Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Sturm tobt - die Schweizer Uhrenindustrie rutscht tiefer in die Krise
jagdriver
25.05.2016, 11:41
Artikel im Manager Magazin -
Exporteinbruch (China) der Uhrenindustrie, Entlassungen stehen bevor und
Richemont schmilzt bereits Uhren ein!!!8o
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/swatch-richemont-exporteinbruch-bei-schweizer-uhrenindustrie-a-1093919.html
Gruß
Robby
Eieiei. Das Ende ist Nah. Winter is coming. :bgdev:
Bissi arg reißerisch und dass die Smartwatches ausgerechnet im Segment >3000CHF für Einbußen sorgen halte ich auch für eine recht gewagte These. Das mit China und den Anti-Korruptionsgesetzen, klar. Das hat sicherlich massiven Einfluss, ist aber nun auch nicht ganz so neu und die Hersteller hatten ja nun weit über ein Jahr Zeit, sich darauf einzustellen.
Das größte Problem meines Erachtens ist, dass viele Marken, auch durch China, in den letzten Jahren so derart an der Preisschraube gedreht haben, dass deren Uhren für europäische Verhältnisse Preis-Leistungsmäßig einfach nicht mehr "stimmen". Das wieder in den Griff zu bekommen, das wird tatsächlich eine ziemlich große Herausforderung. Da darf man gespannt sein, was kommt....
Die Gründe finde ich spannend: Korruptionsbekämpfung in China ;)
Edit: Oh, Percy hat das noch besser und schlauer bemerkt ;)
fiumagyar
25.05.2016, 12:10
Der zweite Absatz vom Chef sagt wirklich ALLES
Bei Cartier, Vacheron und Piaget werden schon Stellen gestrichen...............
SeeDweller
25.05.2016, 12:24
Die Guten werden auch dem Sturm trotzen... :gut:
Wie immer... :D
biffbiffsen
25.05.2016, 12:27
Kam nicht vor wenigen Monaten noch in der Presse, das wegen fehlender Guthabenzinsen Luxusuhren reissenden Absatz finden?
Meine Herrn geht das schnell hier ich komm schon gar nimmer mit.
Fast wie beim Dollar-Euro Wechselkurs, entweder Dollar zu stark-Die Welt geht unter, wir können uns niox mehr leisten,
dann 2 Cent Schwankung:
Kriese! Unsere Exportindustrie geht in die Knie.
Jesus, die Jungs sollen einfach Ihre Hausaufgaben machen.
ehemaliges mitglied
25.05.2016, 12:28
Das größte Problem meines Erachtens ist, dass viele Marken, auch durch China, in den letzten Jahren so derart an der Preisschraube gedreht haben, dass deren Uhren für europäische Verhältnisse Preis-Leistungsmäßig einfach nicht mehr "stimmen".
Z.B. Rolex. Da wurde im Hinblick auf die "neuen" reichen Länder dieser welt derart unverfroren an der Preisschraube gedreht, dass jegliche vernünftige Relation verloren gegangen ist. Oder was erklärt bitte den Wert eines Stahl-Sporties bei +/- 8000 €, der vor paar Jahren noch 3-4000 € gekostet hat ? Erhöhung der Stahlpreise ? Lohnerhöhung in der Schweiz um 100% ? Alles Quatsch, da wird nur völlig ungehemmt Kasse gemacht, und Menschen mit Geld im Überfluss machen mit. Von dem Zug des Neukaufs von Rolex-Uhren bin zumindest ich schon vor Jahren abgesprungen. Gebraucht sieht es anders aus, neu kommt für mich nicht mehr in Frage.
Z.B. Rolex. Da wurde im Hinblick auf die "neuen" reichen Länder dieser welt derart unverfroren an der Preisschraube gedreht, dass jegliche vernünftige Relation verloren gegangen ist. Oder was erklärt bitte den Wert eines Stahl-Sporties bei +/- 8000 €, der vor paar Jahren noch 3-4000 € gekostet hat ?
Betrachtet man Rolex alleine, gebe ich Dir komplett Recht. Der Witz aber ist ja, dass sich, betrachtet man das Verhältnis von Stahluhren verschiedener Marken untereinander, sich da nicht viel geändert hat. Die sind alle relativ ähnlich gestiegen und eine simple Drei-Zeiger-Stahl-Nautilus kostet immerhin das dreieinhalbfache einer Datejust II in Stahl. Dennoch ist die Nautilus nicht zu bekommen, die Datejust II ebenfalls kein Ladenhüter. So schaut's aber leider nicht bei allen Marken aus und für die, denen gerade China in den letzten Jahren wirklich rosige Zeiten beschert hat, ist die neue Realität nun natürlich besonders hart.
