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Chris83
30.10.2015, 14:00
Hallo Zusammen,
ich bin seit Jahren Organspender. In diesem Forum geht es vermutlich den meisten Menschen Finanziell sehr gut und viele geben davon auch was ab. Aber was viel wichtiger als Geld ist, ist die Gesundheit.

Ich habe in meinem Freundeskreis aktuell den Fall das eine Freundin (27) nun eine neue Leber bald braucht aufgrund einer Krankheit. Mir geht das Thema sehr nah.

Ich verstehe es total wenn Menschen angst davor haben oder sogar dagegen sind, aber ich finde, es ist unsere Pflicht zumindest Gedanken darüber zu machen.

Ich für mich möchte einfach Leben retten, wenn meins vorbei ist.

https://www.organspende-info.de

Ich hoffe viele von euch sind bereits Organspender und haben sich für DKMS typisieren lassen.


Ich hoffe der Thread ist nicht doof, aber mir ist es einfach wichtig und ich hoffe das meine Freundin eine Leber bekommt.

Beste Grüße,
Christopher

ehemaliges mitglied
30.10.2015, 14:05
Hi,
wir (meine Frau und ich) sind Spender. Für Deine Freundin hoffe ich, dass sie Glück hat und zeitig ein passendes Spenderorgan bekommt!

Gruß,
Sascha

Bullit
30.10.2015, 14:14
Hallo Christopher,

sehe das genauso wie du. Habe den Spenderausweis schon seit 20 Jahren immer dabei (hoffe trotzdem, das er nie in Aktion treten muss).

Gruß

Erik

ehemaliges mitglied
30.10.2015, 14:20
Seit Jahren Organspender und DKMS registriert (letzteres übrigens total einfach möglich!)

Wünsche deiner Freundin ein baldiges Spenderorgan!

Karl Napp
30.10.2015, 14:24
Meine Leber will eh keiner=(

NicoH
30.10.2015, 14:44
Danke für das Heads Up, Christopher! Ich bin bei der DKMS registriert, habe aber (noch) keinen Organspendeausweis. Ich werde mich da aber mal kundig machen :dr:

Kronosaurus
30.10.2015, 14:47
"Ich für mich möchte einfach Leben retten, wenn meins vorbei ist."

Wenn Du tot wärst, würde Deine Leber keinen mehr interessieren. Im richtigen Zeitfenster nur noch die Hornhäute Deiner/deines Auges...
Der Trick bei der Tot-Spende ist es doch, Dich als "hirntot" zu erklären, damit man Deinen lebenden Körper ("lebendiger Rest" minus "totes Gehirn") "ausschlachten" kann. Wer glaubt, dass dabei alles mit rechten Dingen zu geht, sollte sich mal eingehend über die Zustände im deutschen Transplantationswesen hinter den Kulissen beschäftigen. Wenn ein paar Golf-Staatler spielend in der Vergabeliste nach oben rutschen, finden sich sicher auch ein paar skrupellose Zeitgenossen, die einen "Hirntod" zurechtpfrimeln. Wenn man bedenkt, dass die Verbrecher im Kittel die messbare Herzleistung durch gezielte Gabe oder Vorenthaltung von Medikamenten manipulieren, um eine Ranking-Einstufung nach Belieben hinzukriegen, drehen die Dir auch locker die Anästhetika hoch, bis zum Erlöschen aller Hirnstammreflexe - für das richtige Goldgeschmeide aus Dubai...
Übrigens gibt es gar nicht so viele Motorradfahrer, als dass die Tot-Spende wirklich ins Gewicht fiele.

Leber kann man sowieso gut lebend-spenden, ein Stück für Dich, ein Stück für mich. Daraus wachsen wieder zwei funktionsfähige Organe.

quado
30.10.2015, 14:57
Sorry, Kronosaurus, selten so einen Blödsinn gelesen. :weg:

Ich bin seit Jahren bei der DKMS redistriert und auch Organspender! :gut:

Edit: Hier ein einfaches How-To-Do von Nico:
http://www.r-l-x.de/forum/showthread.php/145766-DKMS-Deutsche-Knochenmarkspenderdatei

Vanessa
30.10.2015, 15:02
"Ich für mich möchte einfach Leben retten, wenn meins vorbei ist."

Wenn Du tot wärst, würde Deine Leber keinen mehr interessieren. Im richtigen Zeitfenster nur noch die Hornhäute Deiner/deines Auges...
Der Trick bei der Tot-Spende ist es doch, Dich als "hirntot" zu erklären, damit man Deinen lebenden Körper ("lebendiger Rest" minus "totes Gehirn") "ausschlachten" kann. Wer glaubt, dass dabei alles mit rechten Dingen zu geht, sollte sich mal eingehend über die Zustände im deutschen Transplantationswesen hinter den Kulissen beschäftigen. Wenn ein paar Golf-Staatler spielend in der Vergabeliste nach oben rutschen, finden sich sicher auch ein paar skrupellose Zeitgenossen, die einen "Hirntod" zurechtpfrimeln. Wenn man bedenkt, dass die Verbrecher im Kittel die messbare Herzleistung durch gezielte Gabe oder Vorenthaltung von Medikamenten manipulieren, um eine Ranking-Einstufung nach Belieben hinzukriegen, drehen die Dir auch locker die Anästhetika hoch, bis zum Erlöschen aller Hirnstammreflexe - für das richtige Goldgeschmeide aus Dubai...
Übrigens gibt es gar nicht so viele Motorradfahrer, als dass die Tot-Spende wirklich ins Gewicht fiele.

Leber kann man sowieso gut lebend-spenden, ein Stück für Dich, ein Stück für mich. Daraus wachsen wieder zwei funktionsfähige Organe.

Sicherlich- wo Menschen sind, wird auch Korruption sein. Allerdings kann mich eine -in Deutschland relativ kleine- Wahrscheinlichkeit eines Mißbrauchs nicht davon abhalten, meinen verfallenen Körper zur Verfügung zu stellen, sofern da noch jemand was gebrauchen kann. Ist j anicht so, als daß man von der STrasse weggefangen wird.

