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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechsel von privater in gesetzliche Krankenversicherung: Weiss jemand ob das klappt?



habepe
06.08.2014, 20:32
Durch einen Bezirksleiter einer großen Krankenkasse habe ich folgendes erfahren:
Es soll für einen 54jährigen Selbständigen möglich sein in die gesetzliche Krankenkasse(KK) zu wechseln, wenn er sich für 1 Monat anstellen lässt. Die KK stellt dann eine Bescheinigung aus, in der sinngemäß steht, dass geprüft wurde, dass der Versicherte sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist und somit gesetzlich krankenversichert wurde.
Die private KV hebt daraufhin den Vertrag auf.

Weiß jemand ob das tatsächlich funktioniert, bzw. ob es noch andere Prüfinstanzen gibt?

PS: Nach dem Monat wäre man dann freiwillig gesetzlich versichert mit, dem Einkommen entsprechendem, Beitrag.

domer
06.08.2014, 21:06
http://www.krankenkasse-vergleich.de/artikel/wechsel-rueckkehr-pkv-gkv-2014/

"Eine weitere Möglichkeit besteht darin, seine Geschäftstätigkeit zu beenden und auch kein eigenes Einkommen mehr zu beziehen."

Grüße

Harrykro66
06.08.2014, 21:08
Hallo Bernd,

dieses Szenario ist tatsächlich möglich. Gesetzesänderung in Kraft seit 01.08.2013. Allerdings darf diese Person dann nicht "parallel" noch selbständig sein, insbesondere nicht hauptberuflich selbständig erwerbstätig (§ 5 Abs. 5 SGB V). Dann ist nämlich die Versicherungspflicht ausgeschlossen. Hauptberuflich selbständig erwerbstätig ist jemand dann, wenn die selbständige Erwerbstätigkeit von der Arbeitszeit und vom wirtschaftlichen Ertrag deutlich die grundsätzlich versicherungspflichtige Beschäftigung übersteigt. Es heißt, die selbständige Erwerbstätigkeit stellt den Mittelpunkt des Erwerbslebens dar. Ergo: i.d.R funktioniert dies nur, wenn der. keine selbst. ET mehr ausgeübt wird. In jedem Fälle ist Vorsicht geboten, um die Angelegenheit wasserdicht zu machen.
Details gerne nach Kontaktaufnahme durch PN.

Hoffe, die Info hilft dir erstmal.

paddy
06.08.2014, 21:11
Dass da ein Monat reicht (und dann wieder selbstständig?) würde ich bezweifeln, ich habe da 12 Monate in Erinnerung. Die sind ja auch nicht doof.

Im Übrigen ist bei entsprechendem Einkommen in dem Alter imho auch der Beitrag als Freiwilliger in der Gesetzlichen nicht ohne, wenn nicht gar höher bei schlechteren Leistungen.

Harrykro66
06.08.2014, 21:22
Hallo Paddy,

dein Gefühl ist in dieser Hinsicht absolut angebracht. Daher war bis zum 31.07.2014 gemäß § 9 SGB V eine mindesten 12-monatige Vorversicherungszeit gefordert um einen freiwilligen Beitritt/ Weiterversicherung in freiwilliger Versicherung möglich zu machen. Genau dies ist aber seit 01.08.2014 durch § 188 Abs. 4 SGB V nicht mehr nötig. Die gesamte Fachwelt hat sich über diese Tatsache gewundert, stimmt aber dennoch. Steht auch im Zusammenhang mit der Änderung der Versicherung des Personenkreises der sogenannten "Nichtversicherten". Details sprengen hier den Rahmen. Könnt mir ruhig glauben, verdiene mein Geld u.a. genau mit derartigen Inhalten. Allerdings sei NOCHMALS betont: nur bei keiner parallelen hauptberuflich selbständigen ET und natürlich bei korrekter Abmeldung der versicherungspflichtigen Beschäftigung nach diesem Monat.

