Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wettbewerbsverstoß durch Irreführung oder gar unlauterer Wettbewerb?
ehemaliges mitglied
22.08.2018, 18:51
Mittlerweile frage ich mich, ob das Verhalten von Rolex nicht an unlauteren Wettbewerb grenzt oder ob es nicht sogar welcher ist. Irreführung sehe ich persönlich in jedem Fall gegeben.
Einige Konzessionäre, mit denen ich in den letzten Wochen gar Monaten gesprochen habe, klagen über die Lieferfähigkeit des Unternehmens Rolex. Keiner der Konzessionäre ist in der Lage Sportmodelle zu liefern oder hat etwas in den Auslagen. Rolex bewirbt diese aber aktiv, auch in seinen Verkaufsunterlagen.
Ich rede hier ja nicht von kurzzeitigen Lieferengpässen, sondern um eine bewusste starke Verknappung oder Nichtbelieferung eines Marktes oder mehrerer Märkte. Die Gründe dafür seien dahingestellt, die erschließen sich mir nicht.
Jeder Händler muss doch auch Ware, die er bewirbt, in ausreichender Menge verfügbar haben. Gilt dies nicht für einen Hersteller wie Rolex?
Wie seht ihr das? Insbesondere würde mich die Meinung von „Fachleuten“ hier interessieren.
Und bitte nicht abschweifen oder das Thema versemmeln.
chris-s7
22.08.2018, 19:00
Rolex kann tun und lassen was sie wollen. Und das hat weder was mit Irreführung oder unlauterer Wettbewerb zu tun.
Wer soll einem Unternehmen vorschreiben wieviel sie produzieren müssen um einen Markt zu bedienen.
Die einzig schlaue Antwort, die ich Dir als Fachmann dazu geben kann, ist dass wir als Kunden keine Möglichkeit haben, etwaige Wettbewerbsverstöße zu verfolgen. Du kannst das Verhalten von Rolex an die Wettbewerbszentrale melden, aber weil Du nicht zu Rolex im Wettbewerb stehst (und der Konzessionär auch nicht), kannst Du dagegen nicht vorgehen.
Federgehäuse
22.08.2018, 19:02
Einem Unternehmen bewusste Verknappung vorzuwerfen ist schon auch mutig.
Aber jede seriöse Firma (Auto z.B.) gibt Lieferfristen für Ihre „Waren“ an, und das tut Rolex nicht! In jedem Fall ärgerlich.
ehemaliges mitglied
22.08.2018, 19:17
Die einzig schlaue Antwort, die ich Dir als Fachmann dazu geben kann, ist dass wir als Kunden keine Möglichkeit haben, etwaige Wettbewerbsverstöße zu verfolgen. Du kannst das Verhalten von Rolex an die Wettbewerbszentrale melden, aber weil Du nicht zu Rolex im Wettbewerb stehst (und der Konzessionär auch nicht), kannst Du dagegen nicht vorgehen.
Die Frage war schon etwas provokant gestellt. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich als Endverbraucher nichts dagegen machen kann, außer den Sachverhalt zu melden. Ich hatte auch nicht vor zu klagen. ;)
Aber jede seriöse Firma (Auto z.B.) gibt Lieferfristen für Ihre „Waren“ an, und das tut Rolex nicht! In jedem Fall ärgerlich.
+1
Rolex ist eine Stiftung :) VG Tom
stephanium
22.08.2018, 19:21
Ich finde es mittlerweile auch schon extrem was da am Markt passiert.
In den letzten zwei Jahren habe ich bei keinem Konzi (HN, Stgt, FFM, Sylt) eine blau-schwarze GMT, Hulk noch eine „normale“ 116610 im Schaufenster gesehen.
Wer diese Modelle nicht kennt, weis gar nicht das es diese gibt.
Dass für neue Standard-Stahlsportuhren mittlerweile bis zu 2.000 EUR über LP verlangt werden zeigt aber, dass Rolex das schon „richtig“ macht.
Ob das „Kundenfreundlich“ ist, steht hingegen auf einem anderen Blatt.
ehemaliges mitglied
22.08.2018, 19:21
Rolex ist eine Stiftung :) VG Tom
Heißt?
Berettameier
22.08.2018, 19:27
Die einzig schlaue Antwort, die ich Dir als Fachmann dazu geben kann, ist dass wir als Kunden keine Möglichkeit haben, etwaige Wettbewerbsverstöße zu verfolgen. Du kannst das Verhalten von Rolex an die Wettbewerbszentrale melden, aber weil Du nicht zu Rolex im Wettbewerb stehst (und der Konzessionär auch nicht), kannst Du dagegen nicht vorgehen.
Ok, interessant. Danke, Nico. Was ist damals mit Lidl, Aldi & Co. passiert? Dort war es früher üblich, Lockvogelangebote zu veröffentlichen und die Ware war dann nicht oder nicht ausreichend verfügbar. Dazu gab es doch Urteile und die Anbieter wurden verpflichtet, angebotene Ware auch - zumindest etwas - verfügbar zu haben. Lief das alles über die Wettbewerbszentrale oder gab es Klagen von Kunden oder Verbraucherschützern?
Bei Rolex hat man nicht einmal die Chance auf Bestellung. Mit meinem Anwalt habe ich das Thema Rolex auch vor Monatem diskutiert. Seiner Ansicht könnte man Anspruch auf Schadenersatz haben für den Aufwand, den man vergeblich aufbringt mit dem Versuch eine angebotene Ware zu erwerben. Zwischen Luxusgütern und Aldi-Billigangeboten dürfte seiner Ansicht nach nicht unterschieden werden.
Gruß,
Christian
ehemaliges mitglied
22.08.2018, 19:29
... Wer diese Modelle nicht kennt, weis gar nicht das es diese gibt.
Dass für neue Standard-Stahlsportuhren mittlerweile bis zu 2.000 EUR über LP verlangt werden zeigt aber, dass Rolex das schon „richtig“ macht.
...
Was ist daran „richtig“, vor dem Hnitergrund, dass Konzessionäre angeblich seitens Rolex Auflagen bekommen, die den Weiterverkauf am Graumarkt erschweren?
Der Graumarkt bringt Rolex doch nichts. Den Konzi und damit den Markt zu bedienen, damit verdient Rolex das Geld. Sie hingegen forcieren den Graumarkt geradezu.
marceltobias
22.08.2018, 19:29
Mittlerweile frage ich mich, ob das Verhalten von Rolex nicht an unlauteren Wettbewerb grenzt oder ob es nicht sogar welcher ist. Irreführung sehe ich persönlich in jedem Fall gegeben.
Einige Konzessionäre, mit denen ich in den letzten Wochen gar Monaten gesprochen habe, klagen über die Lieferfähigkeit des Unternehmens Rolex. Keiner der Konzessionäre ist in der Lage Sportmodelle zu liefern oder hat etwas in den Auslagen. Rolex bewirbt diese aber aktiv, auch in seinen Verkaufsunterlagen.
Ich rede hier ja nicht von kurzzeitigen Lieferengpässen, sondern um eine bewusste starke Verknappung oder Nichtbelieferung eines Marktes oder mehrerer Märkte. Die Gründe dafür seien dahingestellt, die erschließen sich mir nicht.
Jeder Händler muss doch auch Ware, die er bewirbt, in ausreichender Menge verfügbar haben. Gilt dies nicht für einen Hersteller wie Rolex?
Wie seht ihr das? Insbesondere würde mich die Meinung von „Fachleuten“ hier interessieren.
Und bitte nicht abschweifen oder das Thema versemmeln.
made my day!!!
Dann pack direkt Ferrari (La Ferrari) und Porsche (911R) mit auf die Empörungs-Liste!!!
Das kein Konzessionär was liefern kann ist ja schlicht weg nicht wahr.
ehemaliges mitglied
22.08.2018, 19:32
Das kein Konzessionär was liefern kann ist ja schlicht weg nicht wahr.
Letzteres behaupte ich auch nicht.
Der Markt (weltweit) Boomt enormst, was sollen sie denn machen in Genf? Die Produktionsstätten sind nicht von heute auf morgen erweiterbar und in dem Segment wäre das langfristig auch kontraproduktiv.
Klar ist die Situation für Käufer schleppend, aber das ist mir (und Rolex noch viel mehr) lieber als eine Inflation der Marke.
