marfil
26.06.2014, 23:30
Hallo,
hier stelle ich Euch das aktuellste Review von uns zur Verfügung. Im Test ist die Seamaster 300 Master Co-Axial, hiermit zum ersten Mal weltweit.
Den Originaltext mit hochauflösenden Bilder (die demnächst weiter ergänzt werden) gibt es hier. (http://hautehorlogerie.at/Reviews/files/e5ee2acbfb67b6f29a690c47a812defa-6.html)
http://hautehorlogerie.at/Reviews/files/omega-seamaster-300-master-co-axial-10-2.jpg
http://hautehorlogerie.at/Reviews/files/omega-seamaster-300-master-co-axial-13.jpg
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial
(Text: MF/Fotos: MF)
--klicken Sie auf die Fotos für eine vergrößerte Darstellung-- weiteres Bildmaterial in Vorbereitung
Einleitung:
Als erstes Fachmagazin weltweit sind wir in der glücklichen Lage, ein umfangreiches Review der Omega Seamaster 300 Master Co-Axial zu präsentieren.
Bereits lange im Vorfeld der Baselworld 2014 wurde dieses Modell in Etappen auf den Markenfan losgelassen. Wie eine gierige Meute verschlangen die Enthusiasten jeden Brocken an Neuinformation. Man kann wohl behaupten, dass diese Informationspolitik, die allerdings eher verwirrend als aufklärend gehalten wurde, einer der genialsten Marketing-Schachzüge der Uhrengeschichte war.
Kein anderes Uhrenmodell verursachte mehr Leserinteresse auf unterschiedlichsten Webseiten, als die Omega Seamaster 300 Master Co-Axial.
Aber warum?
Diese Uhr ist eine Neuauflage eines der begehrtesten Modelle der Firmengeschichte- nämlich der ersten professionellen Taucheruhr von Omega von 1957.
Heute sind diese Modelle gesuchte Raritäten, die jedoch kaum in unverbasteltem Zustand zu finden sind. Wenn doch, bewegen sich die Preise mitunter deutlich über jenen des aktuellen Vertreters.
Hinzu kommt, dass die Vintage-Variante zu den meistgefälschten Uhren der Geschichte zählt und so gerade Online-Käufe immer ein gewisses Risiko beinhalten. Und als ob das noch nicht genug wäre- das historische Original gibt es in verschiedensten Ausführungen, die sich nur marginal - je nach Zulieferer- unterscheiden. Die Originalität eines Modells festzustellen ist daher selbst für den Profi nahezu unmöglich.
Doch nun kann man auf ein fabrikneues Modell zugreifen, das die historische Vorlage in praktisch jedem Detail deutlich in den Schatten stellt.
Werfen wir also einen ersten Blick auf den technischen Stand von heute.....
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-07Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-08Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-02
Das Gehäuse:
Wie nicht anders zu erwarten, orientiert sich die grundsätzliche Bauform am Vorbild. Allerdings ist im Detail nahezu alles anders- und nicht zuletzt besser.
Insgesamt ist die Bauhöhe der Uhr, auch bedingt durch den Saphirglasboden und das nicht all zu flache neue Kaliber 8400 etwas gewachsen und misst nunmehr 14,65 Millimeter (bei einem Durchmesser von 41mm).
Trotzdem wirkt die Uhr am Handgelenk eher flach. Der Grund dafür liegt in einer optischen Täuschung, verursacht durch einen sehr schlanken Gehäuse-Mittelteil, der in der Seitenansicht (der getragenen Uhr) auch den überstehenden Gehäuseboden verdeckt.
Nach oben hin ist die Lünette gut einen Millimeter abgesetzt. Dieser hochglanzpolierte Zwischenraum sorgt einerseits für ein schönes Lichtspiel am Gehäuse, andererseits ein hervorragende Griffigkeit der Lünette, deren Rand fein geriffelt ist- und über 120 Rastpunkte verfügt.
Sie lässt sich unheimlich geschmeidig drehen- für eine Uhr im Taucheinsatz vielleicht sogar etwas zu leicht.
