch einen echten, deutschen Mann gibt.

Falls Du Dich angesprochen fühlst und mit Sicherheit weniger als drei Slipeinlagen-TV-Spots kennst: Bitte dringend in der Redaktion melden, Zuschriften werden ehrfürchtig vertraulich behandelt.

PS: Nein, Rudi Völler und: Nein, Wolfgang Petry, äh, ihr seid nicht gemeint. Sorry, Jungs, Pornobalken und Minipli reichen nicht ganz. Dranbleiben, wird vielleicht.


;)

XDream
06.05.2005, 22:10
Affen mit Waffen


In dem Land der unbegrenzten Dummheiten will ein Mann den Krieg, notfalls mit Gewalt.
Deutschland sagte: "Ohne uns!"
Frankreich sagte: "Tête moi le dard, enculé!"
George W. Bush, der sich ungern einen idiotischen Schw***lutscher nennen lässt, nimmt das den Baguette-fressenden Schw***teln übel und spielt mit dem Gedanken, seine Kampfjets bei der Rückkehr aus dem Irak einen Schwenk über Frankreich fliegen zu lassen. Nur zum Ballastabwurf, versteht sich.

Deutschland hingegen hat Glück gehabt. Unsere traumatische Vergangenheit hat uns zu bekennenden Pazifisten gemacht. Schließlich wurde uns gut 58 Jahre lang immer wieder eingebleut, dass

1. Krieg böse ist, und
2. Krieg mit deutscher Beteiligung besonders böse ist.

Wie sollen wir da plötzlich einen Sinn fürs Militärische entwickeln?
Das versteht sogar ein Yankee wie George Bush, der selbst seine Erbschuld bewältigt, indem er in monatlich stattfindenden Rollenspielen in der Schlacht am Illinois River dreckigen Rothäuten die Federn verbiegt.

Stattdessen stärken England, Australien und Polen den stolzen amerikanischen Rücken. Was hat sich Bush nur bei Polen gedacht? Es mag wohl helfen, wenn Husseins kompletter Fuhrpark samt Panzern gestohlen wird, aber ansonsten taugt das "Militärische Entwicklungsland", wie Donald Rumsfeld die Polska Milicja gerne zärtlich nennt, höchstens zum Bierholen.

Um George W. Bush und seine Hintergründe zu verstehen, muss man den gemeinen Amerikaner an sich verstehen lernen. Das Land der unbegrenzten Geschmacklosigkeiten ist nicht wirklich so frei, wie es uns versucht glaubhaft zu machen. Nur wo "Freedom" draufsteht, ist auch wirklich "Freedom" drin.

Der gemeine Amerikaner an sich

Der Feld-Wald-und-Wiesen-Amerikaner ist im Grunde ein Lemming, der sich gerne sagen lässt, was er tun soll. So wird nicht umsonst in roter Signalschrift darauf hingewiesen, dass die Pizza VOR dem Backen aus der Verpackung zu nehmen ist und NACH dem Backen heiß sein KÖNNTE. Wer sich schon einmal an einem heißen Pizzakarton die Finger verbrannt hat, weiß, was ich meine.

Gott spielt eine große Rolle in amerikanischen Wohn-, Ess- und Schlafzimmern und wird gerne für alles verantwortlich gemacht. So sagen sich ca. 80% der Bevölkerung, dass Gott, hätte Er keine Übergewichtigen gewollt, Er auch kein Fast Food erschaffen hätte.
Bush sagt sich analog dazu, dass Gott das World Trade Center hätte unterirdisch errichten lassen, hätte Er keinen Krieg gewollt.

Das Volk hinter dem großen Teich genießt in der Regel eine prüde Erziehung. Und gemeint ist wirklich: in der Regel! Tampons mit US Trade Mark haben die Beschaffenheit und den Tragekomfort einer toten Zwergmaus (gibt es auch als tote Ratte für die starke Blutung). Der geriffelte o.b., sowie seltsamerweise Papiertaschentücher sind unbezahlbare Luxusgüter, was die menstruierende Frau wohl an ihre Erbsünde erinnern soll.

Auch sexuell locken die Cowboys keine Französinnen hinter dem Ofen hervor und selbst die einheimischen Frauen verzichten nach 3 bis 4 Versuchen enttäuscht auf den Akt als solchen und widmen sich ganz ihren 3 bis 4 Nachkommen. Der verschmähte Mann beschäftigt sich daraufhin mit seinen 3 bis 4 Nutztieren, 3 bis 4 Nutzpflanzen und 3 bis 4 Nutzhölzern und entwickelt so von Generation zu Generation ein immer krankhafteres Sexualverhalten.

Wenn Sie zum Beispiel in den USA über den Homeshopping-Kanal einen Entsafter kaufen, bekommen Sie gleich einen Stapel Audiokassetten mitgeliefert. Sie fragen sich bestimmt, was man auf solchen Kassetten hört! Den akustischen Unterschied zwischen einer Grapefruit und einer Orange beim Auspressen? Wie pervers muss man sein, um sich so etwas anhören zu wollen!

Falls keine Saftgeräusche zur Hand sind, schaut der durchschnittliche Amerikaner mit Vorliebe War Movies mit Mel Gibson, macht Picknicks mit Schießübungen für die ganze Familie oder unterhält sich mit unschuldigen deutschen Touristen eindringlich über das Kriegsverhalten Deutschlands. Der USA ist ihre militärische Potenz enorm wichtig und so lassen sie ihre Hosen runter und hissen die Flagge, wo immer es geht.

Die 08/15-Amerikanerin wird das erstemal mit 17 schwanger und heiratet mit 18 ihren Stecher, den Quarterback der heimischen Footballmannschaft, von dem sie sich 3,5 Jahre und 3 Kinder später wieder scheiden lässt. Im Schnitt hat ein amerikanischer Mann 2,7 Exfrauen und 3,1 Kinder, für die er allesamt Unterhalt zahlen muss. Welcher Mann ist da nicht bereit, in den Krieg zu ziehen und für sein Vaterland zu sterben?

Und nun seien Sie ehrlich! Hätten Sie mit dem Hintergrund nicht auch das Verlangen, jeden der Sie ärgert, die Treppe runterzustoßen und dann zu rufen: "Kerl, lauf doch nicht so schnell!"


;)

Marci
06.05.2005, 22:15
was fürn geiler thread................. :D :D ;)

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06.05.2005, 22:34
SPD möchte 5 Prozent Hürde abschaffen

Die SPD liegt laut einer aktuellen Umfrage unter der 30 Prozent Marke. Viele SPD Politiker sind über diesen Absturz in der Wählergunst entsetzt und fordern ein nachhaltiges Umsteuern um den Schaden für die SPD zu begrenzen.

Um die schlimmsten Szenarien nicht Wirklichkeit werden zu lassen, hat Bundeskanzler Schröder eine weiteren Punkt in seine Agenda 2010 mit aufgenommen. Er möchte die 5 Prozent Hürde abschaffen. Der Kanzler wird mit den Worten zitiert: „Ich bin verpflichtet, eine vorausschauende Politik für die Partei zu machen. Auch wenn mich diese Forderung als Pessimisten erscheinen lässt, meine Devise ist, erst kommt die Partei, dann komme ich.“ Gerhard Schröder sieht die Existenz der Volkspartei SPD als unverzichtbar für Deutschland und die Demokratie.

Der Vorsitzende der FDP "Das" Guido Westerwelle und der Vorsitzende der PDS Lothar Bisky haben eine gemeinsame Erklärung herausgegeben, in der sie diesen Vorschlag umfassend unterstützen. Westerwelle sieht die FDP zwar in einem stabilen Aufwind, allerdings unterstützt er das Vorhaben um die festgefahrene Parteienlandschaft in Deutschland wieder zu beleben. Bisky dagegen ist empört über die Behandlung der beiden an den „Katzentisch“ verbannten PDS-Abgeordneten Petra Pau und Gesine Lötzsch und möchte gerne mehr Genossen zur Unterstützung in „die Höhle des Löwen“ schicken: „was da gemacht wird, das ist ja unverschämtes Mobbing von aufrechten Demokraten."

Angela "Angie" Merkel schaltete sich nicht in diese Diskussion ein, sie überlegt laut Vertrauten lieber, ob sie sich während der Zeremonie zur Bestimmung der Kanzlerkandidatin der CDU/CSU zum Zeichen ihrer Vormachtstellung gegenüber der „Männerbastion“ der Ministerpräsidenten Ede "Scatman" Stoiber, Wulf und Koch ein kleines goldenes Krönchen aufsetzen lassen soll.

;)

XDream
06.05.2005, 22:45
Westerwelle nimmt an Spitzengespräch teil

Die Spitzen von CDU/CSU, Angela Merkel und Edmund Stoiber, haben sich in einem Treffen mit der Regierungskoalition bestehend aus Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer am 17.März vor allem über die hohe Arbeitslosigkeit verständt.

Nachdem es einige konstruktive offene Briefe gegeben hat sind sich nun alle einig, dass der Durchbruch nur durch persönliche Gespräche erzielt wird.
Der Parteichef der FDP Guido Westerwelle hatte im Vorfeld im ARD Morgenmagazin die Beteiligung aller Parteivorsitzenden gefordert.

Bundeskasper Gerhard Schröder sicherte Westerwelle daraufhin umgehend eine Beteiligung zu „selbstverständlich wird er eine der Bedeutung seiner Partei angemessene Rolle in den Gesprächen spielen“.
Der Kanzleramtschef Frank Walter Steinmeier, der mit der Einbindung des FDP-Vorsitzenden in die Gespräche beauftragt wurde, spricht von einer ganzen Palette an Möglichkeiten „da kommt vom Catering, der Vobereitung der Technik, der Sicherheitsüberprüfung bis hin zur Endreinigung einfach alles in Frage“.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den kleinen Sonderwünschen der Politiker. Angie Merkel trinkt gerne ein Gläschen Rotkäppchensekt um sich in die richtige Verhandlungsstimmung zu bringen. Edmund "Scatman" Stoiber mag es lieber deftig mit einem Maß Bier und einer Weißwurst. Joschka Fischer nimmt bei diesem Treffen nur ein Glas Wasser und etwas Obst zu sich, da er danach noch einen Marathon laufen wird. Der Bundeskanzler verspeist wie üblich einen Hummer, den er eigenhändig vor den Augen der Gäste zerlegen wird.

Da Westerwelle als Allroundtalent in so vielen verschiedenen Gebieten sattelfest ist, wird er je nach Bedarf als Springer eingesetzt.
Schröder habe Steinmeier noch zugerufen „und sag’ dem Westerwelle er soll wieder seine lustigen Schuhe mit den 18% mitbringen.“ Diese Schuhe mit der bedruckten Sohle hatte Westerwelle vor der Bundestagswahl 2002 in einer Fernsehshow getragen. Joschka Fischer hat vorgeschlagen „immer wenn wir nicht weiterkommen, kann der Guido ja in einem lustigen Kostüm reinkommen und uns was Witziges erzählen“.

Westerwelle wird wahrscheinlich auch die Generalsekretärin der FDP Cornelia Pieper mitbringen, damit sie in der Küche bei den Appetithäppchen helfen kann.

;)

XDream
06.05.2005, 22:55
Ron Sommer verantwortlich für Aktiencrash im Jahr 2000

Die Deutsche Telekom hat ihre ausgegliederte Tochter T-Online nun zurückgekauft. Dies geschah zu dem sehr niedrigen Preis von 8,99 Euro je Aktie bzw. einem noch schlechteren Tausch in Telekom Aktien. Gemessen an dem Ausgabepreis im Jahr 2000 von 27 Euro konnte bei den Anlegern keine Freude aufkommen.

Damit ist der Deutschen Telekom und ihrem Chef Kai-Uwe Ricke aus wirtschaftlicher Sicht ein Husarenstück gelungen. Erst hat das Unternehmen die Online-Sparte ausgegliedert um sie schlagkräftig ins raue Rennen um Marktanteile im Cyberspace zu schicken. Nachdem die Zukunftsfähigkeit der Online Tochter, gerade im Hinblick auf das Telefonieren per Internet (VoIP), das Mutterunternehmen zu überholen drohte, wurde die Tochter schnell wieder eingegliedert.

Was allerdings wie das Ergreifen der Gunst der Stunde erscheint, ist laut Insiderinformationen ein langer und strategisch kalkulierter Plan von dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Telekom Ron Sommer und seinem Berater Klaus Esser.

Der Plan sah die Ausgliederung der Online-Tochter vor, um am boomenden Internetmarkt finanziell teilzuhaben. Natürlich sah Sommer auch die steigende Bedeutung von T-Online voraus und entwarf die Strategie, durch einen starken Rückgang der Aktienkurse zu einem Spottpreis an die teuer verkauften Aktien der Internettochter zu kommen. Intern rechtfertigte er sich später für die Stärke des Abschwungs „das es der größte Kursrückgang seit 70 Jahren wird, habe ich nun auch nicht gewollt“.

Wegen massiver Beeinflussung der internationalen Finanzmärkte soll sich Ron Sommer nun vor Gericht verantworten. Die Vorsitzende Richterin Brigitte Koppenhöfer wird vor allem die Frage klären müssen, wie Ron Sommer die Beeinflussung der internationalen Finanzmärkte überhaupt gelang, doch sie ist zuversichtlich: „Der Prozess gegen Esser hat mir viel Spaß gemacht. Sommer endet auch auf -er, ich erwarte also keine unüberbrückbaren Schwierigkeiten und freue mich schon auf den ersten Prozesstag.

Der damalige Werbestar der Telekom Manfred Krug, der in diesem Zusammenhang um eine Stellungsnahme gebeten wurde, ließ über seinen Anwalt verlauten: „Was interessiert mich denn mein Geschwätz von gestern?“.

Viele der geprellten T-Online Aktionäre wissen nun nicht, wie sie nächsten Monat noch ihre hohen Telekom Grundgebühren bezahlen sollen. Den ehemaligen Anlegern bleibt nur noch übrig zu sagen: „Ich leb’ offline wegen T-Online“.

Die Aktionäre der Deutsche Telekom dürfen gespannt sein, ob auch Kai-Uwe Ricke zu solch visionären Zukunftsstrategien in der Lage ist und in welchem Licht die neuen Tarifmodelle in ein paar Jahren betrachtet werden können.

;)

Virtuose
06.05.2005, 23:02
Bitte bitte bitte

Diesen Thread unbedingt fortsetzen. Es ist mir egal ob du eine oder viele oder keine Rolex hast. Deine Postings lesen sich so, als hättest du eine Billig-Uhr.

Was für ein Glück, dass ich auch noch eine Swatch habe. Wenn ich die abends im In-Restaurant anziehe, dann umgibt mich der Nimbus des Intellektuellen.

Also schreibe weiter, die meisten hier verstehen es sowieso nicht.

XDream
06.05.2005, 23:33
ich danke dir .... meine sammlung umfasst inzwischen 27 uhren... aber du hast recht .... eine rolex gehört (noch) nicht dazu... (vielleicht bin ich zu wählerisch)... ;)

aber meine schätzchen machen mich dennoch sehr glücklich, denn trotz meiner uhren bin ich immer "zeitlos" geblieben ...

aber um alle zu beruhigen ... die nächste wird ne SD sein... aber keine neue sondern eine vintage mit für mich eigener geschichte... ;)

gruss
XDream

P.S.: selbstverständlich werde ich diesen thread fortsetzen (wenn gewünscht) um unseren vielleicht manchmal etwas tristen alltag etwas aufzuhellen....

XDream
06.05.2005, 23:43
CIA Direktor Porter Goss: „Der Irak gehört zum Territorium der USA.“

Der Geheimdienst der Vereinigten Staaten von Amerika (CIA) hatte nun auch offiziell bestätigt, dass es im Irak keine Massenvernichtungswaffen gegeben hat. Der damalige Machthaber Saddam Hussein stellte sein Programm für chemische Waffen bereits 1991 ein. Doch nun verkündete der Chef der Central Intelligence Agency eine überraschende Nachricht.

Es könne lückenlos bewiesen werden, dass der Irak ein integraler Bestandteil des Hoheitsgebietes der USA sei.
Anhand einer Simulation der Erdgeschichte konnte der CIA Chef in einer Videodemonstration vor den Vereinten Nationen zeigen, dass sich das Gebiet des heutigen Irak noch vor 500 Millionen Jahren an der heutigen Ostküste der USA befand. Durch ein Erdbeben und die darauf folgende Wanderungsbewegung der Erdplatte sei diese im Laufe der Zeit an ihrer heutigen Stelle angekommen.

Aus dieser Tatsache ergeben sich weitreichende Konsequenzen. Das Irakproblem wird dadurch zu einer innerstaatlichen Angelegenheit der USA. Alle ausländischen Truppen wurden aufgefordert, das Hoheitsgebiet der USA sofort zu verlassen. Im neuen 51. Bundesstaat der USA wurde der Ausnahmezustand verhängt, da nur so der andauernde Einsatz des Militärs verfassungsrechtlich möglich ist. Gegen Terroristen werde von nun an mit aller Härte vorgegangen. Präsident Bush wurde sofort von dieser erstaunlichen Wende in der Irakkrise unterrichtet und zeigte Führungsstärke.

Die Wahlen am 30 Januar werden annuliert und der ehemalige Premierminister Allawi wird der Senator des Bundesstaats Irak in Washington. Im gesamten Gebiet des Iraks gilt nun die amerikanische Verfassung.

Der Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zeigte sich erleichtert, da er nun endlich in der Lage sei, gegen die schlimmen Zustände in den irakischen Gefängnissen, manche Berichterstatter sprechen sogar von systematischer Folter, effektiv vorzugehen.


;)

XDream
07.05.2005, 06:47
Heißa, hopsa, Kinderknast!

Amerikanische Erlebnispädagogik sorgt für Unmut bei fünjährigen schwerstkriminellen Kindergartenkindern. Polizisten in Florida fordern blagensichere Westen.Papierkugelverbot geplant.

Während in Deutschland noch immer die Pest der antiautoritären Erziehung um sich greift, die unsere Kinder mit Erlebnis- und Kuschelpädagogik zu verweichlichten Heulsusen verzieht, zeigt Uncle Sam uns mal wieder, wie's gemacht wird. Die christlichen Cowboys jenseits des Atlantiks wissen halt, wie effektive Kindererziehung auszusehen hat: "Fünfjährige brauchen viel Liebe und Beachtung, aber auch Handschellen und Knast ," lautet hier die Devise.

Im "Sunshine State" Florida bereits harte Realität: Dort wurde ein fünfjähriges Mädchen von vier Polizisten aus dem Kindergarten in Handschellen abgeführt. Die junge Gewalttäterin hatte wehrlose Notizzettel zerrissen, um dann in un-amerikanischer Weise auf dem Tisch herumzuspringen. Als die Kindergärtnerin sie aufhalten wollte, schlug das kleine Biest gnadenlos zu. Mit letzter Kraft konnte die schwer verletzte Frau die Polizei alarmieren.

Erst nach einem langen, gefährlichen Kampf gelang es den Beamten, das wilde Mädchen dingfest zu machen. "Das war verdammt knapp," erzählt Officer Callahan, während er einen Schluck aus seinem Flachmann nimmt. "Die Kleine war bewaffnet: Sie hatte Gummibärchen und Papierkugeln. Wir hätten draufgehen können!" Polizeichef Bronson lobte das behutsame Vorgehen seiner Männer, findet aber, dass Sicherheit immer vorgehen müsse: "Ein finaler Rettungsschuss wäre angemessen gewesen."

