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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kachelofen oder Kamin?



ferryporsche356
04.10.2016, 23:55
Allwissendes Forum :dr:

Wir haben hier einen Kachelofen, fiesester 80er Jahre Style, der muss - rein aus optischen Gründen - raus.

Nun stellt sich die Frage: wieder einen Kachelofen oder einen Kamin?

Den Kachelofen kenne ich seitdem wir vor 2 Jahren eingezogen sind.

- er macht wenig Dreck
- er gibt im Winter wohlige Wärme ohne die Hütte zu stark aufzuheizen
- und wenn ich durchgefroren nach Hause komme ist dieses Bänkchen vor den Kacheln echt ein angenehmer Platz

Kamin kenne ich nicht - nur vom Hörensagen

- na klar, das Feuer sehen, Punkt für den Kamim :gut: Uns wurde vom Kaminbauer eine recht große über-Eck Glasscheibe angeboten, das sieht schon ziemlich cool aus. Klick! (https://www.brunner.de/de/Produkte/Kamine/Eck-Kamine/Start)
- genau so viele Freunde erzählen uns aber dass das Wohnzimmer einfach zu schnell zu heiß wird
- und daran anschließend der Kamin nicht oft genutzt wird
- dreckiger ist er wohl auch... Unseren Kachelofen heizen wir vom Flur aus, d.h. das "dreckige" Holz sieht unser Wohnzimmer nicht und dementsprechend wenig Pflege ist damit verbunden. Alle 2 Wochen vielleicht mal die kalte Asche raus bringen (ebenfalls von Flur aus), das war es dann.

Wie sind Eure Langzeiterfahrungen - vielleicht haben wir ja auch jemanden hier der mal beides hatte und ein wenig erzählen kann.

Falls relevant: die Größe des Zimmers: Der Kachelofen / ggf. zukünftig der Kamin steht in einem Raum vom ca. 85 qm. Das sind unsere offen verbundenen Ess-, Wohn- und TV-Zimmer.

Dank Euch für Input - ich bin für jede Anregung dankbar. :gut:

Donluigi
04.10.2016, 23:59
Ich würd den Markus1 anhauen, der weiß alles.

RacingTurtles
05.10.2016, 00:08
Würde ich auch, da bist Du in guten Händen Charly:gut:;)

buchfuchs1
05.10.2016, 00:15
+4000

hallolo
05.10.2016, 00:23
Hier Kachelofen für 65qm offene Wohn/Ess/Arbeitsbereich, so ähnlich wie auch von Dir beschrieben. In unserem vorherigen Haus hatten wir einen offenen Kamin. --> im eigenen Vergleich immer den Kachelofen, die Wärme ist einfach unbeschreiblich angenehm. Vermisse das in der Tat schöne Bild des offenen Feuers des ehemaligen Kamins überhaupt nicht. Wenn doch, dann mache ich ein Feuer auf der Terrasse in der Feuerstelle.

hadi
05.10.2016, 00:27
Schließ ich mich an, was Markus betrifft - seine Materie.

Und ja, ein gut gesetzter Kachelofen speichert die Wärme natürlich besser, gibt sie gleichmäßiger ab, ist als Heizunterstützung die wesentlich effektivere Variante.

Das Feuer sehen hat aber auch was - herrlich, mit einem Glas Wein davor zu sitzen und über Gott und die Welt nachdenken - Entspannug pur.
Man muss halt etwas Gefühl dafür entwickeln, wie oft und viel man nachlegt - es ist schon möglich, die Umgebungstemperatur so zu halten, dass man nicht flüchten muss.

580
05.10.2016, 00:37
Unser Kaminofen wurde mal im August geliefert und prompt eingeweiht: in T-shirt und Unterhose:rofl:
Der einzige Grund für die Anschaffung war für uns der Blick aufs Feuer, das Knistern von Nadelholz und der Geruch. Drei, vier Scholzscheite genügen für einen entspannten Abend, ohne daß der Schweiß ausbricht.

harleygraf
05.10.2016, 07:27
Das Feuer sehen hat aber auch was - herrlich, mit einem Glas Wein davor zu sitzen und über Gott und die Welt nachdenken - Entspannug pur.
Man muss halt etwas Gefühl dafür entwickeln, wie oft und viel man nachlegt - es ist schon möglich, die Umgebungstemperatur so zu halten, dass man nicht flüchten muss.

So sehe ich das auch.
Macht sicher bißchen mehr Arbeit, speichert Wärme nicht so gut und ist dreckiger.
Aber eben auch viel schöner.
Wir nutzen unseren Kamin wirklich oft.

Roland90
05.10.2016, 08:56
Meine Eltern haben seit ich denken kann beides im Haus.
Und ich finde beide Varianten auch sehr schön.