Dein Satz über Motorradfahrer ist mehr als despektierlich und mein Humor ist ziemlich belastbar...

Hix
30.10.2015, 15:06
Bin und bleibe potentieller Organspender, trotz panischer Verschwörungstheorien.
Und den Thread nahm ich als Anlass, endlich mal meine DKMS-Registrierung anzustoßen.

Wichtige Sache!

Chuck_Bass
30.10.2015, 15:48
Finde die Organspende RICHTIG und WICHTIG !


Aber die Schattenseiten mit der Korruption sind da:
http://www.sueddeutsche.de/thema/Organspende-Skandal

rainer07
30.10.2015, 16:13
Und warum soll man sein Organ spenden, wenn dann alle anderen Geld damit verdienen? Verkaufen würde bestimmt mehr Erben aktivieren!

Vanessa
30.10.2015, 16:17
Wenn Du nach Fernabsatzgesetz nach 14 Tagen die Leber wieder zurückgeben willst, weil sie vom Avernas oder Alko-Tom ist, haste halt schlechte Karten.

FB.11
30.10.2015, 16:32
Das ist ein heikles Thema... Ich kenne viele Befürworter, aber auch relativ viele Gegner. Allesamt als Ärzte tätig (gewesen). Eine eindeutige Tendenz will und kann ich nicht geben, vertrete ich doch die Meinung, dass sich jeder Mensch selbst ausreichend informieren sollte bevor er eine Entscheidung treffen kann. Dies möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal jedem nahe legen. Vertrauensvolle Gespräche und fachgebundene Artikel wirken da Wunder, in beide Richtungen...

Christopher, deiner Freundin wünsche ich eine gute Genesung!

kAot
30.10.2015, 16:39
so lange das Gesundsheitssystem so gestrickt, dass irgendwelche Chefärzte zig tausend Euro Prämie am Ende des Jahres bekommen, wenn besonders viele Operationen (sei's Hüftgelenke, Knie-OPs, o. ä.) durchgeführt wurden, traue ich denen keinen Meter... da wird garantiert viel zu oft operiert, wo es u. U. gar nicht nötig ist...

ich spende nichts, zahle genug Steuern mit denen viel zu viel finanziert wird, was ich nicht unterstütze(n will)...

Clapton
30.10.2015, 16:41
Organspender zu sein ist für mich eine Selbstverständlichkeit.

Ich würde es begrüßen, wenn sich jeder Erwachsene dazu offiziell erklären müsste. Wer selber eine Organespende ablehnt, würde im Fall der Fälle auch keine Spenderorgane bekommen. Ganz einfach.

DS-XELOR
30.10.2015, 16:48
Seit Jahren Organspender und DKMS registriert (letzteres übrigens total einfach möglich!)

Wünsche deiner Freundin ein baldiges Spenderorgan!

+1

Mawal
30.10.2015, 16:57
ich bin seit Jahren Organspender. ...


wirklich, wie viele Organe sind denn noch da? =)




ernsthaft, wichtiges Thema, alles Gute für deine Freundin


Diese wie alle anderen Fragen, die sich nach meinem Ableben stellen, darf meine Frau beantworten.

ehemaliges mitglied
30.10.2015, 17:02
Sorry, Kronosaurus, selten so einen Blödsinn gelesen. :weg:

Danke und +1! :gut:

@Saurus: Ich hoffe inständig, dass Du und Deine Familie auch im Falle eines Falles selbst auf Spenderorgane verzichtet!

Pussy-Galore
30.10.2015, 17:26
Motorradfahrer kommen meistens gar nicht in Frage, da die meistens die Organe verletzt werden, ein Grossteil der Organspender haben/ hatten eine Subarachnoidalblutung, andere Massenblutungen, ab und an auch ein Schädelhirntrauma. Bei jungen Spendern ist häufig ein Hirnaneurysma geplatzt.

Zudem wird der Hirntod von zwei unabhängigen Ärzten, die nichts mit der Explantation zu tun haben, durchgeführt ! Es gibt heute andere Methoden um den Hirntod festzustellen, die man nicht manipulieren kann wie zB CT Angiographie oder, Pendelfluss-Doppler ! Bei beiden Methoden wird festgestellt, dass das Gehirn nicht mehr durchblutet wird und der Patient somit hirntod ist.


Ich selbst würde spenden, bin auch bei der DKMS registriert.
Habe zudem einen Neffen, dessen Nieren durch einen Gendefekt zerstört wurden und seitdem dialysiert wird und seitdem sehr eingeschränkt ist.
Meine Schwester wollte ihm Ihre Niere spenden, was aber leider nicht funktioniert, da eine Ihrer Nieren nur 30 % "Leistung" hat.


Was die Explantationen betrifft:

"Ausgeschlachtet" wird man nicht. Die Entnahmen verlaufen würdevoll !

Doktor Krone
30.10.2015, 17:32
warum nicht hier mal wieder mit einem ganzen Thread auf diese wichtige Thematik aufmerksam machen?

ich habe seit Jahren einen immer wieder aufgefrischten Organspenderausweis im Geldbeutel und mir mal einen Tausender-Karton vom zuständigen Bundesamt schicken lassen. Für den Tresen in meiner Praxis, da werden immer mal wieder welche mitgenommen. Und wenn nur einer dabei ist, der das Teil korrekt ausfüllt und bei sich behält, hat sich der kleine Aufwand doch schon gelohnt.

Diese Verschwörungstheoretiker, die hinter allem den schnöden Mammon vermuten, darf man einfach nicht ernst nehmen. Garnicht drauf reagieren am besten. Klar gibt es einige Mediziner, die ihre OP-Listen manipulieren zugunsten ihrer Jahresendprämie.

Aber das kann doch nicht allen Ernstes ein Grund sein, nach dem eigenen Tod nicht spenden zu wollen! Das ist ein vorgeschobenes Argument für die eigene Feigheit. SO seh ich das.