Im Gegensatz zu Aldi/Lidl ist das „Angebot“ auch nicht zeitlich begrenzt bzw. es wird kein besonderer Preis ausgelobt. M.M.n sind die Kampagnen auch eher Imagekampagnen statt Verkaufsangebote.
ehemaliges mitglied
22.08.2018, 19:57
Auf einen Trabant musste man auch schonmal 13 Jahre bis zur Zuteilung warten. Tja, ja, mein lieber Freund. Jetzt lernen auch die Wessis die Mangelwirtschaft kennen.
.... Ja, die doofen Wessis:rofl:
Series3 ExMoD
22.08.2018, 20:47
Obacht! Nicht versemmeln!
ehemaliges mitglied
22.08.2018, 20:52
Danke Stephan!
Pharmartin
22.08.2018, 20:59
Schon mal an eine andere Möglichkeit gedacht: Probleme in der Produktion?
Vielleicht hat sich irgendwo ein Flaschenhals gebildet, der das bedingt.
Ähnlich wie Apple macht rolex seit mehreren Jahren immer mehr inhouse, wenn da mal Problem auftauchen, ziehen die sich über Jahre.
Versuch macht kluch :D
Streng dich an und versuch das Ding durchzuklagen. Und wenn du einmal dabei bist, kannst du auch direkt dafür sorgen, dass Rolex freie Werkstätten mit Ersatzteilen beliefern muss, wie es in der Automobilindustrie schon seit Jahren ist :gut:
Ich glaube nicht dass von einer künstlichen Verknappung ausgegangen werden kann. Ausser bei der Daytona natürlich ;)
Es ist wohl eher die Nachfrage die stark gestiegen ist....
ROLlingEXport
22.08.2018, 21:06
Dass für neue Standard-Stahlsportuhren mittlerweile bis zu 2.000 EUR über LP verlangt werden zeigt aber, dass Rolex das schon „richtig“ macht.
...und fördert damit den Graumarkt, anstatt wie gewollt einzudämmen!
Der Markt (weltweit) Boomt enormst, was sollen sie denn machen in Genf? Die Produktionsstätten sind nicht von heute auf morgen erweiterbar und in dem Segment wäre das langfristig auch kontraproduktiv.
An einen Produktionsengpass glaube ich nicht, im Gegenteil, ich frage mich, was Rolex mit den freigewordenen Produktionskapazitäten macht.
Don Draper
22.08.2018, 21:10
Da diskutiert man über X-Seiten welche es werden soll, grübelt anschließend noch ein Jahr, und am Ende kann man sie sich nichtmal kaufen.
Voll fies.=(
obiwankenobi
22.08.2018, 21:12
...und fördert damit den Graumarkt, anstatt wie gewollt einzudämmen!
Das ist nicht das erklärte Ziel. Das Ziel ist zu erreichen, dass alles beim Konzi zum LP verkauft wird und Grauware zu Preisen wie Daytona oder Pepsi verkauft wird.
Was soll damit erreicht werden? Es soll erreicht werden, dass die Kunden schlange stehen, um auch zu denen zu gehören, die eine Rolex tragen "dürfen".
Passiert ja schon.
btt: Ist nicht belegbar.
harlelujah
22.08.2018, 21:13
Das Problem ist, dass sich aufgrund der Wirtschaftslage nun jeder Seppl eine Rolex leisten kann.
Das verknappt auch den Bestand.
Lass mal wieder eine Wirschaftskrise wie 2009 kommen, dann gibts auch die Daytona zum Listenpreis
Schon mal an eine andere Möglichkeit gedacht: Probleme in der Produktion?
Vielleicht hat sich irgendwo ein Flaschenhals gebildet, der das bedingt.
Ähnlich wie Apple macht rolex seit mehreren Jahren immer mehr inhouse, wenn da mal Problem auftauchen, ziehen die sich über Jahre.
Also soweit ich das jetzt - mehrfach - vernommen habe, liegt der Grund in einer deutlich verstärkten Nachfrage nach Stahl-Sportmodellen auf dem asiatischen Markt. Klingt zumindest mal plausibel. An Probleme innerhalb der Produktion mag ich nicht so recht glauben. Aber wer weiß das schon so ganz genau...
Spacewalker
22.08.2018, 21:19
Der asiatische Markt tendiert jetzt auch schon zu Stahl? :grb:
Für mich waren die Asiaten immer die Edelmetall-Junkies. 8o
Vor allem zu Sportmodellen statt klassischer 3-Zeiger-Uhren....
Uhrendicki
22.08.2018, 21:35
Ok, interessant. Danke, Nico. Was ist damals mit Lidl, Aldi & Co. passiert? Dort war es früher üblich, Lockvogelangebote zu veröffentlichen und die Ware war dann nicht oder nicht ausreichend verfügbar. Dazu gab es doch Urteile und die Anbieter wurden verpflichtet, angebotene Ware auch - zumindest etwas - verfügbar zu haben. Lief das alles über die Wettbewerbszentrale oder gab es Klagen von Kunden oder Verbraucherschützern?
Bei Rolex hat man nicht einmal die Chance auf Bestellung. Mit meinem Anwalt habe ich das Thema Rolex auch vor Monatem diskutiert. Seiner Ansicht könnte man Anspruch auf Schadenersatz haben für den Aufwand, den man vergeblich aufbringt mit dem Versuch eine angebotene Ware zu erwerben. Zwischen Luxusgütern und Aldi-Billigangeboten dürfte seiner Ansicht nach nicht unterschieden werden.
Gruß,
Christian
Ich denke der Vergleich mit Discountern oder sonstigen POS hinkt, denn Rolex ist ja kein POS sondern ein Hersteller. Der Konzi ist hier der POS. Ich kenne keinen Konzi, der mit Ware wirbt die er nicht hat.
harleygraf
22.08.2018, 21:39
Ich habe meine Meinung dazu ja schon mehrfach gesagt.
Da rechtlich was machen zu wollen, halte ich für absurd.
Bleibt der Ärger.
Nein, ich rede gar nicht von der Daytona. Und fange auch nicht mit der blauen Sky-Dweller an, die ich am Tag der Vorstellung in Basel als Erster bei meinem Konzi bestellt habe....:bgdev:
Ich finde es gar nicht verwunderlich, dass alle Stahl wollen. Rolex verkauft nunmal Uhren, die auf Historie, Kult, Tradition, etc. bauen und verkauft gleichzeitig Emotionen, ein Lebensgefühl damit.
Diese Strategie geht meiner Meinung nach vor allem bei den „Professionals“ auf. Die ganzen Stahlwecker transportieren diese Emotionen. Nicht irgendwelche Gold-Modelle.
Alexandriner
22.08.2018, 21:55
ist schon sehr weit hergeholt finde ich... da kann man doch nicht dagegen vorgehen... solange sie weiter produzieren und auch ausliefern (was ja offensichtlich der fall ist) ist doch alles tutti :-)
Wenn du ein Produkt erfindest und auf deine Homepage stellst und am nächsten Tag rennen dir die Kunden die Bude ein und du kommst nicht hinterher und kannst deine Produktion auch nicht hochfahren UND dann kommt jemand der dich verklagt... na vielen Dank
Schaut euch doch mal Tesla an... hier haben die Kunden sogar eine Anzahlung geleistet und Tesla kann nicht liefern... das wäre ein Grund aber doch nicht Angebot Nachfrage. Aber bitte verbessert mich?!
Alexandriner
22.08.2018, 21:58
Kurzer Nachtrag:
Anders wäre es wenn du bei deinem Konzessionär eine verbindliche Bestellung unterschreibst, die der Verkäufer bestätigt. Aber auch dann steht dein Konzessionär in der Haftung und nicht Rolex. Er kann das zwar vielleicht irgendwann wieder bei Rolex geltend machen, aber erst mal hast du einen Vertrag mit dem Konzessionär und nicht mit Rolex.
Mensch ich hätte doch Jurist werden sollen. Meine Rechtsberatung ist übrigens kostenfrei :~D
ManInTheMirror
22.08.2018, 22:08
Ich finde es mittlerweile auch schon extrem was da am Markt passiert.
In den letzten zwei Jahren habe ich bei keinem Konzi (HN, Stgt, FFM, Sylt) eine blau-schwarze GMT, Hulk noch eine „normale“ 116610 im Schaufenster gesehen.
Seit dem die Nachfrage angestiegen ist, werden diese Uhren bewusst für lokale Kunden zurückgehalten und liegen nicht mehr in den Auslagen.
