Monty77
12.02.2015, 11:23
Hallo und guten Morgen,
gestern habe ich mich hier (http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/144478-Gestatten-Ich-bin-der-Neue) vorgestellt und versprochen, meine Ex(plorer natürlich... ;)) und den Weg zu ihr auch vorzustellen.
Es wird leider eine längere Geschichte, also los...
Der Auftakt zog sich lange hin. Eigentlich war ich meine bisherige Uhr schon länger leid. Eine alte Casio Wave Ceptor, die zwar zwar ordentlich lief, mir aber nie wirklich ans Herz wuchs. Also überlegte ich Ende letzten Jahres, dass ich nun endlich Abhilfe schaffe und mir "meine" Uhr aussuche.
Eine schweitzer Uhr sollte es sein, soweit war ich mir von Anfang an sicher. Also startete ich meine Suche bei Herstellern mit ETA-Werken und verweilte zunächst bei Tissot. Leider - oder im Nachhin vielleicht eher Gott sei Dank - wurde ich bei einem örtlichen Juwelier, der sogar mit der eigenen Uhrmacherwerkstatt warb, bitterlich enttäuscht. Die Verläuferin vermittelte mir nicht den Eindruck, Ahnung von Uhren zu haben, das Sortiment von Tissot schien ich besser zu kennen als sie und sie hätte mir auch keine Uhr ohne vorherige, verbindliche (!) Kaufentscheidung und Anzahlung bestellen können oder wollen.
Ich war schon soweit, das Thema auf unbestimmte Zeit zu vertagen. Diesen Laden zumindest wollte und werde ich nicht mehr aufsuchen.
Jedenfalls dann kam ich dann überraschend an eine fast 30 Jahre alte Omega Constellation aus dem Nachlass meines Onkels und sie begeisterte mich sofort. Das gute Stück läuft noch immer hervorragend und nachdem ich mir beim hiesigen Konzi das Armband hatte anpassen lassen, war dortige Uhrmacher voll des Lobes für "das gute Stück". So kam es auch zu einem kleinen Plausch und hier fühlte ich mich gut beraten und als Kunde geschätzt. Und das, obwohl ich nur eine Einstellung für 5,- EUR habe machen lassen! :gut:
Das ebnete mir den Weg in ein Preissegment, dass ich bis vor einem Jahr als "unnötig" eingestuft hätte.
Über die Recherche zur alten Omega tauchte ich tiefer in die Geschichte der schweitzer Uhrmacherkunst ein und fand den roten Faden von den Anfängen über die Quarzkrise der 70er bis zur heutigen Situation.
Mir wurde immer klarer: Eigentlich willst Du eine Uhr, in der diese Handwerkstradition lebt, eine Uhr mit Manufakturwerk.
Das Thema ließ mich nicht los: Foren wurden konsultiert, Zeitschriften gewälzt und immer wieder der Weg am Schaufenster des Konzis vorbei genommen. Der Wunsch gärte, rumorte und wuchs, bis ich dann fast sicher war: Eine Omega Seamaster PO mit dem Co-Axial-Werk wird es.
Wieso also nicht mal beim Konzi hineinschauen und das gute Stück begutachten?
Gesagt, getan. Ich wurde beim örtlichen Konzu vorstellig und wurde wieder sehr freundlich empfangen. Der Uhrmacher nahm sich viel Zeit, mich über Technik und Qualität der schönen Stücke aufzuklären und stellte mir verschiedene Modelle vor. Als ich dann ausgesuchte Omega am Arm hatte, sagte sie mir irgendwie nicht mehr zu: Zu groß, zu schwer... Irgendwie einfach nicht so das Richtige... =(
Dann kam eine Submariner auf den Tisch. Eigentlich eine Jugendschwärmerei von mir, denn schließlich trug sie ein Held meiner Jugend. Ihr wisst schon, wen ich meine. ;)
Die gefiel mir schon besser: Etwas kleiner, etwas flacher, etwas leichter... Aber bei der neuen Version sind die Hörner am Bandanstoß so breit... Das wollte mir nicht so recht gefallen... Und eine 6 mit drei Nullen dahinter auf dem Preisschild liegt eigentlich über der Schmerzgrenze... Ach nee... Irgendwie...
Dann sprach mein Gegenüber die verhängnisvollen Worte: "Hinten habe ich noch eine Rolex Explorer aus dem letzten Jahr, die wir von einem Stammkunden in Zahlung genommen haben. Eigentlich sollte sie in unsere Filliale in Bonn geschickt werden, aber ich hole sie mal."
