Butch
23.05.2005, 12:00
Ich habe den Artikel, weil urheberrechtlich von Belang, auf das Notwenige verkürzt.
Viel Spaß beim Lesen!
....Auf Seite 50 und der linken Halbseite 51, wird die SD in ihrem aktuellen
Zustand beschieben. Diese Facts sind hier bekannt und werden von mir
ausgelassen.
....
Ist die Sea-Dweller also die perfekte Taucheruhr? Ein paar Kritikpunkte lassen sich selbst
bei diesem ausgereiften Zeitmesser finden: So steht das Saphirglas über und dadurch bei seitlichen Schlägen stärker gefährdet als ein plan eingelassenes Glas.
Bei unserer Testuhr ließ sich die Lünette schwer drehen. Eher unpassend wirkt die Schließe des Fliplock-Bands.
Sie schließt zwar fest und sicher und sieht geschlossen auch gut aus, offen wirkt sie aber wenig hochwertig. Dass ROLEX es besser kann, zeigt schon seit fünfe Jahren die Daytona mit der massiven, aus dem Vollen gefrästen Schließe des Oysterlock-Bands.
Vielleicht kommt es ja bei einer der nächsten Evolutionsstufen auch an die Sea Dweller.
Was kann IWC dem Urtier ROLEX entgegensetzen?
Zunächst einmal hat natürlich auch IWC Erfahrung mit Taucheruhren. Man denke nur an die damals von den Schaffhausenern gefertigte Porsche Design Ocean von 1984, die vor allem in der Version für die Bundesmarine schon jetzt zu einer gesuchten Sammleruhr geworden ist. Angefangen hat aber alles mit der Aquatimer von 1967....
...
Wirkt die ROLEX wie eine Meeresschildkröte, so ist die IWC das schicke U-Boot einer sportbegeisterten jungen Generation.
Besonders das Fehlen der bei anderen Taucheruhren oftmals martialischen Drehlünette kommt der IWC zugute.
Der Innendrehring ist aber weniger funktional. Er wird über die Krone bei der Vier eingestellt. Sie kann in beide Richtungen gedreht werden, der Ring bewegt sich aber nur in einer Richtung mit. So führt unbeabsichtigtes Verstellen-wie bei einer einseitig drehbaren Lünette- dazu, dass sich die angezeigte Tauchzeit verlängert.
Der Taucher steigt früher auf, und die Sicherheit bleibt gewährleistet.
Auf der Unterseite fixieren Rubinrollen an Federn die statt in Minutenschritten einrastende Lünette.
Im Gegensatz zur Aufzugskrone bei der Zwei ist die Krone für den Innenring nicht verschraubt, sondern selbstdichtend....
Zur Wasserdichtigkeit trägt auch das 3,3 mm dicke Saphirglas bei. Es ist doppelt entspiegelt, perfekt ins Gehäuse eingepasst und wirkt ab einem bestimmten Winkel wie eine Lupe. ...
Einziger Nachteil: eine Tauchverlängerung fehlt.
Das Triebwerk der IWC ist das ETA 2892.
Es wird in hoher Montagequalität zusammengebaut. So werden beispielsweise beim Federhaus die Drehmomente gemessen. Solche Verfeinerungen haben IWC dazu bewogen, dem Werk einen neuen, eigenen Namen zu geben: Kaliber 30110.
Durch diese Nomenklatur ist für den Käufer allerdings nicht mehr einwandfrei zu erkennen, ob es sich bei dem IWC-Werk um eine eigene Manufaktur oder ein überarbeitetes Eta-Werk handelt.
Auf der Zeitwaage von Juwelier Andreas Huber in München gibt es eine kleine Überraschung: Die IWC läuft besser als die ROLEX.
Die größre Gangabweichung zwischen den Lagen beträgt beträgt bei der Aquatimer vier Sekunden. Bei ROLEX ist es eine Sekunde mehr. Zudem hat die IWC die kräftigere Amplitude.
Aber am Arm kehrt sich das Bild um: sechs Sekunden geht die IWC am Tag vor. Die Sea-Dweller weicht in 24 Stunden nur eine Sekunde von der Funkuhr ab. Das sind Werte, die man nur von ROLEX erwartet und die viel zum Mythos dieser Marke beigetragen haben.
Die Aquatimer ist eine wunderschöne Sportuhr mit Understatement, die in der Stahlversion elegant wirkt.
Ihre Stärken sind das Design und das technisch überragende Band. Zur perfekten Taucheruhr wird sie aber eigentlich erst als Aquatimer 2000 in Titan mit Kautschukband.
Dann ist auch die Nachtablesbarkeit dank mehr Leuchtmasse auf den Indexen besser und das Band lässt sich mit der Dornschließe auch über Neopren schließen.
Anzug oder Taucheranzug? Diese Frage stellt sich die Sea-Dweller erst gar nicht. Sie passt zu beidem.
Auch die inneren Werte sind dank hausgemachter Mechanik überzeugender. Nur die Faltschließe passt nicht in das Bild des perfekten Gentleman. Klassik oder Moderne? Letztlich eine Geschmacksfrage. ROLEX gelingt es etwas besser, Funktionalität und Design zu vereinen.
Zum Gewinner der Tauchmedaille wird die Sea-Dweller aber erst durch das Manufakturwerk. Hier holt IWC langsam auf.
So warten wir auf eine Aquatimer mit Manufakturkaliber.
Dann werden die Karten im Unterwasserpoker neu gemischt.
Chronos-Wertung:
ROLEX Sea-Dweller / 89 Punkte
IWC Aquatimer Automatik / 86 Punkte
Verkürzte Abschrift aus der Chronos, 3-2005 „Klassik contra Moderne“
Dazu umfangreiche Bebilderung, Datenblatt...etc.