Ich denke auch, dass die weltweite Nachfrage nach den Professional Modellen in Stahl zugenommen hat und somit der deutsche Markt nicht mehr so beliefert werden kann wie bisher. Dass Rolex künstlich nicht liefert, kann ich mir nicht vorstellen.
Pharmartin
22.08.2018, 22:12
Also soweit ich das jetzt - mehrfach - vernommen habe, liegt der Grund in einer deutlich verstärkten Nachfrage nach Stahl-Sportmodellen auf dem asiatischen Markt. Klingt zumindest mal plausibel. An Probleme innerhalb der Produktion mag ich nicht so recht glauben. Aber wer weiß das schon so ganz genau...
Ja, so richtig mag ich auch nicht an produktionsprobleme glauben....ich mag nur so verschwörerisches wie „absichtlichen Verknappung“ nicht.
Halte ich für einen urbanen Mythos.
Die FL bei meinem Stammkonzi sagt mir seit 4 Jahren, und da lagen Hulk, Batman und Sub noch im Fenster, das die Liegezeiten der Uhren aufgrund der zinsproblematik immer kürzer werden.
linklater
22.08.2018, 22:20
Bei Rolex hat man nicht einmal die Chance auf Bestellung. Mit meinem Anwalt habe ich das Thema Rolex auch vor Monatem diskutiert. Seiner Ansicht könnte man Anspruch auf Schadenersatz haben für den Aufwand, den man vergeblich aufbringt mit dem Versuch eine angebotene Ware zu erwerben. Zwischen Luxusgütern und Aldi-Billigangeboten dürfte seiner Ansicht nach nicht unterschieden werden.
Gruß,
Christian
Ich bin kein Anwalt aber die Aussage hinsichtlich Schadenersatz erscheint mir zumindest zweifelhaft. Nach meinem laienhaften Verständnis kann sich ein Wirt aussuchen, wen er in seinem Laden bewirtet und ein Händler, an wen er die Ware verkauft. Selbst wenn eine begehrte Uhr im Schaufenster ausgelegt ist, ist dies nur eine „invitatio ad offerendum“, ein etwaig bekundeter Kaufwille kann vom Händler entweder angenommen oder abgelehnt werden. Nach Deinem Ansatz (bzw. der Aussage Deines Anwaltes) könnte jeder, der versucht etwas zu kaufen und es nicht bekommt Schadensersatz geltend machen - das widerspricht zumindest meinem Rechtsverstaendnis. Aber vielleicht hilft dieser Ansatz Percy, doch noch seine Omega bzw. einen Stundenlohn für seine vergeblichen Bestellbesuche zu bekommen oder AIfred, eine Kompemsation für seine 1000 Faxe und den 500 Seiten Brief von Rolex zu erhalten. Ich persönlich bezweifle jedoch die Erfolgsaussichten.
Darüber hinaus ist es ja nicht so, dass Rolex nichts ausliefert. Es gibt genug Mitglieder hier, die regelmäßig begehrte Modelle erhalten. Und ich glaube, dass dieses Forum nur „die Spitze des Auslieferungseisbergs“ ist und tatsächlich mehr Stahlmodelle verkauft werden, als wir hier mitbekommen.
Rolstaff
22.08.2018, 23:00
Keine Chance was zu machen.
@Christian: Dein Anwalt liegt da schwer daneben, würde ich meinen....
Ich glaube, wir dürfen eines nicht vergessen: Niemand hat ein Recht darauf, eine Rolex zu erwerben. Warum sollte das also einklagbar sein? Rolex beliefert nicht den Endkunden, sondern einen Zwischenhändler, sprich Konzessionär. Dieser ist selbstständiger Kaufmann und kann nach eigenem Gusto entscheiden, wem er die vom ihm angebotenen Waren verkauft. Das können höchst unterschiedliche Gründe sein, sogar dass ihm eure Nase nicht passt. Blöde Situation, ich weiß, das ist aber nun mal die Marktwirtschaft. Sprich, versucht lieber weit vorn in der "Nahrungskette" zu kommen, dann steigen eure Chancen erheblich.
Rolex beliefert nicht den Endkunden, sondern einen Zwischenhändler, sprich Konzessionär.
In D beliefert Rolex eine Vertriebsgesellschaft und diese dann einen Konzessionär oder?
ehemaliges mitglied
22.08.2018, 23:34
Ich glaube, wir dürfen eines nicht vergessen: Niemand hat ein Recht darauf, eine Rolex zu erwerben. Warum sollte das also einklagbar sein?
Ich habe nicht davon gesprochen, dass der Privatkunde gegen Rolex klagen soll. Dass hier kein Geschäftsverhältnis besteht und somit kein Grund, das ist klar. Aber wie sieht es z.B. mit den Konzis aus, die kein Modell bekommen oder nicht in akzeptabler Menge, und denen die Kunden weglaufen. Dem ein oder anderen Konzi entsteht bestimmt ein Schaden. Dieser lässt sich kaum beziffern, aber jeder Kunde auf dem Graumarkt ist kein Kunde der Konzessionäre. Als Konzessionär wäre ich langfristig schon verärgert bzw. wenig begeistert, wenn meine Kundschaft mit Rolexmodellen kommt, die auf dem Graumarkt erworben wurden. Die können ja in vielen Fällen eins und eins zusammenzählen.
Klar laufen die nicht zum Anwalt, da sie dann ihren Konzessionärsvertrag los sind. Aber es könnten sich ja evtl. einige überlegen dies über eine Organisation ähnlich dem Verbraucherschutz rechtlich klären zu lassen. Wie ginge das aus?
Ich habe mich die Tage auch wieder richtig geärgert. In SFO waren viele Plakate in der Stadt mit der Pepsi Stahl.
Auf Nachtfrage bei zwei Händlern die gleiche Antwort wie in Deutschland.
Meiner Meinung nach halte ich es auch für sehr wahrscheinlich, dass die Nachfrage explodiert ist und Rolex seit Jahren die gleichen Stückzahlen produziert. Da würde ich dann auch nichts schlimmes mehr dabei sehen. Aber für den Kunden ist das Ergebnis leider das gleiche...Geld in der Tasche und keine Uhr am Handgelenk.
ehemaliges mitglied
23.08.2018, 00:06
Wenn die Nachfrage explodiert, dann kann es nicht Jahre dauern, um darauf zu reagieren. Kurzfristig gebe ich Dir Recht. Erst recht nicht, wenn es sich um eine nicht unerhebliche Zahl an Modellen handelt. Vor Jahren war es nur die Daytona, seit einigen Jahren reden wir aber auch über weitere Modelle wie Batman, Hulk, SD, etc. pp.
Waschi.1
23.08.2018, 08:44
Der asiatische Markt tendiert jetzt auch schon zu Stahl? :grb:
Für mich waren die Asiaten immer die Edelmetall-Junkies. 8o
Eine indonesische Freundin hat mir das vor einigen Tagen auch bestätigt.. Da sind Stahluhren bei den jungen Leuten gerade total hip :gut:
für RSA wäre es doch verhältnismäßig einfach ihre Produktion auszubauen bzw. eine weitere Produktionslinie zu installieren wenn die Nachfrage wirklich "explodiert" ist.
Ich denke die wollen einfach nicht. Genauso wenig wie Patek seine Jahresmenge verdoppeln will, obwohl sie das sicherlich könnten wenn man sich die Nachfrage einiger Modelle ansieht.
marceltobias
23.08.2018, 09:22
Es ist ja nicht nur damit getan die Produktion hochzufahren.
Auch alles was damit zusammenhängt müsste erweitert werden (Revisionen, Ersatzteile, etc.)
SOOOOO einfach ist das nicht.
Wettbewerbsverstoß, weil man zu wenig produziert? Glaube ich nicht dran.
Ok, interessant. Danke, Nico. Was ist damals mit Lidl, Aldi & Co. passiert? Dort war es früher üblich, Lockvogelangebote zu veröffentlichen und die Ware war dann nicht oder nicht ausreichend verfügbar. Dazu gab es doch Urteile und die Anbieter wurden verpflichtet, angebotene Ware auch - zumindest etwas - verfügbar zu haben. Lief das alles über die Wettbewerbszentrale oder gab es Klagen von Kunden oder Verbraucherschützern?