Wenn ich mich entscheiden müsste würde ich aber auch zum offenen Kamin tendieren.
Schon das Holz holen von draußen war als Kind für mich ein Highlight.
Dem Feuer dabei zuzuschauen wie es knistert und die Wärme zu fühlen mache ich auch heute noch sehr gerne. Vor allem in den kalten Wintermonaten ist es immer wieder wunderbar kuschlige und gemütlich.

Etwas mehr Arbeit macht ein offener Kamin allerdings ohne Frage ( auch ich musste da immer mal wieder ran und helfen).

Wärmemässig lässt sich das Ganze mit etwas Erfahrung relativ unkompliziert steuern. Irgendwann weis man wann und wie viel man nachlegen muss damit man es zwar warm hat aber nicht die ganze Bude grillt.

Wobei ein Kacheloffen auch sehr schön ist.

mac-knife
05.10.2016, 09:42
... Das Feuer sehen hat aber auch was - herrlich, mit einem Glas Wein davor zu sitzen und über Gott und die Welt nachdenken - Entspannug pur.
Man muss halt etwas Gefühl dafür entwickeln, wie oft und viel man nachlegt - es ist schon möglich, die Umgebungstemperatur so zu halten, dass man nicht flüchten muss.

+1

Die Kaminvarianten in Deinem Link gehen ja schon fast ein bisschen in Richtung Kaminofen.
Unser Kaminofen ist im Winter jeden Abend an. Der Anblick des gemütlich vor sich hin flackernden Feuers trägt erheblich zum Wohlfühlen bei, wenns draußen eklich und kalt ist.
Die Sache mit dem Schmutz ist in Grenzen zu halten. Auch die Wärmeregulierung hat man nach kurzer Zeit raus. Die Wärme kommt schnell, wenn man sie braucht.

Teppo
05.10.2016, 10:14
Jahrelang hatten wir einen offenen Kamin, der immer seltener benutzt wurde. Weil er einfach Dreck machte, stank und nicht wirklich gut als Zusatzheizung fungierte, die die kalte Zuluft immer hart gegen die Verbrennungswärme ankämpfte. Aber ok, es war ein wirklich offener Kamin ohne Scheibe davor, wodurch er an Tagen mit niedrigem Luftdruck schon mal den Rauchmelder auslöste. So fiel uns die Entscheidung sehr leicht, im neuen Haus darauf zu verzichten. So nett wie es war, gemütlich vor dem Feuer zu sitzen, so lästig war die Vor- und Nachsorge. In einem Kaminofen würde ich die ideale Schnittstelle zwischen Kamin und Kachelofen sehen. Man sieht das Feuer und spürt die Wärme.

mac-knife
05.10.2016, 10:19
Noch zur Ergänzung - ein Aspekt, der beim Kauf so eines verglasten Kamins zu beachten ist, ist die Reinigung der Scheiben. Je nachdem, wie der Brennraum und die Luftführung im Inneren des Kaminofens gestaltet ist, verschmutzen die Scheiben schneller, oder langsamer. Wir müssen die Scheibe unseres Kaminofens etwa einmal die Woche putzen. Wichtig ist, dass man an die Innenseiten der Scheiben gut ohne Akrobatik herankommt. Ein Freund muss seinen halben Ofen auseinanderschrauben, um ranzukommen. Ein feuchtes Schwammtuch, mit dem die Restasche vom Vortag aufgenommen wurde, eignet sich besser, als viele Spezial-Ofen-Scheibenreiniger. Fünf Minuten brauche ich mit Nach- und Trockenreiben für so eine Reinigung.
Beim Holz achte ich immer auf gut abgelagertes Hartholz - Buche, oder Obstbaum. Wir haben da schon alles durch. Je nach Lagerungszeit ist die Scheibe mal wenig, mal stark verschmutzt.

Die technischen Voraussetzung für eine saubere Verbrennungen sind eigentlich sehr genau im Text bei Deinem Link erläutert. Ich glaube die verstehen was von der Sache :gut: Aber Schiebetüren??? Also da solltest Du nach dem Zugang zur Reinigung fragen. Denn ab und zu muss man doch mal mit dem Lappen an die Scheibeninnenseite

Spacewalker
05.10.2016, 11:05
Ich putze die Scheiben so gut wie gar nicht. Wenn man die Glut zwischendurch mal weit nach vorne zieht, dann brennt der Ruß weg.