Bei ihrer Festname weinte die minderjährige Verbrecherin. Doch für inszenierte Gefühlsausbrüche kann die traumatisierte Belegschaft kein Verständnis aufbringen. "Was flennt die dumme Göre eigentlich rum? Man hat doch sogar extra kleine Plastikhandschellen für sie besorgt," meint Erzieherin Linda McLane. "Mit der wird es noch einmal böse enden."

Da könnte sie recht behalten, denn in Florida steht auf "unfügsames Betragen" immer noch – die Todesstrafe. "Kind hin oder her – wir können nicht mit zweierlei Maß messen," lässt Jepp Bush verlauten. Der Gouverneur befürchtet, man könne ihm vorwerfen, er würde nur Schwarze, Latinos und Arme hinrichten lassen. Außerdem schätzt er die erzieherische Wirkung solcher Maßnamen: "Wir schicken sie auf den elektrischen Stuhl. Das wird ihr eine Lehre sein."

;)

XDream
07.05.2005, 07:10
Männer, Frauen und das Shoppen

Ich erzähle niemandem etwas Neues, wenn ich sage, dass dauerhafte Harmonie zwischen Mann und Frau schwierig oder gar unmöglich ist. Jede Seeanemone pflegt wesentlich einfachere Symbiosen als die, die wir uns zwischenmenschlichen immer wieder auferlegen.

In jahrelangen Studien habe es aber sicher nicht nur ich, sondern vermutlich auch genug andere Männer gemerkt, dass in der Erregbarkeitsskala, Kleidung noch weit vor Komplimenten, Klitoris, Kosenamen oder Kultur kommt. Im Grunde mögen wir Männer nämlich Shopping total, nur werden wir meistens ganz falsch interpretiert. Oft wird uns Desinteresse vorgeworfen, wenn wir auf eine Frage, ob wir dieses oder jenes mögen, nicht direkt reagieren. Diese Schlussfolgerung ist aber grundverkehrt, weil wir vermutlich gerade nur eine Frau mit größeren Titten als die der eigenen Begleiterin gesehen haben, die Umkleidekabine im Kaufhaus neben der der Freudin nicht ganz zugezogen war oder der Blick auf die Dekorateuse im Schaufenster interessanter war, als das textile, direkt daneben platzierte Objekt der weiblichen Begierde. Aber mal ehrlich - können wir uns leisten so ehrlich zu sein? Es gibt nichts Fataleres als einen "Du liebst mich nicht”-Heulkrampf oder eine "Du Schwein”-Ohrfeige im oder vor dem Klamottentempel. Da könnten wir auch gleich öffentlich im Bahnpendelverkehr wild herum onanieren. Das Stadtgespräch wäre uns in beiden Fällen sicher. Letztendlich müssen wir, als zum mit-shoppen genötigter Mann, auch immer daran denken, dass die Kreditkarte im Stellenwert weit vor Wahrheit oder Lüge kommt.

Wer ein wenig in einem solchen oder ähnlichen Szenario gut aus der Wäsche gucken möchte, sollte es mit ein wenig Übung locker schaffen, dass man bald den Ruf eines wahren Galan geniessen kann, sofern man das möchte. Falls man sich jedoch später noch einmal der Partnerin entledigen möchte, sollte man ganz einfach wieder nur in dem üblichen Trott verfallen.

Hat man zum Beispiel eine Freundin vom abgemergelten, durchgekifften Schlag einer Kate Moss, also irgendwo zwischen Konfektionsgröße Bulimie und 32, dann dürfte eure erste Anlaufadresse und Shoppingmeile sicher sowas wie H&M sein. H&M steht nicht grundlos für hässlich&mager, wie ihr sicher bei eurem ersten Besuch, ob alleine oder zu zweit, bemerken werdet. H&M Klamotten sind fast zu 100% meistens sehr bunt und grobmustrig und das mit vollem Kalkül. Da fällt es kaum auf, wenn Frau sich nach der nächsten Fressattacke wieder den Finger in den Hals steckt und dabei ein bisschen die nabelfreie Bluse voll****t. H&M Klamotten sind ja auch designed "to fit every mood”. Da ist was Wahres dran. Falls aber eure Freundin nun doch nicht ganz so knochig, 14 oder völlig desillusioniert ist, dann sollte man wirklich um jeden Preis vermeiden, seine Begleiterin in die Nähe eines H&M Ladens zu bringen. Das endet sonst nur in Depression und weinerlichem Getue und ihr müsst unter Garantie die nächste Brigitte Diät mitmachen oder es gibt am Abend nichts warmes zu essen mehr - und das mindestens bis zum nächsten Versuch, etwas bei H&M zu erstehen, wo die Knöpfe von Hose oder Bluse nicht zu gefährlichen Geschossen werden sollen.

Teil 2 folgt ;)

XDream
07.05.2005, 07:16
Nicht minder gefährlich und mit dem Risiko von starkem Fehlverhalten belastet, sind zum Beispiel Bekleidungsversuche bei Ulla Popken oder ähnlichem Tempeln für die Frau jenseits von Gut und Böse, 100 Kilo oder typischer Seerobbenstatur. Wenn ihr also wirklich, und ich meine damit, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt, so eine Partnerin habt, die ihr Gewicht nicht "kennt” (was nur soviel heisst wie, zu feige es auszusprechen), und mit dieser in einem Übergrößenpalast nach Kleidung Ausschau haltet, dann versucht nicht immer direkt an ihrer Seite zu sein. Falls sie euch jedoch im festen Amazonengriff mitschleift, dann solltet ihr es tunlichst unterlassen, so etwas wie "Das macht dich total schlank” zu sagen. Dicke Frauen sind meistens ziemlich realitätsnahe Menschen und wissen mittlerweile mehr als gut, dass selbst die dünnsten Längsstreifen aus der Statur einer Bruttoregistertonne noch immer kein graziles Reh machen. Hingegen positiv macht es sich, wenn man seinem Lieblingsmoppel einen ordentlich Klaps auf das ausladende Gesäß in der anprobierten Hose gibt, auch wenn dieser dann noch 2 Tage später vibriert. Frauen dieses "Schlags” fühlen dadurch direkt eine Art Bestätigung, dass euch das zusagt, auch ganz ohne Worte. Bleibt nur zu hoffen, dass sie dadurch nicht auch noch viel mehr fühlen wird und nach dem Shoppingbummel über euch her fällt.

Der Durchschnittstypus Frau ist da schon einiges einfacher, aber auch hier kann man sich, sofern man nicht wirklich wachsam in seiner Wortwahl oder seinen Handlungen ist, gut in die Nesseln setzen. Was ich einige Male als besonders fatal erlebt habe, ist der Kauf von Wäsche. Ich bin mir mittlerweile fast todsicher, dass das nicht unsere Materie ist und wir uns da
a) nicht einmischen sollten, außer vielleicht möglichst diplomatisch "ja” und "Amen” zu sagen und
b) nie versuchen sollten, unserer Partnerin Wäsche zu schenken. Das geht garantiert in die Hose.
Wer nun allerdings doch seiner Liebsten beim Wäschekauf zur Seite stehen mag, weil er nur bei Feinripp, blau oder Strapsen noch etwas im Schritt spürt, soll das natürlich gerne tun. Geht ihr dabei allerdings hin und schlagt eurer Freudin etwas vor, was auch nur entfernt den Anschein eines Push-Up hat, dann könnt ihr auch sicher sein, dass sie euch entweder sagt, dass das "billig wirkt” oder, wenn sie eher der heulige Typ ist und eine Körbchengröße kleiner gleich b hat, ihr zu hören bekommt, dass sie weiss, dass euch ihre Brüste zu klein wären. Diskutieren ist nach solchen Äußerungen zwecklos. Abstreiten ebenfalls. Zustimmung sowieso. Gehört ihr jedoch zu den Mutigen und ihr wollt eurer Partnerin so etwas als Geschenk machen, dann könnt ihr sicher sein, dass sie sowas genau einmal trägt und das an dem Tag, wo ihr es ihr geschenkt habt oder vielleicht noch einmal dann, wenn ihr monatelang keinen Sex hattet und sie langsam auf dem Zahnfleisch geht. Geht ganz einfach davon aus, dass ihr irgendwas daran nicht gefällt. Manchmal drücken die Stäbchen oder es scheuert etwas oder oder oder. Irgendwas fällt ihr immer ein. Wenn sie besonders verlogen ist, dann sagt sie euch sicher, dass man sowas "Schönes” doch nicht jeden Tag tragen kann, was soviel bedeutet wie nie. Sollte also so ein Kauf ins Haus stehen, geht inzwischen Krawatten gucken oder schaut nach bequemer Unterwäsche für euch selbst.

Teil 3 folgt ;)

XDream
07.05.2005, 07:21
Doch halt, eine Sache habe ich noch vergessen. Etwas, das uns Männern das Vorurteil, dass wir nicht gerne shoppen würden, am meisten aufbauscht. Etwas, was jede Frau als das größte Heiligtum der gesamten Bekleidungsindustrie erachtet, was mindestens 3 Ikea Ulf Schränke füllt und was bei keinem ausgedehnten Shoppingmarathon fehlen darf - Schuhe! Dabei liegen die Frauen der größten Fehlinterpretation bzw. Annahme der gesamten Modehistorie auf. Wir Männer mögen Schuhe. Nicht nur an uns selbst, nein, an unseren Frauen. Wir mögen wirklich jede Art von Pumps, Stilettos, Stiefeln, High Heels und sogar Plateauschuhe, wenn unserer Partnerinnen außer solchen Schuhen weiter nichts am Körper tragen. Da wir mit diesen Schuharten nun wirklich geschmacksmäßig fast die ganze Schuhpalette abdecken, ist es schlichtweg eine Lüge, dass wir da vor Desinteresse nur so strotzen würden. Natürlich gibt es, und das muss man fairer Weise auch eingestehen, auch Ausnahmen. Aber ist es denn zuviel verlangt, wenn man sich wünscht, dass Frau andere Schuhe wie Flip Flops, Sneakers oder Adiletten entweder beim Kaffeeklatsch mit der Freundin oder beim Putzen tragen, wenn wir nicht daheim sind? Ich denke nicht denn wir Männer beweisen doch recht deutlich, auch beim Schuhwerk, eine ausgesprochene Toleranz, wenn nicht sogar starke Affinität zum Schuhtick der Frau. Unterstellungen dieser Art sollten wir uns wirklich nicht bieten lassen.

Jede andere Art von Bekleidungskauf mit einer konfektionierten Durchschnittsfrau ist recht schmerzfrei. Nur eben bei stark figurbetonten Dingen sollte man sich einfach zurückhalten. Es ist einfach sinnvoller für unseren Seelenfrieden, wenn wir nicht einer ausgewachsenen Diskussion mit einer Frau ohne objektive Einsicht gegenüber stehen wollen. Vor allem hat es den Vorteil, dass Frau dann zufrieden ist und wir unsere Ruhe haben. Man muss eben nur ein wenig an seiner Wortwahl feilen. Ein langgezogenes "Jahaaaa” ist genauso Gift wie z.b. "hmmm” oder "es muss dir gefallen”. Ganz tödlich ist natürlich ein schlichtes "Nein”. Frauen wollen nicht wirklich unsere Meinung hören, sondern etwas, das wir nie ergründen werden. Denkt euch etwas blumiges aus, etwas, das nach wirklichem Interesse klingt, etwas, was ihr das Gefühl gibt, einen tollen Mann zu haben. Verstehen müssen wir es nicht. Nur realistisch vortragen. Frauen wollen wirklich belogen werden und sie fühlen sich gut dabei. Im Grunde ist es doch wie bei uns selbst. Wenn uns eine Frau einen Orgasmus vorspielt, ist es uns ja auch egal; Hauptsache, wir hatten unseren Spaß.

;) :twisted: ;)

Gruss
XDream

XDream
07.05.2005, 08:42
Mehr Bandbreite über Sanitäranlagen

Neue DSL-Techniken haben das Kupfer gegenüber Lichtwellenleitern wieder aufgewertet. Doch da auch bei den herkömmlichen Stromleitern bald Schluss sein wird, zeigten findige Entwickler auf der CeBIT etwas Neues: Abwasserleitungen & ATM2TT.

Während der Markt für herkömmliche DSL-Techniken gerade erst erschlossen wird, haben die Ingenieure der US-Firma Anal Probe Technologies aus Kalifornien bereits zwei neue Techniken im Repertoire. MWPSL (Metallic Water Pipe Subsriber Line) und SCSL (Shit Channel Subscriber Line), heute zusammengefasst als WC-DSL (Water Closet DSL), von den meisten Profis kurz 'ATM to the toilet' bezeichnet.

Die Idee dahinter ist ganz simpel: Während veraltete Technologien wie ADSL, BDSL und CDSL ein oder mehrere Kabelpaare benötigen, kommt WC-DSL mit bloßen Abwasserrohren aus, wie sie aus den meisten Firmentoiletten wegführen. Diese Abwasserrohre müssen lediglich benutzt sein, da sonst kein bidirektionaler Signalweg existiert.

WC-DSL schafft im Gegensatz zum den meisten xDSL-Techniken Entfernungen von mehr als 50 Kilometern, so dass sich auch entlegendste Örtchen vernetzen lassen. Und das mit Speed: WC-DSL bringt es auf 1,55 Hektobit, sofern die verwendeten Kanäle aus mindestens 42 Prozent Kupfer bestehen (nach 1968 wurde nur noch 77-Prozentiges Kupfer verbaut).

Auf dem Messestand war man begeistert:

"Endlich können wir lang ersehnte Applikationen realisieren!" schwärmten viele Netzwerkadministratoren. "Etwa komplette AVI-Benutzeroberflächenaufsätze für Windows, oder 16:9-PALplus-Videoclips als Ergebnisoutput von Datenbankreports, oder sogar Streaming Cable TV im Firmennetz, um beispielsweise hausinterne Nachrichtensendungen zu verbreiten (Videogroupware-on-demand)." Ja, und Quake ruckelt auch nicht mehr.

Einen Pferdefuß hat die Sache doch: WC-DSL arbeitet asymmetrisch, das heißt, die nutzende Firma muß sich entscheiden, ob die 1,55 Hektobit Bandbreite vom oder zum Provider zur Verfügung stehen. Seine Ursache hat das in der Physik: Die im breitbandigen Rohr abfließende Scheiße bringt es ihrerseits nur auf 75 Byte pro Minute (ähnlich T-Online), nur im Winter reicht es wegen des Manteleffekts auch mal für 76 Byte pro Minute.

Glaubt man Press T. Brownie, CEO der Anal-Probe-Tochter Hit-The-Fan-Technologies, so ist das hierzulande allerdings kein Problem. "Deutschland ist in Europa in Sachen Kanalisation führend. Die Krauts haben also beim frühzeitigen Einsatz von WC-DSL die Chance, aus Scheiße Geld zu machen - im Klartext: Satte Bandbreite bei einer praktisch gratis vorhandenen Infrastruktur!"

Bis WC-DSL die privaten Haushalte erreicht, kann allerdings noch etwas Zeit verstreichen. Zum einen sitzen die meisten Stadtwerke auf der sogenannten 'Letzten Meile', also dem Rohr vom Klo zum Klärwerk. Zum anderen sehen Fachleute branchenspezifische Kapazitätsprobleme und -vorteile. So heißt es in einem internen Memo der Analysten von Arthur Anderson: "Zuhause sieht man fern und geht ab und an mal pinkeln - da kommt kein Durchsatz zustande. Dagegen werden Unternehmen der New Economy, Werbeagenturen , Unternehmensberatungen oder Ämter und Behörden schnell in den Genuss von WC-DSL kommen, denn dort wird ohne Zweifel die meiste Scheiße produziert."

:twisted:
Gruss
XDream

XDream
07.05.2005, 08:57
Good Morning Mr. Bukowski

Gibt es nach zwei Tagen und Nächten mit viel Portwein, billigem Whiskey und unzähligen Six-Packs etwas schlimmeres, als von einem Sonnenstrahl geweckt zu werden? Kiefer, Zunge und Gaumen klebten zusammen und badeten in einem kaum zu ertragenen Gestank. Wenn ich jetzt hätte *****n müssen, dann wäre ich an meiner eigenen Brühe erstickt.

Die Schaltzentrale da oben war zwar an, aber kein Muskel nahm einen Befehl entgegen.

Oder war ich schon tot?

So verreckt, wie es alle immer vorrausgesagt haben? Verreckt im Suff, auf einer alten, verlausten mit Pissflecken gemusterten, durchgelegenen Matratze. Vielleicht hat noch jemand einen Notarzt gerufen, der sich den Weg durch den Müll zu mir gebahnt hat. Aber selbst wenn noch ein Funken Leben in mir gesteckt hat; er hätte nichts mehr tun können. Diese Notärzte sind ganz abgebrühte Typen, die lassen sich auch von dem Aussehen und dem Gestank von einem Kerl wie mir nicht abschrecken, aber sie hätten mir den Kiefer aufmeißeln müssen, um mich zu beatmen.
Nein, ich bin tot!

Den guten alten Buk hat es erwischt. Irgendwo zwischen Asgard und Nirwana schwebt seine Seele herum – glaubt aber immer noch in dieser alten Hundehütte zu existieren.
Adieu Weiber, Wettbüros und Rotwein.....und Adieu Postamt! Allein wegen dir hat es sich gelohnt zu sterben.
Irgendein lärmendes Geräusch fing an meinen Geist zu quälen. Na klar, es ging dorthin, wo es mein ganzes Leben lang mit mir hingegangen ist. Abwärts! Nach unten! Die Hölle begrüßte mich mit einem nervenden Klingeln.

Scheiße, es ist die Türklingel. Ich bin nicht tot, nur etwas besoffener als an anderen Tagen. Es gibt nur eine Sorte von Menschen, die bei mir klingeln. Niemand klingelt, die Tür ist immer offen, Tag und Nacht. Jeder, der etwas zu trinken hat, und jede feuchte Mu***i ist bei mir willkommen. Klingeln tun nur diese Typen in Uniformen, die nicht damit einverstanden sind, wie der alte Buk lebt.
Sie mögen mich nicht, weil ich besoffen Auto fahre, die Karre an Hydranten oder auf Gehwegen parke oder weil der Wagen nicht versichert ist. Sie schicken mir Vorladungen, damit ich dem Richter erkläre, warum ich dem Typen aus dem Store ein paar in die ****** geschlagen habe. Sie verstehen nicht, warum ich mein Geld lieber auf Pferde setzte, als ihre gottverdammten Tickets zu bezahlen.

Teil 2 folgt .. ;)

XDream
07.05.2005, 09:07
Es war besser aufzustehen, um die Sache gleich zu regeln. Wenn mich der Suff letzte Nacht nicht umgebracht hat, so würde dieses Klingeln es schaffen. Langsam erhob ich mich von dem Bett. Heftiger Schwindel begleitete mich auf meinem Weg zu der Wohnungstür, wo ich noch ein paar unversehrte Dosen Bier fand. Es hatte keinen Zweck. Ich musste, um halbwegs normal mit den Herren in Uniform reden zu können, meine Kehle durch- und diesen widerlichen Geschmack ausspülen. Als ich das kühle Blech an meinen Lippen spürte, da öffnete sich auch langsam mein Mund, der vor wenigen Minuten noch so verschlossen wie Fort Knox war.

