Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an die Gehäusespezialisten zum Thema Fasen
Mir sind schon öfter GMT und Sub aufgefallen, bei denen die Fasen an den Hörnern nach unten hin breiter werden, teilweise gehen sie fast bis in die Bohrungen. Diese Uhren stammten alle aus der Zeit Mitte bis Ende der 60er Jahre.
Meine Frage nun: Wurden die Uhren damals von Rolex so ausgeliefert? Oder wurden sie im Zuge einer Gehäuse-Aufarbeitung so geschliffen?
tigertom
20.06.2014, 08:21
Hier, Anfang 1960, sollte so ziemlich orischinaaal sein =(
57025
EX-OMEGA
20.06.2014, 09:15
Tom sehr schön zu erkennen, aber Bernd meinte die Mitte 60iger Cases und da hat er Recht. Da gibt es Gehäuse, da gibt es Lochbohrungen die sind noch viel näher an der Fase.
Hier mal ein Beispiel einer unpolierten Uhr:
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=46537&d=1392460223
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=46536&d=1392460223
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=46539&d=1392460223
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=46540&d=1392460251
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=46541&d=1392460251
EX-OMEGA
20.06.2014, 09:21
Hier ein Beispiel einer 5513, hier hat die Lochbohrung etwas mehr Abstand.
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=24352&d=1364647183
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=24356&d=1364647183
@Stephen, Tom und Peter
Vielen Dank, da habt ihr mich wieder ein Stück schlauer gemacht.:gut:
wird diese Fase (Bexley Fase???) nicht bei jeder Uhr zum Loch hin breiter?
EX-OMEGA
20.06.2014, 11:27
Das ist keine Bexley Fase, sondern die originale Fase. Eine Bexley Fase ist nach dem "Rolex Bexley" Service Center UK benannt.
Das "breiter werden" ist gar nicht gefragt, sondern, der sehr kleine Abstand zur Lochbohrung und dieser im Zusammenhang mit Uhren aus Mitte der 60iger Jahre.
Und dies hat Bernd gut erkannt, das sind auch meine Beobachtungen, insbesondere bei den 1675er Cases und weniger bei 5513/5512.
Tom sehr schön zu erkennen, aber Bernd meinte die Mitte 60iger Cases und da hat er Recht. Da gibt es Gehäuse, da gibt es Lochbohrungen die sind noch viel näher an der Fase.
Hier mal ein Beispiel einer unpolierten Uhr:
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=46540&d=1392460251
http://www.r-l-x.de/forum/attachment.php?attachmentid=46541&d=1392460251
Ich weiss nicht, ob das obige Foto unglücklich fotografiert ist - aber soweit in den Kronenschutz sollte die Fase nicht reinlaufen.
BuenosDias
20.06.2014, 16:49
IMHO ist das schon ok so, Georg.
Denke zum Teil ist es dem "Fotowinkel" geschuldet und zum anderen Teil würde hier von Fertigungstoleranzen da Handarbeit sprechen.
Schau Dir mal beim Ralle auf der Homepage die 1675 an (nicht in der SC da dort weniger Bilder sind).
Er hat aktuell eine unpolierte 1675 2.6 Mio aus '71 bei der die Phase fast ebenso nah an einer der Lochbohrungen ist (Horn rechts unten). Auch hier ist zu sehen, dass die Fasen leicht unterschiedliche Abstände haben.
Hi Sebastian,
danke für die Info. Das mit der Lochbohrung ist klar, aber die Fase bis in den Kronenschutz ist komisch ...
BTW: der Begriff "unpoliert" ist immer mit Vorsicht zu geniessen, da "Händler-Sprache" für Laien. Das leichte Aufpolieren einer Uhr gehörte (auch 1971) zum Standard-Service bei einer Revision und wurde praktisch immer durchgeführt - ja nach Zustand der Uhr mal mehr oder weniger. Wenn man bei einem sog. "fettem" Gehäuse immer gleich von "unpolished" spricht, ist das Blödsinn.
Ich bin IMMER äußerst skeptisch, wenn mit Begriffen wie "unpolished" oder "NOS" hantiert wird.
Rolstaff
20.06.2014, 19:19
Ich bin IMMER äußerst skeptisch, wenn mit Begriffen wie "unpolished" oder "NOS" hantiert wird.
Das meine ich auch !!
