PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unternehmen weigert sich, Anfahrtskosten zu zahlen - Was tun?



Chris360
23.06.2015, 19:31
Moin,
folgendes Szenario: Ich wurde vor kurzem eingeladen zu einem Vorstellungsgespräch. Es geht um ein mehrmonatiges Praktikum im Bereich Research/Investments.

Für den Vorstellungstermin bin ich insgesamt 600km mit dem eigenen PKW gefahren. Im Vorfeld hat man nicht (!) ausgeschlossen, dass Fahrtkosten übernommen werden und auch sonst keine Einschränkung gemacht, z.B. dass nur Bahntickets 2. Klasse und nach Originalbeleg bezahlt werden.

Ich habe also im Endeffekt 6h Anfahrt+Rückfahrt auf mich genommen, eine volle Ladung Super verschossen und bekomme das jetzt nicht ersetzt. In Kombination mit den respektlosen Unternehmensvertretern (auf dem iPhone rumgetippt während ich gesprochen habe... und auch sonst waren die Herren schon gedanklich im Wochenende) geht mir das irgendwo nicht ins Gehirn. Suche ich nach diesem Problem im Internet, stoße ich auf §670 BGB, auf den ich mich in diesem Fall auch berufen würde. Da im Vorfeld eine Übernahme der Kosten nicht ausgeschlossen oder eingeschränkt wurde, müssen die jetzt eigentlich zahlen. Es ist nicht viel, aber für einen Studenten doch relevant (600km x EUR 0,30 = EUR 180).
Kann das jemand bestätigen?

Falls es relevant ist: Ich würde ein Offer des Unternehmens sowieso nicht annehmen...

Danke im Voraus,
Chris

steboe
23.06.2015, 19:36
Wie es in California ist weiss ich nicht...

hallolo
23.06.2015, 19:42
unabhängig ob dies in D oder in USA erlebt wurde, gibt es immer einen Unterschied zwischen Recht haben und Recht bekommen. Wenn Du mit ein bißchen Abstand auf die Sache schaust wirst Du selbst erkennen, daß Du dies als Lebenserfahrung abhaken solltest.

Wenn sich die Sache nicht mit der dortigen PA per Telefonat klären lässt … spar Dir den Aufwand.

Professionelle Unternehmen senden die Unterlagen der Reisekostenerstattung mit der Einladung zum Gespräch mit.

lachender
23.06.2015, 19:51
....und aufrichtige Unternehmen übernehmen sicherlich auf Nachfrage die normale Kostenaufstellung. Daher ist Deine Entscheidung nicht anzutreten, die richtige gewesen.

Chris360
23.06.2015, 20:02
@Stephan: Ist in Deutschland.
@Michael: Das Gespräch an sich war schon Lebenserfahrung genug... Ich wäre fast aufgestanden und gegangen.
@lachender: die 180 EUR sind ja die normalen Kosten. Ich fordere ja nichts unübliches, will einfach nur mein Benzin ersetzt bekommen... auch wenn das kleinlich klingt, aber als Student sind 180 EUR schon etwas.

skask
23.06.2015, 20:06
Wenn du da eh nicht hinwillst kannst du ja mal einen RA was schreiben lassen.

MattR
23.06.2015, 20:24
Wenn die Fahrtkostenübernahme vorab nicht ausgeschlossen wurde und Du vom Unternehmen explizit eingeladen wurdest kannst Du die Kosten gelten machen. Dazu zählen auch Verpflegungsmehraufwände wenn die üblichen Stunden überschritten werden.

Chris360
23.06.2015, 20:30
Danke sehr!
Ja, definitiv wurde nichts ausgeschlossen oder eingeschränkt und ja klar, eine explizite Einladung zu einem Interview hat stattgefunden.

lachender
23.06.2015, 20:31
an die habe ich vorhin auch noch gedacht. diese müssten jedoch um die "erfolgte" Verpflegung gekürzt werden (meine ich). Z.b. gab es ein mittagessen?

Chris360
23.06.2015, 20:37
Nein, gab keine Verpflegung :) aber das erwarte ich noch nichtmal, ich möchte einfach nur meine Fahrtkosten ersetzt bekommen und dann dieses Unternehmen meiden

lachender
23.06.2015, 20:42
ohne da ein Fass aufzumachen: schicken denen doch einfach und freundlich deine Kostenaufstellung inkl. Bankdaten, m.d.B. um Erstattung (gemäß § 670 BGB) bzw. übliche Kosten 0,30€/km. und fertig.

http://arbeitgeber.monster.de/hr/personal-tipps/personalmanagement/arbeitsrecht/regelungen-zur-kostenuebernahme-67090.aspx

Chris360
23.06.2015, 20:44
Genau so hab ich das gemacht, daraufhin kam ja die Antwort, dass man nicht zahlen wolle...

newharry
23.06.2015, 20:48
Ein tolles Forum - schon hab ich wieder was gelernt hier! Warum nämlich unsere Personalabteilung mich immer aufmerksam macht, nur ja schon vorab zu betonen, dass wir Fahrtkosten nicht ersetzen. :dr:

RBLU
23.06.2015, 20:52
Ich habe eine Einladung zur einem Berufungsvefahren zu einer Professur mit folgendem Wortlaut bekommen:

......Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die Fakultät Wirtschaftswissenschaften
der TU YYYYYYY grundsätzlich keine Reisekosten der Bewerberinnen und Bewerber erstatten
kann........

TheLupus
23.06.2015, 20:54
So kenne ich das nur.
Wusste bis heute nicht, dass die Übernahme von Fahrtkosten wohl üblich ist.

hallolo
23.06.2015, 20:59
ja, üblich ist das schon, bei uns z.B. auch …. aber ob das einklagbar ist? Ich würde da noch ein weiteres Mal nachhaken, schriftlich mit Verweis auf die Rechtslage.

Was war denn die Begründung der Ablehnung? Wenn es noch keine gab, dann würde ich die in diesem zweiten Schreiben mal einfordern.

Viel Erfolg

shocktrooper
23.06.2015, 21:09
Rechtslage ist eindeutig. Mahn die nochmal an (vergiss die Verpflegungskostenpauschale von 12 Euro bei mehr als 8 Stunden Abwesenheit nicht) und kündige an, nach Fristablauf die Forderung plus Zinsen ggf. einzuklagen.

Chris360
23.06.2015, 21:22
Danke für den Hinweis, genau so werd ich das auch machen, zusammen mit dem Link von "Lachender". :gut:

Hypophyse
23.06.2015, 21:25
Sachen gibt's …

Barnabas
23.06.2015, 21:25
Hmm...

Recht hin oder her...