Sehe ich genauso. Man versucht überall vom Premiumsektor in den Mega-Premiumsektor zu kommen. Da wird die Luft dünn, besonders wenn alle mitspielen wollen. Jeder hatte seinen sicheren Markt, auch Rolex. Diese Preiserhöhungen sind einfach nicht mehr vermittelbar und schließen schon gut verdienende Einkommensschichten aus. Besonders die von Tom genannten "Allerweltsuhren". Eine Daytona kann man sicher noch mit 10k absetzen, da war der Straßenpreis ja seit je her ab 7k Euro. Aber eine Sub und Co - schwierig.
Gewinner (und die wird es auch geben) ist aus meiner Sicht eine Marke wie Omega, die sich da breit gemacht hat, wo beispielweise Rolex vorher war. Sehr clever. Ich glaube, das ist der Bereich, wo man weltweit noch gut absetzen kann.
Das wieder in den Griff zu bekommen, das wird tatsächlich eine ziemlich große Herausforderung. Da darf man gespannt sein, was kommt....
Und genau das ist dann schwer, wenn der Platz schon besetzt ist.
Im Grunde genommen muss man aber auch sagen, ist der Markt gesättigt. Wenn es die Niedrigzinsen nicht gäbe, wäre der Markt auch hier schon wieder auf dem Boden der Tatsachen und auf "normalem" Niveau. In China sitzt das geld auch nicht mehr so locker, diese Zwangsmaßnahmen zur Währungsstabilisierung sind sicherlich auch ein Grund, warum das Geld nicht mehr so fließt. Expansion ist immer mal zu Ende, dann sollte man zusehen, sich auf hohem Niveau zu stabilisieren. Bei Aktiengesellschaften ist das aber den Aktionären nur schwer zu vermitteln leider.
Donluigi
25.05.2016, 12:58
"Too many MC's, not enough Mics" (The Fugees)
TheLupus
25.05.2016, 13:40
MM glänzt mal wieder mit reißerischen Überschriften. :rolleyes:
Der Sturm tobt ... im Wasserglas. ;)
ehemaliges mitglied
25.05.2016, 14:04
Zitat: Und selbst Rabatte scheinen laut Presseberichten mittlerweile kein Tabu mehr zu sein.
Wie, man muss wirklich nicht mehr den LP zahlen? Ich bin schockiert ... 8o
Ich freue mich dann mal auf den 50% auf alles Schlussverkauf :flauschi:
Datejust94
25.05.2016, 14:27
Genau die neue Daytona, nimm 2 zahl 1. Eher wird es aber nimm 1 zahl 2. :flauschi:
Roland90
25.05.2016, 14:31
Das es nicht ewig weiter nach oben geht sollte jedem klar sein. Ich bezweifle das eine Sub mal 15k kostet (neue nicht Vintage)
TheLupus
25.05.2016, 14:33
Die Uhren werden nicht teurer, sondern das Geld global gesehen weniger wert.
Ich selbst habe seit vielen Jahren beruflich mit der schweizer Luxusuhrenindustrie zu tun und ich kann sagen, dass die schon seit geraumer Zeit kürzen, sparen und rumheulen. Ständig höre ich nur on-hold, pulled, canceled usw. Das China Thema war doch aber abzusehen. Jahrelang wurde da extrem verdient, dauergegrinst und man ließ die Korken knallen. Aber nun wird plötzlich auf überrascht und enttäuscht getan. :rolleyes:
Das es nicht ewig weiter nach oben geht sollte jedem klar sein. Ich bezweifle das eine Sub mal 15k kostet (neue nicht Vintage)
Da die Sub mal um die 600 D-Mark gekostet hat, würde ich da nicht zu viel drauf wetten ;)
obiwankenobi
25.05.2016, 15:10
hab ich heute früh in xing gelesen - das thema ist so alt, wie das bremer stadtrecht. zudem ist der artikel arg inhaltlos. :kriese:
vor allem aber, dass die headline so reißerrisch gehalten ist und dabei der inhalt - für uns - weniger spektakulär ist.
für mich erntete der artikel eher kopfschütteln, denn investigativjournalismus fand ich dort nicht.
Rolstaff
25.05.2016, 16:31
Naja, die Probleme sind ja nun schon eine Weile bekannt.