JoergROLEX
05.10.2016, 11:24
...wir nutzen unseren Kamin (gemauerte Version) im Winter (fast) täglich. Folgendes kann ich für unseren Kamin sagen:
1. wir leeren täglich den Aschekasten
2. für einen Winter benötigen wir 3 - 4 RM Holz (unser Nachbar mit Kachelofen benötigt nicht einmal die Hälfte)
3. die Scheibe ist komplett zu öffnen (Drehtür) und kann (relativ) leicht gereinigt werden (min. 1 * pro Woche)
Wenn ich mich heute entscheiden müßte Kachelofen - Kamin würde ich vermutlich einen Kachofenen nehmen (Gründe: weniger Holz, weniger Aktion, gleichmäßigere Wärme)

Viele Grüße
RobertFindetDenKaminAberTrotzdemSupi

hadi
05.10.2016, 11:49
Mac, bei den Ausführungen mit Schiebetür gibt's auch eine Vorrichtung zum drehen - für die Reinigung.

promnight
05.10.2016, 12:37
Unser antikes Modell hat beide Features (man kann ihn auch offen betreiben, dann flackerts, so bullert und speichert es...)

http://up.picr.de/27036596yq.jpg

Donluigi
05.10.2016, 13:33
Ui, ist der schön!

promnight
05.10.2016, 13:35
Danke... und heizen tut er auch.

mac-knife
05.10.2016, 15:11
Mac, bei den Ausführungen mit Schiebetür gibt's auch eine Vorrichtung zum drehen - für die Reinigung.
habs gerade gesehen - sieht gut aus :gut:

Jacek
05.10.2016, 22:03
Standen vor drei Jahren vor ähnlicher Entscheidung, die Wahl fiel auf einen Kaminofen...

Paar Eckdaten:

Spartherm Kamineinsatz mit 14 kW Heizleistung

der Rest ist Marke "Eigenbau" ;)

Würde diese Entscheidung immer wieder auf´s Neue treffen,
auch wenn ich möglicherweise 1 oder 2 rm Holz mehr benötige als beim Kachelofen.

Der Ofen heizt eigentlich unser komplettes Haus, ca. 50 qm Wohnbereich, dazu Küche und Gang, offene Bauweise.

Auch wenn es Anfangs im Erdgeschoß relativ schnell warm wird,
zieht dann im Verlauf des Tages die warme Luft nach oben.

Somit werden die Räume oben auch angenehm warm...

Grüße

http://up.picr.de/27042255dv.jpg

http://up.picr.de/27042256rb.jpg

promnight
06.10.2016, 11:14
Auch net. Ich hätte nur keine Steckdose in der Brennkammer installiert...:D

mac-knife
06.10.2016, 11:32
:D

Muigaulwurf
06.10.2016, 11:33
Wir haben den Kachelofen von 1985 abgerissen und jetzt kommt ein Kaminofen von Markus rein.

Grund für den Abriss war dass der Schamott innendrin schon rausgebröckelt ist und wir das komplette Wohnzimmer neu machen wollen. Der Kachelofen hat enorm viel Platz weggenommen und hat ewig gebraucht bis er warm wurde. Dementsprechend lange hat er zwar auch gehalten, bzw. jeden Tag einmal einheizen war für den Winter okay. Aber man musste halt auch jeden Tag, sonst dauerte erst wieder einen halben Tag bis der warm wurde.

Jetzt haben wir die Fußbodenheizung neu gemacht und brauchen eigentlich nicht mehr so viel Heizleistung, sondern nur mal zum dazuheizen bzw fürs schöne Kaminfeuer.

*Ich* würd in einem modernen Haus immer einen Kaminofen statt einem Kachelofen nehmen. Die Häuser sind gut gedämmt und man hat sowieso noch andere Heizung. Eine Idee wär vielleicht noch das Wasser mit dem Kaminofen/Kachelofen mitzuheizen.

ferryporsche356
06.10.2016, 14:23
Dank Euch für Eure Meinungen - sehr interessant. :gut:

Klar, auch bei uns muss er Kachelofen oder eben der Kamin nichts mehr großartig heizen, dafür haben wir ja die Fußbodenheizung.

Ich werde diesen ominösen Markus1 mal kontaktieren. :D

NOmBre
07.10.2016, 18:29
Hab seit 3 Jahren einen Spartherm Senso L Kaminofen, hat jetzt gut etwas über 2 Tonnen Holzbriketts hinter sich.

Fazit: Der Ofen steht immernoch fast wie neu da! Schamotte (Vermiculite) nix kaputt, Lack i.O., Scheibe sauber, Türe schließt ordentlich. Und verbrennen tut er auch sehr sauber. Mein Kaminkehrer hat nicht viel zu tun. Kann aber auch an den Briketts liegen.

Flammenspiel ist schön, Scheibe schön groß und heizen tut er auch ordentlich. Leg immer 2 Kg Brikett pro Stunde rein damit heize ich meine 110 m² Maisonette Wohnung - KOMPLETT - in 2-3 Std. Vollgas auf angenehme 22-24 Grad.

Einmal pro Woche ist Asche ausleeren angesagt, aber bei dem täglichen Gebrauch und Konsum von Holz absolut i.O. Dreck macht er nicht viel finde ich. Kohlebriketts hab ich noch keine verheizt ist angeblich dafür auch nicht geeignet und Kohle macht richtig viel Asche... Daher nur Hartholz oder Briketts.

Mollige Grüße