Schön wäre es ja, wenn man hier prinzipiell potentieller Spender ware bis zum aktiven Widerspruch :gut:

Janufer
30.10.2015, 17:54
Bin Spender und Typisiert. Ich drücke fest die Daumen:gut:

Ach ja...Kronosaurus scheint sein Gehirn schon gespendet zu haben. Na klar, wegen Missbrauchs einfach gar nicht spenden. Was für eine Logik.

Grüsse Jan

quado
30.10.2015, 18:03
Anke, Danke für die Ausführungen. :gut:

Sicherlich gab und gibt es auch unter den Ärzten schwarze Schafe, wie in anderen Branchen auch.
Auch ist belegt dass in Deutschland häufiger operiert wird um mehr Umsatz zu generieren.
Aber das ist schlussendlich die Folge einer falschen Gesundheitspolitik und Krankenhausfinanzierung.

Leider ist zudem der sogenannte Transplantationsskandal der Thematik "Organspende" nicht förderlich,
auch wenn m.W. kein Fall bekannt ist, in welchem jemandem Organe "geklaut" wurden! Es wurde die
Reihenfolge bzw. Dringlichkeit der Organ-Empfänger manipuliert.
Aber in unserer Medienwelt wird wie so oft alles in einen Topf geschmissen! :rolleyes:

Und nein, ich bin kein Mediziner, habe aber berufsbedingt einen sehr guten Einblick in den Alltag in dt. Krankenhäusern
und OP-Sälen.

TheLupus
30.10.2015, 18:13
...

"Ausgeschlachtet" wird man nicht. Die Entnahmen verlaufen würdevoll !


Und wenn schon. Besser die Kadaverreste für einen Bedürftigen als für die Würmer.
Und wenn sich ein Arzt was für meine Organe einsteckt (vielleicht noch was für das überteuerte verscharren meiner Leiche der Family zukommen lässt), dann sei es so. Von mir aus als Entschädigung für 72 Stunden-Dauerschichten, etc. Ich gönne es ihm.

Trage seit Jahren einen Spenderausweis mit mir herum und gebe alle 8 Wochen etwas Blut ab. :dr:

Fluzzwupp
30.10.2015, 18:14
Ich hab seit ueber 15 Jahren n Organspendeausweis (noch den alten roten) und natuerlich bin ich auch in der dkms. Find ich normal.

eimsbush
30.10.2015, 18:20
Bin auch Blutspender alle 8 Wochen und bei der DKMS registriert. Dank dieses Topics kümmere ich mich auch um einen Ausweis.

quado
30.10.2015, 18:31
Und wenn schon.

+1 :gut:

Kronosaurus
30.10.2015, 19:15
Wer die (überaus löbliche!) Registrierung bei der DKMS, deren größtes Risiko ein Hämatom in der Ellenbeuge ist, mit der "Tot"-Spende solider Organe kontextualisiert, sollte sich doch dringend mal damit beschäftigen, worüber er eigentlich spricht. Abgesehen von unsicheren Einzelfallberichten werden keine ernsthaften Komplikationen bei der Spende von HSTC berichtet.

Man muss kein Mediziner sein, um von der Hitzigkeit der Debatte um den Begriff des "Hirntodes" gehört zu haben.
Hier eine kleine Sammlung von "Einzelfällen", die aus dem "Hirntod" erwacht snd: https://hirntoddebatte.wordpress.com/einzelfalle/
Der geneigte Mediziner kann sich ja die einschlägigen reviews und editorials reinziehen.

Es ist eben wieder einmal das typische Gutmenschen-Geschwafel und die Neigung extrem weitreichende Entscheidungen zu treffen, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Was meinen denn all die "großzügigen Potential-Spender", die nichts tun brauchen, außer ein Kreuz zu setzen, um sich moralisch über andere zu erheben, was ihre Angehörigen und Lieben von dieser Entscheidung denken?
Da liegt dann auf der ICU der geliebte Mensch mit einer schwersten Beeinträchtigung, die mit einer wie gering auch immer anzusetzenden Wahrscheinlichkeit eben doch überwunden werden kann. Und durch die Entscheidung, dieses Kärtchen auszufüllen, hat er im schlimmsten Fall seinen Angehörigen in dieser Situation jede Möglichkeit genommen, auf den Verlauf der Dinge Einfluss zu nehmen. All deren Hoffnung wird zunichte, und die Leber, Nieren und Pankreas tun wenig später in einem Q'atari-Prinzen ihren Dienst.
Und natürlich wird keiner hier jemals zum "Tot-Spender" werden. Weiß ja auch jeder. Aber gibt eben doch dieses wohlige Gefühl in der Magengegend und erlaubt es mich und sogar meine Angehörigen mit Hass, Häme und Geifer zu überziehen.
Das große Wort schwingen, einem total dämlichen Verfahren das Wort zu reden, das zu unauflösbaren ethischen Entscheidungskonflikten zwingt. An den Arzt, der den "Tot-Spender" am Ende abschalten muss, denkt auch keiner.
Aber wenn es um die Lebendspende geht? Da gibt es dann Schweigen im Wald, denn das Risiko des Eingriffs oder das Leben mit nur einer Niere, ja das will keiner, derer die meinen Angehörigen wegen meiner Meinung die Spenderorgane vorenthalten wollen.

fabrum esse suae
quemque fortunae

ehemaliges mitglied
30.10.2015, 19:25
Glückwunsch, Du bist tatsächlich die Nummer 1 auf meiner Ignorelist! Ich hätte nicht erwartet, dass ich in diesem Forum je eine anlegen müsste.

Ach ja, zum Thema: Ich denke, ich bin gut genug informiert. Meine Frau ist Ärztin (u. a. FÄ für Notfallmedizin) und ich habe selbst in den NL im LUMC gearbeitet und hatte dort täglich mit Eurotransplant zu tun.

Ganz ehrlich, Typen, die solchen kruden Müll von sich geben, machen mich unendlich wütend ... wenn Menschen auf Typen wie Dich hören, müssen unter Umständen Menschen sterben, weil sie keine Organe bekommen ... ich hoffe, Dein Gewissen kann damit leben!