Hätte jetzt von der ersten Draufsicht gesagt, die Situation ist eine völlig andere, weil es da um sehr günstige Angebote ging, die darauf abzielten Kunden in den Laden zu locken. Ich hab es aber mal nachgelesen und gebe zu, man könnte drüber disktutieren:
Nach Nummer 5 des Anhangs zu § 3 Abs. 3 UWG, durch dieNummer 5 des Anhangs I der Richtlinie 2005/29/EG über unlautere Geschäftspraktiken umgesetzt worden ist, stellt es eine stets irreführende geschäftliche Handlung dar, wenn ein Unternehmer zum Kauf von Waren auffordert (§ 5a Abs. 3 UWG), ohne darüber aufzuklären, dass er hinreichende Gründe hat anzunehmen, er werde nicht in der Lage sein, diese oder gleichwertige Waren oder Dienstleistungen für einen angemessenen Zeitraum in angemessener Menge zu dem genannten Preis bereitzustellen oder bereitstellen zu lassen. Nach dieser Vorschrift ist nicht die unzulängliche Bevorratung der beworbenen Ware, sondern die unzureichende Aufklärung über eine unzulängliche Bevorratung zu beanstanden. Dies entspricht der Sache nach der Regelung in § 5 Abs. 5 Satz 1 UWG 2004. Denn nach dieser Vorschrift stellte es eine irreführende Werbung dar, wenn für eine Ware geworben wurde, die nicht in an-19 gemessener Menge zur Befriedigung der zu erwartenden Nachfrage vorgehalten war (vgl. BGH, Urteil vom 10. Februar 2011 - I ZR 183/09, GRUR 2011, 340 Rn. 18 = WRP 2011, 459 - Irische Butter; Bornkamm in Köhler/Bornkamm, UWG, 30. Aufl., § 5 Rn. 8.1). Auch nach altem Recht konnte der Werbende eine Irreführung ohne weiteres dadurch ausschließen, dass er in der Werbung die konkrete Warenmenge angab oder durch andere aufklärende Hinweise einer Fehlvorstellung der Werbeadressaten entgegenwirkte (vgl. Bornkamm inHefermehl/Köhler/Bornkamm, UWG, 26. Aufl., § 5 Rn. 8.6 mwN).
Grellner
23.08.2018, 09:29
Abgesehen davon, dass der Fall natürlich hochgradig unrealistisch ist, beziehungsweise sowieso keine Handhabe existiert, , würde man selbst für den Fall, dass es ein Vergehen wäre (was ich bezweifle), so immens hohe Auflagen benötigen (wohl stichfeste Insiderinformationen) und mir ist nicht einmal genau klar, bei einem Luxusprodukt, wer hier dann eigentlich genau geschädigt wäre oder sich bereichern würde... ;)
Daytona500
23.08.2018, 09:40
Heisst also, Rolex müsste auf jedem Werbeplakat z. B. mit der Pepsi einen Warnhinweis anbringen, um den Endkunden aufzuklären, dass er auf Grund geringer Produktionsmengen voraussichtlich nie in den Genuss der entsprechenden Uhr kommen wird. Dann wäre alles in Ordnung. ;)
für RSA wäre es doch verhältnismäßig einfach ihre Produktion auszubauen bzw. eine weitere Produktionslinie zu installieren wenn die Nachfrage wirklich "explodiert" ist.
Ich denke die wollen einfach nicht. Genauso wenig wie Patek seine Jahresmenge verdoppeln will, obwohl sie das sicherlich könnten wenn man sich die Nachfrage einiger Modelle ansieht.
Da muss ich Dir wiedersprechen. So einfach geht das in der Produktion nicht!
Also da wir gerade auch das Beispiel von limitierten Porsche Modellen hätten. In modernen Produktionsstraßen gibt es Taktraten und Umrüstfrequenzen. Nehmen wir also an, dass Porsche einen GT3rs bauen will (ja, ich weiß, der kommt aus Weissach, aber der Hauptteil wird halt auf den normalen Bändern produziert).
Die Bänder werden dann so gesteuert, dass die Produktion sehr effizient ist. Dabei kommt dann raus, dass jedes 44. Auto ein GT3RS sein kann. Daher braucht es doch relativ lange um 500 Stück zu produzieren.
Bei Rolex, einem hocheffizienten und technisch hochgerüstetem Uhrenhersteller, kann ich mir vorstellen, dass die auf 50% mehr Nachfrage nach gewissen Modellen, halt nicht sofort reagieren können. Sie können die Produktion halt nur marginal anpassen um effizient zu bleiben und um alle Uhren im Sortiment effizient zu produzieren.
Natürlich ist auch Verknappung (begehrtes langfristiges Luxus/Investitionsgut) als Basisinstrument der Mikroökonomie mit im Spiel! Aber die Suppy-Chain und die Produktion werden nicht mal eben umgestellt.
Die Firma muss auch abwägen wie gesättigt der jeweilige Markt mit Uhren ist. Wenn der asiatische Markt, der wesentlich größer ist als der europäische Binnenmakt, vernünftig bedient werden will, dann müssen halt Uhren dahin fließen um den Markt ansatzweise zu bedienen. Gesättigte Märkte mit gutem Stammklientel werden dann nurnoch standartmäßig bedient und es kann seltener auf individuelle Nachfragesituationen eingegangen werden.
Rolex ist eine herausragende Firma ... Um ehrlich zu sein... Diese Luxusprobleme hätte ich in unserem Unternehmen auch gern!
Wir werden es vermutlich nie erfahren, aber die Margen düften bei Rolex um ein vielfaches Höher sein als bei Porsche.
Da muss ich Dir wiedersprechen. So einfach geht das in der Produktion nicht!
Aber gerade die Automobilbranche beweist dass sie den steigenden Bedarf der Asiaten (gerade was deutsche Marken betrifft) im Griff hat.
Einfach ist das nicht, aber in der automatisierten Welt auch keine Quantenmechanik. Und in der sehe ich Rolex.
Ich bin fest davon überzeugt dass RSA absichtlich die Produktion nicht steigert ;)
Edit: 50% mehr Nachfrage ist mehr als unrealistisch!
Ich denke der Vergleich mit Discountern oder sonstigen POS hinkt, denn Rolex ist ja kein POS sondern ein Hersteller. Der Konzi ist hier der POS. Ich kenne keinen Konzi, der mit Ware wirbt die er nicht hat.
Ich schon. Erst vor ein paar Tagen lag in der Post ein Heft/Verkaufsbroschüre von Rü....b..... mit Angeboten von Uhren diverser Hersteller und auch Schmuck. Darin wird groß die neue Pepsi Stahl - neben z.B. auch der SD 50 - dargestellt. Wer die aktuelle Lage nicht kennt, wird sich auf den Weg zum Konzi machen, um die Uhr bestellen zu wollen. Schon etwas verwunderlich, wenn man genau weiß, dass sie die nächsten Jahre nicht lieferbar sein wird. Ich könnte mir nur vorstellen, dass man die Uhren deshalb mit aufnimmt, weil Rolex sich an den Druckkosten für die Aktionshefte des Konzis finanziell beteiligt.
Dafür das nie was lieferbar ist, sind aber ne Menge Uhren im Umlauf..
Gerade bei Rüsch***** habe ich in den letzten 1,5 Jahren mehrere Subs und GMT im Fenster gesehen, einmal ist mir eine Batman im Ladengeschäft angeboten worden, die ich sofort für einen Freund gekauft hat und zweimal ist mir eine Hulk angeboten worden (letztes Jahr).
Im Moment sieht es aber übel aus!
Berettameier
23.08.2018, 11:24
Keine Chance was zu machen.
@Christian: Dein Anwalt liegt da schwer daneben, würde ich meinen....
Danke für Deine Einschätzung, Jürgen! Mein Anwalt wollte sich das ja auch überlegen und sich dann wieder melden. Dies hat er nicht getan. Also wird er es inzwischen evtl. selbst als zwecklos eingestuft haben.
Heisst also, Rolex müsste auf jedem Werbeplakat z. B. mit der Pepsi einen Warnhinweis anbringen, um den Endkunden aufzuklären, dass er auf Grund geringer Produktionsmengen voraussichtlich nie in den Genuss der entsprechenden Uhr kommen wird. Dann wäre alles in Ordnung. ;)
So sehe ich das. Bei bestimmten Porsche-Modellen, mit denen hier verglichen wird, weiß man dass nur 991 Exemplare produziert werden (911R). Bei Rolex steht nirgends etwas von "Limited Edition" oder so.
