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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rolex Explorer II - Wann Revision nötig?



JBurghaus
15.08.2018, 15:48
Ich hätte eine Frage hinsichtlich der Revision meiner Rolex Explorer II (216570).

Ich habe diese Uhr vor etlichen Jahren bei irgend einem Grauhändler im Internet ersteiegert, seitdem habe ich sie jeden Tag getragen. Sie hat daher natürlich entsprechende Gebrauchsspuren. Die Gangabweichung beträgt ca. 2 Sekunden am Tag, beim Kauf war es mininal weniger.

Mein Arbeitskollege meinte, man soll sie nach 5 Jahren zur Revision schicken, ich frage mich, ob das wirklich nötig ist :rolleyes:

Ich will nicht, dass jemand an der Uhr rumpoliert. Da die Uhr ja nur an den Seiten hochglanzpoliert ist und oben matt ist, hab ich Angst, dass sie dannach überall glänzt, was mir nicht so gut gefällt. Außerdem kann Sie die paar Kratzer als "Patina" gerne behalten, damit sie mich erinnert, womit ich damit überall war :cool:

Ist eine Revision quasi vorbeugend wirklich nötig? Ich bin ja der Meinung, dass man etwas, was funktioniert am besten nicht auseinander schraubt, bevor es nicht wirklich einen Grund dafür gibt... Oder riskiert man damit irgenwelche Folgeschäden? Die Uhr hat keinen deutschen Ländercode (ich hab sie damals einfach gekauf, weil sie mir gefallen hat, habe darauf nicht geachtet), gibts da irgendwelche Probleme?

Danke schon mal für die Tipps...

David1973
15.08.2018, 16:01
Servus Namenloser!

1. Der Ländercode spielt keine Rolle
2. Bei 2 Sekunden Gangabweichung ist eine Revision absolut unnötig
3. Keine Sorge, wenn dann Rolex eine Revision durchführt, bekommst Du
die Uhr fast im Neuzustand retour. Falls Du keine Gehäuseaufbereitung möchtest, musst
Du das anmerken.
4. Wenn Du die Uhr auch im Wasser trägst, würde ich, falls noch nicht passiert, mal schnel
die Wasserdichtheit prüfen lassen und vielleicht die Dichtungen austauschen lassen.

Ansonsten tragen, freuen und abwarten bis mal wirklich eine ordentliche Gangabweichung eintritt.

GG2801
15.08.2018, 16:03
Solange sie ohne Fehl und Tadel läuft, würde ich sie auch nicht zur Revision geben.

Auch wenn sicherlich im Thread noch Aussagen wie "Dein Auto gibst du doch auch regelmäßig zum Kundendienst ?!?" kommen werden...:)

Laß einmal im Jahr bei einem Uhrmacher eine Wasserdichtigkeitsprüfung machen - wenn sie diese besteht, Uhr entspannt weitertragen. :dr:

JBurghaus
15.08.2018, 16:15
Laß einmal im Jahr bei einem Uhrmacher eine Wasserdichtigkeitsprüfung machen

Nur wegen der Dichtigkeit oder hat das noch einen anderen Hintergrund? Ob sie wasserdicht ist, ist mir eigentlich egal - für Angelegenheiten wo es "nass und hässlich" wird bzw. viel Erschütterungen auftreten, hab ich einen ollen verkratzen T-Touch Wecker...

Danke jedenfalls schon mal für die Tips :gut:

David1973
15.08.2018, 16:18
Naja, wie reinigst Du denn deine Uhr?

JBurghaus
15.08.2018, 16:23
Wenn sie befingert ist, wische ich mit dem T-Shirt die Fingerabdrücke vom Glas weg - ansonst hab ich sie nie "gereinigt" :ka:
Wie kann die dreckig werden :grb:

Ich bin öfter Schießen, Rennradfahren, Joggen usw. - aber da trage ich sie nicht...

David1973
15.08.2018, 16:27
Du willst damit sagen, du trägst die Uhr jahrelang, ohne sie jemals zu waschen? :ea: Mahlzeit!

Spacewalker
15.08.2018, 16:30
Die wird bei ihm ja gar nicht erst schmutzig. ;)

Im Ernst, die Dichtigkeit ist doch das A&O bei so einer Uhr. :ka:

Meine 116710 (die ist ja ähnlich), ist 10 Jahre alt und fast 24/7 am Arm, hat noch keine Revi bekommen.

uhrenfan_rolex
15.08.2018, 16:57
Ich würde sie bei einem Rolex Konzessionär einem Uhrmacher in die Hand drücken und darum bitten, dass die Wasserdichte geprüft wird und die Uhr auf der Zeitwaage ebenfalls geprüft wird, sodass eine seriöse Einschätzung möglich ist.

Auch wenn eine Uhr scheinbar noch gut läuft, kann es durchaus sinnvoll sein, eine Revision durchzuführen, das muss aber ein Uhrmacher beurteilen.

Alles andere wären hier Ferndiagnosen.

