DonSteffen
09.01.2016, 14:11
Ich habe vor kurzem eine Yachmaster (116622) mit blauem Zifferblatt gekauft und dazu eine Vorstellung geschrieben. Die war für ein Nachbarforum gedacht, wo Rolex nicht so stark vertreten ist. Das Publikum ist ein ganz anderes (deutlich kritischer gegenüber Rolex Uhren), die Details sind nicht so bekannt wie hier. Ich weiß daß Vorstellungen hier oft eher "Unboxing"-Charakter haben, konnte aber keine Vorgaben finden denen meine Vorstellung widersprechen würde.
Ich hoffe daß euch die Bilder gefallen - und wenn ich bei Details falsch informiert bin, dürft ihr mich gern korrigieren. :op:
Den Text habe ich Ende 2015 geschrieben, also bitte den Text in diesem Kontext verstehen. Danke!
Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Endlich Urlaub, Zeit mal zur Ruhe zu kommen und sich mit erfreulichen Dingen beschäftigen zu können. Heute möchte ich euch eine Uhr vorstellen, die mir im Moment regelmäßig ein Grinsen ins Gesicht treibt. Eine Uhr die ich schon seit Jahren toll finde, die aber stark polarisiert und eher selten zu sehen ist: Die Rolex Yachtmaster (Ref. 116622). Zum ersten Mal habe ich die Yachtmaster hier im Forum gesehen, in einer Vorstellung. Die Uhr gefiel mir sofort, live anschauen war aber nicht möglich. Auf den Uhrentreffen konnte ich nie eine in die Finger bekommen, bei zwei Konzis war sie auch nicht vorrätig. Dazu kommt der doch recht ambitionierte Preis und die Frage: Das blaue Zifferblatt, oder das Platinblatt? Ein einziges Detail, was aber den Charakter der Uhr völlig verändert... Also habe ich die Uhr gedanklich zurück gestellt. Wie ich über die Jahre lernen musste, gibt es aber Modelle die sich sofort in meinem Kopf festsetzen. Ich kann diese dann zurückstellen, offiziell von meiner Liste verbannen... funktioniert alles nicht. Irgendwann kommt das Thema wieder hoch, endgültig kann ich nur damit abschließen, wenn ich eine Uhr in die Finger kriege und diese gefällt mir live dann nicht mehr gefällt.
Pause im Text für ein erstes Foto, wie man sieht ist es das Modell mit dem blauen Zifferblatt geworden:
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Die YM war das erste Modell, was mir von Rolex wirklich gefiel. Da liegt es natürlich nahe, erst Mal eine gut gemacht Hommage zu probieren. Diese habe ich in Form einer Davosa Ternos gefunden - und damit die Büchse der Pandora geöffnet. Seitdem bemühe ich mich erfolglos, den Deckel da wieder drauf zu kriegen... :rolleyes:
Die Davosa ist eine Hommage an die Yachtmaster mit Platinzifferblatt, ich habe die Uhr noch heute. Der direkte Vergleich des Originals und der Hommage im Bild:
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Nicht schlecht gemacht, die Davosa! Allerdings kommt sie natürlich in keiner einzigen Disziplin an das Niveau der Rolex heran (mit Ausnahme des Preis-/Leistungsverhältnis natürlich).