Könnte mir allerdings schon denken, dass zunächst erstmal etwaige regelmässigen Preiserhöhungen ganz ausbleiben oder aber deutlich geringer ausfallen......
Nicht ganz so gut für alle "Neuuhrenkäuferverklebtindentresorleger...." ;)
Pharmartin
25.05.2016, 16:50
Das klingt in meinen Ohren nach einer längst fälligen Bereinigung im Uhren-Sektor.
Schaut Euch doch mal an, wieviele einzelne Manufakturen alleine in den großen Konzernen (Richmond,SwatchGroup,LVMH) vertreten sind...muss das sein?
Hinzu kommen die unendlich vielen Modelle, die die eine oder andere Firma anbietet.
Das sagt doch jeder Sternekoch im TV, das die Speisekarte kleiner werden muss, oder?
Rolex und Patek.....die dürften davon unbeeindruckt sein, da dies Einzelfirmen sind und nicht noch andere durchfüttern müssen.
Aber gerade die großen Aggregate, die werden das eine oder andere Label sterben lassen müssen, um nicht den ganzen Konzern zu gefährden.
Das einzige was Rolex oder Patek gefährlich werden könnte, sind die Ausmaße, die der Vintage-Markt eingenommen hat: da werden Millionen für Modelle gezahlt, die vor Jahren für ein paar hunderter über den Tisch gegangen sind.
Das Geld fehlt den Firmen.
Man stelle sich Mercedes vor, wenn nur noch A- und B-Klassen gekauft werden, eine S-Klasse von 1980 aber für 4 Millionen Euro versteigert wird.
Kann sein das ich mich irre, ist aber halt meine Ansicht.
Schaut Euch doch mal an, wieviele einzelne Manufakturen alleine in den großen Konzernen (Richmond,SwatchGroup,LVMH) vertreten sind...muss das sein?
Wie viele dieser einzelnen Manufakturen würd's wohl ohne Richemond, Swatch Group und LVMH heute überhaupt noch geben? In sofern tendiere ich eher zu einem Ja, das muss sein.
Ja, wenn man Synergien hätte. :grb: Aber wenn jeder sein eigenes Kaliber entwickelt, bleibt ja davon nichts. Ist halt anders als beim VW Konzern mit den Baukästen, wo Steuergeräte und Plattformen gleich sind. Da nutzt so ein Zusammenschluss. Aber wo sind die Vorteile hier. Allenfalls im Einkauf von Standardteilen. Aber das macht ja soviel nicht aus.
Ich gehe auch mal davon aus, dass diese Manufakturen nicht den ausdrücklichen Wunsch hatten, Teil einer Holding zu werden, sondern die Einsicht in die Notwendigkeit (am Markt weiter zu existieren) sie unter das schützende Dach eines großen Konzerns trieb. Wer gibt schon gerne seine Selbstständigkeit auf?
Ja, wenn man Synergien hätte. :grb: Aber wenn jeder sein eigenes Kaliber entwickelt, bleibt ja davon nichts.
Wenn der Markt doch überall nach Manufakturkalibern schreit und das Fehlen eines solchen als Makel gesehen wird, was bleibt da anderes übrig. :ka:
Technologietransfer findet ja schon statt. Siehe beispielsweise in der Swatch Group Dinge wie das Liquimetal, Keramik, Siliziumteile etc.
Pharmartin
25.05.2016, 17:34
Wenn der Markt doch überall nach Manufakturkalibern schreit und das Fehlen eines solchen als Makel gesehen wird, was bleibt da anderes übrig. :ka:
Aber was passiert, wenn dieser Markt (oder dessen Teilnehmer) kleiner wird bzw. sein Geld lieber für 30 Jahre alte Modelle ausgibt?
Ich bin kein Vintage-Freund, zugegebenermaßen, gönne auch jedem seinen Spaß mit den alten Teilen, aber das Geld das in diesem Markt zirkuliert, steht nunmal nicht mehr für die Finanzierung neuerer Technologie oder Entwicklungen zur Verfügung.
Wo wären die Autos, wenn keiner mehr neue Modell kauft und den Fortschritt finanziert?
Also ich finde diese Entwicklung bedenklich.
Wie viele dieser einzelnen Manufakturen würd's wohl ohne Richemond, Swatch Group und LVMH heute überhaupt noch geben? In sofern tendiere ich eher zu einem Ja, das muss sein.
Dann lass es mich anders formulieren: rechnet sich das?