Hätte jetzt von der ersten Draufsicht gesagt, die Situation ist eine völlig andere, weil es da um sehr günstige Angebote ging, die darauf abzielten Kunden in den Laden zu locken. Ich hab es aber mal nachgelesen und gebe zu, man könnte drüber disktutieren:
Zum Vergleich Lidl, Aldi und Co.: Eine Stahl-Daytona ist "sehr günstig". Zumindest, wenn man mit den Vollgold- und Platinmodellen vergleicht. Rolex lockt den Käufer. Dieser will eine 116500 kaufen. Er darf sie nicht einmal bestellen, aber es werden im Laden die teureren und vorrätigen Vollgold-Modelle empfohlen.
Für mich ist das nicht anderes als ein Lockvogelangebot, egal ob es vom Hersteller oder vom Konzi kommt.
Ich frage mich bewusst und zugegeben übertrieben, wie manche über folgendes Szenario denken würden:
Rolex präsentiert zur Baselworld 2019 eine neue GMT-Master. Sie hat ein schwarzes Keramikgehäuse mit passendem Band und eine ganz tolle Keramiklünette in grün-schwarz. Listenpreis EUR 4.000,-. Sie gewinnt in allen Testberichten Bestnoten im Preis-/Leistungsverhältnis. Rolex steht mal wieder toll da in der Öffentlichkeit mit einem sensationellen und revolutionären Produkt. Omega, Brätling, Blancpain und Co. werden abgestempelt als zu teuer und technisch zurückgelieben.
Rolex liefert pro Jahr 10 Stück dieser Uhren aus (an ausgewählte Kunden) und niemand darf sie bestellen. Natürlich weiß niemand, dass Rolex nur 10 Uhren jährlich ausliefert.
Wäre das noch ok und akzeptabel und juristisch nicht zu belangen? :ka:
Was ich sagen will: Wo ist die Grenze dessen, was ok ist oder eben nicht?! :ka: Oder ist vielleicht jedem (Verbraucher, Wettbewerber) klar, dass es nicht in Ordnung ist, aber es fehlt schlicht und einfach die Handhabe (Nachweise usw.) gegen Rolex vorzugehen?
-> Ich finde diese Diskussion spannend! :gut:
Und gleichzeitig überlege ich, ob ich mal die örtliche Filiale des Verbraucherschutzes mit diesem Anliegen aufsuchen sollte? Natürlich nur mit Patek am Arm, weil ich keine Chance auf eine Daytona hatte. :D
Gruß,
Christian
SeeDweller
23.08.2018, 12:06
Es ist einfach: Rolex macht Image-Werbung und keine Verkaufsanzeigen.
Und dann muss in keinem Laden etwas aus der Anzeige, Plakat, Film liegen... :dr:
Mach mal...scheinst ja dafür genug Zeit zu haben. :dr:
Und gleichzeitig überlege ich, ob ich mal die örtliche Filiale des Verbraucherschutzes mit diesem Anliegen aufsuchen sollte? Natürlich nur mit Patek am Arm, weil ich keine Chance auf eine Daytona hatte. :D
Uhrendicki
23.08.2018, 12:15
Ich schon. Erst vor ein paar Tagen lag in der Post ein Heft/Verkaufsbroschüre von Rü....b..... mit Angeboten von Uhren diverser Hersteller und auch Schmuck. Darin wird groß die neue Pepsi Stahl - neben z.B. auch der SD 50 - dargestellt. Wer die aktuelle Lage nicht kennt, wird sich auf den Weg zum Konzi machen, um die Uhr bestellen zu wollen. Schon etwas verwunderlich, wenn man genau weiß, dass sie die nächsten Jahre nicht lieferbar sein wird. Ich könnte mir nur vorstellen, dass man die Uhren deshalb mit aufnimmt, weil Rolex sich an den Druckkosten für die Aktionshefte des Konzis finanziell beteiligt.
Ja, so gesehen ist was dran:grb:
Ich meine, der einzige der sich wirklich beschweren könnte, ist der Konzi. Der könnte einiges verkaufen, wird aber nicht beliefert.
Ein Verwandter von mir ist Uhrmacher und Juwelier mit kleinem Laden und hatte mal eine Longines-Konzession. Hatte deswegen, weil die auch "zu viel" von ihm wollten. Werkzeug, das er kaufen musste, Schulungen mussten laufend besucht werden, ... und irgendwann hat sich das einfach nicht mehr gerechnet. Bei Rolex wird das sicherlich noch kostspieliger sein, von den Auflagen/Vorgaben. Und dann "nix" geliefert bekommen und die Kunden weg schicken zu müssen stell ich mir nicht angenehm vor.
marceltobias
23.08.2018, 13:02
So sehe ich das. Bei bestimmten Porsche-Modellen, mit denen hier verglichen wird, weiß man dass nur 991 Exemplare produziert werden (911R). Bei Rolex steht nirgends etwas von "Limited Edition" oder so.
Zum Vergleich Lidl, Aldi und Co.: Eine Stahl-Daytona ist "sehr günstig". Zumindest, wenn man mit den Vollgold- und Platinmodellen vergleicht. Rolex lockt den Käufer. Dieser will eine 116500 kaufen. Er darf sie nicht einmal bestellen, aber es werden im Laden die teureren und vorrätigen Vollgold-Modelle empfohlen.
Für mich ist das nicht anderes als ein Lockvogelangebot, egal ob es vom Hersteller oder vom Konzi kommt.
Auf den Punkt, dass Rolex nicht sagt, dass z. B. die 116500 limitiert ist, heisst es dann also, dass sie soviele produzieren müssen, bis Du auch SOFORT eine bekommst?
Und das mit dem Lockvogelangebot - Dein Ernst???
Klar und der Kunde MUSS dann auch was in Edelmetell kaufen, weil er sonst nicht aus dem Laden gehen darf.
Sitzt der Aluhut?
Hallo liebe Mitforis,
interessanter Faden. Der BGH, Urteil v. 26.04.2007, I ZR 120/04, GRUR 2007, 991 hat sich bereits vor über 10 Jahren mit dem Thema Liefersituation bei Rolex/ Irreführung einer Hersteller-Werbung (dort witzigerweise auch für die GMT:-) beschäftigt und einen Wettbewerbsverstoss wegen Irreführung (jedenfalls in jenem Streitfall) abgelehnt, guckst Du hier —> https://openjur.de/u/77125.html
Im Ergebnis sollen wir nicht damit rechnen dürfen, dass die Uhren vorrätig sind. Ja nicht einmal mit einem Ansichtsexemplar dürfen wir rechnen.
Geklagt gegen Rolex Deutschland hatte Tschibo als Wettbewerberin (Imho möglicherweise eine Retourkutsche wegen vermeintlich markenverletzenden Tschibo-Angeboten).
Der BGH kam zu der Überzeugung:Die Werbeanzeige eines Herstellers, in der mit dem Hinweis auf ein Sportereignis für ein Luxusgut (hier: teure Armbanduhr) geworben wird, begründet nicht die Erwartung des Verkehrs, dass die in Betracht kommenden Fachgeschäfte zumindest ein Exemplar des Produkts als Ansichtsexemplar vorrätig halten, wenn das beworbene Produkt in der Anzeige zwar mit Modell- und Markenbezeichnung benannt ist, alle anderen Umstände jedoch fehlen, die der Kunde für einen konkreten Erwerbsvorgang kennen muss, wie insbesondere die Angabe, wo und zu welchem Preis die Uhr gekauft werden kann. BGH, Urteil vom 26. 4. 2007 - I ZR 120/04 (OLG Hamburg) Weltreiterspiele
Der BGH führt in der Entscheidung u.a. aus:
„(1) Bei der abgebildeten und beworbenen Uhr handelt es sich - für den Verkehr ohne weiteres erkennbar - um ein hochpreisiges und exklusives Luxusprodukt. Bei derartigen Luxusgütern erwartet der Verkehr im Allgemeinen nicht, dass Waren in erheblichem Umfang vorgehalten werden[/B][/I] (vgl. BGH, Urt. v. 10.12.1986 - I ZR 15/85, GRUR 1987, 903, 905 - Le Corbusier-Möbel; MünchKomm.UWG/Busche, § 5 Rdn. 697; GroßKomm.UWG/Lindacher, § 3 Rdn. 773; Helm in Gloy/Loschelder, Handbuch des Wettbewerbsrechts, 3. Aufl., § 56 Rdn. 67). Dementsprechend hat auch das Berufungsgericht angenommen, der Verkehr werde im vorliegenden Fall kaum das Vorhandensein einer größeren Anzahl von "GMT-Master II"-Uhren in jedem konzessionierten Rolex-Fachgeschäft erwarten.“
Wir dürfen also bei Luxusgütern nicht erwarten dürfen, dass diese auch ohne weiteres lieferbar sind
Beste Grüße!