Durch die Davosa habe ich mich erst Mal dem Thema Tragekomfort zugewendet, was dann in der Anschaffung einer Rolex Submariner Date (116610LN) geendet hat. Die Submariner habe ich jetzt seit einem Jahr und sie hat voll überzeugt. Keine Uhr trage ich häufiger, keine passt besser. Und dann kam ein Uhrentreffen im Herbst diesen Jahres. Dort durfte ich einige nette Mitglieder dieses Forums kennen lernen, u.a. auch jemanden mit einer blauen Yachtmaster. Endlich die Chance die Uhr mal zu befingern und auch mit der Davosa zu vergleichen. Was soll ich sagen... sehr überzeugend! Daher war nach dem Erstkontakt klar: Nächster Stop Yachtmaster! Der einzige Punkt der dagegen sprach, war natürlich das Budget. Das war in diesem Jahr schon arg strapaziert, die Yachtmaster hatte ich gedanklich auf Sommer 2017 geschoben, als Geschenk an mich selbst zum runden Geburtstag. Mein Umdenken hatte leider einen traurigen Grund: Das Jahr 2015 für mich in erster Linie das Jahr der Veränderungen und Todesfälle. Schwerwiegende Veränderungen im Job wie im privaten, aber vor allem der Abschied von mehreren Menschen in meinem Umfeld. Neben meinem Vater – von dem ich das Interesse an Uhren geerbt habe – sind mehrere Kollegen und Bekannte gestorben, leider auch in meinem Alter (Ende 30/Anfang 40). Die Erkenntnis dieses Jahres daher für mich: Lebe, solange du kannst. Wenn du Träume hast, versuche sie dir zu erfüllen, auch wenn es nur um banale Dinge wie eine schöne Uhr geht. Ich habe mich daher selbst beim Wort genommen, mir den Kauf mit der Vermeidung von 2 oder 3 statistisch wahrscheinlich auftretenden Preiserhöhungen (Anmerkung an dieser Stelle: Wohl alles richtig gemacht! :bgdev: ) bis 2017 schön geredet und dann zugeschlagen. Wie bei der Submariner auch hier wieder bei meinem Stammkonzi, der die Uhr diesmal auf Lager hatte. Keine Experimente, nicht in dieser Preiskategorie.
Kommen wir jetzt zu den Details. Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für die YM brechen, die ein seltsames Image hat und wohl das am meisten unterschätzte Modell unter den Rolex Stahlmodellen ist. Für mich ist die YM einfach eine der schönsten Uhren, die Rolex derzeit im Angebot hat (zumindest bei den Stahl Modellen). Was macht die Faszination dieser Uhr aus? Für mich sind es 3 Dinge: Die typische Rolex-DNA. Also tolle Verarbeitung, gute Haptik, Zuverlässigkeit, Wertbeständigkeit (die mir beim Kauf völlig egal war). Dann die besondere Lünette, die im Zusammenspiel mit den vielen polierten Flächen großartig wirkt. Und das wichtigste: Das fantastische Zifferblatt mit den farblichen Akzenten durch die Beschriftung und den Sekundenzeiger.
Fangen wir im Inneren an: Als Werk wird das hauseigene Kaliber 3135 verwendet. Das Werk ist bekannt aus vielen anderen Rolex Modellen wie z.b. die Submariner. Es wird in der Form seit 1988 verwendet und wird seitdem nur in Details verändert, z.b. die Parachromspirale, die das Werk unempfindlicher gegen magnetische Einflüsse macht. Das 3135 läuft im Chronometer-Bereich, ist nach COSC-Norm zertifiziert und bietet eine Datumschnellschaltung sowie Sekundenstopp. Meine Erfahrungen mit diesem Werk in der Submariner sind sehr positiv: Die Abweichungen betragen über einen längeren Zeitraum gerade mal ca. 1 Sek./Tag. (Anmerkung, Stand 09.01.2016: Nach ca. 2 Wochen Tragezeit liegt das Werk bei ca. +2 Sekunden/Tag)
Das Werk tut seinen Dienst unter dem üblichen, langweiligen Stahlboden (ich verzichte an dieser Stelle auf ein Bild), der verschraubt und bis 100 m/10 Bar wasserdicht ist. Dazu trägt auch die verschraubbare Triplock-Aufzugskrone mit dreifachem Dichtungssystem bei:
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Die Aufzugskrone ist natürlich mit der Rolex-Krone versehen. Schaut man genau hin, erkennt man hier ein Problem, was mich beim Fotografieren fast in den Wahnsinn getrieben hat: Die Uhr zieht Kratzer und Staub magisch an. Es ist halt keine Toolwatch und ein pfleglicher Umgang mit der Uhr scheint mir sehr empfehlenswert zu sein. Die klassische PTM findet in dieser Uhr auf jeden Fall ihre Bestimmung!
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Das Gehäuse ist mit 40 mm Durchmesser für nahezu jedes Handgelenk passend, mit nur 11,7 mm Höhe ist die YM flacher als eine GMT Master II oder eine Submariner. Wahrscheinlich wird jetzt wieder die "5-stellige Fraktion" zum Vorgänger raten, für mich wäre das keine Alternative. Das alte Klapperband können sie gern behalten, für mich kommen nur die neuen Modelle in Frage. Das Gehäuse sowie das Band sind aus Edelstahl 904L gefertigt, die Bandelemente sind massiv. Die Außenelemente sind satiniert, die Flanken und Mittelelemente poliert.
