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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ---> Die Trends der Uhrenbranche - Gedanken zur Baselworld 2014



PCS
04.04.2014, 09:29
Das war's also. Über eine Woche beherrschte die Baselworld das Geschehen, nicht nur hier im Forum. Zum Abschluss unserer Berichterstattung beschäftigen wir uns mit den Trends der Uhrenbranche 2014. Und da gab es gleich einige.



Heritage


Geschichte ist in. Geschichte verkauft. Auch oder gerade Uhren. Heritage beherrscht die Messe, wohin man schaut. Das Design alter Modelle inspiriert die aktuellen Uhren, manche sind fast 1:1 Kopien der alten Werte. Welcher Hersteller auf keine kontinuierliche Modellgeschichte zurückblicken kann, der erfindet seine Heritage Linie eben neu, anderswo finden längst vergessene Modelle, redesigned auf einmal wieder zurück in die Schaufenster.


Was auf den ersten Blick meist verzückt, entpuppt sich beim näheren Hinsehen oftmals als Mogelpackung. Der Retrokitsch regiert und auf den Messeständen, auf denen dem neuen Modell sein historischer Urahn zur Seite gestellt wird, erkennt man dann doch meist recht schnell, dass das plötzliche Zurückgreifen auf all zu viele alte Designmerkmale letztlich doch nicht mehr als ein unbefriedigender Abklatsch bleibt.


Positives Beispiel einer gelungenen Interpretation der eigenen Historie ist die Zenith El Primero 410 und auch die Tudor Heritage Black Bay kann mit ihrem Konzept überzeugen. Extrem am 45-jährigen Original hält sich auch die Omega Speedmaster Mark II und trifft mit ihrem fancy Design den Zeitgeist.


Negative Beispiele finden sich erstaunlicherweise an genau den gleichen Messeständen. So gibt sich die Neuauflage der Omega Seamaster 300 aus 1957 fast schon spießig bieder, die Tudor Ranger trumpft mit all jenen Eigenschaften auf, die man in den letzten Jahrzehnten so überhaupt nicht vermisst hat und die Zenith Pilote 20 mit ihrer Leuchtmasse im old-radium Look verfällt geradezu im Kitsch.




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Neuauflage der Omega Speedmaster Mark II von 1969




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Nahe am Urahn von 1957: Omega Seamaster 300 Master Co-Axial




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Original Eberhard & Co. Contograf aus den 60er Jahren




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Neuauflage des Contograf, Anno 2014




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Tudor Heritage Black Bay 2014 mit ihrer Inspiration, der Tudor Submariner der 70er Jahre




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Designmerkmale der 50er Jahre bei der Tudor Heritage Ranger von 2014




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Kombination von altem und neuem Design: Zenith El Primero 410






Graue Zifferblätter


War Blau die dominierende Zifferblattfarbe der Baselworld 2013, wird sie 2014 durch Grau abgelöst. Nahezu alle renommierten Hersteller präsentieren neue Zifferblattvarianten bereits etablierter Modelllinien, grau ist dabei fast überall zu finden. Und eines muss man sagen: die Blätter sind durch die Bank weg wunderschön.


Speziell in Verbindung mit dem oft angewandten Sonnenschliff schaffen es diese Blätter, Uhren sportlich und elegant zugleich wirken zu lassen. Wenn dann auch noch die Zifferblattfarbe durch farblich passende Lederbänder ergänzt wird, ist der Look 2014 perfekt.


So gesehen in Perfektion bei TAG Heuer, aber auch bei Glashütte Original. Natürlich passt ein solches Blatt auch perfekt zum Stahlband, wie Rolex mit der Oyster Perpetual oder auch Patek Philippe mit der Nautilus zeigen. Gerade diese beiden Beispiele zeigen aber auch, dass dies kein neuer Trend ist. Grau gab es immer schon. Aber so "in" wie dieses Jahr, war es wohl noch nie.




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Meteoritgraues Zifferblatt der Blancpain Fifty Fathoms Bathycaphe Flyback Chrono




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Patek Philippe Nautilus Travel Time Chronograph




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Neu in der Rolex Oyster Perpetual Kollektion: Zifferblatt in "Steele"




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Grau ist das neue Schwarz heißt es auch bei TAG Heuer, hier bei der Carrera Calibre 5




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Zifferblatt "galvanisch ruthenium" der Glashütte Original Seventies Chronograph Panoramadatum




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Alpina Fliegerchrono




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Girard Perregaux Vintage 1945






Schwarze Gehäuse


Kaum zu glauben, doch schwarze Uhren sind immer noch in. Ob nun innovativ in Keramik oder Carbon oder eher herkömmlich in Stahl oder Titan mit DLC / PVD Beschichtung - kaum ein Hersteller kommt ohne sie aus. Neue Sportmodelle findet man oftmals direkt in zwei Versionen vor: mit silber- und mit schwarzfarbenen Gehäusen.