Das Edelstahl-Chassis der Lünette ist mit einer Einlage aus polierter HighTech-Keramik ausgestattet, das seinerseits mit einer Beschriftung aus Liquid Metal (leider nicht normgerecht) versehen ist.
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-11
Die abgesetzte Lünettenaufnahme selbst ist ein eigenständiger Bauteil, der auf dem Gehäuse-Mittelteil aufgesetzt ist.
Das Mittelteil selbst ist an den Flanken fein satiniert und an der Oberkante mit einer polierten Fase versehen, die den Übergang zur polierten Oberseite bildet. Auch die Unterseite ist auf Hochglanz poliert.
Unten bildet ein Stahlboden mit Saphirglasfenster den Abschluss des bis 30bar druckfesten Gehäuses.
Das große Sichtfenster sorgt für einen ungetrübten Einblick auf das neue Kaliber 8400.
Mit Beschriftungen wurde am Boden nicht gespart. So wird neben der Typenbezeichnung auch noch die Resistenz gegen Magnetfelder bis über 1,5 Tesla, die Druckfestigkeit und die Liquid Metal-Technologie ausgewiesen.
Die Krone ist mit einem sehr massiven Tubus mit Innengewinde mit dem Gehäuse verbunden.
Ungewöhnlich für eine 3-Zeiger-Uhr ohne Datum sind die zwei möglichen Rastpositionen der Krone:
In der ersten Rastung lässt sich der Stundenzeiger in Stundenschritten (ohne Anhalten des Uhrwerks) verstellen (quasi eine Zeitzonen-Funktion), in der zweiten Raste erfolgt die Zeiteinstellung samt Sekundenstop.
Die Bedienung ist ohne jeden Makel. Perfekte Rastpunkte und ein Gewinde, das ohne Gefummel verschraubt werden kann.
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-13Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-10
Zifferblatt/Zeiger:
Auch die Gestaltung des Zifferblattes orientiert sich am historischen Vorbild. Schon die ersten Fotos dieses Ensembles sorgten zur Baselworld für viel Diskussionsstoff in diversen Internet-Foren.
Vor allem die Vintage-Super-Luminova heizte diese Diskussionen an.
Wirkten die Modelle in Basel noch eher cremefarben, so zeigt sich das Serienmodell deutlich dezenter. Der minimale Farbstich zeigt sich erst bei genauer Betrachtung, ist also absolut unauffällig. Die Farbe lässt sich am ehesten mit einer etwa 5 bis 10 Jahre alten Tritiumbeschichtung vergleichen.
Das Blatt selbst ist ein fertigungstechnisches Highlight, obwohl es nicht - wie in den ersten Pressetexten versprochen - aus Keramik besteht.
Das herkömmliche Messing-Zifferblatt verfügt über eingefräste Vertiefungen für die Indizes alle 5 Minuten, die mit Leuchtmasse aufgefüllt sind. So ergibt sich - je nach Lichteinfall - ein deutlich dreidimensionaler Effekt, der in ersten Spekulationen sogar ein Sandwich-Zifferblatt vermuten ließ.
Die Oberfläche selbst wurde perlgestrahlt und matt lackiert. Durch die so entstandene sehr feine Kornstruktur ist der Kontrast zu den rhodinierten Stahlzeigern unter praktisch allen Lichtverhältnissen optimal.
Bei 12, 3, 6 und 9 Uhr sind zusätzlich die Stundenbezeichnungen auflackiert, ebenso die sonstigen (dezent gehaltenen) Beschriftungen.
Die Zeiger entsprechen optisch dem Original und sind mit Vintage-Super-Luminova ausgelegt, ebenso die Spitze des weiß lackierten Sekundenzeigers.
Das leicht gewölbte Saphirglas ist innenseitig entspiegelt.
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-06
Das Werk:
Omega Kaliber 8400
Mit diesem neuen Uhrwerk, das in weiten Zügen dem neuen Kaliber 8500 (bzw. dem Vorgänger 8508) entspricht, hat Omege das erste praktisch vollständig gegen Magneteinflüsse unempflindliche Uhrwerk der Welt erschaffen.
