Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Baselworld beschliesst drastische Massnahmen
avalanche
09.11.2017, 00:36
Sollte man sich unter diesen Vorzeichen langsam aber sicher nach einer neuen Location - vielleicht im asiatischen Raum - umsehen?
Die Baselworld halbiert 2018 die Ausstellerzahl. Die Zukunft der grössten Uhren- und Schmuckmesse ist ungewiss.
Quelle: BaZ (https://bazonline.ch/basel/stadt/Baselworld-beschliesst-drastische-Massnahmen/story/19017643?cache=9efAwefu)
[Dents]Milchschnitte
09.11.2017, 05:39
Dann können unsere rasenden Reporter ja vielleicht diesmal ein annehmbares Hotel direkt in Basel finden :D
Gibt es aber immer wieder. wie bei er Photokina. Erst DIE Messe, dann war Analog ausgereizt, nichts neues kam, dann war sie bedeutungslos. Dan kam Digital, die letzten Jahre eine riesige Messe wieder mit viel Tamtam, beim letzten mal wieder nur noch halbe Größe, viele Hersteller sind weggeblieben. Auch die Automobilindustrie und unsere IAA gehen zurück. Ist doch immer ein Schnweinezyklus. Und bei den Uhren ist das doch genauso.
Messen sind teuer. Das Personal, die Kosten für Hotels, Aufbauten aber auch die Fläche - hier schlackert man mit den Ohren. Das ist schon meinst recht unverschämt teuer. Da fragt man sich als Hersteller natürlich, ob das Sinn macht. Die Zeit inzwischen so kurzlebig, dass man Innovationen kaum mehr nur noch zu den Messen vorstellen kann. Die Neuigkeiten kann ich günstiger durch Newsletter oder durch einzelne Presse-Events an den Mann bringen.
sehe ich wie Elmar. Eine Messe ist ein finanzieller Riesenakt. Natürlich können sich das die Großen leisten und das werden sie auch weiterhin. Bei den kleinen Manufakturen ist das allerdings schon eine beachtliche Kostenstelle. Ich möchte nicht wissen was der qm auf der Baselworld kostet. Mal abgesehen von den Übernachtungskosten inkl. Auf- und Abbau.
Von uns wird das keiner mitbekommen. Die Hersteller, die uns hier interessieren, bleiben ja alle in Basel.
Auf der Baselworld gibt es eben abseits des Rolex- und Swatch-Group-Stands noch tausende kleiner Hersteller, die beispielsweise Uhrengläser, Schließen oder Reiseetuis anbieten. Wenn von denen ein Teil nicht mehr ausstellt, verändert sich das Bild der Messe nicht merkbar.
Wer also ein ernsthaftes Brancheninteresse hat, mag hier aufhorchen, aber die Rolexwelt dreht sich weiter :)
Ich möchte nicht wissen was der qm auf der Baselworld kostet. Mal abgesehen von den Übernachtungskosten inkl. Auf- und Abbau.
Ein Schreibtisch in einem kleinen Raum in einer entfernten Halle hat vor einigen Jahren SFr 500.000,- für die Woche gekostet.
Von uns wird das keiner mitbekommen. Die Hersteller, die uns hier interessieren, bleiben ja alle in Basel.
Das weiß ich nicht. Leica auf der Photokina hatte vor 3 Jahren noch eine komplette Halle, letztes Jahr einen kleinen Stand. Ähnliches gilt auch für andere Hersteller, die sich massiv verkleinert haben. Auch die großen versuchen da, Kosten einzusparen. Klar, die Infos kommen dann trotzdem hier an, aber der Wert einer Messe für den normalen Besucher (nicht für uns) fällt dann schon.
Iskandria
09.11.2017, 10:57
Kann ich mir gar nicht vorstellen.
Eine Messe ist halt eine nicht mehr ganz zeitgemäße Präsentation der Produkte. Zeitlich limitiert und extrem teuer - für die Firmen aber auch für die Besucher. Um Produkte an den Mann zu bringen, geht man heute verstärkt über Events oder über Social Media wie Instagram ganz neumodisch über Influencer und Co. Das zieht mehr, erreicht mehr und ist "frischer" als der Look einer Messehalle. Ich kann jetzt nicht erkennen, dass das für uns "Fans" irgendwie schlecht wäre. Zeiten ändern sich und solange mir die Produkte gefallen, dann ist mir auch egal, auf welchem Weg die Information zu mir kommt.
