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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welcher Balkonbelag/Abdichtung? Mit WPC-Holz?



1500
26.06.2014, 19:51
Unser Mietshaus ist 47 Jahre alt, die drei Balkone ebenso. Darauf befindet sich noch erste Belag, Fliesen ca. 10x10cm. An der Unterseite der Balkone drückt immer wieder Wasser durch, die Farbe blättert dann ab und fällt den Leuten auf den Kopf.

Der oberste Balkon ist komplett Sonne und Regen ausgesetzt, die darunter liegenden sind dann jeweils vom darüber liegenden etwas geschützt.

Ein neuer Balkonbelag soll nun her. Erst dachte ich, ich lasse wieder Fliesen draufmachen. Der Fliesenleger schlug vor, nur die alten Fliesen abzuschlagen, den alten Estrich, der ca. 1 Prozent Gefälle hat, mit Spachtel auszubessern, ein Dichtmittel namens Seccoral aufzutragen und dann neue Fliesen mit "Flexfuge" zu verlegen.

Unser Dachdecker hält nicht so viel davon. Er meint, man solle auch den alten Estrich komplett abtragen, da er sowieso hinüber wäre, einen neuen Gefälleestrich anlegen, mit Wolfin-Bahnen abdichten und dann entweder:

Kiesbett + Steinplatten

oder

Stelzlager + Steinplatten

oder eben

WPC-"Holz" der Marke OttoWolf (megateuer).

Die Vorschläge des Dachdeckers bieten dem (Regen-)Wasser jeweils die Möglichkeit unterhalb des Belages, aber oberhalb der Dichtungsbahn abzulaufen, anstatt sich in den Fugen eines Fliesenbelages zu stauen und dort, vor allem im Winter, Schaden anzurichten, was ich einleuchtend und vernünftig finde.

Der Dachdecker fährt ausserdem auf das WPC-Zeug ab. Materialkosten 130,- EUR/qm. Von billigeren WPC-Materialien soll sich das durch die höhere Kunststoff-Beimischung (50 statt 30 Prozent) unterscheiden.

In diversen Bauforen lese ich überwiegend, dass sich das (wahrscheinlich billige Baumarkt-) Material unterschiedlich verzieht und verbiegt.

Dazu bekomme ich gesagt, dass das Material von "OttoWolf", was meines Wissens zu Thyssen Plastics gehört, halt eine ganz eigene Qualitätsklasse sein soll.

Ich selbst will nur eins: einmal richtig investieren und dann am Liebsten die nächsten 47 Jahre meine Ruhe haben. Und ich will nicht Betatester für neue Produkte sein, die dann nicht halten was sie versprechen. Klar, zehn Jahre Garantie geben sie, gegen Bruch, und 25 Jahre gegen Schädlingsfrass, aber gerade Letzteres halte ich für Augenwischerei.

Wie gesagt: das Objekt ist vermietet. Die drei Mietparteien werden sicher nicht anfangen, Bangkirai einzuölen.

Bin gespannt, ob jemand hier Erfahrung mit dem Thema hat.

Danke!

Bernd

Insoman
26.06.2014, 19:57
ich würde die Variante Kiesbett und Steinplatten bevorzugen - halte ich für die langlebigere und elegantere Variante

1500
26.06.2014, 19:59
ich würde die Variante Kiesbett und Steinplatten bevorzugen - halte ich für die langlebigere und elegantere Variante

Hast du selbst Erfahrung damit? Wie gesagt: Balkon, nicht Terrasse.

Gruss & Dank,

Bernd

tat2art
26.06.2014, 20:21
Ich habe bei ähnlichen Bedingungen (ungeschützter Balkon im Dachgeschoss) seit drei Jahren diesen Thermobambus:
http://www.thermoholz-deutschland.de/html/bambus.html
Sieht toll aus, verrottet nicht und ist pflegeleicht. Bei all diesen Belägen kommt es allerdings darauf an, dass sauber und stabil verlegt wird. Dann hält das ewig.

paddy
26.06.2014, 21:02
Bei einer Mietbude würde ich den Balkon beschichten lassen, dann ist der Unterbau versiegelt und da muss auch nichts mehr drauf:

https://www.google.de/search?q=balkonbeschichtung&client=safari&rls=en&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=VW2sU8znFYOl4gTg64HoAw&ved=0CDEQsAQ&biw=1230&bih=961

Insoman
26.06.2014, 21:10
haben selbst auf der Loggia die Version mit Kiesel und Steinplatten, das Haus ist BJ 84 und die Steine sehen noch aus als würden sie die nächsten 20 Jahre gut überstehen, wir haben nur mal die am Rande liegenden Kiesel aus optischen Gründen 1 x gewechselt

Street Bob
26.06.2014, 21:16
Bin ich bei Dir!