Für mich muss ich sagen ich würde da gar nix einfordern! Wenn das Unternehmen es aktiv Anbietet immer gerne. Aber sonst ist das mein Investment in meine Zukunft. Ähnlich wie ein gepflegtes Aussehen, ordentliches Papier und Mappe bei der Bewerbung etc.

Würde nie auf die Idee kommen da proaktiv Geld einzufordern, denn zumindest am Anfang schienst du ja dieses Unternehmen interessant genug gefunden zu haben diese Strecke auf dich zu nehmen :ka:

Wie gesagt, juristisch magst du Recht haben (keine Ahnung, bin nur dummer BWL'ler), aber für mich ist das Erbsenzählen.

Manchmal investiert man Geld nunmal in Chancen die nicht fruchten...

Hack es ab, wenn du wirklich Smart bist wird die Firma, die dich will und bei der Du dich wohl fühlst, dir ein Vielfaches geben als dass es dich den Ärger lohnt da peanuts einzufordern. Auch wenn man als Student peanuts gut gebrauchen kann ;)

volvic
23.06.2015, 21:46
Klingt doof, aber ich nenn das mal Lebensrisiko. :D

eos
23.06.2015, 21:55
Ich finde das hätte man vorher klären sollen.

skask
23.06.2015, 21:57
Ist doch geklärt. Vorher ein nein -> nichts gibts.
Vorher nichts -> gibt was.

GPX8888
23.06.2015, 21:57
Forder die Kohle ein, sie steht Dir zu und ich persönlich finde es eine absolute Frechheit, einen Bewerber hunderte von Kilometer anreisen zu lassen und ihm dann während des Gespräches nicht einmal die volle Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Auf die 180 Euro würde ich an Deiner Stelle nicht verzichten. Ich kann Unternehmen nicht verstehen, die Bewerber hunderte von Kilometer quer durch die Republik jagen und sich dann noch blöd anstellen. Entweder man schließt bei der Einladung zum Gespräch die Übernahme der Reisekosten aus oder man kommt seinen Verpflichtungen einfach nach. Aber die A....l...-Variante, bei Bewerbern Kosten zu verursachen und nicht dafür einzustehen, finde ich eine absolut miese Nummer, insbesondere wenn ich weiß, dass ein Student nicht unbedingt in Geld schwimmt.

Datejust94
23.06.2015, 21:59
...

Im Normalfall würde ich dir zustimmen, aber wenn man so eine lange Reise auf sich nimmt und dann so respektlos behandelt wird ( während des Gesprächs mit dem Handy herumspielen ), dann würde ich auch versuchen dem Unternehmen eins rein zudrücken.

Coney
23.06.2015, 22:04
Einem potenziellen Arbeitgeber mit Klage drohen wegen 180 Euro Anfahrtskosten? Kommt auf die Branche an, aber billiger kann man seinen Namen nicht verbrennen.

Und wenn ich als Personaler sowas:


Ich würde ein Offer des Unternehmens sowieso nicht annehmen...

spüre, würde ich auch lieber auf meinem Smartphone tippen, als mir weiter meine Zeit stehlen zu lassen.

GPX8888
23.06.2015, 22:15
Einem potenziellen Arbeitgeber mit Klage drohen wegen 180 Euro Anfahrtskosten? Kommt auf die Branche an, aber billiger kann man seinen Namen nicht verbrennen.

Und wenn ich als Personaler sowas:



spüre, würde ich auch lieber auf meinem Smartphone tippen, als mir weiter meine Zeit stehlen zu lassen.

Ich hatte eher den Eindruck, dass das Verhalten der Unternehmensangehörigen mit ein Grund für das Nichtannehmen der Offer ist. Aber unabhängig davon sollte ich als Personaler schon genug Rückgrat haben und einem Bewerber zügig mitteilen, aus welchen Gründen er den Job nicht bekommen wird. Aber dann einfach mal das Smartphone auspacken nach dem Motto "Du Bewerber klaust mir nur meine Zeit" - das finde ich kein akzeptables Verhalten. Ich habe auch schon Bewerbungsgespräche nach 5 Minuten beendet, aber immer auf eine respektvolle Art und Weise - und ich sehe auch keinen Grund, mich Bewerbern gegenüber nicht respektvoll zu verhalten. Oder sind meine Ansichten da veraltet und die Smartphone-Nummer ist gerade "in"? :grb:

Der Hanseat
23.06.2015, 22:21
Gründe warum man einen Job nicht bekommt gibt in Zeiten des AGG wohl nur noch ein Gefahrensucher..... wer weiss was jemandem, der sich um sein Benzingeld gebracht fühlt sonst noch so einfällt.....

Fluzzwupp
23.06.2015, 22:26
Ich hatte eher den Eindruck, dass das Verhalten der Unternehmensangehörigen mit ein Grund für das Nichtannehmen der Offer ist. Aber unabhängig davon sollte ich als Personaler schon genug Rückgrat haben und einem Bewerber zügig mitteilen, aus welchen Gründen er den Job nicht bekommen wird. Aber dann einfach mal das Smartphone auspacken nach dem Motto "Du Bewerber klaust mir nur meine Zeit" - das finde ich kein akzeptables Verhalten. Ich habe auch schon Bewerbungsgespräche nach 5 Minuten beendet, aber immer auf eine respektvolle Art und Weise - und ich sehe auch keinen Grund, mich Bewerbern gegenüber nicht respektvoll zu verhalten. Oder sind meine Ansichten da veraltet und die Smartphone-Nummer ist gerade "in"? :grb:

100% agree.

MacLeon
23.06.2015, 22:33
Einfordern. Zumal die Dich eingeladen haben. Dem Unternehmen sollten seine Pflichten vor der Einladung bekannt gewesen sein.

siebensieben
23.06.2015, 22:43
Ich würde ein Offer des Unternehmens sowieso nicht annehmen...

Wenn man so knapp bei Kasse ist, warum fährt man dann überhaupt hin, wenn ich ein Offer (nehme mal an, das ist Neudeutsch für 'Angebot', klingt so natürlich viel besser) 'sowieso', also schon vorher so überlegt, nicht annehme?

Chris360
23.06.2015, 23:02
Das ist ja jetzt wohl nicht euer Ernst? Natürlich bin ich mit positiver Einstellung durch die halbe Republik gereist und wollte mich von meiner besten Seite zeigen. Erst folgte das respektlose Verhalten im Interview, dann diese Nummer dass Fahrtkosten nicht erstattet werden und dann meine Schlussfolgerung, dass ich JETZT ein mögliches Angebot sowieso ablehnen würde.. Ich dachte, das sei klar.

Coney
23.06.2015, 23:06
Sorry, war es mir nicht.