Harrykro66
06.08.2014, 21:23
... korrigiere: bis zum 31.07.2013!

Harrykro66
06.08.2014, 21:24
... und korriere ergo auch vom 31.08.2013 (§ 188 Abs. 4 SGB V)

habepe
06.08.2014, 21:27
Danke erstmal für die Antworten.:gut:

Wer prüft denn, ob neben der versicherungspflichtigen Tätigkeit auch noch eine selbständige Tätigkeit ausgeübt wird?

Harrykro66
06.08.2014, 21:41
Im Grunde der Arbeitgeber, der ja die Anmeldung als versicherungspflichtiger Arbeitnehmer vorzunehmen hat. Er beurteilt die Versicherungspflicht.
Ich würde hier nichts verheimlichen oder falsch darstellen. Wenn das an Tageslicht kommt und die Rückkehr zur Privaten, aufgrund nicht vorhandener Versicherungspflicht, durchgeführt wird kann es richtig teuer werden, wenn dann ein neuer Tarif (neues Alter und ggf. Gesundheitsprüfung) bezahlt werden muss!

NicoH
06.08.2014, 21:41
Das wird wahrscheinlich nicht unmittelbar geprüft. Ich würde da aber nie Quatsch erzählen: ein Freund von mir hat beim Eintritt in die private Krankenversicherung eine Vorerkrankung nicht angegeben, kurz später die Diagnose Krebs, dann hat der Versicherer doch mal in die alten Krankenakten geschaut und ihn rausgeschmissen. Was ganz schön ärgerlich für ihn.

Insofern würde ich aufpassen, dass da nicht in Zukunft noch was zurückfällt.

Harrykro66
06.08.2014, 21:50
So etwas und ähnliches meinte ich...

NicoH
06.08.2014, 21:54
:dr:

habepe
06.08.2014, 21:55
Deshalb ja meine Fragen......

sausapia
07.08.2014, 19:31
Bernd, ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich mich mit einer thematisch verwandten Fragestellung anhänge ;)

Wäre es prinzipiell auch möglich, sich als PKV-Angestellter (kurzfristig (z.B. 3 Monate) selbständig zu machen und nach kurzer Zeit (z.B. weitere drei Monate) wieder in ein Angestelltenverhältnis in eine GKV zu wechseln ? Falls, dies der Fall ist, was wäre zu beachten?

ehemaliges mitglied
07.08.2014, 21:07
Leute, ich mag euch ja alle ganz gerne.

Aber ich finde, dass es nicht richtig ist, wenn man jahrelang die Vorteile (auch Kosten) gegenüber einer gesetzlichen Versicherung genießt, um dann kurz vor der Rente schnell das Boot zu wechseln, um zu sparen. Vor allem, wenn es sich Leute handelt, die sich hier bei R-L-X wohl fühlen.

Auch wenn ich mich mit so einer Aussage hier nicht beliebt mache, ist es meine Meinung, dass man das soziale Netz nicht noch mehr belasten muss, besonders wenn man es eigentlich nicht nötig hat.

Wenn nicht mal die "Elite" Verantwortung übernimmt, dann kann man es von der breiten Masse auch nicht erwarten. Das wäre mittelfristig der Tod unseres Sozialsystems.

Übrigens werden im Alter (ab 65) die Hälfte der Gesundheitskosten verursacht, besonders im letzten halben Jahr vor dem Tod werden zu dessen bevorstehender Vermeidung sehr hohe Summen ausgegeben (10-fache des Wertes der Gesundheitskosten für das ganze Leben davor).

http://wido.de/fileadmin/wido/downloads/pdf_ggw/wido_ggw_aufs3_1008.pdf

http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/gesundheitskosten-die-letzten-jahre-sind-die-teuersten_aid_322460.html (http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/gesundheitskosten-die-letzten-jahre-sind-die-teuersten_aid_322460.html)

http://www.uni-trier.de/fileadmin/fb4/prof/VWL/SAM/veroeffentl/Kruse-Knappe-Schulz-Nieswandt-Schwartz-Wilbers-Kostenentw-Ge.pdf

domer
07.08.2014, 21:48
Ich bin da bei dir....

