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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kal. 3135 - Eine Bewertung nach 7 Jahren ohne Revision >>>>>>



Hannes
15.06.2005, 11:04
... Ein Bericht von Andrew Babanin

The Rolex Submariner Cal. 3135 (http://people.timezone.com/mdisher/andrewb/3135/3135_1.htm)

Richie
15.06.2005, 11:09
Vielen Dank, Meister Hannes.

Sehr interessant. :gut:

Maga
15.06.2005, 11:12
SUPER :gut: :gut:

spacedweller
15.06.2005, 11:12
echt interessant, danke ! ;)

arndt
15.06.2005, 11:33
Danke für's Teilen, Hannes :)

Hm, ich finde den Bericht eher bedenklich, warte aber erst mal ab, was die Profi-Uhrmacher dazu sagen ?(

nescaffee
15.06.2005, 11:43
Das soll uns eine Lehre sein!
Oder:
"A stitch in time saves nine",
wie der Brite zu sagen pflegt.

Dank dem Autor, danke für den Link!

Grüßchen,
Axel

reddisch
15.06.2005, 11:55
Bin leider kein Uhrmacher.
Trotzdem danke.
Allerdings werden meine Uhren spätestens alle 3 Jahre von einem Kumpel (Uhrmachermeister), der es drauf hat, kontrolliert.

massimo
15.06.2005, 11:58
Mal wieder ein echt interessanter Artikel!
DANKE!

Massimo.

THX_Ultra
15.06.2005, 11:59
Weltklasse Bericht, sehr aufschlussreich. :gut:

4rolex4me
15.06.2005, 12:12
Super Bericht, :gut:

meine SubDate ist jetzt auch schon 9 Jahre alt ohne Service....wird wohl doch Zeit...


Gruß,

Christian

Vito
15.06.2005, 12:26
Klasse Link, dank Dir Yoda :gut:

ehemaliges mitglied
15.06.2005, 12:31
Da sieht man, wie wichtig eine Revi ist.

newharry
15.06.2005, 13:21
Danke für den Link, Hannes - tolle Lektüre für die Mittagspause! =)

Ist doch nichts Schlimmes dabei, was hier festgestellt wird, oder ... ab und an einmal ein Service ist doch das Mindeste, was man für seine Uhr tun kann ;)

Was mich allerdings etwas verwirrt hat, ist der (generelle) Hinweis auf die "fehlende" Kugellagerung des Rotors ... hat nicht Rolex mit Cal. 4130 ein Kugellager eingeführt? :rolleyes:

FloMUC
15.06.2005, 13:50
interessant zu Lesen,

die Rubinlagerung hat allerdings gegenüber Kugellagern den "Vorteil", daß sie praktisch geräuschlos ist. Ich könnte mir vorstellen, daß dies der Grund für Rolex war, diese Lagerart zu wählen. (Abteilung Akustik-Design) ;-)

Regelmäßig gewartet/geölt, sollte eigentlich auch die Lebensdauer dem Kugellager nicht nachstehen.

Grüsse


Florian

twinlock
15.06.2005, 15:21
Was ich mich (als Newbie) allerdings frage:

Warum soll man Uhrenbeweger verwenden? Ist dadurch nicht mehr Verschleiß zu erwarten, als wenn die Uhr stillsteht?

Gruß
Klaus

Pille
15.06.2005, 15:27
Original von plaudertasche
Was ich mich (als Newbie) allerdings frage:

Warum soll man Uhrenbeweger verwenden? Ist dadurch nicht mehr Verschleiß zu erwarten, als wenn die Uhr stillsteht?

Gruß
Klaus

Wo Bewegung ist, ist leider immer auch ein wenig Verschleiß.
Daher ist ein Uhrenbeweger eigentlich nur für komplizierte Uhren mit Voll- oder Ewigem Kalender, ggf. auch noch bei Uhren mit Datum ohne Schnellverstellung so richtig sinnvoll.

alexis
15.06.2005, 15:42
8owas lernen wir daraus?
nix ist perfekt! :D

meine geht nach 5 jahren zur revi!ist doch ein guter mittelwert! :gut:

miboroco
15.06.2005, 17:10
Interessanter Bericht, also geht meine auch nach 5 Jahren in Revision :gut:

watchman
15.06.2005, 17:37
toller bericht, danke.

gerade für newbies interessant.

kann mich sonst nur alexis und miboroco anschließen.

Paneristi@web
15.06.2005, 18:00
:gut: :gut: wow die tun doch was fürs geld

newharry
15.06.2005, 21:26
Original von FloMUC
interessant zu Lesen,

die Rubinlagerung hat allerdings gegenüber Kugellagern den "Vorteil", daß sie praktisch geräuschlos ist. Ich könnte mir vorstellen, daß dies der Grund für Rolex war, diese Lagerart zu wählen. (Abteilung Akustik-Design) ;-)

Regelmäßig gewartet/geölt, sollte eigentlich auch die Lebensdauer dem Kugellager nicht nachstehen.

Grüsse


Florian

Aus einem Watchtime-Artikel aus Anlaß der Einführung der 116520 könnte man schließen, daß sowohl das 4030 als auch das 4130 einen kugelgelagerten Rotor haben ... :rolleyes:

Ian
15.06.2005, 21:35
Hi,

es ist halt Mechanik und es ist dem Material völlig egal ob nun Rolex oder sonst was auf dem Zifferblatt steht, dann wo Bewegung ist fallen Späne...

4 1/2 Jahre bei ständigem Tragen ist ein guter Zeitabschnitt für eine komplette Revision (ich will auch leben :-) )

outremer1
15.06.2005, 22:18
Original von FloMUC
interessant zu Lesen,
die Rubinlagerung hat allerdings gegenüber Kugellagern den "Vorteil", daß sie praktisch geräuschlos ist. Ich könnte mir vorstellen, daß dies der Grund für Rolex war, diese Lagerart zu wählen. (Abteilung Akustik-Design) ;-)
Regelmäßig gewartet/geölt, sollte eigentlich auch die Lebensdauer dem Kugellager nicht nachstehen.
Grüsse
Florian

Mehr technische Details zum Thema Rotorlagerung findet man übrigens hier (http://www.watchbizzforum.de/phpBB2/viewtopic.php?t=15069)

newharry
15.06.2005, 22:35
Original von outremer1

Original von FloMUC
interessant zu Lesen,
die Rubinlagerung hat allerdings gegenüber Kugellagern den "Vorteil", daß sie praktisch geräuschlos ist. Ich könnte mir vorstellen, daß dies der Grund für Rolex war, diese Lagerart zu wählen. (Abteilung Akustik-Design) ;-)
Regelmäßig gewartet/geölt, sollte eigentlich auch die Lebensdauer dem Kugellager nicht nachstehen.
Grüsse
Florian

Mehr technische Details zum Thema Rotorlagerung findet man übrigens hier (http://www.watchbizzforum.de/phpBB2/viewtopic.php?t=15069)

Das erklärt auch, warum man bei der 116520 den Rotor beim schwungvollen Drehen leicht spürt ...

PCS
15.06.2005, 22:37
Nur bei den ETA-Fakes, Harald... ;)

Passion
15.06.2005, 22:45
Original von Ian
..........................

4 1/2 Jahre bei ständigem Tragen ist ein guter Zeitabschnitt für eine komplette Revision .........(ich will auch leben :-) )..........

:D ;) =)

ehemaliges mitglied
15.06.2005, 22:54
Hannes,

Artikel ist super deutlich! Danke für die Info!

Herren,

Könnte man sagen, daß mehr Kompilationen zu höheren Wartungsaufwand beitragen? Ich würde es logisch finden. Was meint ihr?