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Das Oyster-Band wird mit der Oysterlock Sicherheitsfaltschließe verschlossen, im Ganzen sieht das dann so aus:
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Innen ist wie bei Rolex üblich das Logo sichtbar.
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Bei der YM kommt noch die bewährte – aber in meinen Augen technisch veraltete – Easylink-Schließe zum Einsatz. Mittels eines ausklappbaren Glieds lässt sich das Band ohne Werkzeug um 5 mm verlängern.
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Das funktioniert einfach und sauber und ist besser gelöst als bei einigen anderen Uhren der Konkurrenz. Gegen die geniale Glidelock-Schließe der Submariner kann diese Technik aber absolut nicht bestehen. Würde Rolex diese auch bei der YM oder GMT verbauen, würde das die Bänder deutlich aufwerten. Aber gut, das ist Jammern auf hohem Niveau...
Auf dem Gehäuse sitzt ein Saphirglas mit der Rolex-typischen Zykloplupe, die das Datum darunter um das 2,5-fache vergrößert. Zu der Lupe gibt es wohl nichts weiter zu sagen – entweder man hasst sie, oder liebt sie als markentypisches, stilbildendes Element. Mit der Ablesbarkeit habe ich keine Probleme, ich bin aber auch kein Brillenträger.
109552
Die Lünette ist sicher der ungewöhnlichste Teil dieser Uhr. Anders als die einseitig drehbare Lünette der typischen Diver, ist die Lünette der YM in beide Richtungen drehbar. Sie ist mit einer 60-Minuten Graduierung versehen (im Relief gearbeitet), die Ziffern sind poliert. Die Lünette lässt sich ganz leicht und sauber drehen und steht den Divermodellen in nichts nach.
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Das Material der Lünette wird von Rolex als „Rolesium“ bezeichnet. Rolesium ist nichts anders als eine Superlegierung (d.h. eine Legierung deren Verarbeitungstemperatur höher liegt als der von Stahl), die auch in der Schmuckfertigung verwendet wird. Sie besteht aus reinem Platin und einem geringen Anteil Wolfram, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
Die Lünette funkelt abhängig vom Lichteinfall wie der Teufel und ist damit schon recht auffällig. Understatement geht definitiv anders!
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Wie man auf dem obigen Foto sehen kann, befindet sich innen unter dem Glas eine gravierte Rehaut mit dem Rolex-Schriftzug sowie der Seriennummer.
Die Fassungen der Indizes sowie der Zeiger sind aus 18 Karat Weißgold gearbeitet, wie bei einigen Schwestermodellen auch.
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Die Zeiger sind mit der blau leuchtenden Chromalight Leuchtfarbe belegt. Ein erster Test zeigt, daß die Leuchtdauer für eine Nacht (6 Std.) lang ausreicht und sehr gut ablesbar ist. Der obligatorische Nightshot dazu:
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Das Zifferblatt ist für mich das wichtigste Element bei dieser Uhr. Blaue Zifferblätter gibt es bei vielen Modellen, aber so genial umgesetzt habe ich das noch bei keiner anderen Uhr gesehen. Ich lasse an dieser Stelle gern Bilder sprechen:
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Das Blatt kann von einem dunklen Blau bis zu Hellblau fast jede Schattierung annehmen, immer abhängig von der Beleuchtung. Sobald es heller wird oder sogar die Sonne ins Spiel kommt, zeigt das Blatt einen wunderbaren Sonnenschliff. Fotos in der Sonne waren leider aufgrund des Wetters bisher unmöglich.
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Neben dem roten Sekundenzeiger bildet auch die Yacht-Master Aufschrift einen schönen Kontrast zum dunklen Blatt. Ich liebe einfach diese Kombination aus Blau und Rot. Es kann so einfach sein, einen tollen Effekt zu erzeugen!
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Geliefert wird die Uhr mit dem üblichen Set: Garantiekarte, Handbuch und der bekannten grünen Box. Der grüne Hangtag bedeutet, daß die Uhr (wie alle Modelle seit 01.07.2015) jetzt 5 Jahre Garantie hat. Die alten Hangtags waren Rot, die Garantiezeit kürzer.