JBurghaus
15.08.2018, 17:00
Als Jugendlicher bin ich vor vielen vielen Jahren mal im Zustand der Volltrunkenheit mit Freunden nachts im Schwimmbad über den Zaun geklettert um zu Baden. Da ich Angst hatte, angesichts der Dunkelheit und des Alkoholspiegels meine Uhr (ein Fortis Chrono der auch nicht ganz billig war und angeblich sogar zum Tauchen geeignet...) nicht mehr wieder zu finden, hab ich sie einfach angelassen und bin mit "nichts als der Uhr" baden gegangen.

3 Tage später stellte ich fest, dass die Versprechungen des Herstellers wohl nicht so wirklich zutrafen und ich musste sie einschicken. Seitdem halte ich meine Uhren von Wasser fern... ;)

Aber gut, an einer Dichtigkeitsprüfung wird's nicht scheitern =)

Ein Bekannter hat mal eine Tutima 1941 ohne Not zur Revision geschickt, dannach ging sie schlechter als vorher. Seitdem bin ich da generell skeptisch =(

Danke jedenfalls schon mal für die Hinweise, ich werde wohl tatsächlich sicherheitshalber die Dichtigkeit prüfen lassen (obwohl ich generell nicht darauf vertraue...) und sie erst zur Revision geben, wenn sie nicht mehr genau geht.

smallGMT
15.08.2018, 17:12
Hy
Ein Uhrmacher erklärte mir..
Dichtigkeitsprüfung regelmäßig alle 12-15 Monaten.
Nach ca 5 bis 7 Jahren ist das Punktuell aufgetragene Öl nicht mehr vorhanden.
Der Abrieb - Verschleiß der Teile erhöht sich damit ab ca. 5 Jahren linear.
Er jetzt denkt das die Safeuhr davon verschont ist.. nein auch hier ist vom Öl nach 5- 7 Jahren nichts mehr da.
Gruß
Stefan

GG2801
15.08.2018, 17:52
Interessant - dann läuft meine 16600 von 2002 seit ca. 10 Jahren "trocken" ohne Fehl und Tadel...und da sage nochmal einer, dass ne Rolex kein Traktor ist. :flauschi:

SirHenry
15.08.2018, 20:56
Rolex sind Traktoren. Ob das Öl wirklich weg ist, das wage ich nicht zu beurteilen, aber tatsächlich haben meine Rolex-Uhren auch noch relativ gute Gangwerte gehabt, wenn die Revision eigentlich schon überfällig gewesen wäre. Ich würde einfach alle fünf bis sieben Jahre eine Revision machen lassen und gut ist. Gemessen am Preis der Uhren tut das nicht wirklich weh und ein Auto fährt man doch auch spätestens alle zwei Jahre zum Ölwechsel, ohne es zu hinterfragen. Das passt schon so.

Für Vintage-Ührchen, bei denen man um die Originalität bangt, gibt es ja im Zweifel ein paar gute, freie Uhrmacher. Zum Beispiel einen in Würselen.

Sette
15.08.2018, 21:22
Naja, wieder der Vergleich mit dem Auto. Bei der Uhr ist's aber schon so, dass die Revision nach 12 Jahren auch nicht teurer ist. Man zahlt halt genau das doppelte, wenn man sie in diesem Zeitraum 2x - halt alle 6 Jahre - zur Revi gibt. Und wenn sie gut läuft, wieso nicht. Das gilt klarerweise nicht für Vintage.

Janufer
15.08.2018, 21:27
Grundsätzliche sage ich immer...tragen bis die Uhr ' auffällig ' wird. Und das wäre für mich bei 2 sek täglich lange nicht der Fall.
WD Test...ok. Kann, aber muss auch nicht wenn der TS Wasser strikt meidet. Ein Restrisiko bleibt dann natürlich.

SirHenry
15.08.2018, 21:31
Die Uhr eben abdrücken zu lassen ist kein Akt. Das dauert fünf Minuten und kostet in der Regel nichts. Da gibt man halt 'nen Zehner in die Kaffeekasse und gut ist. Die Wasserdichtigkeit meiner Uhren lasse ich klassischerweise vorm Sommerurlaub prüfen. Vielleicht ist das Unsinn, aber es schadet auch nicht. Und Hinweise auf eine notwendige Revision gibt ein Zeitwaagenausdruck. Eine Uhr eben auf eine Zeitwaage zu legen ist ebenfalls kein Aufwand und Gang und Amplitude lassen schon auf den Revisionsbedarf schließen. Mit steigender Reibung im Uhrwerk nimmt die Schwingungsamplitude der Unruh in der Regel deutlich ab. Allerdings habe ich auch schon Rolex-Uhren erlebt, bei denen im Werk deutlicher Abrieb zu erkennen war, das Gangbild aber bis zuletzt unauffällig war. Warum also die Revision unnötig herauszögern? Nachölen ist günstiger als Teile tauschen!


