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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 116622 magnetisiert?



R-L-X_Leser
18.03.2014, 08:46
Meine (neu gekaufte blaue Yachtmaster) 116622 hatte etwa ein Jahr lang eine Gangabweichung von eher weniger als 1 Sekunde pro Tag.
Vor ein paar Wochen änderte sich plötzlich die Situation auf etwa + 7 Sekunden pro Tag.

Was war passiert? Ich weiß es nicht wirklich. Nach kurzer Internetrecherche soll Magnetisierung solch ein Verhalten auslösen können. Also habe ich meine "uhr"alte Entmagnetisierungsdrossel aus Nakamichi-Tagen ausgegraben. So ein Teil wie hier gezeigt: http://www.hifi-parts.de/zubehoer/verschiedene/entmagnetisierungsdrossel.html

Nach Anwendung der Drossel - kreisende Bewegungen aus verschiedenen Richtungen zur und weg von der Yachtmaster - gab es in den letzten 24h dann nur noch 2 bis 3 Sekunden Vorlauf.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, passt das so zusammen? Hat die 116622 überhaupt magnetisierbare Bauteile im Werk? Kommt noch eine andere Ursache in Frage?

Im Verdacht habe ich einen Handscanner, der bei einer "auffällig ausführlichen" Flughafenkontrolle eine Magnetisierung verursacht haben könnte.

snoopynoise1
18.03.2014, 09:38
ich hatte bei meiner Sub-date auch mal eine Magnetisierung. Waren aber größere Abweichungen von heute auf morgen;
waren glaube ich mind 30 Sek/24 Std. Woher es kam weiß ich bis heute nicht; kam danach auch nicht mehr auf.

Mein Tipp: Bevor ich erst mit "Hifi-Werkzeug" herum experimentiere -> ab zum Konzi. :op:

Pruzzo
18.03.2014, 09:53
Durchaus möglich und klingt schlüssig, bei einer Magnetisierung läuft das Werk meiner Erfahrung nach schneller. Wenn die Ganggenauigkeit nach der Entmagnetisierung (keine Ahnung welches Gerät mein Uhrmacher verwendet) besser wurde, so wird in Deinem Falle wohl eine Magnetisierung (Flughafenscanner, Mobiltelefone,...) die Gangabweichung ausgelöst haben. Kaum zu glauben, wie leicht man sich eine Magnetisierung einfangen kann, ich hatte jedenfalls schon einige magnetisierte Uhren.

Diagnostizieren kann man eine Magnetisierung recht einfach: einen eingenordeten Kompaß (aus dem Kaugummiautomaten reicht schon) langsam zur Uhr bewegen; wenn die Nadel ausweicht, dann ist es passiert. Je stärker die Auslenkung der Nadel, desto stärker die Magnetisierung.

OQDD
18.03.2014, 10:43
Da ich des öfteren berufliche Probleme mit gigantischen Magnetfeldern habe, trage ich ja die OQs. Bei älteren Uhren der 4- und 5-stelligen Referenzen kann das Magnetisierungsproblem durchaus auftreten, bei den neueren 6-stelligen Referenzen ist das schon recht unwahrscheinlich, es müssten schon leistungsstarke Spulen o.ä. direkt auf die Uhr einwirken.
Aber: Die guten alten Entmagenitisierungsdrosseln aus Tonbandzeiten ("Tonkopfentmagnetisierung") leisten tatsächlich gute Dienste und können meiner Meinung nach bedenkenlos verwendet werden! Ich entmagentisiere damit nicht nur meine Oldie-Analogschätzchen, sondern auch mechanische Uhren und Schraubendreher.

elektromagnetische Grüße
Lars

Soeckefeld
18.03.2014, 12:20
.....Die guten alten Entmagenitisierungsdrosseln aus Tonbandzeiten ("Tonkopfentmagnetisierung") leisten tatsächlich gute Dienste.....

+ 1 :gut:

Schorse
18.03.2014, 15:05
Das mit dem Kaugummi-Automaten-Kompass klappt tatsächlich!

