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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ideen für mein Testament gesucht



markus80
16.04.2016, 19:00
Hallo,

eine Frage mal an euch.
Seit ein paar Tagen mache ich mir die Gedanken darüber ein Testament anzulegen. Ich bin nicht alt, auch nicht krank. Doch mir ist in den Sinn gekommen wie schnell das Leben vorbei sein kann. Da möchte ich etwas hinter mir lassen.
Habt ihr schon ein Testament geschrieben. Wie sollte das Aussehen, was könnte ich alles im Testament schreiben?
Außer das zu vererben was ich habe? Habt Ihr Ideen?

Danke und Gruß

T-800
16.04.2016, 19:05
Definitiv von einem spezialisierten Anwalt machen lassen. Erspart den Hinterbliebenen viel Ärger, falls es zu....Unklarheiten kommen könnte. Dran denken: man erbt nicht nur die Vorteile, sondern auch die Nachteile...zB Schulden auf einem Haus o.Ä. Dann sollte klar sein wer die trägt, etc...

/Bedenke man muss zwischen emotionalem Wert und Sachwert unterscheiden...manche hängen sehr an Haus/auto/schmuck. Andere wollen sofort Geld sehen und alles verkaufen. Wenn es dann ums Auszahlen geht wird es nicht selten unangenehm zwischen den Erben...bis zur Versteigerung etc. Daher sollten alle Spielregeln vorher klar geregelt sein und wohl bedacht werden wer an was beteiligt wird.

TheLupus
16.04.2016, 19:07
Der Opa eines Bekannten hat schlicht und ergreifend geschrieben "Alles für Renè" und damit alle Anwesenden der Testamentsverlesung geschockt. So ähnlich werde ich das auch machen. :D
Für sonstiges Gesülze empfehle ich einen Abschiedsbrief. Beratung fürs Testament selber gibt's beim Anwalt.

Moin
16.04.2016, 19:10
So ähnlich werde ich das auch machen. :D

Genau! René hat genug. Schreib Frank rein :gut:

TheLupus
16.04.2016, 19:11
Geht klar. Ich brauche noch einmal deine Anschrift. PN reicht. :bgdev:

T-800
16.04.2016, 19:11
Der Opa eines Bekannten hat schlicht und ergreifend geschrieben "Alles für Renè" und damit alle Anwesenden der Testamentsverlesung geschockt. So ähnlich werde ich das auch machen. :D
Für sonstiges Gesülze empfehle ich einen Abschiedsbrief. Beratung fürs Testament selber gibt's beim Anwalt.
Dann fängt die Pflichtteilklagerei an und es wird ungemütlich......schlechte Lösung, viel Ärger für die Hinterbliebenen.

TheLupus
16.04.2016, 19:12
Denen wollte er auch den Stinkfeiner zeigen. War aber in der Niederlanden in der 80ern. Vielleicht läuft es da anders.
Ich gebe alles darum, den Verwandten diesen Nerv zu ersparen. ... der letzte Scheck muss platzen. :dr:

ein michael
16.04.2016, 20:37
Nun ja da Ratschläge zu geben, ist schwierig, hast du Kinder, bist du verheiratet, gibt es ggfls. andere Verwandte?
Woraus besteht das Vermögen ( Grundvermögen, Geld, Schmuck, Aktien?)
Sollen die Verwandten über den Pflichtteil hinaus was bekommen?
Du solltest dir schon im klaren sein, wer wieviel ggfls was bekommen soll. Bei Grundvermögen schauen, wieviele sich das ggfls. teilen müssen, kann es erhalten werden, muss verkauft werden.
Testament ggfls beim Amtsgericht hinterlegen.

rainer07
16.04.2016, 21:44
Und beim Privattestament unbedingt dran denken: eigenhändig handschriftlich, von vorn bis hinten und unterschrieben. Da hat es schon die tollsten Sachen gegeben. Natürlich beim Amtsgericht hinterlegen, sonst kann es im Trubel der Haushaltsauflösung schon mal untergehen. Im übrigen ist die gesetzliche Regelung der Erbfolge auch nicht sooo schlecht, dann brauchst Du Dir nicht den Kopf zerbrechen.