Pussy-Galore
30.10.2015, 19:26
Man sollte vorher mit seinen Angehörigen darüber sprechen damit diese im Falle eines Hirntodes "leichter" entscheiden können bzw seinen Willen akzeptieren können.




Der Spender wird nicht abgeschaltet ...es wird eine Perfusionslösung über die Aorta eingespült, die das Kreislaufversagen einleitet

TheLupus
30.10.2015, 19:29
@kronosauris:
Oder er hat seinen Angehörigen diese schwere Entscheidung abgenommen, worüber sie in vielen Fällen auch froh sind.

Pussy-Galore
30.10.2015, 19:32
Das meinte ich auch mit dem Willen....

TheLupus
30.10.2015, 19:33
Das meinte ich auch mit dem Willen....

Ich habe zu lange geschrieben und deinen Post vorm Absenden nicht mehr gesehen. :dr:

mws
30.10.2015, 19:34
Glückwunsch, Du bist tatsächlich die Nummer 1 auf meiner Ignorelist! Ich hätte nicht erwartet, dass ich in diesem Forum je eine anlegen müsste.

Einen :troll: habe ich auch seit kurzem auf meiner Ignorliste, passiert halt schon mal :P

Zum Topic: Ich habe seit 8 Jahren einen Spenderausweis, hat alles meine Firma für freiwillig teilnehmende Mitarbeiter organisiert.

Kronosaurus
30.10.2015, 19:39
Man sollte vorher mit seinen Angehörigen darüber sprechen damit diese im Falle eines Hirntodes "leichter" entscheiden können bzw seinen Willen akzeptieren können.




Der Spender wird nicht abgeschaltet ...es wird eine Perfusionslösung über die Aorta eingespült, die das Kreislaufversagen einleitet

So so, macht man das auch so bei einer Herz-Lungen-Entnahme...
Fachleute unter sich scheint mir.

FB.11
30.10.2015, 19:42
Wer mag, kann sich ja mal auf der Seite des drze einlesen... Vor allem den dritten Punkt unter dem verlinkten Thema, "Ethische Aspekte" würde ich empfehlen.

http://www.drze.de/im-blickpunkt/organtransplantation

Denn tatsächlich ist die Diskussion recht aktuell und so blöde Saurus hier seine Thesen verfechtet, so muss man ihm dennoch zugestehen in manchen Punkten schon bestehende Probleme anzusprechen... Nichts für Ungut.

avalanche
30.10.2015, 20:10
Die Frage "Organspende" wird sich vermutlich von selbst erledigen, ich denke nicht, dass wir uns die ganze Spitzenmedizin in der Grundversorgung noch lange leisten können.

Ingo.L
30.10.2015, 20:29
Hirntod ist das Kriterium für die Organspende :kriese:

Dieser Thread zeigt doch hervorragend, dass man trotz Hirntod noch prima lebt und sogar hier noch posten kann :dr:

Seit meinen 18. Geburtstag hab ich nen Spenderausweis. Ich find das wichtig und richtig.

Pussy-Galore
30.10.2015, 20:35
Bei einer Herzentnahme wird die Kaltperfusion zuerst am Herzen durchgeführt, das Herz wird dann auch schnell entnommen...

Bei einer Lungenentnahme wird die Lunge noch weiter bis zur Entnahme beatmet, damit sie nicht zusammenfällt und verklebt. Es gibt auch Transportvorrichtungen in denen die Lunge weiter belüftet wird.

Chris83
30.10.2015, 20:53
Ich wollte hier keinen Streit anzetteln oder der gleichen. Es wird immer Menschen geben die Gutmütigkeit ausnutzen werden, aber es sollte uns nicht daran hindern weiter zu machen.
In meinem Umfeld schimpfen soviele über die ganzen Flüchtlinge und ich unterstütze meinen Arbeitgeber in einem Flüchtlingsprojekt.

Ich bin der Meinung: Tue gutes und dir widerfährt gutes.

Vielleicht sind meine Organe irgendwann nicht mehr benutzbar, aber wenn, dann soll man sie nehmen und anderen Menschen helfen.

Ich will nicht das meine Freundin stirbt - sie hat eh eine geringere Lebenserwartung, deswegen hoffe ich, das sie schnell einen Spender findet. Ich würde für Sie spenden weil ich Sie mehr als alles andere auf der Welt mag. Aber es ist noch nicht Akut.

Ich hoffe einfach, das ein paar User, die es noch nicht getan haben, sich mit dem Thema mal auseinander setzen. Ich wünsche allen im Forum, das man niemals auf ein Organ angewiesen ist.

Finde das einfach ein sehr wichtiges Thema, denn niemand will in die Situation kommen das ein Menschen den man liebt ein Organ benötigt.

ehemaliges mitglied
30.10.2015, 21:03
@Christopher: Alles ist gut! :gut:

Keine Sorge, ich finde solche Threads gut, man lernt andere User besser kennen ... wenn auch manchmal anders, als man es erwartet hätte ... aber auch das ist aus meiner Sicht positiv. ;)

Ich hoffe inständig, dass Deine Freundin ein Spenderorgan bekommen wird! Seid optimistisch, dann wird es auch klappen! =)

Pussy-Galore
30.10.2015, 21:03
ich drücke Deiner Freundin fest die Daumen, dass sie bald eine neue Leber bekommt.

Unruhstifter
30.10.2015, 21:12
Ach ja, zum Thema: Ich denke, ich bin gut genug informiert. Meine Frau ist Ärztin (u. a. FÄ für Notfallmedizin) und ich habe selbst in den NL im LUMC gearbeitet und hatte dort täglich mit Eurotransplant zu tun.