Die angegebenen 1,5 Tesla - das ist ein Wert, der nur noch im MRT erreicht wird - wurde bei Tests im Labor locker überboten. Es gibt also im praktischen Leben kein Magnetfeld, das der Uhr etwas anhaben könnte.
Der Einfluss des Magnetismus auf den Lauf eines mechanischen Uhrwerkes wird vielfach deutlich unterschätzt.
Unsere eigenen Tests zeigten, dass beispielsweise ein Handy bei herkömmlichen Konstruktionen zu einer dauerhaften Magnetisierung der Spirale führt, wodurch es zu (gemessenen) Abweichungen von mehreren Minuten/Tag kommen kann.
Selbst Uhrwerke, die bereits mit Siliziumspiralen ausgestattet sind, werden in ähnlicher Weise beeinflusst- wobei sich solche Werke wieder auf einen normalen Lauf einpendeln.
Omega hat daher die komplette Hemmungseinheit und Teile des Räderwerks aus speziellen Zink/Phosphor-Legierungen angefertigt, die neben der Siliziumspirale für die Unempfindlichkeit sorgen.
Sollte man sich als künftiger Besitzer der Uhr jedoch selbst mit Magneten spielen wollen, so sollte man bedenken, dass zwar das Uhrwerk der Omega völlig unbeeindruckt bleiben wird, sich das Gehäuse selbst jedoch durchaus magnetisieren kann. Legt man so eine Uhr dann in die Uhrenbox zu Uhren herkömmlicher Bauart, so besteht eine nicht unbeträchtliche Gefahr, die anderen Uhren im Gang zu beeinflussen.
Diese Eigenschaft (bzw. unsere Bedenken) wurde auch von unserer Seite der Produktentwicklung von Omega mitgeteilt- und so bleibt zu hoffen, dass man sich auch für die Gehäusematerialien etwas einfallen lässt.
Der technische Aufbau selbst entspricht demjenigen des bekannten Omega 8500. Lediglich der Entfall der Datumsschaltung und natürlich der Datumsscheibe unterscheidet es von diesem.
Gleich sind die sonstigen technischen Highlights, wie doppelte, serielle Federhäuser, DLC-beschichtet, Co-Axial-Hemmung in 3 Etagen, 60 Stunden Gangreserve nahezu ohne Amplitudenschwankung, optimierte Zahnprofile, rückerlose Regulierung mittels Gewichtsschrauben aus Weißgold, verschraubte Unruhbrücke mit Feineinstellung der Höhenluft, Si-Spirale und eine hervorragende industrielle Finissage.
Entsprechend sind auch die Gangwerte der Uhr mehr als erfreulich.
Die Testuhr wurde etwas ins Plus reguliert (durchschnittlich auf plus 4 Sekunden), zeigt jedoch praktisch keine Abweichung zwischen den Lagen. Die größte Lagedifferenz beträgt 1 Sekunde, der größte Amplitudenabfall 20 Grad, Abfallfehler: keiner.
Solche Werte hätte man gerne bei jeder Uhr- und im Falle dieser Kaliberserie wird der Wunsch auch weitgehend erfüllt. Jedenfalls hatten wir seit 2009 noch kein Kaliber dieser Bauserie auf der Zeitwaage, das mehr als 3 Sekunden Lagedifferenz aufwies.
Selbst HighEnd-Tourbillons können es in Summe nicht besser.
Schaut man sich diese Werte an, so ist das für die Entwickler anderer Hersteller beinah beschämend. Denn ein Großserien-Uhrwerk auf eine solche Genauigkeit zu trimmen ist eine echte Herausforderung und bedarf modernster Fertigungsmethoden und einer ausgefeilten Konstruktion. Die Co-Axiale Hemmung zeigt sich seit Einführung der 8xxx Kaliberserie wirklich von der allerbesten Seite.
Wir konnten uns vor einiger Zeit auch einen Eindruck von der Werke-Fertigung selbst verschaffen, die auf der derzeit weltweit modernsten Anlage im Reinraum vollführt wird.