NicoH
23.06.2015, 23:06
Einfordern. Zumal die Dich eingeladen haben. Dem Unternehmen sollten seine Pflichten vor der Einladung bekannt gewesen sein.

Denke ich auch. Gesetze gelten auch für Arbeitgeber.

Chris360
23.06.2015, 23:10
Forder die Kohle ein, sie steht Dir zu und ich persönlich finde es eine absolute Frechheit, einen Bewerber hunderte von Kilometer anreisen zu lassen und ihm dann während des Gespräches nicht einmal die volle Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Auf die 180 Euro würde ich an Deiner Stelle nicht verzichten. Ich kann Unternehmen nicht verstehen, die Bewerber hunderte von Kilometer quer durch die Republik jagen und sich dann noch blöd anstellen. Entweder man schließt bei der Einladung zum Gespräch die Übernahme der Reisekosten aus oder man kommt seinen Verpflichtungen einfach nach. Aber die A....l...-Variante, bei Bewerbern Kosten zu verursachen und nicht dafür einzustehen, finde ich eine absolut miese Nummer, insbesondere wenn ich weiß, dass ein Student nicht unbedingt in Geld schwimmt.

Kann ich nur zustimmen, genau so fühle ich mich.



Im Normalfall würde ich dir zustimmen, aber wenn man so eine lange Reise auf sich nimmt und dann so respektlos behandelt wird ( während des Gesprächs mit dem Handy herumspielen ), dann würde ich auch versuchen dem Unternehmen eins rein zudrücken.

Hm "eins rein zudrücken" ist es halt nicht, ich möchte ja nur das was mir zusteht, und meinen Ruf ruinieren möchte ich auch nicht. Dass ich den Laden dennoch in Zukunft meiden werde, ist eh klar.

Chris360
23.06.2015, 23:11
Hack es ab, wenn du wirklich Smart bist wird die Firma, die dich will und bei der Du dich wohl fühlst, dir ein Vielfaches geben als dass es dich den Ärger lohnt da peanuts einzufordern. Auch wenn man als Student peanuts gut gebrauchen kann ;)

Würde dir normal zustimmen, aber nicht wenn man mich im Interview so respektlos behandelt und meine höfliche Nachfrage ob es eine Fahrtkostenerstattung gibt einfach abschmettert.

Mr. Joe
23.06.2015, 23:47
Einfordern! Wo gibt's denn sowas? Würde mir im Traum nicht einfallen, jemanden einzuladen und dann keine Reisekosten zu erstatten.

Klar, muss im Rahmen bleiben und angemessen sein. Aber 30ct. Oder fair als Alternative ein Bahnticket anbieten ist doch wohl kein Ding für ein Unternrhmen, das Bewerber bundesweit einlädt. Da verbrennt auch niemand seinen guten Namen, höchstens das Unternehmen.
Und der Wettbewerb freut sich. Just my 2ct.

ehemaliges mitglied
23.06.2015, 23:52
..Aber unabhängig davon sollte ich als Personaler schon genug Rückgrat haben und einem Bewerber zügig mitteilen, aus welchen Gründen er den Job nicht bekommen wird. Aber dann einfach mal das Smartphone auspacken nach dem Motto "Du Bewerber klaust mir nur meine Zeit" - das finde ich kein akzeptables Verhalten. Ich habe auch schon Bewerbungsgespräche nach 5 Minuten beendet, aber immer auf eine respektvolle Art und Weise - und ich sehe auch keinen Grund, mich Bewerbern gegenüber nicht respektvoll zu verhalten. Oder sind meine Ansichten da veraltet und die Smartphone-Nummer ist gerade "in"? :grb:

Mhm - dazu habe ich folgende Gedanken:
1. Wie Thorben schon schrieb: Im AGG Zeitalter begibt man sich mit einer Begründung ganz schnell auf sehr dünnes Eis.
2. Warum das Smartphone ausgepackt wurde, weiß hier keiner - halte ich auch nicht für respektvoll - kann es aber sehr wohl Gründe für geben.
3. Bewerbungsgespräche nach 5 Minuten beenden halte ich auch nicht für respektivoll - der Bewerber hat eine (oft längere) Anfahrt hinter sich und verdient daher auch über den zeitlichen Ansatz Respekt und die Chance sich zu präsentieren (auch wenn es - zugegebenermassen - schwerfällt).

Ansonsten sehe ich es exakt so wie Barnabas (Markus) :dr:

hallolo
24.06.2015, 00:01
Hmm...

Recht hin oder her...

Für mich muss ich sagen ich würde da gar nix einfordern! Wenn das Unternehmen es aktiv Anbietet immer gerne. Aber sonst ist das mein Investment in meine Zukunft. Ähnlich wie ein gepflegtes Aussehen, ordentliches Papier und Mappe bei der Bewerbung etc.

Würde nie auf die Idee kommen da proaktiv Geld einzufordern, denn zumindest am Anfang schienst du ja dieses Unternehmen interessant genug gefunden zu haben diese Strecke auf dich zu nehmen :ka:

Wie gesagt, juristisch magst du Recht haben (keine Ahnung, bin nur dummer BWL'ler), aber für mich ist das Erbsenzählen.

Manchmal investiert man Geld nunmal in Chancen die nicht fruchten...

Hack es ab, wenn du wirklich Smart bist wird die Firma, die dich will und bei der Du dich wohl fühlst, dir ein Vielfaches geben als dass es dich den Ärger lohnt da peanuts einzufordern. Auch wenn man als Student peanuts gut gebrauchen kann ;)

so ähnlich wollte ich es ja auch vermitteln, klar und höflich formuliert beim Unternehmen nachfragen und ggf. auch 1x nachhaken finde ich absolut legitim, der Rest ist Lebenserfahrung oder wie Du es nennst investment.

Anders gefragt: Wenn der Gespräch positiv verlaufen wäre und Du nun dort anfangen würdest … wäre Dein Plan dann auch noch das Geld einzufordern? Das meine ich mit Recht haben vs. Recht bekommen oder ggf. einfordern.

Wie immer: Meine Meinung, kein Anspruch auf Übernahme derselben

edelweiss
24.06.2015, 00:13
Einem potenziellen Arbeitgeber mit Klage drohen wegen 180 Euro Anfahrtskosten? Kommt auf die Branche an, aber billiger kann man seinen Namen nicht verbrennen.

Wie Coney schon geschrieben hat, darüber würde ich mal nachdenken.

Mit einem normalen "Studentenauto" hat man allerdings nicht mal ansatzweise 180 Euro an Treibstoff verbraucht (oder sein Fahrzeug abgenutzt). Ich schätze einfach mal so irgendwas um die siebzig Euro Sprit.