sausapia
07.08.2014, 22:05
Ich übrigens auch,
nur habe ich seit zehn Jahren keine Rechnung mehr eingereicht. Trotzdem stiegen mein Selbstbehalt (in einer KFZ-Versicherung ist es gar nicht erlaubt, den Eigenanteil einfach zu erhöhen) und vor allem mein (Luxus-)Tarif ziemlich dramatisch. Deshalb erwäge ich ein Exit Szenario.

dj74
07.08.2014, 22:07
Ich bin freiwillig in der GKV, obwohl ich beim Wechsel in die PKV jetzt einiges sparen könnte.
Da ich aber in der Familie gesehen habe, wie hoch die Beiträge im Alter werden können, habe ich nicht vor später mal wie meine (inzwischen verstorbene Großmutter) über 1000€/Monat an die PKV abzudrücken...

paddy
07.08.2014, 22:15
Ich übrigens auch,
nur habe ich seit zehn Jahren keine Rechnung mehr eingereicht. Trotzdem stiegen mein Selbstbehalt (in einer KFZ-Versicherung ist es gar nicht erlaubt, den Eigenanteil einfach zu erhöhen) und vor allem mein (Luxus-)Tarif ziemlich dramatisch. Deshalb erwäge ich ein Exit Szenario.
Wenn du seit zehn Jahren keine Rechnung eingereicht hast, müsste es doch jedes Jahr eine ordentliche Beitragsrückerstattung geben. Ansonsten besteht ja auch die Möglichkeit vom Luxus- in einen Tarif ein oder zwei Stufen drunter zu wechseln. Die etwas "schlechteren" Leistungen für die Beitragsersparnis sind dort meistens zu verkraften.

habepe
08.08.2014, 06:26
Meine PKV lässt mir keine Chance in preiswertere (Basis) Tarife zu wechseln. In diesen abgespeckten Tarifen gibt es minimale Verbesserungen in völlig uninteressanten Bereichen (z.B. 5 Psyschoth. Sitzungen mehr im Jahr) was dazu führt, dass ich nur mit Gesundheitsfragen wechseln könnte. Und somit ist der Wechsel für mich nicht möglich, aufgrund eines Unfalles, den ich vor über 30 Jahren hatte.

ehemaliges Mitglied
08.08.2014, 07:12
Ich hatte da bzgl. des Basistarifs noch etwas im Hinterkopf und habe es nach kurzer Suche auch gefunden.


PKV-Versicherte mit einem vor 2009 geschlossenen Vertrag können ab Vollendung des 55. Lebensjahres, bei Bezug einer Rente bzw. Pension oder im Falle finanzieller Hilfebedürftigkeit im Sinne des Zweiten oder Zwölften Buchs Sozialgesetzbuch ( SGB II - Grundsicherung für Arbeitssuchende bzw. SGB XII - Sozialhilfe) eine Versicherung im Basistarif ihres Versicherers verlangen. PKV-Versicherte, deren Vertrag nach dem 31.12.2008 geschlossen wurde, können ohne weitere Voraussetzungen in diesen Tarif wechseln.

Quelle: http://www.bmg.bund.de/glossarbegriffe/b/basistarif-in-der-privaten-krankenversicherung.html

sausapia
08.08.2014, 17:40
Wenn du seit zehn Jahren keine Rechnung eingereicht hast, müsste es doch jedes Jahr eine ordentliche Beitragsrückerstattung geben. Ansonsten besteht ja auch die Möglichkeit vom Luxus- in einen Tarif ein oder zwei Stufen drunter zu wechseln. Die etwas "schlechteren" Leistungen für die Beitragsersparnis sind dort meistens zu verkraften.