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Zum Abschluss möchte ich noch ein Gruppenfoto meiner „blauen Phase“ zeigen. In diesem Jahr kamen ungeplant zwei Uhren mit blauem Zifferblatt: Zuerst der schon länger gesuchte Breitling Chronomat Evolution, danach die nur kurzzeitig verfügbare Sinn 103 A Sa B. Mit der Yachtmaster konnte ich mein blaues Trio vervollständigen.
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Ich hoffe euch hat die Vorstellung gefallen!
Ich hoffe daß euch die Bilder gefallen - und wenn ich bei Details falsch informiert bin, dürft ihr mich gern korrigieren. :op:
Den Text habe ich Ende 2015 geschrieben, also bitte den Text in diesem Kontext verstehen. Danke!
Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Endlich Urlaub, Zeit mal zur Ruhe zu kommen und sich mit erfreulichen Dingen beschäftigen zu können. Heute möchte ich euch eine Uhr vorstellen, die mir im Moment regelmäßig ein Grinsen ins Gesicht treibt. Eine Uhr die ich schon seit Jahren toll finde, die aber stark polarisiert und eher selten zu sehen ist: Die Rolex Yachtmaster (Ref. 116622). Zum ersten Mal habe ich die Yachtmaster hier im Forum gesehen, in einer Vorstellung. Die Uhr gefiel mir sofort, live anschauen war aber nicht möglich. Auf den Uhrentreffen konnte ich nie eine in die Finger bekommen, bei zwei Konzis war sie auch nicht vorrätig. Dazu kommt der doch recht ambitionierte Preis und die Frage: Das blaue Zifferblatt, oder das Platinblatt? Ein einziges Detail, was aber den Charakter der Uhr völlig verändert... Also habe ich die Uhr gedanklich zurück gestellt. Wie ich über die Jahre lernen musste, gibt es aber Modelle die sich sofort in meinem Kopf festsetzen. Ich kann diese dann zurückstellen, offiziell von meiner Liste verbannen... funktioniert alles nicht. Irgendwann kommt das Thema wieder hoch, endgültig kann ich nur damit abschließen, wenn ich eine Uhr in die Finger kriege und diese gefällt mir live dann nicht mehr gefällt.
Pause im Text für ein erstes Foto, wie man sieht ist es das Modell mit dem blauen Zifferblatt geworden:
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Die YM war das erste Modell, was mir von Rolex wirklich gefiel. Da liegt es natürlich nahe, erst Mal eine gut gemacht Hommage zu probieren. Diese habe ich in Form einer Davosa Ternos gefunden - und damit die Büchse der Pandora geöffnet. Seitdem bemühe ich mich erfolglos, den Deckel da wieder drauf zu kriegen... :rolleyes:
Die Davosa ist eine Hommage an die Yachtmaster mit Platinzifferblatt, ich habe die Uhr noch heute. Der direkte Vergleich des Originals und der Hommage im Bild:
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Nicht schlecht gemacht, die Davosa! Allerdings kommt sie natürlich in keiner einzigen Disziplin an das Niveau der Rolex heran (mit Ausnahme des Preis-/Leistungsverhältnis natürlich).
Durch die Davosa habe ich mich erst Mal dem Thema Tragekomfort zugewendet, was dann in der Anschaffung einer Rolex Submariner Date (116610LN) geendet hat. Die Submariner habe ich jetzt seit einem Jahr und sie hat voll überzeugt. Keine Uhr trage ich häufiger, keine passt besser. Und dann kam ein Uhrentreffen im Herbst diesen Jahres. Dort durfte ich einige nette Mitglieder dieses Forums kennen lernen, u.a. auch jemanden mit einer blauen Yachtmaster. Endlich die Chance die Uhr mal zu befingern und auch mit der Davosa zu vergleichen. Was soll ich sagen... sehr überzeugend! Daher war nach dem Erstkontakt klar: Nächster Stop Yachtmaster! Der einzige Punkt der dagegen sprach, war natürlich das Budget. Das war in diesem Jahr schon arg strapaziert, die Yachtmaster hatte ich gedanklich auf Sommer 2017 geschoben, als Geschenk an mich selbst zum runden Geburtstag. Mein Umdenken hatte leider einen traurigen Grund: Das Jahr 2015 für mich in erster Linie das Jahr der Veränderungen und Todesfälle. Schwerwiegende Veränderungen im Job wie im privaten, aber vor allem der Abschied von mehreren Menschen in meinem Umfeld. Neben meinem Vater – von dem ich das Interesse an Uhren geerbt habe – sind mehrere Kollegen und Bekannte gestorben, leider auch in meinem Alter (Ende 30/Anfang 40). Die Erkenntnis dieses Jahres daher für mich: Lebe, solange du kannst. Wenn du Träume hast, versuche sie dir zu erfüllen, auch wenn es nur um banale Dinge wie eine schöne Uhr geht. Ich habe mich daher selbst beim Wort genommen, mir den Kauf mit der Vermeidung von 2 oder 3 statistisch wahrscheinlich auftretenden Preiserhöhungen (Anmerkung an dieser Stelle: Wohl alles richtig gemacht! :bgdev: ) bis 2017 schön geredet und dann zugeschlagen. Wie bei der Submariner auch hier wieder bei meinem Stammkonzi, der die Uhr diesmal auf Lager hatte. Keine Experimente, nicht in dieser Preiskategorie.