Ich hatte Handschellen oder einen Typen erwartet, der mir einen Gerichtsbescheid mit einer Quittung unter die Nase hält, aber das Pärchen, das vor meinen verklebten Augen stand, hatte nichts Amtliches im Sinn. Sie waren wirklich ein ansehnliches Paar. Jung, adrett gekleidet und dumm genug, um in diesem Viertel so rumzulaufen. Er hielt eine Aktentasche unter seinem Arm, sie die Hände gefaltet, und beide waren mit einem so dämlichen Grinsen ausgestattet, dass ich nicht wusste, ob mir von dem Bier so elend war, oder von dem Anblick ihres beschissenen Lächelns.
„Guten Tag, Sir. Wir sind im Auftrage unserer Kirche unterwegs und besuchen heute unsere Mitmenschen. Vielen Menschen geht es schlecht, und sie meinen, dass Gott nicht......“
Er sah aus, als wenn er sich jedes Mal bei seinem Gott entschuldigt, wenn er seinen Schwanz zum pissen rausholt. Jedes Mal, wenn er „Gott“ oder „der Herr“ sagte, dann wurde sein Hals so lang wie der einer Giraffe. Die Kleine stand nur dabei und nickte am Ende jedes Satzes. Sie sah nett aus, und hätte sich mit vielen Böcken amüsieren können, anstatt mit diesem Arsch anständige Leute mittags aus dem Bett zu klingeln.
Die Giraffe beschoss mich immer weiter mit ihren christlichen Worthülsen, während ich in Gedanken die Beine seiner Begleiterin auseinander bog. „........wird auch sie mit offenen Armen empfangen. Bedenken Sie, Sir, es ist nie zu spät, um noch mal neu anzufangen. Und mit Gottes Hilfe und ihrem Willen, werden sich auch für Sie die Tore des Paradieses öffnen.“
„Genau an das habe ich gerade gedacht. Die Tore des Paradieses zu öffnen“ antwortet ich ihm, ohne meinen Blick von der Kleinen zu lassen. Meine Augen wanderten ihre Beine hinauf, über ihren flachen Bauch, bis zu ihren kleinen Ti**en. Sie schienen nicht allzu groß zu sein. Nicht größer als, wie heißen noch diese Äpfel mit der gelben Schale? Delicious! Genau! ......bis hin zu ihren kleinen deliziösen Apfelti**en. Irgendwie hatte der Schleimscheißer wohl kapiert, dass er meine Seele nicht kriegen konnte, weil die immer noch zwischen Midgard und Nirwana den Weg nicht nach Hause fand, denn auf einmal hatte er es eilig.
„Sir, wir müssen jetzt noch zu anderen armen einsamen Seelen. Wir lassen ihnen gerne etwas Informationsmaterial über unsere Veranstaltungen da, zu denen sie herzlichst eingeladen sind.“
„Wie heißt du?“ fragte ich die Kleine, aber sie hatte wohl ein Schweigegelübde abgelegt.
„Ich bin Bruder Harry und das ist Schwester Samantha“ antwortete die Giraffe. Ich stolperte einen Schritt auf Samantha zu, deren Grinsen langsam erstarb. „Hey Sam! Warum kommst du nicht rein zu mir? Wir trinken etwas, und du erzählst mir etwas über das, was dein lieber Gott so treibt. Dann werde ich es dir so gut besorgen, dass du die Engel im Himmel trällern hörst. Das Paradies ist hier auf Erden...bei dem guten alten Buuuuk!“
„Sir! Ich bitte Sie!! Wir müssen jetzt wirklich weiter.......“
Die Kleine wusste mein Angebot einfach nicht zu würdigen. Rückwärts, mit ängstlichen Blicken zu ihrem Begleiter, entfernte sie sich langsam aber sicher aus meiner Dunstwolke. Auch Harry, der wahrscheinlich schon mit diesem beschissenen Grinsen auf die Welt gekommen ist, machte keine Anstalten zum bleiben. Langsam verwandelte sich meine Übelkeit in Wut. Erst lassen sie einen nicht tot sein, und dann weisen sie deine freundliche Einladung so schroff zurück.

„Warum seit ihr denn jetzt so angepisst? Ich denke, ihr wollt meine Seele retten? Buks Seele reagiert nur auf saufen, Pferde und fi**en. Und das ist genau das, was euch beiden fehlt. Ne gute Pulle Rotwein, ne gute Wette und hinterher ein anständiger F*ck! Komm wieder Harry.......deine Freundin kann auch zwei ab. Davon träumt sie, seitdem sie das erste Mal an sich rumgespielt hat. Außerdem habe ich Jesus Christus gesehen! Und zwar wirklich, leibhaftig!“

Bruder Harry blieb auf der untersten Stufe stehen, und drehte sich interessiert zu mir um. Die Apfelti**en wussten nicht genau, was sie machen sollten, Samantha machte einen sehr verwirrten Eindruck. Sie war bestimmt neu in dem Business des Seelenfangs, aber Harry griff sofort zu.
„Wie meinen Sie, Sir?“ Typisch, diese Seelenfänger verhielten sich genauso wie Zeitschriftenwerber, Aluminium-fassadenverkäufer und Versicherungstypen, deren oberste Direktive lautet: Wenn ein potentieller Kunde Interesse zeigt, dann beiß dich fest, bis er glaubt, sterben zu müssen, falls du sein Flehen nicht erhörst.
„Du hast schon richtig gehört, Bruder Harry. Ich habe Jesus nicht nur gesehen, sondern er war sehr lange bei mir. Ganz nah! So ist unser Herr Jesus nun mal. Hier bei den Schmeißfliegen der Gesellschaft, bei den geringsten seiner Brüder ist er zu finden.“
Harry nahm langsam Stufe für Stufe, und auch die kleine dumme ***** hatte nun kapiert, daß die Show noch nicht zu Ende war. Ängstlich folgte sie ihrem Brother die Treppe hinauf.
„Sir, Sie meinen also das unser Herr Jesus Christus ganz nah bei ihnen ist? Das ist ja wunderbar.“ „Na ja, er ist vor ein paar Tagen verschwunden, aber ich kann euch zeigen, wo er sich die ganze Zeit aufgehalten hat.“ Ich öffnete meine Hose, und zog sie mit der Unterhose zusammen herunter. Ich drehte den beiden meinen Rücken zu, bückte mich und hielt ihnen meinen fetten, pickligen Arsch hin.

„Kommt näher“, rief ich ihnen zu, während ich meine Backen auseinander zog, „und schaut genau hin. Letzte Woche hat er noch den ganzen Tag zu mir geredet, das hat vielleicht gestunken.“
Das war zuviel für die Himmelskomiker. Harry stolperte rückwärts die Stufen hinunter, strauchelte und fiel auf die Schnauze. Seine Begleiterin gab einen kurzen schrillen Schrei von sich – sie schien wirklich nicht sprechen zu können – und während sie ihm wieder auf die Beine half, gab ich ihn noch einen mit auf dem Weg.
„Hey, ihr beiden Comicfiguren! Wenn ihr wissen wollt, wo J.C. sich jetzt gerade befindet...das kann ich euch sagen. Er arbeitet in einer Hamburgerbude, nennt sich Ronald MacDonald und nun ist er den ganzen Tag damit beschäftigt, den Burgerdieb zu fangen. Wollt ihr wissen, was er nach Feierabend macht? Das gleiche wie du, Bruder Harry, er w*chst sich die Pelle wund“.

Teil 3 folgt ... ;)

XDream
07.05.2005, 09:11
Es kam immer wieder vor, das sich solche Himmelskomiker in unserem Viertel verirrten. Sie wollten in dieser Müllhalde voller menschlichem Strandgut, Seelen retten, und manche glaubten diesen Scheiß. Die Möglichkeit, hier ihre religiösen Marktanteile zu vergrößern stand nicht schlecht, denn viele der Freaks riefen im Delirium oder wenn sie auf dem trockenen saßen, nach einer göttlichen Macht.

Einige von ihnen fand man tatsächlich in den Kirchen wieder, aber nicht, weil sie bekehrt worden waren, sondern wegen einer warmen Suppe, ein paar neuen Socken, oder weil die Gottesdienste sie an die wenigen friedlichen Tagen in ihrer Kindheit erinnerten. Aber mir war der besoffenste Idiot lieber, als einer dieser heuchelnden Christen, oder wie auch immer sie sich nannten. Ob Islam, Judentum, Cosa Nostra, Buddhismus, Mafia, Christentum, ****s oder Scientology, es geht nur um Macht, Geld und die Weltherrschaft.

Dieser Schrott macht die Hirne genauso kaputt wie der Alkohol, aber der Suff macht mehr Spaß, und kein Säufer käme auf die Idee, die Welt beherrschen zu wollen, oder jemanden den Kopf einzuschlagen, oder dessen Frau zu vergewaltigen, nur weil der andere Wodka dem Whiskey vorzieht.
Und dann diese dämlichen Vorschriften, wie du dein Leben leben sollst! Die einen erlauben dir, nur deine eigene Frau zu f*cken, während dir die anderen gleich vier Weiber zugestehen. Eine Frau bedeutet schon Ärger ohne Ende, aber das mal vier? Ist nen Todesurteil!

Na ja, der Tag war im Arsch. Was blieb war saufen, und.........endlich die Klingel abzustellen.

;) :twisted: ;)
Gruss
XDream

XDream
07.05.2005, 09:31
Die Engländer und der Panzerpapst

Auf das englische Bildungsproletariat ist einfach Verlass: Pünktlich zur Papstwahl beten die britischen Intellektuellenpostillen "Sun" und "Mirror" auf einmal die katholische Kirche an wie zuvor nur Brüste und Fußball.

Früher war man auf der nebelfeuchten Insel bekanntlich einer Glaubensrichtung gefolgt, die ihre Gründung der Tatsache verdankt, dass King Henry VII. seine Neue (Katharina von Aragonien) nicht bürsteln durfte und deshalb erst seine Alte (Kirche) abschaffen musste. Aber das ist lange her.

Jetzt richten sich die entzündeten Augen der britischen Euro-Hasser auf die anderen Seite des Kanals, genauer: Auf das Herzstück des Katholizismus. Den Vatikan. Denn von dort tönte es dieser Tage: "Habemus papam. Ratzfatz: Ratzinger." Wir haben einen neuen Papa, aber Graus und Saus! Das Undenkbarste seit der EM-Niederlage anno 1996 ist geschehen: Es ist - ein Deutscher. Jawohl, der neue Pope kommt ausgerechnet aus good old Germany, dem Land, das nicht nur Sauerkraut, Schenkelklopfer und Hakenkreuze exportiert, sondern seit neuestem auch: Päpste.

Dieser Mann. Dieser Name. Ra-Ra-Ratzinger. Ein typisches Exemplar des ugly German: Mit erhobenen Armen und einem diabolischen Grinsen auf den runzeligen Lippen ziert er die Titelblätter der englischen Pressewelt. Die "Sun" schrieb: "Mit freudeumkränztem Antlitz, die Hände ausgestreckt, bekam er einen Vorgeschmack von der Vergötterung, die sein Vorgänger so geliebt hatte." Die ekstatische Begeisterung der Massen, die Fahnen, die Kreuze - wenn das keine bösen Erinnerungen weckt... Papst-sei-Dank war der "Sun" jedoch sonnenklar, was dem neuen Pontifex Maximus in diesem Moment durch den Kopf ging: "Viele werfen mir vor, dass ich in ****-Deutschland zur Welt kam. Und nicht gleich mit drei Monaten emigriert bin. Ach ja, und dann war da noch die Sache mit der ******-Jugend."

Wie könnte es anders sein? Der Mann, der sowieso schon auf die Namen God's Rottweiler und The Panzer Cardinal hört, war natürlich auch ein stinking little ****, ein Ex-World War II enemy soldier, wie die Feindblätter eindrucksvoll vermelden. So einer schießt auch auf englische Flugzeuge.

Doch schon gehen die Germanophilen jenseits des Kardinals, Entschuldigung: des Kanals, in Stellung. Der "Mirror" zeigt tiefstes Verständnis für die deutsch-deutschen Zustände: "In Germany zeigte das Fernsehen gestern statt der üblichen Arbeitslosigkeit und Verbrechen lieber die Papstwahl." Verständlich: Die geschundene Volksseele der Deutschen jubelt über "ihren" Papst, denn richtige Religion kann man sich hier schon lange nicht mehr leisten: Die Kirchensteuer ist einfach too much to pay für die meisten, denn schließlich leben sie in a land of five million Arbeitslosen.

Und wo war die Begeisterung der Krauts wohl am größten? Natürlich jenseits des white sausage equators, des "Weißwurscht-Äquators", benannt nach den famous sausages that Munich people like to eat, wie die britische Presse - schlau wie (Prinz) Harry - ausfindig gemacht hat. Die Deutschen dürfen ihr wirtschaftliches Losertum mit einer zünftigen Brotzeit feiern, und vielleicht auch bald wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: marschieren im Stechtritt - diesmal zu "Papa Razis" (O-Ton "Sun") Kirchenmusik?

Und was macht ein guter Deutscher, wenn ein Landsmann Papst wird? Genau: Er geht erst mal einen heben. Und das weiß zum Glück auch der "Mirror": "Everyone wants to drink to a new pope, but especially to a German pope."

Na dann. Und wenn's nur Messbier ist: Propst

;) :twisted: ;)

Gruss
XDream!

XDream
07.05.2005, 09:52
Allgemeines Urvertrauen

Auf die Frage, warum man zum Zyniker wird gibt es eine ganz einfache Antwort. Die Eltern sind schuld. Und Siggi Freud. Zumindest bei mir ..

Ich war mal wieder über den Balkon meiner Grosseltern auf die Terrasse geklettert und hatte mir dabei einen Splitter in den Daumen gejagt. Was nicht wirklich ein Problem war, weil Mutter ausgesprochen gut mit einer Pinzette umgehen konnte. Nur davon dass wir anschliessend ins Krankenhaus fahren, um mir eineTetanusimpfung zu verpassen, davon stand nix im Mutter-Sohn Vertrag.

Im Prinzip war ich ja auch brav ... Solange bis ich mit runtergelassener Hose auf der Behandlungliege gelegen habe. Und wenn der Doc nicht so blöd gewesen wäre, die Spritze vor meinen Augen aufzuziehen, wäre ich wohl, vertrauensseliges Kind, das ich war, liegengeblieben.

Bin ich aber nicht ...
Der Anblick eines freundlich lächelnden älteren Herren in einem weissen Kittel mit einer geradezu monströs grossen Spritze in der Hand führte zur spontanen Entdeckung des logischen Denkens. Mit einem Mal war ich, im zarten Alter von vier Jahren, in der Lage Kausalketten zu bilden:

Nackter Popo + lächelnder Mann in weissem Kittel mit Spritze = AUA!!!

Der Leser kann sich vorstellen, dass ich von dieser Vorstellung nicht sonderlich erbaut war und umgehend Gegenmassnahmen ergriff, die mir in dieser Situation als angemessenen erschienen. Mit dem Schrei: "Lebend bekommt ihr mich nicht!!!", rollte ich mich von der Liege, kam elegant zu stehen und beschleunigte umgehend Richtung Tür. DieTatsache, dass meine Hose auf Halbmast hing störte mich dabei nicht weiter. Ein echter vierjähriger Held lässt sich von solchen Nichtigkeiten nicht weiter irritieren. Einen Kampfschrei (böse Zungen behaupten bis heute, dass es ein Angstschrei war, dagegen verwehre ich mich aber) auf den Lippen, gallopierte ich an meinem erstaunten Vater,diversen anderen Erwachsenen und dem einen oder anderen Monster vorbei, in einen langen grünen Stationsflur.

Hinter mir war lautes Gebrüll zu hören: "Haltet das Kind! Haltet es!!" Motivierten mich damit zu neuen körperlichen Höchstleistungen, sorgten dafür das mein eben erwachter Verstand auf Hochtouren lief:

Ich war kleiner als die anderen, meine Hose war mittlerweile völlig zu Boden gerutscht und am Ende des Flures konnte ich einige Baumstämme entdecken, die sich als Krankenpfleger verkleidet hatten. Es wurde Zeit für die nächste grosse Entdeckung meines Lebens:

Den Impulserhaltungssatz. Passend hierfür entdeckte ich eine unbewachte Liege an der rechten Flurseite. Der Gott Der Vierjährigen hatte dafür gesorgt, dass sie nicht gesichert war. Den kinetischen Impuls meiner Geschwindigkeit ausnutzend warf ich mich auf mein Fluchtgefährt und beschleunigte von nun an im Sekundenquadrat.


Teil 2 folgt.... ;)

XDream
07.05.2005, 09:56
Während ein Teil meines Verstandes damit beschäftigt war auszurechnen, ob ich die kritische Masse erreichen würde, die notwendig war die Baumstämme aus dem Weg zu räumen und die dahinterliegende Tür zu durchbrechen, schrie mein Herz: "Verrat!!!" Verraten von der eigenen Mutter. Diese seelenlose Bestie hatte nichts besseres zu tun, als ihr eigen Fleisch und Blut den ruchlosen Händen eines barbarischen Bauchaufschneiders auszuliefern, während ein schwacher Vater hilflos daneben stand. Ich war verraten worden!!! Von meiner eigenen Mutter!!! Sein oder nicht sein, das war die Frage des Augenblickes ( ich hatte das bis dahin für eine eher rhetorische Anmerkung gehalten).

In diesen endlosen Sekunden meiner verzweifelten Flucht wurde mir Hamlet zum Freund, Faust ein Seelengefährte und Siegfried mein Vorbild ( na gut, ich kannte die Jungs damals noch nicht, aber im Rahmen der Aufarbeitung Dieser Traumatischen Erlebnisse erscheint mir dieser Vergleich passend ). Meine trüben Gedanken wurden alsbald unterbrochen, denn mittlerweile war ich auf Gefechtsentfernung zu den als Pflegern verkleideten Baumstämmen, und wusste, dass hier der erste grosse Kampf meines Lebens auf mich wartete.

Das war nicht der Dackel der Kubickis, der mich ankläffte, das war nicht Heiko aus der ersten Klasse. Das hier war die erste echte Schlacht auf Leben und Tod, die mir jetzt bevorstand... ich duckte mich flach auf meinen Donnerwagen hinab, der Chor der Geister begann sein Lied zu singen, Wagner spielte zum Ritt auf, eine Blechtrommel erklang. Kurz: Ich machte mich zum Kampf bereit.

Er war recht schnell beendet. Einer der Baumstämme stoppte meinen Kampfwagen und ein anderer ergriff mich hinten am Hemd. Ich liess mir einige zusätzliche Arme und Beine wachsen, aber wie einstens Sigfried wurde ich an meiner verwundbaren Stelle erwischt: Einer der Kerle war so unfair mich am Rücken zu greifen, genau an der Stelle, wo man sich nicht kratzen kann.

"Ich bin unschuldig!" schrie ich.
"Lasst mich gehen!!" forderte ich.
"Ihr bekommt meine Legosteinlokomotive!!!" bestach ich.

Es nutzte alles nichts. Ungefähr 15 Sekunden nach meiner -so hoffnungsvoll begonnen- Flucht, befand ich mich wieder auf der Behandlungsliege auf der das Abenteuer seinen Anfang genommen hatte. Dieses Mal allerdings fixiert von vier Wächtern, die meine Arme und Beine festhielten.