Iskandria
09.11.2017, 11:31
Industriemessen wachsen aber, von daher gesehen kann man wohl nicht ganz pauschalisieren.
Ja, die Baselworld ist keine Messe für Endkunden. Die dürfen zwar auch rein und in die Schaufenster schauen, aber es ist eine Messe für Wiederverkäufer. Auf der Baselworld werden die Geschäfte zwischen Hersteller und Konzessionär geschlossen.
Pharmartin
09.11.2017, 14:13
Die Frage ist wirklich, ob in der Zeit des Internets, die großen Messen wirklich noch zeitgemäß sind, da der Endkunde ja im Endeffekt auch über das Internet darüber informiert wird (Road to Basel, etc).
Apple hat vor Jahren schon DER großen Messe (Macworld) den Rücken gekehrt, da sie über die Stores mehr Leute erreichen und sich quasi mit neuen Produkten dem Zeitplan der Messe unterwerfen müssen.
In meinem Metier (Pharmazie) war ich unlängst erschrocken, wie wenig Aussteller noch auf der Branchemesse vertreten waren.
Zu einer Autopräsentation werden unlängst nicht mehr Autobild oder AMS eingeladen, sondern dieser Shmee und andere YouTuber....finden wir das gut?
Keine Ahnung, ist aber mittlerweile so.
Wahrscheinlich erreicht Rolex genauso viele Endkunden, wenn sie die Vertreter der einschlägigen Websites per BC nach Genf einfliegen lassen, und denen im stillen Kämmerlein die neuen Uhren präsentieren...dürfte sogar massig Geld sparen.
Pharmartin
09.11.2017, 14:16
Ja, die Baselworld ist keine Messe für Endkunden. Die dürfen zwar auch rein und in die Schaufenster schauen, aber es ist eine Messe für Wiederverkäufer. Auf der Baselworld werden die Geschäfte zwischen Hersteller und Konzessionär geschlossen.
Gerade DANN wäre es ja sinnvoller, die allein an Rolex interessierten für einen Tag in Genf zu versammeln und die neuen Bestellungen klar zu machen
Ein Schreibtisch in einem kleinen Raum in einer entfernten Halle hat vor einigen Jahren SFr 500.000,- für die Woche gekostet.
woah! 8o
Von uns wird das keiner mitbekommen. Die Hersteller, die uns hier interessieren, bleiben ja alle in Basel.
Jein, bzw. kommt drauf an. Mit UN und GP sind ja vergangenes Jahr schon zwei der größeren zum SIHH gewechselt, dieses Jahr tut es Hermés ihnen gleich. Dazu haben auch mehrere kleine, aber interessante Marken nach Genf gewechselt.
Berettameier
09.11.2017, 15:55
Ich muss zugeben, dass ich den Artikel nicht ganz verstehe. "Baselworld beschliesst drastische Massnahmen". Hat also der Messebetreiber aktiv beschlossen, dass nur noch deutlich weniger Aussteller kommen dürfen? 8o Ich kann mir das fast nicht vorstellen. Dann müssten die ja aussortieren, welcher Aussteller noch "gut genug" ist.
Oder haben sich schlicht und einfach zu wenig Aussteller angemeldet und das wird nun etwas anders dargestellt? :ka: Ich vermute das eher.
backröding
09.11.2017, 16:49
Der Verschreiber im Artikel ist aber auch Genial.....:rofl:
"....Via das SRF-«Regional*journal» gab die börsenkotierte MCH Group gestern Abend bekannt, ....."
164914
avalanche
09.11.2017, 17:26
"Kotierung" bedeutet in der Schweiz die "Zulassung von Effekten zum amtlichen Handel an der Börse".