Da nur du selbst weißt wie es wirklich gelaufen ist, empfehle ich folgendes:

Schreibe einen Brief an den Vorgesetzten der besagten Herrenrunde, wenn dir dieser nicht bekannt ist, dann einfach im Impressum direkt an den "Kopf der Bande". Dieser wird deinen Brief nicht selbst lesen, schätzungsweise aber das Vorzimmer oder ein Assi vom Ihm. Je nach dem wie groß der Laden ist in dem du dich vorgestellt hast.

In diesem Brief schreibst du höflich und sachlich, was an diesem dem Tag passiert ist und das du dieses Verhalten als respektlos und nicht in Ordnung empfunden hast. Am Schlußteil fragst du, an wenn du dich konkret wenden kannst, bezüglich der Anfahrtskosten.

Du wirst eine positive Antwort bekommen, wenn es so war wie du es beschrieben hast und die Jungs in der Herrenrunde eine verpaßt, aber gewaltig.

Wenn du allerdings gefragt wurdest wie war Ihre Reise und und die Antwort sinngemäß "sportlich 600km in 5 Stunden" und genau dann alle auf das Handy geschaut haben, dann schreibe keinen Brief und mach einfach gar nichts.

Nixus77
24.06.2015, 00:24
Was ist denn ein normales Studentenauto:grb:
Wenn ich mich richtig erinnere ist das Auto geleast, da könnten 30ct/ km schon hinkommen, aber darauf kommt es nicht an.

edelweiss
24.06.2015, 00:34
Was ist denn ein normales Studentenauto:grb:
Wenn ich mich richtig erinnere ist das Auto geleast, da könnten 30ct/ km schon hinkommen, aber darauf kommt es nicht an.

Er hat geschrieben:


Für den Vorstellungstermin bin ich insgesamt 600km mit dem eigenen PKW gefahren.

Eigener PKW ist für mich bei einem Studenten irgendwas kleines gebrauchtes und der Brief liegt Zuhause unter dem Kopfkissen und nicht sonstwo.

Nixus77
24.06.2015, 00:53
Da kennst du aber die heutigen Studenten schlecht:D
Ein kleines Auto zu leasen lohnt sich dank pauschaler Versicherungsbeiträge der Banken schon.

PD911
24.06.2015, 00:55
Als Student hat man nichts zu verschenken, also ganz klar die 30 Cent geltend machen. Muss eigentlich auch jedem Unternehmen klar sein, dass die Einladung zum Vorstellungsgespräch bedeutet, dass man die Fahrtkosten zahlen muss oder einen Ausschluss vereinbaren muss. man braucht ja auch jemanden der 600 km weg wohnt nicht einzuladen wenn man das nicht zahlen will oder macht ein telefonisches Vor-Interview.

Da eine schriftliche Ablehnung der Fahrtkostenerstattung vorliegt müsste man direkt zum Anwalt gehen können, der dann gleich noch seine eigenen Kosten geltend machen wird, oder? Was sagen die Anwälte im Forum?

Chris360
24.06.2015, 00:58
Anders gefragt: Wenn der Gespräch positiv verlaufen wäre und Du nun dort anfangen würdest … wäre Dein Plan dann auch noch das Geld einzufordern? Das meine ich mit Recht haben vs. Recht bekommen oder ggf. einfordern.



Ja, ich hätte dennoch nach einer Erstattung der Fahrtkosten gefragt. Möglicherweise frage ich jetzt aber einmal mehr nach ;)

Um das auch nochmal klarzustellen: Ich will mich nicht bereichern, ich habe mit 30 Cent pro Km gerechnet weil ich das so kenne und bisher nirgendwo negativ angeeckt bin. Ich finde, 180 EUR für 600km und insgesamt 8h Aufwand (Anfahrt+Gespräch) ist nicht maßlos =(

Chris360
24.06.2015, 01:05
Als Student hat man nichts zu verschenken, also ganz klar die 30 Cent geltend machen. Muss eigentlich auch jedem Unternehmen klar sein, dass die Einladung zum Vorstellungsgespräch bedeutet, dass man die Fahrtkosten zahlen muss oder einen Ausschluss vereinbaren muss. man braucht ja auch jemanden der 600 km weg wohnt nicht einzuladen wenn man das nicht zahlen will oder macht ein telefonisches Vor-Interview.

Da eine schriftliche Ablehnung der Fahrtkostenerstattung vorliegt müsste man direkt zum Anwalt gehen können, der dann gleich noch seine eigenen Kosten geltend machen wird, oder? Was sagen die Anwälte im Forum?

Stimme Dir zu, hätte auch mit Telefoninterview zuerst gerechnet, ist auch nicht unüblich. Die Frage mit dem Anwalt ist interessant.

edelweiss
24.06.2015, 01:33
Es wurde folgende Frage gestellt:

Wenn das Gespräch positiv verlaufen wäre und Du nun dort anfangen würdest … wäre Dein Plan dann auch noch das Geld einzufordern?


Ja, ich hätte dennoch nach einer Erstattung der Fahrtkosten gefragt. Möglicherweise frage ich jetzt aber einmal mehr nach ;)
Deine Antwort sagt eine ganze Mengen über einen Menschen aus, aber es ist dein gutes Recht.
Ich würde dir empfehlen einen Gang runter zu schalten.

Diese Aussage hat mich dazu bewogen den Vorstellungsthread zu lesen.
http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/112554-Einer-der-j%C3%BCngeren-R-L-X-User-stellt-sich-vor?p=3081646&viewfull=1#post3081646

Ich glaube du hattest den falschen Wecker am Handgelenk, während der Vorstellungsrunde als Praktikant. :grb:

Eventuell wäre es sinnvoll, ein paar Wecker zu verkaufen, den Wagen eine Nummer kleiner und etwas langsamer zu fahren, dann sind einem 180 Euro wirklich schei(xx) egal :dr:

Ich weiß meine Worte sind oft schmerzhaft in meiner Umwelt, aber dafür ehrlich! :winkewinke:

Nixus77
24.06.2015, 01:38
:rolleyes:
Wieso ist es falsch sein Recht einzufordern?
180€ sind 180€, dafür kann man auch mal schön Abendessen.
Ohne seine finanzielle Situation zu kennen finde ich den Tipp mit dem Wecker und Auto verkaufen einfach nur daneben.

edelweiss
24.06.2015, 02:00
Es ist nicht falsch, aber ich ich finde es paßt nicht.
Für mich sind 180,- Euro eine ganze Menge Geld und für diese Summe gehe ich im Normalfall mehrfach lecker essen, ohne die finanzielle Situationen von andern Leuten zu kennen.
Ich finde den Tip nicht daneben! -meine Erfahrung ist, das man mit Bescheidenheit weniger Probleme hat. -meine Meinung!