LG,
István

newharry
16.06.2005, 06:56
Original von PCS
Nur bei den ETA-Fakes, Harald... ;)

Nein, (leider?) auch bei den echten 116520 ?( ... aber zugegebenermaßen kein Vergleich mit einem 7750 - da reißt dir ja die spürbare Rotorbewegung fast den Arm ab ;)

adriano22
23.08.2011, 18:12
Sehr guter Bericht !Da sieht man deutlich,was man seiner geliebten Uhr so antut,wenn die Revisionsintervalle allzu lang werden. Ich kenne genug Leute,die der Meinung sind,
das eine Rolex seltenst oder am Besten gar nicht revisioniert werden muß! "Die muß das aushalten" ," Bei dem Preis muß man ja wohl nie was dran machen lassen" und so
weiter.Wenn man sie aber fragt ob sie denn mit ihrem Auto genau so verfahren,also nie Inspektionen durchführen lassen,nie Ölwechsel usw.,steht ihnen das blanke Entsetzen
ins Gesicht geschrieben:"Bist du wahnsinnig,natürlich nicht !!!!"
Irgendwie verstehe ich diese Leute nicht,haben sie wohl im Fach Physik geschlafen,bzw wurde es an deren Schulen nicht gelehrt??Auch höre ich oft Aussagen wie "mal rein-
schauen und ein bißchen ölen lassen,das reicht !"Also ein Uhrwerk ein "bißchen"ölen (anstatt der natürlich viiiel zu aufwendigen Revision),daß ist,liebe Leut,ein rechter Murks!!
Um ein Uhrwerk richtig beurteilen zu können MUSS ich es zerlegen.Ansonsten kann ich beispielsweise den Zustand der Zapfen,der Lagersteine ,der Paletten und und und nicht
beurteilen. Auch erreiche ich im unzerlegten Zustand nur ganz wenige Öl-und Fettstellen.Und das frisch Öl auf das alte zu kippen ist ebenfalls nicht ratsam.
Also entweder ich mache die Sache ganz gewissenhaft und vollständig,also eine komplette Revision oder ich lasse es ganz bleiben.Allzuviele Uhrmacher beherzigen allerdings
diese "Philosophie" nicht !:)

Koenig Kurt
23.08.2011, 18:28
Der Uhrmacher wird diese Philosophie nur allzu gerne beherzigen. Verdient er doch mit jeder intervallmäßigen Revision mehr als es den beherzten Träger mehr kostet, wenn er die Uhr erst zur Revision bringt, wenn es am Limit ist und ein paar Ersatzteilchen mehr notwendig sind.

Jeder, wie er mag, meine Uhren gehen in die Revision, wenn es Zeit wird, nicht, wenn eine vorgegebene Zeit es verlangt.

Beste Grüße,
Kurt

adriano22
23.08.2011, 18:42
Ich meine mehr die "Philosophie" der Sorgfältigkeit,der Liebe zur Sache etc ! Warum sieht den mein Layout immer so Sch**** aus? Was mache ich da wohl falsch? Bitte um
Hilfe !! Danke !!

Adriano22;)

Koenig Kurt
23.08.2011, 18:50
Da kann ich nicht helfen, aber mein Uhrmacher macht immer genau das, was ich sage. Und wenn ich sage "Revision", geht er nicht nur mit der Ölpipette ran.

olli_1963
24.08.2011, 12:59
Jeder, wie er mag, meine Uhren gehen in die Revision, wenn es Zeit wird, nicht, wenn eine vorgegebene Zeit es verlangt.

Beste Grüße,
Kurt
:gut:

Signore Rossi
24.08.2011, 13:13
Sehr interessant und toll bebildert! Danke für den Link, Hannes! :gut:

uhrvieh
24.08.2011, 13:48
Totgeglaubte leben länger ;)
Sklavisch an ein festes Intervall halten - das macht bei einer Uhr, die selten getragen wird genauso wenig Sinn wie bei einer Uhr, die unter erschwerten Einsatzbedingungen getragen wird. Obschon: die Uhr einfach alle 5 Jahre zur Revision abzugeben und damit Seelenfrieden gegen Währungseinheiten zu tauschen - das mag für manche, je nach Gemüt, viel Wert haben.

Das der Rotor über das Werk schleift und Schäden darauf verursacht wird man allerdings erst feststellen, wenn schon unschöne Schäden eingetreten sind. Insofern ist eine regelmäßige Revision vorteilhaft - aber wie oft passiert dieses schon? (keine rhetorische Frage)

SteveHillary
24.08.2011, 14:12
Vielen Dank! Sehr interessanter Link. Hab ich so noch nicht gesehen! Meine Erfahrungen mechanische Uhren betreffend, reicht leider erst gute 5 Jahre zurück,
aber ich finde Kurts aussage nicht so schlecht! Was natürlich ausser Frage steht, ist das ein Uhrmacher natürlich sein Geschäft machen möchte/muss! Sobald
ich aber bei einer meiner Uhren etwas "aussergewöhnliches" feststellen würde - sie käme sofort zum Uhrmacher meines Vertrauens.

[Dents]Milchschnitte
24.08.2011, 14:24
Der Rote Staub der im Werk werden Rückstände von verdunsteten Schmierflüssigkeiten sein. Bei meiner Sea Dweller hatte ich mal zentral über den Zeigern einen roten Kreis innen am Glas aus sehr feinem staubigem Material. War wohl auch Öl das beim Einschalen des Werkes über die Zeigerwelle als kleiner Tropfen aufs Glas gelangt war. Anfangs unsichtbar, nachdem es verdunstet war bleib dieser Rückstand. Wenn man die Uhr dann genau angeschaut hat unter einer Lampe fanden sich noch weitere rote Partikelchen auf dem Zifferblatt weil der Staub sich mit der Zeit verteilte.

Bild ist Mist, man kann es aber im Zentrum des Glases erahnen:


http://img46.imageshack.us/img46/3965/fleck2ru7.jpg

adriano22
24.08.2011, 20:12
Lieber Olli , den roten Ring kann ich Dir erklären ! Rolex hat eine zeitlang ein spezielles rotes Fett verwendet,daß sich mit der Zeit "pulverisert",und natürlich auch seine Schmierungseigenschaften eingebüßt hat.Ausserdem verläßt es den Ort des Geschehens und landet z.B. auf der Innenseite deines Glases !Eben weil es durch die zentrale Zifferblattbohrung bröselt.War hochproblematisch die Sache mit dem roten Fett ,Rolex hat es aus seinem Schmierstoff-Fundus entfernt,aber nie zugegeben daß es Probleme damit gab ! :jump:

[Dents]Milchschnitte
24.08.2011, 21:14
Wann war denn das?

Die Uhr war aus 2006 und wurde sehr selten getragen. Habe das allerings bereits nach 3 Monaten gehabt und die Uhr war neu vom Konzi.

PBW
24.08.2011, 21:45
Würde mich auch interessieren.
Ich hatte einen ähnlichen Effekt bei meiner 2009er MG.
Soviel ich weiß, haben die Kölner lediglich Glas und ZB gereinigt.
Ein bekanntes schwerwiegendes Problem mit einem Schmiermittel kann daher wohl ausgeschlossen werden.

[Dents]Milchschnitte
24.08.2011, 22:01
habs grad mal in der Forensuche gecheckt.

Die Uhr ist aus 02/06, ich habe es 07/06 gemerkt und gepostet. Ich hab die Uhr dann aber erst ein Jahr später kurz vor Ablauf der Garantie beim Konzi abgegeben.

adriano22
24.08.2011, 22:10
Hallo lieber Olli ! Ich schau mal nach in welchem Zeitraum genau das rote Fett verwendet wurde.Falls die Sea-Dweller sich noch in deinem Besitz befindet,würde ich Dir raten sie checken zu lassen, weil, wie schon erwähnt, das rote Zeug nachdem es "vertrocknet" ist,natürlich auch seine schmierenden Eigenschaften weitgehend eingebüßt hat.Will Dir keine Angst machen,aber sicher ist sicher.Habe schon häufig von vorzeitigen Verschleißproblemen gehört! Ich werde mich morgen nochmals melden, und Dir Bericht erstatten !