Philipp
Berettameier
23.08.2018, 13:14
Auf den Punkt, dass Rolex nicht sagt, dass z. B. die 116500 limitiert ist, heisst es dann also, dass sie soviele produzieren müssen, bis Du auch SOFORT eine bekommst?
"Sofort" ist eine freie Interpretation von Dir. "Sofort" verlangt vermutlich niemand, auch ich nicht. Es geht darum, dass die 116500 nicht einmal bestellbar ist - auch nicht mit 10 Jahren Lieferzeit.
Und das mit dem Lockvogelangebot - Dein Ernst???
Ja, vollster Ernst. Ich kenne Leute (normale Verbraucher, keine Uhrenfreaks), die tatsächlich völlig unbedarft eine Daytona kaufen wollten und hereingefallen sind.
Klar und der Kunde MUSS dann auch was in Edelmetell kaufen, weil er sonst nicht aus dem Laden gehen darf.
Wie ich oben schrob: andere Modelle werden empfohlen. Ist wie bei Aldi, wenn ich das Sonderangebot nicht bekomme. Der Laden hofft, dass ich etwas anderes kaufe.
Sitzt der Aluhut?
Ja, bestens. Danke! =) Ich weiß nicht, ob ich das als persönlichen Angriff werten soll?! Ist mir aber auch egal, denn dass ich ein Loch im Kopf habe, weiß ich ja auch selbst schon. :top:
Grüße aus'm Büro mit Kollegen, von denen glücklicherweise auch viele einen Aluhut aufhaben! :) Ich habe Spaß am Leben und auch am Querdenken. Muss nicht jedem gefallen...
Christian
Berettameier
23.08.2018, 13:18
@Philipp (flip74): :verneig: Danke für diesen sachlichen und hilfreichen Beitrag! Es freut mich, dass sich damit schon einmal Gerichte beschäftigt haben. Das Urteil kann sogar ich nachvollziehen.
Herzlichen Dank nochmal! :top:
Gruß,
Christian
marceltobias
23.08.2018, 13:21
Wie man "reinfgefallen" ist auch in dem Zusammenhang irgendwie witzig.
"Ne die 116500 haben wir nicht hier, aber nehmen Sie doch die aus Platin"
"Ach ja, gute Idee!"
Zu Hause dann: Mist, kostet ja 70.000 EUR anstatt 11.000, fällt mir jetzt erst auf.
Wie auf einer Kaffeefahrt mit den Wolldecken.
10 Jahre warten? Stimmt nicht. Kann ich aus meiner Erfahrung und der von Freunden und Bekannten sagen.
Ist kein persönlicher Angriff - nur eine Frage.
Querdenken und (juristische) Verschwörungsthoerien - ist aber schon was anderes.
Und wirklich mal: Nix für ungut!
Hallo liebe Mitforis,
interessanter Faden. Der BGH, Urteil v. 26.04.2007, I ZR 120/04, GRUR 2007, 991 hat sich bereits vor über 10 Jahren mit dem Thema Liefersituation bei Rolex/ Irreführung einer Hersteller-Werbung (dort witzigerweise auch für die GMT:-) beschäftigt und einen Wettbewerbsverstoss wegen Irreführung (jedenfalls in jenem Streitfall) abgelehnt, guckst Du hier —> https://openjur.de/u/77125.html
Im Ergebnis sollen wir nicht damit rechnen dürfen, dass die Uhren vorrätig sind. Ja nicht einmal mit einem Ansichtsexemplar dürfen wir rechnen.
Geklagt gegen Rolex Deutschland hatte Tschibo als Wettbewerberin (Imho möglicherweise eine Retourkutsche wegen vermeintlich markenverletzenden Tschibo-Angeboten).
Der BGH kam zu der Überzeugung:Die Werbeanzeige eines Herstellers, in der mit dem Hinweis auf ein Sportereignis für ein Luxusgut (hier: teure Armbanduhr) geworben wird, begründet nicht die Erwartung des Verkehrs, dass die in Betracht kommenden Fachgeschäfte zumindest ein Exemplar des Produkts als Ansichtsexemplar vorrätig halten, wenn das beworbene Produkt in der Anzeige zwar mit Modell- und Markenbezeichnung benannt ist, alle anderen Umstände jedoch fehlen, die der Kunde für einen konkreten Erwerbsvorgang kennen muss, wie insbesondere die Angabe, wo und zu welchem Preis die Uhr gekauft werden kann. BGH, Urteil vom 26. 4. 2007 - I ZR 120/04 (OLG Hamburg) Weltreiterspiele
Der BGH führt in der Entscheidung u.a. aus:
„(1) Bei der abgebildeten und beworbenen Uhr handelt es sich - für den Verkehr ohne weiteres erkennbar - um ein hochpreisiges und exklusives Luxusprodukt. Bei derartigen Luxusgütern erwartet der Verkehr im Allgemeinen nicht, dass Waren in erheblichem Umfang vorgehalten werden[/B][/I] (vgl. BGH, Urt. v. 10.12.1986 - I ZR 15/85, GRUR 1987, 903, 905 - Le Corbusier-Möbel; MünchKomm.UWG/Busche, § 5 Rdn. 697; GroßKomm.UWG/Lindacher, § 3 Rdn. 773; Helm in Gloy/Loschelder, Handbuch des Wettbewerbsrechts, 3. Aufl., § 56 Rdn. 67). Dementsprechend hat auch das Berufungsgericht angenommen, der Verkehr werde im vorliegenden Fall kaum das Vorhandensein einer größeren Anzahl von "GMT-Master II"-Uhren in jedem konzessionierten Rolex-Fachgeschäft erwarten.“
Wir dürfen also bei Luxusgütern nicht erwarten dürfen, dass diese auch ohne weiteres lieferbar sind
Beste Grüße!
Philipp
Toller Beitrag, herzlichen Dank!:dr: :verneig:
@Philipp (flip74): :verneig: Danke für diesen sachlichen und hilfreichen Beitrag! Es freut mich, dass sich damit schon einmal Gerichte beschäftigt haben. Das Urteil kann sogar ich nachvollziehen.
Herzlichen Dank nochmal! :top:
Gruß,
Christian
:dr:
Toller Beitrag, herzlichen Dank!:dr: :verneig:
:dr:gerne
ehemaliges mitglied
23.08.2018, 16:40
Wie man "reinfgefallen" ist auch in dem Zusammenhang irgendwie witzig.
"Ne die 116500 haben wir nicht hier, aber nehmen Sie doch die aus Platin"
"Ach ja, gute Idee!"
Ähnliches wurde hier doch schon berichtet. Meine es ginge um eine WG Daytona, die als Alternative angeboten wurde.
10 Jahre warten? Stimmt nicht. Kann ich aus meiner Erfahrung und der von Freunden und Bekannten sagen.
Möchte ich pauschal nicht so stehen lassen, auch aus eigener Erfahrung.
shocktrooper
23.08.2018, 17:05
Ich finde die von Kai aufgeworfene Fragestellung höchst interessant. Auch danke an Philipp für das Urteil. Das finde ich nämlich in Kai`s Sinn spannend. Erstens sagt es aus, dass die Juristen von Tchibo (die auch nicht auf der Brennsuppe dahergeschwommen sind) durchaus Chancen sahen, sonst wäre das Verfahren nicht bis vor`s BGH getrieben worden. Zudem hat es sich in 2007 bei der GMT um eine im Vergleich zu heute entspannte Liefersituation gehandelt.
Dann ist eines in der Urteilsbegründung bemerkenswert: "..wenn das beworbene Produkt in der Anzeige zwar mit Modell- und Markenbezeichnung benannt ist, alle anderen Umstände jedoch fehlen, die der Kunde für einen konkreten Erwerbsvorgang kennen muss, wie insbesondere die Angabe, wo und zu welchem Preis die Uhr gekauft werden kann.."
Vllt. würde man heute zu einem anderen Urteil kommen, wenn nicht Rolex, sondern der Konzessionär (oder eine Kette..) beklagt würde. Der bewirbt nämlich in seinen Katalogen mit Preisangabe und allem pipapo von ihm auf lange Zeit nicht lieferbare Dinge und weiß das auch ganz genau :grb:
Ist natürlich nur rechtstheoretische Spielerei, aber ich finde die von Kai initiierte Diskussion so abstrus nicht.