Mein Vertrag ist leider ohne vertraglich fixierter Beitragsrückerstattung (BRE). Die freiwillige BRE wird seit 5 Jahren nicht mehr gezahlt und die mir angebotenen günstigeren Tarife haben immer einen oder zwei Haken. Mit der Aussetzung der BRE käme ich klar, aber dann auch noch jährlich saftige Erhöhungen ohne Inanspruchnahme zu erhalten ist ärgerlich.

Dann gehe ich lieber zurück in die GKV und kaufe mir ein paar Basispakete dazu. Das ist planbarer.

bernie1978
08.08.2014, 18:11
Der Krankenkasse ist es übrigens schnurz ob du seit 10 Jahren etwas eingereicht hast oder nicht. Tarif ist Tarif, falls dieser erhöht wird bist du fällig. Ob Du willst oder nicht.

sausapia
08.08.2014, 18:37
Genau das ist der Grund, warum ich wechseln mag. Dauer-Subventionierung nervt und deshalb für Zipperlein zum Arzt gehen auch.

habepe
09.08.2014, 12:16
Zum Thema Beitragsrückerstattung: Habe heute Post von meiner PKV erhalten, gute Nachricht, da in 2013 keine Leistung beansprucht gibt es Geld zurück: 295€
Ist doch nicht schlecht bei ca.8.500€ Beitragszahlung.=(

TheLupus
09.08.2014, 12:48
Leute, ich mag euch ja alle ganz gerne.

Aber ich finde, dass es nicht richtig ist, wenn man jahrelang die Vorteile (auch Kosten) gegenüber einer gesetzlichen Versicherung genießt, um dann kurz vor der Rente schnell das Boot zu wechseln, um zu sparen. Vor allem, wenn es sich Leute handelt, die sich hier bei R-L-X wohl fühlen.

Auch wenn ich mich mit so einer Aussage hier nicht beliebt mache, ist es meine Meinung, dass man das soziale Netz nicht noch mehr belasten muss, besonders wenn man es eigentlich nicht nötig hat.

Wenn nicht mal die "Elite" Verantwortung übernimmt, dann kann man es von der breiten Masse auch nicht erwarten. Das wäre mittelfristig der Tod unseres Sozialsystems.

Übrigens werden im Alter (ab 65) die Hälfte der Gesundheitskosten verursacht, besonders im letzten halben Jahr vor dem Tod werden zu dessen bevorstehender Vermeidung sehr hohe Summen ausgegeben (10-fache des Wertes der Gesundheitskosten für das ganze Leben davor).

http://wido.de/fileadmin/wido/downloads/pdf_ggw/wido_ggw_aufs3_1008.pdf

http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/gesundheitskosten-die-letzten-jahre-sind-die-teuersten_aid_322460.html (http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/gesundheitskosten-die-letzten-jahre-sind-die-teuersten_aid_322460.html)

http://www.uni-trier.de/fileadmin/fb4/prof/VWL/SAM/veroeffentl/Kruse-Knappe-Schulz-Nieswandt-Schwartz-Wilbers-Kostenentw-Ge.pdf

Ich finde es auch nicht richtig, aber solange der Gesetzgeber bzw. die gesetzlichen KK dies zulassen, kann man niemanden, der die Wechselmöglichkeit nutzt, einen Vorwurf machen.

sausapia
09.08.2014, 13:00
Ich bin der Meinung, das der Gesetzgeber hier die freie und soziale Marktwirtschaft walten lassen soll. Es kann nicht sein, dass die PKV´s sich in Sicherheit wiegen und diese ihre Quasi-Monopol-Stellung ausnutzen. Theoretisch kann man zwar wechseln, aber praktisch/wirtschaftlich ist bei längerer Mitgliedschaft unmöglich: Keine PKV macht die individuelle Rücklage für Patienten transparent und behält große Teile ein. Die Lobbyisten haben ganze Arbeit geleistet.