Liebe Grüsse Adriano22:)

adriano22
24.08.2011, 22:19
Würde mich auch interessieren.
Ich hatte einen ähnlichen Effekt bei meiner 2009er MG.
Soviel ich weiß, haben die Kölner lediglich Glas und ZB gereinigt.
Ein bekanntes schwerwiegendes Problem mit einem Schmiermittel kann daher wohl ausgeschlossen werden.

Würde ich nicht unterschreiben,habe die Information aus absolut vertrauenswürdiger,sehr kompetenter Quelle.Es gab Probleme mit vorzeitigem Verschleiß. Rolex hat ja nicht umsonst das Zeug daraufhin nicht mehr verwendet.An die grosse Glocke wurde dieser Vorfall freilich nicht gehängt!

hoppenstedt
24.08.2011, 22:35
Ich finde erstaunlich, dass nach sechs Jahren der Link anstandsfrei funxioniert :gut:
Danke auch fürs Ausgraben!
Der Schamutz im dort abgebildeten Uhrwerk ist erstaunlich.

[Dents]Milchschnitte
24.08.2011, 22:57
Hallo lieber Olli ! Ich schau mal nach in welchem Zeitraum genau das rote Fett verwendet wurde.Falls die Sea-Dweller sich noch in deinem Besitz befindet,würde ich Dir raten sie checken zu lassen, weil, wie schon erwähnt, das rote Zeug nachdem es "vertrocknet" ist,natürlich auch seine schmierenden Eigenschaften weitgehend eingebüßt hat.Will Dir keine Angst machen,aber sicher ist sicher.Habe schon häufig von vorzeitigen Verschleißproblemen gehört! Ich werde mich morgen nochmals melden, und Dir Bericht erstatten !

Liebe Grüsse Adriano22:)

Danke Adriano.

Die Uhr war Ende 2007 bei Rolex in Köln für 8 Wochen. Was die gemacht haben entzieht sich aber meiner Kenntnis. Sauber ist sie aber danach gewesen und auch geblieben - da kam kein rotes Pulver mehr zum Vorschein. Ich kann mir nicht vorstellen dass die Kölner nur das Glas und das Blatt saubergemacht haben. Habe die Uhr zwar nicht von innen gesehen, aber wenn dermaßen viel von dem roten Zeug schon von aussen auf dem Blatt war dann wird es von innen nicht anders ausgesehen haben......

Ich denke ich werde die Uhr mal checken lassen wenn ich wieder in Köln bin. Sie hat vielleicht seitdem sie wieder da ist zusammengerechnet vielleicht 8 Monate Tragezeit. Da können die dann ja direkt reinschauen.

Ich freue mich aber auf weitere Infos zu dem Thema.

adriano22
24.08.2011, 23:29
Hallo Olli!
Klar, die haben die Uhr revisioniert.Wenn sie nur Zifferblatt und Glas gereinigt hätten wäre das rote Ex-Fett wieder in Null-Komma-Nix auf dem Zifferblatt ,Glas gelandet! Man versuche sich vorzustellen, wie das Werk ausgeschaut hat,wenn das Zeug schon durch die Zifferblattbohrung bröselt! Na ja besser nicht! Auch bei Rolex passieren eben Fehler,da arbeiten halt auch nur Menschen!:jump:

[Dents]Milchschnitte
25.08.2011, 08:33
Die Uhr lief ja auch noch ein Jahr ohne Probleme und ohne Gangabweichung mit der roten Kruste.
Da ich sie nicht sofort nach ein paar Monaten wieder hergeben wollte dachte ich mir das hat ja Zeit bis kurz vor Ablauf der Garantie (Man ist ja im Herzen Schwabe) Würde ja passen wenn man noch mal nach knapp zwei Jahren kostenlos einen Ceck machen lassen kann.

Ich habe die Uhr dann ein paar Monate vor Ablauf der Garantie über Wempe nach Köln schicken lassen und nach 8 Wochen wieder bekommen. Danach lief sie genauso gut wie vorher - nur sauber war sie.

Chefcook
25.08.2011, 08:46
Im Gegensatz zu vielen anderen Teile ich die Meinung der meisten Uhrmacher, dass man lieber eher als später zur Werksrevision schreitet. Der Verschleiß ist einfach nicht gleichmäßig über die Zeit, sondern nimmt mit Verdunstung der Öle, Ansammlung von Abrieb usw. expotential zu. Eine Uhr, die 7 Jahre ohne Revision lief, hat locker den doppelten Aufwand an Ersatzteilen nötig, als eine, die schon nach fünf Jahren zum Reinigen und Ölen gegeben wurde. So zumindest meine Erfahrung als Uhrenschrauber...
Problem ist, dass die Uhrwerke in dieser Preis- und Technikklasse auf höchstmögliche Robustheit konstruiert wurden. Dass eine Uhr nach wie vor mit +2s / Tag und guter Amplitude läuft, heißt noch lange nicht, dass sie keine Wartung nötig hat.
Mit dem Auto geht man ja auch nicht erst zur Inspektion, wenn der Motor schon trocken läuft, die Bremsen Stahl auf Stahl fahren und statt 250-260 PS nur noch 200 anliegen.

[Dents]Milchschnitte
25.08.2011, 09:04
Ist alerindgs weniger wirtschaftlich, da die Preise Bei Rolex ja Festpreise sind, die die üblichen Ersatzteile bereits enthalten. Wenn da dann zwei Rädchen hinzukommen kostet das bei weitem nicht so viel als wenn man in der selben Zeit zwei Revis machen lässt.

PeterPPSt
25.08.2011, 09:45
Im Gegensatz zu vielen anderen Teile ich die Meinung der meisten Uhrmacher, dass man lieber eher als später zur Werksrevision schreitet. Der Verschleiß ist einfach nicht gleichmäßig über die Zeit, sondern nimmt mit Verdunstung der Öle, Ansammlung von Abrieb usw. expotential zu. Eine Uhr, die 7 Jahre ohne Revision lief, hat locker den doppelten Aufwand an Ersatzteilen nötig, als eine, die schon nach fünf Jahren zum Reinigen und Ölen gegeben wurde. So zumindest meine Erfahrung als Uhrenschrauber...
Problem ist, dass die Uhrwerke in dieser Preis- und Technikklasse auf höchstmögliche Robustheit konstruiert wurden. Dass eine Uhr nach wie vor mit +2s / Tag und guter Amplitude läuft, heißt noch lange nicht, dass sie keine Wartung nötig hat.
Mit dem Auto geht man ja auch nicht erst zur Inspektion, wenn der Motor schon trocken läuft, die Bremsen Stahl auf Stahl fahren und statt 250-260 PS nur noch 200 anliegen.

Da allerdings mal ganz provokant gefragt: Was ist denn so schlimm daran, wenn mehr Teile nach längerer Zeit ausgetauscht werden müssen, oder wenn die Revision nach zehn Jahren doppelt so aufwendig ist wie nach fünf Jahren?

Den oft gehörten Vergleich mit Auto-Inspektionen finde ich übrigens total unpassend: Erstens kriegt man bei einem Auto viele wirklich ernsthaft Schäden nicht immer mit , oder möglicherweise zu spät (Bremssystem zum Beispiel). Und zweitens gefährdet das beim Auto Menschenleben, oder hat negative Auswirkugen auf die Umwelt, etc.! Wenn meine Rolex dagegen einen Hau hat, kostet das schlimmstenfalls ein paar Euro mehr in der Revi.