Bluedial
16.04.2016, 22:02
Das Testament errichten; Du mußt wissen, was es bezwecken soll, und dann zum Notar:gut::winkewinke:

dynamitee
16.04.2016, 23:16
Ich glaube darüber macht sich jeder mal Gedanken. Wenn man jemanden verliert der noch sehr Jung war z.B, keine Gelegenheit hatte seine Gedanken in einem Testament festzuhalten. So etwas ist sehr traurig. Da denkt man gleich an sich, das hätte auch mir passieren können. Deswegen machen sehr viele Menschen ihr Testament schon sehr früh. Was ich auch verstehen kann.
Ich habe da etwas gefunden was für dich interessant sein könnte. Also ich fand das Testament sehr interessant Denn solche Sachen würden mir nicht einfallen in einem Testament zu erwähnen. Man muss nicht immer nur das vererben was man hat an die Familie. Man kann einen Teil auch spenden, sehr gute Idee finde ich.

löwenzahn
17.04.2016, 07:37
Bevor ich zum Anwalt, oder Notar gehe, halte ich es für sinnvoll sich selbst Gedanken zu machen, wer was nach dem Ableben erhalten soll, oder auch, wer was nicht in seine Hände bekommen wird. Gespräche mit Verwandten und Freunden und nicht zuletzt das Internet bringen Ideen.

Interessant fand ich auch, dass man sich Gedanken über seine eigenen sterblichen Überreste machen sollte. Bei dynamitee´s Link habe ich Aschestreuwiese gelesen. Darüber denke ich gerade nach.

LG

Michael

HD_Klaus
17.04.2016, 09:01
Ich habe vor 2 1/2 Jahre so ein "Rundum-sorglos-Paket" beim Notar machen lassen. Incl. Patientenverfügung etc.

Mach Dir vorher Gedanken und geh dann zum Spezialisten. Hat glaube ich 1.200 oder 1.600 Euro gekostet (incl. Ehevertrag).

Wird dann beim Amtsgericht und ich glaube in einem Zentragregister in Braunschweig hinterlegt. That´s it.

paddy
17.04.2016, 09:29
Lass sich bei einem Fachanwalt für Erbrecht beraten, alles andere ist Humbug.

HD_Klaus
17.04.2016, 11:59
+1 !

Mawal
17.04.2016, 12:53
ich darf mal einen etwas anderen Ansatz anregen:



1. Erbmasse in Ordnung bringen. Fehlende Dokumente, halbinsolvente geschlossene Immobilienfonds, unversteuerte Auslandskonten: all das macht kein Spass in der Erbmasse


2. Überlegen was du willst


3. Mit den potenziellen Erben sprechen


4. Und erst jetzt mit dem Anwalt / Notar sprechen



Merke: Dein Erbe ist dein letzte Botschaft in diese Welt, dabei kann ganz unglaublich viel vermasseln.


Geordnete Erbmasse, klare, fair und im Vorfeld kommunizierte Verteilung, saubere Testamentsform. Das sind die zu nehmenden Hürden.

Der Anwalt / Notar hilft bei dir letzterem, wenn du Glück hast.

buchfuchs1
17.04.2016, 13:08
Ich habe vor 2 1/2 Jahre so ein "Rundum-sorglos-Paket" beim Notar machen lassen. Incl. Patientenverfügung etc.

Mach Dir vorher Gedanken und geh dann zum Spezialisten. Hat glaube ich 1.200 oder 1.600 Euro gekostet (incl. Ehevertrag).

Wird dann beim Amtsgericht und ich glaube in einem Zentragregister in Braunschweig hinterlegt. That´s it.


Nur so.

Und eh klar, meine Uhren kriegen die Admins.

Donluigi
17.04.2016, 13:15
Alpa sollte ja mal den Touareg bekommen, heute bekommt er nix mehr :ka:

T-800
17.04.2016, 13:18
Dran denken, Beerdigungen können schnell mal 5stellig kosten wenn es nicht das billigste sein soll. Wenn nur Sachwerte vererbt werden und die Erben nicht so liquide sind, kann es da etwas stocken. Ein Restkonto speziell dazu zum verfeuern vereinfacht die Sache erheblich.

Exige
17.04.2016, 13:26
Sollte ein/ mehrere Unternehmen Teil der Erbmasse sein und/ oder die Erbmasse umfangreich sein, sollte die Erstellung eines Testaments auch hinsichtlich erbschaftssteuerlicher Aspekte genau geprüft und entsprechend erstellt werden.

buchfuchs1
17.04.2016, 13:34
As mentioned, dafür gibts Leute.

