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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Haus heizen - Wie macht man das in 2018 (Gas vs. Luft-Luft Wärmepumpe)



Masta_Ace
13.08.2018, 12:35
Lieber Schwarm,

ich habe bereits die Suchfunktion benutzt, jedoch kommen hier meist Antworten aus dem Jahr 2013 - Im Energiesektor hat sich seither jedoch einiges getan, meine ich.

Also, zum Thema. Bei uns steht ein Hausbau an. Wir bauen in einer der kältesten Ecken Deutschlands (Winternächte teils unter -15 Grad), knapp 600 m über Meeresspiegel.

Mir ist immer eine Gasheizung vorgeschwebt, da fühle ich mich irgendwie sicher, auch im Winter die nötige Wärme schnell herzubekommen. Jedoch höre ich in letzter Zeit immer öfter "überlegt euch doch eine Luft-Luft-Wärmepumpe" (Hier soll wohl die Wärme der Räume wiederverwendet werden, über die Belüftungsanlage des gesamten Hauses. (aktives Lüften soll hier entfallen). Ich bin jedoch "Old-School" was das betrifft und reiße früh morgens schon ganz gerne noch die Fenster auf).

Durch diverse Empfehlungen bin ich mir jedoch nicht mehr ganz so sicher, ob Gas vielleicht mittlerweile wirklich schon überholt ist.

Gibt's hier Erfahrungen, wie der Stand der Technik hier ist?

P.S. es gibt kein öffentliches Gasnetz, wir würden dann einen Tank im Boden im Garten versenken lassen.

NOmBre
13.08.2018, 12:44
Gastank im Boden heißt dann Flüssiggas und ist sehr teuer und aufwendig. Stand der Technik sind wirklich Wärme Pumpen. Wobei bei -15grad ein Zusatz Heizstab zugeschaltet wird der ordentlich Strom verbraucht.
Wie sieht es mit Pellets aus?

Masta_Ace
13.08.2018, 12:54
Gastank im Boden heißt dann Flüssiggas und ist sehr teuer und aufwendig.

Meinst du den einmaligen Einbau oder die laufenden Kosten?

mws
13.08.2018, 12:55
Gastank im Boden heißt dann Flüssiggas und ist sehr teuer und aufwendig. Stand der Technik sind wirklich Wärme Pumpen. Wobei bei -15grad ein Zusatz Heizstab zugeschaltet wird der ordentlich Strom verbraucht.
Wie sieht es mit Pellets aus?

Es gibt LWP Außengeräte, die den 100%igen Heizbetrieb bis -15Grad bringen die ohne Heizstab, bei einem garantieren Einsatzbereich bis -25Grad

Die Technik nennt sich ZUBDAN.

Gibt es entweder mit Hydrobox zum Anschluss an einen externen Speicher oder als ECODAN System mit integriertem 200l Speicher sowie hydraulischer Weiche.

chris-s7
13.08.2018, 13:03
Reine Gasheizungen gibt es meines Wissens nach nicht mehr in Neubauten. Du musst ja schauen was zum Zeitpunkt des Baus gefordert wird. Da kann es sein, dass du noch Solarpanele aufs Dach machen musst damit das geht.

Daher denke ich, dass du mit einer Wäremepumpe gut bedient bist. Meiner Meinung nach, solltest du aber keine Luft Wärempumpe, sonden eine mit Tiefenbohrung oder Flächenkollektor nehmen. Ist zwar was teuer, aber das bessere System.
Wenn du jetzt im Haus auf Fussbodenheizung verzichten kannst du das Haus durch eine Lüftung heizen willst, kannst du diese Anlage auch im Sommer zum Kühlen nehmen! Gute Anlagen können sowohl heizen als auch kühlen.

Chief_U
13.08.2018, 13:49
Vielleicht liegt bei Dir schon eine Erdgasleitung in der Nähe, dann kannst Dir den Tank sparen.

Masta_Ace
13.08.2018, 13:52
Vielleicht liegt bei Dir schon eine Erdgasleitung in der Nähe, dann kannst Dir den Tank sparen.

Nein, definitiv nicht.

Danke schonmal für die bisherigen Ausführungen :gut:

heintzi
13.08.2018, 13:54
Evtl. habt Ihr vor Ort einen unabhängigen Energieberater, den würde ich mal anhauen.

kabe
13.08.2018, 13:58
Erstmal würde ich eine Heizart wählen, die niedrige Vorlauftemperaturen benötigt (z.B. Fußbodenheizung). Danach würde ich mich bzgl. der Energiegewinnung informieren.

So haben wir das zumindest gemacht und uns dann für Erdgas plus Solarthermie entschieden (Brennwerttherme ist nicht so teuer und Gasleitung lag vor dem Haus). Alles andere war nicht vollends überzeugend und dann wurde es eben die kostengünstige Variante. Erdwärme macht ohne Photovoltaik und Speicher in meinen Augen nicht viel Sinn, ein Mikroblockheizkraftwerk für ein gut gedämmtes EFH ist irgendwie auch zuviel, Pelletheizung wollte ich in der Stadt auch nicht, ...

Mein Planungshorizont waren 5-10 Jahre und die Gasbrennwerttherme war so günstig, daß ich sie bei einer besseren Alternative ohne Zögern nach 5 Jahren hätte entsorgen können. Nun sind 6 Jahre rum und ich sehe immer noch nichts Bahnbrechendes, was mich vom Gas wegbringen könnte. Das Ding kriegt seine jährliche Wartung und läuft zuverlässig.

bernie1978
13.08.2018, 14:02
Genau vor dieser Entscheidung stand ich auch. Ich habe mich letzentlich für eine Gasheizung mit eigenem Gastank entschieden. Von der Anschaffung her war hier kein Preisunterschied zur Luft/Wasser Wärme Pumpe, Gas war sogar etwas billiger. Die Antwort auf Deine Frage wird Dir aber keiner richtig beantworten können - oder weißt Du wie sich die Strompreise in den nächsten 10 Jahren entwickeln?

Lieber den Gastank einmal vollmachen und einJahr Ruhe 😀

Und zur Not kannst Du irgendwann immer noch auf eine Wärmepumpe umrüsten.

hugo
13.08.2018, 17:27
Ich hätte gemacht Gasbrennwerttherme mit Solarthermie für Warmwasser,viel Photovoltaik für Eigenverbrauch,Wohnraumlüftung mit Heizregister Strom für die Übergangszeit.

Lwp braucht teuer bezahlten Strom (selbst die Glaskugel weiß nicht wo die Strompreise noch hingehen),kostet einige K mehr und ehrlich gerechnete Amortisationszeit liegt wahrscheinlich bei weit über 10-15 Jahren.
Da Lage 600m ÜnN wird das wohl auch nicht mit Erdwärme.Holzpellets kostet das doppelte oder mehr ? einer Gasheizung.Amortisationszeit XX Jahre ?

Alles was Energie sparen soll muss hier teuer erkauft werden,je teurer der ganze Kram desto länger muss alles ohne Probleme laufen.Ansonsten freuen sich vielleicht die Erben das sie keine Energiekosten haben.
Mal ganz krass ausgedrückt.Schön rechnen lässt sich alles ;)