Ein Ende des Trends - nicht absehbar. Vielleicht sind schwarze Uhren aber längst mehr als ein kurzlebiger Trend und bleiben uns gar über Jahrzehnte erhalten? Solange man die Wahl hat, ist daran eigentlich nichts auszusetzen und Firmen wie Breitling und Omega zeigen eindrucksvoll, wie sexy Schwarz sein kann.


Omega präsentiert mit der Speedmaster Lunar Dust aber auch noch ein graues Keramikgehäuse und setzt hiermit vielleicht einen weiteren Trend. Man darf gespannt sein, wie viele andere Hersteller dies im kommenden Jahr aufgreifen werden.




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Keramik bei Blancpain: Fifty Fathoms Bathycaphe Flyback Chrono




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Keramik und Carbon: Hublot Soccer Bang




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Der Klassiker in Keramik: Rado Touch




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Breitling for Bentley 6.75 Midnight Carbon aus geschwärztem Stahl




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Schwarze Fliegeruhr von Hamilton




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Bei Bedarf auch ins Cockpit zu integrieren




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Breitling Avenger Blackbird - auch sie ist DLC beschichtet




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Graue Keramik bei der Omega Speedmaster Lunar Dust






Kleinere Durchmesser


Der Größenwahn der vergangenen Jahre hingegen, er scheint so langsam gebrochen. So ist auf der Baselworld 2014 immer mehr die Rückkehr zu klassischen, kleineren Gehäusegrößen zu beobachten. Omegas neue Seamaster 300 wirkt mit ihren 41 Millimetern neben den Planet Ocean Modellen geradezu winzig und sogar Breitling stellt der 44mm Variante seines Chronomat Airborne eine 41mm Version zur Seite.


Bei Longines fanden wir gar ein Heritage Modell in 35 mm! und - es sah gar nicht einmal schlecht aus! Längst ist dieses Beispiel noch nicht überall angekommen doch neben übergroßen Uhren auch sportliche wie klassische Stücke in kleinerem Durchmesser anzubieten, diese Entwicklung geht in jedem Fall in die richtige Richtung.




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Die Omega Seamaster 300 Master Co-Axial bleibt bei verträglichen 41 Millimetern




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TAG Heuer Carrera Calibre 5 Automatic mit 39 mm




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Kleine Breitling: Chronomat 41 Airborne




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Unisex in 36 mm: Die Rolex Oyster Perpetual




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Longines Conquest Heritage 1954 - 2014 mit 35 Millimetern




Silizium


'Teile des Werks sind aus Silizium hergestellt.' - Diesen Satz liest man in immer mehr Pressemeldungen. In den vergangenen Jahren maßgeblich von Omega und der Swatch Group vorangetrieben, finden sich Silizium-Spiralen & Co. inzwischen auch bei einigen anderen Manufakturen und sogar die altehrwürdige Rolex baut nun neben Parachrome auf die Silizium-Spiralfeder, die unter dem Markennamen Syloxi zunächst recht unbemerkt Einzug in eine neue Damenuhr gehalten hat.


Das ist eine spannende Entwicklung und es bleibt abzuwarten, wie lange es dauert, bis auch andere Hersteller ihre Kaliber komplett umstellen. Dann bräuchte selbst eine Rolex Milgauss keinen Weicheisenkern mehr. Das wäre zwar gegen die Tradition, doch am Beispiel der Blancpain Fifty Fathoms sieht man, dass man diese auch mal gerne hinten anstellen kann. Und über 1000 Gauss kann der Besitzer einer Uhr mit Siliziumspirale eigentlich sowieso nur müde lächeln.




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Syloxi Spiralfeder in der Rolex Datejust Masterpiece




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Si14 auch bei Omega, hier in der Seamaster 300 Master Co-Axial




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Modell der Siliziumteile bei Breguet




Rotgold


Musste früher eine Uhr unbedingt aus Gelbgold sein, um den gesellschaftlichen Status des Trägers hochzuhalten, läuft Rotgold dem klassischen Gelbgold langsam aber sicher den Rang ab. Viele Hersteller fertigen ihre Uhren nur noch in Rot- und Weißgold und lassen die Gelbgold Variante gleich ganz aus.