Kommen wir jetzt zu den Details. Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für die YM brechen, die ein seltsames Image hat und wohl das am meisten unterschätzte Modell unter den Rolex Stahlmodellen ist. Für mich ist die YM einfach eine der schönsten Uhren, die Rolex derzeit im Angebot hat (zumindest bei den Stahl Modellen). Was macht die Faszination dieser Uhr aus? Für mich sind es 3 Dinge: Die typische Rolex-DNA. Also tolle Verarbeitung, gute Haptik, Zuverlässigkeit, Wertbeständigkeit (die mir beim Kauf völlig egal war). Dann die besondere Lünette, die im Zusammenspiel mit den vielen polierten Flächen großartig wirkt. Und das wichtigste: Das fantastische Zifferblatt mit den farblichen Akzenten durch die Beschriftung und den Sekundenzeiger.
Fangen wir im Inneren an: Als Werk wird das hauseigene Kaliber 3135 verwendet. Das Werk ist bekannt aus vielen anderen Rolex Modellen wie z.b. die Submariner. Es wird in der Form seit 1988 verwendet und wird seitdem nur in Details verändert, z.b. die Parachromspirale, die das Werk unempfindlicher gegen magnetische Einflüsse macht. Das 3135 läuft im Chronometer-Bereich, ist nach COSC-Norm zertifiziert und bietet eine Datumschnellschaltung sowie Sekundenstopp. Meine Erfahrungen mit diesem Werk in der Submariner sind sehr positiv: Die Abweichungen betragen über einen längeren Zeitraum gerade mal ca. 1 Sek./Tag. (Anmerkung, Stand 09.01.2016: Nach ca. 2 Wochen Tragezeit liegt das Werk bei ca. +2 Sekunden/Tag)
Das Werk tut seinen Dienst unter dem üblichen, langweiligen Stahlboden (ich verzichte an dieser Stelle auf ein Bild), der verschraubt und bis 100 m/10 Bar wasserdicht ist. Dazu trägt auch die verschraubbare Triplock-Aufzugskrone mit dreifachem Dichtungssystem bei:
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Die Aufzugskrone ist natürlich mit der Rolex-Krone versehen. Schaut man genau hin, erkennt man hier ein Problem, was mich beim Fotografieren fast in den Wahnsinn getrieben hat: Die Uhr zieht Kratzer und Staub magisch an. Es ist halt keine Toolwatch und ein pfleglicher Umgang mit der Uhr scheint mir sehr empfehlenswert zu sein. Die klassische PTM findet in dieser Uhr auf jeden Fall ihre Bestimmung!
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Das Gehäuse ist mit 40 mm Durchmesser für nahezu jedes Handgelenk passend, mit nur 11,7 mm Höhe ist die YM flacher als eine GMT Master II oder eine Submariner. Wahrscheinlich wird jetzt wieder die "5-stellige Fraktion" zum Vorgänger raten, für mich wäre das keine Alternative. Das alte Klapperband können sie gern behalten, für mich kommen nur die neuen Modelle in Frage. Das Gehäuse sowie das Band sind aus Edelstahl 904L gefertigt, die Bandelemente sind massiv. Die Außenelemente sind satiniert, die Flanken und Mittelelemente poliert.
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Das Oyster-Band wird mit der Oysterlock Sicherheitsfaltschließe verschlossen, im Ganzen sieht das dann so aus:
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Innen ist wie bei Rolex üblich das Logo sichtbar.