Doch Noch Hatte Ich Mich Nicht Ergeben!!!
Der grausame Magier versuchte es nun auf die WirSindDochAlleGuteFreunde-Tour. Mit einem falschen Lächeln kniete er vor mir nieder und versuchte seinen stärksten Zauberbann: "Indianer kennen keinen Schmerz" beschwor er mich.
"Ich will aber kein Indianer sein!" schleuderte ich ihm entgegen und wackelte wild mit dem einzigen Körperteil, das ich noch bewegen konnte, begriff -ganz nebenbei- die Bedeutung des Wortes Allerwertester, starrte die Spritze in seiner Hand an und fuhr fort:
"Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht?. Und wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht?"


Teil 3 folgt ... ;)

XDream
07.05.2005, 10:00
Seine Antwort passe nicht in mein Konzept, sie bewies mir: Böse Magier sind das was sie sind: BÖSE MAGIER. Er sagte nur: "Okaaayyy, Frau Tiversin, halten sie den Hintern ihres Sohnes ruhig."

Meiner eigen Mutter Hände fesselten mich , brachen mich , zerstörten mich. "Auch Du? Brutus?", brachte ich noch hervor. Dann nahm Urvertrauen seinen Hut und seilte sich zum rechten Ohr hinaus ab.

Ich weinte bitterlich. Schrie Meine Seelenqual In Die Welt, während ich von fünf Mann und meiner Mutter gehalten den ersten grossen Schmerz meines Lebens erfuhr.

"Also von mir hat er das nicht..."nuschelte mein Vater als wir zum Auto zurückgingen. Warte, warte nur ein Weilchen, dachte ich, und hielt mein schmerzendes Hinterteil: Du König von Theben, mein wird die Rache sein...


;) ;)

Gruss
XDream

XDream
07.05.2005, 10:26
Idioten - Es gibt Sie!

Ja, es gibt sie. Die Idioten. Deppen, Trottel, Versager, wie auch immer man sie nennen möchte, aber es gibt sie alle. Und sie sind überall.

Tagein, tagaus begegnet man ihnen und man ist nirgends vor ihnen sicher. Im Supermarkt, auf der Autobahn, in der Innenstadt und sogar zu Hause kann man ihnen begegnen. Buahh. Überall gibt es sie und die meisten sind zwischen 15 und 19 Jahren alt. Wie ich dieses Gesocks hasse. Ständig sieht man sie mit ihren 20 Zentimeter-Absätzen, bei denen sich jeder Orthopäde und normale Mensch im Grab rumdreht. Komplextreter. "Ich bin zwar total blöde und hab Luft im Schädel, aber keiner soll glauben, dass ich klein bin." Dazu noch die passenden Hosen, die grundsätzlich am Boden schleifen, damit man auf keinen Fall ohne dreckige Hose nach Hause zu Mama kommt. Und bei den Idioten mit Penis sollte die Hose wenn möglich mit dem Bund unter den Arschbacken hängen, damit man immer wieder die schöne Unterwäsche sieht, die Mami direkt bei Calvin Klein gekauft hat.

Wie lange brauchen diese Totalversager eigentlich morgens im Bad? Die vier Pfund Gel in den Haaren bei den Dilettanten ohne Hirn brauchen doch auch ihre Zeit, bis die aus der Tube gepresst sind. Und die weiblichen Dummsülzer sind doch noch viel schlechter dran. Bis die ihre ganze beschissene ****** zugekleistert haben ist doch schon Mittag. Und die sind ja immer sooooo toll geschminkt. Da kann man den Finger zentimetertief in die Backe drücken und trifft nicht auf Haut. Das sind schöne Frauen. Und coole Frauen. Denn sie sind in, hip, krass, phat, blöd.

Ach was ist das immer für ein schöner Anblick, wenn Zwerge mit Schlabberhosen und Bomberjacken durch die Stadt latschen. Nur nicht was anderes anziehen als die anderen. Wie uncool. Besser man sieht genauso Scheiße aus wie alle anderen Deppen, als dass man eigenen Willen zeigt.

Aber es gibt doch auch andere Idioten. Diese Trottel, die immer gleich in den Fahrstuhl wollen, bevor die anderen aussteigen können. Aber wehe das läuft umgekehrt. Da wird genörgelt. Wir hatten so einen mal im Fahrstuhl. Der kam reingedrängelt und hat danach genörgelt weil jemand so wenig Hirn hatte wie er selbst. Ach was haben wir gelacht. Der hat verstört um sich geschaut während wir auf ihn zeigten und lachten. Hach, das war schon schön. Aber zurück zum Thema.

Sehr angenehme Zeitgenossen sind auch unsere nörgelnden "Das kost' aber einsfümmenneunzich und nich einsneunenneunzich."-Deppen. Immer nörgeln und allen auf den Wecker fallen. Aber denen geht's ja nicht um's Geld, sondern um's Prinzip. Klar.

Noch was zu den pubertierenden Idioten: Ich mag diese Leute nicht. Immer die ****** bis zum Anschlag aufreißen, aber wenn's zur Sache geht werden sie wieder ganz klein. Als ob sie die Schuhen ausziehen würden.

Am Wochenende lassen unsere Freunde dann richtig die Sau raus. (Das sagt man nicht mehr, glaub ich.) In die nächste Disco, saufen bis zum Koma, in's Taxi *****n und ein wenig pöbeln. Zwischendurch ein wenig "abtanzen" und sabbernd mit Klassenkameraden rumknutschen. Das ist das wahre Leben. Schön ist auch, wenn einer schon den Führerschein hat und aktiv etwas gegen die Überbevölkerung unternimmt. Das schafft Arbeitsplätze: Feuerwehr, Krankenhauspersonal, Abschleppwagen, Schrotthändler, Bestattungsinstitut. Das ist durchaus positiv für die anderen. Die freuen sich doch, wenn sie Samstag Nacht in Arschkälte mit dem Bolzenschneider die mit ***** und Blut verschmierte Tür vom Auto knacken können. Das ist Aktion. Oder die, die aufräumen und die Schädelreste von der Eiche pflücken. Der schöne neue Golf. So kaputt.


:twisted: :twisted: :twisted:

Gruss
XDream

XDream
07.05.2005, 12:32
Wissen macht AUA!

Immer wieder forschen pickelige Wissenschaftler ohne feste Freundin nach Ursachen, warum Planeten und Menschen, die gerne Zwiebeln essen, die Bestrebung an den Tag legen, eine Gasathmosphäre zu bilden. Andere erforschen ihr ganzes Leben lang den Zusammenhang zwischen widerspenstigen Weibern und schlechtem Sex.

Wieder andere haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, herauszufinden, warum den Männchen des Kackstelzen-Sittichs auf Papua-Neuginea jedes Jahr im Herbst die Eier abfallen und im Frühjahr, wenn es ans poppen geht, alle Piepmätze wieder verzweifelt danach suchen.

Und nun, an jenem historischen Punkt unseres aufgeklärten Zeitalters, dem die scheinbar letzten Geheimnisse entrissen sind, erscheint eine Ausgabe unseres geliebten Revolverblatts mit den einfachen Botschaften, großen Buchstaben und kurzen Sätzen, die Erstaunliches über Himmelsmechanik zu berichten weiß.

Freitag, 29. Oktober 2004, Titelseite, oben rechts: "Chaos im Weltraum - Erd-Achse kippt!" Dahinter ein Bild unserer Erde vom Weltraum aus gesehen, das den Untertitel "Unsere Erde vom Weltraum aus gesehen" trägt und offenkundig für Blinde gedacht ist oder für Orientierungslegastheniker, die geglaubt haben, endlich mal den "Arsch der Welt" aus der Pole-Position erblicken zu können. Achtung - Achtung! Ein Sonderservice für unsere bildungsfeindlichen Leser: Keine Sorge, sie brauchen sich keinen Jahresvorrat Fernsehzeitungen anzulegen! Es handelt sich hier lediglich um ein Bild unserer Erde - und zwar (Bei Bedarf jetzt bitte irgendwo festhalten!) vom Weltraum aus betrachtet! Vielleicht sollten sie die Gelegenheit nutzen, um zum Fenster zu gehen und ein wenig hinauszuwinken, vielleicht können sie sich ja selbst sehen und herausfinden, warum Außerirdische einen großen Bogen um unseren schönen Planeten machen.

Kaum haben wir uns von dem Schock erholt, daß wir von nun an kein Bier mehr offen stehen lassen dürfen, erwartet uns auf Seite 13 noch Beängstigenderes: Nicht die Erd-Achse kippt, sondern die Erde selbst! KREISCH!

Nun ja, aus wohlwollender Sicht und aller gebotenen Toleranz gegenüber andersdenkenden Journalisten ist der Artikel schon eine Meisterleistung und beide Aussagen beinhalten ja auch fast dasselbe, aber eben nur fast: Während wir uns auf der Titelseite nur damit abfinden mußten, daß die Rotationsachse demnächst durch Leipzig verläuft und alle Sonnenuhren unserer ohnehin durch Wessi-Diktatur, erektionsfeindlichen Akzent und Achim Menzel-Sendungen gebeutelten Ossis neu gestellt werden müßten, kippt unsere blaue Murmel nun komplett aus der Aufhängung und sorgt dafür, daß den Jungs in der Twilight-Zone demnächst das Erzgebirge auftaut und sie ihre Frauen mit Kamelen verwechseln. (Wer je eine mit ihrem Gartenstuhl verwachsene Mutterqualle aus Mecklenburg-Vorpommern gesehen hat, weiß, wovon ich rede!)


Teil 2 folgt ... ;)

XDream
07.05.2005, 12:40
Tja, fragt sich da der durch Konjunkturschwäche vom Ausschlafen bedrohte Hartz 4-Rundfunkgebührensparer, was bleibt uns da noch Anderes übrig als auszuwandern? Wie gut, daß pickelige Wissenschaftler ohne feste Freundin gerade einen erdähnichen Planeten namens My-Area entdeckt haben, der nur 50 Lichtjahre entfernt ist, in nur 9,5 Tagen um eine kleine Sonne im Sternbild Angina Pectoris trudelt und moderate 900 Grad Kelvin Oberflächentemparatur aufweist. Klar, daß derartige Daten gleich eine Reihe von neuen Fragen aufwerfen: Welchen Sonnenschutzfaktor brauche ich? Wieviel bezahlten Urlaub bekomme ich, wenn ein Jahr nicht mal 10 Tage beträgt? Und die Wichtigste: Wie kann ich peinliche Sat1-Komiker dahin entsorgen, ohne daß es irgend jemand auffällt?

Der zweite Artikel hieß im Übrigen: "Die Erde ertrinkt!". Wir konnten bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Artikels leider nicht herausfinden, ob sich diese Aussage auf den Flüssigkeitsstand der Heerscharen sturzbesoffener Engländer bezieht oder ob allein die Reibungshitze beim Nachdenken über den Sinn derartiger Artikel die Polkappen schmelzen läßt. (Unser Vorschlag für weitere Folgen: "Die Erde verblödet!", "Haben sich die Inkas allesamt totgeschunkelt?" und "Leidet Godzilla aufgrund von Schwermetallbelastungen japanischer Hafengewässer an Prostatakrebs?")

Offenkundig, so steht weiterhin zu lesen, ist unser Armageddon bereits eingetreten: Unsere eigene Sonne hat uns nicht mehr lieb und bombardiert uns neuerdings mit bösen Strahlen! (Nehmen sie sich einen Augenblick Zeit und lassen sie diese Information sacken. Trinken sie einen Cognac, rufen sie ein paar Freunde an, erkunden sie spielerisch die eigene Körperoberfläche durch Betasten - das kann die erste Not lindern.)

Die Erkenntnis, daß unser Zentralgestirn unsichtbare Wellen und Partikel absondert, ist neu. Ich erinnere mich noch deutlich an die ungläubigen und verschreckten Gesichter meiner geschätzten ZYN!-Kollegen, als ich diese Novität unbedacht auf einer Redaktionssitzung fallen ließ. Wie gut, daß Hersteller von Sonnenbrillen mit UV-Gläsern hier seit Jahren proaktiv tätig sind, als hätten sie die herannahende Katastrophe bereits geahnt! (Hier bei Bedarf noch einen Absatz über Photosynthese einfügen!)

Aber auch hier haben unsere ranzigen Politiker allesamt natürlich wieder einmal geschlafen, denn auch hier hätte ein Frühwarnsystem viel verhindern können. Der Wahnsinn kommt schleichend. Schon jetzt hat die Strahlung bereits Auswirkungen auf die gesellschaftliche Akzeptanz von Pokissen und erzeugt Kabelbrand in den Hirnen der Verfasser so manch pseudowissenschaftlicher Pamphlete. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann Oliver Pocher, der Ehrenvorsitzende des Vereins der Hirnsauerstoff-Unterversorgten eine eigene Sendung bekommt. (Und wer muß das dann wieder ausbaden, hä?)


Teil 3 folgt .... ;)

XDream
07.05.2005, 12:44
Eins bleibt unumstritten: Es herrscht tatsächlich Chaos im Weltraum. Die Erdachse wandert, weil die Schrauben im Eis nicht richtig halten. Tag und Nacht flitzen radioaktive Strahlenpakete durch unser schönes Sonnensystem. Sterne explodieren ohne Rücksicht auf Verluste unter den Ortsansässigen. Das Klo auf der I.S.S. sieht aus wie die Sau. Auf dem Jupiter herrscht noch beschisseneres Wetter als in Holland. (Das will was heißen!) Pockennarbige Kleinstplanetoiden dümpeln wie bucklige Riesenkartoffeln unmotiviert und ohne deutsche TÜV-Zulassung zwischen den Planeten umher. (Einer davon ist auf der Erde gelandet, war unerkannt als Fußballtrainer tätig und moderierte "Big Boss" auf RTL.)

Aber was wäre, wenn die Zeitung mit den einfachen Botschaften, großen Buchstaben und kurzen Sätzen auch nur ein einziges Mal Recht hätte und die beschriebenen Katastrophen wirklich einträfen? Würden wir uns nicht mehr zum Müllcontainer trauen, weil wir Angst haben müßten, daß im Dunkel ein schlecht sozialisierter Meteorit lauert, der nur darauf wartet, uns auf die Knobelbeule zu knallen? Wie würden sich geänderte Schwerkraftverhältnisse oder Fliehkräfte auf das Bindegewebe von Frauen auswirken? Bekomme ich noch Eigenheimzulage, wenn die Erde in viele kleine Teile zerbröselt? Kann man einen Vulkan außerhalb der USA juristisch belangen? Würde Erich von Döneken endlich Bundeskanzler?

Ich denke, all das wird nicht passieren. Und wenn schon. Wen kümmert's, wenn die Erde in zwei Teile bricht, solange es genau entlang der innerdeutschen Zonengrenze passiert? Genau: Keinen Arsch!

Deshalb am Schluß noch den gut gemeinten Rat an alle Wissenschafts-Redakteure, die sonst nur Artikel über Anti-Aging und Mülltrennung schreiben: Die letzten weißen Flecken auf den Karten der Wissenschaft bestehen aus Ejakulat. Also nächstes Mal vorsichtiger beim Lecken!


:twisted: :twisted: :twisted:

Gruss
XDream

XDream
07.05.2005, 13:55
Autofahrer und ihre Accessoires

Fährt man durch deutsche Landen, kann man hervorragend in die Innenräume der vorbeiziehenden Fahrzeuge blicken. Was man dort sieht, ermöglicht ungefilterte Rückschlüsse auf ihre Fahrer.

Nur auf der Toilette fühlen sich die Menschen gleichfalls unbeobachtet, deswegen kann zum Beispiel ihre Technik des Popelns studiert werden oder begutachtet werden, wie sie unter großen Schmerzen und verzerrtem Gesicht lange Einzelhaare aus Ihrer Nase entfernen. Schaut man sich genauer um, entdeckt man weitere Indizien ihres Lebens. So sind viele Innenspiegel mit diversen Utensilien behangen. Je nach Menschentypus baumeln dort Glücksbringer, Symbole oder sonstige Ärgernisse, die natürlich allesamt in einem Zusammenhang mit dem Charakter des Fahrers zu werten sind.

An jenem Spiegel eines religiösen Autofahrers, zum Beispiel, schaukelt vorzugsweise frommes Zubehör verschiedener Art. So kann man dort Rosenkränze erspähen, die lächelnde Maria, diverse Schutzpatronen oder, bei besonders Gläubigen, einen päpstlichen Nierenstein.
Ein fester Gottesglaube ist durchaus eine löbliche Eigenschaft, verstehen Sie mich nicht falsch. Doch das unreflektierte Gottvertrauen macht meiner Ansicht nach diesen Autofahrertyp zu einem gefährlichen Mitstreiter des Asphalts, auch wenn er im Andenken der Kreuzzüge mit Vorliebe Araber umfahren wird. Aber bremst der Vordermann vor ihm, bleibt er auf dem Gas auf ein Wunder hoffend; erscheint ihm eine Offenbarung, leidet häufig die Konzentration; hat er gerade keine, malt er in seine Handflächen Stigmata mit dem Zigarettenanzünder. Das Fernlicht eines entgegenkommenden Fahrzeugs hält er für ein Zeichen höherer Art und rast drauf zu. Den Stau will er im Hineinrauschen teilen wie Moses das Meer. Solche Gedanken schießen mir bei dem Anblick eines solchen Fahrers durch den Kopf, was auch mich zu einem unsicheren Teilnehmer am Straßenverkehr macht.

Ein weiteres Unding ist der so genannte Dream-Catcher, ein opalfarbener, mit Federn beschmückter Ring. Dieser wird häufig in esoterischen Kreisen verwendet, um hässlichen Albträumen endgültig zu vertreiben, ähnlich eines Exorzismus.
Was mich insofern beunruhigt, da ich mich frage, zu welchem Zeitpunkt sich der Chauffeur seinen Albträume hingibt. Die Anwesenheit dieser Glücksbringerart spricht dafür, dass er dies während des Sekundenschlafes tut, auf der Autobahn wohlgemerkt. Zum einen ist es laut einschlägigen ADAC-Studie äußerst problematisch, mit einhundertvierzig Sachen in einen friedvollen Schlafzustand zu verfallen. Zum anderen ist die Austreibung des Albtraums höchst unbefriedigend, da man aus Zeitnöten in der Handlung maximal bis zu "Aua. Nein, Papa, das tut so weh!" kommt, bevor der Kleinwagen am nächstbesten Baum zerschellt. Der Nutzen dieses Glücksbringers leuchtet mir nicht wirklich ein.

Natürlich existieren noch weitere Maskottchen. So sind diese Spiegel oft behangen von Mini-Fußbällen, die wohl auf die Begeisterung des Fahrers für diesen Sport verweisen sollen. Aber auch hier dreht sich mir der Magen, vor allem während eines Überholvorgangs dieses Fahrers. Winden sich doch stets die Stimmen der Fußballmoderatoren in seinen Ohren. "Links... Recht... Lehmann zieht nach vorne. Er bricht durch... Oh, Faul! Da hat er seinen Gegner mit einem Schlag zur Seite aus der Bahn geworfen... Fußball ist kein Schachspiel!..." Wirklich gefährlich wird es, wenn der Fahrer in Fußballträumen vertieft, auf dem Überholstreifen anfängt zu faulen.
Zu dem birgt Günther Netzer eine gewisse Gefahr. Stets mahnt er in der Halbzeit, man solle mehr in den Sturm gehen, aggressiver spielen. Das könnte unseren Fahrer zu Übermütigkeiten drängen...