Beispiele hierfür muss man gar nicht lange suchen. Die Modelle der neuen Rolex Cellini Kollektion sind für diese Entwicklung ein ebenso Gutes wie die Senator Panoramadatum von Glashütte Original, die es nur in Rotgold oder Platin gibt oder die L'heure masquée von Hermès, welche in Rotgold oder Edelstahl verfügbar ist. Auch bei Breitling findet man Sondermodelle aktueller Stahleditionen in Rotgold.


Dass diese Legierungen so auf dem Vormarsch sind, das liegt sicher auch daran, dass hier in den letzten Jahren viel Entwicklungsarbeit betrieben wurde. Die Speziallegierung Everose von Rolex oder Omegas Sedna Gold sind hierfür nur zwei Beispiele.




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Rolex Sky-Dweller 326935 in Everose-Roségold mit Oysterband




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Rotgold auch bei Girard-Perregaux, hier der Tri-Axial Tourbillon (leicht farbverfälscht)




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Breitling Navitimer 01 in Rotgold




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Gibt es nur in Weiß- oder Everose-Roségold: neue Rolex Cellini Reihe, hier die Rolex Cellini Date, Ref. 50515




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Nur in Rotgold oder Platin verfügbar: Glashütte Original Senator Chronograph Panoramadatum




Bicolor


Ähnlich sieht es bei den Stahl-Gold Uhren aus. Diese sind immer noch in, doch auch hier löst Rotgold mehr und mehr Gelbgold ab. Bei den Kombinationen gibt es keine Grenzen. Rotgold und Stahl, Rotgold und Titan, Rotgold und Carbon, Keramik - alles ist möglich.


Auch wenn die Kombination aus Edelmetall und anderen Werkstoffen hierzulande vielleicht nicht den allergrößten Freundeskreis hat, sind Bicolor Modelle auf anderen Märkten wieder äußerst beliebt oder waren sogar nie wirklich 'out'.




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Sedna Gold und Titanium Grade 2 bei der Omega Speedmaster Professional Apollo 11 45th Anniversary




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Rotgold trifft auf Carbon: Hublot Soccer Bang






GMT


Es mag an unserer kosmopolitischen Gesellschaft liegen, daran dass man einfach mehr reist oder viel mit Geschäftspartnern am anderen Ende der Welt zu tun hat - die zweite Zeitzone ist die wichtigste Komplikation der Baselworld. Nicht nur die typischen Sportmodelle werden damit ausgestattet. Ob Fliegeruhren oder auch klassische Dresswatches jeden Kalibers, sie alle geben sich ganz international.


Der Klassiker ist und bleibt natürlich die Rolex GMT-Master, die im kommenden Jahr ihr 60-jähriges Jubiläum feiert und deren neue Weißgoldversion mit klassisch blau-roter Lünette die Gemüter erhitzt. Der prominenteste Neuzugang findet sich nur wenige Meter weiter bei Patek Philippe. Die Nautilus mit dieser Funktion auszurüsten ist clever, wenn auch das Ergebnis rein optisch nicht mit dem dafür eingestellten Chrono mithalten kann.


Es macht dabei einfach Spaß zu entdecken, wie unterschiedlich die Hersteller zum Teil mit ein und der selben Funktion umgehen, wie sie sie technisch unterschiedlich umsetzen. Besonders schön interpretiert das Thema Hermès mit seiner L'heure masquée, bei der GMT Funktion und sogar der Stundenzeiger nur auf Knopfdruck kurz sichtbar werden.




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Local und Hometime im Blick: Patek Philippe Nautilus Travel Time Chronograph




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Lufthansa Cargo Edition der Sinn Fliegeruhr 857 UTC mit 24-Stunden-Kreis




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Breitling Navitimer GMT




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Der Klassiker: Rolex GMT-Master II mit Pepsi Lünette, Ref. 116719 BLRO




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Die Neuinterpretation des alten Prinzips in der Rolex Sky-Dweller, Ref. 326139




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GMT als Dresswatch: TAG Heuer Carrera Calibre 7 Twin-Time




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Wunderbare Interpretation von Hermès: L'heure masquée




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Äußerst rustikal umgesetzte zweite Zeitzone der Zenith Pilot Montre d'Aéronef Type 20 GMT 1903




Natobänder


Noch vor Jahren Geheimtip unter Vintageuhrenfans, schafft es das Natoband mittlerweile auch in die Erstausrüstung vieler Hersteller. Die Anmutung und die Verwendung findenden Materialien könnten dabei unterschiedlicher kaum sein. Dick oder dünn, gefüttert und gepolstert oder teilverstärkt, aus Stoff oder aus Leder - das Nato Band wird gesellschaftsfähig.