Chefcook
09.11.2017, 17:48
Wer in der Schweiz die Zulassung zum Handel wollte, war eben schon lange der Kotierte. ;)
Aber zum Thema: Das ist doch ein schleichender Prozess, der sich über die vergangenen Jahre angekündigt hat. Die Zahl der Aussteller im Zulieferbereich hat sich schon in den vergangenen Jahren reduziert, so mein Eindruck, und über die Jahre haben immer mehr Uhrenhersteller sich von der BW zurückgezogen. Die Messe ist schlicht nicht mehr nötig für die Beziehung zwischen Händler und Hersteller bzw. Hersteller und Lieferant.
avalanche
09.11.2017, 18:23
Der Wirteverband meint: Es habe sicher einzelne Hotels und Restaurants gegeben, die preislich den Bogen etwas gar überspannt hätten. «Manche Akteure sollten sich in ihrer Preispolitik etwas mässigen. Wir müssen der Messe Sorge tragen, damit sie langfristig in Basel bleibt.»
Quelle: bz Basel (https://www.bzbasel.ch/basel/basel-stadt/maurus-ebneter-betriebe-sollten-sich-in-ihrer-preispolitik-etwas-maessigen-131889094)
Was sich gewisse "Gastronomen" und "Hoteliers" während der BW und der Art jeweils leisten, ist nicht nur frech sondern dumm! Und das sage ich als Basler und Verfechter der freien Marktwirschaft.
backröding
09.11.2017, 19:05
"Kotierung" bedeutet in der Schweiz die "Zulassung von Effekten zum amtlichen Handel an der Börse".
Sorry....
Ihr habt eine lustige Sprache
Schmackofatz
09.11.2017, 20:03
Ein Schreibtisch in einem kleinen Raum in einer entfernten Halle hat vor einigen Jahren SFr 500.000,- für die Woche gekostet.
Bist Du Dir da sicher, Nico?
Der Quadratmeter auf der Frankfurter IAA kostet ab 170 Euro, je nach Halle + X Euro mehr.
Ist zwar jetzt nicht DER Vergleich schlechthin, aber immerhin ist die IAA auch eine Weltmesse mit nicht gerade wenig Besuchern.
Ja, ich bin mir zumindest sicher, dass mir ein kleiner Aussteller diese Zahl genannt hat.
Es gab diese kleine Independent-Halle, und dort gab es Räume, die etwa 100qm groß waren. Da haben sich ein paar kleine Marken diesen Raum geteilt, und das war die Zahl, die da erwähnt worden ist.
Jein, bzw. kommt drauf an. Mit UN und GP sind ja vergangenes Jahr schon zwei der größeren zum SIHH gewechselt, dieses Jahr tut es Hermés ihnen gleich. Dazu haben auch mehrere kleine, aber interessante Marken nach Genf gewechselt.
Der Luxus von zwei Messen macht für Fachbesucher natürlich auch keinen echten Sinn.
Schmackofatz
09.11.2017, 22:23
Ja, ich bin mir zumindest sicher, dass mir ein kleiner Aussteller diese Zahl genannt hat.
Es gab diese kleine Independent-Halle, und dort gab es Räume, die etwa 100qm groß waren. Da haben sich ein paar kleine Marken diesen Raum geteilt, und das war die Zahl, die da erwähnt worden ist.
OK, dass wären dann immer noch 5k für den m².
Halte ich aus dem Bauch heraus immer noch für utopisch hoch, zumindest für die reinen Standkosten.
Mit Messebauer, Personal, Hotel, Versicherung, Marketing etc. geht sowas natürlich locker in die Tausende.
Kenne mich nur bei Automobilmessen etwas aus. Die Essener Motorshow gibt es ab 65 Euro / m². Aber da will auch keiner hin.
Aber das soll jetzt auch nicht der Aufhänger des Thread werden... klaro sind Messen von 2017 nicht mehr das, was sie 1997 waren.
Die Zeiten und das Konsumerverhalten haben sich gewaltig geändert.
Wobei Basel ja -soweit mir bekannt- zunächst Fachbesuchermesse ist (Presse und Einkäufer von Juwelieren) und dann zur Besuchermesse wird. Somit sind das zwei Fliegen mit einer Klappe.