PeterK
10.08.2014, 11:19
Leute, ich mag euch ja alle ganz gerne.

Aber ich finde, dass es nicht richtig ist, wenn man jahrelang die Vorteile (auch Kosten) gegenüber einer gesetzlichen Versicherung genießt, um dann kurz vor der Rente schnell das Boot zu wechseln, um zu sparen. Vor allem, wenn es sich Leute handelt, die sich hier bei R-L-X wohl fühlen.

Auch wenn ich mich mit so einer Aussage hier nicht beliebt mache, ist es meine Meinung, dass man das soziale Netz nicht noch mehr belasten muss, besonders wenn man es eigentlich nicht nötig hat.

Wenn nicht mal die "Elite" Verantwortung übernimmt, dann kann man es von der breiten Masse auch nicht erwarten. Das wäre mittelfristig der Tod unseres Sozialsystems.

Übrigens werden im Alter (ab 65) die Hälfte der Gesundheitskosten verursacht, besonders im letzten halben Jahr vor dem Tod werden zu dessen bevorstehender Vermeidung sehr hohe Summen ausgegeben (10-fache des Wertes der Gesundheitskosten für das ganze Leben davor).
Schön formuliert. Dem stimme ich uneingeschränkt zu.


Genau das ist der Grund, warum ich wechseln mag. Dauer-Subventionierung nervt und deshalb für Zipperlein zum Arzt gehen auch.
Nix für ungut, aber das ist imho ein komplett falsches Verständnis einer Versicherung. Oder stellst du auch deine Risikolebensversicherung in Frage, weil du noch nicht gestorben bist? ;)

PeterK
10.08.2014, 11:42
Zum Thema Beitragsrückerstattung: Habe heute Post von meiner PKV erhalten, gute Nachricht, da in 2013 keine Leistung beansprucht gibt es Geld zurück: 295€
Ist doch nicht schlecht bei ca.8.500€ Beitragszahlung.=(
Ich möchte dir hier nicht zu nahe treten, aber eine Beitragsrückerstattung ist doch keine Goodwillentscheidung der PKV oder so was in der Art. Du hast doch mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Vertrag unterschrieben, in dem die Bedingungen hierfür (und damit indirekt auch die Beitragshöhe) expliziert vereinbart worden sind, wieso beklagst du dich im Nachhinein darüber?

Ich kann für meine Person sagen, daß der Abschluß einer PKV unmittelbar nach meinem Studium (und die Auswahl des passenden Tarifes, da PKV nicht gleich PKV!) eine der besten finanziellen Entscheidungen meines Lebens war. Zugegebenermaßen unter optimalen Randbedingungen (gut verdienend, nicht verheiratet, keine Kinder und toi, toi, toi, niemals ernsthaft krank gewesen). Soviel Geld, wie ich - rückwirkend betrachtet - ggü. der "Gesundheitssteuer" in der GKV (ökonomisch betrachtet handelt es sich um nichts handelt anderes) gespart habe, kann ich in Zukunft gar nicht mehr drauflegen. Und vor diesem Hintergrund würde ich für mich persönlich einen hingetricksten Wechsel in die GKV (selbst wenn es sich momentan rechnen würde) als unredlich empfinden.

Meine Empfehlung ist, sich einmal innerhalb der eigenen PKV nach einem ggf. passenderen Tarif umzuschauen. Da liegt meiner Erfahrung nach noch einmal erhebliches Einsparpotential.

sausapia
10.08.2014, 15:45
Nix für ungut, aber das ist imho ein komplett falsches Verständnis einer Versicherung. Oder stellst du auch deine Risikolebensversicherung in Frage, weil du noch nicht gestorben bist? ;)

Eine Risiko-LV kann ich aber kündigen, wenn ich mit der Leistung dem Preis-/Leistungsverhältnis nicht zufrieden bin. Durch den Einbehalt meiner angesparten Rücklagen ist das nicht möglich. Innerhalb einer PKV ist ein Tarif-Wechsel meist auch nur zum Vorteil der PKV. Ich hatte dies schon mehrfach verglichen.

cologne
10.08.2014, 16:10
Ohne das ich es nochmal zitieren möchte stimme ich Atzi 100%ig zu.