Street Bob
26.06.2014, 21:17
@Paddy: bin ich bei Dir, absolut!

bigsmall
26.06.2014, 21:28
Ich würde als erstes die maximal mögliche Aufbauhöhe prüfen, und den Zustand der Betonplatte anschauen.

1500
26.06.2014, 21:48
Bei einer Mietbude würde ich den Balkon beschichten lassen, dann ist der Unterbau versiegelt und da muss auch nichts mehr drauf:

https://www.google.de/search?q=balkonbeschichtung&client=safari&rls=en&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=VW2sU8znFYOl4gTg64HoAw&ved=0CDEQsAQ&biw=1230&bih=961

Und wie lange hält das, wenn die Sonne draufknallt?

Gruss & Dank,

Bernd

hase
27.06.2014, 07:46
1.
Ich würde als erstes die maximal mögliche Aufbauhöhe prüfen, und den Zustand der Betonplatte anschauen. :op:
2. gibt es eine Wasserablaufrinne entlang des Balkons ???
3. wenn alles passt, den Untergrund ausbessern bzw. säubern.
4. Bitumenschweissbahnen aufbringen, an der Wand etwa 10 cm hochlaufen lassen,
(nach verlegen der Platten einen Holz od. Blechsockel anbringen)
5. Kiesbett auftragen und Steinplatten legen
6. so haben wir unsere Terrasse gemacht

1500
27.06.2014, 10:30
Es gibt eine Regenrinne aussen rum, aber es wurde das Traufblech vergessen. Ein Traufblech leitet das Wasser, das von der Oberfläche des Balkons nach aussen wegläuft, in die Regenrinne. Möglicherweise ist das Wasser, das an der Unterseite des Balkons runtertropft, auch einfach Wasser, das von oben aussen rum nach unten gelaufen ist.

Der Dachdecker sagt, der wichtigste Grund, warum man auch den Estrich runterholen müsse wäre, dass man das Traufblech auf den Beton aufbringt und dann den neuen Estrich darüber macht. Einfach Traufbleche auf den alten Estrich oben drauf, das wäre nicht richtig.

Finde ich einleuchtend.

Die mögliche Aufbauhöhe ist begrenzt.

Kiesbett und Steinplatten sind mir grundsätzlich sympathisch, weil da kein Kunststoff drin ist, der im UV-Licht verspröden kann.

Wie sieht es denn mit dem Gewicht von so einem Kiesbett/Steinplatten-Aufbau aus? Immerhin handelt es sich um Balkone und nicht um Terrassen.

Grüsse,

Bernd

hugo
27.06.2014, 10:38
Kiesbett und Steinplatten haben auf einem Balkon nichts verloren.Ganz schnell wieder vergessen,da kommt so einiges an Kg zusammen.
Ob da die uralte Statik mit spielt ?????

1500
27.06.2014, 10:51
Danke Udo!

Dann bleiben:

- Stelzlager (hier schlägt nur das Gewicht der Steinplatten zu Buche, was immer noch viel sein kann)

- doch das teure Otto-Wolf-WPC als Betatester

- alternativ auf einen neuen Aufbau doch wieder Fliesen (was nach allem, was ich bei der Sache bisher gelernt habe, Blödsinn ist)

Grüsse,

Bernd

P.S.: Stmichwort Balkonbeschichtungen, meine Frage von oben: wie lange hält das Zeug der Sonne stand ?

claudio2005
27.06.2014, 11:52
Hab WPC Click Fliesen, ein mal im Jahr mach ich sie ab und sauber. das wars.


