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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Risiko "Kurznarkose" beim Hund



Der Hans
11.12.2014, 12:17
Ich stehe bei meinem besten haarigen Freund, einer 8 Jahre alten Schwarzwildbracke, vor einer Entscheidung, die mir sehr schwer fällt.

Bei ihm wurde am Brustkorb eine Wucherung in der Haut festgestellt, lt. Tierarzt handelt es sich um ein eingewachsenes Haarfollikel und/oder eine Talgdrüse, die sich nicht entleert. Es sei ein "Stiel nach unten" festzustellen, so dass reines Ausdrücken nicht funktionieren würde.

Das Gebilde sei zwar gutartig, allerdings könnten sich die Zellen auch verändern.:pale:

Man hat mir nun geraten, dass Ding in einer "Kurznarkose" zu entfernen, das sei völlig ohne Risiko. Es sei keine "Vollnarkose".

Den Eingriff in einer örtlichen Betäubung machen zu lassen funktioniert bei dem wuseligen Hund leider nicht, außerdem mag er keine Tierärzte und zeigt das auch sehr deutlich...

Zeitdruck bestehe lt. Tierarzt wohl keiner, allerdings denke ich, wenn man den Eingriff machen lässt, dann recht schnell, kleiner wird das Gewächs wohl nicht, eher im Gegenteil, so dass der Schnitt dann größer würde. Aktuell ist es so groß wie der kleine Fingernagel, wobei es in den letzten Woche leicht gewachsen ist.

Ich habe nun Bedenken, dass mein Hund die Kurznarkose nicht überstehen könnte und dies bei einem Eingriff, der z.Zt. wohl eher kosmetischer Natur bzw. rein vorbeugend wäre.

Wenn ich im Internet nachschaue, kommen ja wohl naturgemäß schwerpunktmäßig Berichte von misslungenen Kurznarkosen. :kriese:

Hat von Euch jemand Erfahrungen mit solchen "Kurznarkosen" und soll ich den Eingriff machen lassen oder nicht?

ulfale
11.12.2014, 12:21
Da wird Dir der Doktor Krone sicher Auskunft geben können!

Vanessa
11.12.2014, 12:26
Jede Narkose ist ein Risiko, das vorab. Wir hatten bisher immer Hunde, die extrem sensibel auf Narkosen ansprechen (Herdenschutzhunde), da wird anders dosiert, mit dem Risiko, daß während des Eingriffs leicht nachdosiert werden muß. Bei Silas bsp., der 85 kg wiegt wird dosiert wie bei einem 65 kg Hund- mit dem Ergebnis, daß er leicht transusig wegdämmert und binnen Minuten nach einem kurzen Eingriff wieder wach ist. Nach 20 Minuten ist nichts mehr von der Narkose zu merken.

Die Herdis, insbesondere Do Khyiis, sind früher massenhaft auf dem Tisch geblieben, da die Narkosen zu hoch dosiert waren, die Hunde haben das nicht verkraftet. Erst nach einer Weile hat man gemerkt, daß diese speziellen Tiere sehr viel leichter narkostiosiert werden müssen als andere Hunde.

Wenn Du in München bist oder in der Gegend, geh in die Tierklinik Haar, da sind echte Spezialisten am Werk, die können das, da gehen wir mit Eingriffen an unseren Hunden auch hin. Damit will ich jetzt Deinen TA nicht abwerten, aber den kenn ich nicht und die Leute in Haar kenne ich.

Wenn das Herz/Kreislauf-System gesund ist, sollte nichts dagegen sprechen, daß Dein Hund die Narkose gut wegsteckt.

mws
11.12.2014, 13:59
Bei meinem 12 jährigen Golden Retriver war die Kurznarkose (wegen Kastration) vorletzte Woche kein Problem. Er hat sie sehr gut überstanden.

Teppo
11.12.2014, 14:57
Unser Manchester-Terrier hat vor etlichen Jahren nach der Narkose wegen Kastration epileptische Anfälle bekommen, die sporadisch immer wieder auftraten.

Gertschi
11.12.2014, 15:26
Unsere Puppe (Viszla, 12 Jahre alt) hatte die Narkose vor 2 Wochen auch sehr gut überstanden! :gut:

Hans, ich kann das gut nachvollziehen, dass Du Dir Deine Gedanken machst! Ich drück Euch die Daumen!!!!

Spacewalker
11.12.2014, 15:34
Ist so eine Mini-OP nicht auch mit einer leichten Sedierung machbar, wie man sie als Mensch z.B. bei einer Magen- / Darmspiegelung bekommt?

ehemaliges mitglied
11.12.2014, 18:58
Wenn, dann vor allem eine Inhalations-Narkose.

Corium
11.12.2014, 19:48
Die modernen Sedativa (z.B. Medetomidin) oder Hypnotika (z.B. Propofol) und auch Inhalationsnarkotika (z.B. Isofluran) sind in der Regel alle gut verträglich. Was genommen wird hängt auch von der Schmerzhaftikeit und Dauer des Eingriffs ab. Entscheiden sollte das und ob zusätzlich Schmerzmittel notwendig sind aber der behandelnde Tierarzt. Die kennen sich in der Regel bestens aus.

Der Hans
12.12.2014, 19:38
Ich habe den Eingriff erstmal verschoben, zumal lt. Tierarzt kein Zeitdruck herrscht.

Das schlimmste wäre eben, wenn ich meinen Hund wegen einer nicht dringlichen OP verlieren würde.

Und ich vertraue "risikofreien Kurznarkosen" nicht...=(