Das erkennt man spätestens, wenn man sich die Version in schwarzem Lackleder mit besetzten Bügeln bei Chanel ansieht. Doch auch die Bänder aus super weichem Leder bei Romain Jerome überzeugen. Als einer der ersten Hersteller begann Tudor bereits 2011 damit, seine Heritage Linie mit zusätzlichen Nato-Bändern auszurüsten. Klar, dass auch die Heritage Black Bay und die Heritage Ranger wieder mit dieser Beigabe punkten.


Ein Trend, den man eigentlich gar nicht schlecht finden kann.




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Nato-Stoffband in neuem, komfortableren Design bei der Omega Speedmaster Professional Apollo 11 45th Anniversary




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Nato mal anders: Alligator-Straps bei Chanel




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Oder gleich in Leder mit Bügeln in Diamant-Bauguettes?




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Funktional mit Verstärkung: Band der Blancpain Fifty Fathoms Bathycaphe Flyback Chrono




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Bei Romain Jerome gibt's Straps in weichem Leder




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Und eine Überraschung auf der Rückseite: Nose-Art DNA mit Teilen der Boeing B-17 Pink Lady




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Kräftiges Zulu-Strap bei der Sinn U1000B (EZM 6)




Stiftschließen


Anders sieht es bei der Entwicklung im Bereich der Armbandschließen aus. Denn nicht nur Natobänder kommen mit den einfacheren Stiftschließen, auch bei den klassischen Lederbändern ist diese Art der Schließe auf dem Vormarsch. Dort löst sie mehr und mehr die zwar hochwertigere aber auch komplexere Faltschließe ab. Das wirkt, speziell bei hochpreisigen Uhren wie etwa der Rolex Cellini Linie zunächst etwas verstörend, ist aber eine Entwicklung, an die wir uns wohl gewöhnen müssen.


Bei genauerer Betrachtung aber sind Stiftschließen nicht nur universeller, robuster und langlebiger, sie haben zum Teil auch beim Thema Sicherheit die Nase vorn. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor.




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Stiftschließe mit 36 Baguettes: Caviar Tourbillon von Jacob&Co.




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Interessantes Band, interessante Schließe: Blancpain Fifty Fathoms Bathycaphe Flyback Chrono




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Das Kautschukband wird auch bei der Zenith El Primero Stratos Flyback Tribute to Felix Baumgartner mit Stiftschließe geliefert




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Omega Speedmaster Lunar Dust: Alligatorband mit Verstärkung und - Stiftschließe




Dreizeigeruhren


'Wer kauft sowas?' fragt man sich dieses Jahr des Öfteren beim Anblick einer immensen Anzahl klassischer Drei-Zeiger Uhren in oft vollkommen austauschbarem Design. Die Antwort auf diese Frage ist denkbar einfach. Sie lautet China. Oder allgemeiner gefasst Asien. Dort sind diese Art Uhren nach wie vor extrem beliebt. Sportmodelle? Klar, kann man haben. Aber wer wirklich etwas auf sich hält, der zeigt es in Form einer großen, klassischen Uhr. Schlicht, mit drei Zeigern, am liebsten mit hellem Zifferblatt und am besten dann noch in Gold. Dort aber, ganz im Gegensatz zum Europäischen Trend, darf es auch weiterhin sehr gerne Gelbgold sein.


Und wo kauft die avisierte Zielgruppe ihre Uhren? In Europa! Genau deswegen werden wir, speziell bei den an Shopping- und Tourismus-Schwerpunkten beheimateten Konzessionären auch zukünftig diese Art Uhren vorfinden. Es bleibt, nicht zuletzt für die Geschäftsinhaber, zu hoffen, dass diese Rechnung aufgeht.


Denn fast alle Marken, groß wie klein, versuchen, sich mit solchen Uhren am Markt zu etablieren. Die Austauschbarkeit der Designs aber, die oftmals mangelnde eigene DNA in diesen Produktlinien, sie birgt auch eine Gefahr in sich. Spannend aber wird es in jedem Fall, diese Entwicklung über die kommenden Jahre weiter zu beobachten.