FA für Notfallmedizin gibt es in D aber nicht, oder? Nur rein interessehalber. Ich habe das Thema mal vor einiger Zeit mit meinem Bruder besprochen (FA für Anästhesie, Fachkundenachweis Rettungsdienst, also auch als Notarzt tätig), sowie mit seiner Frau, auch Ärztin. Die sehen das ganze auch kritisch, die genauen Argumente kann ich jetzt nicht im Einzelnen nicht mehr widergeben. Das Problem für mich als Laie ist, daß ich überhaupt nicht abschätzen kann, ob Organspenden in D ggf. ein Problem darstellen können. Losgelöst davon, bin ich durchaus der Auffassung, daß im Fall meines Ablebens, meine Organe gerne lebensrettend eingesetzt werden können, sofern dies auch zielgerichtet und bedarfsgerecht erfolgt.

Die Diskussion ist daher sehr interessant, die Mißbrauchsvorwürfe, die ich nicht beurteilen kann, schrecken mich dann doch wieder ab, aber vielleicht klärt sich das noch im weiteren Verlauf.

Danke und Gruß Thorsten

Ingo.L
30.10.2015, 21:15
Ein gekauftes Leben oder ein geschenktes Leben, mir egal. Wenn jemand dadurch weiterlebt, dass ein Organ von mir geholfen hat, hab ich was gut, wenn es an die Harfenverteilung geht :dr:

Pussy-Galore
30.10.2015, 21:18
Das Problem ist eben, dass die durch die vergangenen Skandale die Patienten bestraft werden, die auf ein Organ warten und die können ja nun mal gar nichts dafür !

Ingo.L
30.10.2015, 21:20
Selbst wenn 9 von 10 Organen verkauft werden, es ist das eine, das zählt. Nicht spenden ist keine Lösung.

ehemaliges mitglied
30.10.2015, 21:25
Selbst wenn 9 von 10 Organen verkauft werden, es ist das eine, das zählt

Na ja, kann man so nicht sagen, denn selbst die neun anderen Organe kommen ja Patienten zugute, die sie benötigen. Da, wo gemauschelt wurde, wurden ja nur Leute "vorgezogen" ... ist ja nicht so, dass jemand einfach so grundlos eine neue Niere oder aleber bekommt!

rainer07
30.10.2015, 22:08
Ich finde, der Alkoholiker, der zu einer erfolgreichen Entziehungskur nicht in der Lage war, hat grundlos eine neue Leber bekommen - während andere weiter warten mussten. Auch das ist ja mit Geld geregelt worden.

Beste Grüße

FB.11
30.10.2015, 22:30
FA für Notfallmedizin gibt es in D aber nicht, oder? Nur rein interessehalber.



Nein, den gibts in DE nicht ;) Bloss einen kurzen Kurs, der dich als Arzt zum Notarzt-fahren berechtigt... Ist aber ebenfalls ein umstrittenes Thema.

ehemaliges mitglied
30.10.2015, 22:41
@Thorsten: Sie ist FÄ für Innere Medizin mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.

@Marius: Interessant: Ich denke, in unserer Familie sowie im Bekannten- und Freundeskreis sind massig Mediziner ... und wir kennen nicht einen, der gegen Organspende wäre ... und das Thema wurde in den letzten zwei Jahren oft genug diskutiert ... offenbar unterscheidet sich unser Umfeld da doch deutlich. :cool:

Vespapapa
31.10.2015, 04:06
Ich finde, der Alkoholiker, der zu einer erfolgreichen Entziehungskur nicht in der Lage war, hat grundlos eine neue Leber bekommen - während andere weiter warten mussten. Auch das ist ja mit Geld geregelt worden.

Beste GrüßeVon einer "erfolgreichen" Entziehungskur kann man nur sprechen, wenn der Suchtkranke für immer
"Trocken" bleibt. Sprich man kann eine EK nur dann "erfolgreich" beenden, wenn man dann bis zu seinem Tod nichts mehr
getrunken /geraucht, gespritzt.... hat.
Das aber, kann KEINER im Vorfeld beurteilen oder gar garantieren. ( Nur mal so gesagt und es soll kein persönlicher Angriff sein)

Ich finde das Thema sehr gut und hoffe das viele Menschen sich mal Gedanken darüber machen, denn es kann ganz schnell passieren,
dass man selbst in die Lage kommt, ein Fremdorgan zu benötigen.

Bedingt durch meine Krankheit, bin ich leider nicht geeignet Blut oder Organspender zu sein.

Vielleicht komme ich, wenn ich älter bin, in die Situation, dass ich auf ein Fremdorgan angewiesen
sein werde.
Dann wäre ich sehr froh, wie viele Menschen auf der Welt, wenn dann eines für uns /mich da wäre.

Je mehr Spender es gibt, desto schneller ist die "Verknappung" beendet und es wird /kann ggf. kein
Schindluder (sehr selten) damit mehr getrieben werden können.

Wenn dies dann so sein sollte, wird auch keine Angst mehr bei den Mitmenschen sein und
mehr Spender werden "geboren".

Allen ein schönes WE wünschend :winkewinke:

FatToni
31.10.2015, 06:14
Selbst wenn 9 von 10 Organen verkauft werden, es ist das eine, das zählt. Nicht spenden ist keine Lösung.

Eigentlich zählen alle 10!
Niemand kauft sich ein Organ zum Spaß. Mir persönlich ist es auch egal wer meine Organe bekommt. Oder soll bei jeder Organspende erst eine tv Show gemacht werden? Wer hat diese wunderschöne Leber verdient, Kandidat 1, 2 oder 3??? Von indischen Verhältnissen sind wir doch weit weg. Wo noch lebenden die Organe rausgeschnitten und verkauft werden.

The Banker
31.10.2015, 08:04
Ich verstehe die teilweise quasireligiös geführte Debatte nicht. Spenderausweis habe ich seit Jahren, finde ich einfach selbstverständlich.

TheLupus
31.10.2015, 08:05
Die Ossis glauben halt an nichts und müssen bei der höchsten Instanz nicht erst um Rat fragen. :D
Obwohl darin eigentlich die Umsetzung des Gebots der Nächstenliebe zementiert werden kann.

rolimai
31.10.2015, 09:34
Selbst wenn 9 von 10 Organen verkauft werden, es ist das eine, das zählt. Nicht spenden ist keine Lösung.