Wenn man die Details der Arbeitsabläufe kennt, kann man sich auch die Präzision der Uhren noch besser erklären. Gegenseitige Kontrollen von Mensch und Maschine, geringste Toleranzen und präziseste Fertigungsmethoden ergänzen sich vor Ort und sorgen so für eine in der Uhrenbranche sonst unerreichte Fertigungsqualität.
Dass Omega auch in die Langzeit-Qualität großes Vertrauen hat, beweist die 4jährige Garantiezeit, die allen Uhren mit den Kalibern 8xxx und 9xxx gewährt wird.
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-04Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-12Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-05
Das Armband:
Auch hier bietet Omega alles, was das Herz begehrt.
Verschraubte Glieder, dreiteilig, wobei die äusseren satiniert, die Mittelglieder poliert sind, eine sehr massive Faltschließe mit integrierter Feineinstellung (etwa 8mm), erstklassiger Verarbeitung und tollem Tragekomfort.
Die polierten Mittelglieder sorgten zwar im Vorfeld für Aufregung unter den Fans, sieht man jedoch das Gesamtpaket aus Uhr und Band, so ist der optische Eindruck nur so wirklich stimmig.
Vielleicht noch als Hinweis am Rande:
Da sich die neuen Schließen mit integrierter Feineinstellung größter Beliebtheit erfreuen, wird es (laut Jean Claude Monachon, Vize Präsident und Leiter der Produktentwicklung) wahrscheinlich auch ein entsprechendes Band zum Nachrüsten für bestehende Modelle geben.
Fazit:
Man muss Omega tatsächlich gratulieren.
Ohne am Image des historischen Modells zu kratzen, oder sich nur in optischen Anleihen zu ergötzen, wurde ein neues, technisch hochaktuelles Modell geschaffen, das den Spagat zwischen Dress- und Sportuhr auf perfekte Weise schafft.
Das Preis/Leistungsverhältnis dieser Uhr sucht Seinesgleichen vergeblich.
(UVP: 4.890,- in Österreich).
Durch die (auch gegenüber anderen Modellen der Marke) nochmals gesteigerte Verarbeitungsqualität, der tollen Ausstattung und dem absolut stimmigen Gesamteindruck ist diesem Modell (samt seinen Titan, Bicolor und Gold-Geschwistern) am Markt eine rosige Zukunft sicher.
Auch wir haben uns bereits in die Warteschlange der Käufer eingereiht- und warten sehnlichst auf den offiziellen Verkaufsstart (voraussichtlich) im Oktober.
Wertung:
Preis/Leistung: 10
Uhrwerk-Verarbeitung: 8
Uhrwerk-Gangergebnisse: 9
Zifferblatt-Gestaltung: 9
Zifferblatt-Verarbeitung: 9
Gehäuse-Konstruktion: 10
Gehäuse-Verarbeitung: 10
Gehäuse-Tragekomfort: 9
Armband-Konstruktion: 8
Armband-Verarbeitung: 10
Armband-Tragekomfort: 8
Summe: 100 (von maximal 110)
Technische Daten (für alle Modelle)
Gehäuse:
Material: Stahl, Titan Grad 5 oder Sedna-Gold
Druckfest bis 300m/30bar
Durchmesser: 41mm
Höhe: 14,65mm
Bandanstoß: 21mm
Glas: Saphir, innen entspiegelt
Zeiger: Stahl (rhodiniert) oder Gold, Vintage-Super Luminova (blau/grün)
Zifferblatt: Perlgestrahlt, schwarz lackiert, gedruckte Beschriftung, Vintage-Super Luminova (blau)
Lünette: Keramik mit Liquid-Metal Beschriftung oder Cera-Gold
Saphirglasboden
Uhrwerk:
Omega 8400/8401 Master CoAxial
3,5Hz (25.200 A/h)
38 Rubine
Geschwärzte Schrauben, Federhäuser
Silizium-Spirale, antimagnetisch bis über 1,5 Tesla (15000 Gauss)
4 Jahre Garantie
hier stelle ich Euch das aktuellste Review von uns zur Verfügung. Im Test ist die Seamaster 300 Master Co-Axial, hiermit zum ersten Mal weltweit.