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Das Original: Seiko Grand Seiko




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Klassisch schlicht gibt sich die Patek Philippe Calatrava 5153G-010




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Neue Linie von Rolex: Cellini Time 50509




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Nomos goes Gold: neue Kollektion der Sachsen




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Dreizeigeruhr mit Rotgold-Applikationen bei TAG Heuer: die Carrera Calibre 6 Day-Date






Damit endet unsere Berichterstattung zur Baselworld 2014. Wir hoffen, es hat Euch Spaß gemacht und es waren einige interessante Themen und Neuheiten für Euch dabei. Die nächste Baselworld findet vom 19. bis zum 26. März 2015 statt. Unser Livebericht startet dann wie gewohnt bereits am Dienstag, den 17. März 2015, der Tag der Tage ist dann Mittwoch, der 18. März 2015. Also vielleicht jetzt schon rot im Kalender anstreichen...

:dr:



Link zum Originalartikel: http://www.luxify.de/baselworld-2014-die-trends-der-uhrenbranche/

spacedweller
04.04.2014, 09:38
klasse, Cheffe :gut:

TheLupus
04.04.2014, 09:45
Klasse zusammengefast!!! :top:

OrangeHand
04.04.2014, 09:45
Großartige Zusammenfassung. Vielen Dank Percy :verneig:


Noch einen weiteren Trend hattest im Tellerrand-Thread erwähnt:

Farbige Keramik ist generell ein großes Thema der Baselworld 2014

NicoH
04.04.2014, 09:49
Ganz herzlichen Dank, Percy! Das habe ich gerne gelesen.

Ganz schön viele Trends hast Du da ausgemacht... Die grauen Zifferblätter finde ich interessant, und dass Stiftschließen wieder populär werden, ist mir auch aufgefallen. Aber worin siehst Du den Sicherheitsvorteil gegenüber Faltschließen?

steboe
04.04.2014, 09:51
Toll zusammengefasste Beschreibung!
Vielen Dank;)

Teppo
04.04.2014, 09:54
Super Fazit! Danke.

CarloBianco
04.04.2014, 10:15
Wow, super Zusammenfassung! Danke, Percy :gut:

Schon spannend was sich in den letzten Jahren getan hat. Trotz Retrowelle wird mit neuen Materialien, Farben und Fertigungsmethoden gespielt wie wohl nie zuvor. Und auch wenn mir nicht alles gefällt: Die mechanische Uhr lebt und der Spaß geht weiter :dr:

Jacek
04.04.2014, 10:26
vielen Dank für dein abschließnden Bericht, und....


"Patek Philippe Nautilus Travel Time Chronograph" :ea:

usummer
04.04.2014, 10:36
Die wenigsten dieser Uhren würde ich tragen wollen, aber die Hermes ist ganz grosse Klasse.
Vielen Dank für den tollen Thread!

heintzi
04.04.2014, 10:53
Danke Percy :dr:

Die grauen Blätter finde ich klasse, gerade in der OP. Allerdings gefallen mir dort die "gedoppelten" Indexe auf 3-6-9 nicht, das stört mich sogar richtig. Wenn die nicht wären --> :ea:

alicia
04.04.2014, 10:57
Hammer Percy :gut: und der Grautrend gefällt mir...

Cosmic
04.04.2014, 10:58
Auch hier noch mal ein großes Dankeschön an Percy und sein rasendes Basel-Messe-Reporter-Team. :gut:

Die Hermes überzeugt absolut. Aber auch die TAG Heuer Carrera Calibre 5 gefällt mir gut. Über die Omega Seamaster 300 Heritage habe ich mich schon an anderer Stelle genügend uffgereeschd. ;)

florianw
04.04.2014, 11:32
Percy. ganz herzlichen Dank für diese tolle Zusammenfasssung. Ist ja fast so als wäre man selbst in Basel gewesen :-)

Und dein Fotobeispiel Eberhard Contograf für das Kopieren alten Designs ist wirklich erschreckend. Beinahe 1 zu 1....fällt denen nichts mehr ein?

Mr Mille Gauss
04.04.2014, 12:06
Hallo Percy,

Danke für den super Bericht!!
Mein Fazit: es kommt alles "alte" wieder. Wie in der Mode haben Klassiker unendlich viele Leben und Modegags verblassen bis zum vergessen. Wenn den Designern nichts neues einfällt greift man zu bewährtem.
Persönlich bin ich froh, daß die Zeit der großen Uhren sich dem Ende neigt.

