Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Funktioniert Nachimprägnierung von Jacken?
siebensieben
23.02.2019, 11:03
Ich habe hier eine Regendichte Jacke mit Oberstoff aus irgendeiner Membran-Folie, bei der natürlich über die Jahre die Imprägnierung weniger wird. Habt Ihr Erfahrung mit Nachimprägnierung? Dass sie nie so gut wie die originale ist, ist mir klar, insofern immer nur zweite Wahl. Dennoch wollte ich Euch fragen, ob Ihr Empfehlungen jenseits "neue Jacke kaufen" - oder auch schlechte Erfahrungen gemacht habt. Oder ob bei den Membranfolien die Nachbehandlung ohnehin Quatsch ist, weil die Dichtheit die Folie auch so schaffen muss...
henri_san
23.02.2019, 14:58
Kannst du herrausfinden aus welchem Material die Membran-Folie ist bzw. die Marke des Materials? Gore-Tex evtl.?
siebensieben
23.02.2019, 15:00
Ist von Musto eine dünne Sommer-Regenjacke, aber kein Gore. Muss gucken, ob da etwas draufsteht.
siebensieben
23.02.2019, 15:23
Oberstoff 80% Polyesther, 20% Polyurethane. Also wohl gar keine Folie, jedenfalls nicht auf dem Waschzettel notiert. Scheint bei Musto wohl gängig für leichtere Jacken zu sein.
Habe ich bei meiner Daunenjacke in der Reinigung machen lassen (Obermaterial Baumwolle). Funktioniert gut, hält nach Aussage der Reinigung nicht so lange wie original.
Street Bob
23.02.2019, 16:35
Nano-Spray für Textilien - gut und günstig auch aus dem Motorradzubehör ... POLO, LOUIS pp. ...
flyfisher
24.02.2019, 10:12
Hast Du schon mal den Hersteller angetickert wegen einer Empfehlung? Patagonia z.B. gibt ziemlich genaue Anweisungen, was man in so einem Fall benutzen sollte und was nicht.
Mit Musto habe ich leider keine Erfahrungen, aber das Nach-Imprägnieren von unseren Patagonia Watjacken hat immer einwandfrei funktioniert; die Imprägnierung war danach wieder fast wie im Neuzustand.
siebensieben
24.02.2019, 11:58
Die Hersteller zu befragen ist auch eine Idee, vielleicht haben die das entsprechende Zeug. Aber wie schon hier berichtet, ist's natürlich nie wie die Originalimprägnierung. Andererseits, wenn man die Sachen nicht so oft braucht, reicht vielleicht ein jährliches Behandeln.
Nano-Spray für Textilien - gut und günstig auch aus dem Motorradzubehör ... POLO, LOUIS pp. ...
Genau so habe ich es mal gemacht... Stinkt wie der Teufel, die Wirkung ist vielleicht 35% vom Original, läßt sehr schnell wieder nach...leider... Liegt bestimmt auch teils an der 'Materialermüdung' (Alter) der Jacke...
Donluigi
24.02.2019, 20:49
Vong dem Spray halt ich auch nicht viel.
StarTac130
25.02.2019, 10:03
Also ich habe so ein Imprägnierwaschmittelzusatz, welches dann im Trockner aktiviert wird. Ist super und funktioniert bei meinen Snowboardklamotten 1a. Sonst nutze ich aber auch ein Spray von Colonil glaub ich hab und das Stinkt nicht und funktioniert ebenfalls.
Ich war ja mal zu Studentenzeiten vom Fach ;)
Nachimprägnieren macht immer Sinn, wenn man die Regensachen regelmäßig trägt ca. jede dritte Wäsche. Waschen macht übrigens umso mehr Sinn, ansonsten ist bei dem, was wir ausdünsten jede Membran schnell durch. Hauchdünne Membran, Salz aus dem Schweiß - wenn dann noch mechanische Belastungen dazu kommen (Rucksack z.B.), man kann es sich vorstellen.
Beim Imprägnieren gibt es zwei Dinge, die man bedenken sollte:
1. Eine gute Imprägnierung ist wesentlich, für die "Atmungsaktivität" (dazu könnte ich jetzt noch zwei Seiten schreiben). Wenn der Außenstoff nass ist, wird kein Luftaustausch mehr stattfinden. Daher ist das Abperlen wesentlich.
2. Imprägnieren ist genau dafür da. Nicht um eine nicht mehr Wasserdichte Regenjacke (= Membran beschädigt) wieder dicht zu machen. Hier haben leider viele falsche Hoffnungen. Aber: Nicht jede von Innen feuchte Jacke muss auch undicht sein: Lässt die Dampfdurchlässigkeit nach, beschlägt die Jacke auch umso schneller von Innen, eine Jacke kann sich also undicht "anfühlen". Einfach unter der Dusche testen.
Zum Imprägnieren selbst gibt es dann nochh zwei Dinge zu beachten:
1. Es gibt Imprägnieren zum Sprühen oder zum Einwaschen. Einwaschen ist einfacher, Sprühen imprägniert gezielter (d.h. erhöhte Dampfdurchlässigkeit, Imprägnierung nur außen).
2. Manche Imprägnierungen benötigen Hitze um "Aktiviert" zu werden, d.h. es entsteht eine glatte Außenhülle. Diese sollten optimalerweise in den Trockner. Auch die, die die Hitze nicht unbedingt benötigen, werden dadurch besser. UND: eine Imprägnierung die noch nicht ganz ausgewaschen ist, kann dadurch auch nochmal "aktiviert" werden.
Bei allen Nanoimprägnierungen nur der Form halber: Sind scheiße für die Umwelt und bitte nie Drinnen verwenden. Nanoimprägnierung und Lunge verträgt sich nicht gut.
Achso: Gute Marken sind z.B. Nikwax, Toko und mein Favorit Fibertec.
Weitere Fragen und Diskussionen dazu gerne :dr:
Luxacris
25.02.2019, 19:22
Ich war ja mal zu Studentenzeiten vom Fach ;)
Nachimprägnieren macht immer Sinn, wenn man die Regensachen regelmäßig trägt ca. jede dritte Wäsche. Waschen macht übrigens umso mehr Sinn, ansonsten ist bei dem, was wir ausdünsten jede Membran schnell durch. Hauchdünne Membran, Salz aus dem Schweiß - wenn dann noch mechanische Belastungen dazu kommen (Rucksack z.B.), man kann es sich vorstellen.
Beim Imprägnieren gibt es zwei Dinge, die man bedenken sollte:
1. Eine gute Imprägnierung ist wesentlich, für die "Atmungsaktivität" (dazu könnte ich jetzt noch zwei Seiten schreiben). Wenn der Außenstoff nass ist, wird kein Luftaustausch mehr stattfinden. Daher ist das Abperlen wesentlich.
2. Imprägnieren ist genau dafür da. Nicht um eine nicht mehr Wasserdichte Regenjacke (= Membran beschädigt) wieder dicht zu machen. Hier haben leider viele falsche Hoffnungen. Aber: Nicht jede von Innen feuchte Jacke muss auch undicht sein: Lässt die Dampfdurchlässigkeit nach, beschlägt die Jacke auch umso schneller von Innen, eine Jacke kann sich also undicht "anfühlen". Einfach unter der Dusche testen.
Zum Imprägnieren selbst gibt es dann nochh zwei Dinge zu beachten:
1. Es gibt Imprägnieren zum Sprühen oder zum Einwaschen. Einwaschen ist einfacher, Sprühen imprägniert gezielter (d.h. erhöhte Dampfdurchlässigkeit, Imprägnierung nur außen).
2. Manche Imprägnierungen benötigen Hitze um "Aktiviert" zu werden, d.h. es entsteht eine glatte Außenhülle. Diese sollten optimalerweise in den Trockner. Auch die, die die Hitze nicht unbedingt benötigen, werden dadurch besser. UND: eine Imprägnierung die noch nicht ganz ausgewaschen ist, kann dadurch auch nochmal "aktiviert" werden.
Bei allen Nanoimprägnierungen nur der Form halber: Sind scheiße für die Umwelt und bitte nie Drinnen verwenden. Nanoimprägnierung und Lunge verträgt sich nicht gut.
Achso: Gute Marken sind z.B. Nikwax, Toko und mein Favorit Fibertec.
Weitere Fragen und Diskussionen dazu gerne :dr:
Ich bräuchte mal wieder etwas für meine Snowboardjacken. Welches Präparat von Fibertec empfiehlst du genau? Gibt ja Eco, Pro und Pro-X.
Oder du gehst mit der Jacke in ein gutes Outdoor-Geschäft und holst dir dort Rat.
Ich habe diese Sprays mal für meine Motorradjacke verwendet, danach im Trockner mit Hitze behandelt. Hätte ich mir auch sparen können, das kommt niemals an die Orginalimprägnierung heran.
henri_san
27.02.2019, 12:51
An die Industrieimprägnierung kommst du mit sowas auch nicht mehr ran Christian.
Ich benutze immer Granger's https://grangers.co.uk/collections/kits/products/clothing-care-kit
Für mich funktioniert es aber wenn du es einmal machst, musst du es halt in gewissen Abständen wiederholen. Generell ist zu sagen, das die Jacken aus "Outdoor-Material" wie Gore-Tex etc. gewaschen werden müssen damit sich die Membranen wieder aufstellen.
siebensieben
27.02.2019, 13:43
Ich habe jetzt von Nikwax TX Direkt Spray On bestellt, ich werde berichten. Schien mir ein guter Kompromiss zwischen Umweltverträglichkeit und Effizienz zu sein. Und Spray war mir lieber, da gezielter und nur außen einsetzbar.
Ich bräuchte mal wieder etwas für meine Snowboardjacken. Welches Präparat von Fibertec empfiehlst du genau? Gibt ja Eco, Pro und Pro-X.
Ich kenne nur das Eco, kann dir daher nicht sagen, welches besser ist.
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