Cheers
Peter

uhrvieh
25.08.2011, 10:32
Genauso provokant: wenn eine Uhr eher selten getragen wird, und somit zum Konzessionär/freien UM alle, sagen wir einmal, 7 Jahre zum Reinigen/Ölen gebracht wird, spart man sicherlich genauso oder mehr Geld und hat immer eine funktionierende, unpolierte Uhr ohne "monatelang" zu warten, weil ein Rädchen nach 10 Jahren verschlissen ist, weil das Öl verdampft ist... Oder?

adriano22
25.08.2011, 13:02
Hallo lieber Olli !
Habe in Sachen "Rotes Fett" nochmals recherchiert,konnte aber den genauen Zeitraum, in dem dieses Zeug Verwendung fand ,leider nicht ermittteln.Fakt ist,daß dieses
Schmiermittel sehr problematisch war,und an den betreffenden Schmierstellen,also z.B. an der Zeigerfriktion (zwischen Minutenwelle und Viertelrohr) zu erheblichem
Verschleiß geführt hat.Manche Werke waren komplett benetzt mit diesem roten Staub,und sahen aus wie "gepudert".Aber wenn du deine SD beim Konzessionär abgegeben
hast und der sie nach Köln geschickt hat, kannst Du davon ausgehen das man dieses Fett nicht mehr verwendet hat.Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen!

Gruss Adriano22

adriano22
25.08.2011, 13:12
Im Gegensatz zu vielen anderen Teile ich die Meinung der meisten Uhrmacher, dass man lieber eher als später zur Werksrevision schreitet. Der Verschleiß ist einfach nicht gleichmäßig über die Zeit, sondern nimmt mit Verdunstung der Öle, Ansammlung von Abrieb usw. expotential zu. Eine Uhr, die 7 Jahre ohne Revision lief, hat locker den doppelten Aufwand an Ersatzteilen nötig, als eine, die schon nach fünf Jahren zum Reinigen und Ölen gegeben wurde. So zumindest meine Erfahrung als Uhrenschrauber...
Problem ist, dass die Uhrwerke in dieser Preis- und Technikklasse auf höchstmögliche Robustheit konstruiert wurden. Dass eine Uhr nach wie vor mit +2s / Tag und guter Amplitude läuft, heißt noch lange nicht, dass sie keine Wartung nötig hat.
Mit dem Auto geht man ja auch nicht erst zur Inspektion, wenn der Motor schon trocken läuft, die Bremsen Stahl auf Stahl fahren und statt 250-260 PS nur noch 200 anliegen.

Bin derselben Meinung,lieber Max! Wer seine Uhr lieb hat der bringt sie regelmäßig zur Revision! Durch allzulange Revisionsintervalle können auch durchaus grössere Schäden entstehen,beispielsweise auf der Grunplatine an den Zapfen auf denen die Zeigerstellräder laufen.Wenn diese allzu verschlissen sind kann man das nicht mehr "hinbiegen".Ganz abgesehen davon hätte ich als Uhrenliebhaber kein gutes Gefühl wenn ich wüßte,daß es in meinem Werk schabt, reibt und schmiergelt.Aber das kann jeder so halten wie er möchte,ich möchte hier niemanden missionieren.;)

[Dents]Milchschnitte
25.08.2011, 13:27
Danke Adriano!!! :gut:

adriano22
25.08.2011, 13:30
Bitte,bitte! Jederzeit willkommen !! :)

löwenzahn
25.08.2011, 13:55
Ich darf den Uhrmacher des Konzis mienes Vertrauens zitieren:

"Bringen Sie die Rolex erst zu einer Reparatur, wenn erhebliche Gangabweichungen, oder sonst ein Problem auftritt. Wasserdichtigkeitscheck für Nicht-Taucher alle 2 Jahre."

LG

Michael

PBW
25.08.2011, 14:06
Würde ich nicht unterschreiben,habe die Information aus absolut vertrauenswürdiger,sehr kompetenter Quelle.Es gab Probleme mit vorzeitigem Verschleiß. Rolex hat ja nicht umsonst das Zeug daraufhin nicht mehr verwendet.An die grosse Glocke wurde dieser Vorfall freilich nicht gehängt!

Die Aussage bezog sich auf meinen Fall (MG V-Serie), der deutlich später auftrat aber ein sehr ähnliches "Schadensbild" zeigte.

adriano22
25.08.2011, 14:09
Na ja, wenn er meint.....Siehe Beitrag von Chefcook ! Meiner Meinung nach das professionellere Statement!:gut:

olli_1963
25.08.2011, 15:20
Wer möchte, kann von mir aus seine Kronen auch alle 2 Jahre zur Revi geben.
Solange meine Kronen wasserdicht sind und ohne zunehemende Abweichung laufen, gehen die nicht zur Revi.
Vor allem da eine Revi unabhängig vom Aufwand und den verwendeten Erstzteilen als Festpreis abgerechnet wird.
Da zahlen die Kunden, bei denen nur gereinigt und geölt wird, den Aufwand für größere Aktionen mit.
Der Festpreis ist ja nur ein gemittelter Wert.

Beim Auto sieht es völlig anders aus.
Da muss ALLES (Teile und Aufwand) was über die normale Inspektion hinausgeht bezahlt werden.
Wäre es bei Rolex genauso, würde ich meine Zwiebeln wohl auch alle 5 Jahre hinbringen - aber so?!? NÖ!!!

TheLupus
25.08.2011, 17:51
Bei den neuen Revisionspreisen wird sich der ein oder andere noch einmal mehr überlegen, ob er die Revision nicht lieber 1, 2 oder 3 Jahre vor sich herschiebt.
Da es sich (wie bereits erwähnt) um Festpreise handelt, spielt es keine Rolle, ob viel oder wenig getauscht werden muss.
Rein ökonomisch betrachtet sollte man so spät wie nur möglich ein Revi machen lassen. Jedes Jahr ohne Revi ist quasi bares Geld.

Wäre ich vernünftig, dann hätte ich auch nur eine einzige Rolex. Diese würde ich dann sicher hegen und pflegen und regelmäßig zur Revi bringen.

Da ich bei der Anzahl der Uhren aber extrem (!) unvernünftig bin und auch keine wieder hergebe, kommt beim Thema Revi die ökonomische Vernunft umso mehr zum Vorschein.
Vor allem Rolexianer mit vielen Uhren werden mit Sicherheit diese Meinung mit mir teilen!?

ditz
25.08.2011, 18:08
Liebe Leute, entspannt euch mal. Meine 16030 lief 26 Jahre ohne Revision. Dann gab sie plötzlich ihren Geist auf. Folgerichtig stand jetzt - und erst jetzt - eine Vollrevision an. Diagnose lautete, irgendein Rädchen war defekt. Kosten für die Revision samt erforderlicher "Ersatzteile" 380 €, wohlgemerkt beim Rolexkonzi. Jetzt ist sie wieder wie neu, für 380 € in 26 Jahren täglichen Tragens. Aber vielleicht hatte ich ja nur Glück.


Liebe Grüsse

Dieter

adriano22
25.08.2011, 18:55
Irgendwie merkwürdig,so mancher hier wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Ratschläge von Mitgliedern,die von der Materie einfach mehr Ahnung haben als ein Laie.Zumeist Leute die selbst Uhrmacher sind, und die Folgen von 26jährigen Revisionsintervallen jeden Tag vor Augen haben.Mir ist es auch wurscht was die Leute mit ihren Uhren machen.Ich dachte dieses Forum dient auch dazu, Leute die Uhren sammeln,aber nicht über die nötige Fachbildung verfügen,mit professionellen Ratschlägen und Tips zu versorgen.Aber die meisten wehren sich nach Kräften und beharren auf ihrem hausgemachten Halbwissen.Wenn ich über etwas nicht Bescheid weiß,oder lediglich etwas vom Hörensagen kenne,ist es keine Schande sich einen professionellen Rat zu holen und diesen auch zu beherzigen.All die Leute die sich hier mit ihrem fundierten Wissen einbringen, wollen nur helfen und unterstützen,mich eingeschlossen.Wenn ich dann aber hier von 26 Jahren und nie eine Revision und lediglich "irgendein Rädchen" kaputt lese , möchte ich verzweifeln!
Die Frage wann eine Revision an einer so komplexen,sensiblen Struktur wie es eine hochwertige mechanische Uhr darstellt,fällig oder sinnvoll ist, läßt wenig Raum für blumige Spekulationen.Hier sprechen einfach technische,physikalische Fakten,die keinerlei Diskussion bedürfen.:)

uhrvieh
25.08.2011, 21:25
Just heute habe ich mit einem UM bei einem Konzessionär, der selber Sub trägt, über das Thema gesprochen und er bestätigt die genannte Schwäche, die Lagerung des Rotors. Er selbst wechselt sicherheitshalber dieses Teil (den Lagerungszapfen oder wie auch immer es heißt) alle paar Jahre aus, um schlimmeres zu verhüten. Tja, er sitzt auch an der Quelle. ;)
Vielleicht läuft das Werk noch eine Weile top, wenn's vom Rotor ein paar Jahre "gestreichelt" wurde. Aber jedermann's Sache ist's nicht und diese Schäden werden bei einer Revision wohl nicht ohne weiteres beseitigt werden können...
Jeder wie er mag. Festpreise helfen allerdings nicht...