Wo ein Markt eröffnet ist, greifen die Gesetze des Marktes, mit der letzten Brutalität. Im Bereich der Lebendspende gibt es Kommissionen, die sich ausschließlich mit den Fragen befassen, ob die Spende freiwillig sein wird und ob Anhaltspunkte für Organhandel vorliegen; das ist richtig und das ist gut.


Ich verstehe die teilweise quasireligiös geführte Debatte nicht. Spenderausweis habe ich seit Jahren, finde ich einfach selbstverständlich.

Es gibt wohl kaum ein Thema, bei dem ethische und religiöse Argumentationsmuster legitimer sind als bei diesem.

Mawal
31.10.2015, 10:31
...


Es gibt wohl kaum ein Thema, bei dem ethische und religiöse Argumentationsmuster legitimer sind als bei diesem.


+1

FB.11
31.10.2015, 10:34
@Marius: Interessant: Ich denke, in unserer Familie sowie im Bekannten- und Freundeskreis sind massig Mediziner ... und wir kennen nicht einen, der gegen Organspende wäre ... und das Thema wurde in den letzten zwei Jahren oft genug diskutiert ... offenbar unterscheidet sich unser Umfeld da doch deutlich. :cool:

Ja, das ist möglich... ;) Ich will auch gar nicht mit dir darüber diskutieren, das wäre nicht wirklich sinnvoll hier. Aber auf die Schnelle habe ich nur diese Umfrage der "Deutschen Stiftung Organtransplantation" (DSO) gefunden: https://www.dso.de/uploads/tx_infoc/TK_PKV2009.pdf

Sie ist zwar schon ein paar Jahre älter und ich weiss nicht, wie die Ergebnisse heute aussähen, aber ich vermute, dass sich so viel nicht ändern würde...


Und, nur zur Klarstellung; Ich bin nicht gegen Transplantationen, finde aber, dass es hier noch deutlichen Handlungsbedarf gibt... Und ich weiss nicht, ist deine Frau klinisch tätig? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es da ausschliesslich Zustimmung seitens der Kollegen/Freunde gegeben hat. Aber das hat mich auch nicht zu interessieren, wie gesagt, nichts für ungut. ;)

Janufer
31.10.2015, 11:57
Glückwunsch, Du bist tatsächlich die Nummer 1 auf meiner Ignorelist! Ich hätte nicht erwartet, dass ich in diesem Forum je eine anlegen müsste.

Ach ja, zum Thema: Ich denke, ich bin gut genug informiert. Meine Frau ist Ärztin (u. a. FÄ für Notfallmedizin) und ich habe selbst in den NL im LUMC gearbeitet und hatte dort täglich mit Eurotransplant zu tun.

Ganz ehrlich, Typen, die solchen kruden Müll von sich geben, machen mich unendlich wütend ... wenn Menschen auf Typen wie Dich hören, müssen unter Umständen Menschen sterben, weil sie keine Organe bekommen ... ich hoffe, Dein Gewissen kann damit leben!

Bravo! Lieber Gutmensch als Idiot!

Grüsse Jan

ehemaliges mitglied
31.10.2015, 16:07
@Marius: Meine Frau war lange genug klinisch tätig, zum Beispiel als als Leitende OÄ einer SEH an der Uni Leiden und danach als Leiterin einer interdisziplinären Notaufnahme. Notfallmedizin war bis zur Niederlassung Ihre Leidenschaft. Und bis heute sind 90% unseres Umfelds klisch tätig. Und niemand von uns leidet unter der Vorstellung, ausgeweidet zu werden ...

Und ich persönlich vertrete die Ansicht, dass diejenigen, die keinen Spenderausweis haben, selbst jedes Recht verwirkt haben, im Falle eines Falles selbst ein Spenderorgan zu bekommen ... aber leider ist dies ja nicht der Fall ... hier darf jeder seinen Dummpfug öffentlich verbreiten, Mediziner verunglimpfen und bekommt trotzdem die optimale Versorgung ... und in aller Regel sind die Scheihälse und Kritiker auch genau die, die "ihre Rechte" genau kennen, wenn sie selbst Hilfe benötigen ...

siead4
31.10.2015, 16:21
Wahnsinn, dass das OB so sehr diskutiert werden musss. mE höchstens das WIE. Kurz: Ich bin Spender.

FB.11
31.10.2015, 16:29
Leider kenne ich deinen Namen nicht, sonst würde ich dich jetzt persönlich ansprechen,

ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du mich nicht als Dummfug verbreitenden Kritiker ansprichst, ansonsten hast du meine Ansichten nicht verstanden ;) Ich möchte hier keinen Unsinn erzählen, Mediziner verunglimpfen oder Leute beeinflussen. Noch möchte ich die Organspende als solche kritisieren! Allerdings gibt es nun einmal, so schade dies auch ist, Probleme in diesem Bereich, die meiner bescheidenen Meinung nach, noch längst nicht aus der Welt geschaffen sind... Und da Saurus diese schon irgendwie angesprochen hat (wenn auch in einem miesen Ton...) und dafür kritisiert worden ist, wollte ich eigentlich nur noch einmal drauf aufmerksam machen, dass man sich möglicher Risiken bewusst sein und sich ausreichend informieren sollte, wenn man als Nicht-Spender einen Ausweis haben möchte... Mehr nicht ;)

Und was deine Frau gemacht hat; Chapeau! Aber auch hier zur Klarstellung, mein Lebensweg wird ähnlich verlaufen, wenn nichts unvorhergesehenes mehr dazwischen kommt...

ehemaliges mitglied
31.10.2015, 16:32
@Marius: Nein, Dich meinte ich nicht, der Absatz bezog sich eher auf Leute wie "the special one" hier, der es auf Anhieb auf meine Ignorelist geschafft hat.

