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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer wäre nicht gerne Konzessionär?



NicoH
17.09.2020, 22:22
Freunde,

die Rolex-Konzessionäre machen bekanntermaßen alles falsch: Sie geben die Uhren irgendwem, aber nicht den Mitgliedern dieses Forums ;)

Also spielen wir heute mal Konzi. Stellt Euch vor, Ihr hättet eine Rolex-Konzession und würdet xx Submariner pro Jahr bekommen und xx Daytonas.

Wem würdet *Ihr* denn die Uhren geben? Würdet Ihr eine Liste führen und demjenigen, der zuerst mit den Fingern geschnipst hat, die Uhr zuteilen? Oder wäre eine Daytona nur für langjährige Kunden da oder für solche, die viel Umsatz machen? Hunderttausend Euro Umsatz mit Schmuck und dann auf Nachfrage die Submariner aus dem Tresor holen? Oder einfach bei Lieferung ins Schaufenster und schauen, wer zuerst reinkommt?

Was wäre Euer Modell?

:dr:

Ralf1975
17.09.2020, 22:31
Ich bin ehrlich, wohl Gewinnbringend, es sei den ich hätte so viel Geld das es mir egal wäre, dann würde ich aber wohl nicht mehr als Konzi arbeiten, also bleibt es wie beschrieben:

Oder wäre eine Daytona nur für langjährige Kunden da oder für solche, die viel Umsatz machen? Hunderttausend Euro Umsatz mit Schmuck und dann auf Nachfrage die Submariner aus dem Tresor holen?

Trici90
17.09.2020, 22:36
Es für ein grottenschlechter Geschäftsmann wäre ich denn, wenn ich Kunden mit 100.000 Euro Schmuck Umsatz nicht begehrte stahlmodelle verkaufen würde, Sondern irgendwelchen Foren Mitgliedern, weil sie sich als erstes oder schnellstes bei mir melden???

NicoH
17.09.2020, 22:47
OK, und ab wann wäre ein guter Kunde ein guter Kunde?

Ist ein guter Kunde einer, der schon drei Stahl-Rolex für insgesamt € 20.000,- gekauft hat? Oder ist ein Kunde nicht wertvoller, wenn er mal einen Ring für € 2.200,- gekauft hat? Die Stahl-Rolex hätten sich ja am gleichen Tag an andere Kunden verkaufen können, der Ring aber nicht, oder?

ehemaliges mitglied
17.09.2020, 23:00
Man müsste erstmal die Zahl “xx” definieren und in Relation zum (erwarteten) Verkauf setzen. Auch als Konzessionaer habe ich laufende Kosten. Beim Minimalpreis von ca. 9k für eine Sub (?) bleibt sicher auch nicht exorbitant so viel kleben, wie bei einer ICE -GMT. Darüber hinaus, wie läuft das denn mit der Lieferung/Zuteilung seitens des Werkes? Bestellt der Konzi 10x Sub und bekommt diese in rel. kurzer Zeit oder ist das wie bei Hermes, wo das Geschäft keine Ahnung hat, wann was kommt ?

Schmackofatz
17.09.2020, 23:01
Danke, jeder handhabt das anders - der eine geht nach Umsatz, der andere nach Sympathie.

Oder eben ein Mix aus allem.

Es gibt sympathische Kunden, die vielleicht wenig kaufen, die man aber trotzdem mag und bevorzugt.

Gleichzeitig wird es umsatzstarke Kunden geben, die aber unsympathisch sind, und die lässt man dann eben auch gerne mal zappeln.

kurvenfeger
17.09.2020, 23:04
Sag mal, Nico, welche Daytona hat Dir Rolex für die positive Stimmungsmache bzgl. langer Wartezeiten und Verständnis dafür angeboten?! :grb: ;)

NicoH
17.09.2020, 23:06
Hihi ;) Nee, gar nichts. Ich wollte mich nur mit Euch unterhalten :dr:

NicoH
17.09.2020, 23:08
Wenn ich dann selber antworten müsste: Ich würde es mir am besten vorstellen, wenn ich die Uhren einfach nach Sympathie verteilen könnte. Die eingehenden Uhren landen nicht in der Auslage, sondern im Tresor, und wenn einer reinkommt und fragt, dann hätte ich nichts für ihn. Wenn aber Kunden da sind, die ich mag, die gerade Geburtstag haben oder die sonst die Uhr "verdient" haben könnten, dann würde ich im Tresor schauen, ob nicht noch eine da ist.

Schirmi
17.09.2020, 23:09
Ich würde sagen die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Vergebe ca. 2/3 an deine gute Bestandskundschaft und ca. 1/3 an Neukunden, an denen du Potential (nicht ausschließlich Profit) erkennst.

Schmackofatz
17.09.2020, 23:37
Wenn ich dann selber antworten müsste: Ich würde es mir am besten vorstellen, wenn ich die Uhren einfach nach Sympathie verteilen könnte. Die eingehenden Uhren landen nicht in der Auslage, sondern im Tresor, und wenn einer reinkommt und fragt, dann hätte ich nichts für ihn. Wenn aber Kunden da sind, die ich mag, die gerade Geburtstag haben oder die sonst die Uhr "verdient" haben könnten, dann würde ich im Tresor schauen, ob nicht noch eine da ist.

+1 und siehe #6 :)

NicoH
17.09.2020, 23:58
Gut, dann haben wir jetzt wirtschaftliche Erwägungen und Sympathie als Entscheidungsfaktoren. Gibt es jemanden, der wirklich strikt nach Liste, also nach Reihenfolge des Interesses verteilen würde?

mephisto_4711
18.09.2020, 00:47
Das gibt's nur an der Wursttheke ��

vandehölln
18.09.2020, 01:17
Die Frage stellt sich auch wie viele es von der Sorte gibt die xxxk Umsatz bei einem Konzi machen. Oder wirklich laufend große Sumen ausgeben UND sich gleichzeitig für Rolex interessieren. In Berlin/Hamburg/München gibt es davon vielleicht ein paar, in einer 200k Stadt in zB Österreich kann ichs mir nicht vorstellen. Oder glaubt ihr wirklich, dass jemand der spielend mal 100k investieren kann an 4k interessiert ist die er zB mit einer 126710BLNR vedienen kann. OK momentan vieleicht ein paar Hunderter mehr aber das war ja nicht immer so extrem. Und selbst wenn es davon einige gibt, irgendwann sind die auch mal mit LVs,Daytonas und GMTs versorgt, und dann, sind die Teile genau so schwer zu bekommen....