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Bei der YM kommt noch die bewährte – aber in meinen Augen technisch veraltete – Easylink-Schließe zum Einsatz. Mittels eines ausklappbaren Glieds lässt sich das Band ohne Werkzeug um 5 mm verlängern.
109551
Das funktioniert einfach und sauber und ist besser gelöst als bei einigen anderen Uhren der Konkurrenz. Gegen die geniale Glidelock-Schließe der Submariner kann diese Technik aber absolut nicht bestehen. Würde Rolex diese auch bei der YM oder GMT verbauen, würde das die Bänder deutlich aufwerten. Aber gut, das ist Jammern auf hohem Niveau...
Auf dem Gehäuse sitzt ein Saphirglas mit der Rolex-typischen Zykloplupe, die das Datum darunter um das 2,5-fache vergrößert. Zu der Lupe gibt es wohl nichts weiter zu sagen – entweder man hasst sie, oder liebt sie als markentypisches, stilbildendes Element. Mit der Ablesbarkeit habe ich keine Probleme, ich bin aber auch kein Brillenträger.
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Die Lünette ist sicher der ungewöhnlichste Teil dieser Uhr. Anders als die einseitig drehbare Lünette der typischen Diver, ist die Lünette der YM in beide Richtungen drehbar. Sie ist mit einer 60-Minuten Graduierung versehen (im Relief gearbeitet), die Ziffern sind poliert. Die Lünette lässt sich ganz leicht und sauber drehen und steht den Divermodellen in nichts nach.
109553
Das Material der Lünette wird von Rolex als „Rolesium“ bezeichnet. Rolesium ist nichts anders als eine Superlegierung (d.h. eine Legierung deren Verarbeitungstemperatur höher liegt als der von Stahl), die auch in der Schmuckfertigung verwendet wird. Sie besteht aus reinem Platin und einem geringen Anteil Wolfram, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.
Die Lünette funkelt abhängig vom Lichteinfall wie der Teufel und ist damit schon recht auffällig. Understatement geht definitiv anders!
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Wie man auf dem obigen Foto sehen kann, befindet sich innen unter dem Glas eine gravierte Rehaut mit dem Rolex-Schriftzug sowie der Seriennummer.
Die Fassungen der Indizes sowie der Zeiger sind aus 18 Karat Weißgold gearbeitet, wie bei einigen Schwestermodellen auch.
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Die Zeiger sind mit der blau leuchtenden Chromalight Leuchtfarbe belegt. Ein erster Test zeigt, daß die Leuchtdauer für eine Nacht (6 Std.) lang ausreicht und sehr gut ablesbar ist. Der obligatorische Nightshot dazu:
109562
Das Zifferblatt ist für mich das wichtigste Element bei dieser Uhr. Blaue Zifferblätter gibt es bei vielen Modellen, aber so genial umgesetzt habe ich das noch bei keiner anderen Uhr gesehen. Ich lasse an dieser Stelle gern Bilder sprechen:
109565
Das Blatt kann von einem dunklen Blau bis zu Hellblau fast jede Schattierung annehmen, immer abhängig von der Beleuchtung. Sobald es heller wird oder sogar die Sonne ins Spiel kommt, zeigt das Blatt einen wunderbaren Sonnenschliff. Fotos in der Sonne waren leider aufgrund des Wetters bisher unmöglich.
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Neben dem roten Sekundenzeiger bildet auch die Yacht-Master Aufschrift einen schönen Kontrast zum dunklen Blatt. Ich liebe einfach diese Kombination aus Blau und Rot. Es kann so einfach sein, einen tollen Effekt zu erzeugen!
109568
Geliefert wird die Uhr mit dem üblichen Set: Garantiekarte, Handbuch und der bekannten grünen Box. Der grüne Hangtag bedeutet, daß die Uhr (wie alle Modelle seit 01.07.2015) jetzt 5 Jahre Garantie hat. Die alten Hangtags waren Rot, die Garantiezeit kürzer.
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Zum Abschluss möchte ich noch ein Gruppenfoto meiner „blauen Phase“ zeigen. In diesem Jahr kamen ungeplant zwei Uhren mit blauem Zifferblatt: Zuerst der schon länger gesuchte Breitling Chronomat Evolution, danach die nur kurzzeitig verfügbare Sinn 103 A Sa B. Mit der Yachtmaster konnte ich mein blaues Trio vervollständigen.
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Ich hoffe euch hat die Vorstellung gefallen!