Gruß,
Sascha

ehemaliges mitglied
31.10.2015, 16:42
Es gibt auf beiden Seiten der Medallie sehr spezielle Typen und du bist auf deiner Seite auch einer der "besonderen" Sorte.

PS: habe auch keinen Spenderausweis und möchte auch keinen.

Thomas

ralfsch
31.10.2015, 17:31
Was kann ich zum Thema beitragen ?

Mein Onkel hat vor 15 Jahren ein Spenderorgan ( Herz ) erhalten . So durfte er noch 15 Jahre mit seiner Familie verbringen . Dafür waren er und seine Familie unheimlich dankbar . Das alles nur weil es Organspender gab / gibt . Deshalb stellt sich für mich trotz aller ethischen und sonstigen Bedenken die Frage nicht ob man spenden sollte oder nicht.

P.S. Leider ist er vor kurzem an den Nebenwirkungen der vielen Medikamente verstorben.

Karl Napp
31.10.2015, 18:21
Ich hatte einen Spenderausweis, habe diesen aber nach all den Missbrauchsfällen wieder vernichtet. Ich frage mich jetzt allerdings, ob das richtig war. Es gab gravierende Fälle von Missbrauch und es wird sie auch in Zukunft geben. Bestimmte Personen werden immer den Vorzug vor normalen Bedürftigen bekommen. Das war nicht schon seit dem Fall dieses Herrn vTuT der Fall, der mich dazu bewogen hat, meinen Spenderausweis zu vernichten. Soll man deshalb den kommerziellen Weg gehen, also Spendern Geld anbieten. Das würde die priviliegierte Personen weiter begünstigen. Weiter muss man auch sehen, dass der Missbrauch meisten von den Ärzten ausgegangen ist. Diese haben zugunsten ihrer Patienten manipuliert. Das ist verwerflich aber andererseits auch verständlich. Schadet ein Spenderausweis? Das glaube ich nicht. Ich habe genug Vertrauen in die Ärzteschaft, dass Organe nur von wirklich toten Patienten entnommen werden. Ich werde mir also wieder einen Spenderausweis zulegen. Danke für die Diskussion.

Harlista
31.10.2015, 23:46
Ich habe keinen Spenderausweis und ich will ich auch kein Organ, das würde ich sofort unterschreiben.
Die letzte weinerle Story dich ich gelesen habe, Mann mit 64 Jahren, hat seine 2te Spenderniere drin und weint rum, warum er keine 3te bekommt. Mensch irgendwann is halt Schluss, kein Mensch ist so wichtig, daß er 3 Nieren verdient

rolimai
01.11.2015, 07:45
Deine Logik mag unerschütterlich sein, aber diesem Menschen, der leben will, widersteht sie nicht.

Pussy-Galore
01.11.2015, 08:20
Wenn man dauernd zur Dialyse muss und derartig eingeschränkt ist, nicht mehr essen darf, wie man möchte und nur noch reduzierte Trinkmenge einnehmen darf und oft schlapp und kaputt ist, dann wird jeder eine Niere haben wollen. Zudem altert man stark vor wenn man dialysepflichtig ist. Die Jahre ohne Niere bedeuten Lebensjahre...
Wenn jemand auf eine Re-Transplantation wartet hat er Ja auch wieder die lange Wartezeit von 8-9 Jahren bzw auch mal länger !
Bei einer dritten Niere würde die Transplantation natürchlich auch deutlich risikoreicher und schwieriger werden.
Patienten die eine Niere benötigdn sind häufig Diabetiker bei denen die Gefässe häufig sklerotisiert sind...

TheLupus
01.11.2015, 08:26
Die einfachste Lösung wäre, dass nur derjenige, der sich zum Spenden verpflichtet (unabhängig von seiner Eignung - der Wille zählt) auch Spendenorgane erhält.
Kinder und Jugendliche wären davon ausgenommen. Mit 21 muss man sich entscheiden. Die Verpflichtung darf immer wieder zurückgezogen werden, wobei dies dann nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Das wäre sehr fair in meinen Augen.

Hubauer
01.11.2015, 18:04
Ich war Organspender seit 1995 und bin damit seit einem Jahr auch beruflich konfrontiert.

Die Einblicke, die ich dabei gewinnen musste, haben mich ganz schnell dazu gebracht, meine Organspendebereitschaft zu widerrufen und hierüber meine ganze Familie zu informieren. Auch diese hat ihre Bereitschaft widerrufen.

Leider herrscht in diesem Forum wie auch in der Bevölkerung sehr viel Halbwissen über das Verfahren vor und während der Entnahme und die Prozedur, die einen zum Organspender macht.

Das Gutmenschentum sei jedem gegönnt, aber bei diesem Thema sollte man nach der Devise verfahren:

Erst intensiv und objektiv informieren und nicht vorschnell der Organspende das Wort reden.

ralfsch
01.11.2015, 18:37
Wäre interessant wenn du uns an deinem Insider wissen etwas teilhaben lassen würdest .

leana-alissa
01.11.2015, 18:54
... Bitte berichte hubauer. Ich selber trage einen Ausweis bei mir, schon immer. Mein Vater steht auf der Herztransplantationsliste und wir warten ...

ehemaliges mitglied
01.11.2015, 19:28
@Hinauer: Na dann mal "Butter bei die Fische" ... was machst Du beruflich, dass Du Insider bist? Ich habe 2 Jahre täglich mit Eutrotransplant zu tun gehabt und beruflich hatte meine Frau sehr viel mit dem Thema zu tun ... da wäre es interessant, was Du für "shocking news" hast. Dann aber bitte konkret mit Ross, Reiter und belastbaren Fakten!

Pussy-Galore
01.11.2015, 19:30
@ Hubauer Ich habe beruflich auch mit Organspenden und Transplantationen zu tun und kann Deine Meinung nicht teilen ! Also kein Halbwissen sondern oft dabei gewesen...
Mich würde auch interessieren, was Du meinst !