Wär ich Konzi hätt ich einen 80/20 Mix. 80% nach Umsatz, 20% nach Sympathie & Kundenhistorie (soll heißen, wenn jemand zB seit 15 Jahren normaler Kunde ist hätte er sicher Chancen)

vandehölln
18.09.2020, 01:32
Und ich denke mein Konzi macht das auch so: 2005 eine 16710 als erste Rolex. Später dann die normale Sub, die LV usw. alles noch mit einem paar Prozenten, soll heißen wirklch gekauft weil sehr viel Freude daran. Das sieht auch der Konzi. Wenn ich heute mit meiner LV zum Dichtheitscheck vorbeikomme fallen Sätze wie: ja die LV könnte man ja aktuell schon seeehr gut verkaufen! Ich lache, "meine" Verkäuferin lacht. Kann man sagen was man will aber das taugt denen auch - wirklich. Sie sind froh wenn die Uhren an den Armen der Kunden landen und nicht auf Chrono oä Verkaufsplattformen.

Keilerzahn
18.09.2020, 03:46
Wahrscheinlich
70% an gute Kunden
20% an Freunde
10% nach Sympathie
0 % nach Liste

yourken
18.09.2020, 06:03
Ich nur an Leute, die sofort wieder verkaufen und ich 50 % vom Mehrerlös bekomme:D

madmax1982
18.09.2020, 06:25
Ich glaub nicht, dass als Inhaber einer Rolex Konnzession die Vergabe von Stahlsportmodellen meine grösste Sorge wäre.
Auch mit Rolexkonnzession ist ein Juwelierheschäft kein Selbstläufer.
Ich muss auch weniger nachgefragte Ware an den Mann bringen, um meine laufenden irrsinnshohen Kapitalkosten zu decken.
Bedeutet im Umkehrschluss, solange der Rest gut läuft kann ich nach gutdünken oder Liste vergeben.
Wenn nicht, dann muss die Maschinerie mit Goodies geölt werden.

der_mo
18.09.2020, 06:38
Folgende Kriterien wären für mich ausschlaggebend:

1. gute Kunden (idealerweise nicht nur bei den gefragten Modellen)
2. Tragen die Uhren auch, nicht nur Ablage im Safe
3. aus der Region
4. keine Wiederverkäufer
5. Sympathie

Mali
18.09.2020, 07:06
Über Mittelsmann am Graumarkt verkaufen.:bgdev::D

Spass beiseite. An umsatzstarke Kunden als Goodie und an sympathische Kunden wo ich mir halbwegs sicher bin, dass die Dinger nicht gleich auf ebay kleinanzeigen landen.

alien27
18.09.2020, 07:33
Interessante Eingangsfrage und Antworten :dr:
Man merkt gleich wieviel Emotionen bei den Antworten dabe sind, allerdings ist der Juwelier/Konzi in erster Linie Unternehmer.
Von daher dürfen ihn Sympathie, Regionalität etc. nicht wirklich interessieren. Er braucht Umsatz, er braucht Gewinn, denn daran hängt sein "Überleben" und er ist auch verantwortlich für seine Angestellten.

Eliminieren wir Regionalität: Sein Nachbar kommt einmal in 10 Jahren zum Batteriewechsel, der 1000km entfernt wohnende Jahresurlauber lässt per Anno 15k EUR im Laden, für Geschmeide seiner Frau. -> fällt aus.

Sympathie: Kannste nix von kaufen... -> fällt aus, es geht hier ums überleben und nicht um einen überdachten Parkplatz für Mütter mit Kind.

keine Wiederverkäufer: Da sich diese nicht zweifelsfrei identifizieren lassen, wäre mir jeder unbekannte suspekt. Ein nie zuvorr gesehener Neukunde fragt nach den begehrtesten Zwiebeln? Schon komisch, warum soll ich Dir meine Nachfragestärksten Waren geben, wenn ich noch keine Geschäfte mit Dir gemacht habe? -> fällt aus.

Letztlich kommt hinzu, dass El-Konzi genau diese nachfragestarken Waren nicht nach belieben bepreisen kann, es bleibt ihm quasi nur ein Weg, diese Ware unternehmerisch sinnvoll einzusetzen. Er muss Rolex für Cross- und Upsells nutzen.

Just my 2 cents, aber als wirklicher Unternehmer hat er keine andere Wahl. Ich glaube auch das die Liste nur eine Beruhigungspille für Interessenten ist.

Alp
18.09.2020, 07:35
Nach Umsatz und Sympathie.

wlkir100
18.09.2020, 07:36
Mir stellt sich immer die Frage was genau ist ein guter Kunde für den Freundlichen ?
Ich meine jemand der 10 Rolex Uhren kauft und 8 davon wieder Gewinn bringend verkauft, macht zwar viel Umsatz, aber genau denen würde ich keine verkaufen.

Hab manchmal den Eindruck, dass es kaum möglich ist für einen "Nicht-Flipper" ein Powerkunde zu werden.

Oder sind das tatsächlich die Leute die generell viel Schmuck und Goldwaren kaufen?
Bzw. Reicht es einmal ein teures, aber nicht so begehrtes Modell zu bestellen , zB ne Weissgold DayDate und hätte man dann bessere Karten ?

Ich würde rein nach Sympathie verkaufen, Geld ist Geld egal von wem es kommt . Jedoch würde ich mich auch als Konzi nicht bei Kunden anbiedern wollen . Genau so wenig sollten Kunden nicht ür ein begehrtes SportStahl-Modell über Leichen gehen.

Basti0609
18.09.2020, 07:38
Ich würde sagen die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Vergebe ca. 2/3 an deine gute Bestandskundschaft und ca. 1/3 an Neukunden, an denen du Potential (nicht ausschließlich Profit) erkennst.

+1

Roland90
18.09.2020, 07:39
#alien72

Klingt ein bisschen extrem mMn.
Hört sich ein bisschen so an als ob die restliche Ware nichts taugt und quasi nur mittels Kombigeschäft mit einer heiligen Rolex überhaupt verkauft werden kann.

Ein guter Juwelier und Konzi braucht Rolex nicht zum Überleben. Dessen Unternehmen steht auf soliden Füßen weil er gute Arbeit macht und die Kunden seinen Schmuck etc kaufen weil er eben gut gemacht und schön ist.

löwenzahn
18.09.2020, 07:57
Uhren rein nach Sympathie zu verkaufen halte ich für gut und lobenswert. Das muss man sich als Konzessionär erst einmal leisten können.

Kostendruck und damit verbundener Gewinnerzielungszwang werden jeden Konzessionär rasch zu einem Kundenmix greifen lassen. Einem Mix aus solventen Altkunden, Neukunden mit Potential, Stammkunden und am Ende der Reihe diejenigen, die sich auf eine Liste setzen lassen möchten.