PeterPPSt
23.08.2018, 19:47
Interessante Diskussion! Bin mal auf weitere Beiträge von Juristen gespannt.
Was die Produktionskapazitäten angeht: Ich habe keinen Zweifel, dass Rolex künstlich verknappt. Uhren sind keine Autos, die Menge ließe sich da sicherlich auch kurzfristig hochfahren. Gibt ja mehr als genug Rolexe und Tudoren bei den Konzis, nur halt die falschen.
Der Kunde soll erstmal DJs, Submariner etc. oder vor allem Black-Bay-GMTs (absoluter Preis auf dem Graumarkt noch für viele stemmbar) oder Chocolate-GMTs (aboluter Preis auf dem Graumarkt etwas weniger verrückt) kaufen, und dann halt irgendwann auch noch eine Pepsi. War sicherlich kein Zufall, dass die Firma alle drei Modelle zeitgleich auf dem Markt gebracht hat. Ziemlich normales Marketing in dem Segment.
Cheers
Peter
crazy_joeblunt
23.08.2018, 19:50
Dürfe auf jeden Fall für Aufsehen sorgen, wenn der erste Member hier im Forum seine 116500WD durch Richterlichen Beschluss vorstellt.
ehemaliges mitglied
23.08.2018, 20:53
Wobei der ja seinen Konzi verklagen müsste.
T.A.G-Freund
23.08.2018, 20:56
Ich glaube wir unterschätzen die Größe des Marktes. Wenn ich davon ausgehe, das in jeder größeren Stadt ein Rolex Konzi ist und bei jedem von denen, mindestens 100 Leute sofort eine Pepsi oder Daytona kaufen würden, dann kann das so schnell nicht gehen. Interessant wäre zu wissen wie viele Konzi's es gibt, weltweit.
Dann könnte man ungefähr die benötigte Anzahl an Pepsi's ermitteln. Gibt es eigentlich ein Land in welchem es keineN offiziellen Rolex Konzessionär gibt?
Also ich glaube die kommen einfach nicht nach mit der Produktion. Schließlich produzieren die ja an einem Standort. Zumal die Daytona mehr Spekulationsobjekt ist, als das jemand der das Geld dafür hat, gesättigt wäre mit einem Stück.
Wer trägt schon täglich die neue Keramik Daytona? Ich habe bis jetzt keine am Arm gesehen.
Ein Bekannter trug sie am Tag der Abholung verklebt zum posieren und dann ab in den Tresor damit. Selbe Problematik mit neuer Pepsi. Mutiert leider zum Investment.
Der Markt kauft alles zusammen, jeder der ~10k auf der Seite hat legt sich die Gehypete auf Lager und wartet. Wieso haben manche hier 2x SD50 und andere warten "ewig". Weil alle auf Wartelisten stehen und irgendwann kommt der Anruf. Ich hab zwar schon Eine aber um UVP nehme ich sie trotzdem. Kann ja nur ein Gewinn werden. Als ich vorgestern meine SD50 vom Konzi abgeholt habe, hätte ich eine Hulk, eine DJ41 Riffel in blau und eine Sky-Dweller in rhodium, gleich mitnehmen können. Waren an sich, mit zwinkern, verfügbar. Hätte ich das Geld gehabt, hätte ich es sogar gemacht. Der arme Teufel auf der Warteliste, wird dann halt nicht angerufen.
Ihr hättet diese Uhren aber womöglich nie gesehen, ab in den Tresor damit, für später...
Verkehrte Welt!
Alexandriner
24.08.2018, 01:15
Der Markt kauft alles zusammen, jeder der ~10k auf der Seite hat legt sich die Gehypete auf Lager und wartet. Wieso haben manche hier 2x SD50 und andere warten "ewig". Weil alle auf Wartelisten stehen und irgendwann kommt der Anruf. Ich hab zwar schon Eine aber um UVP nehme ich sie trotzdem. Kann ja nur ein Gewinn werden. Als ich vorgestern meine SD50 vom Konzi abgeholt habe, hätte ich eine Hulk, eine DJ41 Riffel in blau und eine Sky-Dweller in rhodium, gleich mitnehmen können. Waren an sich, mit zwinkern, verfügbar. Hätte ich das Geld gehabt, hätte ich es sogar gemacht. Der arme Teufel auf der Warteliste, wird dann halt nicht angerufen.
Ihr hättet diese Uhren aber womöglich nie gesehen, ab in den Tresor damit, für später...
Verkehrte Welt!
So sehe ich das auch! Wieviele Bekannte ich in den Kreisen habe, die mich schon gefragt haben, ob es denn nicht Sinn machen würde sich eine Rolex zu kaufen und Sie in den Safe zu legen. „Gibt doch momentan auf der Bank nichts... und die Rolex die steigen doch immer.“
Ich finde das Gebahren der Konzessionäre auch nicht verwerflich... ich verkaufe doch lieber einem Stammkunden ein gefragtes Modell, als jemanden der noch bei 20 Anderen auf der Liste steht.
Ich glaube es wird genug produziert, die Nachfrage ist nur zu hoch und schätzt mal wieviele Kunden es gibt die nicht hier im Forum und schon eine bekommen haben?
Mein Konzi hat 200 Leute auf der Liste für die Pepsi stehen... wie soll er die denn beliefern?! Da sind natürlich in der nächsten Zeit erst einmal 190 lange Gesichter dabei. Dafür aber auch 10 lachende, die das Objekt der Begierde bald am Handgelenk haben. 190 beschweren sich und wollen dann Rolex verklagen :-D
Der Markt kauft alles zusammen, jeder der ~10k auf der Seite hat legt sich die Gehypete auf Lager und wartet. Wieso haben manche hier 2x SD50 und andere warten "ewig". Weil alle auf Wartelisten stehen und irgendwann kommt der Anruf. Ich hab zwar schon Eine aber um UVP nehme ich sie trotzdem. Kann ja nur ein Gewinn werden. Als ich vorgestern meine SD50 vom Konzi abgeholt habe, hätte ich eine Hulk, eine DJ41 Riffel in blau und eine Sky-Dweller in rhodium, gleich mitnehmen können. Waren an sich, mit zwinkern, verfügbar. Hätte ich das Geld gehabt, hätte ich es sogar gemacht. Der arme Teufel auf der Warteliste, wird dann halt nicht angerufen.
Ihr hättet diese Uhren aber womöglich nie gesehen, ab in den Tresor damit, für später...
Verkehrte Welt!
Sehr schön auf den Punkt gebracht...
Wie viele in diesem Forum haben die Objekte der Begierde, sprich D, SD50, Pepsi usw.? Ich denke, es ist schon ein erheblicher Teil. Diese Member haben die Uhren nach relativ kurzer Wartezeit bei ihrem Konzi bekommen. Soooo knapp können die Stückzahlen ja doch nicht sein, oder? Nun, für alle Interessenten reicht es eben nicht, um diese Uhren sofort zu bekommen. Das ist ja mit vielen anderen Dingen, einige wurden hier schon aufgeführt - auch so. Also alles halb so wild. Wer Geduld hat, kann warten. Wer keine hat, muss einen Aufpreis zahlen. So einfach ist die Marktwirtschaft. 🙂
ehemaliges mitglied
24.08.2018, 09:59
Vielleicht einfach noch mal den Eingangspost lesen. Es geht hier weniger um den Endkunden. Ich betrachte das Thema eher aus Sicht der Konzessionäre und Mitbewerber.
Ich dachte, dass ist ein Forum für Endkunden. ;) Aber als Konzi muss man schon vorsichtig sein, was man gegenüber Rolex äußert. Rolex Uhren in einem Schuafenster sind ein Türöffner, damit potentielle Kunden in den Laden gehen. Danach liegt es in der Hand des Verkäufers, aus potentiellen Interessenten auch Käufer bzw. Kunden zu machen. Wenn das Gewünschte nicht vorhanden ist, dann muss eben geschickt auf andere Uhren gelenkt werden.
Lostinspace
24.08.2018, 12:11
Ok, interessant. Danke, Nico. Was ist damals mit Lidl, Aldi & Co. passiert? Dort war es früher üblich, Lockvogelangebote zu veröffentlichen und die Ware war dann nicht oder nicht ausreichend verfügbar. Dazu gab es doch Urteile und die Anbieter wurden verpflichtet, angebotene Ware auch - zumindest etwas - verfügbar zu haben. Lief das alles über die Wettbewerbszentrale oder gab es Klagen von Kunden oder Verbraucherschützern?