Naja, wieder der Vergleich mit dem Auto. Bei der Uhr ist's aber schon so, dass die Revision nach 12 Jahren auch nicht teurer ist.
Das kann ich so nicht unterschreiben. Tatsächlich ärgere ich mich auch über die oft recht hoch angesetzten Revisionspauschalen (und Rolex ist dabei ja noch relativ harmlos!) und würde deshalb meine Uhren am liebsten laufen lassen, bis nichts mehr geht, aber irgendwann leidet halt auch das Material wirklich. Und dann wird es gerne mal teuer. Realistischerweise wahrscheinlich nicht teurer als zwei Revisionen ohne Mehraufwand im selben Zeitraum, aber dennoch: man lässt doch die Uhren nicht guten Gewissens auf Verschleiß laufen.

Spacewalker
15.08.2018, 21:38
Eine Revision ist aber schon etwas mehr als nur nachölen. ;)

Und ich wüsste nicht, dass Rolex einen "Ölservice" anbietet.

SirHenry
15.08.2018, 21:45
Naja, wenn man die Gehäuseaufarbeitung mal hinten runterfallen lässt, bleibt sonst an "Inklusivleistungen" doch nur das Zerlegen, Reinigen, Ölen und Regulieren des Werks, der Tausch der Dichtungen, eventuell Federn und Rädern oder Schräubchen und der Tausch von Krone und gegebenenfalls Drückern, wenn ich das richtig sehe. Alle anderen Ersatzteile lässt man sich doch auch in Köln teuer bezahlen.

Ein freier Uhrmacher macht aber doch auch nicht weniger. Der tauscht vielleicht die Krone nicht, sondern erneuert nur die Dichtungen und schaut, ob er die Uhr damit dicht bekommt, aber sonst ist's das gleiche Spiel. Nur kostet's dann am Ende wahrscheinlich die Hälfte vom Rolex-Preis. :D Ich bin mit dem Rolex-Service in Köln sehr zufrieden und will das niemandem ausreden, aber realistischerweise machen die auch nicht wesentlich mehr als der freie Uhrmacher sonstwo. Und wenn der Uhrmacher meines Vertrauens einfacher an Ersatzteile von Rolex, Omega und Co. kommen würde, dann könnten mir die Service-Center der Hersteller wahrscheinlich gestohlen bleiben. Denn zumindest bei Omega durfte bei den letzten vier Uhren, die ich in Pforzheim hatte, jeweils mindestens einmal nachgebessert werden. Und das bei einer Pauschale von 740 Euro für einen Chronographen. Lächerlich.

Keilerzahn
16.08.2018, 07:59
Servus Namenloser!

1. Der Ländercode spielt keine Rolle
2. Bei 2 Sekunden Gangabweichung ist eine Revision absolut unnötig
3. Keine Sorge, wenn dann Rolex eine Revision durchführt, bekommst Du
die Uhr fast im Neuzustand retour. Falls Du keine Gehäuseaufbereitung möchtest, musst
Du das anmerken.
4. Wenn Du die Uhr auch im Wasser trägst, würde ich, falls noch nicht passiert, mal schnel
die Wasserdichtheit prüfen lassen und vielleicht die Dichtungen austauschen lassen.

Ansonsten tragen, freuen und abwarten bis mal wirklich eine ordentliche Gangabweichung eintritt.

dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ;)

Hulk LV
16.08.2018, 11:02
Ich habe u.a. eine 14060 aus 1998. Ich trage sie nicht regelmäßig und dachte daher, geh mal zum Konzi (das war vor 3Wochen). Ich also hin, Uhr auf den Tisch gelegt und gesagt, die ist nunmehr seit 20 Jahren nicht überholt worden. Schauen Sie doch mal nach, ob nun ein Service nötig sei.

Konzi kam mit einem Lächeln wieder und meinte: Nee, da sollte ich mal noch nichts machen. Die läuft immer noch hervorragend.

Anders hingegen meine 16710 aus 2003. Ebenfalls selten getragen. Hier war ein Service vor 2 Jahren bereits nötig. Das Ding ist einfach stehen geblieben und das war es dann.

Meine 16700 von 2000 wiederum läuft auch noch wie am 1. Tag.

Auch meine Daytonas aus 2005, 2009, 2011 und 2013 laufen nach wie vor perfekt.

Mein persönliches Fazit: die Uhr beobachten und dann individuell entscheiden.

Gruß

Ralf

PBW
16.08.2018, 11:34
@Ralf
genau - meine 16570 bekam nach 16 Jahren eine Revi und das auch nur, weil die Aufzugsfeder gebrochen war.
Bis dahin war der Gang wie am ersten Tag und wasserdicht (jährliche Prüfung) war sie auch noch.
Zusätzliche Kosten zur Revi-Pauschale fielen nicht an.

JBurghaus
16.08.2018, 17:22
Das Ganze scheint wohl eine recht umstrittene Frage zu sein ;)

Ich vertraue in der Sache mal auf mein Gefühl und halte mich an die gute alte Regel "never touch a running system"

Wenn dann die erste Revision teuerer ist und dann tatsächliche Teile getauscht werden müssen, ists dann halt so :ka:

Danke auf jeden Fall schon mal für die vielen Antworten :)