Und dann war's passiert. Sie gefiehl mir auf Anhieb. Elegante Formen, ein schönes Zifferblatt, eine niedrige Bauweise... Einfach schnörkellos schön. Verklebt war sie nicht mehr, aber was soll's... Ich will sie doch ohnehin tragen. Technische Durchsicht hatte der Uhrmacher gemacht, Garantie war auch noch drauf und die Echtheit stand fest... Der Preis schien auch in Ordnung. Im unteren Bereich nach der führenden 4... Das schien erstmal in Ordnung zu sein, aber nichts für einen Spontankauf, also erbat ich mir ein paar Tage Bedenkzeit und die Uhr wurde reserviert.
Zuhause bereitete ich meine Frau also schonend auf die drohende Investition vor. Die Uhr bezauberte mich nach wie vor und der Preis auch einer Überprüfung im Internet standhielt. Obwohl ich für örtlichen Service auch immer bereit bin, etwas draufzulegen, wollte ich einfach die Gewissheit haben, keinen Mondpreis zahlen zu müssen. Vergleichbare Uhren fand ich in gut beleumundeten Angeboten nicht billger. Dennoch wollte ich so viel Geld nicht ohne das Placet meiner verständnisvollen Gemahling ausgeben.
Also ein paar Tage später nochmal gemeinsam zum Konzi. Wir wurden abermals sehr zuvorkommend empfangen und der Uhrmacher und ich stellten meiner Frau im Schnelldurchlauf die PO und die Submariner vor. Ihre Reaktionen fielen mit "Geht gar nicht." und "Ist das wirklich Dein Stil?" schon ziemlich negativ aus, bis dann die Explorer ausgepackt wurde. Auf Unterstützung oder wenigstens Billigung hatte ich natürlich gehofft, aber ihr Urteil "DAS ist Deine Uhr." hat mich dann umgehauen. Also plauschten wir mit dem Uhrmacher noch etwas über den richtigen Umgang mit der "Neuen" und verließen nach zwei Espressi und etwas Gebäck den Laden um einige liquide Mittel ärmer, aber um einen persönlichen Schatz reicher...
Und hier ist sie nun:
https://lh5.googleusercontent.com/-uXe8480UU84/VNx4LA0bKyI/AAAAAAAADV0/20SVCYprOlk/w500-h494-no/R-Ex-01.jpg
Nun begleitet mich die Uhr seit etwa zwei Wochen und ich habe die Investition noch nicht einmal bereut. Doch dazu später mehr. Für diesen Beitrag habe ich Euch schon genug Ausdauer zugemutet... :)
Viele Grüße...
gestern habe ich mich hier (http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/144478-Gestatten-Ich-bin-der-Neue) vorgestellt und versprochen, meine Ex(plorer natürlich... ;)) und den Weg zu ihr auch vorzustellen.
Es wird leider eine längere Geschichte, also los...
Der Auftakt zog sich lange hin. Eigentlich war ich meine bisherige Uhr schon länger leid. Eine alte Casio Wave Ceptor, die zwar zwar ordentlich lief, mir aber nie wirklich ans Herz wuchs. Also überlegte ich Ende letzten Jahres, dass ich nun endlich Abhilfe schaffe und mir "meine" Uhr aussuche.
Eine schweitzer Uhr sollte es sein, soweit war ich mir von Anfang an sicher. Also startete ich meine Suche bei Herstellern mit ETA-Werken und verweilte zunächst bei Tissot. Leider - oder im Nachhin vielleicht eher Gott sei Dank - wurde ich bei einem örtlichen Juwelier, der sogar mit der eigenen Uhrmacherwerkstatt warb, bitterlich enttäuscht. Die Verläuferin vermittelte mir nicht den Eindruck, Ahnung von Uhren zu haben, das Sortiment von Tissot schien ich besser zu kennen als sie und sie hätte mir auch keine Uhr ohne vorherige, verbindliche (!) Kaufentscheidung und Anzahlung bestellen können oder wollen.
Ich war schon soweit, das Thema auf unbestimmte Zeit zu vertagen. Diesen Laden zumindest wollte und werde ich nicht mehr aufsuchen.
Jedenfalls dann kam ich dann überraschend an eine fast 30 Jahre alte Omega Constellation aus dem Nachlass meines Onkels und sie begeisterte mich sofort. Das gute Stück läuft noch immer hervorragend und nachdem ich mir beim hiesigen Konzi das Armband hatte anpassen lassen, war dortige Uhrmacher voll des Lobes für "das gute Stück". So kam es auch zu einem kleinen Plausch und hier fühlte ich mich gut beraten und als Kunde geschätzt. Und das, obwohl ich nur eine Einstellung für 5,- EUR habe machen lassen! :gut:
Das ebnete mir den Weg in ein Preissegment, dass ich bis vor einem Jahr als "unnötig" eingestuft hätte.
Über die Recherche zur alten Omega tauchte ich tiefer in die Geschichte der schweitzer Uhrmacherkunst ein und fand den roten Faden von den Anfängen über die Quarzkrise der 70er bis zur heutigen Situation.
Mir wurde immer klarer: Eigentlich willst Du eine Uhr, in der diese Handwerkstradition lebt, eine Uhr mit Manufakturwerk.
Das Thema ließ mich nicht los: Foren wurden konsultiert, Zeitschriften gewälzt und immer wieder der Weg am Schaufenster des Konzis vorbei genommen. Der Wunsch gärte, rumorte und wuchs, bis ich dann fast sicher war: Eine Omega Seamaster PO mit dem Co-Axial-Werk wird es.
Wieso also nicht mal beim Konzi hineinschauen und das gute Stück begutachten?
Gesagt, getan. Ich wurde beim örtlichen Konzu vorstellig und wurde wieder sehr freundlich empfangen. Der Uhrmacher nahm sich viel Zeit, mich über Technik und Qualität der schönen Stücke aufzuklären und stellte mir verschiedene Modelle vor. Als ich dann ausgesuchte Omega am Arm hatte, sagte sie mir irgendwie nicht mehr zu: Zu groß, zu schwer... Irgendwie einfach nicht so das Richtige... =(
Dann kam eine Submariner auf den Tisch. Eigentlich eine Jugendschwärmerei von mir, denn schließlich trug sie ein Held meiner Jugend. Ihr wisst schon, wen ich meine. ;)
Die gefiel mir schon besser: Etwas kleiner, etwas flacher, etwas leichter... Aber bei der neuen Version sind die Hörner am Bandanstoß so breit... Das wollte mir nicht so recht gefallen... Und eine 6 mit drei Nullen dahinter auf dem Preisschild liegt eigentlich über der Schmerzgrenze... Ach nee... Irgendwie...
Dann sprach mein Gegenüber die verhängnisvollen Worte: "Hinten habe ich noch eine Rolex Explorer aus dem letzten Jahr, die wir von einem Stammkunden in Zahlung genommen haben. Eigentlich sollte sie in unsere Filliale in Bonn geschickt werden, aber ich hole sie mal."
Und dann war's passiert. Sie gefiehl mir auf Anhieb. Elegante Formen, ein schönes Zifferblatt, eine niedrige Bauweise... Einfach schnörkellos schön. Verklebt war sie nicht mehr, aber was soll's... Ich will sie doch ohnehin tragen. Technische Durchsicht hatte der Uhrmacher gemacht, Garantie war auch noch drauf und die Echtheit stand fest... Der Preis schien auch in Ordnung. Im unteren Bereich nach der führenden 4... Das schien erstmal in Ordnung zu sein, aber nichts für einen Spontankauf, also erbat ich mir ein paar Tage Bedenkzeit und die Uhr wurde reserviert.
Zuhause bereitete ich meine Frau also schonend auf die drohende Investition vor. Die Uhr bezauberte mich nach wie vor und der Preis auch einer Überprüfung im Internet standhielt. Obwohl ich für örtlichen Service auch immer bereit bin, etwas draufzulegen, wollte ich einfach die Gewissheit haben, keinen Mondpreis zahlen zu müssen. Vergleichbare Uhren fand ich in gut beleumundeten Angeboten nicht billger. Dennoch wollte ich so viel Geld nicht ohne das Placet meiner verständnisvollen Gemahling ausgeben.
Also ein paar Tage später nochmal gemeinsam zum Konzi. Wir wurden abermals sehr zuvorkommend empfangen und der Uhrmacher und ich stellten meiner Frau im Schnelldurchlauf die PO und die Submariner vor. Ihre Reaktionen fielen mit "Geht gar nicht." und "Ist das wirklich Dein Stil?" schon ziemlich negativ aus, bis dann die Explorer ausgepackt wurde. Auf Unterstützung oder wenigstens Billigung hatte ich natürlich gehofft, aber ihr Urteil "DAS ist Deine Uhr." hat mich dann umgehauen. Also plauschten wir mit dem Uhrmacher noch etwas über den richtigen Umgang mit der "Neuen" und verließen nach zwei Espressi und etwas Gebäck den Laden um einige liquide Mittel ärmer, aber um einen persönlichen Schatz reicher...
Und hier ist sie nun:
https://lh5.googleusercontent.com/-uXe8480UU84/VNx4LA0bKyI/AAAAAAAADV0/20SVCYprOlk/w500-h494-no/R-Ex-01.jpg
Nun begleitet mich die Uhr seit etwa zwei Wochen und ich habe die Investition noch nicht einmal bereut. Doch dazu später mehr. Für diesen Beitrag habe ich Euch schon genug Ausdauer zugemutet... :)
Viele Grüße...