Da ich mich genötigt sehe, über derart wirre Dinge während des Fahrens nachzudenken, bin ich der Auffassung, Innenspiegelschmuck gehört weg. Dringend! Man stört sich daran, wenn jemand während des Fahrens telefoniert, dabei raucht und zwischendrin an seine Cola nuckelt, ist sogar dermaßen schockiert, dass man seine Bierdose fallen lässt. Doch für das zwei-Meter-fünfzig große Originalholzkreuz von Jesus entdeckt man Verständnis. Das finde ich nicht richtig, blockiert es doch die Sicht oder schränkt sie zumindest ein.

Abschließend möchte ich zu diesem Thema sagen, dass mir die Unart Glücksbringer an seinem Auto anzubringen generell suspekt erscheint. Was sollen diese im Ernstfall bringen? Denken Sie mal nach. Stellen Sie sich vor, wie der Chauffeur sich nach hinten umblickt, freundlich das Paar anlächelt, und sagt: "Lady Die, wollen Sie auch einen Schluck von diesem ganz vorzüglichen Whiskey?" In dieser Sekunde hat der Fahrer den Mercedes längst um einen französischen Brückenpfeiler gewickelt. Der Glücksbringer findet quasi gar keine Zeit, um zu wirken.

Andere Fahrzeugmarkierungen reihen sich übrigens in diese Absurditäten nahtlos ein. So platzieren Lastkraftwagenfahrer häufig ein Namensschild an den unteren Rand Ihrer Windschutzscheibe. Für was soll das gut sein? Damit ich ihn sofort mit seinem Vornamen ansprechen kann? Damit ein Vertrauensverhältnis entsteht?
"Hallo, Klaus. Du hast gerade meine Frau überfahren."


:twisted:

Gruss
XDream

leo.m
07.05.2005, 14:06
@ XDream

da kann ich nur eins sagen WELTKLASSE !!!
BRAVO BRAVO BRAVO :gut: :gut: :gut:

aber ich glaube das ist teilweise nur die spitze des "eisbergs" deutschland ........ leider 8o

leo
der nicht mehr weiß ober lachen oder heulen soll :D :D ;( ;(

XDream
07.05.2005, 17:17
Im Land der untergehenden Sonne

Sicher bin ich mir nicht, die Sonne stand tief und ungünstig. Doch ich glaube, vorhin auf dem Rückweg nach Hause kam mir Donald Rumsfeld auf dem Fahrrad entgegen.

Ich frage mich nun natürlich, ob ich vielleicht etwas hätte unternehmen müssen, quasi eine historische Chance versäumt habe, womöglich mit nur einem saftigen Sprungkick à la krosse Ente süßsauer gar Weltfrieden hätte schaffen und derart den innigsten Wunsch Abertausender von Misswahl- teilnehmerinnen erfüllen können.

Ewiglich wären sie mir zu devotem Dank verpflichtet, all die Landpomeranzen und Randbezirkbeauties, wahrscheinlich gar sexuell dienlich.

Aber gut, war halt nicht. Allein mit Rumsfeld wäre es ja eh nicht getan. Jemand müsste noch die neue Mighty Mousenministerin vom Fahrrad treten, eine Anderer Dick Cheney, wenngleich man bei dessen koronarem Setup eigentlich annehmen darf, dass er erstens kaum noch Fahrrad fährt und es zweitens unter Tötungsgesichtspunkten letztlich genügt, direkt hinter seinem Kopf einmal laut in die Hände zu klatschen. Trotzdem: Donald Rumsfeld den Lenker zu verdrehen, wäre ein Anfang gewesen.

Sollten amerikanische Soldaten also demnächst unter seiner Leitung den Iran demokratisieren, um auch mal zu sehen, wie es sich auf einem Perserteppich so foltert, oder gar im Rahmen eines verlängerten Betriebsausflugs Weißrussland befreien, wo man selbst für seinen schwachen Dollar noch an jeder Ecke ein paar schöne "souvenirski" bekommt (russisch für "nässende Genitalekzeme, so groß wie Erdbeeren"), bitte ich die Geschichtsbücher jedenfalls schon mal im Voraus um milde Nachsicht, meine Person und ihre Versäumnisse betreffend; ich war wirklich nicht gut drauf heute.

Gestern hatte eine enge Vertraute mir mitgeteilt: "... wenn Du nicht mal irgendwas wegen deines Äußeren unternimmst, glaub mir, dann wird das auch 2005 nix mit dem Sex. Kauf Dir wenigstens mal ein paar neue Klamotten!"
Ich war entsetzt: "Aber ich war doch erst im Frühling dick shoppen!"
"Ach ja? Welcher Frühling soll das denn gewesen sein, der Prager?"

Schließlich hatte ich klein beigegeben. Seiner Mutter soll man nicht widersprechen; das gibt eh nur Auseinandersetzungen. Und ich bin so das, was man konfliktscheu nennt. Aber auch nur, wenn einem gerade das Wort "feige" nicht einfällt.

Heute war ich dann also bei H&M. Schlechte Laune ist bei solchen großangelegten Shoppingschlachten immer mein zuverlässiger Begleiter. Denn wer meint, nur dicke alte Schabracken in bourgeoisen Konsumtempeln à la Galeria Kaufhof oder Karstadt ähnelten in punkto Schnelligkeit und Eleganz einer Kontinentalplatte, irrt und ist ein Narr, nein, auch Jungvolk ward von mir schon flinker gesehen als jüngst in den heiligen Hallen des textilen Dressings zu bekömmlichen Preisen. Ständig musste ich abbremsen, ausweichen, auf der einen Seite kichernde 14-Jährige ertragen, die sich für die für nächstens geplante Defloration ausstatten, auf der anderen Seite augenberingte Mittdreißigerinnen, welche einem bei dem Versuch, ihrem hilflos anbei stehenden Partner eine flotte Jeans rauszusuchen, nicht minder flott mal eben ihre Handtasche von der Größe eines Plattenspielers durchs Gesicht ziehen.

Spätestens wenn ein solches Paar dann in der Ecke mit der Männerunterwäsche abtaucht, überkommt mich immer ein Gefühl tiefer Traurigkeit. Dort steht SIE dann vor dem Regal, guckt, rackt hervor, zerrt, prüft, hängt zurück, guckt, rackt hervor, zerrt, prüft - erlegt dabei mal locker eben zwei, drei Vorbeikommende mit ihrer Handtasche - und sucht IHM fesche Schlüpfer raus, die er demnächst zu tragen gezwungen ist, damit SIE nicht künftig schon beim bloßen Anblick Seiner Mittelmäßigkeit ein ausreichend Maß an libidinöser Resignation empfindet, trotz Sonnenallergie kurzerhand ein Urlaub in Tansania zu buchen, wo ER dann ihretwegen auf Safari und die Suche nach seinen Eiern gehen kann, während SIE sich von der lokalen Fußballmannschaft mal die örtlichen Sehenswürdigkeiten zeigen lässt. Aber so richtig!

Mann, dachte ich mit Blick auf das arme Würstchen, das da teilnahmslos neben seinem Schicksal stand und an dessen rechtem Ohr vorbei auf das Rudel kichernder 14-Jähriger glotzte, was ist das Leben eines Mannes doch armselig, wenn selbst die Auswahl der Intimgarnitur nur noch treuhändisch vorgenommen wird und sich aber auch so gar niemand mehr von einem deflorieren lassen mag, jedenfalls nicht unentgeltlich. (Klingeltöne wachsen schließlich auch nicht auf Bäumen.)

Da riss mich jäh ein Ruf aus meinen Gedanken, und ich eilte geschwind zum Ständer mit den Baumwollhosen. "Ja, Mutter, ich komme."

Meine Mutter meinte übrigens später, das sei nicht Donald Rumsfeld gewesen auf dem Fahrrad, sondern Heinz Detterbeck. Aus Westerlohe. Und ich solle ihn in Ruhe lassen, da er es keineswegs leicht habe im Leben.

Soso.

Ich kenne keinen Heinz Detterbeck. Aber eines ist mal sicher, aus Westerlohe kommt nix Gutes. Westerlohe ist so die Jeanette Biedermann unter den Städten.
Ergo: Heinz her, Donald hin, das nächste Mal reiß ich ihn vom Fahrrad.

Es sei denn natürlich, die Sonne steht dann wieder so tief.
Und so ungünstig.

:twisted: ;) :twisted:

Gruss
XDream

XDream
07.05.2005, 18:06
also jungs ... jetzt aber mal budder bei de fische.... nen bisschen resonanz von eurer seite wär nich schlecht... so weiss ich ja gar nicht ob ich euch weiter unterhalten (oder langweilen) soll oder nich .... ;)

Gruss
XDream

Design-Freund
07.05.2005, 18:20
Wenn du alles selbst geschrieben hast, ist das absolute Weltklasse!!!
Ruhig weiter schreiben, ich lese bestimmt weiter!:)

XDream
07.05.2005, 18:31
Deutschland geht den Bach runter

Aber warum?
Weil die Volkswirtschaft nicht mehr funktioniert!
Unter M3 stellen sich 80% der Bevölkerung unseres Landes ein schnelles Auto vor. Aktien sind aus der Mode gekommen, die Amerikaner haben uns nicht mehr lieb, weil wir gegen einen Krieg waren, ein starker Euro ruiniert unsere Exporte und Kinder machen tun wir auch nicht mehr.

Kinder!

Sie sind der Motor einer funktionierenden sozialen Marktwirtschaft.
Sie sind die Konsumfunktion der privaten Haushalte und ein nicht unwesentlicher Faktor der deutschen Nettowirtschaftswohlfahrt.
Mit anderen Worten:
In Deutschland muss wieder mehr gevögelt, genauer, gezeugt werden.

Das hatte ein süddeutscher Radiosender erkannt und einen Fortpflanzungswettbewerb ausgerufen :
1000 Paare sollen sich in einer Nacht ins Zeug, bzw. ins Bett legen und Kinder produzieren. Die dafür zwangsläufig notwendigen Räumlichkeiten stellt der Sender zur Verfügung.

Das kennt man doch irgendwoher...

Na gut, es ist über 1000 Jahre her, dass ein schnauzbärtiger Kerl mit einen Seitenscheitel ähnliche Projekte gefördert hat.
Und entgegen anderslautender Gerüchte ist der Initiator der aktuellen Aktion kein Österreicher.
Es ist einfach so, das gute Ideen nicht sterben. Ganz im Gegenteil, sie sind es wert, wieder aufgegriffen zu werden.

Eigentlich ist es auch egal, wessen Einfall die erneute Einrichtung von Lebenshorten im Rahmen dieses Pilotprojektes zur Förderung der deutschen Wirtschaft gewesen ist.
Vögeln für die Konjunktur wird salonfähig!
Vorbei die Zeiten, als man schräg angesehen wurde, wenn man den Kinderwunsch äusserte.
Eindrucksvoll wird das durch die freiwillige Meldung von über zweitausend Paaren beim Radiosender belegt, und es werden täglich mehr.
Endlich darf man sich offen zu seinem Kinderwunsch bekennen!

Die wenigen negativen Stimmen ("Vögle ich für Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht."), werden bald verstummen. Spätestens dann, wenn im Rahmen der Zeugungsoffensive immer mehr Frauen ihren Arbeitsplatz aufgeben und an den Ort zurückkehren, der ihnen seit Anbeginn der Zeiten zusteht.

Das traute Heim,

dort wird die Frau, an Krippe und Herd gebunden, schnell herausfinden, dass Frau nur daheim Frau sein kann. Die freiwerdenden Arbeitsplätze können schnell wieder besetzt werden. Millionen von arbeitslosen Männern warten bereits!
Und wieder in Lohn und Brot gestellt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihr Ego erwacht.

Und wänn sie dann väärrrschwitzt nach Hause kommen, liebevoll empfangen vom Weibe, wälches hingääbungs voll die Schänkel spräizen wird. Dannn! Jahhh dannn ist Doitschland wieder da wo es hingehört!

Äh ja...

Auch Kirche und Staat haben sich positiv zu dieser Aktion geäussert. Man denkt sogar an die Einführung einer MAMMA-Nadel, gestaffelt nach Anzahl der geborenen Kinder.

Diese Rückbesinnung

auf alte Werte hätte weiterhin positive Effekt auf unsere Aussenhandelsbilanz:
Ganz mit Kinderzeugen beschäftigt, würde das deutsche Volk Autos und Windeln nicht mehr selber produzieren, sondern importieren. Der Euro würde schwächer und Trichet wieder ruhig schlafen.
Vorläufig zumindest.

Für die Kinder

müsste neuer Lebensraum gesucht werden.
Vorzugsweise im nahen Osten.
Das gibt einen netten Krieg und die Amerikaner haben uns dann auch wieder lieb.

So einfach kann Volkswirtschaft sein


:twisted: :twisted: :twisted:

Gruss
XDream

orange
08.05.2005, 00:28
super klasse X-DREAM. bitte, bitte nicht aufhören.....=)=)

schreibst du die texte selbst ?

XDream
08.05.2005, 07:10
nur ein paar hab ich selbst geschrieben ... aber ich hab ne grosse sammlung.... ;)

Gruss
XDream

XDream
08.05.2005, 07:18
Ich glaub mein Hamster bohnert

Leider wurde ich neulich mit der harten Realität dieses doch sehr müden Kalauers konfrontiert. Ich rockte headbangend mit der Bohnermaschine durch den Hausflur und hatte, bevor mich der Putzfimmel überkam, wohl vergessen, dass mein Hamster Johnny noch nicht wieder in seinem Käfig war. Wie wir ja wissen sind Hamster nachtaktive Tiere und tagsüber entsprechend schläfrig.

So hatte wohl Johnny den hellichten Tag nur für einen müden Spaziergang zur Futterkrippe genutzt, die ich am anderen Ende der Wohnung aufgestellt hatte. Das sollte mal eine Erziehungsmassnahmen werden, damit Johnny nicht immer nur fett und faul in seinem Käfig herumlungert, sondern auch etwas Bewegung bekommt, aber eigentlich war er ein süßer, kleiner Fratz. Irgendwo zwischen Wohnzimmer und Flur müssen sich dann unsere Wege gekreuzt haben.

Ich schaute schockiert zu Boden und sah wie die noch wild rotierende Bohnermaschine eine nicht geringe Menge Blut in die Maserung meines schönenen Bambusparketts massierte. Schnell stellte ich den Discman aus und stand wie angewurzelt da. "Smells like teen spirit" musste warten. Beim Anblick der großen Blutlache hatte ich das Gefühl, dass sich Kurt Cobain in meinem Flur weggeblasen hatte. Das was gerade geschehen war, rockte absolut nicht und ich stand stocksteif da. Kurz vorher hatte ich noch gedacht, dass meine CD einen Kratzer hatte, weil ich so ein sonores Quieken im Hintergrund gehört hatte. Mir wurde schlecht bei der aufkeimenden Gewissheit, dass es Johnnys Todeskampf war. Ich war ein Schwein, ein Schlächter, ein Kleintiermetzger.

Ich versuchte zu rekonstruieren wie das geschehen konnte. Wahrscheinlich hatte Johnny noch ausweichen wollen, aber ich muss ihn unfreiwillig mit der Bohnerbürste ausgeknockt haben. Irgendwie hat es dann wohl seinen bewusstlosen, kleinen Körper in den Sog der Bohnermaschine gezogen, die ihn dann zerlegt hat. Ich weiss nicht wielange sein Todeskampf gedauert hat, aber es muss mindestens 5:41 Minuten gedauert haben, da über die ganze Länge des vorigen Lieds immer wieder diese Tonstörungen auftraten. Nun ja, eine Bohnermaschine ist kein Häcksler und ich glaube daher, dass es Johnny erst nur ein wenig herumgeschleudert hat wie in einem Hamsterkarussell. Ja vielleicht hatte er sogar Spaß daran? Vermutlich hatte er aber nicht der Rotation standhalten können und muss so in das Innenleben der Rotorbürste geraten sein. Bei Karussell muss ich immer an die Diebels-Werbung denken, ihr wisst schon "Ein schöner Tag" usw.. Etwas zu trinken brauchte ich jetzt aber auch erstmal und machte mir schnell ein Bier auf.

Deprimiert sass ich auf dem Boden vor Johnnys sterblichen Überresten und prostete ihm, bzw. das was von ihm übrig war, noch zu. Um noch einmal zu rekapitulieren - er war also dann nach ein paar Runden Karussell irgendwie in das Innenleben der Maschine geraten, die seinen wohlgenährten Körper wie einen Apfel entsaftet hat. Lustigerweise war Johnnys kleiner Stummelschwanz unversehrt geblieben und wie der Stengel vom Apfel wieder ausgespuckt worden. Hier und da lagen auch noch ein paar Fellfetzen und auch etwas, was wie ein Auge aussah, konnte ich entdecken. Ich fragte mich in dem Moment, ob ich vielleicht versuchen sollte, Johnny wieder zu rekonstruieren. In meiner Anrichte hatte ich sicher noch einige Tuben Kleber, da ich immer mal wieder mit großem Enthusiasmus Modellautos selber zusammenklebte. Irgendwie war ich Johnny das schuldig, andererseits soll man die Toten ruhen lassen. Mein Gewissenskonflikt war ganz enorm. Hätte Johnny nicht auch ein bisschen besser aufpassen können?

Ich suchte mit einer Pinzette nun schnell das auf, was noch an festen Teilen von Johnny übrig war und legte es erstmal in seinen Käfig, damit das Einstreu noch das Blut davon aufsaugen konnte. Möglicherweise hätten mir sonst die triefenden Fellfetzen noch mehr die Bude versaut. Johnny war schuld, dass ich jetzt auf Knien am Boden robbte und versuchte mit allem möglichen Scheisszeugs, das Blut vorm Parkett zu bekommen. Jede noch so brutale Chemikalie war aber nicht dafür gewappnet, eingebohnertes Nagetierblut und verschmierte Kleintiergedärme zu beseitigen. "Danke Johnny, vielen Dank" fluchte ich vor mich hin. Wegen ihm konnte ich jetzt wohl auch noch das Parkett im Flur neu legen lassen. Für das Geld hätte ich mir zig neue Hamster kaufen können, die vielleicht ein wenig intelligenter als Johnny gewesen wären.

Nach ein paar Tagen hatte ich Johnnys Überreste zu einer bizarren Figur, die ihm so gar nicht ähnelte, zusammengefrickelt und wie eine Trophäe auf eine der versauten Parkettbohlen getackert. Dieses doch sehr skurrile Gebilde hängt nun über meiner Wohnzimmercouch neben den Wellensittichteilen auf dem Ventilatorflügel und dem Rattenschwänzchen, der aus einem Staubsaugerbeutel herauslugt. Ich weiss inzwischen gar nicht mehr wie oft wir uns totgelacht haben, wenn mal Besuch von mir nach den Begebenheiten gefragt hat, wie diese armen Tiere verreckt sind. Jedenfalls plane ich bald die Anschaffung einer hübschen, handlichen Schildkröte.


:twisted: ;) :twisted:

Gruss
XDream

XDream
08.05.2005, 07:45
SIEBEN!

Es begann alles ganz harmlos, bis ich in Ihre Fänge geriet. Ab wann genau sie damit anfingen, mich zu beschatten, kann ich nicht sagen. Sie waren einfach da. Urplötzlich. Schatten überall. Ich wollte sie nicht in meiner Nähe haben, aber ich konnte nichts dagegen tun. Was wollten sie bloss von mir? Ich bin doch nur ein einfacher Bürger, der seine Arbeit macht. Zum Glück besitze ich noch mein Tagebuch...