In jungen Jahren schön aus der Gemeinschaft verpieseln und Kohle bei der KV sparen und wenn es im Alter teuer wird, dann schön zurückwandern (soll jetzt nicht "wirklich" böse sein aber das ist typisch Sozialschmarotzer).
Ich konnte als Angesteller seit meinem 26 in die PKV wechseln und habe echt Jahrelang gegrübelt, was hier das ideale Modell für mich ist.
Was soll ich sagen: bin weiterhin freiwillig gesetzlich versichert (seit schlappen 20 Jahren und meine Frau auch und die arbeitet bei einer PKV) - vorher überlegen hat noch nie geschadet !!!

Wechsle in den Basis-Tarif (das sind identische Kosten und Leistungen wie bei der gesetzlichen) und gut is.

Wenn's nach mir ginge, wäre der Wechsel zurück in die Gesetzliche nur in extrem seltenen Ausnahmen möglich (bestimmt nicht, weil irgendwer ne getürkte 4 Wochen Anstellung hat - oder mal kurzzeitig auf Teilzeit geht - oder die Tausend anderen Ausnahmen...)

Sailking99
10.08.2014, 19:32
Müssen die PKV nict inzwischen auch einen Grund-/Mindesttarif anbieten, der wie GKV kostet, aber auch nur GKV leistet?
Ich meine da sowas im Kopf zu haben.

Edit: hab überlesen, dass es im Post vorher erwähnt war.

domer
10.08.2014, 19:36
Müssen die PKV nict inzwischen auch einen Grund-/Mindesttarif anbieten, der wie GKV kostet, aber auch nur GKV leistet?
Ich meine da sowas im Kopf zu haben.

Edit: hab überlesen, dass es im Post vorher erwähnt war.

Ja.... müssen sie.

http://www.bmg.bund.de/glossarbegriffe/b/basistarif-in-der-privaten-krankenversicherung.html

ehemaliges mitglied
10.08.2014, 21:56
Sozialschmarotzer hin oder her; ich wäre für eine einheitliche GKV für alle Bürger. Die PKV dürften nur noch Zusatzleistungen anbieten, die dann jeder entsprechend seiner Wünsche/Möglichkeiten hinzuwählen kann.
Dann würde auch die Ungleichbehandlung zwischen Privat- und Kassenpatienten aufhören. Erst kürzlich habe ich es wieder erlebt, dass ein Bekannter als Kassenpatient beim Hautarzt fast 3 Monate warten sollte. Ein anderer Bekannter hat als Privatpatient in 14 Tagen einen Termin beim gleichen Arzt, selbst die Tageszeit konnte er frei wählen. Ist aber ein anderes Thema.

NicoH
10.08.2014, 22:01
Genau, und sozialpolitische Grundsatzfragen sind nicht wirklich Schwerpunktthemen bei rlx ;)

Sportarzt
10.08.2014, 22:09
Ich möchte dir hier nicht zu nahe treten, aber eine Beitragsrückerstattung ist doch keine Goodwillentscheidung der PKV oder so was in der Art. Du hast doch mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Vertrag unterschrieben, in dem die Bedingungen hierfür (und damit indirekt auch die Beitragshöhe) expliziert vereinbart worden sind, wieso beklagst du dich im Nachhinein darüber?