Noch ein Tip, beim Anwalt auf keinen Fall einen großen Wecker tragen, weil der Anwalt macht die Preise für die Briefe ;)

Chris360
24.06.2015, 02:04
Ich finde den Tip nicht daneben! -meine Erfahrung ist, das man mit Bescheidenheit weniger Probleme hat. -meine Meinung!



Eigentlich wollte ich gar nicht drauf eingehen... Du implizierst, dass mein Auftreten unbescheiden gewesen sein soll. Wie kommst Du zur der Annahme? Weder strecke ich den Gesprächspartners meine Uhr entgegen, noch liegt mein Autoschlüssel beim Gespräch auf dem Tisch. Verstehe dich leider nicht.

edelweiss
24.06.2015, 02:16
Eigentlich wollte ich gar nicht drauf eingehen... Du implizierst, dass mein Auftreten unbescheiden gewesen sein soll. Wie kommst Du zur der Annahme? Weder strecke ich den Gesprächspartners meine Uhr entgegen, noch liegt mein Autoschlüssel beim Gespräch auf dem Tisch. Verstehe dich leider nicht.

Ja es wirkt für mich unbescheiden, das ist richtig.

Falls du an diesem besagten Tag deine nicht bescheide Uhr getragen haben solltest, ist die Reaktion von den Herren jetzt für mich nachvollziehbar.

Aber wir haben etwas gemeinsam, ich verstehe dich nicht und du verstehst mich nicht und wir beide würden uns wahrscheinlich auch nicht verstehen. Aber das ist gar nicht schlimm, weil jeder anders als der andere ist.

Wünsche dir viel Erfolg und ich werde, weithin humorvoll mitlesen. -und bin an dieser Stelle raus

ehemaliges mitglied
24.06.2015, 07:32
Namenloser "edelweiss",

hast Du Dich hier eigentlich nur angemeldet, um zu provozieren?
Gerade mal 60 Beiträge und dafür haust Du ganz schön was raus :ka:

Insoman
24.06.2015, 07:41
Gesetz ist Gesetz - ich würde die 180 Euro auch einfordern.

Und ich kann im BGB beim besten Willen keine Vorschrift erkennen, wo Rolexträger geringere Ansprüche haben

siead4
24.06.2015, 07:44
Jetzt weiß ich wieder warum ich keine Angestellten will....

Insoman
24.06.2015, 08:47
Warum Adrian? ein einfacher Ausschluss im Einladungsschreiben hätte genügt.

siead4
24.06.2015, 08:52
Schon Stefan, aber man kann doch einfach alles übertreiben...

Insoman
24.06.2015, 08:56
Fair geht vor- wenn von vornherein ein Ausschluss drinnen ist, kann sich der Bewerber noch einmal überlegen, ob ihm dieser Aufwand die Sache wert ist. So aber könnte der Bewerber davon ausgehen zumindest bei den Aufwendungen nicht draufzuzahlen. die jetzige Verweigerungshaltung des Arbeitgebers finde ich nicht ok. Und bei 180 Euro kann man schon mal beharrlich sein.

markus247
24.06.2015, 09:04
Noch ein Tip, beim Anwalt auf keinen Fall einen großen Wecker tragen, weil der Anwalt macht die Preise für die Briefe ;)

Gibt es hier eigentlich einen Dieter-Nuhr-Button ?

GPX8888
24.06.2015, 09:07
Mhm - dazu habe ich folgende Gedanken:
1. Wie Thorben schon schrieb: Im AGG Zeitalter begibt man sich mit einer Begründung ganz schnell auf sehr dünnes Eis.
2. Warum das Smartphone ausgepackt wurde, weiß hier keiner - halte ich auch nicht für respektvoll - kann es aber sehr wohl Gründe für geben.
3. Bewerbungsgespräche nach 5 Minuten beenden halte ich auch nicht für respektivoll - der Bewerber hat eine (oft längere) Anfahrt hinter sich und verdient daher auch über den zeitlichen Ansatz Respekt und die Chance sich zu präsentieren (auch wenn es - zugegebenermassen - schwerfällt).

Ansonsten sehe ich es exakt so wie Barnabas (Markus) :dr:

Zu 1: AGG hin oder her, wenn es nicht passt, dann kann man darüber reden, finde ich persönlich besser, als hier sinnlos um den heißen Brei zu reden und einem Bewerber Hoffnungen zu machen, obwohl er für eine Stelle nicht geeignet ist.
Zu 2: Mit fällt absolut kein Grund ein, warum ich während eines Bewerbungsgespräches am Smartphone rumspielen sollte. Die 30 bis 60 Minuten wird ein erwachsener Mensch auch mal ohne Smartphone auskommen können.
Zu 3: Kommt wohl immer darauf an. In diesem Fall war der Lebenslauf "stark geschönt" und der Bewerber hat, bis auf die deutsche Sprache, keine einzige Voraussetzung des Stellenangebotes erfüllt. Da macht es dann absolut keinen Sinn, ein solches Gespräch unnötig in die Länge zu ziehen.

GPX8888
24.06.2015, 09:10
Gibt es hier eigentlich einen Dieter-Nuhr-Button ?

+1

Cosmic
24.06.2015, 09:11
Ohne zur konkreten Bewerbungs/Gesprächssituation was zu sagen:
Es scheint ja kein kleiner Handwerksbetrieb mit 3 Gesellen gewesen zu sein. Daher würde ich vermuten, dass denen die entsprechenden Regelungen bekannt sind und würde das Geld an Deiner Stelle einfordern; letztmalig ohne Anwalt, aber mit Ankündigung, bei Nichtzahlung usw. usf...