Wobei die Fachbesucher auch durch einen guten Außendienst oder eine Hausmesse abgedeckt werden können, und die paar Besucher werden im Gesamtumsatz kaum eine merkliche Rolle spielen.
Unter Umständen erreicht man durch einen Beitrag bei Hodinkee mehr begeisterte Rolex-Käufer als durch einen Messeauftritt.
OK, dass wären dann immer noch 5k für den m².
Äh, eher so 50k. Den Raum von 100qm teilen sich zehn Aussteller, jeder hat eine kleine Ecke und zahlt für seine 10qm 500k für die Woche.
Aber Du sagst richtig: Basel ist nicht Frankfurt oder Essen.
harleygraf
09.11.2017, 23:15
WOW!:top:
Ist ja der Wahnsinn.
Yachtmaster 40
10.11.2017, 06:59
Wenn die Preise stimmen wundert es mich eher, dass trotzdem noch so viele Aussteller da sind... Da muss man schon viel Schmuck und Uhren für verkaufen, damit sich das rechnet.
madmax1982
10.11.2017, 08:23
Wer als Herseller sein Produkt verkaufen will, muss da sein, wo die Händler und Abnehmer sind...
Chefcook
10.11.2017, 09:59
...
Wobei Basel ja -soweit mir bekannt- zunächst Fachbesuchermesse ist (Presse und Einkäufer von Juwelieren) und dann zur Besuchermesse wird. Somit sind das zwei Fliegen mit einer Klappe.
...
Die Verbraucher will die Baselworld ja nicht mehr haben, daher auch die in den letzten Jahren immer weiter gestiegenen Eintrittspreise, um die, die nur mal schauen wollen, abzuschrecken.
Schmackofatz
10.11.2017, 12:35
Äh, eher so 50k. Den Raum von 100qm teilen sich zehn Aussteller, jeder hat eine kleine Ecke und zahlt für seine 10qm 500k für die Woche.
Aber Du sagst richtig: Basel ist nicht Frankfurt oder Essen.
Scheint halbwegs zu stimmen... :kriese:
Ein anderer Aussteller war während knapp 30 Jahren auf dem Platz Basel präsent, wird es aber 2018 nicht mehr sein. Der Schmuckhersteller, er möchte namentlich nicht genannt werden, habe zu Beginn seines Engagements für 80 Quadratmeter 30'000 Franken bezahlt. 2017 seien es für 20 Quadratmeter rund 120'000 Franken gewesen.
Quelle:
https://bazonline.ch/basel/stadt/ehemalige-aussteller-bemaengeln-preise-und-gleichgueltigkeit/story/13506125
Mr. Edge
11.11.2017, 00:04
...
Die Zeiten und das Konsumerverhalten haben sich gewaltig geändert.
...
Unter Umständen erreicht man durch einen Beitrag bei Hodinkee mehr begeisterte Rolex-Käufer als durch einen Messeauftritt.
Ich will auch auf keiner Messe mehr ausstellen. Meine Vertriebler reden es mir immer wieder ein, aber außer Spesen kommt nicht wirklich etwas dabei raus, das den Aufwand rechtfertigt.
Ich bin überzeugt, dass ein Invest in Youtube besser angelegt ist.
Und das Fachpublikum (Konzessionäre) sind überschaubar, die besucht man im Laden, da haben alle Angestellte etwas davon und identifizieren sich mit der Marke sicher mehr, als im Vergleich, wenn nur der Chef und der Hauptabteilungsleiter Prospekte von Basel mitbringen.
Die Neuerungen sind ja auch schon vor Basel bekannt, das nimmt der Messe den letzten Reiz.
Abschaffen!
Die Verbraucher will die Baselworld ja nicht mehr haben, daher auch die in den letzten Jahren immer weiter gestiegenen Eintrittspreise, um die, die nur mal schauen wollen, abzuschrecken.
Nee, in Basel ist alles so teuer.
avalanche
10.01.2018, 20:50
"Soziale Netzwerke haben gegenüber traditionellen Marketingkanälen wie Uhrenmessen massiv an Bedeutung gewonnen."
Uhrenkauf per Mausklick (https://www.nzz.ch/wirtschaft/uhrenkauf-per-mausklick-ld.1334728)
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