Den Originaltext mit hochauflösenden Bilder (die demnächst weiter ergänzt werden) gibt es hier. (http://hautehorlogerie.at/Reviews/files/e5ee2acbfb67b6f29a690c47a812defa-6.html)
http://hautehorlogerie.at/Reviews/files/omega-seamaster-300-master-co-axial-10-2.jpg
http://hautehorlogerie.at/Reviews/files/omega-seamaster-300-master-co-axial-13.jpg
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial
(Text: MF/Fotos: MF)
--klicken Sie auf die Fotos für eine vergrößerte Darstellung-- weiteres Bildmaterial in Vorbereitung
Einleitung:
Als erstes Fachmagazin weltweit sind wir in der glücklichen Lage, ein umfangreiches Review der Omega Seamaster 300 Master Co-Axial zu präsentieren.
Bereits lange im Vorfeld der Baselworld 2014 wurde dieses Modell in Etappen auf den Markenfan losgelassen. Wie eine gierige Meute verschlangen die Enthusiasten jeden Brocken an Neuinformation. Man kann wohl behaupten, dass diese Informationspolitik, die allerdings eher verwirrend als aufklärend gehalten wurde, einer der genialsten Marketing-Schachzüge der Uhrengeschichte war.
Kein anderes Uhrenmodell verursachte mehr Leserinteresse auf unterschiedlichsten Webseiten, als die Omega Seamaster 300 Master Co-Axial.
Aber warum?
Diese Uhr ist eine Neuauflage eines der begehrtesten Modelle der Firmengeschichte- nämlich der ersten professionellen Taucheruhr von Omega von 1957.
Heute sind diese Modelle gesuchte Raritäten, die jedoch kaum in unverbasteltem Zustand zu finden sind. Wenn doch, bewegen sich die Preise mitunter deutlich über jenen des aktuellen Vertreters.
Hinzu kommt, dass die Vintage-Variante zu den meistgefälschten Uhren der Geschichte zählt und so gerade Online-Käufe immer ein gewisses Risiko beinhalten. Und als ob das noch nicht genug wäre- das historische Original gibt es in verschiedensten Ausführungen, die sich nur marginal - je nach Zulieferer- unterscheiden. Die Originalität eines Modells festzustellen ist daher selbst für den Profi nahezu unmöglich.
Doch nun kann man auf ein fabrikneues Modell zugreifen, das die historische Vorlage in praktisch jedem Detail deutlich in den Schatten stellt.
Werfen wir also einen ersten Blick auf den technischen Stand von heute.....
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-07Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-08Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-02
Das Gehäuse:
Wie nicht anders zu erwarten, orientiert sich die grundsätzliche Bauform am Vorbild. Allerdings ist im Detail nahezu alles anders- und nicht zuletzt besser.
Insgesamt ist die Bauhöhe der Uhr, auch bedingt durch den Saphirglasboden und das nicht all zu flache neue Kaliber 8400 etwas gewachsen und misst nunmehr 14,65 Millimeter (bei einem Durchmesser von 41mm).
Trotzdem wirkt die Uhr am Handgelenk eher flach. Der Grund dafür liegt in einer optischen Täuschung, verursacht durch einen sehr schlanken Gehäuse-Mittelteil, der in der Seitenansicht (der getragenen Uhr) auch den überstehenden Gehäuseboden verdeckt.
Nach oben hin ist die Lünette gut einen Millimeter abgesetzt. Dieser hochglanzpolierte Zwischenraum sorgt einerseits für ein schönes Lichtspiel am Gehäuse, andererseits ein hervorragende Griffigkeit der Lünette, deren Rand fein geriffelt ist- und über 120 Rastpunkte verfügt.
Sie lässt sich unheimlich geschmeidig drehen- für eine Uhr im Taucheinsatz vielleicht sogar etwas zu leicht.