Der Vintage-Markt ist sicherlich auch nicht so groß, wie er hier aussieht. Kein Russe und kein Chinese käme auf die Idee, sich eine gebrauchte Uhr zu kaufen. Und die Millionen Rolex-Trägern da draußen in der westlichen Welt gehen auch zum Konzessionär zum Uhrenkauf.
Die derzeitigen Auktionsergebnisse für alte Uhren sind für den Gesamtmarkt so wichtig wie die Auktionsergebnisse alter Autos - wo dieser Vergleich schon erwähnt wurde. Gut für das Image der Marke, aber es wird dadurch sicherlich nicht ein Neuwagen weniger verkauft.
tigertom
25.05.2016, 20:56
An die Krise glaube ich erst, wenn beim Konzi fünf neue Daytonas im Schaufenster liegen, und schräg ganz gross SALE - BUY ONE, GET TWO! draufsteht :D
An die Krise glaube ich erst, wenn beim Konzi fünf neue Daytonas im Schaufenster liegen, und schräg ganz gross SALE - BUY ONE, GET TWO! draufsteht :D
Treffend geschrieben... Die Zeit bis dahin nehme ich mir... ;)
Wenn der Markt doch überall nach Manufakturkalibern schreit und das Fehlen eines solchen als Makel gesehen wird, was bleibt da anderes übrig. :ka:
Ich hab da auch keine Lösung. Die Frage ist, verkauft sich Panerai jetzt so viel besser mit Manufakturkaliber? Wäre es nicht immer noch ein Manufakturkaliber, wenn man ein Kaliber unter den Marken der großen Mutter teilt? Der Entwicklungsaufwand ist riesig, die Ersatzteilhaltung etc. auch nicht ohne, der Wartungsaufwand bei Revisionen usw. usw. Vielleicht liegt man ja auch falsch, aber ich finde das eine sehr interessante Fragestellung.
Ich habe die Zahlen jetzt nicht geprüft, aber es kommt mir so vor, als würde Omega mehr verkaufen denn je, seit sie vor einigen Jahren Manufakturwerke entwickelt und zu verkaufen begonnen haben. Und das, obwohl die Preissprünge enorm waren.
Die derzeitigen Auktionsergebnisse für alte Uhren sind für den Gesamtmarkt so wichtig wie die Auktionsergebnisse alter Autos - wo dieser Vergleich schon erwähnt wurde. Gut für das Image der Marke, aber es wird dadurch sicherlich nicht ein Neuwagen weniger verkauft.
Guter Vergleich.
Ich bin kein Vintage-Freund, zugegebenermaßen, gönne auch jedem seinen Spaß mit den alten Teilen, aber das Geld das in diesem Markt zirkuliert, steht nunmal nicht mehr für die Finanzierung neuerer Technologie oder Entwicklungen zur Verfügung.
Wo wären die Autos, wenn keiner mehr neue Modell kauft und den Fortschritt finanziert?
Also ich finde diese Entwicklung bedenklich.
Dann lass es mich anders formulieren: rechnet sich das?
Nach meiner Ansicht gab es in dem Luxusuhrenbereich keine richtige technisch greifende Neuentwicklung.
Viel wichtiger ist Provenance der Marke und hohe Handwerkskunst.
Irgendwelche Silziumunruhen, Argongasfüllungen und neuartigen Hemmungen etc. haben bisher den Markt nicht revolutioniert.
Meine Vintageuhr kann in Prinzip alles genauso gut wie ein neues Modell. Das kann man bei einem Auto nicht behaupten: Neue Autos.sind sicherer, schneller und sparsamer!
Ich hoffe jedoch, dass die die Schweizer Uhrenindustrie mit ihrer Vielfalt überlebt!
november bravo
28.05.2016, 00:01
Bernhard, du hast recht. Allerdings sind die Uhren, über die wir reden, reine Luxusgüter/Schmuck. Es wird keine wirkliche Weiterentwicklung erwartet, deshalb haben die Konzerne wahnsinnige Werbe Budgets und bringen eine Limited nach der nächsten raus. Wachstum muss halt erzwungen werden.
Sollte der Vintagemarkt weiter wachsen, werden Rolex und Co. die Preise für Wartung und Ersatzteile auch bei Zeiten entsprechend anpassen.
Ich würde mich über eine Marktbereinigung und die mitgehenden Preissenkungen freuen, schaue schon seit mehreren Wochen auf die PO mit orangener Lünette :ea:
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