Sven_77
25.08.2011, 21:48
.....läßt wenig Raum für blumige Spekulationen.Hier sprechen einfach technische,physikalische Fakten,die keinerlei Diskussion bedürfen.:)

Wenn sowas keiner Diskussion Bedarf würde ja das Forum an der Stelle überflüssig werden. Als jemand mit dem von Dir erwähnten technischen Halbwissen in Bezug auf Uhren lerne ich gerne dazu. Sollte die Uhr fünktionstüchtig und ohne Gangabweichungen ausser der Norm Ihren Dienst über den empfohlenen Revisionsintervall von 5-7 Jahren hinaus verrichten, tendiere ich ebenfalls zu einer Verlängerung des Intervalls - übertreiben wie in dem Beispiel mit 26 Jahre muss man es ja auch nicht unbedingt. Wenn man die Erfahrung gemacht hat, wie mir schon geschehen, dass die Uhr nach dem Öffnen Spuren am Zifferblatt und Staubpartikeleinschlüsse unter dem Glas hatte, läßt man seine Uhr lieber einmal weniger als mehr aufmachen. Rein logisch betrachtet, braucht man vermutlich gegen die technischen und physikalischen Fakten nicht zu argumentieren, allerdings spielt da bei mir ein emotionaler Faktor eine Rolle und man geht dann einen Kompromiss ein.

Hat denn insgesamt der Schaden an der Uhr durch hinauszögern eines Intervalls so gravierende Folgen, das trotz des dann voraussichtlich fälligen Austauschs des einen oder anderen "zusätzlichen Ersatzteils", was einige hier als nicht so dramatisch ansehen, eine Uhr langfristig gesehen eine kürzere Lebenserwartung?

Chefcook
26.08.2011, 09:21
Hier sprechen einfach technische,physikalische Fakten,die keinerlei Diskussion bedürfen.:)

Genau so ist es. Im Grunde ist die Diskussion hinfällig, weil es keinerlei technische Tatsachen gibt, die ein Hinauszögern der Revision einer Uhr rechtfertigen würden.

Wenn ich sehe, wie viele Leute sich über erhebliche Gangfehler in verschiedenen Lagern wundern / ärgern, aber dann selten bereit sind, eine Uhr die nötige Wartung zukommen zu lassen, geht mir das Messer in der Tasche auf. Jungs, das ist die Verschleißerscheinung, mit der Ihr bei solchem Verhalten eben leben müsst. Räderzapfen, die sich ablaufen, verschleißbedingt Spiel bekommen, weil keine Schmierung mehr da ist, das ist was Ihr Euch im schlimmsten Fall einbrockt.

Das macht man bei solchem Wartungsverhalten auch mit der Unruh und ne Unruh zu überholen ist teuer, also genießt die Pauschalpreise bei Rolex noch so lange wie möglich, bei Vintage-Uhren machen sie es meines Wissens schon nicht mehr und das auch zu recht, denn warum soll die Allgemeinheit für einzelne mitbezahlen, die so lange wie möglich warten!?

Ich habe schon Uhren gesehen, bei denen der Besitzer mir erzählte, wie toll die Uhr die letzten 12 Jahre gelaufen ist, aber jetzt plötzlich sehr schwankenden und komplett daneben liegenden Gang hat und plötzlich einfach mal stehen bleibt. Was war passiert? Auch bei Rolex gammeln Schmierstoffe, so dass die 12 Jahre lang benutzte Submariner einerseits komplett trocken war und schlimmer noch das obere Steinfutter der Unruhlagerung sich festgesetzt hat, so dass keine Stoßsicherung mehr möglich war. Resultat war ein abgebrochener Unruhzapfen.

Ihr seid doch auch Uhrenfreunde, wollt ihr sowas einer Uhr antun? Wartung heißt Wartung, weil es keine Reparatur ist, soll also schadenvorbeugend sein und nicht erst dann, wenn das Kind schon im Brunnen liegt. Wartung ist nötig, anderenfalls wird die Qualität eines Uhrwerks nachhaltig geschmälert, weil auch Rolex eben nur das ersetzt, was zwingend notwendig ist. Viel Verschleiß - und damit mögliche Einflussquellen auf den Gang Eurer Uhr - lässt sich durch rechtzeitige Wartung vermeiden.

PeterPPSt
26.08.2011, 09:37
Irgendwie merkwürdig,so mancher hier wehrt sich mit Händen und Füßen gegen Ratschläge von Mitgliedern,die von der Materie einfach mehr Ahnung haben als ein Laie.Zumeist Leute die selbst Uhrmacher sind, und die Folgen von 26jährigen Revisionsintervallen jeden Tag vor Augen haben.Mir ist es auch wurscht was die Leute mit ihren Uhren machen.Ich dachte dieses Forum dient auch dazu, Leute die Uhren sammeln,aber nicht über die nötige Fachbildung verfügen,mit professionellen Ratschlägen und Tips zu versorgen.Aber die meisten wehren sich nach Kräften und beharren auf ihrem hausgemachten Halbwissen.Wenn ich über etwas nicht Bescheid weiß,oder lediglich etwas vom Hörensagen kenne,ist es keine Schande sich einen professionellen Rat zu holen und diesen auch zu beherzigen.All die Leute die sich hier mit ihrem fundierten Wissen einbringen, wollen nur helfen und unterstützen,mich eingeschlossen.Wenn ich dann aber hier von 26 Jahren und nie eine Revision und lediglich "irgendein Rädchen" kaputt lese , möchte ich verzweifeln!
Die Frage wann eine Revision an einer so komplexen,sensiblen Struktur wie es eine hochwertige mechanische Uhr darstellt,fällig oder sinnvoll ist, läßt wenig Raum für blumige Spekulationen.Hier sprechen einfach technische,physikalische Fakten,die keinerlei Diskussion bedürfen.:)

Die als Beispiel genannten 26 Jahre und 380 Euro sind aber auch physikalische und (fiskal-) technische Fakten ;-)

Cheers
Peter

[Dents]Milchschnitte
26.08.2011, 09:54
Chefcook. geh doch mal von folgendem Fall aus welcher immer wieder beschrieben wird.

Ein Man kauft eine Rolex mit nullachtfuffzehn Kaliber 3135. Diese Uhr trägt er täglich und sie läuft 20 Jahre ohne Probleme mit ner Sekunde Abweichung pro Tag. Dann, von einem Tag auf den anderen läuft sie schlechter, ungenauer, bleibt stehen, oder was auch immer.
Der Besitzer bringt sie zu Rolex und lässt eine Revi machen. Das kostet Ihn pauschal 500 Euro. Er bekommt die Uhr zurück und sie läuft wieder einwandfrei.

Selbe Uhr, Revi alle 4 Jahre -------> 2000 Euro.

Macht doch gar keinen Sinn. Gerade bei den Standardkalibern, welche seit Ewigkeiten verbaut werden, werden ja immer Teile nachproduziert. Also nix teuer, einfach ins Regal greifen neues Teil raus, altes in den Müll. Gedanken würd ich mir erst machen wenn ein Kaliber 15 Jahre nicht mehr produziert wird.

Wirtschaftlich ist das also echt nicht sinnvoll.
Ich liebe meine Uhren. Trotzdem hab ich auch keinen Bock Kohle zu verbrennen. Wenn die Uhr also weniger präzise läuft wird sie zur Revision gegeben und ne andere kommt derweil ans Handgelenk.

Vanessa
26.08.2011, 10:31
Ich höre auf meinen Uhrmacher vom Konzi mit viel Ahnung: "Traktoren wie das 30** Kaliber oder das 15** Kaliber dann machen, wenn sie anfängt richtig falsch zu gehen, die neueren Kaliber sind etwas empfindlicher. Vor jedem Urlaub oder einmal im Jahr Dichtheit checken und kurz ins Werk schauen, fertig!"

Der Mann kann jede von meinen Uhren mit 1030 Kaliber machen, jedes Hunter-Kaliber, das ich ihm anschleppe, alle laufen -COSC oder nicht- innerhalb der Chronometer-Norm!

Der gute hat knapp 40 Jahre Erfahrung, ist Uhrmachermeister und Werkstattleiter und hat damit eine überprüfbare Qualifikation, was hier manchmal nicht prüfbar ist. Erfahrung kann nur durch noch mehr Erfahrung wettgemacht werden....

TheLupus
26.08.2011, 10:50
Das kostet Ihn pauschal 500 Euro.

Mittlerweile leider um 720 €.
... und die Summe bei mehreren Uhren lässt jeden 'Nicht-Uhrmacher' dann schon über eine Maximierung der Wartungsintervalle nachdenken.

adriano22
26.08.2011, 11:49
Lieber Max,Du nimmst mir ,mal wieder,die Worte aus dem Munde! Es stellt sich bei sehr hochwertigen Uhrwerken die Frage, ob man mit so feiner Technik derart ignorant und fahrlässig umgehen muß.Eine Uhr so lange zu tragen bis alle Lagerstellen ****trocken,alle Zapfen eingelaufen,der Abrieb in rauhen Mengen durch die Gegend fliegt,der Rotor auf der Brücke schleift und so weiter,kommt meines Erachtens einer Mißhandlung eines so wunderbaren,faszinierenden kleinen Kunstwerks gleich.Das Argument, daß man doch durch sehr lange Revisionsintervalle sooo viel Geld spart,lasse ich ebenfalls nicht gelten.Wem die Instandhaltung und adäquate Pflege einer hochwertigen Armbanduhr zu teuer
ist soll vom Kauf eines solchen Produkts absehen.Diese "Philosophie" hat unter anderem auch dazu geführt das Ersatzteile für ältere Rolexwerke nur noch schwer (und teuer!) oder so gut wie gar nicht mehr zu bekommen sind.Auch die Aussage "ist doch wurscht wenn alles kaputt ist,es kostet doch eh nur den Pauschalpreis läßt tief blicken !
Die Sammler und Liebhaber die ich kenne gehen nicht so lieblos mit ihren Uhren um.;)

Vanessa
26.08.2011, 11:59
Lieber Max,Du nimmst mir ,mal wieder,die Worte aus dem Munde! Es stellt sich bei sehr hochwertigen Uhrwerken die Frage, ob man mit so feiner Technik derart ignorant und fahrlässig umgehen muß.Eine Uhr so lange zu tragen bis alle Lagerstellen ****trocken,alle Zapfen eingelaufen,der Abrieb in rauhen Mengen durch die Gegend fliegt,der Rotor auf der Brücke schleift und so weiter,kommt meines Erachtens einer Mißhandlung eines so wunderbaren,faszinierenden kleinen Kunstwerks gleich.Das Argument, daß man doch durch sehr lange Revisionsintervalle sooo viel Geld spart,lasse ich ebenfalls nicht gelten.Wem die Instandhaltung und adäquate Pflege einer hochwertigen Armbanduhr zu teuer
ist soll vom Kauf eines solchen Produkts absehen.Diese "Philosophie" hat unter anderem auch dazu geführt das Ersatzteile für ältere Rolexwerke nur noch schwer (und teuer!) oder so gut wie gar nicht mehr zu bekommen sind.Auch die Aussage "ist doch wurscht wenn alles kaputt ist,es kostet doch eh nur den Pauschalpreis läßt tief blicken !
Die Sammler und Liebhaber die ich kenne gehen nicht so lieblos mit ihren Uhren um.;)

Was ein Quark. E-Teile für 10** Kaliber gibts nicht mehr, weil Rolex keine herstellen läßt, genauso für A260 und A296 und die waren nicht wenig verbreitet. Rolex macht auch die 72er Valjoux Kaliber nicht mehr, obwohl es dafür massig Teile gibt, nur nicht die Rolex-eigenen. Und es läßt nichts tief blicken, wenn man den Leistungsumfang ausschöpft, den man sowieso bezahlen muß. :wall:

BTW: Bist Du Uhrmacher? Ansonsten verweise ich auf meinen post weiter oben.

adriano22
26.08.2011, 12:32
Zitat Max:
Das macht man bei solchem Wartungsverhalten auch mit der Unruh und ne Unruh zu überholen ist teuer, also genießt die Pauschalpreise bei Rolex noch so lange wie möglich, bei Vintage-Uhren machen sie es meines Wissens schon nicht mehr und das auch zu recht, denn warum soll die Allgemeinheit für einzelne mitbezahlen, die so lange wie möglich warten!?

Hallo Michi !
Genau so schaut es aus! Und wenn dein Uhrmacher Dir so einen Rat gibt,dann zeugt daß nicht unbedingt von allzu viel Sachverstand.Und wenn er 400 Jahre Erfahrung hat! Man kaufe sich einen neuen Porsche,und frage den Werkstattleiter wann denn die erste Inspektion fällig sei.Seine
Antwort: " Fahren sie den Wagen so lange bis er nicht mehr richtig zieht,stehenbleibt,nicht mehr richtig bremst.Dann kommen sie zu uns wir haben ja alle Ersatzteile da,kein Problem !Ein hinkender Vergleich ?Nein,das macht niemand,unter anderem weil das richtig Geld kosten würde,und Porsche eben keine Pauschalinspektionspreise anbietet,bei denen die gewissenhaften Fahrer das Fehlverhalten der anderen mittragen! Nicht wahr?=(

uhrvieh
26.08.2011, 12:39
Eine kaputte Bremse ist lebensgefährlich. Eine stehengebliebene Uhr zumeist nicht.
Würdest Du Dein Leben an die Uhr hängen, wäre der Vergleich treffender...
Plus, Pauschalpreise sind - noch - Realität, keine Fiktion...

adriano22
26.08.2011, 12:52
Hallo Vanessa! Eine Gegenfrage bist Du Uhrmacher,daß Du die Aussagen deines Uhrmachers auch wirklich bewerten kannst ? Mir ist es ja auch wurscht was die Leute mit ihren Uhren machen,sollen sie ruhig schadhafte,defekte Uhrwerke jahrelang mit sich herumtragen.Abgesehen vom technischen Aspekt hat es auch etwas mit der Liebe zur Sache und mit Wertschätzung zu tun!

Vanessa
26.08.2011, 12:56
Das ist mir wurscht. Denk und mach, was Du für gut hälst. Meine Frage hast Du immer noch nicht beantwortet. Mein Uhrmacher hat auf jeden Fall über mehr als 20 Jahre immer Recht gehabt, daher werde ich da nix ändern. Das nennt sich dann Erfahrung. Also, bist Du nun Uhrmacher oder nicht?

adriano22
26.08.2011, 13:08
Ja bin ich! Und der Max und ich haben einfach null Ahnung !Und ein Freund,der gerade neben mir sitzt,der schon viele tausend Rolexwerke revidiert hat(und die Hände über dem Kopf zusammenschlägt) ist natürlich auch ein Diletant! Ich kapituliere!

mws
26.08.2011, 13:10
Hallo Vanessa! Eine Gegenfrage bist Du Uhrmacher,daß Du die Aussagen deines Uhrmachers auch wirklich bewerten kannst ? Mir ist es ja auch wurscht was die Leute mit ihren Uhren machen,sollen sie ruhig schadhafte,defekte Uhrwerke jahrelang mit sich herumtragen.Abgesehen vom technischen Aspekt hat es auch etwas mit der Liebe zur Sache und mit Wertschätzung zu tun!

Ich schreib mal was dazu und verspreche, dass ich auch gleich wieder hier raus bin: Wenn ich so verfolge, was Du in der jüngeren Vergangenheit hier geschrieben hast, bist Du für mich ein Blender, der mit Weisheiten um sich wirft, die sich jeder aus dem Internet zusammensuchen und zusammenreimen kann.

Liege ich mit meiner Vermutung falsch, dann schon mal ein dickes Sorry von mir.

Und nun schnell wech hier :D

Vanessa
26.08.2011, 13:17
Ja bin ich! Und der Max und ich haben einfach null Ahnung !Und ein Freund,der gerade neben mir sitzt,der schon viele tausend Rolexwerke revidiert hat(und die Hände über dem Kopf zusammenschlägt) ist natürlich auch ein Diletant! Ich kapituliere!

Na, macht doch nix, ist ja keine Schande. Jeder kommt halt anders an sein Ziel. Der eine sagt so, der andere sagt so. Mag sein, daß Du bei den neuen Uhren Recht hast und mein Uhrmacher bei den alten. Da ich fast nur alte Uhren habe und seit mehr als 20 Jahren bei ihm gut aufgehoben bin, bleibe ich bei ihm und meiner Meinung....die Erfahrung bringt es und nur aus Erfahrung heraus kann ich die Vorgehensweise eines Dienstleisters, ob Uhrmacher, Automechaniker oder Arzt beurteilen.

ehemaliges mitglied
26.08.2011, 13:22
man kann das thema revision auch übertreiben.

so ziemlich jeder hier hat doch mehrere uhren die abwechselnd getragen werden, wo also der verschleiss aufgeteilt wird. wenn irgendeine mal nichtmehr richtig will geht sie halt zum uhrmacher und ne andere wird getragen..fertig.

in der zwischenzeit lebe ich und befasse mich mit wirklich wichtigen dingen.

adriano22
26.08.2011, 13:23
Hier siehst Du einen Smiley der eine weiße Fahne nach oben hält!

madmax1982
26.08.2011, 13:59
Außerdem war ja ein wichtiges Statement von Michi, dass die Uhren REGELMÄßIG zum Uhrmacher gehen sollten, um Werk und Dichtigkeit zu checken. Sprich; abnehmende Amplitude, visuell wahrnehmbarer Verschleiß oder offensichtliche Schäden am Uhrwerk werden so garantiert innerhalb einer annehmbaren Zeitspanne entdeckt und können behoben werden.
Insofern denke ich, gehen Eure Meinungen gar nicht weit auseinander.
Das, wogegen sich Michi sträubt, ist eine Pauschalüberholung in regelmäßigen Abständen ohne vorherige Untersuchung, ob überhaupt was zu machen ist.
Daran verdient nur der Uhrmacher ;) ohne dass der Kunde einen nennenswerten Gegenwert hat.... :D
Ich lasse schließlich auch nicht alle 100.000km ne Komplettüberholung an meinem Motor vornehmen, wenn er einwandfrei läuft und kein Checkup gegenteiliges signalisiert.

Chefcook
26.08.2011, 14:52
Außerdem war ja ein wichtiges Statement von Michi, dass die Uhren REGELMÄßIG zum Uhrmacher gehen sollten, um Werk und Dichtigkeit zu checken. ...

Genau das macht aber doch auch fast keiner...

Bert_Simpson
26.08.2011, 15:00
.
man...man...man... Adriano

das ist ja teilweise grausig, wieste dich verkrampfst; ;)

toleriere doch einfach, dass die anderen auch nicht doof sind und teilweise sehr viel Erfahrung mitbringen;

und wenn dann nit jeder sofort auf die Knie fällt und dich als Revisionspapst anbetet, naja, da sollte man dann nicht einen auf Mädchen machen;;);)

ich wünsch dir, irgendwann mal so locker wie ich zu sein; :D

adriano22
26.08.2011, 20:00
Du hast wohl recht ! Eigentlich meine ich es ja wirklich nur gut,aber es mündet dann irgendwann in unschönen Worten.Natürlich auch von meiner Seite,das ist ungut!
Gebe ich zu,vielleicht sollte ich mich einfach zurückziehen aus diesem Forum! =(

mws
26.08.2011, 20:11
Du hattest Dich doch schon am 15.8. (http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php?113360-Kein-Zugriff-auf-R-L-X-Tech-Talk&p=3116362&viewfull=1#post3116362) verabschiedet.

1500
26.08.2011, 20:11
Bleibt locker! Sind doch nur Uhren! Bleibt eine stehen, guck ich halt aufs Handy!

Wenn ich morgen zum Mond fliegen, oder auf 500m Tiefe tauchen oder an den Nordpol fahren würde, würde ich allerdings schon noch schnell eine Revi machen lassen ;) Bei COMEX übrigens alle sechs Monate!

Natürlich gibt es gute Argumente für beide Seiten. Kann doch jeder mit seinem Eigentum machen, was er will und uns an seinen Erfahrungen Teilhaben lassen.

Und jetzt habt euch wieder lieb! =)

Grüsse,

Bernd

P.S.: Dem Threadstarter empfehle ich den legendären Thread ".... nach 26 Jahren stehengeblieben" von einem Rentner, der mehrfach die Welt umsegelt hat. Das war der Höhepunkt dieses Forums. Einfach mal die Suche bemühen!

[Dents]Milchschnitte
26.08.2011, 20:45
Nach wie vor hat mir noch niemand den Sinn erklären können, oder mir meinen persönlichen Vorteil aufzeigen können eine 3135er Uhr in regelmäßigen Abständen revisionieren zu lassen wenn es doch immer annähernd das gleiche kostet - egal ob man nun wartet bis wirklich was kaputt geht oder ob nur im Sinne eines Wartungsintervalles regemäßig revisioniert wird.
Die eigentlichen Kosten bei der Revi am Werk verursacht doch die Demontage und Rheinigung. Ob da noch ein paar Teile ausgetauscht werden ist doch unerheblich.

Edit : zumal der Vergleich mit nem Porsche etc völliger Blödsinn ist. Wenn ich da nen kapitalen Motorschaden abwarte wird mir der Wagen ja nicht zum Pauschalpreis repariert und ich bekomm nen Austsuschmotor. Bei meiner Rolex aber schon.

mws
26.08.2011, 20:50
Vom Gefühl her und was ich bis dato auch woanders gelesen habe: Tragen bis sie irgend wann stehen bleibt und dann ab zum Service.

olli_1963
27.08.2011, 01:24
Ich halte das wie bei einem Quarzer.
Wenn die Batterie leer ist kommt ne neue rein und nicht vorher.
Eine Automatschik lasse ich solange laufen bis sie nicht mehr zuverlässig genau ist oder stehenbleibt.
In der Zwischenzeit regelmäßig die WD prüfen lassen und ggf. Dichtungen tauschen lassen.
So mit bei meiner Sub, die nach 16 Jahren täglichem Gebrauchs stehenblieb und dann revidiert wurde.
Ergebnis: sie läuft wieder wie am ersten Tag und ich habe über 1000,-- gespart.
Also was soll's?
Ist doch alles in Butter.

Chefcook
27.08.2011, 09:44
Milchschnitte;3127220']Nach wie vor hat mir noch niemand den Sinn erklären können, oder mir meinen persönlichen Vorteil aufzeigen können eine 3135er Uhr in regelmäßigen Abständen revisionieren zu lassen wenn es doch immer annähernd das gleiche kostet - egal ob man nun wartet bis wirklich was kaputt geht oder ob nur im Sinne eines Wartungsintervalles regemäßig revisioniert wird.
Die eigentlichen Kosten bei der Revi am Werk verursacht doch die Demontage und Rheinigung. Ob da noch ein paar Teile ausgetauscht werden ist doch unerheblich.

Edit : zumal der Vergleich mit nem Porsche etc völliger Blödsinn ist. Wenn ich da nen kapitalen Motorschaden abwarte wird mir der Wagen ja nicht zum Pauschalpreis repariert und ich bekomm nen Austsuschmotor. Bei meiner Rolex aber schon.

Lass doch mal das Geld aussen vor, Adriano und ich haben eine ganze Reihe technischer Argumente gebracht.
Die Pauschalpreise sind und praktisch, gehen aber an der technischen Wirklichkeit vorbei. Ich bin auch geneigt zu behaupten, dass die neben Rolex' Zielmargen auch noch einen weiteren Grund für ihre nicht unerhebliche Höhe haben: Weil eben viele warten, bis die Revision wirklich teuer wird.

Auf auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Viel Schaden und Verschleiß lässt sich vermeiden, wenn man die Uhr eher früher als später mal kurz durchsehen und bei Bedarf reinigen und ölen lässt. Nicht mehr und nicht weniger. Austausch von Teilen ist über Jahrzehnte schlicht unnötig, wenn man früh genug mal jemanden drauf schauen lässt und bei Bedarf frühzeitig vorbeugen lässt. Das muss auch bei weitem nicht Rolex sein, das kann ein ordentlicher Uhrmacher um die Ecke genau so.

Die Arbeitszeit ist in der Regel eben nicht das, was die meisten Kosten verursacht. Aus meiner eigenen praktischen Erfahrung am Beispiel eines kürzlich für mich selbst überholten Omega 565 (Manufakturkaliber, laut Seriennummer irgendwann Ende 60er), das laut Vorbesitzer seit Ende der 80er in der Schublade rumlag, weil die Uhr damals stehen blieb:

http://i53.tinypic.com/xcpxub.jpg

Nötige Ersatzteile waren (auch nur ein paar):

- Steinfutter mit Decksteinen oben und unten, zusammen 48,72 €
- Unruhwelle 48,78 €
- Anker 45,56 €
- Ankerrad 48,78 €
- Friktionsfeder des Sekundentriebs 19,79 €
- Sekundentrieb 24,36 €
- Zugfeder 20,75 €
- Stellhebelfeder, da gebrochen 37,16 €
- Spannrad des Automatikaufzugs 56,50 €
- Rotorachse 14,21 €

Macht insgesamt für Ersatzteile 364,16 € plus MwSt. = 433,89 €.

Meine Arbeitszeit fürs Zerlegen, Prüfen, Reinigen, Montieren, Ölen und regulieren waren grob 2,5 Stunden. 1,25 Stunden entfielen auf die eigentliche Revision, auf Richten der Unruh grob eine 0,75 Stunden und 0,5 Stunden habe ich mich mit den Gangwerten der Uhr auseinander gesetzt. Was kostet ein freier Uhrmacher in der Stunde? Im Höchstfall vielleicht 75 € inkl. MwSt., würde 187,50 € für die Arbeitszeit versus 433,89 € für die Ersatzteile machen, an denen er aber auch noch mal was verdienen will, macht also was um 700 € für die Werksrevision insgesamt

Und jetzt mal ein schönes Gegenbeispiel einer top gewartet Uhr, die einfach gut in Schuss war, als sie bei mir auf dem Tisch landete: Das Omega Cal. 1011, das ich zum Neuaufbau meiner Baby-Ploprof verwendet habe.
Das Ding war einfach gepflegt, ohne Umschweife. Bei der Revision war praktisch nichts zu ersetzen:

- Zugfeder 8,23 €
- Friktionsfeder 19,79 €

Macht insgesamt für Ersatzteile 28,02 € plus MwSt. = 33,35 €.

Arbeitszeit insgesamt 1,75 Stunden, da weniger Aufwand fürs Richten einzelner Teile, macht Revisionskosten im Bereich von 180 €, wenn ich an den Teilen auch noch was verdienen müsste.

TheLupus
27.08.2011, 10:41
Auf auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Viel Schaden und Verschleiß lässt sich vermeiden, wenn man die Uhr eher früher als später mal kurz durchsehen und bei Bedarf reinigen und ölen lässt.

Solche Kunden werden von Rolex geliebt! Die Uhr alle 2 Jahre für je 200 € durchsehen lassen. Und nach 5 Jahren zur Rolex-Revi.
Denn dann kostet Rolex die Revi:

Arbeitszeit insgesamt 1,75 Stunden, da weniger Aufwand fürs Richten einzelner Teile, macht Revisionskosten im Bereich von 180 €, wenn ich an den Teilen auch noch was verdienen müsste.

Und der brave Kunde bezahlt pauschal 720 €.

Chefcook
27.08.2011, 11:00
Solche Kunden werden von Rolex geliebt! Die Uhr alle 2 Jahre für je 200 € durchsehen lassen. Und nach 5 Jahren zur Rolex-Revi.
Denn dann kostet Rolex die Revi:


Und der brave Kunde bezahlt pauschal 720 €.

Und die Message der 180 Euro hast Du auch nicht verstanden: Das ist geeignet, eine tiefgreifende Werksrevision komplett zu vermeiden oder mindestens sehr sehr lange hinaus zu schieben. Rolex braucht kein Mensch, um eine Uhr von denen mal durchzusehen. Dazu sind auch so genügend Ersatzteile auf dem freien Markt erhältlich, auch Originalersatzteile.
Alle fünf Jahre mal für 180 Euro beim freien Uhrmacher reinigen und ölen reicht. Dann brauchts auch die teure Rolex-Revi erst nach 20 Jahren. Aber einfach mal gar nichts machen, bis die Uhr stehen bleibt, das ist in meinen Augen nicht der richtige Weg. Begründet auf eigener uhrmacherischer Erfahrung.

Diese billig-billig Sparfuchserei geht mir auf den Sack. Man lässt Sachen einfach nicht wissentlich kaputt gehen. Wer kein Vollzahler ist, soll halt lieber Wegwerfuhren tragen. Hartgeldlude und Rolex passt nicht zusammen.

TheLupus
27.08.2011, 12:46
Ich wusste nicht, dass Reinigen und Ölen den Service weitestgehend ersetzen kann.
Ich bitte um Verzeihung, Max. Jetzt leuchet es mit ein.
Leider kenne ich keinen freien Uhrmacher, dem ich meine Krone anvertrauen würde.
Aber über eine PN mit einer Adresse von einem kompetenten Uhrmacher, der auch an entsprechende Ersatzteile kommt, würde ich mich sehr freuen.

Vanessa
27.08.2011, 13:44
Ähäm, das ist ein 15**er Werk, das deckt sich mit den Beobachtungen meines Uhrmachers..... :D

uhrvieh
27.08.2011, 15:18
Auf auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Viel Schaden und Verschleiß lässt sich vermeiden, wenn man die Uhr eher früher als später mal kurz durchsehen und bei Bedarf reinigen und ölen lässt. Nicht mehr und nicht weniger. Austausch von Teilen ist über Jahrzehnte schlicht unnötig, wenn man früh genug mal jemanden drauf schauen lässt und bei Bedarf frühzeitig vorbeugen lässt. Das muss auch bei weitem nicht Rolex sein, das kann ein ordentlicher Uhrmacher um die Ecke genau so.
...
Klasse, verständliche Zusammenfassung!

Mitleser
12.02.2013, 20:49
Wo Bewegung ist, ist leider immer auch ein wenig Verschleiß.
Daher ist ein Uhrenbeweger eigentlich nur für komplizierte Uhren mit Voll- oder Ewigem Kalender, ggf. auch noch bei Uhren mit Datum ohne Schnellverstellung so richtig sinnvoll.

ausser die Uhr hat Handaufzug.

Duck und wech!

hugo
12.02.2013, 20:51
Muss irgend ein Winterloch gefüllt werden ? ;-)

TheLupus
12.02.2013, 21:22
... ein Exhumierer sieht rot ;)