Das Edelstahl-Chassis der Lünette ist mit einer Einlage aus polierter HighTech-Keramik ausgestattet, das seinerseits mit einer Beschriftung aus Liquid Metal (leider nicht normgerecht) versehen ist.
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-11
Die abgesetzte Lünettenaufnahme selbst ist ein eigenständiger Bauteil, der auf dem Gehäuse-Mittelteil aufgesetzt ist.
Das Mittelteil selbst ist an den Flanken fein satiniert und an der Oberkante mit einer polierten Fase versehen, die den Übergang zur polierten Oberseite bildet. Auch die Unterseite ist auf Hochglanz poliert.
Unten bildet ein Stahlboden mit Saphirglasfenster den Abschluss des bis 30bar druckfesten Gehäuses.
Das große Sichtfenster sorgt für einen ungetrübten Einblick auf das neue Kaliber 8400.
Mit Beschriftungen wurde am Boden nicht gespart. So wird neben der Typenbezeichnung auch noch die Resistenz gegen Magnetfelder bis über 1,5 Tesla, die Druckfestigkeit und die Liquid Metal-Technologie ausgewiesen.
Die Krone ist mit einem sehr massiven Tubus mit Innengewinde mit dem Gehäuse verbunden.
Ungewöhnlich für eine 3-Zeiger-Uhr ohne Datum sind die zwei möglichen Rastpositionen der Krone:
In der ersten Rastung lässt sich der Stundenzeiger in Stundenschritten (ohne Anhalten des Uhrwerks) verstellen (quasi eine Zeitzonen-Funktion), in der zweiten Raste erfolgt die Zeiteinstellung samt Sekundenstop.
Die Bedienung ist ohne jeden Makel. Perfekte Rastpunkte und ein Gewinde, das ohne Gefummel verschraubt werden kann.
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-13Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-10
Zifferblatt/Zeiger:
Auch die Gestaltung des Zifferblattes orientiert sich am historischen Vorbild. Schon die ersten Fotos dieses Ensembles sorgten zur Baselworld für viel Diskussionsstoff in diversen Internet-Foren.
Vor allem die Vintage-Super-Luminova heizte diese Diskussionen an.
Wirkten die Modelle in Basel noch eher cremefarben, so zeigt sich das Serienmodell deutlich dezenter. Der minimale Farbstich zeigt sich erst bei genauer Betrachtung, ist also absolut unauffällig. Die Farbe lässt sich am ehesten mit einer etwa 5 bis 10 Jahre alten Tritiumbeschichtung vergleichen.
Das Blatt selbst ist ein fertigungstechnisches Highlight, obwohl es nicht - wie in den ersten Pressetexten versprochen - aus Keramik besteht.
Das herkömmliche Messing-Zifferblatt verfügt über eingefräste Vertiefungen für die Indizes alle 5 Minuten, die mit Leuchtmasse aufgefüllt sind. So ergibt sich - je nach Lichteinfall - ein deutlich dreidimensionaler Effekt, der in ersten Spekulationen sogar ein Sandwich-Zifferblatt vermuten ließ.
Die Oberfläche selbst wurde perlgestrahlt und matt lackiert. Durch die so entstandene sehr feine Kornstruktur ist der Kontrast zu den rhodinierten Stahlzeigern unter praktisch allen Lichtverhältnissen optimal.
Bei 12, 3, 6 und 9 Uhr sind zusätzlich die Stundenbezeichnungen auflackiert, ebenso die sonstigen (dezent gehaltenen) Beschriftungen.
Die Zeiger entsprechen optisch dem Original und sind mit Vintage-Super-Luminova ausgelegt, ebenso die Spitze des weiß lackierten Sekundenzeigers.
Das leicht gewölbte Saphirglas ist innenseitig entspiegelt.
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-06
Das Werk:
Omega Kaliber 8400
Mit diesem neuen Uhrwerk, das in weiten Zügen dem neuen Kaliber 8500 (bzw. dem Vorgänger 8508) entspricht, hat Omege das erste praktisch vollständig gegen Magneteinflüsse unempflindliche Uhrwerk der Welt erschaffen.