Doch noch ein Wort zur Bewerbungssituation:
Es könnte ja doch irgendetwas grundsätzliches schief gelaufen sein (was Dir in diesem Moment möglicherweise gar nicht gewahr geworden ist), wenn ich mir Deine Schilderung der Gesprächssituation im Zusammenhang mit der Weigerung der Zahlung der Kosten ansehe. Das meine ich ausdrücklich nicht vorwurfsvoll. So was passiert einfach manchmal in der Dynamik eines solchen Gesprächs. Besonders souverän haben Deine Gegenüber dann zwar nicht agiert (absolute Zustimmung zu Michael im Post #59), aber es könnte die Situation und das jetzige Verhalten (Zahlungsverweigerung) erklären.

ehemaliges mitglied
24.06.2015, 09:17
+1
+1

ehemaliges mitglied
24.06.2015, 10:02
Zu 1: AGG hin oder her, wenn es nicht passt, dann kann man darüber reden, finde ich persönlich besser, als hier sinnlos um den heißen Brei zu reden und einem Bewerber Hoffnungen zu machen, obwohl er für eine Stelle nicht geeignet ist.
Zu 2: Mit fällt absolut kein Grund ein, warum ich während eines Bewerbungsgespräches am Smartphone rumspielen sollte. Die 30 bis 60 Minuten wird ein erwachsener Mensch auch mal ohne Smartphone auskommen können.
Zu 3: Kommt wohl immer darauf an. In diesem Fall war der Lebenslauf "stark geschönt" und der Bewerber hat, bis auf die deutsche Sprache, keine einzige Voraussetzung des Stellenangebotes erfüllt. Da macht es dann absolut keinen Sinn, ein solches Gespräch unnötig in die Länge zu ziehen.

Nicht das das hier zum Dialog ausatet - deshalb nur kurz:
Zu1: Es gibt Bewerber, die bewußt nach AGG Themen suchen um UN zu verklagen - grundsätzlich gebe ich dir aber uneingeschränkt recht :dr:
Zu2: Niederkunft der Ehefrau - OP eines engen Verwandten - Vorstand/GF erwartet Info/Teilnahme an einer Sitzung......
Zu3: Auch hier bin ich bei dir - es gibt aber auch Situationen (bei ja auch ganz überwiegend ehrlichen Bewerbern) wo du meinen Ansatz sicher nachvollziehen kannst :dr:

paddy
24.06.2015, 10:23
... Zu2: Niederkunft der Ehefrau - OP eines engen Verwandten - Vorstand/GF erwartet Info/Teilnahme an einer Sitzung ...
In allen Fällen kann das Teil auf dem Tisch liegen, ohne dass man ständig daran herumspielt. Es gibt ja Licht und Laut wenn irgendwer, auf welche Weise auch immer (Anruf, Textnachricht, Mail, etc.), versucht einen zu erreichen. Im Übrigen kann man sowas vor Gesprächsbeginn ankündigen, dann hat in der Regel auch jeder Verständnis.

Beispiel, ein Freund von mir, werdender Vater mit Frau im Krankenhaus. Er, Anwalt vor der Gerichtsverhandlung, vorher kurz angekündigt was Sache ist, da hatte niemand auch nur den Ansatz eines Problems, noch nicht mal der Gegner.

Manchmal kann man sich nur wundern.

ehemaliges mitglied
24.06.2015, 10:35
Gebe ich dir uneingeschränkt recht - so würde ich es auch machen.

Wir kennen aber nur eine Seite der Medaille - von daher grundsätzlich schwer den genauen Ablauf nachzuvollziehen.

ferryporsche356
24.06.2015, 10:53
Gründe warum man einen Job nicht bekommt gibt in Zeiten des AGG wohl nur noch ein Gefahrensucher..... wer weiss was jemandem, der sich um sein Benzingeld gebracht fühlt sonst noch so einfällt.....

:rofl:


Was für ein bescheuertes Gesetzt. :rofl: Armselig dass auch Fahrtkosten für einen Bewerbungsgespräch gesetzlich geklärt werden müssen. Da wäre ich nie im Leben drauf gekommen.


Lieber Threadstrarter, mach was Du willst. Sofern Du Dir nicht blöd dabei vorkommst ist ja alles gut und Du kannst die Kohle einklagen. :dr: Das Gesetz scheint auf Deiner Seite zu sein...

ferryporsche356
24.06.2015, 10:54
.

NOmBre
24.06.2015, 11:02
Bei Geld hört die Freundschaft auf - und hier im Forum gehen die Meinungen auseinander. Habe ich auch schon oft erlebt!
Daher sind Geldfragen hier total für´n Popo.

Für manche sind halt 180 Euro nix, für andere ein ganzer Arbeitstag.

Aber ich würde auf meine entstandenen Fahrtkosten auch bestehen.

Und ob er jetzt eine "Studentenschüssel" fährt oder einen R8 ist hier überhaupt nicht die Frage.

DieterD
24.06.2015, 11:28
Lieber Chris360, versuch es einmal so zu betrachten:

Das Unternehmen ist nicht auf Dich zugekommen, sondern Du hast Dich bewusst für ein Bewerbung dort entschieden, obwohl dir die Entfernung usw. bekannt war. Du hast also die damit verbundenen "Unkosten", mit der Aussicht auf einen Arbeitsplatz billigend in Kauf genommen. Jede Bewerbungsmappe kostet Geld, welches Du i.d.R. nicht erstattet bekommst.

Jetzt mal ehrlich, war es nicht so, dass Du dich über das Verhalten deines Gegenübers (berichtigterweise) so sehr geärgert hast, dass Du im Nachhinein dachtest: "Wenn man mich schon derartig abfertigt, sollen die wenigsten meine Kosten tragen!" Das kann man verstehen, ich aber würde es als Lebenserfahrung abspeichern. Motto: Das passiert mir nie wieder!
Abgesehen vom Geld, nächstes Mal in ähnlicher Situation stehst Du einfach mit den Worten auf: "Ich glaube es ist sinnlos, das Gespräch noch weiter zu führen. Ich bedanke mich trotzdem für die Einladung." Genau so habe ich einmal ein Bewerbungsgespräch beendet und glaube mir, Du fühlst Dich danach nicht wie ein Verlierer, im Gegenteil :D

In diesem Sinne, wünsche viel Erfolg bei Deiner weiteren Suche und möglichst schnell einen attraktiven Arbeitsplatz :gut:

OrangeHand
24.06.2015, 11:58
Schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Betrachtungsweisen hier sind. Obwohl, so erstaunlich auch wieder nicht.



... Das Unternehmen ist nicht auf Dich zugekommen, sondern Du hast Dich bewusst für ein Bewerbung dort entschieden, obwohl dir die Entfernung usw. bekannt war...
Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? :D
Kann es sein, dass es eine Stellenausschreibung des Unternehmens gegeben hat?

Ein Unternehmen, welches gute, geeignete Mitarbeiter sucht, sollte in diese Suche ebenso selbstverständlich inverstieren, wie gewisse Investitionen an Zeit und Geld von Seiten der Kandidaten erwartet werden. Aber egal, ob ein Unternehmen Anreisekosten zahlen möchte oder nicht, wichtig ist, dass es darüber im Vorfeld klar Auskunft gibt.

Jet
24.06.2015, 12:09
.