Mister B
04.04.2014, 12:11
Sehr schöne Zusammenfassung :gut: besten Dank für den Trend-overview

Janufer
04.04.2014, 12:13
Danke Percy für den tollen Bericht. Die neue Fifty Fathoms ist zum niederknien.

Grüsse Jan

Norbert
04.04.2014, 12:26
Vielen Dank für den schönen bericht!
Sind ja einige schöne Stücke dabei.:gut:

dafredy
04.04.2014, 12:27
Vielen Dank für die interessante Zusammenfassung und die Berichterstattung der letzten Tage. Top :gut:

markus247
04.04.2014, 12:37
Percy, vielen Dank für die gelungene Zusammenstellung :gut:

Smile
04.04.2014, 12:54
Wahnsinns-Report !!!! PERCY, YOU ARE THE BEST !!! :verneig:

+++

Viele kluge Einschätzungen und eigentlich ist alles gesagt! Es ist ähnlich wie bei Möbeln, man lebt von den Ideen der Vergangenheit, feiert sie seit Jahrzehnten ab und weiss nicht so recht, wo die Reise - die Zukunft - hingehen soll. Retro verkauft sich prächtig, na klar, aber es ist die Kapitulation der Gegenwart vor der Zukunft. Der Markt bestimmt das Design, es wird herausgefunden, was der Kunde möchte, und dann wird es gewinnträchtig produziert. Ist das ein Problem? Ist das irgendwie verwerflich? Nein, wahrscheinlich nicht, aber es ist schlichtweg erbärmlich! Früher war Mainstream der Ausdruck von Mittelmässigkeit, heute ist es das Sinnbild von erfolgreicher Marktpolitik. Ich feiere jeden neuen Entwurf, und sei es nur der Versuch von Zukunft, auch wenn er zum Scheitern verurteilt ist. Retro ist das neue Schimpfwort der Ästhetik, in allen Bereichen!

The Rolex Prince
04.04.2014, 13:03
Danke Percy, toller Bericht, ergänzt mit super Bildern der Uhren!

Xjs3200
04.04.2014, 14:04
Schöner bericht

klazomane
04.04.2014, 14:04
Tolle Zusammenfassung!!! Danke für die Mühe! :gut:

Flying Spur
04.04.2014, 14:11
Percy, vielen Dank für die Mühe und Deine Einschätzungen!

Werner, treffender kann ein Kommentar nicht sein!

Munichtrader
04.04.2014, 14:21
Vielen Vielen Dank Percy:gut::gut::gut:
für diesen grandiosen Bericht & die wunderbaren Bilder:dr::dr::dr:

frame
04.04.2014, 14:33
:top:

1325fritz
04.04.2014, 15:15
Wie immer sehr informativ. Besten Dank! ;)

Perseus
04.04.2014, 15:25
Percy vielen Dank für den Top Bericht, sehr gut einen Einblick zu den Trends gezeigt. Hat Spaß gemacht diesen zu lesen.

# Werner, klasse Beitrag.

Retro ist die Kapitulation der Designer vor dem weißen Blatt Papier!
Daher kann man in Bezug auf Rolex die 6-stelligen Referenzen gut finden oder sie verteufeln, es steckt insgesamt Fortschritt in der Technik, als auch im Design. Die Tochter zeigt, wie Ideenlos man sein kann. Auch wenn eine sehr gefällige Black Bay vorgestellt wurde, ist das kein Schritt Richtung Eigenständigkeit sondern Mainstream.

Behrad

Magul
04.04.2014, 15:41
Sehr schöne Zusammenfassung und Bilder, danke Percy!
Die Rolex Cellini Date, Ref. 50515 finde ich besonders reizvoll.

GeorgB
04.04.2014, 15:57
Super-Report, danke für den Input!

Dieser Thread ist allein schon den rlx Jahrebeitrag wert :gut: :gut:

Könntest du sowas auch mal für den Aktien-Markt machen :D

ein michael
04.04.2014, 16:34
Besten Dank für diesen tollen Bericht und die dem zu Gründe liegende Berichterstattung und Fotos aus Basel:gut:

Dongue
04.04.2014, 16:57
Percy, was du immer wieder für Energie aufbringst in den letzten 10 Jahren, wahnsinn!

Top!!

kaiserfranz
04.04.2014, 17:03
Danke für diese perfekte Zusammenfassung - bessere Info geht nicht :dr:

Gerzo
04.04.2014, 17:39
Wunderbare Zusammenfassung mit vielen interessanten Beobachtungen.

