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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kennt sich jemand mit der VDE-Norm (Elektro) aus?



siebensieben
27.03.2014, 17:21
Es soll wohl eine Vorschrift geben, die den Verlegeabstand von Starkstromkabeln und Niederspannungskabeln regelt. Konkret geht es um Kabel in einer abgehängten Decke zu Rauchmeldern, die jemand direkt neben 220V-Kabeln, die zum Beispiel zu Leuchten oder Steckdosen führen, verlegt hat. Jetzt wurden Bedenken geäußert, dass das nahe Verlegen unterschiedlicher Spannungen zu Fehlalarmen der Rauchmelder führen könnten, weil wohl das Starkstromkabel die Widerstandsmessung im Niederspannungskabel beeinflusse.

Weiß jemand etwas darüber oder kann eine Quelle nennen, wo konkrete Empfehlungen stehen, wie man Kabel unterschiedlicher Spannung verlegen soll? Und ist die Beeinflussung tatsächlich so gravierend, oder eher theoretischer Natur?

Danke Euch im Voraus für ein paar Hinweise!

ehemaliges mitglied
27.03.2014, 17:34
Google mal nach VDE 0800-174-2

siebensieben
27.03.2014, 19:31
Danke, Jürgen! Ich hab jetzt mal ein bisschen durchgelesen und erst mal die Begriffe sortiert: Was ich meinte, ist wohl Niederspannung, also "Haushaltsstrom" mit 220 oder 380 V und entsprechenden Kabeln. Und die Kabel der Brandmelder haben 10 bis 12V.

Das, was ich in der VED 800-174-2 gefunden habe (bzw. das, was ich als Laie verstehen kann), befasst sich mit Kommunikationsanlagen, also wohl eher Datenkabeln. Aber das ist nicht das, was ich meine. Werde mal ein bisschen weiter googlen.

Archer
27.03.2014, 20:21
Privat oder Gewerbe oder öffentlich oder oder oder...

So pauschal ist die Frage nicht zu beantworten...

Brauche ein Paar mehr Infos, dann kann ich Dir weiter helfen...

mws
27.03.2014, 20:28
Danke, Jürgen! Ich hab jetzt mal ein bisschen durchgelesen und erst mal die Begriffe sortiert: Was ich meinte, ist wohl Niederspannung, also "Haushaltsstrom" mit 220 oder 380 V und entsprechenden Kabeln. Und die Kabel der Brandmelder haben 10 bis 12V.

Das, was ich in der VED 800-174-2 gefunden habe (bzw. das, was ich als Laie verstehen kann), befasst sich mit Kommunikationsanlagen, also wohl eher Datenkabeln. Aber das ist nicht das, was ich meine. Werde mal ein bisschen weiter googlen.

Wenn Du 2 Adern für den Brandmelder brauchst...was spricht gegen geschirmtes Buskabel (LIYCY 2 x 0,8qmm oder 2 x 1,5qmm z.B.) Litze ist aus Kupfer, Schirm aus Metall.

Da kannst Du sogar Multimediakabel daneben verlegen und nichts passiert.

220V & 380V gibt's eh nicht mehr: 230V & 400V ist der aktuelle Stand der Technik. :gut:

Archer
27.03.2014, 20:36
... 8o

siebensieben
27.03.2014, 22:03
Privat oder Gewerbe oder öffentlich.

Kann doch eigentlich keine Auswirkung auf die Technik haben. Ein Elektriker hat in einer abgehängten Decke neben einem Bündel 230V-Kabel ein rotes Brandmeldekabel 4x0,8qmm verlegt, mit Folie als Schirmung. Siehe Bild.

http://pics.r-l-x.de/picserv/files/5/Verschiedenes/Brandmeldekabel.jpg

Derjenige, der jetzt die Melder installieren und zu einem internen Tableau führen soll, meint, dass die Kabel zu nah aneinander lägen und daher Fehlalarme passieren könnten, weil der Widerstand, der in den Brandmeldern gemessen würde, durch das Kabel an die Zentrale weitergeleitet würde und sich aufgrund der Nachbarschaft von anderen Kabeln Fehlermeldungen ergeben könnten. Bin eben kein Fachmann, aber klingt komisch. Und er meinte, dass man eben solche Kabel nicht direkt neben anderen verlegen dürfe, da gäbe es eine entsprechende Richtlinie nach VDE (Abstand oder Abschirmung durch eigene "Kammer" mit Steg). :grb:

mws
27.03.2014, 22:15
Ich kann nicht für Rauchmelder sprechen, aber soviel beitragen, das bei uns in der Kältetechnik bei VRF Systemen für die Datenbusleitung halt das besagte LIYCY Kabel verwendet wird. Über dieses Kabel fliessen Kommunikationsdaten sowie teilweise die Spannungsversorgung der Platinen an den Innengeräten und elektronischen Expansionsventile. Hochsensibel das Ganze; wenn dort Induktionsspannungen auftreten, funktioniert das System nicht bzw. kann es zu Störungen führen. Die Busleitungen werden auch in Trassen neben 230V Kabel verlegt.