Zurück zur Ausgangsfrage. Wäre ich gerne Konzessionär. Nein. Weil ich meine Berufung zu meinem Beruf machen durfte. Eine Gnade.

Michael

Skullking
18.09.2020, 07:58
Danke, jeder handhabt das anders - der eine geht nach Umsatz, der andere nach Sympathie.

Oder eben ein Mix aus allem.

Es gibt sympathische Kunden, die vielleicht wenig kaufen, die man aber trotzdem mag und bevorzugt.

Gleichzeitig wird es umsatzstarke Kunden geben, die aber unsympathisch sind, und die lässt man dann eben auch gerne mal zappeln.

Genauso sehe ich das auch =)

AndreasS
18.09.2020, 08:03
Ich würde die gefragten Modelle auch zuerst an die Kunden verkaufen, die den meisten Umsatz machen. Wenn dann noch etwas übrig bleibt, an die, die ich mag.

Wartelisten würde ich wie Chief Wiggum auf meiner unsichtbaren Schreibmaschine führen.

lammargy
18.09.2020, 08:03
Wenn ich dann selber antworten müsste: Ich würde es mir am besten vorstellen, wenn ich die Uhren einfach nach Sympathie verteilen könnte. Die eingehenden Uhren landen nicht in der Auslage, sondern im Tresor, und wenn einer reinkommt und fragt, dann hätte ich nichts für ihn. Wenn aber Kunden da sind, die ich mag, die gerade Geburtstag haben oder die sonst die Uhr "verdient" haben könnten, dann würde ich im Tresor schauen, ob nicht noch eine da ist.

+1 +1 +1

orphie
18.09.2020, 08:12
Mir stellt sich immer die Frage was genau ist ein guter Kunde für den Freundlichen ?
Ich meine jemand der 10 Rolex Uhren kauft und 8 davon wieder Gewinn bringend verkauft, macht zwar viel Umsatz, aber genau denen würde ich keine verkaufen.

Hab manchmal den Eindruck, dass es kaum möglich ist für einen "Nicht-Flipper" ein Powerkunde zu werden.

Oder sind das tatsächlich die Leute die generell viel Schmuck und Goldwaren kaufen?
Bzw. Reicht es einmal ein teures, aber nicht so begehrtes Modell zu bestellen , zB ne Weissgold DayDate und hätte man dann bessere Karten ?



es kommt mir manchmal vor als würden viele hier glauben dass der Konzi NUR Rolex Uhren verkauft :motz:
Ein echter Uhrenliebhaber hat sicherlich auch Interesse an anderen Marken und Modellen.
Wenn einer ausschließlich Rolex sammelt und das schon über Jahre/Jahrzehnte frag ich als interessierter Konzi sicherlich mal nach einem Foto seiner Sammlung oder frag nach welche Modelle er hat.

Ich würde die begehrten Rolex Modelle nur an Käufer aus der Region verteilen.
80% Stammkunden
20% sympathische Neukunden

Compact
18.09.2020, 08:21
Mir selbst.

Das ist ist reines Wunschdenken.
Ich denke da spielen zusätzlich noch Verpflichtungen mit rein.
Z.B. der Steuerberater liegt mir seit 2 Jahren in den Ohren, eine Hand wäscht die andere.
Oder der Bürgermeister/Stadtrad hat sich auch für mein neues Ladenlokal eingesetzt.
Der Politiker XY oder der Spieler XY, Söhne der Stadt/Promis welche meinen Laden bewerben.
Graue Eminenzen...

Will sagen: die Verteilung hat man sicherlich nicht immer ganz selbst in der Hand - bzw. man wird verleitet.

Micha2903
18.09.2020, 08:21
Wie in Beitrag #21 geschrieben:

Der Konzi ist Unternehmer und in erster Linie für sich, seine Familie und seine Angestellten verantwortlich. Rein nach der Maxime der Gewinnmaximierung bleibt ihm bei der aktuellen Lage nur 1 Möglichkeit:
ALLES an Stahl in den Graumarkthandel, am besten nach HK u.Co zu verkaufen. Halt, nicht alles: Bez. seiner Altersvorsorge sollte er es nicht versäumen, jedes Jahr eine gewisse Anzahl von Daytona u Co, verklebt und mit allem Zipp u Zapp sich selbst zu verkaufen und schön im Bankschließfach schlummern zu lassen.....In der Rente dann einfach jedes Jahr 2 der Uhren verkaufen und sich freuen. 0 Risiko und eine garantierte Rendite, die ihresgleichen sucht.....

J.S.
18.09.2020, 08:24
Ich hatte als Kind mal ein Buch "die Insel der 1.000 Gefahren". Je nachdem wie man sich in einem Kapitel entschieden hat, musste man an einer bestimmten Seite weiterlesen. Der Thread hier liest sich so. Ich war kurz davor zu sagen "klar, bei 20k für 3 Stahlzwiebeln vergebe ich eine Daytona. Dann kam der fancy Ring ins Spiel :D

Nette Idee Nico, putting things in perspective.

alien27
18.09.2020, 08:59
#alien72

Klingt ein bisschen extrem mMn.
Hört sich ein bisschen so an als ob die restliche Ware nichts taugt und quasi nur mittels Kombigeschäft mit einer heiligen Rolex überhaupt verkauft werden kann.

Ein guter Juwelier und Konzi braucht Rolex nicht zum Überleben. Dessen Unternehmen steht auf soliden Füßen weil er gute Arbeit macht und die Kunden seinen Schmuck etc kaufen weil er eben gut gemacht und schön ist.

#Roland09 :bgdev:
Die restlichen Waren sind entweder genauso nachgefragte Uhren anderer Marken (mit Preisbindung und vorgegebener Marge) oder aber Schmuck (ggf. aus eigener Herstellung) mit einer Marge, die um Welten sexier ist.
Natürlich verkaufe ich lieber einen Ring aus eigener Herstellung, an dem ich 1000 EUR verdiene, anstelle einer Stahlzwiebel, an der ich vorgeschriebene 400 EUR verdiene (alles Beispielwerte).

Ebenso denke ich, dass die Uhrenkonzessionen mal mehr und mal weniger zum Umsatz beitragen. Vllt decken viele damit Ihre Grundkosten und das Juweliergeschäft ist das Sahnehäubchen.
Vermutlich sind die Konzessionen halt die Eintrittskarte in eine höhere Liga. Wer mit Patek und Rolex lockt, der verkauft halt auch goldiges Zierrat an betuchte Klientel.
Keiner kauft lustvoll einen Porsche vom Fähnchenhändler. Aber wenn ich als Anbieter von Luxussportwagen einen Porsche im Programm habe, verkauft er sich ratzfatz.