[Dents]Milchschnitte
18.03.2014, 15:26
Kaugummiautomaten Kompass ??? Komm schon! Da gibts doch ein App dafür aufm iPhone :D :D :D

OQDD
18.03.2014, 16:25
Wer - um Himmels Willen - benutzt denn ein iphone ???? :kriese:

LG
Lars

baddan
18.03.2014, 22:07
Eine derart geringe Veränderung des Gangs klingt für mich nicht nach einer Magnetisierung.

Gruss Daniel

NicoH
18.03.2014, 23:16
Ja, eine Magnetisierung wirkt sich häufiger im Stundenbereich aus, nicht im Sekundenbereich.

R-L-X_Leser
19.03.2014, 07:34
Das mit dem Kaugummi-Automaten-Kompass klappt tatsächlich!
Vorsicht!
Auch eine Milgauss 116400 lenkt einen Kompass ( sogar den im iPhone ;) ) ab, ohne irgendwie magnetisch zu sein. Das hängt damit zusammen, dass ferromagnetisches Material das Erdmagnetfeld lokal umlenken kann bzw. auf das Magnetfeld der Kompassnadel reagiert.

OQDD
19.03.2014, 09:38
hier, guckt mal, für alle, die nicht (so genau) wissen, was eine Entmagnetisierungsdrossel ist: die sieht so (oder ähnlich) aus.
Bedienungsanleitung: Mit dem Stromnetz verbinden, dann sich langam und behutsam dem zu entmagnetisierenden Teil nähern, entmagnetiseren - und sich dann wieder langsam mit der Drossel entfernen. Gerät so etwa in 2 Meter Entfernung ausschalten. warum das so ist: bitte beschäftigt Euch mit magnetischen Feldern. :op:

http://up.picr.de/17695904va.jpg

LG
Lars

ferrismachtblau
19.03.2014, 10:03
hier, guckt mal, für alle, die nicht (so genau) wissen, was eine Entmagnetisierungsdrossel ist: die sieht so (oder ähnlich) aus.
Bedienungsanleitung: Mit dem Stromnetz verbinden, dann sich langam und behutsam dem zu entmagnetisierenden Teil nähern, entmagnetiseren - und sich dann wieder langsam mit der Drossel entfernen. Gerät so etwa in 2 Meter Entfernung ausschalten. warum das so ist: bitte beschäftigt Euch mit magnetischen Feldern. :op:

http://up.picr.de/17695904va.jpg

LG
Lars

Hi Lars,

herzlichen Dank für die Erläuterung und das Foto. Vielleicht eine laienhafte, blöde Frage: Muss ich die Uhr dazu aufschrauben? Oder ist unter "Teil" die Uhr zu verstehen?

Ich oute mich mal als jemand, der in Physik nicht immer aufgepasst hat und noch nie mit so etwas zu tun hatte. Es gibt wohl Entmagnetisierer, bei denen die ganze Uhr draufgelegt wird (Antimag 2), nur sind die in einer ganz anderen Preisklasse ..

Danke,
Frank

OQDD
19.03.2014, 10:20
Immer nur fragen !!! Da gibt es keine Peinlichkeiten.
Eigentlich ist es ja schon recht schwierig eine Uhr deftig zu magnetisieren - selbst wenn es keine Milgauss, OQ oder so sind. Aber falls es doch passiert ist, muss man natürlich das Uhrwerk entmagnetisieren. So, wie das Metallgehäuse natürlich die Uhr vor allen "normalen" elektromagnetischen Feldern schützt, wäre das Wechselfeld der Entmagnetisierungsdrossel an der geschlossenen Uhr nur sehr begrenzt wirksam, wenn nicht gar unwirksam. Aber ausprobieren: Einen Entmagnetisierungsversuch bei geschlossenem Gehäuse müsste man halt mal versuchen. Ich gestehe: das hab ich noch nie gemacht. Es würde der Uhr aber auf keinen Fall Schaden! Die großen Entmagnetisiergeräte verfügen vermutlich über genügend Power, um die erforderlichen Wechselfelder zu erzeugen. Danke für den Tipp, um diesen Sachverhalt muss ich mich selbst erstmal kümmern, bzw. schlau machen =)