Verfeuern finde ich in diesem Zusammenhang übrigens recht witzig.

MacLeon
17.04.2016, 13:43
Nur so.

Und eh klar, meine Uhren kriegen die Admins.

Du wolltest sicher "Mods und Admins" schreiben :op:

Meine Tipps:
- Man sollte ein Testament regelmäßig überprüfen. Das soziale Gefüge und deine Vermögenslage sind nicht statisch. Testamente daher ebenfalls nicht.
- Wenn man nicht gerade große Vermögenswerte regeln muss oder sicherstellen möchte, dass bestimmte Personen oder Organisationen besonders viel oder wenig bekommen, weiß ich nicht, ob man unbedingt einen Anwalt braucht.
- Ich würde für Bildung spenden, z.B. ein Stipendium für eine Promotion (bei mir wäre es im Bereich Kernfusionsreaktortechnik). Ob das geht, keine Ahnung.

markus247
18.04.2016, 09:53
Vieles von dem, was hier geschrieben wurde, ist von der Herangehensweise absolut richtig. Insbesondere der Rat, Profis mit in´s Boot zu holen.

Ich lese recht viele Testamente und das auch schon seit längerer Zeit. Es überrascht mich aber immer wieder aufs Neue, welche Fehler man in diesem Bereich machen kann. Und ich meine nicht die handwerklichen, die es tatsächlich auch immer mal wieder gibt. Schimpfen muss ich da auch mit vielen Notaren, die in diesem Bereich unsauber formulieren und Ergebnisse erzielen, die so von den Beteiligten gar nicht gewollt wurden.

Die überwiegende Zahl der Testamente meint es gut. Durch unglückliche Formulierungen kann man aber zum Beispiel ohne Nennung der Fachtermini Vor- und Nacherbschaft anordnen und damit einen weiteren Erbgang im erbschaftssteuerrechtlichen Sinne auslösen. Das kann dann bei entsprechender Größe des Vermögens in die Millionen gehen. Zumindest ist es aber ärgerlich, weil meist unnötig.

Ein weiterer gerne gemachter Fehler ist die wechselseitige Einsetzung der Ehegatten (Stichwort Berliner Testament), wenn damit dessen Vermögen so anwächst, dass die Freibeträge für den nächsten Erbgang nicht mehr ausreichen.

So und so ähnlich könnte ich bis morgen schreiben. Mach ich aber nicht, keine Bange.;)

Ich halte folgende Vorgehensweise für richtig:

1. Beratungsgespräch bei einem FA für Erbrecht oder einem in diesem Bereich versierten Notar.
Ersteres kostet höchstens 190,- € zzgl. MWSt. Ein Betrag, der gut angelegt sein kann.
In diesem Gespräch kann dann eine Sensibilisierung für die notwendigen Weichenstellungen erfolgen.
Auch kann überlegt werden, ob nicht statt des Testamentes ein Erbvertrag die geeignetere Lösung darstellt.

2. Interne Beratung aller Beteiligten.

3. Kommt man nach Punkt 2 zu dem Ergebnis, das man notariell gestalten lasse möchte, folgt nun das weitere Gespräch mit dem Anwalt oder Notar, der dann eine Entwurfsfassung erstellt.
Der Entwurf wird dann von den Beteiligten kritisch geprüft und sodann überarbeitet.

4. Dann folgt die Beurkundung. Die Verfügung von Todes wegen (Testament oder Erbvertrag) wird dann beim Wohnsitzamtsgericht und beim zentralen Testamentsregister in Berlin hinterlegt.
Ein Benachrichtigungssystem stellt sicher, dass eine Eröffnung nach dem Tod erfolgt.


Die Kosten kann man hier nicht pauschal behandeln. Sie richten sich nach dem Vermögen. Eines sollte aber noch bedacht werden: Das notarielle Testament ersetzt im Rechtsverkehr den Erbschein.
Das bedeutet, dass es keines Erbscheines bedarf, der sonst zwingend ist. Die Kosten für den Erbschein sind also quasi schon in den notariellen Kosten drin.


@ Marcus: Marcus, schau dir mal die Möglichkeit einer Zustiftung an. Grob gesagt bedeutet das, dass man eine geeignete und schon existente Stiftung bedenkt und damit die Gründungs- und Verwaltungskosten für eine eigene Stiftung spart.