NicoH
18.09.2020, 09:03
Danke Euch für Eure Teilnahme :dr:

Zwei Dinge fallen mir ein bzw. auf: Wir sollten nicht denken, dass wir gute Kunden sind, bloß weil wir dem Konzessionär ein paar Uhren abgekauft haben, die er auch jedem anderen hätte verkaufen können. Ich habe hier in Berlin schon gesehen, wie Kunden durch den Laden gehen, auf alles zeigen, was ihnen gefällt und das dann in großen Tüten raustragen. Kein Gespräch, keine Beratung, einfach ein paar Uhren und Schmuckstücke eingesteckt, bezahlt und nach zehn Minuten den Laden verlassen.

Die andere Sache, die mir hier auffällt: Keiner hier würde eine Liste führen ;)

Devisioner
18.09.2020, 09:17
Vllt decken viele damit Ihre Grundkosten und das Juweliergeschäft ist das Sahnehäubchen.


So hart wird's wohl nicht sein. Bei fiktiven 200 Rolex pro Jahr zu einem fiktiven Nettopreis von durchschnittlich 15K und einer fiktiven Durschnittsmarge von 25% komme ich auf fiktive 750K p.a. nur mit Rolex! Selbst wenn diese Beispielzahlen noch defensiver angesetzt werden, sollte es trotzdem für Ladenmiete und die Gehälter von x MA reichen. Sind ja auch schließlich nicht alle Läden auf der Maximilianstraße und haben 15 MA.

Doch zur Eingangsfrage: Die Aufteilung 80/20 erscheint mir sinnvoll. 80% für A-Kunden, langjährige Freunde des Hauses mit weißer Weste, lokale VIPs etc., die restlichen 20% nach Sympathie oder mal als Leckerli für einen ausbaufähigen Neukunden. (Und jedes Jahr eine für mich selbst, die Frau, die Kinder, den Hund.)

Street Bob
18.09.2020, 09:17
Die Quintessenz: wir haben also beim Konzi nichts verloren.
Außer wir kaufen "Standuhren".

Trici90
18.09.2020, 09:28
Die Quintessenz: wir haben also beim Konzi nichts verloren.
Außer wir kaufen "Standuhren".
Das merkst du ja auch in etwa wenn du die Quote hier im Forum anschaust, die gerne eine stahlzwiebel hätten im Vergleich zu denen, die eine vorstellen.

Ja, es kommt hin, dass wir Foren Heinis hier nichts bekommen. ;)

jk737
18.09.2020, 09:42
Ich würde in einer Kombination von wirtschaftlichen Erwägungen und Sympathie "verteilen": Also an Kunden, mit den denen ich eine langjährige gute Geschäftsbeziehung habe und die ich mag. Und wie Nico würde ich immer was in Reserve haben, wenn ich so jemandem eine Freude machen will.

...und genau so machts mein Konzi auch :gut:

benico
18.09.2020, 10:04
Moin, interessante Frage. Ich täte es, wie ich es bei Privatverkäufen handhabe: ich gehe da nach Sympathie. Der Frechste, welcher mit dem dicksten Geldbündel wedelt muss mich nicht nachhaltig zufrieden stellen und ein gutes Geschäft ist manchmal eben auch eines, bei welchem man nicht den größten Profit macht sondern bei dem man das beste Gefühl hat.
BTW frage ich mich, ob die vielzitierten Käufer von Edelmetallmodellen und Schmuck im Wert von zig 100k diesen wirklich nur kaufen, um dann diese eine Stahl-Daytona zu bekommen...das kann mir doch keiner erzählen.

Chefcook
18.09.2020, 10:12
Wäre ich Konzi, würde ich s machen, wie es eigentlich alle Konzis, zu denen ich eine "Beziehung" habe: Die Uhr bekommt die Person, die sich wirklich für die Uhr interessiert. Wer sich nur für Rolex und dort nur für Professionals interessiert, wäre mir zunächst suspekt. Ob jemand Uhren oder den möglichen Gewinn daran liebt, weiß ich natürlich erst, wenn man die Leute ein wenig kennt. Das heißt nicht, dass die Person bei mir andere Uhren oder Schmuck kaufen müsste, aber wenn ich weiß, dass bei der Person zuhause noch andere Uhren liegen, die aufgrund der Liebe zu den Uhren gekauft wurden, hätte ich eher das Gefühl, dass es nicht um den schnellen Euro geht.

Wer anruft und direkt nach ner Daytona fragt, ohne jemals den Laden betreten zu haben, dem würd ich natürlich auch erstmal Schmuck für 15k anbieten ;)

Alp
18.09.2020, 10:16
BTW frage ich mich, ob die vielzitierten Käufer von Edelmetallmodellen und Schmuck im Wert von zig 100k diesen wirklich nur kaufen, um dann diese eine Stahl-Daytona zu bekommen...das kann mir doch keiner erzählen.

Es gab schon Kunden die quasi alle Bestellungen, Käufe, Wünsche etc. von anderen Uhren und Schmuck aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis gesammelt haben und so an die begehrte Daytona kommen wollten.

Hans Poll
18.09.2020, 10:19
Ich würde die nur die verkaufen, die jährlich einen guten Umsatz mit Ladenhütern machen. Alles andere macht kaufmännisch keinen Sinn.
Allerdings wäre ich zur Zeit nicht gerne Konzessionär!!!
Jeden Tag 30- 40 Leuten freundlich in langen Gesprächen erklären , dass keine Uhren verfügbar sind würde mir gehörig auf den Wecker gehen.
Schöne Grüße
Christos

Schnauzer
18.09.2020, 10:43
Auch Rolex Konzessionäre sind profitorientiert. Es gab die Zeiten des Käufermarktes ("Nachlasszeiten"), jetzt ist es ein absoluter Verkäufermarkt. Bei den Summen, die im Spiel sind, gibt´s nicht viel zu überlegen....
Was Micha2903 hier schrieb
Gewinnmaximierung bleibt ihm bei der aktuellen Lage nur 1 Möglichkeit: ALLES an Stahl in den Graumarkthandel, am besten nach HK u.Co zu verkaufen. Halt, nicht alles: ist nicht ganz verkehrt.
Aufgrund der erzielbaren Preise und der unkomplizierten Abwicklung ca. 70% der most wanted Uhren nach PRC / HK.
20% für die High-Roller. 5% um Connections am Leben zu erhalten. 5% für eigene Verwendung.
Und genau so würde dies wohl jeder damit Betraute handhaben. Niemand weiß, wie lange diese Situation anhalten wird. Volle Tasche ist volle Tasche !
Wartelisten sind für feenstaubbepuderte Einhornreiter......