Heritage ist schön, Retro ist fürchterlich – wenn ich eine Vintage-Uhr möchte, dann suche ich eine
alte Uhr. Eine neue Uhr mit vergilbt-gedruckten Blatt finde ich peinlich und modisch (im abfälligen Sinne).

Einen Trend den ich auch meine zu beobachten, ist die Superlative. Und zwar in Bezug auf teueres
Material, extreme Komplikationen oder extrem kreative Komplikationen – was möglich ist wird
entwickelt und gebaut... und anscheinend finden sich dafür auch genügend ausgestattete Käufer.
Ich finds ok, wenn dabei Innovationen für die "alltäglicheren" Uhren abfallen – analog Formel 1 zu
Strasse.



PS: Hier hätte ich auch noch eine Geschäftsddee, die ich mir direkt patentieren lasse:
Man kauft eine nagelneue Uhr, die mit der von mir entwickelten "Fast-Vintage-Process-Capsule" kurz FVPC
versehen ist. Wenn man die FVPC aktiviert – in dem man eine Versigelung per Fingerdruck durchstößt,
tritt ein Gasgemisch aus, welches das Zifferblatt und Zeigerspiel in 12 Monaten übermäßig altern lässt.
Im Ergebnis sieht die Uhr also nach 12 Monaten so aus, als hätte sie bereits über 40 Jahre am Handgelenk
eines hawaiansichen Longboardsurfers auf See und in der Sonne verbracht.
FVPC arbeitet dabei mit einem sehr aggressives Gas, welches aber bis auf seinen extrem beißenden Geruch,
für den Menschen völlig unschädlich ist. Aber was solls, ich schweife ab. Entschuldigung.

Gruß

Gerrit

Franko
04.04.2014, 18:14
Danke Percy. Beste und umfassene Information.

Der Trend zu RG bei Dresswatches gefällt mir. Mag diesen warmen Ton.

Ob der Grautrend so klasse ist, weiss ich nicht. Schon der Name der Farbe ist etwas trist, genau wie die Anmutung. Schaun mer mal ...

Schöne hoffentlich nicht graue :) Zeit und charmantes WE

Frank

Bluedial
04.04.2014, 18:15
Sehr gute und interessante Zusammenfassung, Danke dafür:gut:

Mein absoluter Favorit ist die BP F. Fathoms Chrono. Gefällt mir total gut. Auch wegen der herrlichen Schließen
an dem Nato:winkewinke:

Franko
04.04.2014, 18:19
Wahnsinns-Report !!!! PERCY, YOU ARE THE BEST !!! :verneig:
+++

Viele kluge Einschätzungen und eigentlich ist alles gesagt! Es ist ähnlich wie bei Möbeln, man lebt von den Ideen der Vergangenheit, feiert sie seit Jahrzehnten ab und weiss nicht so recht, wo die Reise - die Zukunft - hingehen soll. Retro verkauft sich prächtig, na klar, aber es ist die Kapitulation der Gegenwart vor der Zukunft. Der Markt bestimmt das Design, es wird herausgefunden, was der Kunde möchte, und dann wird es gewinnträchtig produziert. Ist das ein Problem? Ist das irgendwie verwerflich? Nein, wahrscheinlich nicht, aber es ist schlichtweg erbärmlich! Früher war Mainstream der Ausdruck von Mittelmässigkeit, heute ist es das Sinnbild von erfolgreicher Marktpolitik. Ich feiere jeden neuen Entwurf, und sei es nur der Versuch von Zukunft, auch wenn er zum Scheitern verurteilt ist. Retro ist das neue Schimpfwort der Ästhetik, in allen Bereichen!

+1

Am meisten ärgert mich die alte Welle bei neuen Bauprojekten. Wieso muss man nahe des Jahres 2020 noch Krüp..elwalmdachhäuser planen oder 1 1/2 geschossige Bauweise vorschreiben ? Aber schnell Schluss mit off topic.

Daniel200
04.04.2014, 18:54
Danke für den tollen Bericht :gut:

Soeckefeld
04.04.2014, 18:58
Vielen Dank für alles rund um die "Baselworld 2014"

good Job!! :gut: deeply respect

hadi
04.04.2014, 19:05
Wunderbare Zusammenfassung, Percy, vielen Dank!

RAMichel
04.04.2014, 19:06
Danke für den Bericht und Deine Einschätzungen. Sehr informativ! :dr:

ipoto
04.04.2014, 20:45
Schöne und sehr interessante Analyse. Vielen Dank, Percy.

watch newby
04.04.2014, 20:50
Danke Percy und Team...

Wenn ihr so weiter macht, kann ich meine Uhrenmagazinabos gleich alle kuendigen... :gut:

althapp
04.04.2014, 21:06
Danke, Percy! Eine sehr kompetente Zusammenfassung mit tollen Bildern!

Käpt'n Haddock
04.04.2014, 21:11
Vielen Dank Percy für die tollen Berichte. Nicht nur für diesen hier sondern auch für den Livebericht und den Blick über den Tellerrand.

retsyo
05.04.2014, 00:14
Großartig! Danke, Percy!

Anatol
05.04.2014, 08:13
Sehr schöner Bericht! Vielen Dank!

Ombel
05.04.2014, 10:54
Ein großartiger Bericht! Vielen Danke Percy, das du dir soviel Arbeit gemacht hast! :verneig:

Dunki
05.04.2014, 11:21
Das ist Forum! Danke fürs großartige Zusammenfassen und für die zahlreichen super Bilder. Besser als in jeder Zeitschrift. :gut:

Signore Rossi
05.04.2014, 11:48
Danke, Percy! Vieles wäre mir ohne die Berichterstattung wieder an mir vorbeigegangen - die Zenith Pilot GMT zum Beispiel :gut:!

Deralex
05.04.2014, 13:14
Toller Überblick über die Trends, danke dafür :dr:

Milou
05.04.2014, 15:24
Ich habe die Zusammenfassung mit Interesse gelesen und sage auch vielen Dank f.d. Mühe, Percy.

Eigentlich sträube ich mich instinktiv dagegen, dass "unser Thema" von dieser ganzen verrückten Modewelt, ihren Zyklen, Zwängen und manipulativen Marketingtechniken übernommen und irgendwie "pradifiziert" wird.

Woher kommt vintage ?
Da steckt viel Sehnsucht nach Bleibendem drinne, nach Werbeständigkeit, nach Zeitlosigkeit.
Da schwingt der Respekt vor Geleistetem mit und nicht zuletzt auch die Anerkennung vor Formen und Funktionen, die über Jahrzehnte hinweg Bestand hatten und ihre Überlegenheit gegenüber anderen Entwicklungen damit bewiesen - sei es ästhetisch oder einfach nur markttechnisch.

In Vintage wird Erfolg bewundert, ein Erfolg - da muss man kein Prophet sein - der den allermeisten, der jährlich neuvorgestellten Pompösitäten versagt bleiben wird.

Das ist die Magie der Klassiker !

Und es ist diese Magie, die viele Kunden immer wieder hinzieht zu den klassischen Modellen, den Archetypen.
Kein Wunder, dass diese gefühlte Sehnsucht nach "wahren Werten" von den Herstellern bedient wird.
Und zwar nicht, in dem dieser Trend geschaffen wird, sondern indem diese Welle geritten wird.

Was wir dann feststellen ist: der ein oder andere beauftragte Stylist oder Designer kann einen Vers von Shakespeare, eine Sonate von Haydn oder einen Film von Kubrick zwar aufgreifen und verändern, verbessert ihn damit aber nicht zwingend.

Etwas wichtiges entzaubert die Heritage-Bemühungen zusätzlich. Es ist die beliebige Vermehrbarkeit der Neuinterpretationen im Gegensatz zum zwangsläufig eher schwindenden Altbestand an echten Oldtimern.

Trotz aller Peinlichkeiten und Misgeschicke kann "Retro" gelingen, das sehen wir alle täglich auf unseren Strassen.
Und so bin ich gespannt auf den kommenden horologischen Fiat cinqe cento ;-)

Das man edles Grau jetzt als Farbe wiederentdeckt hat gefällt mir, ist aber schon länger in den Vitrinen zu beobachten gewesen.

Und, dass viele Konsumenten immer noch den wesentlich Sinn einer Uhr in der analogen Anzeige der Zeit mittels dreier harmonisch angeordneter Zeiger sehen und in allenmöglichen Komplikationen keinen echten Nutzwert zu erkennen vermögen (ebenso wie in diversen neuen Materialien aus irgendwelchen NASA-Labors) kann man zwar als dröge Unbelehrbarkeit und Fortschrittsfeindlichkeit sehen - ich halte es eher für ein positives Zeichen der Vernunft.

:dr: