Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie funktioniert das mit der Mehrewertsteuer bei Warenlieferung aus Holland?
siebensieben
17.09.2015, 16:16
Kurze Frage zu folgendem Sachverhalt: Eine Spzialfirma (hat nichts mit Uhren zu tun) aus Holland holt in Deutschland einen Gegenstand ab, repariert ihn und bringt ihn wieder zurück. Dafür gibt es ein Kostenangebot. Wie funktioniert das jetzt mit der Mehrwertsteuer? Er schreibt auf seine Rechnung 21% MwSt, den in Holland gültigen Satz, und ich bzw. der Kunde (Privatmann bzw. nicht vorsteuerabzugsberechtigt) bezahlt den Komplettbetrag einschl. der 21% an den Lieferanten, und er regelt das mit der MwSt in Holland?
Hamburger
17.09.2015, 16:35
Der Kunde zahlt die Rechnung inkl MwSt, da gibt es keinen Unterschied
siebensieben
17.09.2015, 16:46
Aber in Deutschland die holländische MwSt?
Ja. Es sei denn, Du bist vorsteuerabzugsberechtigt. Dann zahlst Du netto und führst hier 19% ab. Unfachlich gesprochen.
Hamburger
17.09.2015, 16:53
Aber in Deutschland die holländische MwSt?
Das ist der Nach oder Vorteil der EU.
Ich als Unternehmer kaufe im EU Ausland netto ein.
Wenn ich privat etwas kaufe dann bezahl ich grundsätzlich brutto.
siebensieben
17.09.2015, 17:01
Alles klar, verstanden. In diesem Fall ist der Käufer kein Unternehmer, kauft also um die 2% teurer ein. Danke Euch!
Mwst Rückerstattung...??
Gruss
Wum
Hamburger
17.09.2015, 17:17
Mwst Rückerstattung...??
Gruss
Wum
MwSt Rückerstattung klingt zwar sexy, ist aber nicht möglich in diesem Fall.
Das wäre möglich bei geschäftlichen Ausgaben wie z.b. Essen Eintrittsgelder ect.. Aber nicht als Privatperson
Ja. Es sei denn, Du bist vorsteuerabzugsberechtigt. Dann zahlst Du netto und führst hier 19% ab. Unfachlich gesprochen.
Böses Halbwissen!
Nach der Erzählung dürfte tatsächlich NL Steuer erhoben werden, da die Leistung dort erbracht wurde.
Hamburger
17.09.2015, 20:19
Böses Halbwissen!
Nach der Erzählung dürfte tatsächlich NL Steuer erhoben werden, da die Leistung dort erbracht wurde.
Aber nicht bei einem Deal zwischen zwei gewerblichen, (Innergemeinschaftliche Lieferung), da zahlst Du immer Netto.
Agent0815
18.09.2015, 13:18
Aber nicht bei einem Deal zwischen zwei gewerblichen, (Innergemeinschaftliche Lieferung), da zahlst Du immer Netto.
Rene hat Recht - gefährliches Halbwissen.
Was wird denn hier geliefert ? Nix ! Es wird nämlich eher eine sonstige Leistung erbracht und damit ist das Thema "Innergemeinschaftliche Lieferung" durch.
Es bedarf weiterer Sachverhaltsangaben um das Ding zu beurteilen :op:
Agent0815
18.09.2015, 13:39
...sehe gerade du bist Nichtunternehmer.....dann bedarf es keiner weiteren Angaben: Rene hat nochmals Recht.
Nur noch als Ergänzung zum Thema "Deal zwischen zwei gewerblichen":
Beim innergemeinschaftlichen Leistungsaustausch zwischen Unternehmern wird zwar ab und an auch keine USt ausgewiesen. Das hat aber nix mit einer steuerfreien innergemeinschaftlichen Lieferung zu tun, sondern damit, dass die Steuerschuldnerschaft aus der steuerpflichtigen Leistung auf den Leistungsempfänger verlagert wird (Reverse charge Verfahren). Der Leistungserbringer darf dann keine Steuer ausweisen und muss den Leistungsempfänger auf dessen Steuerschuldnerschaft hinweisen.
siebensieben
22.11.2015, 17:17
Darf ich noch mal eine Frage anhängen?
Ein Unternehmer aus Frankreich möchte etwas in Deutschland bei einem Handwerker (angefertigte Möbel) bestellen/kaufen, er nimmt es später dann hier in D in Empfang und mit nach Hause. Wie funktioniert das im Detail: er beauftragt den Handwerker, der schickt ihm dann eine Rechnung. Mit oder ohne ausgewiesene MwSt? Und dann? Überweist er brutto oder netto? Was "passiert" mit dem Handwerker, wenn er nur netto bekommt? Kann er das in seiner monatlichen Anmeldung der USt separat berücksichtigen? Und der Besteller zahlt netto und gibt dann bei seiner Steuer in Frankreich an, dass er etwas netto aus D gekauft hat und rechnet seine französische Mehrwertsteuer drauf? (Die er als Unternehmer ja ohnehin wie in D mit seiner Vorsteuer verrechnen kann.)
Gilt das gleiche auch, wenn er bei einem Händler etwas bestellt (in D), es nach D liefert - aber in F bezahlen will?
Ich habe da leider überhaupt keine Ahnung, wäre nett, wenn jemand berichten kann, wie's genau funktioniert. Wer was wem bezahlt, wo welche Steuer zu zahlen oder anzumelden ist. Danke Euch!
RainbowCologne
23.11.2015, 18:32
Gelöscht wg Frage nicht richtig gelesen, sorry
Agent0815
24.11.2015, 12:12
Wenn der französische Unternehmer unter seiner franz. USt-ID Nummer auftritt und dem dt. Handwerker den Verbringungsnachweis in Form der s.g. Gelangensbestätigung zur Verfügung stellt, kann der dt. Handwerker Rechnung ohne deutsche USt stellen. Er muss diese s.g. steuerfreie innergemeinschaftliche Lieferung in einer s.g. zusammenfassenden Meldung dem BZSt melden.
Der französische Unternehmer erklärt in F in seiner regulären UStVA einen s.g. steuerpflichtigen innergemeinschaftlichen Erwerb und entrichtet die franz. Erwerbsumsatzsteuer. Sofern er hierfür vorsteuerabzugsberechtigt ist, kann er diese gleich wieder als Vorsteuer geltend machen.
Verbleibt die Ware in D und wird nur aus F gezahlt, fällt in D USt an.
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.