Archer
28.03.2014, 05:27
Kann doch eigentlich keine Auswirkung auf die Technik haben. Ein Elektriker hat in einer abgehängten Decke neben einem Bündel 230V-Kabel ein rotes Brandmeldekabel 4x0,8qmm verlegt, mit Folie als Schirmung. Siehe Bild.

http://pics.r-l-x.de/picserv/files/5/Verschiedenes/Brandmeldekabel.jpg

Derjenige, der jetzt die Melder installieren und zu einem internen Tableau führen soll, meint, dass die Kabel zu nah aneinander lägen und daher Fehlalarme passieren könnten, weil der Widerstand, der in den Brandmeldern gemessen würde, durch das Kabel an die Zentrale weitergeleitet würde und sich aufgrund der Nachbarschaft von anderen Kabeln Fehlermeldungen ergeben könnten. Bin eben kein Fachmann, aber klingt komisch. Und er meinte, dass man eben solche Kabel nicht direkt neben anderen verlegen dürfe, da gäbe es eine entsprechende Richtlinie nach VDE (Abstand oder Abschirmung durch eigene "Kammer" mit Steg). :grb:

Derjenige hat völlig recht.
Brandmeldeleitungen sind separat in eigenen Kanbelschächten, Installationsrohren oder Kabeltrassen zu verlegen und nicht mit Kabeln oder Leitungen die zur Stromversorgung anderer Betriebsmittel dienen zu bündeln.
Die technische Komponente ist dabei erstmal sekundär.
Und ja, es ist enorm wichtig wo die BMA installiert ist...

siebensieben
28.03.2014, 07:40
Hast Du dafür eine Quelle, wo das genau steht? Würde mir bei der Argumentation helfen.

OQDD
28.03.2014, 08:05
Für die Errichtung von Brandmeldeanlagen gilt die VDE 0833 (hier speziell: Teil2) sowie die DIN 14675. Allgemeine Anforderungen zur elektrischen Anlage gibts in VDE 0100-100

In der VDE 0100 Teil 520 (Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel/Kabel- und Leitungsanlagen) findest Du im Punkt:
528.1 Nähe zu elektrischen Anlagen
528.1.1 Stromkreise mit Spannungen der Spannungsbereiche I und II dürfen nicht in derselben Kabelund
Leitungsanlage verlegt sein, es sei denn, eine der folgenden Maßnahmen wird angewendet:
– jedes Kabel/jede Leitung ist entsprechend der höchsten vorkommenden Spannung isoliert; oder
– jeder Leiter eines mehradrigen Kabels/einer mehradrigen Leitung ist für die höchste in dem Kabel/der
Leitung vorkommende Spannung isoliert; oder
– die Kabel/Leitungen sind entsprechend ihrer Bemessungsspannung isoliert und in getrennten
Abschnitten eines geschlossenen oder zu öffnenden Elektroinstallationskanals verlegt; oder
– die Kabel/Leitungen sind in einer Kabelwanne angeordnet, bei der physikalische Trennung durch eine
Zwischenwand gegeben ist; oder
– es werden getrennte Elektroinstallationsrohre, zu öffnende Elektroinstallationskanäle oder getrennte
Kanäle/Profile verwendet.
Für Stromkreise mit SELV oder PELV müssen die Anforderungen nach DIN VDE 0100-410 (VDE 0100
Teil 410):1997-01, 411.1.3.2 erfüllt werden.
ANMERKUNG Besondere Maßnahmen gegen elektrische Beeinflussung, sowohl elektromagnetische als auch elektrostatische,
können für Fernmeldestromkreise, Datenübertragungsstromkreise u. Ä. erforderlich sein.

Wichtig ist hier die Anmerkung!
Grundsätzlich kann also die Verlegeart in Ordnung sein. Die Fernmeldeleitungen sind geschirmt. Meine berufliche Praxis zeigt, dass die BMAleitungen im Zwischendeckenbereich immer nah mit Starkstromleitungen zusammenverlegt sind. Es kommt jedoch nicht zu Störungen bzw. Fehlauslösungen.

LG
Lars

siebensieben
28.03.2014, 09:45
Super, danke dir!

OQDD
28.03.2014, 11:53
Gern geschehen =)
Mit elektrischen Grüßen...oder welche Uhr sollte ich wohl sonst tragen :D
Lars
http://up.picr.de/17786655xr.jpg