Stammkunden ? Lästig, die wollen Listenpreise, keine "Kompensationsdeals", oder sogar ein paar Prozentpunkte.....


Grüße, Schnauzer

Chefcook
18.09.2020, 11:01
Wenn wir uns im nächsten Thread vorstellen können, dass wir im Rolex-Vertrieb arbeiten, können wir uns ausdenken, wie lange solche Konzessionäre ihre Konzession behalten :D

Trici90
18.09.2020, 11:15
Wie in Beitrag #21 geschrieben:

Der Konzi ist Unternehmer und in erster Linie für sich, seine Familie und seine Angestellten verantwortlich. Rein nach der Maxime der Gewinnmaximierung bleibt ihm bei der aktuellen Lage nur 1 Möglichkeit:
ALLES an Stahl in den Graumarkthandel, am besten nach HK u.Co zu verkaufen. Halt, nicht alles: Bez. seiner Altersvorsorge sollte er es nicht versäumen, jedes Jahr eine gewisse Anzahl von Daytona u Co, verklebt und mit allem Zipp u Zapp sich selbst zu verkaufen und schön im Bankschließfach schlummern zu lassen.....In der Rente dann einfach jedes Jahr 2 der Uhren verkaufen und sich freuen. 0 Risiko und eine garantierte Rendite, die ihresgleichen sucht.....
Das sehe ich meiner persönlichen Erfahrung nach anders.
Ich habe sehr oberflächlichen Einblick zu 2 Hand voll Konzessionären, die meine Kunden sind.
Und ich habe etwas intensiveren Einblick zu 2 weiteren Konzessionären, wobei einer die reichste Kundschaft Deutschlands haben dürfte (sofern München nicht noch gehobener ist). Der andere Konzi sitzt in einer gerade so Großstadt.

Ich bin in der glücklichen Lage sehr geschätzter Dienstleister von reichen bis sehr reichen Leuten zu sein, welche mich auch persönlich schätzen und das ein oder andere mal auf Partys mitnehmen. So durfte ich vor kurzer Zeit selbst mitbekommen, wie eine weiße Daytona 116500 "bestellt" wurde. Der Konzi teilte mehrfach mit, dass das aussichtslos sei. Der Kunde, der diese für einen Freund als Geschenk bestellte, erhielt diese doch und teilte mir persönlich nach ein paar Champagner mit: "Ich habe im letzten Jahr über 400.000 € Umsatz dort gemacht. Wir kaufen dort seit 30 Jahren ein. Wenn ich diese Uhr nicht bekommen hätte, wäre ich niemals mehr in diesen Laden gegangen."

Im anderen Fall habe ich die Gesellschaft mitbekommen, mit dem sich der Klein-Großstadt-Konzessionär auf einer "Champagner-Party" umgab. Hierbei "gibt" der Konzi seine Stahlmodelle sehr gerne an Freunde und Bekannte, welche wiederum relativ großzügig mit Baugenehmigungen sind, lukrativen Projekt-Beteiligungen oder wo der Konzi "als erster" mitbekommt, wenn eine sehr lukrative Wohnung zu verkaufen ist.

Wenn ein Makler eine sehr günstige Wohnung reinbekommt, wird er diese ganz sicher nicht als aller erstes auf einer Immobilien Plattform einstellen, sondern dem Konzi anbieten. Wenn der Porsche-Verkäufer einen nahezu nagelneuen Porsche zurück nimmt, weil sich ein Multi-Reicher Mensch einen neuen Porsche kaufen möchte, wird er diesen nicht als aller erstes in die Porscheweite Gebrauchtwagen-Datenbank einstellen, sondern seinen Konzi anrufen, dass er jetzt einen Porsche Turbo heute 20.000 € unter Marktwert haben kann.

Der Konzi fährt Porsche. Der Konzi hat eine großzügige baugenehmigung seines Denkmahlgeschützten Hauses. Der Konzi "durfte" sich an einem lukrativen, von Stadt, Land und Bund geförderten Projekt beteiligen. Dafür tragen Porsche-Verkäufer, Projekt-Entwickler und Immobilien-Makler begehrte Rolex Uhren.

Will damit sagen: Konzis lachen sich durchschnittlich ganz sicher kaputt eine Uhr mit 8.000 EUR Marge nach Hong Kong zu verkaufen, wenn sie vor Ort "Freundschafts-Gegenwert" von einem Vielfachen erzielen können.

Micha2903
18.09.2020, 11:26
Ok, für die von Dir beschriebenen Fälle benötigt er ca. 5 Uhren pro Jahr. So what...... dann halt den Rest wie ich schrieb.

Und sorry, die Zahlen die hier immer wieder rumgeistern von wegen 400k-600k Jahresumsatz sind in den allermeisten Fällen eher bla bla. Leute die soviel Geld ausgeben, ist es völlig egal, was eine Daytona kostet. Klar ist, wenn der Konzi tatsächlich einen solchen Kunden hat, er diesen gut bedienen sollte...

Trici90
18.09.2020, 11:29
Ok, für die von Dir beschriebenen Fälle benötigt er ca. 5 Uhren pro Jahr. So what...... dann halt den Rest wie ich schrieb.

Und sorry, die Zahlen die hier immer wieder rumgeistern von wegen 400k-600k Jahresumsatz sind in den allermeisten Fällen eher bla bla. Leute die soviel Geld ausgeben, ist es völlig egal, was eine Daytona kostet. Klar ist, wenn der Konzi tatsächlich einen solchen Kunden hat, er diesen gut bedienen sollte...
Ich kenne nicht viele Fälle wo 400.000 eur pro Jahr ausgegeben werden.
Die beiden, die ich kenne (1x 400.000 eur, 1x immer wieder 6 Stellige Umsätze) da kann ich dir aus Persönlicher Erfahrung sagen, dass diese niemals eine rolex Uhr auf dem zweitmarkt kaufen würde und dazu niemals teurer. Laut eigenen Angaben.

Es mag aber sein, dass deine Bekannten die solche Umsätze ständig machen, das anders handhaben.

Ich habe die absoluten und konkreten Beispiele erzählt, um nichts dazu zu erfinden.

Ich bin mir absolut sicher, dass das gesponnene Netzwerk weit über einen Porsche Verkäufer und Immobilien Makler hinaus geht.