Die angegebenen 1,5 Tesla - das ist ein Wert, der nur noch im MRT erreicht wird - wurde bei Tests im Labor locker überboten. Es gibt also im praktischen Leben kein Magnetfeld, das der Uhr etwas anhaben könnte.
Der Einfluss des Magnetismus auf den Lauf eines mechanischen Uhrwerkes wird vielfach deutlich unterschätzt.
Unsere eigenen Tests zeigten, dass beispielsweise ein Handy bei herkömmlichen Konstruktionen zu einer dauerhaften Magnetisierung der Spirale führt, wodurch es zu (gemessenen) Abweichungen von mehreren Minuten/Tag kommen kann.
Selbst Uhrwerke, die bereits mit Siliziumspiralen ausgestattet sind, werden in ähnlicher Weise beeinflusst- wobei sich solche Werke wieder auf einen normalen Lauf einpendeln.
Omega hat daher die komplette Hemmungseinheit und Teile des Räderwerks aus speziellen Zink/Phosphor-Legierungen angefertigt, die neben der Siliziumspirale für die Unempfindlichkeit sorgen.
Sollte man sich als künftiger Besitzer der Uhr jedoch selbst mit Magneten spielen wollen, so sollte man bedenken, dass zwar das Uhrwerk der Omega völlig unbeeindruckt bleiben wird, sich das Gehäuse selbst jedoch durchaus magnetisieren kann. Legt man so eine Uhr dann in die Uhrenbox zu Uhren herkömmlicher Bauart, so besteht eine nicht unbeträchtliche Gefahr, die anderen Uhren im Gang zu beeinflussen.
Diese Eigenschaft (bzw. unsere Bedenken) wurde auch von unserer Seite der Produktentwicklung von Omega mitgeteilt- und so bleibt zu hoffen, dass man sich auch für die Gehäusematerialien etwas einfallen lässt.
Der technische Aufbau selbst entspricht demjenigen des bekannten Omega 8500. Lediglich der Entfall der Datumsschaltung und natürlich der Datumsscheibe unterscheidet es von diesem.
Gleich sind die sonstigen technischen Highlights, wie doppelte, serielle Federhäuser, DLC-beschichtet, Co-Axial-Hemmung in 3 Etagen, 60 Stunden Gangreserve nahezu ohne Amplitudenschwankung, optimierte Zahnprofile, rückerlose Regulierung mittels Gewichtsschrauben aus Weißgold, verschraubte Unruhbrücke mit Feineinstellung der Höhenluft, Si-Spirale und eine hervorragende industrielle Finissage.
Entsprechend sind auch die Gangwerte der Uhr mehr als erfreulich.
Die Testuhr wurde etwas ins Plus reguliert (durchschnittlich auf plus 4 Sekunden), zeigt jedoch praktisch keine Abweichung zwischen den Lagen. Die größte Lagedifferenz beträgt 1 Sekunde, der größte Amplitudenabfall 20 Grad, Abfallfehler: keiner.
Solche Werte hätte man gerne bei jeder Uhr- und im Falle dieser Kaliberserie wird der Wunsch auch weitgehend erfüllt. Jedenfalls hatten wir seit 2009 noch kein Kaliber dieser Bauserie auf der Zeitwaage, das mehr als 3 Sekunden Lagedifferenz aufwies.
Selbst HighEnd-Tourbillons können es in Summe nicht besser.
Schaut man sich diese Werte an, so ist das für die Entwickler anderer Hersteller beinah beschämend. Denn ein Großserien-Uhrwerk auf eine solche Genauigkeit zu trimmen ist eine echte Herausforderung und bedarf modernster Fertigungsmethoden und einer ausgefeilten Konstruktion. Die Co-Axiale Hemmung zeigt sich seit Einführung der 8xxx Kaliberserie wirklich von der allerbesten Seite.
Wir konnten uns vor einiger Zeit auch einen Eindruck von der Werke-Fertigung selbst verschaffen, die auf der derzeit weltweit modernsten Anlage im Reinraum vollführt wird.