Relax1
02.11.2015, 13:03
Hallo,

das ist ein ebenso wichtiges wie schwieriges Thema. Als Jugendliche hatte ich immer einen Organspendeausweis im Geldbeutel. Ich dachte damals etwas unbekümmert: "Na prima, wenn ich nicht mehr zu retten bin, kann ich vielleicht noch etwas Sinnvolles tun." Weiter hatte ich mich mit diesem Thema nicht befasst.

Als ich dann irgendwann hörte, dass man bis zur Organentnahme quasi als lebender Toter aufbewahrt wird (was auch logisch ist, sich mir damals nur nicht erschlossen hat), bekam ich plötzlich ein sehr schlechtes Gefühl bei dieser Sache und dieses schlechte Gefühl ist immer noch unverändert vorhanden. Es ist nicht logisch zu erklären, aber es widerstrebt mir einfach, für die Organentnahme künstlich weiterhin körperlich funktionierend gehalten zu werden, ggf. mehrere Tage lang. Als Lebende muss ich ja schon tagtäglich funktionieren und ich wünsche mir einfach entsprechend Ruhe, wenn meine letzte Stunde schlägt. Es mag egoistisch sein, das gebe ich zu, ist aber letztlich mein Leben und meine Entscheidung, zu der ich stehe.

Zudem sitzt eine vielleicht ebenso nicht logisch erklärbare Angst vor Missbrauch in mir fest. Was ist, wenn dringend eines meiner Organe gebraucht wird, ich aber noch eine Chance hätte und ich wegen dieses Organs vorzeitig für hirntod erklärt werde oder dieser hintod gar eingeleitet wird?

Leider habe ich nur zu ganz wenigen Medizinern Vertrauen - das ist so und hat eine Reihe von guten, faktischen Gründen, die zum Glück nicht mich selbst betreffen (ich habe das Glück, mit an stabiler Gesundheit zu erfreuen), aber andere Personen aus meinem direkten Umfeld.

Mein Bauchgefühl sagt deshalb zur Zeit: Keinen Organspendeausweis mitführen. Ich schließe es aber für die Zukunft nicht aus.

Hix
02.11.2015, 13:23
Es fällt mir unendlich schwer zu glauben, dass die, die eine Organspende verweigern, tatsächlich nicht eine Organspende annähmen, wenn sie denn einmal eine bräuchten.
Mir krampft sich der Magen zusammen, wenn Menschen sich lieber mit ihren Organen einäschern lassen, anstatt mit einer gewissen Chance Menschenleben spürbar zu bereichern und zu verlängern. Und wenn dann noch die rechten Kampfbegriffe wie "Gutmenschentum" hervorgekramt werden, erlischt jeder winzige Ansatz von Verständnis.

ehemaliges mitglied
02.11.2015, 15:30
Es fällt mir unendlich schwer zu glauben, dass die, die eine Organspende verweigern, tatsächlich nicht eine Organspende annähmen, wenn sie denn einmal eine bräuchten.
Mir krampft sich der Magen zusammen, wenn Menschen sich lieber mit ihren Organen einäschern lassen, anstatt mit einer gewissen Chance Menschenleben spürbar zu bereichern und zu verlängern. Und wenn dann noch die rechten Kampfbegriffe wie "Gutmenschentum" hervorgekramt werden, erlischt jeder winzige Ansatz von Verständnis.

+1!!! Danke! :gut:

Ja, der "Gutmensch" fiel mir auch sofort auf, wollte aber nicht offTopic werden bzw. den Forenfrieden gefährden. Wer sich dafür interessiert, möge die Wikipedia befragen ...

avalanche
02.11.2015, 16:05
Es fällt mir unendlich schwer zu glauben, dass die, die eine Organspende verweigern ...

Da machst du eben genau den Denkfehler: in unserem Kulturkreis muss eine Organspende eben gerade nicht verweigert werden, vielmehr ist in unseren Köpfen halt noch die Vorstellung präsent, dass man nach dem Tod "am Stück" verbrannt oder vergraben wird.

Und an der Öffentlichkeitsarbeit der entsprechenden Organisationen könnte vielleicht auch mal ein wenig geschraubt werden ;)

http://i.imgur.com/pT5KL0u.jpg

Pussy-Galore
02.11.2015, 16:46
Als ich dann irgendwann hörte, dass man bis zur Organentnahme quasi als lebender Toter aufbewahrt wird (was auch logisch ist, sich mir damals nur nicht erschlossen hat), bekam ich plötzlich ein sehr schlechtes Gefühl bei dieser Sache und dieses schlechte Gefühl ist immer noch unverändert vorhanden. Es ist nicht logisch zu erklären, aber es widerstrebt mir einfach, für die Organentnahme künstlich weiterhin körperlich funktionierend gehalten zu werden, ggf. mehrere Tage lang. Als Lebende muss ich ja schon tagtäglich funktionieren und ich wünsche mir einfach entsprechend Ruhe, wenn meine letzte Stunde schlägt. Es mag egoistisch sein, das gebe ich zu, ist aber letztlich mein Leben und meine Entscheidung, zu der ich stehe.


Das ist nicht so .. wenn der Hirntod feststeht, wird auf die Angehörigen zugegangen und sie werden in Bezug auf eine eventuelle Organspende angesprochen.
Wenn diese nicht zustimmen, werden die Geräte abgestellt, wenn Sie zustimmen kommt der DSO Koordinator ins Haus und meldet die Spende bei Eurotransplant und plant die Spende und leitet Untersuchungen und weitere Maßnahmen ein.
Grob geschätzt dauert es vom Entreffen des Koordinators bei einer grossen Entnahme(inkl.Herz Lunge) ca 8 Std. bis zum Schnitt. Bei kleineren Entnahmen Nieren u Leber ca 5 Std. vom Eintreffen des Koordinators zum Schnitt. Es wird vermieden, das jemand tagelang weiter "aufbewahrt" wird, das täte den Organen auch nicht gut.

Pussy-Galore
02.11.2015, 17:00
das sind meine Erfahrungswerte wollte ich noch gesagt haben...

Hier findet man auch noch Infos
https://www.organspende-info.de/organ-und-gewebespende/verlauf