Landy
18.09.2020, 11:34
Wie im echten Leben: ich stelle mir die folgenden Fragen auch in Bezug auf Menschen, die ich ggfs. in meinen "engeren" Kreis lasse:
- Ist ehrlich
- Kein Renditespacken
- Macht keinen Stress
- Steht zu seinem Wort
- Ist da, wenn es drauf ankommt (a.k.a. bringt die Kohle, wenn ich anrufe, dass seine Bestellung jetzt da ist). Ich denke, dieses Wartelisten abtelefonieren und sich irgendwelche Ausreden anhören, warum es jetzt gerade doch nicht passt, super nervig für den Konzi ist.

Und wenn dann noch ein bisschen Umsatz davor war oder ggfs. in Aussicht ist, dann passt das schon. Die nächste Uhr (für meine Lady) könnte ich auch 2k günstiger beim Grauen kaufen, aber da werde ich definitiv wieder zu meinem Konzi gehen. Ich habe ihm auch viel zu verdanken. Wer dann wegen ein paar Euro wo anders hingeht, ist halt ein Depp, der in meinem Leben nichts zu suchen hätte.

franklin2511
18.09.2020, 11:40
Wenn man eine Handvoll Trümpfe hat, spielt man jeden einzelnen mit Genuss und nach einem anderen Muster aus. Das macht doch am meisten Spaß.

Lexus877
18.09.2020, 12:44
Ok, für die von Dir beschriebenen Fälle benötigt er ca. 5 Uhren pro Jahr. So what...... dann halt den Rest wie ich schrieb.

Und sorry, die Zahlen die hier immer wieder rumgeistern von wegen 400k-600k Jahresumsatz sind in den allermeisten Fällen eher bla bla. Leute die soviel Geld ausgeben, ist es völlig egal, was eine Daytona kostet. Klar ist, wenn der Konzi tatsächlich einen solchen Kunden hat, er diesen gut bedienen sollte...

Da täuschst Du Dich aber gewaltig... Ich habe selbst 2 solche Fälle in meinen direkten Umfeld. Beide würden keinen Cent über Liste für bspw. eine Daytona zahlen. Im einen Fall gehen die Stahlmodelle für die jüngere Verwandtschaft in rauen Mengen als Beifang über der Tresen.

Kalle
18.09.2020, 14:23
50% der begehrten Ware wirtschaftlich...Kunden die viel Umsatz machen, ausser mit Rolex-Produkten würden bei mir bevorzugt.
25% würden langjährige Stammkunden bekommen, die über Jahre hinweg immer regelmässig kaufen, egal was.
25% würde ich aktiv anbieten, wenn jemand ein teureres Schmuckstück kauft, würde ich ein Stahlsportmodell zum LP offerieren.

Schnauzer
18.09.2020, 14:58
Sorry, Trici90´s Post #46 mag in seltensten Einzelfälle stimmen. In (leider...) sehr, sehr vielen Fällen sieht´s aber doch so aus:

Aufgrund der erzielbaren Preise und der unkomplizierten Abwicklung ca. 70% der most wanted Uhren nach PRC / HK.
20% für die High-Roller. 5% um Connections am Leben zu erhalten. 5% für eigene Verwendung.

Einen high volume Aufkäufer PRC/HK kenne ich persönlich, wir sehen uns bei jedem seiner Aufenthalte hier. Der hat z.B. in der vor-Weihnachtszeit 2019 alleine im süd-westlichen Deutschland über 100 most wanted Uhren von Konzessionären eingesammelt. Und in normalen Zeiten macht der 3-4mal jährlich die Runde.
Von den Uhren, die auf diesem Wege abfließen, taucht keine bei Chrono24, w****lounge oder sonstigen Verkauftportalen auf, sehr zur Beruhigung der Konzessionäre.

Grüße, Schnauzer

Mali
18.09.2020, 15:27
Schnauzer für wieviel kauft der ne Stahl Daytona an?

Hypophyse
18.09.2020, 15:34
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: ich.

Stelle ich mir die ganzen Leute vor, die mich wegen einer Uhr anjammern, setzt augenblicklich der Fluchtreflex ein. Das könnte ich beim besten Willen nicht.

Uhrendicki
18.09.2020, 15:45
Darauf stoße ich an Roland:dr:
:rofl::supercool::gut:

blackpadi79
18.09.2020, 16:00
Roland :dr: klasse!

paia99
18.09.2020, 16:59
Das sehe ich meiner persönlichen Erfahrung nach anders.
Ich habe sehr oberflächlichen Einblick zu 2 Hand voll Konzessionären, die meine Kunden sind.
Und ich habe etwas intensiveren Einblick zu 2 weiteren Konzessionären, wobei einer die reichste Kundschaft Deutschlands haben dürfte (sofern München nicht noch gehobener ist). Der andere Konzi sitzt in einer gerade so Großstadt.

Ich bin in der glücklichen Lage sehr geschätzter Dienstleister von reichen bis sehr reichen Leuten zu sein, welche mich auch persönlich schätzen und das ein oder andere mal auf Partys mitnehmen. So durfte ich vor kurzer Zeit selbst mitbekommen, wie eine weiße Daytona 116500 "bestellt" wurde. Der Konzi teilte mehrfach mit, dass das aussichtslos sei. Der Kunde, der diese für einen Freund als Geschenk bestellte, erhielt diese doch und teilte mir persönlich nach ein paar Champagner mit: "Ich habe im letzten Jahr über 400.000 € Umsatz dort gemacht. Wir kaufen dort seit 30 Jahren ein. Wenn ich diese Uhr nicht bekommen hätte, wäre ich niemals mehr in diesen Laden gegangen."

Im anderen Fall habe ich die Gesellschaft mitbekommen, mit dem sich der Klein-Großstadt-Konzessionär auf einer "Champagner-Party" umgab. Hierbei "gibt" der Konzi seine Stahlmodelle sehr gerne an Freunde und Bekannte, welche wiederum relativ großzügig mit Baugenehmigungen sind, lukrativen Projekt-Beteiligungen oder wo der Konzi "als erster" mitbekommt, wenn eine sehr lukrative Wohnung zu verkaufen ist.

Wenn ein Makler eine sehr günstige Wohnung reinbekommt, wird er diese ganz sicher nicht als aller erstes auf einer Immobilien Plattform einstellen, sondern dem Konzi anbieten. Wenn der Porsche-Verkäufer einen nahezu nagelneuen Porsche zurück nimmt, weil sich ein Multi-Reicher Mensch einen neuen Porsche kaufen möchte, wird er diesen nicht als aller erstes in die Porscheweite Gebrauchtwagen-Datenbank einstellen, sondern seinen Konzi anrufen, dass er jetzt einen Porsche Turbo heute 20.000 € unter Marktwert haben kann.

Der Konzi fährt Porsche. Der Konzi hat eine großzügige baugenehmigung seines Denkmahlgeschützten Hauses. Der Konzi "durfte" sich an einem lukrativen, von Stadt, Land und Bund geförderten Projekt beteiligen. Dafür tragen Porsche-Verkäufer, Projekt-Entwickler und Immobilien-Makler begehrte Rolex Uhren.

Will damit sagen: Konzis lachen sich durchschnittlich ganz sicher kaputt eine Uhr mit 8.000 EUR Marge nach Hong Kong zu verkaufen, wenn sie vor Ort "Freundschafts-Gegenwert" von einem Vielfachen erzielen können.

Haha, sehr schön beschrieben, München wie es leibt und lebt. Dazu kommen bei uns noch die Fussballer, die von den Konzis bedient werden (müssen).

Jede Menge Grauhändler, die jede Rolex -Uhr abnehmen, weiterverkaufen und als Beifang Stahl bekommen.

Leute, die sehr viel Geld beim Konzi lassen, sei es über Jahre hinweg oder in kurzer Zeit.

Da bleibt nichts für den "normalen Käufer" über, jedenfalls in München.


Ich befürchte, ich würde es nicht anders machen. Obwohl ich auch Leidtragender dieser policy bin, weil ich vom Konzi rein gar nichts bekomme.Nullkommanull.
Ich mache es aber in meinem Beruf ähnlich, deshalb kann ich die Konzis verstehen. Obwohl es mir nicht immer gefällt. Als Unternehmer musst Du zuerst die besten Kunden und Leute bedienen, die das Geld bringen. Wenn Du es Dir dann leisten kannst, kannst Du bisschen was nach Sympathie verteilen.

Und networking bzw. "Spezlwirtschaft" ist das A und O, ohne das geht (fast)gar nichts.

jk737
18.09.2020, 17:02
Ich verstehe die Konzis auch. Das einzige, was unangebracht ist, ist dass Leute auslacht werden, wenn sie nach Stahl/Sport fragen. Da schickt Rolex aber teilweise schon Testkäufer, die die Reaktion auf die Frage nach einer Daytona testen....

All jene, die "Konzikäufer" jahrelang als dumm ausgelacht haben, weil sie nicht zum Grauhändler gegangen sind, haben halt jetzt das nachsehen und die "treuen Konzikäufer" die Uhren...

Don Draper
18.09.2020, 17:19
https://up.picr.de/39460548oi.jpeg


Daher nein, danke. Stell ich mir sehr an der Psyche zehrend vor, wenn denn all die Forengeschichten stimmen. Selbst wenn es schöne Nebeneffekte bietet.

PDM
18.09.2020, 19:44
Konzis sind Geschäftsleute und bei den Geschäftsleuten geht es um den Umsatz und das Überleben im Business. Sympathie und Region sind m.M.n. zumindest nicht die Hauptfaktoren.

der_mo
18.09.2020, 19:53
Tja. Hier im Allgäu ist alles bestens und da wird's genau so gehandhabt.

Chefcook
18.09.2020, 20:00
Ich verstehe die Konzis auch. Das einzige, was unangebracht ist, ist dass Leute auslacht werden, wenn sie nach Stahl/Sport fragen. Da schickt Rolex aber teilweise schon Testkäufer, die die Reaktion auf die Frage nach einer Daytona testen....

All jene, die "Konzikäufer" jahrelang als dumm ausgelacht haben, weil sie nicht zum Grauhändler gegangen sind, haben halt jetzt das nachsehen und die "treuen Konzikäufer" die Uhren...

Es gab allerdings auch Jahre, in denen man beim Konzi kaum Uhren bekommen hat, beim Grauen aber unter Liste. Auch Stahl-Sporties. Ein Kumpel hat noch vor dreieinhalb Jahren alle in München und Stuttgart abgeklappert, nirgends ne Sub bekommen, aber bei einem hier im Forum vertretenen Händler sofort ein paar hundert Euro unter Liste gekauft.
Ich denke, Rolex schaut inzwischen nicht nur den Kunden verstärkt auf die Finger...

vandehölln
18.09.2020, 20:06
Wirklich, die gabs? Diese Jahre müssen an mir unbemerkt vorbeigezogen sein. Ich kenn nur "wer beim Konzi kauft hat doch nen Knall" Jahre und eben die Situation heute....

Gallardotuner
18.09.2020, 20:12
Ich glaube auch, dass die meisten hier die Grauen genau so beliefern würden, wie es die Konzis aktuell machen. Die nehmen halt Uhren in Stückzahlen ab, da kann kaum ein normaler Kunde mithalten.
Ich würde es wahrscheinlich selbst nicht anders machen.

Weiß jemand, wie die Marge bei ROLEX-Modellen ist?
Habe mal etwas von 40-45% gehört��

Mali
18.09.2020, 20:37
30%

Uhrendicki
18.09.2020, 21:36
Das halte ich für sehr optimistisch;)

shocktrooper
18.09.2020, 21:41
Weißt Du`s besser?

Uhrendicki
18.09.2020, 21:45
Natürlich nicht, aber ich halte es trotzdem für zu optimistisch.
Dennoch: egal wie hoch die Marge auch ist, wenn sie Dir die Konzession nehmen geht's oft bergab. So leider meinem alten Stammkonzi passiert. Konnte sich noch knapp zwei Jahre halten mit Omega, Zenith, Breitling...dann hat er aufgegeben.

John Wick
18.09.2020, 22:03
Ich bin in der glücklichen Lage sehr geschätzter Dienstleister von reichen bis sehr reichen Leuten zu sein, welche mich auch persönlich schätzen und das ein oder andere mal auf Partys mitnehmen. So durfte ich vor kurzer Zeit selbst mitbekommen, wie eine weiße Daytona 116500 "bestellt" wurde. Der Konzi teilte mehrfach mit, dass das aussichtslos sei. Der Kunde, der diese für einen Freund als Geschenk bestellte, erhielt diese doch und teilte mir persönlich nach ein paar Champagner mit: "Ich habe im letzten Jahr über 400.000 € Umsatz dort gemacht. Wir kaufen dort seit 30 Jahren ein. Wenn ich diese Uhr nicht bekommen hätte, wäre ich niemals mehr in diesen Laden gegangen."

Im anderen Fall habe ich die Gesellschaft mitbekommen, mit dem sich der Klein-Großstadt-Konzessionär auf einer "Champagner-Party" umgab. Hierbei "gibt" der Konzi seine Stahlmodelle sehr gerne an Freunde und Bekannte, welche wiederum relativ großzügig mit Baugenehmigungen sind, lukrativen Projekt-Beteiligungen oder wo der Konzi "als erster" mitbekommt, wenn eine sehr lukrative Wohnung zu verkaufen ist.

Wenn ein Makler eine sehr günstige Wohnung reinbekommt, wird er diese ganz sicher nicht als aller erstes auf einer Immobilien Plattform einstellen, sondern dem Konzi anbieten. Wenn der Porsche-Verkäufer einen nahezu nagelneuen Porsche zurück nimmt, weil sich ein Multi-Reicher Mensch einen neuen Porsche kaufen möchte, wird er diesen nicht als aller erstes in die Porscheweite Gebrauchtwagen-Datenbank einstellen, sondern seinen Konzi anrufen, dass er jetzt einen Porsche Turbo heute 20.000 € unter Marktwert haben kann.

Der Konzi fährt Porsche. Der Konzi hat eine großzügige baugenehmigung seines Denkmahlgeschützten Hauses. Der Konzi "durfte" sich an einem lukrativen, von Stadt, Land und Bund geförderten Projekt beteiligen. Dafür tragen Porsche-Verkäufer, Projekt-Entwickler und Immobilien-Makler begehrte Rolex Uhren.

Will damit sagen: Konzis lachen sich durchschnittlich ganz sicher kaputt eine Uhr mit 8.000 EUR Marge nach Hong Kong zu verkaufen, wenn sie vor Ort "Freundschafts-Gegenwert" von einem Vielfachen erzielen können.

Wow , Kir Royal, oder wie das Ding mit Mario Adorf hieß, neu aufgelegt von Dir.
Ich fand die Szene mit: "...ich kauf dich auf".. auch immer große Klasse

Will damit sagen: für mich großes Kino was du hier berichtest. Knapp an Korruption und allem vorbei aber großes Kino.

Alp
18.09.2020, 22:08
Da hast du das Original aber höflich umgetextet:D
"ich schei* dich zu mit meinem Geld"...Herrlich:verneig:

lactor69
18.09.2020, 23:25
:D Genau, sehr gut!

Ich glaube an eine Mischung aus beidem: Umsatz und Sympathie.

Ich hatte an Weihnachten 2018 eine GMT CHNR gekauft und bei der Gelegenheit eine "Hulk" gezeigt bekommen (die ich bis dahin immer hässlich fand, die ich nun aber live plötzlich richtig gut fand).

Zwei Monate später, zu meinem 50., bekam ich plötzlich einen Anruf mit Glückwünschen zum Geburtstag und der Nachricht, dass man gerade eine neue LV bekommen hätte, welche man gern für mich reserviert hätte. Der Verkäufer konnte sich auch sicher sein, dass ich die Uhr trage, denn ich hatte ein Jahr vorher schon eine weiße Daytona abgelehnt, weil sie einfach zu klein für mich war.

Was würde ich also Konzessionär tun? Keine Listen, sondern einfach nach Menschenkenntnis und Sympatie vorgehen.

Michel911
19.09.2020, 12:23
Geld regiert die Welt, so ist das halt .
Finde es nicht schlimm .
Nach 2 vollgold Uhren sieht es einfach besser aus bei der Daytona 😀

Michel911
19.09.2020, 12:29
Die Listen sind doch was fürs Märchenbuch 😀
Der konsi ist der wo die daytonas verteilt und nicht die Liste ....

madmax1982
19.09.2020, 12:31
Geld regiert die Welt, so ist das halt .
Finde es nicht schlimm .
Nach 2 vollgold Uhren sieht es einfach besser aus bei der Daytona ��

Glaub ich nicht. Hab ich dieses Jahr gemacht, denke aber dass ich trotzdem auf Warteliste vertröstet werden würde falls ich nach ner Stahldaytona fragen sollte.
Ist aber auch ein rein theoretisches Problem, da mich die aktuelle Daytona nicht anspricht...

Barnabas
22.09.2020, 15:36
Aber schön ist die Sammlung allemal :gut:


Aber zum Thema:

Ich kenne hier in DUS sowohl Familien, die Stahl sehr kurzfristig kriegen weil einfach die ganze Familie viel kauft. Dann Familien, die einfach bekannt sind in der Region und daher eher an so eine Uhr kommen. Und aber auch viele Freunde, die persönlich befreundet sind (speziell mit einem VK eines Konzis) und daher bevorzugt bedient werden.

Kenne bestimmt Hunderte Stahl Rolex Träger (selbst wenn man potentielle Blender mit Fälschung abzieht). Was ich nicht kenne ist einen einzigen, der auf einer Liste stand und dann einen Anruf erhielt dass er jetzt an der Reihe ist :ka:

Und ja, ich finde das von den Konzis auch richtig so. Wer viel kauft soll besser bedient werden. Zumindest wenn er aus der Region kommt. Leute aus dem lokalen Netzwerk schaden sicherlich auch nie. Und wer Freunde bedient hat eh alles richtig gemacht, Netzwerk hat immer nur denen geschadet die dieses nicht haben.

Was mir allerdings nicht gefällt sind die Horden von arabischen / Osteuropäischen Touristen die (irgendwer schrieb das hier) tütenweise ohne jeden Sinn und Verstand kaufen. Wirtschaftlich sicher tolle Kunden, aber da würde mir auch der Spass vergehen.

Ein gutes Beispiel dafür ist ein Bekannter von mir, der Weinhändler ist. Er hat vor einiger Zeit eine Kiste verkauft, in der alle grossartigen Premier Cru Weine drin sind als Paket eines Jahrgangs. Sehr selten, sehr sehr teuer. Gekauft haben ein paar eher drollige Erben, und die ganze Kiste an einem Nachmittag am Tegernsee verblasen.

Zitat des Händlers: Ist mir egal wieviel Geld die haben, so eine Kiste kriegen die nicht mehr. Ich möchte dass Käufer meine Ware auch wertschätzen. :gut:

Sowas würde ich mir - wenn ich Konzis wäre - auch wünschen :dr:

Departed
23.09.2020, 07:31
Ich hätte generell kein Bock Bitsteller bei nem Konzi zu werden, nur damit ich ne 0815 Rolex kaufen "darf". .
Ist für mich auch konträr zu meiner Vorstellung von Luxus.
Aber ich trag auch keine Rolex mehr


Wenn ich erst 6 Stellig ausgeben muss, um eine Daytona zu kriegen und das mein Ziel ist, dann kann ich ja besser deutlich über Liste kaufen und es war am Ende immernoch günstiger.