Wenn man die Details der Arbeitsabläufe kennt, kann man sich auch die Präzision der Uhren noch besser erklären. Gegenseitige Kontrollen von Mensch und Maschine, geringste Toleranzen und präziseste Fertigungsmethoden ergänzen sich vor Ort und sorgen so für eine in der Uhrenbranche sonst unerreichte Fertigungsqualität.
Dass Omega auch in die Langzeit-Qualität großes Vertrauen hat, beweist die 4jährige Garantiezeit, die allen Uhren mit den Kalibern 8xxx und 9xxx gewährt wird.
Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-04Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-12Omega Seamaster 300 Master Co-Axial-05
Das Armband:
Auch hier bietet Omega alles, was das Herz begehrt.
Verschraubte Glieder, dreiteilig, wobei die äusseren satiniert, die Mittelglieder poliert sind, eine sehr massive Faltschließe mit integrierter Feineinstellung (etwa 8mm), erstklassiger Verarbeitung und tollem Tragekomfort.
Die polierten Mittelglieder sorgten zwar im Vorfeld für Aufregung unter den Fans, sieht man jedoch das Gesamtpaket aus Uhr und Band, so ist der optische Eindruck nur so wirklich stimmig.
Vielleicht noch als Hinweis am Rande:
Da sich die neuen Schließen mit integrierter Feineinstellung größter Beliebtheit erfreuen, wird es (laut Jean Claude Monachon, Vize Präsident und Leiter der Produktentwicklung) wahrscheinlich auch ein entsprechendes Band zum Nachrüsten für bestehende Modelle geben.
Fazit:
Man muss Omega tatsächlich gratulieren.
Ohne am Image des historischen Modells zu kratzen, oder sich nur in optischen Anleihen zu ergötzen, wurde ein neues, technisch hochaktuelles Modell geschaffen, das den Spagat zwischen Dress- und Sportuhr auf perfekte Weise schafft.
Das Preis/Leistungsverhältnis dieser Uhr sucht Seinesgleichen vergeblich.
(UVP: 4.890,- in Österreich).
Durch die (auch gegenüber anderen Modellen der Marke) nochmals gesteigerte Verarbeitungsqualität, der tollen Ausstattung und dem absolut stimmigen Gesamteindruck ist diesem Modell (samt seinen Titan, Bicolor und Gold-Geschwistern) am Markt eine rosige Zukunft sicher.
Auch wir haben uns bereits in die Warteschlange der Käufer eingereiht- und warten sehnlichst auf den offiziellen Verkaufsstart (voraussichtlich) im Oktober.
Wertung:
Preis/Leistung: 10
Uhrwerk-Verarbeitung: 8
Uhrwerk-Gangergebnisse: 9
Zifferblatt-Gestaltung: 9
Zifferblatt-Verarbeitung: 9
Gehäuse-Konstruktion: 10
Gehäuse-Verarbeitung: 10
Gehäuse-Tragekomfort: 9
Armband-Konstruktion: 8
Armband-Verarbeitung: 10
Armband-Tragekomfort: 8
Summe: 100 (von maximal 110)
Technische Daten (für alle Modelle)
Gehäuse:
Material: Stahl, Titan Grad 5 oder Sedna-Gold
Druckfest bis 300m/30bar
Durchmesser: 41mm
Höhe: 14,65mm
Bandanstoß: 21mm
Glas: Saphir, innen entspiegelt
Zeiger: Stahl (rhodiniert) oder Gold, Vintage-Super Luminova (blau/grün)
Zifferblatt: Perlgestrahlt, schwarz lackiert, gedruckte Beschriftung, Vintage-Super Luminova (blau)
Lünette: Keramik mit Liquid-Metal Beschriftung oder Cera-Gold
Saphirglasboden
Uhrwerk:
Omega 8400/8401 Master CoAxial
3,5Hz (25.200 A/h)
38 Rubine
Geschwärzte Schrauben, Federhäuser
Silizium-Spirale, antimagnetisch bis über 1,5 Tesla (15000 Gauss)
4 Jahre Garantie