Schön'n Tag
vom
Friedel "Butch"
Viel Spaß beim Lesen!
....Auf Seite 50 und der linken Halbseite 51, wird die SD in ihrem aktuellen
Zustand beschieben. Diese Facts sind hier bekannt und werden von mir
ausgelassen.
....
Ist die Sea-Dweller also die perfekte Taucheruhr? Ein paar Kritikpunkte lassen sich selbst
bei diesem ausgereiften Zeitmesser finden: So steht das Saphirglas über und dadurch bei seitlichen Schlägen stärker gefährdet als ein plan eingelassenes Glas.
Bei unserer Testuhr ließ sich die Lünette schwer drehen. Eher unpassend wirkt die Schließe des Fliplock-Bands.
Sie schließt zwar fest und sicher und sieht geschlossen auch gut aus, offen wirkt sie aber wenig hochwertig. Dass ROLEX es besser kann, zeigt schon seit fünfe Jahren die Daytona mit der massiven, aus dem Vollen gefrästen Schließe des Oysterlock-Bands.
Vielleicht kommt es ja bei einer der nächsten Evolutionsstufen auch an die Sea Dweller.
Was kann IWC dem Urtier ROLEX entgegensetzen?
Zunächst einmal hat natürlich auch IWC Erfahrung mit Taucheruhren. Man denke nur an die damals von den Schaffhausenern gefertigte Porsche Design Ocean von 1984, die vor allem in der Version für die Bundesmarine schon jetzt zu einer gesuchten Sammleruhr geworden ist. Angefangen hat aber alles mit der Aquatimer von 1967....
...
Wirkt die ROLEX wie eine Meeresschildkröte, so ist die IWC das schicke U-Boot einer sportbegeisterten jungen Generation.
Besonders das Fehlen der bei anderen Taucheruhren oftmals martialischen Drehlünette kommt der IWC zugute.
Der Innendrehring ist aber weniger funktional. Er wird über die Krone bei der Vier eingestellt. Sie kann in beide Richtungen gedreht werden, der Ring bewegt sich aber nur in einer Richtung mit. So führt unbeabsichtigtes Verstellen-wie bei einer einseitig drehbaren Lünette- dazu, dass sich die angezeigte Tauchzeit verlängert.
Der Taucher steigt früher auf, und die Sicherheit bleibt gewährleistet.
Auf der Unterseite fixieren Rubinrollen an Federn die statt in Minutenschritten einrastende Lünette.
Im Gegensatz zur Aufzugskrone bei der Zwei ist die Krone für den Innenring nicht verschraubt, sondern selbstdichtend....
Zur Wasserdichtigkeit trägt auch das 3,3 mm dicke Saphirglas bei. Es ist doppelt entspiegelt, perfekt ins Gehäuse eingepasst und wirkt ab einem bestimmten Winkel wie eine Lupe. ...
Einziger Nachteil: eine Tauchverlängerung fehlt.
Das Triebwerk der IWC ist das ETA 2892.
Es wird in hoher Montagequalität zusammengebaut. So werden beispielsweise beim Federhaus die Drehmomente gemessen. Solche Verfeinerungen haben IWC dazu bewogen, dem Werk einen neuen, eigenen Namen zu geben: Kaliber 30110.
Durch diese Nomenklatur ist für den Käufer allerdings nicht mehr einwandfrei zu erkennen, ob es sich bei dem IWC-Werk um eine eigene Manufaktur oder ein überarbeitetes Eta-Werk handelt.
Auf der Zeitwaage von Juwelier Andreas Huber in München gibt es eine kleine Überraschung: Die IWC läuft besser als die ROLEX.
Die größre Gangabweichung zwischen den Lagen beträgt beträgt bei der Aquatimer vier Sekunden. Bei ROLEX ist es eine Sekunde mehr. Zudem hat die IWC die kräftigere Amplitude.
Aber am Arm kehrt sich das Bild um: sechs Sekunden geht die IWC am Tag vor. Die Sea-Dweller weicht in 24 Stunden nur eine Sekunde von der Funkuhr ab. Das sind Werte, die man nur von ROLEX erwartet und die viel zum Mythos dieser Marke beigetragen haben.
Die Aquatimer ist eine wunderschöne Sportuhr mit Understatement, die in der Stahlversion elegant wirkt.
Ihre Stärken sind das Design und das technisch überragende Band. Zur perfekten Taucheruhr wird sie aber eigentlich erst als Aquatimer 2000 in Titan mit Kautschukband.
Dann ist auch die Nachtablesbarkeit dank mehr Leuchtmasse auf den Indexen besser und das Band lässt sich mit der Dornschließe auch über Neopren schließen.
Anzug oder Taucheranzug? Diese Frage stellt sich die Sea-Dweller erst gar nicht. Sie passt zu beidem.
Auch die inneren Werte sind dank hausgemachter Mechanik überzeugender. Nur die Faltschließe passt nicht in das Bild des perfekten Gentleman. Klassik oder Moderne? Letztlich eine Geschmacksfrage. ROLEX gelingt es etwas besser, Funktionalität und Design zu vereinen.
Zum Gewinner der Tauchmedaille wird die Sea-Dweller aber erst durch das Manufakturwerk. Hier holt IWC langsam auf.
So warten wir auf eine Aquatimer mit Manufakturkaliber.
Dann werden die Karten im Unterwasserpoker neu gemischt.
Chronos-Wertung:
ROLEX Sea-Dweller / 89 Punkte
IWC Aquatimer Automatik / 86 Punkte
Verkürzte Abschrift aus der Chronos, 3-2005 „Klassik contra Moderne“
Dazu umfangreiche Bebilderung, Datenblatt...etc.
Schön'n Tag
vom
Friedel "Butch"