Man bedenke, dass früher, z.B. in den 60ern und 70ern Uhren in kürzeren Zeitabständen zur Revision (oder eher "Durchsicht") zum Uhrmacher gegeben wurden, als dies heute der Fall ist.
Die Besitzer verlangten damals keineswegs - wie heute - dass der Uhrmacher das Gehäuse nicht "anfassen" dürfe.
Warum auch ? Konnte ja kein Mensch ahnen, dass dies 40 Jahre später ein ausschlaggebender Wertfaktor sein wird.
Deshalb erscheint es mit auch sehr gut nachvollziehbar, dass eine Uhr im Zuge der Revision immer (wenn auch nur sehr leicht) aufpoliert wurde, um wieder eine schön glatte Oberfläche zu haben….
EX-OMEGA
20.06.2014, 19:28
Bei der von mir geposteten 1675 im Beitrag 4 handelt es sich um eine unpolierte, ich kenne die Geschichte dieser Uhr und da war niemand am Case außer Rolex vor Auslieferung ;)
Aber wie in jedem Forum und auch im wahrem Leben, sollte man sich immer unterschiedliche Meinungen anhören und gelten lassen und sich selbst eine Meinung bilden.
Und ja ich sehe es auch so, die Prädikate unpoliert und NOS werden schon fast inflationär benutzt und sind somit vom Begriff her bald schon negativ besetzt, lol.
Das Problem ist die Evidenz.
Wie beweisst man, dass eine Uhr untouched geblieben ist über Jahrzehnte ?
Ich meine jetzt beweisst und nicht verbal versichern oder plausibel machen.
Und wenn diese extremen "Omega-Fasen" damals fertigungstypisch waren, warum haben dann nicht alle aus diesen Baujahren solche Fasen ?
Klar die manufakturbedingte Toleranz war damals so riesig wie Spaltmasse bei Alfa Romeo.
Und doch würde ich - gefühlt - nicht so weit gehen diese MegaFasen als einen Beweis für Unberührtheit an zu sehen.
Eher umgekehrt: das was NICHT weggenommen wurde - die Substanz nämlich - beweisst materialschonendes Tragen.
Was fehlt, fehlt eben und ich fürchte keiner kann beweisen wann der Materialverlust genau auftrat.
Etwas sophistisch argumentiert, zugegeben, aber irgendwie schlüssig, oder ?
PS: gibt es morphologische Kriterien zur Unterscheidung einer Bexley-Service-Fase von anderen extremen GehäuseFasen ?
Eher umgekehrt: das was NICHT weggenommen wurde - die Substanz nämlich - beweisst materialschonendes Tragen.
Was fehlt, fehlt eben und ich fürchte keiner kann beweisen wann der Materialverlust genau auftrat.
Etwas sophistisch argumentiert, zugegeben, aber irgendwie schlüssig, oder ?
Genau so wird ein Schuh draus!
Die kleine (!) sich verbreiternde Fase an den Hörnern gab es bei den ganz frühen GMTs.
Da diese exponierte Stelle - also die Aussen-Kanten bei den Hörnern - sehr anfällig für Kratzer und Dongs ist, wird hier am häufigsten poliert. Am besten und mit dem geringsten Materialabtrag wird das schon immer mit einer Fase gemacht.
Wie gesagt, es war immer schon so, dass man seine Uhr "wie neu" aus dem Service zurück bekommt. Neuer Tubus, neues Glas, ggf auch neue Zeiger. Und da wurde poliert.
Im Umkehrschluß bedeutet "unpoliert" bei einer alten Uhr: "hat nie einen Service gesehen" (= Servicestau)
Sehr gewagt die These zum Service.
Es gab sicherlich gute Uhrmacher, die klug genug waren ihre dürftigen Polierkünste nicht an jeder Uhr anzuwenden.
Und n Rolex Werk war damals wie heute keine derartige Herausforderung, als dass es unbedingt den Original Service bedurft hatte.
Auch Exemplare der letzten 20 Jahre weisen unterschiedliche Fasen auf - immer wiederkehrend auch -, je nach Polisseur und je nach Laune. Von weich zu hart und schmal zu breiter.
Ebenso die Symmetrie der Gehäuse und des Kronenschutzes.
Mittlerweile sind mir die Abweichungen, die m.E durch Personalmangel entstanden, schon fast sympathisch.