15.9.:
Idee gehabt, mir auf dem Rummel meine Zukunft voraussagen zu lassen. Kostet zwar ein bisschen, aber für solch einen Spass lass ich gerne was springen. Eine alte Wahrsagerin sieht mich lange dumm an und sagt schliesslich: "Denken Sie nicht an die Zahl 7! Ignorieren Sie die 7!". Dafür 77 Euro gezahlt und gelacht. Allein der Anblick der Alten war das Geld schon wert. Warum nicht an die Zahl 7 denken? Kurz darüber nachgedacht und als netten Joke der alten Hexe abgehakt. Auf dem Heimweg auf alles geachtet, das wie eine 7 aussieht oder eine 7 beinhaltet. Schlagartig bewusst geworden, dass heute unter Umständen der 7.7. wäre, wenn wir nicht schon den 15. September hätten. Kommt "sept" nicht von der Ziffer 7? Zuhause alle möglichen Quersummen von Geburtsdaten und sonstigen mir wichtig erscheinenden Zahlen im Kopf berechnet. Ermüdet eingeschlafen. Geträumt, ich würde um sieben Uhr morgens aufwachen.

16.9.:
Um 7.00 Uhr aufgewacht, doch der Wecker sagt "7.30 Uhr"! O Gott, bereits eine halbe Stunde in ihrer Gewalt gewesen! Es beginnt! Flasche Sekt getrunken. Nach kurzer Zeit die Sache mit der "7" wieder mit ganz anderen Augen gesehen. Fast fröhlich das gestrige Kalenderblatt abgerissen. Sofort die Zahl "16" erkannt und analysiert: 1 + 6 = 7! Schlagartig wieder nüchtern geworden. Gegen Mittag versucht, mit einem Freund Verbindung aufzunehmen. Nach exakt sieben Klingelzeichen automatischer Anrufbeantworter angesprungen: "Bin für sieben Wochen im Urlaub!", quäkt es aus der Muschel. O nein, er ist bereits verloren! Mit einer Flasche Rotkäppchensekt und einem Fernglas neben der Heizung unter dem Fenster versteckt. Am frühen Abend betrunken eingeschlummert.

17.9.: (nachts)
Um zwei Uhr nachts aufgewacht. Zuerst keine besonderen magischen Zeichen wahrgenommen. Kurz danach (wahrscheinlich sieben Minuten) sieben gerötete Wundmale mittels Spiegel auf meiner Stirn entdeckt! Sie waren hier! In meiner Wohnung! Kurze Zeit später den Entschluss gefasst, den alten Bauernschrank vor meine Wohnungstür zu schieben. Währenddessen alle Biervorräte getrunken und laut gesungen. Wohnungstür klingelt! Sieben mal! Schnell die rückwärtige Verkleidung aus dem Bauernschrank gerissen, um durch den Türspion einen ersten Blick auf den Feind zu werfen. Sehe seltsame Gestalten vor meiner Haustür in Bademantel-ähnlicher Uniform herumlungern, die laut diskutieren. Nach kurzer Verhandlung durch die geschlossene Tür Nachbarn wieder losgeworden. Wundmale auf der Stirn wieder verblasst. Notiz: nicht nah an den Rippen des Heizkörpers schlafen und nachts keine Schränke durch die Wohnung schieben! Gegen fünf Uhr weitergeschlafen.


Teil 2 folgt.....

XDream
08.05.2005, 07:49
17.9.: (tags)
Beschluss gefasst, dieser "magischen 7" auf den Grund zu gehen. Zur Strassenbahnhaltestelle gehetzt. Verwundert, dass die "Linie 7" plötzlich zur Bibliothek fährt. Trotz der möglichen Gefahren mutig und gefasst in die Strassenbahn eingestiegen. An der Endstation den Fehler bemerkt und zurückgefahren. In "Linie 1" umgestiegen und entgegen aller Befürchtungen doch noch heil an der Stadtbibliothek angekommen. Sieben Bücher zum Thema "Magische Ziffern" ausgeliehen. In der Videothek drei DVDs zum Thema "Sieben" ausgeliehen, vier andere DVDs zum Thema "Sex" Daraufhin zur Spirituosen-Handlung und fünf Flaschen Wein und zwei Flaschen Korn gekauft. Das Buch "Schneewittchen und die sieben Zwerge" studiert. Nach acht Gläsern Wein eingeschlafen. Im Traum von sieben fröhlich tanzenden Blinddarmnarben auf Onkelhostes behaartem Bauch geträumt. Notiz: achtes Glas Wein demnächst weglassen!

18.9.:
Unverfroren aufgewacht. Zeit: 7 Uhr und 7 Minuten. Sie kommen näher! Warum wollen sie ausgerechnet mich!? Vergessen, Klopapier zu kaufen. In Panik drei Scheiben Gekochter Schinken benutzt (hätte aber auch sieben Scheiben benutzen können). Frühstück mit Tageszeitung, aber ohne Schinken. "Über sieben Brücken musst Du geh'n" im Radio gespielt. Aus dem Augenwinkel die Video-Cassetten entdeckt: "Das siebte Zeichen", "Das Beste aus 'Der 7. Sinn'", "Police Academy 7". Alle Filme angesehen, keine neue Erkenntnis gewonnen, ausser bei "Das siebte Zeichen": Göttlicher Engel belästigt schwangere Frau, die mit Hilfe eines angehenden Rabbi's die Welt retten will, indem sie einen geistig behinderten Jugendlichen, dessen Anwalt ihr Mann ist, vor der Hinrichtung bewahrt, damit ihr ungeborenes Kind nach der Geburt lebt. Über Rahmenhandlung nachgedacht. Muss Jahre gedauert haben, bis man einen Idioten fand, der diesen verworrenen Schwachsinn finanziert. Kopfschmerzen bekommen. Trost bei Wein gesucht. Viel Trost gefunden. Verwirrt. Von sieben sich prostituierenden Klopapierrollen aus Schinken geträumt.

19.9.:
Um fünf Uhr morgens nackt mit Taucherbrille und in Löffelstellung mit der Kloschüssel aufgewacht. Allerdings im Bad meiner Nachbarin. Den hässlichen rosafarbenen Plüschbezug über der Klobrille begutachtet. Mit kaum nennenswertem Restalkohol im Blut gezielt leise auf den Plüsch gepinkelt. Danach Wohnung über den Balkon verlassen. Zuhause dann weitergeschlafen. Durch einen Schrei des Ekels von meiner Nachbarin aus den traumlosen Schlaf gerissen. Das Buch "Die Magische 7" gechecked. Gelesen, dass das Geheimnis der "7" religiösen Ursprung hat. Über die Religion wollen sie mich kriegen! Das ist es! Überall war deutlich die "7" zu sehen: die sieben Weisen aus dem Morgenland; die zehn Gebote, von denen man mal drei nicht so gelungene Gebote weglässt - zack - hat man plötzlich sieben Gebote; die zwölf Jünger, die Jesus punkt sieben Uhr zum Abendmahl einlud, von den aber fünf was besseres zu tun hatten - zack - waren es nur noch sieben Jünger, die im Schnitt auch garantiert sieben Jahre jünger waren, als der olle Jesus; sieben Nägel... Mein Herz pocht. Das ist der Schlüssel - jetzt muss ich nur noch wissen, wie ich sie überlisten kann. Sieben Minuten überlegt. Leider keinen grandiosen Einfall gehabt. Dank Valium und Schnaps mit Mettwurst in tiefen Schlaf gefallen. Von meiner Nachbarin geträumt, die jedes siebte Überraschungs-Ei mit der Zunge auspackt und den Inhalt zusammenbaut. Letzteres ebenfalls mit der Zunge.


Teil 3 folgt ...

XDream
08.05.2005, 07:53
20.9.:
Mittags mit Zahnfleischbluten aufgewacht. Hatte mich im Traum in die altdeutsche Essgruppe aus Eiche verbissen. Hastig fünf Tassen kalten Kaffee von letzter Woche getrunken. Im Fernseher heisst es, Däubler-Gmelin würde Bush mit ****** vergleichen. Eine teuflische Sache und ich bemerke unverzüglich das "Däubler" aus sieben Buchstaben besteht und "Gmehlin" auch, wenn man es mit "h" schriebe. Ist Ariel Scharon (= sieben Buchstaben!) dann Heinrich Himmler (auch sieben Buchstaben), der "Vollstrecker"? Nachmittags Herzrasen bekommen. Drei Stunden vorsorglich in der Badewanne ohne Wasser verbracht. Danach auf die Unglückszahl 13 gekommen. Wenn man von dieser Zahl 6 abzieht, landet man wieder bei 7! Mittels Internet versucht herauszufinden, welche Firmen in der 7. und 77. Etage des World Trade Centers ansässig waren. Erfolglos. Kurz vor Ladenschluss Klopapier, Schinken, Schnaps, Wein und Senf gekauft. Nach einer Flasche Wein und sechs Tassen Schnaps mit Senf spät in der Nacht eingeschlafen. Im Traum von sieben sandsiebenden Geisslein brutal vergewaltigt worden.

21.9.:
Den ganzen Tag geschlafen. Erst gegen 19 Uhr unter der Spüle in Frauenkleidern schreiend aufgewacht. Um 19.30 Uhr das Schreien eingestellt. Ein Glas Essig getrunken und siebzehn Senfgurken gegessen. Danach sieben Kannen Kaffee gekocht, aber nicht getrunken. Auf Pro7 den Film "Sieben" gesehen. Belustigt festgestellt, dass Gefrässigkeit und Wolllust zu den sieben Todsünden gehören. Angst überkommt mich. Leiter geholt und die Wände im Wohnzimmer mit der Zahl "7" in verschiedenen Formen und Grössen vollgeschmiert. Nachts Senf ausgegangen. Danach mit Öl-Farbe weitergemalt. Währenddessen den restlichen Korn und Wein getrunken. Verdächtiges Geräusch hinter Wand gehört. Sieben Gläser Wein getrunken. Von sieben mutierenden Fragezeichen geträumt, die sich zu einer "7" verformen und diese Performance auch nackten und begeisterten Politikerinnen aus Siebenbergen vorführen.

22.9.:
Punkt sieben Uhr aufgewacht! Ich sehe es deutlich auf dem Radiowecker: 07:00! Eiligst versucht, wieder einzuschlafen. Es gelingt. Ha! So schnell kriegen die mich nicht! Nach sieben Stunden Schlaf zur Mittagszeit aufgewacht. Das wäre wirklich zu leicht! Bemerke urplötzlich, dass heute Sonntag ist. Der siebte Tag! Mir wird etwas mulmig. Lege mich mit einer Flasche Wein ins Bett und harre der Dinge. Kanzlerwahl. Schröder gewinnt mit sieben Sitzen vor Stoiber! "Gerhard" besteht aus sieben Buchstaben und "Schrder" auch, wenn man den Umlaut weglässt! Ich trinke hastig, aber besonnen. Gegen 2.50 Uhr beinahe eingepennt! Gerade noch bemerkt, dass die Summe von 2 + 5 + 0 = 7 ergibt! Wieder Geräusche hinter der Wand gehört. Mit riesigem Schraubenzieher die geheimnisumwobene Wand durchbrochen. Währenddessen alle Alkoholvorräte weggetrunken. Geheimes Zimmer hinter der Wand entpuppt sich als mein eigenes Schlafzimmer. Völlig erschöpft. Tiefer Schlaf. Traum: Kampf gegen die sieben Muschis des Schreckens. Edmund Stoiber kämpft tapfer an meiner Seite, aber ich weiss, dass auch er ein Verräter ist, denn: "Stoiber" = sieben Buchstaben! Die Gefahr lauert überall!

23.9.:
Mittags mit toter Katze unterm Arm im Regal "Billy" aufgewacht. Im Badezimmer Senf aus den Ohren gespült. Währenddessen ins Waschbecken uriniert, in der eine andere tote Katze liegt. In einem Buch etwas über Katzen gefunden. Eine weitere tote Katze im siebenarmigen Kronleuchter entdeckt. Plötzlich Lärm und Geschrei im Flur. Die vier apokalyptischen Reiter, zu denen sich noch drei andere Reiter gesellt hatten, stürmen zu Fuss und in Polizeiuniform meine Wohnung! O Gott! Sie sind da! Sie zwingen mich, Kleidung anzuziehen, die mindestens sieben Nummern zu gross ist, vor allem an den Ärmeln. Sie nehmen mich mit zu einem Ort, an dem 24 Stunden am Tag nur "7 Tage - 7 Köpfe" läuft. Der Versuch, nach asiatischem Vorbild die Zunge zu verschlucken, um zu ersticken, scheitert kläglich. Ich bin verloren.


:twisted: :twisted: :twisted:


Gruss
XDream

THX_Ultra
08.05.2005, 10:32
LOL - ist das geil!!

Ist das von dir, weil das mit dem Copyright ist ja so eine Sache... ;)

XDream
08.05.2005, 11:13
Alles über Großbritannien!
Teil 1: Historie und Hysterie

Zwischen Atlantischem Ozean und Nordsee eingeklemmt, liegt ein kleines, gequältes Land voller melonentragender Banker und sommersprossigen, hässlichen Mädels. Früher England, heute Großbritannien geschimpft, fragen sich nicht-Briten des öfteren: Wie kam es nur dazu? Die Antwort gibt es in einer zweiteiligen England-Doku-Serie.

Die Geschichte eines abkömmlichen Landes

1 Mrd. vor Christus
Die Kontinentalplatten Eurasien, Amerika und Afrika trennen sich im Streit von dem kleinen, andauernd quengelnden Mittelteil, der sie dauernd belästigte und sich mehr aufmandelte als ihm zustand. Zurück blieb eine kleine, gequält aussehende Landmasse inmitten peitschender See.

0 - Au weia
Christus wurde geboren. Noch wusste man nicht, was ein England überhaupt ist und dass es mal eins geben würde. Schöne Zeiten. Die Menschheit glaubte noch an Steinigungen, Wunder und Hexenverbrennungen. Deutliche Parallelen: Die Engländer glauben noch heute an das Wunder, irgendwann mal wieder zur Weltmacht aufzusteigen.

399 - England wird entdeckt
Die Römer besetzten eine kleine, vom Atlantik und der Nordsee zusammengequetschte Insel mit sturmgepeitschten Buchten. Noch wussten Sie nicht um den Fluch aus Urzeiten, der auf diesem Ödland lastete.

410
Die Römer bemerkten ihren monumentalen Fehler, und überließen

449 - Die Sachsen kommen
das Land den Angeln und Sachsen aus Germanischen Landen. Erste Verdachtsmomente erhärten sich, dass dieses Land Menschen (im Falle der Sachsen) anlockt, die sich nicht gut artikulieren können und einem zumeist sofort unsympathisch sind.

1066 - Wilhelm der Eroberer erobert England
Wilhelm der Eroberer kommt, und erobert - um seinem Namen gerecht zu werden - das kleine gequält aussehende Land im Atlantik. Sein Pech. Denn lange wird er nicht damit glücklich sein.

1215 - Magna Carta
Die »Magna Charta« wird geschaffen. Sie ist eine Ausrede dafür, dass der unfähigste Hanswurst im Land das Sagen hat. Er (oder später auch "sie") darf nach belieben zum Frühstück Leute statt Eier köpfen oder armen Bauern die letzte Blutwurst abverlangen - Hauptsache man selbst ist gesund! Die Monarchie überhaupt ist eine Staatsform, die in diesem Land des öfteren noch zu falschen Ehren gelangen sollte. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt wird klar, dass man in England nur eins perfekt beherrscht: Das inzestuöse Adelsleben mit all seinen Stiefelleckern, Verrätern und jeder anderen erdenklichen dekadenten und unattraktiven Facette.

1350 - Parlamentsspaltung in Ober- und Unterhaus
Man bemerkt im kleinen, gequält aussehenden Land, dass ein Hanswurst an der Spitze die Bevölkerung durch unüberlegte Handlungen in Teufels Küche bringen kann, und kämpft um die Spaltung der monarchischen Schicht in zwei Teile. Das Ober- und das Unterhaus. Sie bemerken schon an der Wortwahl dass auch dies wieder nur eine andere Ausrede für eine von oben nach unten drückerische Gesellschaftsform ist. Um die Leute zu beruhigen, erklärt man, dass dieses neue Parlament über der Macht des Thron steht. In der Praxis jedoch werden alle Parlamentsmitglieder danach ausgewählt, wie tief sie in den Anus der Königlichkeit eindringen können, oder wie blank Sie lingual die Stiefel polieren können.

1339 bis 1453 - "Hundertjähriger" Krieg
Der Hundertjährige Krieg findet mit den Franzosen statt. Hier wird erstmals der Engländer Hang zur Schönheuchlerei offensichtlich, da der Krieg insgesamt 114 Jahre gedauert hat, und es nicht gut für die Briten aussah.

1459 bis 1485 - Adelskämpfe
Extensive Thronkämpfe. Man kann sich nicht zur Selbständigkeit entschließen, weswegen noch immer am Adelsprinzip fester denn je gehalten wird. Die Roten und Weißen Rosen - zwei Adelsorden mit besonders einfallsreichen Namen - bekämpfen sich aufs Blut.

1485 - Die erste Elisabeth ist da
Haus Tudor gewann, und brachte die erste kleine, faltige Damen mit ekligen Kostümchen und Hang zu hässlichen Hüten hervor. Diese kleinen »Elisabeths« zeichneten sich durch besondere Härte, äußere Kühle, harte Wangenknochen und starke Winkmuskulatur im rechten Arm aus. Bis heute ist die Reihe der kleinen alten Damen mit der Feder im Ellbogengelenk nicht abgebrochen.

1587 - Maria Stuart verliert den Kopf
Die Abstinenzlerin und verbitterte Gegnerin des Calvados Maria Stuart teilte das Schicksal anderer Marias, die zum Ende Ihres Lebens ihren Kopf in einem Weidekörbchen zu Grabe trugen. Die Calvinisten (die Leute, die den Calvados nach England brachten) triumphierten, und betranken sich sinnlos nach der erfolgreichen Köpfung. Man hatte genug Geld von den Schaulustigen eingenommen, um sich eine zweite Guillotine zulegen zu können.

1588 - Sieg gegen Spanien
Lächerlicher, unerheblicher Sieg Englands gegen die spanische Armada. Den Engländern stieg der Sieg wohl zu Kopfe.

1651 - Acts of Navigation
Das kleine, gequält aussehende Land beherrschte die gesamte See, und wurde mit den »Acts of Navigation« nautische Großmacht.

1660 - Wiederbelebung der Monarchie
Das Königtum wurde wieder in Kraft gesetzt. Die Tendenz der Engländer, zwei Schritte voran zu eilen, und sich dann in den Stiefelschnallen zu verfangen, wird offensichtlich. Wieder legten die Engländer die Allmacht in die zittrigen Hände eines Einzelnen, der sie wie die Lemminge zum Sieg führen würde.

1689 - Bill of Rights
Die »Bill of Rights« tritt in Kraft. Die Engländer freuten sich, und dachten, dass Sie jetzt endlich den Einzelnen an der Spitze los wären. Dies jedoch schließt die Bill of Rights aus.

1689 - Vereinigung mit Schottland
England schluckt Schottland, und nennt diesen Vorgang »Vereinigung«

1800 - Schlacht um Waterloo
Die Franzosen wurden unter anderem von den Engländern vernichtend bei Waterloo geschlagen. Nicht aber, bevor Napoleon den Engländern gehörig in die Eier getreten war. Racheschwur der Franzosen.

1801 bis 1957 - England ruht sich auf seinen Lorbeeren aus
Im Siegesrausch wähnten sich die Engländer sicher, die jetzt gewonnene Vormachtstellung im Finanzbereich auch nach heftiger Intervention im ersten Weltkrieg beibehalten zu können. Man übersah allerdings, ein paar Pfund auf die Hohe Kante zu legen, und musste so zähneknirschend nach dem ersten Weltkrieg diese Stellung an das Land abgeben, das durch Versklavung schwarzhäutiger Menschen zu ungeahntem Reichtum gelangt war.

1958 - Kabeljaukriege
Der Hang der Engländer zu explosionsartigen Kriegshandlungen und seltsamem Verhalten wurde erstmals öffentlich bekannt, als man sich um ein paar Kilo Fisch in den »Kabeljaukriegen« stritt.

1961 - Pilzköpfe regieren die Welt
Die Beatles gaben 1961 Ihr Debüt in einem heruntergekommenen Club bei Sussex. Keiner konnte ahnen, dass vier verklemmte, schlecht frisierte Milchbubis aus England die Weiber der 60er dazu bringen würden, ihre Höschen auf die Bühne zu werfen. Das schafften später erst wieder die Backstreet Boys. Jedoch verstanden diese es, noch mehr Kohle aus den Kids zu saugen, als damals die unbescholtenen und scheuen Beatles. John Lennon wurde zudem 1980 von einem seiner alten Fans erschossen. Da war er wieder. Der Fluch der Engländer.

1971 - Einführung des Dezimalsystems
Die Briten entdeckten endlich, dass man ein Pfund in 100 Pence unterteilen kann, und so auch Brötchen für weniger als ein Pfund verkaufen könnte, was die Wirtschaft erheblich ankurbelte.

1990 - Eine komische Alte wird Premierministerin
Die eiserne Jungfrau wurde durch die mindestens eben so stachlige »eiserne Lady« ersetzt. Den unterschied bemerkten viele jedoch erst sehr viel Später, manche gar nicht.

1994 - Der geheime Tunnel der Franzosen fliegt auf!
Ein lang geplanter Rachefeldzug der Franzosen für den Verlust der Schlacht von Waterloo schlug fehl. Als ein britischer Gentleman beim Kauf seiner Morgenzeitung in den Morast einbrach und sich mit zweihundert gut ausgerüsteten französischen Bauarbeitern konfrontiert sah, schlug man im Land Alarm. Der bis Dato geheime Tunnel, der zum unterirdischen Sturm auf Großbritannien in langjähriger Knochenarbeit von den Franzosen angelegt wurde, ist aufgeflogen. Hastig wurde er vom französischen Premier zum Eurotunnel deklariert, der eine bessere Verkehrsanbindung ins gelobte England ermöglichen sollte. Mist, fehlgeschlagen!

2000 bis ? - Au weia!
Immer noch ist Großbritannien verflucht: BSE, tödliche Grippewellen und mehr bestrafen das Land. Sie werden nicht vom florierenden Euro profitieren. Wie lange soll das nur so weitergehen?

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Sie sehen, dieses kleine Land hat einiges durchgemacht, und nicht alles gereicht ihm zum Vorteil. Vielleicht verstehen Sie jetzt die Engländer besser. Doch auch neue Fragen werden aufgeworfen:

Auf was zur Hölle bilden sich die Engländer so viel ein?

Auf annähernd Zweitausend Jahre der Lächerlichkeiten und wirren Monarchen?

Sind Engländer alle kleine, vom Adel unterdrückte Korinthen*****r?

Ist Stiefellecken erblich?

Warum sehen die meisten englischen Frauen wie Margret Thatcher aus?

Vielleicht kann der zweite Teil dieser Dokumentation diese und andere Fragen beantworten.

:twisted: ;) :twisted:

XDream
08.05.2005, 11:17
teils von mir .. teils von freien autoren... bei denen ich mich hier hochoffiziell bedanken möchte... :gut: :gut:

Gruss
XDream

XDream
08.05.2005, 15:23
Teil 2: Gegenwart und Grauen

Nach Teil 1 - Historie und Hysterie begeben wir uns diesmal in die englische Gegenwart, und sind auch hier wieder very amused. Die Engländer haben es nicht nur geschafft, in jahrelangem Inzest auf Ihrer einsamen Insel ein degeneriertes Völkchen heraufzuzüchten, sondern auch aus Ihrem Land ein äußerst unattraktives Reiseziel zu machen.

Du juh spiehk Ing-lisch?

Diese Frage kann ich ganz einfach für jeden Engländer pauschal mit »Nö« beantworten. Jeder, der sich schon mal mit einem Engländer unterhalten hat, oder besser gesagt dies versucht hat, weiß, dass die englische Sprache von allen »englischsprachigen« Ländern am wenigsten in England gesprochen wird. Genaugenommen wird auf der kleinen Insel ein unverständlicher Kauder-Welsh gesprochen.

Da der durchschnittliche IQ in England sich um den Gefrierpunkt (in °Fahrenheit) bewegt; was bitte soll man denn erwarten? Trotz der angesehenen Elite-Universitäten scheint die dort ausgebildete Elite allesamt abzuwandern, um andernorts Karriere zu machen. Denn Sie, die eingeweihten, wissen um den Fluch.

Je nachdem in welcher Region Sie sich bewegen, verstehen Sie entweder Bahnhof, oder haben keinen Schimmer, von was der Mann mit der Kartoffel im Maul und der Schrotflinte in seiner Hand Ihnen eigentlich sagen will. Vielleicht hätten Sie nicht mit seiner hässlichen Tochter schlafen sollen? Aber dazu später mehr. Nicht nur zeichnen sich die meisten Engländer durch eine Aussprache aus, die Graf Nuschel - dem Erfinder des Nuschelns - zur Ehre gereichen würde, sondern sie bemühen sich keinesfalls um deutliche Artikulation, wenn sie mit einem Ausländer (einem sog. non-englishman) sprechen. Dies ist eine angeborene Art Inselfiesheit, mit der sie auch den eventuell letzten Rest Sympathie in gar grausige Antipathie wandeln. Kurzum: Engländer werden von allem und jedem gehasst. Ja, mit Beulenpest gleichgesetzt.

Auch die Amis haben nicht das Geringste für ihren Herkunftsstamm mehr übrig. Eins emigrierten die Englishmen nach Amiland. Jetzt kennt man sie dort nur als melonentragende Nation aus Bankern mit einem mittelalterlichen Hang zur Monarchie. Eine Nation, deren Prinzipien auf einer Währungseinheit basiert, mit der anderorts Fettleibigkeit ausgedrückt wird.

Der englische Fluch

Wie wir bereits im ersten Teil dieser Dokumentation erfahren durften, ist die englische Insel von einem Fluch aus Urzeiten belegt. Wenn es gerade nicht regnet, ist es vernebelt oder arschkalt. Wer hier hinfliegt, sei es beruflich, oder noch schlimmer: Privat, dem ist nicht mehr zu helfen. Wenn es einen Gott gibt, muss man annehmen, er schickte den Engländern eine tödliche Grippewelle, um sie von ihren Leiden zu erlösen.

Als diese nicht die erhoffte Wirkung zeigte, versuchte man durch BSE der Bevölkerung Herr zu werden. Auch hier zeigt wieder der satanische Fluch seine volle Wirkung. Die Engländer litten, und wurden etwas dezimiert, überlebten aber alles mit einem kleinen Grummeln und ein paar Skandalberichten der Boulevardpresse, die in England dank des Fluchs besondere Blüten treiben durfte, und immer wieder dergleichen Stil-Blüten hervorbringt.

Der Fluch lebt weiter im königlichen Geschlecht. Denn wo Prinzen ein blutaufsaugendes Wattebausch im adligen Geschlechtsorgan sein mögen, wo das wichtigste Organ der Princess of Hearts an einem Betonpfeiler zu schlagen aufhört, wenn sie mit ihrem arabischem Hengst mit 200 Sachen gegen einen pariser Betonpfeiler donnert, da kann es nicht mit rechten Dingen zugehen.

Wo die ganze Nation gebannt auf eine alte, faltige Dame mit hässlichen Kostümen und einem seltsamen Geschmack was Hüte betrifft, gebannt starrt, wann immer sie den Arm zum Winken anwinkelt, ja kann es denn dort normal sein? ... Ich denke nicht.

Traditionsdenken oder Lächerlichkeit?

Das fragt man schon mal gerne, wenn man den Wechsel der Leibwache vor dem Buckingham Palace, fast gleich einer Tuntenbrigade, beobachtet. Sie dürfen nicht reden, weil es die Queen verboten hat. Selbst wenn man Ihnen den Schottenrock runterzieht, müssen Sie weiter geradeaus starren, um nicht ihre Würde zu verlieren. Wann immer irgendwas im Lande passiert, wird der Atem angehalten, und abgewartet, was die unwichtigste Person des Landes - die Queen - dazu zu sagen hat. Denn diese lebt nur noch vom Prinzip des mittelalterlichen Adelsdenkens. An dem Tag, an dem ein halbwegs hirnreicher Engländer was im Land zu sagen hat, wird der Adel dorthin geschafft, wo er hin gehört: In die Vergessenheit. Auch die Politik haftet im kleinen Inselstaat noch mehr an der Tradition als an Vernunft. So werden immer noch gerne adlige in den politischen Stand eines Ministers oder besser gesagt Lord erhoben, um dort politische Wichtigkeiten zu entscheiden. Das ist fast so intelligent, als wenn hierzulande Stefan Raab als gebildeter Bildungsminister berufen würde, und Ingo Appelt als feinfühliger Minister für Familienangelegenheiten.

Würg! Verfluchtes Essen!

Und wahrlich. Der Fluch legt auch in den Koch-»Künsten« der Engländer weiter. Schon Asterix und vor allem Grob-Gourmand Obelix konnten den Hang der Engländer zur Magengeißelung mit Minzsoße nicht ertragen. Minzsoße zu den Frühstücksflocken, Minze zu Kalb, Lamm und Schwein. Wenn Sie zu viel Minze haben, sollten sie dann nicht lieber einen Vertrag mit Wrigleys schließen, statt diese in jedes Gericht zu schmeißen? Aber es geht noch weiter.

Zum Frühstück gibt's allenfalls »Rolls« (deren Name daher rührt, das man sich nach dem Genuss voller Schmerz auf dem Boden windet). Die gibt's aber nur wenn man Glück hat, dann aber leider mit Orangenmarmelade, die unmarmeladiger gar nicht sein könnte, denn so bitter ist normaler Weise nur der Verlust der Liebe des Lebens. Hauptsächlich besteht die wichtigste englische Mahlzeit des Tages aus ungenießbarer Hirsepampe und ungarem »Minced Meat«, das an Ekligkeit nur noch durch schottisches »Haggis« (wie das gemacht wird, wollen Sie garantiert nicht wissen, glauben Sie mir!) zu übertreffen ist. In ganz perversen Gegenden kredenzt man dem ahnungslosen Frühstücksgast im Hotel Würstchen, von denen man nur hoffen kann, dass sie zum größten Teil aus Tieren bestehen, und dass die grünen Teile Kräuter sind. Schwarzbrot kennt man in England nicht. Bestellen Sie das, bekommen Sie vermutlich angebrannten Toast serviert, und zwar mit einem echauffierten Naserümpfen.

Wenn es sie mal nach England verschlägt, ein Kleiner Tipp: Bringen Sie eigenes Essen mit, oder gehen Sie in vertraute Umgebungen, wie Burger King, Mc Donalds oder Kentucky Fried Chicken. Dort bekommen Sie zwar auch Fraß, aber immerhin genieß- und bezahlbaren.

Es geht noch weiter: Frauen in England

Wenn wir mal einen Blick auf die Liste berühmter und hübscher Models werfen (Kate Moss gehört nicht zu dieser Riege), werden wir - nicht gerade erstaunt - feststellen, dass alle wichtigen Damen nicht vom Inselstaat stammen. Wen wundert's. Werden doch auf Great Britian praktisch von Geburt an fettleibige und strunzdumme Hühner herangezüchtet, deren Tonnenschenkel nur noch von ihrem fassartigen Arsch übertroffen werden. Wenn es einen Gott gibt, dann ist er auf der Insel immer besonders gnädig, wenn es um die Verteilung von Fettpolstern unter den Armen geht. Die wenigen hübschen Mädels leben in London und sterben früh an der Disco-Krankheit, die gerne auch AIDS oder der goldene Schuss genannt wird. Es gibt aus dieser Situation natürlich keinen Ausweg für England. Denn wer würde schon freiwillig mit ihnen Kopulieren wollen? Ewige Verdammnis ist dem Inselstaat also sicher gestellt.

Schade drum? Das müssen Sie schon selber entscheiden!


:twisted: :twisted: :twisted:

Gruss
XDream

XDream
08.05.2005, 17:54
Leberkäs' vs. Milchschnitte

Ich gestehe es: Wenn es um leibliche Genüsse geht, bin ich kein ausgesprochener Gesundheitsfanatiker. Einem buntem Plastikpack, das mich mit leichtem Genuß gesunder Vitaminkombinationen aus ökologischem Landbau lockt, kann ich nicht widerstehen – und auch nicht den erstarrten, zermanschten, aufgewärmten Tierleichenteilen im Brotmantel.

Na klar, das Steak, das mir letzten Samstag in der Pfanne zusammenschrumpelte, das hatte vor dem Auspacken noch das doppelte Gewicht, wegen der vielen Zertifikate von Öko-Bauern und anständigen deutschen Fleischlieferanten. Ich konnte ohne viel Mühe rekonstruieren, daß die Lende zu einer Kuh namens Elsa gehörte, 7 Jahre war sie alt, und aß am liebsten Kirschkuchen.

Das wird Sie wundern, denn Kühe sollten ja laut Gottesplan eigentlich Wiesen essen. Aber den Kirschkuchen stahl sie heimlich vom Picknick-Deckchen der Familie Almgruber, bei der sie eine glückliche Jugend mit Familienanschluß hatte, sowie auch, jedenfalls steht das auf dem Zertifikat in Form einer goldenen Injektionspistole, einen frohsinnigen Tod.

Alles öko also. Unter der Woche jedoch fröne ich dem Laster des Designerfood – immer dann, wenn ich im "Verließ" vor dem PC sitze und stumm auf den Bildschirm stiere, um erlesene Beiträge oder krachige Science-Fiction-Satiren zu verfassen. Schlägt es High Noon, tragen mich meine Füße zum nahegelegenen HL (für die nur-am-Wochenmarkt-Käufer: das ist ein Supermarkt) und dann kommen die Sünden in den Einkaufswagen: bekömmliche Zwischenmahlzeiten und lockeres Naschwerk.

Favorit für Schlemmer und Schwelger

An dieser Stelle möchte ich die Leberkäse-Semmel rühmen: Denn die wird noch frisch gefertigt, aus einer trockenen Semmel und einer Scheibe Leberkäse. Die stammt aus dem nur oberflächlich runzligen Klumpen, der geduldig schon seit dem frühen Vormittag versucht, in der Warmhalteröhre aus dem Nichts das Wunder des Lebens in Form von hocharomatischen Salmonellen zu gebären. Respekt! Nur Bio-Nahrung kann Leben hervorbringen!

Gefertigt wird das kräftigend mediterran belegte Brötchen von Hand, also fast wie bei Muttern. Und wer bereitet mir das flotte Mahl? -- Natürlich die sympathischen, freundlichen und hübschen Verkäuferinnen, für die deutsche Supermarkt-Fleischtheken in aller Welt berühmt sind.

Ich preise diese delikate und herzhafte Spezialität, weil sie mich nicht durch indezente Aufdrucke mit Inhaltsstoffangaben belästigt. Beim Leberkäse kann ich sie nur vermuten, aber ich muß nicht von ihnen lesen. Ich lese auch nie in der Legende nach, was auf dem Schild der * neben dem Namen der Wurstware bedeutet. Ich will es nämlich gar nicht wissen: Spezifische Weisheiten sind verzichtbar, schließlich ist heute der Generalist gefragt.

Ist ja geradezu widerlich, wie die Nahrungsmittelindustrie sich mit ihren Nährwertangaben anzubiedern versucht und mit penibler Auflistung ekler Ingredienzen beim Käufer um Verständnis dafür heischt, daß das Ding nicht besser schmeckt. Ich sage Nein zur Informationsflut, Internet reicht doch.

Doch Handel und Hersteller etikettieren unser Essen ja nicht aus freien Stücken mit der Poesie aus dem Chemiekasten: Die braven Fast-Food-Erzeuger, ohnehin schon Angriffsziel grüner Lobbyisten, gehen gebeugt -- sie tragen nämlich schwer am Joch der Verbraucherschutz-Syndikate, Ökolandbau-Kartelle und der Inhaltsstoffzulassungs-Bürokraten.

Deswegen ein weiteres Hoch auf die Semmel mit Leberkäse. Nicht jedoch auf die kleine Süßspeise danach. Klärschlamm für Parias und Outcasts

Der erfahrene Supermarktgänger nimmt als Nachtisch eine Milchschnitte zu sich. Denn wie jeder weiß, ist die Milchschnitte eine leichte, gesunde Zwischenmahlzeit. In der Tat wiegt sie nur 28g, das ist ein Klacks, und es wäre sogar dann ein Klacks, bestünde sie aus purem Butterschmalz. Laut Aufschrift sind aber nur 7,4 Gramm Fett drin: Soviel Lipide würde ich mir zwar niemals auf ein ähnlich kleines Bot schmieren, aber dafür verbreitet die milchige Schnitte ja auch ein sahnigeres Ambiente auf meiner Zunge, nicht unähnlich dem Zahnbelag nach einem Monat ohne Konsultation von Dr. Best.

Nochmal, zur Warnung: Die Milchschnitte besteht zu einem Viertel aus purem Fett. Das tut sonst wahrscheinlich nicht mal Margarine.

Die Calcium-Lüge

Mitläufer, Warmduscher, Fußföhner und Vorwärtseinparker loben die Milchschnitte -- denn sie wissen nicht, was sie tun. Ihr (freilich unreflektiertes) Argument: Wenn Sie vier Stück davon verspeisen (ca. 100g), decken Sie damit 25 Prozent Ihres Tagesbedarfs an Calcium (genauso wie ein Glas Punica Apfel plus Calcium, aber das ist eine andere Geschichte).

Jedenfalls steht das auf der Packung. Aber es ist eine Milchschnittenrechnung. Also mal angenommen, Sie stranden unerwartet auf einer einsamen Insel, ohne Wasser, aber mit einer kleinen Ferrero-Kühltheke. Dann würden schon 16 Milchschnitten am Tag ausreichen, Ihren Calciumbedarf zu decken. Sowas snackt der Heißhungrige doch ruckzuck weg, oder?

Jahre nach ihrem Tod würden die eintreffenden Retter nur ein Häufchen Calcium in Ihrer Strandhütte finden, und daneben Freitag, weinend. Doch das Marlboro-Search&Rescue-Abenteuerteam würde wissen: Sie hatten es bis zum Schluß gut, denn Sie konnten sich täglich 16 mal eine gesunde Vesper zwischen die (hierfür obsoleten) Zähne schieben. Und haben dabei auch gleich 1600 kcal zu sich genommen -- Sie mußten also nicht einmal Diät leben.


