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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grundsteuerschuld/Hausverkauf



Herr Vorragend
07.04.2016, 20:08
Eine Frage an die Profis

Wir haben unser Haus in D im März verkauft. Nun schreibt uns die Gemeinde folgendes:

'Wer am 01. Januar Eigentümer und damit Grundsteuerschuldner ist, schuldet die gesamt Jahressteuer und muss für die rechtzeitige und vollständige Entrichtung der Grundsteuer sorgen.'

Ist das so? Der Betrag ist zwar nicht riesig, verstehen kann ich die Vorgehensweise allerdings nicht. :grb:

R.O. Lex
07.04.2016, 20:18
Das ist so richtig, wenn auch nicht unbedingt nachvollziehbar. Ich habe mir von einem Käufer die Steuer zeitanteilig erstatten lassen. Das war so schon im Notarvertrag festgelegt. Nachträglich kannst Du wohl nur auf den Goodwill des Käufers hoffen.

fugazi
07.04.2016, 20:20
Ja, das ist wirklich so. Bei einem Verkauf/ Kauf, wird im Idealfall die Grundsteuer anteilig umgelegt. In deinem Fall, du bezahlst 3/12 der Grundsteuer, der Neueigentümer 9/12.
Die Gemeinde ist in deinem Fall aber ein bisschen spät dran...

Herr Vorragend
07.04.2016, 20:27
OK, danke.

Spät dran sind die nicht, wir wollten anteilige Erstattung. :motz:

geimer
07.04.2016, 23:18
Schau mal in den Kaufvertrag rein, ob es nicht doch anders geregelt ist...die Erstattungspflicht besteht ungeachtet von der Anforderung der Gemeinde.

Spacewalker
07.04.2016, 23:24
http://www.frag-einen-anwalt.de/Erstattung-der-Grundsteuer-gegenueber-Verkaeufer-beim-Kauf-einer-Immobilie---f262015.html

Herr Vorragend
07.04.2016, 23:32
Danke Stefan, das hilft mir schon mal weiter. :gut:

In unserem Kaufvertrag steht, dass sämtliche Lasten per sofort auf den Käufer übergehen.

mws
08.04.2016, 05:28
Was du mit dem Käufer vertraglich vereinbart hast, wird die Gemeinde wenig interessieren.

Ich denke, du mußt bezahlen und darfst dir vom Käufer die Summe selber eintreiben.

Thunderstorm-71
08.04.2016, 07:21
Das gilt für alle Kosten/Gebühren, die Du vorschüssig für das ganze Jahr geleistet hast (z. B. Versicherungen): die anteiligen Beträge, welche über den Übergabetermin hinaus gehen, kannst Du Dir vom Käufer erstatten lassen.
Sollte in einem Kaufvertrag "serienmäßig" auch bereits so geregelt sein, damit es hinterher keinen Hickhack gibt.

Agent0815
08.04.2016, 09:20
öffentlich-rechtlich:

Du bist Schuldner der GrSt: § 10 I GrStG
Der Erwerber haftet neben Dir für die Steuer: § 11 II GrStG
Die GrSt lastet dinglich als öffentliche Last auf dem Grundstück: § 12 GrStG

zivilrechtlich:
Nutzen, Lasten und Gefahren gehen über mit...................?

uhrenfan_rolex
08.04.2016, 09:38
Was du mit dem Käufer vertraglich vereinbart hast, wird die Gemeinde wenig interessieren.

Ich denke, du mußt bezahlen und darfst dir vom Käufer die Summe selber eintreiben.

+1

Street Bob
08.04.2016, 13:35
... ist so richtig und hier schon mehrfach praktiziert. Die Formulierung diesbezüglich im Notarvertrag ist entscheidend.
Die Gemeinde handelt im Sinne der Verwaltungsvereinfachung für mich nachvollziehbar richtig und entbindet den Erwerber keinesfalls von seiner Zahlungspflicht an Dich, so nichts anderes im Notarvertrag vereinbart ist.
Höflich anschreiben und in Rechnung stellen, bei Weigerung SOFORT Anwalt.
Dies war bei uns bei allen Verkäufen bislang das Haupt-Streitthema.

MartinLev
09.04.2016, 13:58
wir haben uns im März 2016 ein 2 Familienhaus (vermietet) zur Geldanlage gekauft.
Beide, sowohl Verkäufer als auch wir, haben dem Notar klar gesagt, dass alle Kosten anteilig mit Stichtag des Eingentumüberganges verrechnen.
So, wie er sagte, sei es auch stets gedacht. Es wurde aber zusätzlich mit einem entsprechenden Satz definiert.

Dennoch habe ich eine Frage: kennt jemand Verjährungsfristen zu diesem Thema?

Danke und LG