http://www.amazon.de/Gartenfreude-Bambusholz-Kunststoff-Terrassenfliesen-dunkelgrau/dp/B006YO3THM/ref=pd_sim_sbs_diy_3?ie=UTF8&refRID=1S34WWXJ632AT6RTVRWE

1500
27.06.2014, 12:07
Hab WPC Click Fliesen, ein mal im Jahr mach ich sie ab und sauber. das wars.


http://www.amazon.de/Gartenfreude-Bambusholz-Kunststoff-Terrassenfliesen-dunkelgrau/dp/B006YO3THM/ref=pd_sim_sbs_diy_3?ie=UTF8&refRID=1S34WWXJ632AT6RTVRWE

Genau die Dinger hat in meinem Kaff der Besitzer/Vermieter eines Cafés auf die Terrasse gelegt. Hab ihn gerade angerufen. Wurde erst vor zwei Jahren verlegt. Und teilweise schon ganz schön verzogen und durchgebogen. Die Kanten stehen an manchen Stellen 1cm hoch. Das übertrifft meine schlimmsten Befürchtungen.

Grüsse,

Bernd

Hans E.
27.06.2014, 12:13
Bei einem Betonplattenaufbau im Kies- bzw. Splittbett kommst du auf eine deutlich niedigere Gesamthöhe als bei der Verwendung von Stelzlagern. Das ist zu beachten, da die Schwelle der Balkontüre/n die Aufbauhöhge begrenzt.

Bezüglich der Statik wäre ich jetzt nicht so ängstlich, der bisherige Aufbau (Estrich mit Flisen) hat pro cm Dicke in etwa das gleiche Gewicht wie ein cm Balkonplattenaufbau im Kiesbett.

Üblicherweise werden Balkone statisch für eine Tragfähigkeit von 500 kg/m² (Verkehrslast 5 KN im Gegensatz zu 1,5 KN einer üblichen Gebäudedecke) ausgelegt. Unser Dozent hat die hohe Verkehrslast immer spassig damit begründet, dass in Mainz alle den Rosenmontagszug vom Balkon aus sehen wollen ;)

Hans E.
27.06.2014, 12:28
Leider zu spät zum editieren gewesen:

Besondere Aufmerksamkeit würde der Art und Ausführung der Abdichtung widmen, hier insbesondere im Anschlussbereich an die Balkontüre/n! Wäre es mein Balkon, würde ich einer Abdichtung aus einer Kunststoffdichtungsbahn (z.B. Alwitra Evalon V) gegenüber einer mehrlagigen bituminösen Abdichtung den Vorzug geben. Die Kunststoffdichtungsbahn lässt sich sauberer verarbeiten und die Dicke/Höhe der Abdichtung innerhalb des Dachaufbaus bleibt deutlich geringer.

DS-XELOR
27.06.2014, 13:33
Ich würd den Balkon mit leichtem Gefälle einblechen lassen.

Darauf dann Alu Unterkostruktion, Abstand 35 cm ( z.B Alu Funktionsleiste hier (http://www.e-u-r-o-tec.de/de/infoseite/view/2/Aluminium+Systemprofil) ).

Als Deck dann eine WPC-Diele massiv (http://www.eco-profil.com/de/terrassendielen/produktinformation/) oder was auch immer, unsichtbar auf die Alu Konstruktion geschraubt.

Bezahlbar, haltbar und nach 20 Jahren kann der Deckbelag von jedem Fachmann der einen Akkuschrauber halten kann einfach ausgetauscht und durch einen neuen ersetzt werden.

X-E-L-O-R
27.06.2014, 14:18
Der alte Aufbau hat 47 Jahre lang gehalten. Was spricht dagegen, den klassischen Aufbau zu wiederholen? Also neue Abdichtung, neuer Estrich und wieder Fliesen. Für ein Mietshaus taugt das allemal.

Zudem schätze ich das erheblich pflegeleichter als Kiesbeet / Steinplatten oder WPC Dielen ein. So etwas kann man auf seinem eigenen Balkon machen. Aber im Mietobjekt? Ich sehe schon kniehoch das Unkraut aus den Kiesfugen wachsen, welches dir im ungünstigsten Fall mit den Wurzen noch die Absperrung kaputt macht.

Man muss nicht über jedes Stöckchen springen, dass einem die Handwerker hinhalten...