Teil 2 folgt ... :twisted:

XDream
08.05.2005, 18:06
Die Milchschnitte -- noch zeitgemäß?

Weiterhin steht hier: "Milch-Schnitte ist ein zeitgemäßes Lebensmittel". Gemeint ist damit wahrscheinlich: "Wir haben es modern geformt und in Plastik verpackt, damit Sie es nicht mit dem weniger gesunden Obst verwechseln."

Ich gebe zu, die Formung ist gelungen. Der User beziehungsweise Zwischenmahlzeitsgenießer (Schwimmer, Tennisstars, Star-Autoren, etc.) muß die weiße Schmiere nicht anfassen, denn eine Spritzgußmaschine hat mit dem gesunden Nährschlick zwischen zwei Scheiben einer dunklen, torfähnlichen Substanz gezielt -- und getroffen. Der doppelte Torfbelag (nein, das ist kein brauner Schimmel) ist immens wichtig: Ohne ihn würden den Tennis-Stars ja nach der Pause die Tennisschläger aus der Hand flutschen.

Aber was heißt "zeitgemäß"? Wo steht da "Millennium" drauf? Kann die Milchschnitte Java und Active-X, kann sie HTML exportieren und mit dem Web kommunizieren, unterstützt sie Voodoo- und TNT-Chipsätze?

Star Trek und Akte X sind auch nicht drin (nicht mal das zeitgemäße "X" als solches), man kann damit kein Hiphop, Techno oder Drum´n'Bass machen und auch seine Roller Blades würde man mit der Extraportion gallertgewordener Kälbernahrung vergebens schmieren. Es steht weder "light" noch "Multivitamin-" drauf, Girlies wie Lara Croft essen Extasy statt Milchschnitte und mit Benzinpreis und 630-Mark-Jobs hat der zuckrige Imbiß auch nichts zu tun -- es sei denn, man jobt an der Tankstelle und verkauft Milchschnitten. Was also soll daran zeitgemäß sein, bitteschön?

Dubiose Empfehlungsschreiben

Und da ist noch mehr. Als störend empfinde ich den anonymen Hinweis "Milchschnitte wird für die Zwischenmahlzeit in Sport, Beruf und Freizeit empfohlen.". Cool, Man, "wird empfohlen". Aber von wem?

Trauen die sich nicht, sich selbst als Empfehler zu empfehlen? Warum sind die nicht ehrlich: "Wir empfehlen Ihnen Milchschnitte. Ja, wir wollen sogar, daß Sie das Zeug kaufen. Sie müssen es nicht essen, aber kaufen Sie es!" Ferrero könnte ja sogar mit Arbeitsplätzen in der Milchschnitten-Industrie werben -- das wäre mir lieber als das Gefühl, mir mit dem Fünferpack Milchschnitte auch fünf Extraportionen Milch in den Wanst geschlagen zu haben. Und wüßte ich, daß statt kalter Maschinen hübsche ostdeutsche Arbeiterinnen die Milchschnitte aufschäumten, mir läge das Teil doch gleich viel leichter im Darm.

Wehret dem Dauersnackzwang!

Und: "Sport und Beruf und Freizeit" -- das ist ja quasi alles! Aber eignet sich die Milchschnitte wirklich pausenlos als Zwischenmahlzeit? Ich kenne da Taucher, die sicher anderer Meinung sind, und das gilt nicht nur für Salzwassertaucher. Oder denken Sie an die Jungs in der MIR: Ob die nicht andere Sorgen haben?

Und was ist mit der Zigarette beim Sex, als Zwischenmahlzeit nach dem Vorspiel? Ob hier dem seriösen Lover auch eine Milchschnitte gut zu Gesicht stünde? "Hmpff, wie war ich?" - "Anfangs krümelig, später schmierig." -- Ich melde daher sanft zwei, drei Zweifel an; und obendrein fehlt der Milchschnitte der rechte Biß zur Defloration blutjunger Sportlerinnen.

Wir brauchen Verbraucherschutz!

Junk-Snacks wie die Milchschnitte tönen groß herum, wenn es gilt, die gute alte Wurststulle zu verdrängen. Leise Töne schlagen die Vertreter des mundgerechten Verbrauchsklebstoffs nur dann an, wenn es um den unschuldigen Konsumenten geht. So heißt es zum Beispiel nicht einfach "Verfallsdatum", sondern kompliziert und verbrämt "Milchcreme-Schnitte im Kühlschrank gekühlt mindestens haltbar bis:".

Ist das alles, was die Infogesellschaft von einem modernen Nahrungsmittel erwarten kann? Unbeantwortet zum Beispiel: Wann wurde das Ding hergestellt? Ein Bundeswehr-EPA kann morgen verfallen, aber anno 1971 hergestellt worden sein -- ist das etwa gesund?

Oder: Wie lange hält es, zum Beispiel, neben meinen PC herumliegend, also außerhalb des Kühlschranks? Drei Stunden, bis die Packung so ein bißchen aufgebläht ist? Oder tummeln sich bei der um halb Zehn in Deutschland verpaßten Zwischenmahlzeit schon um 15 Uhr leicht und zeitgemäß ernährte Maden in der Plastiktüte?

Welche auch ihre Macken hat.

Gesundheit im Polyestermantel

Früher hatte die Verpackung noch einen roten Faden, der sich um die Speise zog wie die Milchschnitte durch diese kurzweilige literarische Meditation. Ritschte man den roten Faden auf, klappte ein Teil des garstigen Plastiks weg, welches man mit prima Befriedigung gewaltsam wegreißen konnte.

Doch die Zeiten ändern sich. Vor kurzem haben sie den Zip-Verschluß abgeschafft. Wegrationalisiert. Erst der Apfel, nun der rote Faden. Wo soll das hinführen?

In der Werbung hieß es wohl, die Milchschnittentüte sei jetzt noch zeitgemäßer zu öffnen. Stimmt aber nicht. Wie beim Kinder-Pingui ist die vermaledeite Bemme nun schwerer zu erreichen, denn man bekommt nur noch einen Zipfel der Kunststoff-Folie zu fassen und muß den Rest mit ungewaschenen Klauen und schwarzen Fingernägeln aufdröseln. Zu diesem Behufe ist in die Tüte zu greifen, wobei man sich dann doch mit dem weißlichen Glibber beschmiert.

Das ist kein Fortschritt! Da wird die leichte, zeitgemäße Zwischenmahlzeit zum deprimierenden Horror für Sport, Beruf und Freizeit. Stellen Sie sich vor, Sie sind 100-Meter-Läufer und wollen den Rekord brechen. Da kommt es auf jede Hundertstel-Sekunde an. Und der neue Milchschnitten-Verschluß kann Ihnen Ihren sauer erdopten Sieg kosten!

Nieder mit dem Pausensnack!

Deswegen sage ich: Ächtet die Milchschnitte! Auch ihre Varianten und Derivate, von deren Packungen uns pausbäckige Schratzen, degoutante Zwerge, scheinheilige Hasen und allzu bunte Monster anstarren. Sie erinnern uns mahnend daran, in was uns das genetisch synthetisierte Naschwerk verwandeln wird!


:twisted: :twisted: :twisted:

Gruss
XDream

XDream
09.05.2005, 06:47
Zwischen Blasenschwäche und Nil-Fieber

Der Mann als solches ist sich bekanntermaßen seines Körpers immer voll bewußt, und kann dessen Zustand und Fähigkeiten klar erkennen. Frei und unaufgeregt ist er in der Lage zu beurteilen ob es beispielsweise seinem von harter Männerarbeit schwer geprüften Rücken zuzumuten ist den Mülleimer vor die Tür zu tragen. Meist nicht. Oder ohne jede Panik schon am ersten zaghaften Hüsteln morgens vor dem Spiegel die ersten Vorboten einer gefährlichen Lassa-Fieber Epidemie zu erkennen. Männer können so etwas eben.

Frauen hingegen geht solche Feinfühligkeit ärgerlicherweise völlig ab. Sie vermuten Drückebergerei dahinter wenn es um Mülleimer geht, oder Weinerlichkeit in Sachen gefährlicher Tropenkrankheiten. Das Verständnis beider Seiten füreinander geht hierbei gegen null. So kann es nicht verwundern, daß Männer von ihnen gerne mal als ‚Weichei‘ oder ‚Fußföhner‘ tituliert werden. Das ganze endet dann entweder im Frauenhaus oder in einer schmierigen Eckkneipe.

In solch einer Situation können nur harte Fakten die Lage klären, und glücklicherweise ist das Internet voll mit Menschen die sich darum kümmern. Sie wissen wann etwas dunkles, schorfiges am Bauchnabel ein Anzeichen für schwarzen Hautkrebs ist, und wann eher mal wieder eine gründliche Dusche angesagt wäre.

Wer sich als Mann jeden morgen aufs neue im Spiegel altern sieht, muß sich mit der Zeit einigen unangenehmen Fragen stellen. Ist es wirklich normal, so viele geplatzte Äderchen im Auge zu haben? Ist die morgendliche Husterei schon pathologisch? Haben grobe Poren und ein kalkiger Teint tatsächlich etwas mit gesunder Hautfarbe zu tun? Wieviel Haare verliert ein gesunder Mann eigentlich pro Tag, und wieviel hat das dann mit den Kaufgewohnheiten der Ehefrau zu tun? Wohl dem der die Geheimnummer eines befreundeten Arztes kennt, den man kostenfrei mit seinen aufsteigenden Horrorvisionen nerven kann. Allen anderen, die volle Wartezimmer scheuen, bleibt nur noch das World Wide Web.

Wer richtig krank und bettlägerig ist findet sehr selten die Muße im Internet zu surfen. Entsprechend findet man nirgends so viele armselige Hypochonder wie hier. Aber das betrifft ja nicht uns, wir sind schließlich in der Lage echte Symptome zu erkennen wenn wir sie sehen.

Mir, beispielsweise, ging es an sich super, das Essen schmeckte, dessen Entsorgung gelang normalerweise problemlos und mein Kopf war meist recht klar. Zudem gab es keine Frau mit kostspieligen Kaufideen und meiner Kreditkarte. Gut, dann und wann hatte ich diese stechenden Kopfschmerzen hinter dem rechten Auge, aber das hat ja jeder mal, oder?

Also warf ich mir eine Ration Aspirin ein, und gab auf gut Glück den Suchbegriff ‚Kopfschmerzen‘ bei www.fireball.de ein. Schon ging es los. Platz 2 war die unvermeidliche www.kopfschmerzen.de. Tatsächlich sind sowohl die kraetze.de, die hodenkrebs.de und die impotenz.de auch schon vergeben. Die einzige Krankheit ohne eigene Domain scheint die www.menstruationslyrik.de zu sein. Nun gut, ein paar schnelle Klicks auf die für Geschädigte sicherlich nicht lindernd gestalteten Seiten der kopfschmerzen.de überzeugte mich davon, daß hier Fachärzte für ihre Tennispartner schrieben. Wer noch keine Kopfschmerzen hat – hier bekommt er sie.

Mit Kirschen gegen den Kopfschmerz

Also ging ich die Suchergebnisse von fireball.de weiter durch. Da mußte es doch besseres geben, zudem begannen meine Aspirin langsam ihre Wirkung zu verlieren. Um es zu straffen – ich lernte auf die schnelle, daß Kopfschmerzen im Zweifel ganzheitlich mit zwei äußerst preisgünstigen Audio Kassetten zu heilen sind, hierbei kommen Walgesänge und Gedichte von Peter Handke zum Einsatz. Überraschend oft tritt Schädelbrummen nach Faustkämpfen auf, besonders wenn man diese verliert. Und sie können mit Kirschen bekämpft werden. Unterdessen waren meine Kopfschmerzen dabei ein Loch in die Schädeldecke zu bohren.

Nach einigem Klicken fand ich mich dann im Gesundheitsverzeichnis von www.yahoo.de wieder. Von Aids, Krebs, Lepra über formschöne Prothesen bis hin zum spannend klingenden ‚West-Nil-Fieber‘ fand sich hier wirklich alles. Letzteres beginnt abrupt ohne Prodromalsymptome (was immer das sein mag), und mit schnellem Fieberanstieg auf 38,5-40°C, Schüttelfrost, Benommenheit und starken Kopf- und Augenschmerzen. Prompt setzte bei mir leichtes frieren ein.

In den Klauen des Nil-Fiebers

Bei yahoo.de fanden sich natürlich auch triviale Kopfschmerzen. So entdeckte ich ‚Mein Leben mit dem Cluster-Kopfschmerz‘. Das kannte ich noch nicht, und die Ärzte des Armen anfangs wohl auch nicht. Alles beginnt mit stechenden Kopfschmerzen hinter dem rechten Auge. Hatte ich erwähnt, daß ich ebenfalls gelegentlich ..? Diese äußerst schmerzhafte Krankheit schien verbreiteter zu sein als ich dachte. Schnell weggeklickt also.

Ständig schwächer werdend fand ich meinen Weg in das Gesundheitsforum von spotlight.de. Hier pflegt man einen gesunden Umgangston (“Hör mal zu, Du körnerfressende Dillgurke...”), und hilft sich bei den täglichen Zipperlein so gut es geht. Von “Ohrenüberdruck nach Sport”, über Blähungen bis hin zu hunderten Methoden schlank und schön zu werden fand ich hier alles. Nach ein paar dutzend Klicks hatte ich allerdings rund vier neue Symptome an mir entdeckt, doch nichts gegen meine Kopfschmerzen gefunden. Im Gesundheits-Chat von lifeline.de (‚12 Millionen Deutsche leiden an Nagelpilz!‘ – http://www.lifeline.de/) wurde mir dann als letzte Möglichkeit die Seite ‚Abschied in Würde – Grabreden für Jedermann‘ empfohlen. Ich denke das werde ich mal ausprobieren. Soll jemand anders den Müll rausbringen.


:twisted: ;) :twisted:

Gruss
XDream

XDream
09.05.2005, 07:03
Die Wahrheit über die Werbung

In einem Land, in dem Männer noch was über die Kurven einer Frau lernen können ("o.b." heißt in Fachkreisen "ohne Befund"!), smart-Werbung von Matchbox gesponsert und T.E.A.D. mit dem neuen Bremssystem eines A-Klasse Mercedes assoziiert wird, kann was nicht stimmen. Klar! Aber was??

Sind es die Begrifflichkeiten, an denen wir uns stoßen? Die Tätigkeit eines Klempners, früher noch mit "Gas-Wasser-Scheisse" treffend umschrieben, heißt heute antiseptisch "Sanitär-Logistik" (natürlich mit Internet-Adresse!), Vom schlichten, gemeinen Abführmittel ganz zu schweigen, das mittlerweile zum "rektal-sensitiven-Darmendausscheidungsadditiv" mutiert ist.

Sind es die falsch verstandenen Hoffnungen, durch die Werbung seinem Leben als Gefängniszellen-Dekorateur oder Nichten-Tätschler zu entfliehen?? Wie viele Clerasil-Trinker gibt es heute, deren Sucht nicht anerkannt wird, so das sie in Holland ohne Schein ihre Leber zur Welt bringen müssen? Wie viele Menschen verschulden sich beim Kauf von CALGON, nur um die weißesten Zähne zu haben? Warum bekommen nur sterbende Indianer beim Genuss eines Riegel MARS eine Erektion? Diese Beispiele ließen sich wie die Lindenstrasse endlos fortsetzen....

Sind es die Vorbilder, die Assoziationen? Flaumbetupfte Mitglieder einer Schülerzeitung, die debil grinsend und ferrari-küsschen verschlingend über den Bildschirm pubertieren, als fressen sie extacy-pillen? Wie schimmelig muss ein Sofa sein (und dusselig seine Sherpas!), das Tag für Tag von FANTI-trinkenden Losern an den Strand geschleppt wird. Denken wir da nicht alle an aktive Sterbehilfe?

Tja, und wer glaubt, Werbehampel sind gestandene, professionelle Schauspieler, die ein HAMLET-Engagement an einem renommierten Schauspielhaus ausschlagen, um im siebten Kartoffelhimmel zu schweben, der irrt! Vielleicht mit Ausnahme des Austauschschülers Pascal, (die nach den Dreharbeiten vom gesamten Team die wirklich längste Praline zu sehen bekam und auch heute noch daran zu kauen hat), ist die restliche organische Staffage in ihrem bisherigen Leben Muschelschubser, Erbtanten-Schmeichler und FDP-Wähler gewesen. Schauen wir uns doch ein paar Exemplare genauer an:

CLEMENTINE

St. Clementine wurde in einem ihrer früheren Leben auf den Scheiterhaufen verbrannt, weil sie allzu verdächtig weiße Linnen wusch (wosch? wäschte?) Durch eine Wiedergeburt (Wird Wiedergeburt in diesem Fall wirklich mit IE geschrieben? Auch eine Form von Wiederholung!) kehrte sie zurück in die Welt der Konsumenten. In ihrem letzten Leben (sie starb an einer Überdosis davon), warb sie für ein Waschmittel mit einer Stimme, die dem Fernmeldehandwerk defekte Anrufbeantworter bescherte und Hausfrauen den Glauben an die Entfernung des Ejakulats zurückgab....

KÄPT´N IGLU

Käpt´n Iglu war Kapitän auf der EXXON VALDEZ und verschweigt dies bis heute erfolgreich. Auch ist nicht bekannt, das seine Produkte mit frischen Motorenöl vorfrittiert werden. Die überwiegende päderastische Form der von ihm gepriesenen Produkte ließ ihn zum Linkshänder werden. Eine tragische Figur....

Dr. BEST

Dr. BEST, dessen Fetisch (Er trägt in der SM-Szene den Spitznamen "Tomaten-Desintegrator") in seinen Werbespots unverhohlen dargestellt wird, demonstriert auf recht eindrucksvolle Weise die unverfrorene Zuschaustellung menschlichen Elends. Dabei beginnt seine Geschichte recht harmlos. Als Tilman Gotthilf Schnauzel in die Welt gesetzt, entwickelt er während seines Studiums als Industriedesigner eine Toilettenbürste mit Schwingkopf und wird hoch geehrt. Er hält Vortragsreisen über Hygiene und Mechanik und wird mit Preisen überhäuft. Ein tragischer Unfall beendetet seine Karriere, er wird 35-jährig in ein Altenpflegeheim eingewiesen. Dort verfällt er zusehends. Als er eine Schwester mit einer Klobürste Marke Vaginal B belästigt, wird das Ersuchen seines Arztes auf Verlegung in die offene Geriatrie abgelehnt. Er kommt von einem Freigang nicht zurück, erschleicht sich unter Benutzung eines falschen IQ´s ein Gehirn aus einer nahegelegenen Gehirnwäscherei und geht in die Werbung. Der Rest ist traurige Wahrheit...


:twisted: :twisted: :twisted:

Gruss
XDream

VintageWatchcollector
09.05.2005, 12:29
Bitte schliessen! Zitate per drag und drop zu verbreiten ist weder besonders schwer, noch macht es den Themenstarter besonders sympathisch.
:muede:

XDream
09.05.2005, 13:44
mal locker bleiben... ich schreibe meine artikel auch hauptsächlich für den zyn.. wollte damit hier niemandem auf die füsse treten...

Gruss
XDream