Heute macht es der Roboter, statt des immer seltener werdenden Polisseurs
Ich denke, man kann ein unberührtes Gehäuse schon ganz gut erkennen. Man erkennt ja auch heute eine polierte Uhr recht leicht.
Ich zumindest erkenne das ziemlich leicht.
... Ich denke, man kann ein unberührtes Gehäuse schon ganz gut erkennen. Man erkennt ja auch heute eine polierte Uhr recht leicht.
Ich zumindest erkenne das ziemlich leicht.
Das dachten schon ganz andere...
Rolstaff
24.06.2014, 22:29
Ich denke, man kann ein unberührtes Gehäuse schon ganz gut erkennen. Man erkennt ja auch heute eine polierte Uhr recht leicht.
Ich zumindest erkenne das ziemlich leicht.
Wenn Du Dich da mal nicht täuschst.
Und glaube mir, Georg weiß, wovon er schreibt…..
Patric.89
24.06.2014, 22:53
Ich bin zwar neu hier, habe aber über Jahre hinweg viel von meinem Vati vermittelt bekommen. Außerdem habe ich viele ältere Beiträge gelesen und da fällt mir ein, dass Mitglied Hugo einmal eine vorzüglich überarbeitete Explorer II, das Modell mit Safirglas, vorgestellt hat. Die Lichtkanten waren voll erhalten, der Schliff auf den Hörnern entsprach absolut dem einer neuen Uhr und die Flanken hätten nicht toller glänzen können.
Grüße an alle,
Patric
Ich würde NIE etwas gegen eine GUTE Politur/Gehäuseaufarbeitung sagen! Das ist imho kein Mangel!
Ich würde NIE etwas gegen eine GUTE Politur/Gehäuseaufarbeitung sagen! Das ist imho kein Mangel!
Hi Stephen - auch wir waren mal jung und erfinderisch:
steboe 03.02.2007, 17:11:
RE: Kratzer enfernen Stahl Oysterband GMT II
nimm so nen Küchenschwamm...wo eine Seite gelb-die andere rau und grün ist...Britt oder so heissen die Dinger....dann die grüne Seite in Schliffrichtung...
http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/46285-Kratzer-entfernen-Stahl-Oysterband-GMT-II
:D:gut:
Yep Georg!
So bei den Tragemodellen aus aktueller Produktion...nicht bei Vintage
:D
Yep Georg!
So bei den Tragemodellen aus aktueller Produktion...nicht bei Vintage
:D
Natürlich nicht bei Vintage!
Aber Du kennst Dich ja aus mit dem Polieren von Kronen ...
:D :D :D
Prince Brancard
27.06.2014, 11:56
Mal ne Frage die etwas weiter geht: wovon hing eigentlich ab, ob das Gehäuse eine Fase hatte oder nicht?
Hatten alle Gehäuse eine Fase bis zu einem bestimmten Jahr und ab wann gabs keine mehr?
Meine GMT aus 1970 z.B. hat keine Fase, wurde aber auch schon öfter poliert.
Dann hatte deine GMT mal eine Fase....
Prince Brancard
27.06.2014, 13:30
Dann hatte deine GMT mal eine Fase....
Wie wird denn das Gehäuse bearbeitet, damit die Fase verschwindet?
Wird die Oberkante der Hörner "platt" gemacht?
Meist von oben und der Seite...
Wie wird denn das Gehäuse bearbeitet, damit die Fase verschwindet?
Wird die Oberkante der Hörner "platt" gemacht?
gewöhnlich durch Materialabtrag
-Dellen und Kratzer werden so eliminiert-
und anschliessender Politur der Flanken bzw. Neuschliff schwindet das Material...
BG
Prince Brancard
27.06.2014, 15:58
gewöhnlich durch Materialabtrag
-Dellen und Kratzer werden so eliminiert-
und anschliessender Politur der Flanken bzw. Neuschliff schwindet das Material...
BG
Aber um die Fase auf beiden Seiten des Gehäuses verschwinden zu lassen muss man diese schon gezielt wegpolieren.
Durch wegpolieren von Dellen und Kratzer kann ich mir nicht vorstellen, dass die Fase völlig verschwindet?
Nicht sachgemäßes, laienhaftes Vorgehen führt leider sehr oft dazu...
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