1234marc
24.06.2015, 12:24
Wenn ich sehe was meine Kinder in ihre (Studenten-) Praktika an Zeit und Geld investieren sind die oben angesetzten €180,00 nun wirklich Peanuts.
Aber hey, du bist anscheinend im Recht mit deiner Forderung (hätte ich nicht gedacht) also hol das schwere Gerät raus und leg los.

cardealer
24.06.2015, 12:35
Noch ein Tip, beim Anwalt auf keinen Fall einen großen Wecker tragen, weil der Anwalt macht die Preise für die Briefe ;)

Stimmt so wie Public Enemy um den Hals sieht so 80er aus:bgdev:

sorry für OT

DieterD
24.06.2015, 12:39
...Kann es sein, dass es eine Stellenausschreibung des Unternehmens gegeben hat?....

Hat es bestimmt gegeben, macht aber keinen Unterschied weil die Bewerbung und damit verbundene evtl. Vorstellung, die alleinige Entscheidung des TS war. Aber wie Du schon sagst, wichtig ist im Vorfeld die klare Information des Unternehmens über etwaige Kostenerstattung.

Dom
24.06.2015, 13:10
Gesetz/Recht hin oder her, mir wäre das meine Souveränität wert, mich mit denen nicht mehr rumzuärgern zu müssen und ggf. dort noch wie ein Bittsteller zu wirken. Da würde ich die Zeit und Energie lieber in neue Perspektiven investieren :dr:

ehemaliges mitglied
24.06.2015, 13:55
Na, deshalb fragt Chris ja bei den RLXlern nach, statt einfach zu handeln.

Hätte es das Forum mal vor 20 Jahren schon gegeben... :dr:

RobertRuark
24.06.2015, 14:02
Wenn ich mich zurückerinnere an meine Bewerbungsphase war es tatsächlich so daß ich die Anreise ersetzt bekommen habe. Das war aber im Vorfeld auch klar. Ansonsten hätte ich mir damals die verschiedenen Besuche gar nicht leisten können. insofern finde ich die hier geäußerte Kritik etwas zu kurz gesprungen, ich habe Verständnis für den Anspruch. Gleichwohl würde ich das als Erfahrung abhaken, hier groß mit Anwalt rumzumachen finde ich verschwendete Energie und auch bei 180 E nicht angemessen. Beim nächsten Mal halt vorab klären.

Frank

Artur
24.06.2015, 14:16
Aber wir haben etwas gemeinsam, ich verstehe dich nicht und du verstehst mich nicht und wir beide würden uns wahrscheinlich auch nicht verstehen. Aber das ist gar nicht schlimm, weil jeder anders als der andere ist.

Ja, nee - is klar... und das um 2:16 :troll:

TMG
24.06.2015, 15:05
Meine Meinung:

Wenn der AG (resp. der zukünftige Nicht AG) die Übernahme der Reisekosten nicht ausschliesst, und diesen Ausschluss auch nicht explizit erwähnt, sollte er auch leisten. Das Thema ist gesetzlich geregelt und wie Nico schon schrieb: Solche gelten auch für AG.

Und von all den Edelmännern da draussen, die wegen Ihrer Souveränität und weltmännischen Art schon im zarten Alter von 20 einfach so 180€ in den Wind geworfen haben, solltest Du -lieber TS- Dich jetzt nicht verunsichern lassen.

180€ ist ein Betrag, welchen ich -grade als Berufseinsteiger- nicht liegenlassen würde.

Karl Napp
24.06.2015, 15:12
Einem potenziellen Arbeitgeber mit Klage drohen wegen 180 Euro Anfahrtskosten? Kommt auf die Branche an, aber billiger kann man seinen Namen nicht verbrennen.

Und wenn ich als Personaler sowas:

spüre, würde ich auch lieber auf meinem Smartphone tippen, als mir weiter meine Zeit stehlen zu lassen.

Na dann kann man den TS nur bitten, hier doch mal den Namen des Arbeitgebers zu posten, wobei von Arbeitgeber ja angesichts eines Praktikums nicht die Rede sein kann. Immerhin sind unbezahlte Praktika heute nicht mehr möglich.

Artur
24.06.2015, 15:15
Ich denke dass ist:

erstens - nicht nötig und wünschenswert
zweitens - hat dieser Thread seinen Zenith erreicht... =)

Ich denke das sehen einige hier ähnlich! :dr:

eos
24.06.2015, 15:49
Na dann kann man den TS nur bitten, hier doch mal den Namen des Arbeitgebers zu posten, ...

Warum? So etwas bringt Forenbetreiber u.U. in Bedrängnis, insofern dürfte es cleverer sein darauf zu verzichten. Wenn es Dich interessiert, schick' dem TS doch eine PN.

steboe
24.06.2015, 16:01
Ach...imho gibts ja schon Bewertungsportale für( gegen?) Arbeitgeber/ Firmen..möge der TS dort seine Meinung kundtun;)

jk737
24.06.2015, 21:19
Gerade erst den Thread entdeckt. Sachen gibts 8o wäre nie auf die Idee gekommen, dass man die Kosten für die Anfahrt zu einem Bewerbungsgespräch ersetzt bekommt.... :ka: und dann wegen sowas mit Anwalt rumtun... :grb: für mich recht absurde Diskussion, aber wenn das in DE durchgeht... Sicher gut für den Arbeitsmarkt und zukünftige Bewerber...

Ingo.L
24.06.2015, 21:33
Och, Jürgen, was ist schon absurd? Manch einer findet es auch absurd, dass es Arbeitgeber gibt, die versuchen eigene Regeln zu machen, weil sie meinen, dass Gesetze für sie nicht gelten. Aber davon lebt ihr Anwälte doch nicht schlecht, oder :D

MacLeon
24.06.2015, 21:36
Von solchen Fällen lebt kein Anwalt gut.

Ingo.L
24.06.2015, 21:38
Ja, jetzt nicht von dem einen 180.- Fall, schon klar. Ich meinte auch eher im Allgemeinen :dr:

mws
24.06.2015, 21:38
Was hätte der TS mit seinen Reisekosten gemacht, wenn das Gespräch für alle Beteiligten positiv verlaufen wäre... :grb:

Ingo.L
24.06.2015, 21:41
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär :D Was hätte der Bewerber gemacht, wenn der Personalchef eine nymphomane Blondine gewesen wäre. Wir werden es nie erfahren :ka:

jk737
24.06.2015, 22:23
Ja, jetzt nicht von dem einen 180.- Fall, schon klar. Ich meinte auch eher im Allgemeinen :dr:

Das stimmt schon :D

Ich war halt als Student froh, wenn ich ein Vorstellungsgespräch bekommen habe und wäre gar nicht auf so ein Idee gekommen. Das hab ich gemeint....