Viele Grüße
Lars

mactuch
19.03.2014, 11:48
Hab gerade mal gelesen, was hier alles geschrieben wurde, hatte bisher das Problem nicht, wundere mich aber ein bisschen: Ich dachte (vielleicht fälschlicher Weise?) immer, dass Magnetismus wenn dann eine ungünstige Wirkung auf die Spirale haben könnte, was dann eine Veränderung des Gangverhaltens zur Folge haben würde. Und dachte dann des weiteren, dass die Parachrom-Dinger sich eben dadurch auszeichnen würden, magnetresistent zu sein, was wiederum den Entmagnetisierungszauber überflüssig machen würde, da eine 116622 ja mit eben einer solchen ausgestattet ist. Hab ich einen Denkfehler? Wenn ja, an welcher Stelle?

Mr Mille Gauss
19.03.2014, 12:21
Hab gerade mal gelesen, was hier alles geschrieben wurde, hatte bisher das Problem nicht, wundere mich aber ein bisschen: Ich dachte (vielleicht fälschlicher Weise?) immer, dass Magnetismus wenn dann eine ungünstige Wirkung auf die Spirale haben könnte, was dann eine Veränderung des Gangverhaltens zur Folge haben würde. Und dachte dann des weiteren, dass die Parachrom-Dinger sich eben dadurch auszeichnen würden, magnetresistent zu sein, was wiederum den Entmagnetisierungszauber überflüssig machen würde, da eine 116622 ja mit eben einer solchen ausgestattet ist. Hab ich einen Denkfehler? Wenn ja, an welcher Stelle?

Hallo,

der Denkfehler liegt daran, das es in einer Uhr noch andere magnetisierbare Teile gibt.
Persönlich würde ich lieber zum Konzi gehen, dann liegt die Verantwortung bei ihm.

OQDD
19.03.2014, 14:35
Hab gerade mal gelesen, was hier alles geschrieben wurde, hatte bisher das Problem nicht, wundere mich aber ein bisschen: Ich dachte (vielleicht fälschlicher Weise?) immer, dass Magnetismus wenn dann eine ungünstige Wirkung auf die Spirale haben könnte, was dann eine Veränderung des Gangverhaltens zur Folge haben würde. Und dachte dann des weiteren, dass die Parachrom-Dinger sich eben dadurch auszeichnen würden, magnetresistent zu sein, was wiederum den Entmagnetisierungszauber überflüssig machen würde, da eine 116622 ja mit eben einer solchen ausgestattet ist. Hab ich einen Denkfehler? Wenn ja, an welcher Stelle?

Da hast Du grundsätzlich recht !!! Deswegen habe ich ja auch geschrieben, daß es nicht soooo oft vorkommt, daß eine Uhr magnetisiert wird, bei den 6-stelligen Referenzen noch weniger. Da müssten schon mehrere sehr ungünstige Faktoren zusammenkommen.

LG
Lars

hugo
19.03.2014, 15:23
wird wie meistens die aufzugsfeder sein ;-)
liefert dann nicht mehr genug kraft ...

R-L-X_Leser
01.04.2014, 17:10
Nach einem erneuten Entmagnetisieren (wie im Eingangspost beschrieben) der 116622 aber bei stillstehender Unruhe ist das Problem weiter reduziert.

In den letzten 7 Tagen Laufzeit war der Vorgang bei insgesamt 14 Sekunden also durchschnittlich 2 s pro Tag. Hoffentlich geht der Effekt weiter zurück, so dass die alten Genauigkeitswerte wieder erreicht werden.

Ich vermute inzwischen, dass im Bereich der Unruhe Teile (natürlich nicht die blaue Parachrom-Breguetspirale) geringfügig magnetisiert wurden. Wenn sich da bei der ständigen oszillatorischen Bewegung etwas anzieht, kann das zu einer höheren Eigenfrequenz des Schwingungssystems führen. Es geht hier ja nur um einen Hauch.