Bei Rolex hat man nicht einmal die Chance auf Bestellung. Mit meinem Anwalt habe ich das Thema Rolex auch vor Monatem diskutiert. Seiner Ansicht könnte man Anspruch auf Schadenersatz haben für den Aufwand, den man vergeblich aufbringt mit dem Versuch eine angebotene Ware zu erwerben. Zwischen Luxusgütern und Aldi-Billigangeboten dürfte seiner Ansicht nach nicht unterschieden werden.
Gruß,
Christian
:gut:
Adam_Cullen
24.08.2018, 12:17
Ok, interessant. Danke, Nico. Was ist damals mit Lidl, Aldi & Co. passiert? Dort war es früher üblich, Lockvogelangebote zu veröffentlichen und die Ware war dann nicht oder nicht ausreichend verfügbar. Dazu gab es doch Urteile und die Anbieter wurden verpflichtet, angebotene Ware auch - zumindest etwas - verfügbar zu haben. Lief das alles über die Wettbewerbszentrale oder gab es Klagen von Kunden oder Verbraucherschützern?
Bei Rolex hat man nicht einmal die Chance auf Bestellung. Mit meinem Anwalt habe ich das Thema Rolex auch vor Monatem diskutiert. Seiner Ansicht könnte man Anspruch auf Schadenersatz haben für den Aufwand, den man vergeblich aufbringt mit dem Versuch eine angebotene Ware zu erwerben. Zwischen Luxusgütern und Aldi-Billigangeboten dürfte seiner Ansicht nach nicht unterschieden werden.
Gruß,
Christian
Welchen Aufwand betreibt man denn ?
Zeit ?
Zeit ist nur als Schaden ersatzfähig, wenn du geltend machen kannst, dass dies Arbeitszeit war. Edit : und ich glaube, dass du dann auch noch einen Verlust / Schaden beweisen können musst !
Und wann ist der Gang zum Konzi / Anruf schon mal offizielle Arbeitszeit .. :P
Sprittkosten auf dem Weg zum Konzi ?
Nur wenn es ne Zusage gab und die dann doch nicht gehalten wurde.
Hat dein Anwalt dies zufällig etwas spezifischer ausgeführt und dir ggf sogar ne Anspruchsgrundlage genannt ?
Bzgl. Unterscheidung von Luxus und Alltäglichen Waren - kann man auch in beide Richtungen argumentieren.
Lidl/ Aldi Urteile müsste man sich mal genau durchlesen wer da gegen was geklagt hat und was im Urteil genau steht.
Hier denke ich ( ohne sie gelesen zu haben ) war der Kritikpunkt halt das Kunden bewusst gelockt wurden - in den Laden, um dann andere Verkäufe zu generieren.
'' Wenn der Kunde kommt um einen PC zu kaufen - der aber nicht da ist , kriegen wir ihn schon dazu noch eben 10 Joghurts und Nudeln zu kaufen.''
Das kann man Rolex hier wohl nicht vorwerfen. Jemand der ne Daytona will kauft dann nicht mal eben ne Explorer und ne Datejust als Ersatzkauf.
Zumal Rolex ja keine eigenständig geführte Boutique in D hat, wo man unterstellen könnte, dass Rolex gezielt hierhin Leute lockt und die dann ggf einen Ersatzkauf tätigen.
Bei den 'regulären ' Konzis besteht ja sogar die Gefahr, dass zu ner anderen Marke gegriffen wird.
Ich hatte Rechtsprechung des BGB in #47 ja schon exemplarisch mal zitiert. Kann man aus Sicht Händlerwerbung zum Kunden sicher drüber diskutieren. Zwischen Händler/Rolex eher nicht.
Die Norm kann ich gerne auch nochmal zitieren:
Unzulässige geschäftliche Handlungen im Sinne des § 3 Abs. 3 sind
(...)
Nr. 5
Waren- oder Dienstleistungsangebote im Sinne des § 5a Abs. 3 zu einem bestimmten Preis, wenn der Unternehmer nicht darüber aufklärt, dass er hinreichende Gründe für die Annahme hat, er werde nicht in der Lage sein, diese oder gleichartige Waren oder Dienstleistungen für einen angemessenen Zeitraum in angemessener Menge zum genannten Preis bereitzustellen oder bereitstellen zu lassen (Lockangebote). Ist die Bevorratung kürzer als zwei Tage, obliegt es dem Unternehmer, die Angemessenheit nachzuweisen.(...)
Berettameier
24.08.2018, 13:02
Hat dein Anwalt dies zufällig etwas spezifischer ausgeführt und dir ggf sogar ne Anspruchsgrundlage genannt ?
Nein, es war nur ein kurzes Gespräch, ein lockerer Gedankenaustausch, und er hat sich nicht mehr gemeldet, siehe #55.
Welchen Aufwand betreibt man denn ?
Z. B. bestellt man 1.000 mal eine Daytona weltweit schriftlich. Oder man fährt vergeblich zu etlichen Konzis hin, um eine Daytona bestellen zu wollen (nicht: gleich kaufen zu können!).
Bei den 'regulären ' Konzis besteht ja sogar die Gefahr, dass zu ner anderen Marke gegriffen wird.
Guter Punkt! Danke dafür! :top:
Gruß,
Christian
Adam_Cullen
24.08.2018, 13:09
Ich hatte Rechtsprechung des BGB in #47 ja schon exemplarisch mal zitiert. Kann man aus Sicht Händlerwerbung zum Kunden sicher drüber diskutieren. Zwischen Händler/Rolex eher nicht.
Die Norm kann ich gerne auch nochmal zitieren:
Merci und sorry für's überlesen.
MMn sind die Situationen nicht vergleichbar.
Allein schon weil das Angebot von LIdl / Aldi auf einen begrenzten zeitlichen Rahmen ausgelegt war : Nur von Montag bis Mittwoch dieser Woche.
Weiter kann man sich dann über den Unterschied von Butter zu Luxusuhr unterhalten in Bezug darauf inwieweit der Hersteller / Händler dafür zu sorgen hat eine gewisse Stückzahl vorrätig zu haben um den zu erwarteten Bedarf decken zu können ;D
Nein, es war nur ein kurzes Gespräch, ein lockerer Gedankenaustausch, und er hat sich nicht mehr gemeldet, siehe #55.
Z. B. bestellt man 1.000 mal eine Daytona weltweit schriftlich. Oder man fährt vergeblich zu etlichen Konzis hin, um eine Daytona bestellen zu wollen (nicht: gleich kaufen zu können!).
Wie gesagt - das sind wohl Aufwendungen die man tätigt, aber die sind hier nicht ersatzfähig.
Erst mal ist so eine Werbung ja nur eine invitatio ad offerendum ( nichts verbindliches - nur ne ' Einladung ' zum Geldausgeben )
Und Zeit wäre dann wie oben gesagt (leider ! ) nur ersatzfähig, wenn man geltend machen kann, dass einem zugesagt wurde und die Uhr dann doch nicht da war und man deswegen Arbeitszeit verloren hat.
PeterPPSt
24.08.2018, 20:07
Jemand der ne Daytona will kauft dann nicht mal eben ne Explorer und ne Datejust als Ersatzkauf.
Doch, das passiert oft - jedenfalls oft genug, als dass es sich für Rolex lohnt.
Gerade gestern/heute hat jemand im Pepsi-Thread ein Bild seiner neuen CHNR veröffentlicht, weil er keine BLRO gekriegt hat. Die will er sich später holen.
Auch sonst liest man hier fast täglich Berichte über solche Ersatzkäufe. Rolex tut u.a. mit dem hohen Werbedruck für die Pepsi bei gleichzeitiger Verknappung viel dafür, solche Käufe zu provozieren.
Bei aller Sympathie für die Marke und vor allem für die Uhren an sich: mich stößt das sehr ab!
Cheers
Peter
tiger071
25.08.2018, 15:57
Ich finde die Fragestellung durchaus interessant!
Die Beweissicherung ist ja bereits durch ein anderen Member erfolgt. Umfang ca. 500 Seiten :rofl:
Ich sehe den Unterschied, gerade beim hier genannten Vergleich mit Aldi, dass man zwischen Konsumgütern und Gütern des täglichen Bedarfs unterscheidet. Dein täglich Brot darf dir niemand verwehren aber ohne Rolex könnte man im Prinzip leben. Auch wenn für mich dieser Gedanke grauenhaft ist !😂
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