Ingo.L
24.06.2015, 22:33
Wenn ich als Freiberufler für jedes Gespräch Geld bekommen hätte, wär ich auch froh gewesen. Da hab ich mich auch so manches Mal aufgeregt, wenn mich jemand durch die halbe Republik kutschieren ließ. Aber im Arbeitgeber/Arbeitnehmerverhältnis gibt es in D halt eindeutige Regelungen

Hypophyse
24.06.2015, 22:41
absurde Diskussion, aber wenn das in DE durchgeht...

https://www.wko.at/Content.Node/Service/Arbeitsrecht-und-Sozialrecht/Arbeitsrecht/Dienstverhaeltnis/Beginn/Vorstellungskosten.html ;)

ehemaliges mitglied
24.06.2015, 22:47
Ich verstehe das ganze Theater hier nicht. Die Firma soll zahlen und gut. Die rechtliche Lage ist eindeutig. Und künftig sollte man dort halt die Bewerbungsunterlagen im Vorfeld besser prüfen. Dann merkt man evtl. schon vorher, dass ein Kandidat - aus welchen Gründen auch immer - nicht geeignet ist und nicht erst zwei Minuten nach Beginn des Vorstellungsgesprächs. Übrigens halte ich die Firma und nicht den Bewerber für kleinlich, wenn es um einen Streit um 180,- Euro geht.

Pappie
25.06.2015, 07:09
Genau so!

paddy
25.06.2015, 09:01
Genau. Oder man gibt halt gleich die Info raus, dass Fahrtkosten generell nicht übernommen werden.

cheech
25.06.2015, 09:09
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär :D Was hätte der Bewerber gemacht, wenn der Personalchef eine nymphomane Blondine gewesen wäre. Wir werden es nie erfahren :ka:

Habe jetzt nicht alles durchgelesen, wo kann man sich bei einer nymphomanen Blondine bewerben? :D ;)

The Banker
25.06.2015, 09:16
Wenn das Gespräch seitens des AG so desinteressiert wie geschildert gelaufen ist würde ich mir die Kohle schon aus Prinzip holen :ka:.

Chris360
25.06.2015, 11:45
Ein Statusupdate:

Vorweg: Ich würde hier niemals den Namen des Unternehmens veröffentlichen, weil es nichts zur Sache tut und ich das Forum nicht gefährde. Ich danke euch allen für den Input und die Gedankenansätze.

Ich bin mir bewusst, dass mein Vorgehen kleinlich/nach Erbsenzählen aussehen kann. Aber so ein bisschen ist es schon so wie Thilo das gesagt hat, der Gesprächsverlauf hat mein Handeln sicherlich negativ determiniert/beeinflusst. Im Übrigen ist es so, dass ich alle Anforderungen an die Stelle erfülle und daher per se sehr geeignet bin - sonst hätte es auch niemals eine Einladung gegeben. Wäre das Gespräch sehr positiv verlaufen und hätte es eine positive Chemie mit den Gesprächsteilnehmern gegeben, hätte ich sicherlich nicht so sehr auf mein Recht beharrt.

Ich hatte jetzt zweimal freundlich nachgefragt (natürlich habe ich nicht mit einem Anwalt gedroht) und jeweils keine Antwort von der PA erhalten. Heute morgen habe ich dann gesehen, dass das Geld auf meinem Konto eingegangen ist. Daher hat sich die Sache für mich erledigt. :) Auch wenn ich es etwas komisch finde, dass man nicht auf meine Mails reagiert. Die Reaktion bzw. Nicht-Reaktion sagt mir aber genug ;)

cheech
25.06.2015, 11:51
Immerhin, freu mich, dass du zumindest das Geld bekommen hast. :gut:, Thema abhaken, weitermachen, das Leben ist zu kurz sich noch länger darüber zu ärgern. Viel Erfolg beim nächsten Mal.

kAot
25.06.2015, 12:19
Was hätte der TS mit seinen Reisekosten gemacht, wenn das Gespräch für alle Beteiligten positiv verlaufen wäre... :grb:


Ja, ich hätte dennoch nach einer Erstattung der Fahrtkosten gefragt. Möglicherweise frage ich jetzt aber einmal mehr nach ;)

Um das auch nochmal klarzustellen: Ich will mich nicht bereichern, ich habe mit 30 Cent pro Km gerechnet weil ich das so kenne und bisher nirgendwo negativ angeeckt bin. Ich finde, 180 EUR für 600km und insgesamt 8h Aufwand (Anfahrt+Gespräch) ist nicht maßlos =(

wer lesen kann, ist klar im Vorteil :bgdev:

KINI
25.06.2015, 12:36
Thema abhaken, weitermachen, das Leben ist zu kurz sich noch länger darüber zu ärgern. Viel Erfolg beim nächsten Mal.

Wird sich das Unternehmen auch gedacht haben....

Chris360
25.06.2015, 12:39
Ist gut jetzt

Morgan911
26.06.2015, 00:02
Ich kann das Unternehmen nur beglückwünschen den TS nicht angestellt zu haben.

MacLeon
26.06.2015, 06:07
Ich finde eure Anfeindungen unangemessen. Der Threadstarter hat Recht und er hat es eingefordert. Daran ist nichts verwerflich. Wenn, dann hat das Unternehmen Fehler gemacht. In Blitzerthreads wäre der passende Kommentar an den AG: Zahlen, drüber nachdenken und beim nächsten Mal besser machen.

Zudem haben hier offensichtlich viele keine Ahnung von Personalakquise bei Unternehmen. Da sind die 180,-- für einen (möglicherweise) talentierten zukünftigen Mitarbeiter definitiv das Geringste.

Insoman
26.06.2015, 06:09
Ich finde eure Anfeindungen mehr als unangemessen. Der Threadstarter hat Recht und er hat es eingefordert. Daran ist nichts verwerflich. Wenn, dann hat das Unternehmen Fehler gemacht. In Blitzerthreads wäre der passende Kommentar an den AG: Zahlen, drüber nachdenken und beim nächsten Mal besser machen.

Zudem haben hier offensichtlich viele keine Ahnung von Personalakquise bei Unternehmen. Da sind die 180,-- für einen (möglicherweise) talentierten zukünftigen Mitarbeiter definitiv das Geringste.


+1

kraut
26.06.2015, 07:36
Siehe Signatur. :D

DieterD
26.06.2015, 18:44
Genau Dac! Frei nach Dieter Nuhr: Man kann zu allem eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn der Thread jetzt aber geschlossen wird, find ich`s trotzdem schade :D

hallolo
26.06.2015, 20:32
Marcus: Volle Zustimmung, Chris: freut mich für Dich, das ist doch im Prinzip ein Happy End.