Ich kann für meine Person sagen, daß der Abschluß einer PKV unmittelbar nach meinem Studium (und die Auswahl des passenden Tarifes, da PKV nicht gleich PKV!) eine der besten finanziellen Entscheidungen meines Lebens war. Zugegebenermaßen unter optimalen Randbedingungen (gut verdienend, nicht verheiratet, keine Kinder und toi, toi, toi, niemals ernsthaft krank gewesen). Soviel Geld, wie ich - rückwirkend betrachtet - ggü. der "Gesundheitssteuer" in der GKV (ökonomisch betrachtet handelt es sich um nichts handelt anderes) gespart habe, kann ich in Zukunft gar nicht mehr drauflegen. Und vor diesem Hintergrund würde ich für mich persönlich einen hingetricksten Wechsel in die GKV (selbst wenn es sich momentan rechnen würde) als unredlich empfinden.

Meine Empfehlung ist, sich einmal innerhalb der eigenen PKV nach einem ggf. passenderen Tarif umzuschauen. Da liegt meiner Erfahrung nach noch einmal erhebliches Einsparpotential.

+1!
Augen auf bei der Versicherungswahl - und das eine PKV im Alter teurer wird, dürfte ja keinen ernsthaft überraschen, oder?! Wie Peter schon sagte, ein später Wechsel ist dann nur ein doppelter Tritt in den Allerwertesten der Solidargemeinschaft...

cologne
10.08.2014, 22:35
ich wäre für eine einheitliche GKV für alle Bürger

Dann wird das Gesundheitssystem, so wie wir es jetzt kennen den Bach runtergehen.
Warum gibt es so viele Fachärzte mit gut ausgestatteten Praxen ?
Sicher nicht weil die GKV so viel für die Behandlung bezahlt...
Das meiste Geld verdienen Ärzte mit Ihren Privatpatienten (und dadurch gibt es auch einen finanziellen Spielraum für neue sowie moderne Geräte). Wir sollten vom Grundsatz froh sein über unser Gesundheitssystem mit GKV und PKV.
Das kann alles so bleiben - aber bei den Beamten könnte die Beihilfe für Familienmitglieder gestrichen werden - ach was solls auch für die Beamten direkt mit,

domer
10.08.2014, 22:39
Oder das Beamtentum direkt mit.....

Ohne PKV hätten auch die GKVler ein grosses Problem und wir noch weniger gute Ärzte mit guter Ausstattung.

PeterK
11.08.2014, 08:26
Sozialschmarotzer hin oder her; ich wäre für eine einheitliche GKV für alle Bürger. Die PKV dürften nur noch Zusatzleistungen anbieten, die dann jeder entsprechend seiner Wünsche/Möglichkeiten hinzuwählen kann.
Dann würde auch die Ungleichbehandlung zwischen Privat- und Kassenpatienten aufhören. Erst kürzlich habe ich es wieder erlebt, dass ein Bekannter als Kassenpatient beim Hautarzt fast 3 Monate warten sollte. Ein anderer Bekannter hat als Privatpatient in 14 Tagen einen Termin beim gleichen Arzt, selbst die Tageszeit konnte er frei wählen. Ist aber ein anderes Thema.
Also das (halbwegs) funktionierende System durch das (wie du ja selber schreibst) nicht funktionierende System ersetzen? :grb:

MattR
11.08.2014, 09:39
Pflicht Grundversorgung mit privaten Optionen gibt es ja bspw in der Schweiz problematisch wird es halt wieder mit Vorerkrankungen wenn man soetwas aufbauen möchte.

Andere Variante wäre japanisches Vorbild dort zahlt jeder etwa 200€ pro Monat pro Person für eine staatliche Versicherung (es gibt auch nur eine Kasse und nicht 500€) pro Besuch sind etwa 10% der Kosten selbst zu Tragen teure unnötige Geschichten wie etwa Zahnspangen sind komplett selbst zu finanzieren bzw. wieder über eine private Zusatzversicherung.

NicoH
11.08.2014, 09:47
Freunde, noch einmal: Wir möchten hier bitte keine Grundsatzdiskussion zum Kassensystem, über seine Vor- und Nachteile oder gar "das Beamtentum".

Vielen Dank :dr: