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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verpflegungskostenpauschale - Freiheit für den Müsliriegel



Exige
22.05.2015, 21:46
Hi,

ich meine auch hier wurde das Thema mal diskutiert, finde den Thread aber nicht mehr.

Für diejenigen, die öfter beruflich auf Reisen sind gibt's eine gute Nachricht:

Es geht um die Behandlung der Verpflegungskostenpauschale auf Reisen.

Knackpunkt/ Aufreger war, dass die Verpflegungskostenpauschale für jede Art gestellten Essens gekürzt wurde, da diese als Mahlzeit behandelt wurde, z. B. auch die Müslistange im Flieger.

Aber man hat ein Einsehen, keine Kürzung bei Kleinzeugs:

"Es kommt daher für die steuerrechtliche Würdigung nicht allein darauf an, dass dem Arbeitnehmer etwas Essbares vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt wird, sondern auch, ob es sich dabei um eine der im Gesetz genannten Mahlzeit handelt. So handelt es sich beispielsweise bei Kuchen, der anlässlich eines Nachmittagskaffees gereicht wird, nicht um eine der genannten Mahlzeiten und es ist keine Kürzung der Verpflegungspauschale vorzunehmen. Auch die z. B. auf innerdeutschen Flügen oder Kurzstrecken- Flügen gereichten kleinen Tüten mit Chips, Salzgebäck, Schokowaffeln, Müsliriegel oder vergleichbare andere Knabbereien erfüllen nicht die Kriterien für eine Mahlzeit und führen somit zu keiner Kürzung der Pauschalen."

Quelle: http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/BMF_Schreiben/Steuerarten/Lohnsteuer/2015-05-19-bestaetigung-von-rechtsansichten-betreffend-das-reisekostenrecht.pdf?__blob=publicationFile&v=1

ehemaliges mitglied
22.05.2015, 21:52
War bekannt und alles andere wäre auch nicht vermittelbar gewesen... :dr:


... ein Referent des Finanzministeriums in Düsseldorf war im persönlichen Gespräch bass erstaunt, dass die gedachte Vereinfachung so unklar formuliert war, das diese Interpretation die Runde machte.

... lt. seiner Aussage, war es nie intendiert, die Chipstüte oder den den Müsliriegel als Mahlzeit zu werten.

mws
22.05.2015, 21:55
Ist seit 1.3.2015 so, dass das Knabberzeuchs nicht mehr als Mahlzeit gewertet wird. Ganz im Sinne der Bonner Politiker die wöchentlich von Köln nach Berlin mit dem Flieger pendeln.

MacLeon
22.05.2015, 22:01
Gut zu wissen. Mein 20 g-Tütchen Brezeln vorgestern hätte sonst wieder 9,60 € gekostet.

Agent0815
22.05.2015, 23:14
Gut zu wissen. Mein 20 g-Tütchen Brezeln vorgestern hätte sonst wieder 9,60 € gekostet.

Jetzt aber - auch Mods sollten nicht übertreiben :op:

Fluzzwupp
23.05.2015, 08:07
War bei uns in der Firma sofort klar angesagt worden, dass sich das nicht auf Riegel, Brezel und Co bezieht.

MacLeon
23.05.2015, 08:12
Du hast natürlich Recht. Ich war in Zürich, dafür gibt es 32 Euro für einen Tag, macht 8 Euro für Brezelchen. Meist fliege ich nach Paris (39 Euro Pauschale), da kostet dann ein Joghurt morgens 9,75 :gut:

ehemaliges mitglied
23.05.2015, 08:27
Die ganzen Pauschalen sind Dreck!
Wenn ich was kaufe, dann möchte ich es abrechnen können. Wenn ich in einem guten Restaurant esse, mein Arbeitgeber das zahlen würde, warum darf er es nicht? Ich geh doch privat auch nicht für die lächerliche Tagespauschale essen! Soll mir mal einer ein Hotel zeigen, in dem ich vom Frühstück über das Mittagessen und das Abendessen mit 14,xx€ (oder sind es 12,xx€:ka:) auskomme:motz:

Von mir aus sollen sie die Kosten für die private Verpflegung abziehen (also wenn ich zu Hause esse - klar, das ist schwer zu ermitteln) dann wird ein Schuh draus!

Son Goku
23.05.2015, 11:38
+1
Dann wird ein Schuh draus!:op:

rolimai
23.05.2015, 13:18
Die Pauschale soll den Mehraufwand für auswärtiges Essen ausgleichen, nicht die Vollverpflegung finanzieren. Die Kritik, dass sie mitunter zu niedrig ist, kann ich nachvollziehen, die Grundsatzeinwände hingegen nicht.

Wenn ich privat regelmäßig ohnehin die ganze Woche über in Restaurants frühstücke, Mittag und zu Abend esse, wo ist dann das Problem? Das private (hochpreisige) Essen kann ich ja auch nicht von der Steuer absetzen.

Wenn mir mein Arbeitgeber hingegen ein teures Essen finanziert, das ich so nicht genommen hätte, habe ich natürlich einen steuerwerten Vorteil.

ehemaliges mitglied
23.05.2015, 14:24
Exakt so isset Christoph :dr:

Greenwich
23.05.2015, 15:04
Schade, das manche in mittleren bis gehobenen Positionen das Wort "Mehraufwendung" nicht verstehen.
Ich pers. finde unser Steuerrecht an dieser Stelle schon in Ordnung.

Eigentlich fehlt in diesem Zusamenhang nur noch die Aussage:
Das kostet dem Arbeitgeber nichts weil das wird ja von der Steuer abgesetzt

Auch zwei Leute mit Halbwissen haben keine Ahnung

Greenwich

ehemaliges mitglied
23.05.2015, 23:58
Schon interessant, wie dazu die Meinung ist.
Mehraufwand trifft meine Aussage ganz genau. Wenn ich @home esse, rechne ich mal mit ca. 3€ für das Frühstück, 5€ für das Mittagessen und 5€ für das Abendessen.
Zum Frühstück esse ich eine Semmel, ein Ei und Marmelade sowie Honig. Dazu zwei Cappucino. Wenn ich unterwegs im Hotel esse, kostet mich das Frühstück zwischen 13€ und 26€!
Mittags esse ich Pasta oder Schnitzel oder Steak. Unterwegs zwischen 14€ und 26€. Dazu kommen noch ein Getränk 3,5€.
Abends esse ich Salat mit Pute. Unterwegs 12€ bis 14€, dazu kommen Getränke 2x3,5€.
Und jetzt kommt ihr!
Bei solchen Aussagen erkenn ich die Sesselpupser, die rein theoretisch ihren Mallorcaurlaub planen.
Gute Nacht!

Ach ja, zum Thema Arbeitgeber zahlt. Darum geht es nicht, ich rechne nicht mal die Pauschalen ab. Es geht ums Prinzip, dass der Staat eine Festlegung trifft, die dann für alle Zeiten gilt. Wo kann man drei Mahlzeiten für 14,60€ am Tag mit Getränken unterwegs bekommen? Selbst das Wasser kostet 2,50€ mindestens und das für 0,50l! Und man sollte mindestens 2Liter am Tag laut Bundesministerium trinken.

Edit:Muss mich korrigieren, ist ja Mehraufwand, also 27,60€ pro Tag - dennoch!

ehemaliges mitglied
24.05.2015, 00:52
...
Bei solchen Aussagen erkenn ich die Sesselpupser, die rein theoretisch ihren Mallorcaurlaub planen.
...

:winkewinke::winkewinke:

Bei solchen Aussagen erkennt man(n)...

--- ne ganze Menge! :gut:

rolimai
24.05.2015, 07:54
Schon interessant, wie dazu die Meinung ist.
Mehraufwand trifft meine Aussage ganz genau. Wenn ich @home esse, rechne ich mal mit ca. 3€ für das Frühstück, 5€ für das Mittagessen und 5€ für das Abendessen.
Zum Frühstück esse ich eine Semmel, ein Ei und Marmelade sowie Honig. Dazu zwei Cappucino. Wenn ich unterwegs im Hotel esse, kostet mich das Frühstück zwischen 13€ und 26€!
Mittags esse ich Pasta oder Schnitzel oder Steak. Unterwegs zwischen 14€ und 26€. Dazu kommen noch ein Getränk 3,5€.
Abends esse ich Salat mit Pute. Unterwegs 12€ bis 14€, dazu kommen Getränke 2x3,5€.
Und jetzt kommt ihr!
Bei solchen Aussagen erkenn ich die Sesselpupser, die rein theoretisch ihren Mallorcaurlaub planen.
Gute Nacht!

Ach ja, zum Thema Arbeitgeber zahlt. Darum geht es nicht, ich rechne nicht mal die Pauschalen ab. Es geht ums Prinzip, dass der Staat eine Festlegung trifft, die dann für alle Zeiten gilt. Wo kann man drei Mahlzeiten für 14,60€ am Tag mit Getränken unterwegs bekommen? Selbst das Wasser kostet 2,50€ mindestens und das für 0,50l! Und man sollte mindestens 2Liter am Tag laut Bundesministerium trinken.

Edit:Muss mich korrigieren, ist ja Mehraufwand, also 27,60€ pro Tag - dennoch!

Die Festlegungen gelten nicht für alle Zeiten. Ja, sie sind gegenwärtig knapp bemessen. Aber wenn sie, wie Du es dir vorstellst, großzügig nach oben gesetzt werden, werden quasi steuerfreie Nebeneinkommen geschaffen, und das ist rechtlich höchst fraglich und hat nichts mit "Sesselpupserei" zu tun.

Und weil es Dir "ums Prinzip" geht, ein bisschen Prinzipielles: Der "Staat" ist kein abstraktes Monster, sondern das sind wir, und die Steuern, die der eine nicht zahlt, zahlt immer ein anderer.

MacLeon
24.05.2015, 08:35
Das deutsche System ist vor allem eins: typisch deutsch. Da lässt man alle möglichen Faktoren und Überlegungen einfließen, die theoretisch richtig klingen mögen, in der Praxis aber bestenfalls unpraktisch sind. Wenn ich in einem normalen Hotel übernachte, kostet dort ein Frühstück meist mehr als 15 Euro. Mit 3 Euro Verpflegungskostenmehraufwand und Kosten von vielleicht 3 Euro für ein Frühstück zuhause kann ich dort vielleicht einen Kaffee trinken. Entweder muss ich also woanders frühstücken oder ich lege drauf.

In anderen Ländern ist es normal, dass der Arbeitgeber innerhalb gewisser, aber großzügigerer Limits Mahlzeiten auf Geschäftsreisen erstattet. Meine amerikanischen und französischen Kollegen schütteln immer den Kopf, wenn wir denen das deutsche System erläutern. "Crazy" und "stupid" sind da noch die sanftesten Ausdrücke. Und sie haben Recht.

Fluzzwupp
24.05.2015, 08:41
Ich bin in der Beratung tätig und reise ab und an. Ich kann das Frühstück gegen Kürzung der Tagespauschale abrechnen (-20%). Ohne diese Möglichkeit fänd ich die Pauschale auch knapp bemessen zumal die Preise grade für das Frühstück schon sehr hoch sind in Hotels und man quasi keine Variationsmöglichkeit hat.

Meine amerikanischen Kollegen zahlen was sie essen mit einer Firmenkreditkarte und fertig. Die haben es leicht ;)

ehemaliges mitglied
24.05.2015, 09:59
... werden quasi steuerfreie Nebeneinkommen geschaffen....

Hiermit klinke ich mich hier aus. Da fehlt mir jetzt jede Verhältnismäßigkeit - und Steuern zahle ich gerne, dafür lebe ich in einem super Land.

ehemaliges mitglied
24.05.2015, 12:13
Hiermit klinke ich mich hier aus.

Gute Idee :gut: