Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie es war, wie es ist. Ein Review.
Biggestselecta
18.02.2022, 00:48
Hallo Leute,
ich habe mir viele Gedanken in den letzten Jahren zum Thema Rolex gemacht, das Ergebnis ist eher traurig
wie erfreulich.
Angefangen hat die Faszination Rolex ende der 80er, die erste kam 2005.
Ich war im besagten Jahrzehnt gerade ein kleiner Bub, aber auf unseren unzähligen Reisen um die Welt,
schnappte ich immer wieder die grünen Rolex Leuchtreklamen an Flughäfen und in großen Städten auf.
Ich fragte: "Papa, was ist das für eine Krone an dem Geschäft?"; "Das sind Uhren, teure Uhren mit einer sehr guten Qualität".
Mich faszinierte immer wieder der Gedanke irgendwann solch eine Uhr zu besitzen.
Oma meinte immer: "Bub, wenn Du 18 bist schenke ich Dir eine rechte Uhr"; ein Kfz war mir aber wichtiger.
Ich informierte mich aber stets um die Geschichte der Krone. Hans Wilsdorf, Mercedes Gleitze, Trieste, Comex um ein paar zu nennen.
Im Jahr 2004 betritt ich dann das erste mal in meinem Leben einen Konzessionär.
Der Chef persönlich kümmerte sich um mich, zeigte mir alte 5512, 5513 aus seiner persönlichen Sammlung.
Das Thema brannte in mir. Der gute hatte ALLE Stahlmodelle auf "Lager".
Ein Jahr Später schlug ich wieder auf und der Herr empfahl mir eine SD oder die LV, um die 4000 je Stück.
Ich fand den Preis ziemlich heftig und überlegte.
Ich kam zu dem Entschluss eine Breitling zu kaufen.
Ich feierte die Uhr bis ins Jahr 2007, als Rolex die Keramik Gmt auf den Markt warf.
(Zeitversetzt meldete ich mich auch bei RLX an, entwarf herrliche Threads, aber das ist eine andere Geschichte....)
ich dachte: Boaah, die brauch ich, haben will, Elwms...... keine Ahnung was ich alles dachte.
Im Forum umgehört und zack, ins Auto gesetzt, 100km gefahren und den ersten Kronen Deal gemacht.
Eine 116710 für 4250 NiB.
Ich war stolz wie Bolle.
Ich las im Forum weiterhin und erfreute mich für die anderen an den unzähligen Auspack Threads, das legendäre Kischdli etc.
Es wurde ruhig.....
Die 116710 war meine Krone.
Im Jahr 2015 kam dann die 114060 dazu, geiles Teil.
Und jetzt? ihr kennt nun sehr grob meine kleine Geschichte.
Nun das traurige oder die Kehr Seite der Krone:
Seit 2007 das iPhone vorgestellt wurde, kamen Apps wie Instagram auf den Markt.
In Diesem Medium stellt sich so ziemlich jeder recht lustig als Kenner mit Großem Geldbeutel
und drang zu Luxus dar.
Hinz und Kunz reden über Rolex obwohl die zwei keinen Plan haben.
Youtube Channels schnallen in die höhe.
Prolos machen Watch reviews, Lustig.
Kronen kauf wird zum Eierlauf, weil Hinz und Kunz eine haben möchten.
Ja, es ist noch Rolex. Früher war es die Luden Uhr im Volksmund, heute das Lifestyle Accessoire.
Ist das der Marke gerecht? Sehe ich das zu eng Stirnig? Bin ich als 15 Jähriges Member ein "alter" Hase mit Alt backener Einstellung?
Ich bin 37 Jahre alt.
Es soll hier nicht um einen Leer gefegten Markt gehen, sonder um die Sache dass das noch vor 6-8 Jahren eine Passion war
und kein Invest.......
Ich persönlich freue mich natürlich um meine vor 3 Jahren bestellte BLNR, sodann die Uhr dann kommen mag :)
ich bedanke mich fürs lesen und das Großartige Forum, sowie Percys YT Channel
:gut:
Schön geschrieben. Danke.
Mr. Sideburn
18.02.2022, 03:54
Der AppStore kam erst 2008 aufs iPhone mit dem 3G.
Street Bob
18.02.2022, 06:11
Der AppStore kam erst 2008 aufs iPhone mit dem 3G.
Klingt interessant (ist es aber nicht).
Ja, Bobo, ich verstehe Dein Unbehagen sehr gut. Kann man den geliebten Rolex-Mikrokosmos gegen invasive Arten schützen?
Ich fürchte nein. Wo Aas ist, sind auch Geier.
Ritzlfix
18.02.2022, 07:22
Hallo Bobo,
Danke für den kurzen Einblick in deine Uhrenleidenschaft. Ich bin so alt wie du und bei mir ging es mit der Leidenschaft ähnlich früh los. Die erste Rolex (14060) kaufte ich mir gebraucht vom uralten Uhrmacher ums Eck für 2000,- DM. Konfirmationsgeld und Ferienjobverdienste durften für sie gerne drauf gehen.
Klar, in dem Alter kannte keiner Rolex und ich war mit meiner Leidenschaft alleine. Kaum einer wusste davon und meine Sub machte unbemerkt alles mit was man halt so macht.
Wenn ich nun bei meinen anderen Hobbies wie faszinierenden Autos, HiFi oder Fahrrädern aus 2022 in die Vergangenheit blicke, erkenne ich mindestens genauso viele Veränderungen wie bei Uhren. Und zwar eher negative.
Unterm Strich würde ich sagen, dass es oberflächlicher wurde und dass man Dinge nun eher für andere kauft als für sich. Um dazu zu gehören, um Anerkennung zu bekommen oder um Kohle zu machen.
Lifestyle spielt schon eine wesentliche Rolle.
Aber: vielleicht war es schon immer so. Wir verändern uns ja auch und sahen die Welt mit 15 Jahren anders als wir es heute tun.
Definitiv neu sind die sozialen Medien.
old.school
18.02.2022, 07:23
Moin Bobo,
ich bin der Situation nicht ganz undankbar, mein Uhrenhorizont ist seit dem erweitert, und mittlerweile bin ich bei anderen Marken beheimatet.
(Schade ist, daß ich nur noch sehr wenig Lust auf's Tragen der Kronen habe. Ich nehme höchstens mal eine aus dem Tresor zum Befingern und denke an die guten alten Zeiten ...)
Beste Grüße
Dirk
https://i.ibb.co/9rrP5gt/BP-FF-No-Rad-O-W.jpg (https://imgbb.com/)
klausauge
18.02.2022, 07:23
Hallo Bobo, so wie du es gerade empfindest, empfinden sicherlich viele hier in diesem Forum. Uhrenliebhaber bleiben zur Zeit leider auf der Strecke weil die Uhren entweder nicht mehr verfügbar oder im Preis so gestiegen sind, dass sie sich die Uhren entweder nicht mehr leisten wollen oder können! Rolex hat es geschafft die Begehrlichkeit ihrer Modelle so nach oben zu treiben das sie mit der Produktion nicht mehr hinterherkommen oder auch nicht wollen, das kann niemand so genau sagen. Ob das der Marke gerecht wird? Das muss sich jeder selbst beantworten. Das Hobby des“Uhren sammeln“ hat sich auf alle Fälle sehr verändert! Freue sich jeder, der früh genug damit begonnen hat als man z. B. vierstellige Referenzen noch für „wenig Geld“ kaufen konnte. Jetzt ist dieser Zug für „Normalsterbliche“ Gedicht abgefahren. Uhren von den Marken Rolex, AP und PP sind zum Renditeobjekt geworden und daher nicht mehr das was es mal war, ein schöner technischer Zeitanzeiger zum Ablesen der Uhrzeit. Jetzt wandern Uhren in den dunklen Safe oder zu überteuerten Preisen auf den Graumarkt.
Freue dich trotzdem wenn du deine vor Jahren bestelle Uhr mal zum Listenpreis erhältst und lass dich nicht demotivieren, es ist wie es ist. Liebe Grüße Klaus
Masta_Ace
18.02.2022, 07:24
Wir sind die gleiche Altersklasse und ich kann Dich super verstehen.
Mittlerweile geht mir das auch alles richtig auf den Sack! Ich trag meine Submariner nur noch, weil es eben seit 2005 "mein" Modell ist. Mich ärgert es aber ungemein, dass das mittlerweile ein Symbol von Renditespakkos sondersgleichen ist.
Ich war stolz darauf, zu wissen, ob die tiefe Flankenkerbe von Korallen aus dem indischen Ozean ist, oder die andere an der Schließe im erheiterten Zustand auf ner Collegeparty in L.A. reingekommen ist.
Und wenn ich dann jüngst den Schutzfolienthread sehe, kriege ich das Ko**en
ein michael
18.02.2022, 07:45
Sehr nachvollziehbare Gedanken. Mechanische Uhren haben mich irgendwie schon früh interessiert. Mit Mitte 2o kaufte ich mir eine Sinn für knapp 2.ooo DM wow teure Uhr. Erst gegen meinen 4o. begann mich Rolex anzufixen. Hochwerte, langlebige Uhren. Noch kein wirkliches Statussymbol, aus meiner Wahrnehmung eher noch in dem Bereich teuer, ja , aber durchaus als machbar und zur Geburt des ersten Sohnes ein tolles Andenken und natürlich seine Jahrgangsuhr, eine EX I gekauft für ca. 3.3oo €. 3 Jahre später Sohn 2 SubND für 4.4oo €, seine Jahrgangsuhr.
Jetzt 13 Jahre nach der ersten. Ich trage sie nicht mehr oft. Die Neuuhrpreise sind derart angezogen, dass mein Einkommen dieser Entwicklung nur hinterherschauen kann. Das Omnipräsente social media Geschehen um die Uhrenwelt insgesamt - den Marken Rolex, PP und AP insbesondere- nimmt mir irgendwie die Freude, die ich mit diesen Uhren einst hatte. Wären es nicht Jahrgangsuhren meiner Söhne, würde ich mich wahrscheinlich trennen können.
Aber, so ist das halt, der Uhrenhype ist entstanden und meine Einstellung hat sich aber auch gewandelt - jedoch wohl auch durch den Hype.
Schöne Uhren bleiben es ja;)
Peterchens Mondfahrt
18.02.2022, 07:51
… schön erzählt und vieles stimmt was du geschrieben hast :gut:, das ändert auch nix daran das ich 20 Jahre älter bin wie du. ;)
The Banker
18.02.2022, 08:06
Der Blick zurück macht melancholisch. Als ich hier anfing waren die Vintagecracks unterwegs, man konnte laufend neue Details über eher seltene Uhren erfahren. Und man konnte sich mit gebrauchten Kronen mal schön durchs Portfolio testen.
Ich trage alle meine Kronen nach wie vor sehr gern, bin aber mit dem Thema allmählich durch. Man wird älter, die Prioritäten ändern sich und der Hype hinterlässt eher einen negativen Beigeschmack.
Ich bin froh nicht erst die letzten beiden Jahre in das Hobby gestartet zu sein, meine Ansammlung hätte ich mir nicht mehr leisten können. Also tragen, genießen sie und den ganzen Renditeirrsinn von der Seienlinie verfolgen.
löwenzahn
18.02.2022, 08:14
Sehr angenehm geschrieben Bobo. Wie Thomas, bin ich 20 Jahre älter als Du lieber TS. Mit Erschrecken stelle ich fest, dass auch meine Passion für Rolex langsam schwindet. Aber ich kann mich immer noch an Rolex Uhren erfreuen und das ist gut so.
Michael
franklin2511
18.02.2022, 08:22
Sehr schön geschrieben und schön zu sehen, dass hier Viele Deine Gedanken teilen. Mir geht es genauso, aber der Spaß und die Leidenschaft sind weg. Aber, vielleicht ist es ja nur eine Momentaufnahme.
kurvenfeger
18.02.2022, 08:30
Ich schaffe es ganz gut, diesen ganzen Hype an mir vorüberziehen zu lassen und mich wie früher an meinen Uhren zu erfreuen.
Das einzige, was sich nicht umgehen lässt, sind lange Wartezeiten.
Wie mache ich das: ich habe kein Insta, kein Twitter, kein Facebook, kein Tiktok, kein… - noch nichtmal einen Fernseher im Wohnzimmer.
Ich brauche keine Dreikäsehoch Influencer, sie mir die Welt erklären. Hier bei R-L-X bekomme ich davon schon genug mit und schaue in einige Threads lieber gar nicht erst rein. :ka:
Ritzlfix
18.02.2022, 08:56
Ich schaffe es ganz gut, diesen ganzen Hype an mir vorüberziehen zu lassen und mich wie früher an meinen Uhren zu erfreuen.
Das einzige, was sich nicht umgehen lässt, sind lange Wartezeiten.
Wie mache ich das: ich habe kein Insta, kein Twitter, kein Facebook, kein Tiktok, kein… - noch nichtmal einen Fernseher im Wohnzimmer.
Ich brauche keine Dreikäsehoch Influencer, sie mir die Welt erklären. Hier bei R-L-X bekomme ich davon schon genug mit und schaue in einige Threads lieber gar nicht erst rein. :ka:
Geht mir ähnlich:gut:
Bis auf die obligatorische Glotze...
Cleanerco.
18.02.2022, 09:02
Bin auch so 20 Jahre älter und hab früher angefangen und auch doll geflippert. Wenn ich darauf zurückschaue könnte ich mir für manche Entscheidungen im Nachhinein in den Hintern beißen wenn ich es denn schaffen würde. Ansonsten erfreue ich mich heute noch an meinen Kronen die ich gerne trage. Aber es ist nicht mehr so wichtig was neues zu bekommen und so langsam setzt sich die Erkenntnis durch das die Uhren sehr wahrscheinlich länger da sein werden als ich. Und das finde ich in dieser kurzlebigen hektischen aber auch schlimmen Zeit ein gewisse Konstante für mich. Neukauf von Rolex ist für mich aktuell kein Thema mehr. Mein Stammkonzi hat kein Konzession mehr seit Januar, betteln oder Schmuck Kauf um eine seit Jahren bestellte Uhr zu bekommen mache ich nicht. Vielleicht kaufe ich mir ja mal ne Tudor :D
Hallo Bobo,
ich liebäugelte lange eine Krone zu kaufen, hatte aber immer Sorge, dass das ggf. prollig und angeberisch rüberkommt - auf der Arbeit und im Privaten. Erst 2015 traute ich mich an die EX II in schwarz ran weil die eben so gar nicht nach Rolex aussieht - danach ging es dann weiter mit einem kleinen Schwenker zu de schönen Pams - aber meine Rolex sind mir doch die liebsten.
Mich macht es mittlerweile auch nur noch fassungslos, was für Personen sich mit diesen Uhren tummeln und dass viele sich sogar von z.B. den wrist busters bloß stellen lassen, weil sie fakes tragen. Ich wäre nie auf die Idee gekommen mir ein fake zu kaufen, da ich das Ding doch für mich habe? Oder liege ich da falsch?
Leider ist es bei mir schon so, dass ich nur noch selten draußen eine Krone tragen möchte, weil ich nicht in eine Schublade mit diesen vermeintlichen Uhrenfans gesteckt werden möchte. Zu hause bewundere ich sie sehr gern und freue mich an ihnen. Draußen trage ich eigentlich nur noch meine Pams. Neues Projekt wird die SeaQ sein, weil wunderschön und von diesen ganzen"Uhrenfreunden" keiner auf die Idee kommen wird sich die zu kaufen.
So, das musste mal raus!
valoletten
18.02.2022, 09:28
Endlich mal wieder ein Thread, bei dem man gerne mitliest. Und ich kann dich voll verstehen. Ich hab dasselbe Alter (bin übrigens überrascht, wie wieviel „junge“ Leute in unserem Alter hier rumspringen ;) No Offense an die Vintage Freaks! :D ) habe aber erst vor ca. 5/6 Jahren mit der Leidenschaft Uhren angefangen. Ich bin tatsächlich froh, dass ich mir in den Jahren auch noch die Hörner mit ganz vielen Rolexmodellen „abstoßen“ konnte. Jetzt besitze ich die Modelle die ich wirklich gern habe, und tragen kann. Natürlich gibts noch einige Modelle die ich auch gerne haben möchte, weil es alle Instagrammer und Big Player mir vorgaukeln diese Dinger musst du haben!
Aber wie habe ich so schön in einem PP Thread gelesen:
„Du kannst dich nur so hoch strecken wie es eben geht.“ Und bei mir gehts halt jetzt auch nicht mehr. Und wenn ich es will, dann muss ich eben drei Uhren verkaufe, um DIE Uhr zu bekommen.
Ob man mitspielen will, muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich tue mich da gerade sehr schwer… Und warte auf die Uhren, die noch als Wartelistenplätze in irgendeiner Schublade bei meinem Konzi schlummern…
Sehr sehr schön geschrieben dein Bericht und so viel Wahrheit steckt darin .
Wüdu.Charly
18.02.2022, 09:42
Vielen Dank! Gut geschrieben :gut:
Ich bin gespannt wo wir in 10 Jahren mit Social Media stehen:grb:
Ich bin 48 und habe damals auf die EX II 1,5 Jahre gespart. Da entwickelt man halt noch ein anderes Verhältnis zu dem Objekt....
mausbiber
18.02.2022, 09:45
Die nächsten Jahre werden zeigen wohin die Reise geht, wenn die Zinsen in zwei bzw. drei Jahren wieder gestiegen sind und kein billiges Geld herumliegt.
Vielleicht normalisiert sich der Markt wieder soweit, das man eine Rolex bekommt und sie ohne den Renditegedanken kauft, einfach zum tragen und Spaß daran haben.
Ich trage seit Mitte der 90iger Jahren „gute“ Uhren. Meine erste richtige Uhr (keine Krone) hat 1996 2.500€ DM gekostet.
In der Folge kam erst ein Tudor Chrono und danach dann richtige Kronen.
Die Uhren habe ich bisher allesamt noch und trage sie auch regelmäßig abwechselnd.
Schwierigkeiten eine Uhr beim Konzi zu bekommen, hatte ich bisher nicht. Meine letzte Anschaffung war eine YM in 2019, die ich direkt beim Konzi mitgenommen hatte.
Der Imagewandel der genannten Marken ist m.E. ein Spiegel der Gesellschaft.
Ich selbst trage die Kronen weiterhin für mich und kümmere mich –gelinde gesagt einen Dreck darum- was andere von meinem Arm oder meiner Uhr halten.
Den Spaß an den Uhren habe ich immer noch und erfreue mich auch weiterhin daran. Allerdings rücken inzwischen auch wieder verstärkt andere Marken in den Focus, einfach weil ich auf das ganze gezeterte mit Wartelisten, Beikäufen und sonstigen Absurditäten null Bock habe.
Zum doppelten Preis grau zu kaufen, weil ein pickeliger 19jähriger Youtuber mit nem 300€ Basecap auf der Rübe, eine Uhr hypt, dazu bin ich zu alt.
Chkahl77
18.02.2022, 09:48
Wenn ich mir bei chronext die Preise anschaue, so muss man für eine Omega Seamaster nun auch schon über Liste bezahlen.
Der Blick zurück macht melancholisch. Als ich hier anfing waren die Vintagecracks unterwegs, man konnte laufend neue Details über eher seltene Uhren erfahren. Und man konnte sich mit gebrauchten Kronen mal schön durchs Portfolio testen.
Ich trage alle meine Kronen nach wie vor sehr gern, bin aber mit dem Thema allmählich durch. Man wird älter, die Prioritäten ändern sich und der Hype hinterlässt eher einen negativen Beigeschmack.
Ich bin froh nicht erst die letzten beiden Jahre in das Hobby gestartet zu sein, meine Ansammlung hätte ich mir nicht mehr leisten können. Also tragen, genießen sie und den ganzen Renditeirrsinn von der Seienlinie verfolgen.
Ich kann mich Thilo hier nur voll und ganz anschließen. Ich bin auch seit einer gefühlten Ewigkeit dabei (2007) und empfinde die Entwicklung der letzten Jahre mit all ihren hier genannten Ausprägungen als sehr negativ.
Auch ich könnte bzw. wollte mir meinen aktuellen Bestand an Rolex heute so nicht mehr leisten. Und wenn ich mit meiner Frau auf die Kö oder ins Café gehe, trage ich manchmal lieber eine Seiko, um mich vom „neuen Rolex-Klientel“ abzugrenzen.
Das waren schöne Zeiten, als hier Leute wie Bernhard & Co. mit Stories und Fotos von wahnsinnigen Vintage-Treffen unterhielten, Karli‘s legendäre Kiste und andere tolle Geschichten erzählt und sensationelle Uhren vorgestellt wurden.
Heute überwiegend Verfügbarkeits-, Wartelisten und Werterhalt-Diskussionen.
Aber all das Jammern hilft nix. Die Zeiten ändern sich. Ob man will oder nicht…
werner320
18.02.2022, 10:35
Hallo zusammen,
meine erste Krone EX2 leicht gebraucht hat mal in den 80er Jahren ca. 2000.- DM gekostet, meine 3 Zimmer Mietwohnung 270.- DM kalt plus 55.- DM NK :)
Verdient hab ich in der Zeit ca. 1000.- DM als Geselle im Handwerk, damit kam man eigentlich sehr gut aus.
Hat man zu der Zeit jeden Monat etwas gespart konnte man sich schon eine hochwertige Uhr leisten.
So gesehen ist ja heute schon eine Standard Sub vom Grauen für 13-15K in Relation zum heutigen Durchnittseinkommen günstig auch wenn der eigentliche LP bei der hälfte liegt.
Alles jammern um die Preise nützt nichts, einfach das angesammelte Metal aus den Schließfächern holen und dran erfreuen, und vor allem nicht mehr überlegen welches Model wohl morgen mehr Wert sein könnte.
Luxus oder auch Verschwendung laut Wörterbuch war schon immer etwas schönes also genießt Euer Hobby !
Ich habe 5DM Münzen in einer CallYa Blechbüchse gesammelt, als sie dann ziemlich schwer wurde und der € ums Eck lugte überlegte ich mir von diesem 'Nebenverdienst' zu kaufen.. Ich war schon immer Uhrenaffin und dachte an eine Qualitätsuhr die mich meine restlichen Jahre begleiten sollte, mein Oberstübchen spuckte bei dieser Anfrage 'Rolex Submariner' aus... Kurze Zeit später war ich hier angemeldet und kaufte eine junge gebrauchte von einem Berliner Member, 2000€ wechselten den Besitzer, 4000DM in 5er Münzen habe ich damit gegen das neue Westgeld eingetauscht =)
Die heutige 'Insta' Rendite/Angeber Zeit zieht sich ja schon länger hin... Ich habe meine RLX Modelle die ich mir erträumt habe beisammen. Ich erfreue mich an ihnen, ab und an, trage sie aber tatsächlich aus irgendeinem Gefühl heraus selten... Eine Cartier Santos begleitet mich ganz oft, auch eine Nomos und Seiko sind gerne am Arm, und nun auch immer öfter die iWatch 7... Nach neuen RLX Modellen schaue ich mich gar nicht mehr um, wozu auch? Der Wert meiner Uhren ist sprunghaft gestiegen, aber ich bin dem eher neutral eingestellt, will ja keine loswerden... Wäre dieser verdammte Hype nicht, hätte ich wahrscheinlich keine Santos gekauft und auch nicht öfter bei JLC Modellen geschaut, obwohl die es wirklich verdienen.
Dieser Thread erinnert mich an die alten Zeiten, in denen ich fast jeden Thread verschlungen habe. Und dass ist eine Auswirkung dieser seltsamen Zeit, auch das Forum leidet drunter, und nicht zu wenig. Nur durch die vielen netten Menschen von denen ich einige persönlich kennenlernen durfte bin ich täglich hier und lese/schreibe in Beiträgen die mit Motorrädern, Tiny Häusern, Umzügen, Lebenshilfen usw. zu tun haben, die Uhren sind nicht mehr so vordergründig der Sinn.
Keine bezahlbaren Rolex und auch keine Rolextreffen durch Politikermaßnahmen in Verbindung mit der nun 2-jährigen Corinna - blöde Zeiten, machste nix...
Lizard_King
18.02.2022, 10:48
Danke für diesen Thread! Er trifft exakt auch meine Verfassung. Sehr wohltuend, die Meinungen hier zu lesen.
Ich habe vor 20 jahren meine erste Rolex gekauft und mich seit sicher 15 Jahren recht intensiv damit beschäftigt. Jetzt beobachte ich an mir, dass das Interesse bei mir nach und nach schwindet. Viele Diskussionen gehen mir mittlerweile am Arsch vorbei. Habe mir neulich das Video "Rolex goes CPO" (oder so ähnlich) angeschaut, war verwundert über die Aufregung, die da zur Schau gestellt wurde und dachte danach intensiv an den Sack Reis in China.
Alles nicht mehr so recht mein Ding. Mittlerweile erzählt mir mein Sohn über irgendwelche Uhren-Influencer mit eigenen Luxusuhren-Webshops und ich erzähle ihm, dass sie ihre Dubai-5*-Urlaube und Ihre Lambos letztlich mit dem Geld der Leute finanzieren, denen sie die Uhren überteuert verkauft haben.
Die Zeiten ändern sich. Der Standardsatz aller alten Leute zu allen Zeiten.
Der Blick zurück macht melancholisch. Als ich hier anfing waren die Vintagecracks unterwegs, man konnte laufend neue Details über eher seltene Uhren erfahren. Und man konnte sich mit gebrauchten Kronen mal schön durchs Portfolio testen.
Das war mit das Beste, jeden Tag neues Wissen, viel zu staunen und zu sehen! :dr: Und irgendwie das tolle Gefühl diese Uhren auch selbst haben zu können, es war ja damals durchaus machbar, wenn man es unbedingt gewollt hätte =)
Zum Glück empfinde ich die meisten neueren Modelle von Rolex als wenig erstrebenswert.
Ausnahme wären vielleicht einige DD 40 Modelle oder eine Meteor GMT...
Ich freue mich gerade an meinen 5stelligen Modellen, wo man noch tolle Uhren zu "vernünftigen" Preisen bekommt.
Das waren schon in den 90ern und frühen Nuller Jahren meine Traumuhren, und ich denke, dass es bei mir auch dabei bleibt.
Schliesslich war es damals die 16700, die ich mir hart erspart hatte und in München mit den beiseite gelegten 50ern bezahlt habe. Diese Uhr hat mich viele Male um den Erdball begleitet, und zwar nicht im Privatjet, sondern in der Eco, dem Jeep, im Kanu, oder auch mal auf dem Kamel.
Das nimmt einem keiner mehr.
Kann mir kaum vorstellen, dass jemand der den dreifachen Listenpreis für eine Monokulturzwiebel bezahlt hat, eine ähnliche emotionale Beziehung dazu aufbaut.
Eigentlich bin ich durch mit Rolex (ok, vielleicht doch nochmal eine DD), freue mich auch mal an einer G Shock oder schaue, was es in Japan noch so gibt.
Insofern versuche ich, mich möglichst wenig vom Hype nerven zu lassen. Es wird auch wieder anders werden.
Biggestselecta
18.02.2022, 10:53
Wow, Danke für die vielen Einblicke:gut:
Ich musste das mal loswerden.
Das Forum hat sich geändert wie auch die Zeit.
Ich finde es auch Großartig das auch altgediente
Member so empfinden und ich persönlich bin wahrhaft
kein absoluter Kenner, einfach einer der aus den alten
Threads gelernt hat.
siggi415
18.02.2022, 10:57
Mir geht es da wie René. Eine weitere Rolex werde ich mir nicht mehr leisten wollen, trage sie eh in der Öffentlichkeit nur noch selten. Momentan lieber jeden Tag eine andere Seiko.
Trends kommen, Trends gehen. Der Hype um die Uhren wird irgendwann vorbei sein und auch dieses Forum wird sich in den nächsten Jahren immer wieder verändern. Nach so vielen Jahren sind halt auch viele Storys von den alten Member erzählt, die Trüffelschweinsuche nach Exoten und Uhren mit besonderer Geschichte wird immer schwieriger und offenbar auch wieder mehr im Verborgenen betrieben.
Wohin die Reise auch hingeht, lassen wir uns überraschen.
David1973
18.02.2022, 11:09
Bin jetzt 48 und auch schon recht lange hier dabei.
Alles hat im Leben seine Zeit, finde ich. Es waren sehr schöne Zeiten, als ich mir meine Rolex Wunschuhren noch recht locker leisten konnte und
auch die Flipperei machte viel Spaß, ohne große Hintergedanken um irgendwelche Gewinne, einfach weil ich mein Uhrenhobby liebe und mich gerne damit beschäftige.
Beim jetzigen Hype spiele ich nicht mit, teilweise weil ich es einfach nicht will und teilweise weil viele Uhren in einer preislichen Liga gelandet sind, wo es mir keine Freude mehr macht diese zu tragen und natürlich auch die Leistbarkeit und Sinnhaftigkeit für mich nicht mehr gegeben ist.
Positiv für mich ist, dass ich mich an den bestehenden Uhren einfach erfreuen kann und die Lust an der Flipperei bei Rolex Modellen für mich erloschen ist.
Zusätzlich habe ich mich dadurch auch wieder anderen Marken zugewendet.
Und das Hauptargument für mich ist, dass ich nach gefühlten Ewigkeiten einfach kapiert hab, dass ich am Uhrensektor ganz vieles schön und interessant finde, für mein Handgelenk aber der absolute "Basics" Typ bin. Mit einer Sea Dweller 16600 und einer Plexi Speedy bin ich glücklich.
andreaslange
18.02.2022, 11:14
Dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben!
Ich bin seit 2003 dabei.
Damals gab es auf alle Uhren Prozente.
Außer auf die Daytona in Stahl. Die hat rund 5.700 Euro Liste gekostet
und war beim Grauhändler für 8.500 - 9.000 Euro zu bekommen.
Aber auch dort wurde gejammert...
Die Uhren seien durch die Euroumstellung viel zu teuer geworden ;)
Mir gefällt die aktuelle Situation auch nicht!
Aber trotzdem lasse ich mir den Spaß nicht verderben.
Uhren sind mein absolutes Hobby Nummer 1
(Wogegen mein Interesse an Autos stark nachgelassen hat. Letztes Jahr habe ich es geschafft
auf mein Spaß-Auto ganze 400 Kilometer drauf zu fahren)
Ich bin in der glücklichen Lage, einen Juwelier zu haben, von dem ich von Anfang an immer
meine Uhren her habe.
Es gab Zeiten, da wurde man deswegen belächelt, weil es beim Grauhändler ja alles viel
günstiger gibt.
Jetzt lache halt ich, weil mir mein Konzessionär so ziemlich jeden Wunsch von den Augen abließt.
Ich hab es auch schon mal geschrieben und deswegen fast schon blöd angemacht.
Aber garantiert würde ich KEINEN einzigen Euro über Liste zahlen!
Da gäbe es genügend andere Marken auf die ich ausweichen könnte.
Ich freue mich auch schon riesig auf die Neuvorstellungen Ende März.
Da sind sicher wieder ein paar Uhren für mich dabei.
Gruß
Andreas
daytonasub
18.02.2022, 11:24
Klingt interessant (ist es aber nicht).
Ja, Bobo, ich verstehe Dein Unbehagen sehr gut. Kann man den geliebten Rolex-Mikrokosmos gegen invasive Arten schützen?
Ich fürchte nein. Wo Aas ist, sind auch Geier.
herrlich!
Gruß
Frank
Chris360
18.02.2022, 11:37
Wir sind die gleiche Altersklasse und ich kann Dich super verstehen.
Mittlerweile geht mir das auch alles richtig auf den Sack! Ich trag meine Submariner nur noch, weil es eben seit 2005 "mein" Modell ist. Mich ärgert es aber ungemein, dass das mittlerweile ein Symbol von Renditespakkos sondersgleichen ist.
Ich war stolz darauf, zu wissen, ob die tiefe Flankenkerbe von Korallen aus dem indischen Ozean ist, oder die andere an der Schließe im erheiterten Zustand auf ner Collegeparty in L.A. reingekommen ist.
Und wenn ich dann jüngst den Schutzfolienthread sehe, kriege ich das Ko**en
Bin ein wenig jünger (30), aber kann das 1:1 nachvollziehen bzw. sehe es auch so.
Rolex macht mir im Moment keinen Spaß und ich jage dem Trend, der momentan von IG, TikTok, etc. ausgeht, nicht hinterher. Zumal ich diese "sozialen" Medien überhaupt nicht nutze und mir vielen unverständlich ist. Manchmal komme ich mir vor wie ein Alien in meiner Altersklasse, aber ich erfreue mich an anderen Dingen momentan mehr.
So bin ich auch zu anderen Marken gekommen, z.B. zu Omega mit der genialen Weiterentwicklung der Speedmaster Moonwatch. Die macht für verhältnismäßig (!) wenig Geld sehr, sehr viel Spaß. Oder auch Tudor mit der BB 58 oder der Pelagos komme ich näher. Eine Submariner? Im Moment brauche ich die nicht, danke.
Ich denke, der Hype wird auch wieder abflachen. Lineare Betrachtung war bisher selten richtig - unwahrscheinlich, dass es hier anders sein sollte; irgendwann kommt die Gegenbewegung und der Markt normalisiert sich wieder.
Moin Bobo,
ich bin der Situation nicht ganz undankbar, mein Uhrenhorizont ist seit dem erweitert, und mittlerweile bin ich bei anderen Marken beheimatet.
Genau das! :gut:
Und da gibt es sehr sehr viel zu entdecken.
Soeckefeld
18.02.2022, 11:43
Bobo, ich sehe es sehr ähnlich :dr:
Wenn etwas plötzlich zu sehr gehyped wird, fühlt sich ein alter Hase, eher wie ein Mitläufer und nicht mehr als Pionier.
Der Silberrücken wird von Jungvolk umgeben, die seine Leidenschaft verwässern und auf Konsum reduzieren.
Selbst als "Meister" kann man sich kaum noch hervor tun, denn jeder Internet-User meint alles besser zu wissen.
Mir persönlich schmeichelt es nicht, wenn Teenager sich über meine Rolex am Arm ereifern.
Mein Heiligtum wird zur Begierde der markenfixierten Masse. Schlimmstenfalls wirst du beklaut
Auf der Anderen Seite, braucht niemand hier im Forum, sich eine Uhr vom Mund abzusparen.
Wir haben es uns verdient. Also ich jedenfalls...
Mein Belohnungssystem funktioniert noch sehr gut, meine Uhren machen mich sehr glücklich.
Ich blende Influenzer und Spekulanten aus und bleibe hier dieser Community treu.
Die Zeit läuft ab, vielleicht noch 10 Jahre... dann bin ich Anfang 70 und verhöker eh alles
Bis dahin "Zeiten ändern sich"
Andy Ommsen
18.02.2022, 11:47
Ich bin da komplett bei kurvenfeger, kein Insta/facebook/twitter/tiktok, seinerzeit aus beruflichen und jetzt auch aus privaten Gründen. Ich brauche diesen hype nicht, der da veranstaltet wird. Die Entwicklung sehe ich aber leider so wie Bobo, das nimmt inzwischen unverständliche Ausmaße an. Ich würde auch nicht beim Grauen kaufen, zwar warte ich seit 1,5 Jahren auf meine Pepsi am Oyster von meinem Konzi, entweder kommt sie oder nicht. Schlaflose Nächte habe ich deswegen nicht, es gibt andere schöne Dinge im Leben :dr:
Alterpadawan
18.02.2022, 11:57
Servus
Danke für die Schilderungen.
Bei mir ist es ähnlich. Mit meinen 46 Jahren gehöre ich offensichtlich zum Mittelfeld. Seit gut 25 Jahren habe ich eine gewisse Uhrenleidenschaft. Zuerst mit ner Breitling vom Gehalt abgespart, dann vor 15 Jahren die erste GMT Master. Die habe ich dann irgendwann verkauft und mir die neue Pepsi bestellt, welche jetzt vor ein paar Wochen zum abholen bereit war. Habe mich sehr gefreut, war aber bis dahin draussen aus dem Geschäft. Rolex war für mich immer die Marke, die zwar eine "eigenen" Ruf hat, aber immer für Qualität stand und steht.
Seit dem Kauf der Pepsi bin ich wieder im Geschäft und habe mir ein paar andere Modell noch angesehen. Ich bin erstaunt, in welche Richtung sich er Markt entwickelt hat. Früher war es Leidenschaft gepaart mit Status. Jetzt ist es Leidenschaft und vor allem Investment. Und das ist nicht nur bei Rolex so.
Wie gesagt, ich bin erstaunt. Freue mich aber jeden Tag an der Pepsi. Und das ist ja das, was zählt. Und dann gibt es auch noch andere Marken, die auch tolle Uhren haben, aber die Begehrlichkeiten anders Verteilt sind, wie z.B. Jaeger LeCoultre.
Nun ja, ich hatte offensichtlich Glück mit meinem Konzi und dass ich mein Interesse vor Jahren kund getan habe...
Danke an den TS für seine interessanten Ausführungen und natürlich auch dem Rest für die spannenden Meinungen dazu.
Da fühle ich mich direkt angesprochen und verstanden; bin auch Ende 30 und habe seinerzeit mal eine Hulk mit Rabatt beim Konzi abgelehnt, weil
sie mir nicht gefallen hat. Und es auch heute noch immer nicht tut :weg:
Dabei kam Rolex bei mir auch später, als die Uhrenleidenschaft selbst.
Für mich war der Name immer mit etwas verbunden, das man sich ein wenig aufspart, weil es etwas Besonderes ist. Damals aus meiner Sicht nur getoppt von Patek.
Etwas jedenfalls, für das man irgendwie ein gewisses Alter braucht und das etwas ist, womit man sich belohnt, oder an einen Meilenstein im Leben erinnern möchte.
Daher spielen für mich auch schon mal die Herstellungsjahre oder Seriennummern eine mitunter recht wichtige Rolle :rolleyes:
Mir war klar, die Entscheidung muss wohl überlegt sein, denn hergegeben wird sie im Idealfall nicht mehr. Nur an die nächste Generation :op:
Also ja, der Hype schmälert meinen Spaß durch die extremen Preise und schlechten Verfügbarkeiten.
Aber den Spaß an den beiden Schätzchen die ich habe, den lasse ich mir deswegen noch lange nicht nehmen.
Da ich sie stets für mich getragen habe und trage, ist (mir) auch egal, ob und wer das noch tut, oder erkennt.
Die meisten "da draußen" sind trotz social media nicht so uhrenbekloppt, wie wir hier, und reagieren ohnehin nicht auf das, was am Handegelnk ist.
Und das ist gut so. Einzig ein ungutes Gefühl ob des wirren Marktwertes schwingt bei mir ab und an mit.
Die Präsenz nach draußen hängt aber auch immer ein wenig vom eigenen Auftreten und Stil ab, und wie man seinen Wecker trägt.
Ich denke, über kurz oder lang wird sich alles auch wieder ein wenig normalisieren ... :dr:
Jeder hat mal den Blues hier.
Das ist normal und das war schon immer so. Auch vor 20 Jahren in den "goldenen Zeiten". Die Sichtweisen ändern sich im Laufe der Jahre.
ABER:
:grb:
Ich finde es sehr befremdlich, wenn herausragende Attribute einer Marke wie die seit Jahrzehnten hohe Beliebtheit, die große Nachfrage, die gute Reputation und der steigende Marktwert immer wieder als No-Go Kriterien zitiert werden.
Wenn Spekulateure eine Oyster Perpetual mit turkisfarbenem Blatt für 50000€ anbieten dann ist es ein NO-GO Georg...
Viel mehr ist das mehr als lächerlich und kann nur von dummen Menschen (Käufern die dieses Geld auf den Tisch legen) angenommen werden..
Die grundsätzliche Reputation und Qualität will hoffentlich keiner ernsthaft in Frage stellen.
Sundaykid
18.02.2022, 12:56
Ich bin ja relativ neu hier im Forum. Obwohl mich die Leidenschaft für schöne Uhren schon seit über 30 Jahren begleitet, hat es mich erst seit ein paar Jahren zu Rolex hingezogen. Vorher waren es halt andere Marken im Luxusuhrensegment. Da meine Frau schon länger zur Marke Rolex tendiert, hat sie mich vor ein paar Jahren angesteckt und zu Rolex gebracht.
Mit meinen bald 55 Jahren ist mir persönlich der ganze Hype, Instagram Kram und FB Blödsinn relativ schnuppe. Ich erfreue mich trotzdem an den schönen Zeitmessern von Rolex und zwar ausschließlich an neuen Modellen und nur vom Konzi.
Für alle die hier im Vintage Bereich gibt es ja auch hier im Forum weiterhin auch genügend Foren und Austausch Möglichkeiten. Deshalb verstehe ich hier das ganze Gejammer eigentlich nicht so recht. Ich habe größten Respekt für diejenigen die sich in im Vintage Bereich gut auskennen und lese da auch gerne mit.
Grüße
Peter
harry_hirsch
18.02.2022, 13:09
Toll geschrieben, Bobo - vielen Dank :gut:
Du sprichst mir da absolut aus der Seele. Ich habe in den letzten Jahren durch die Entwicklung mein Interesse an Uhren fast komplett verloren, es ist einfach nicht mehr spannend und ich kann bei den Preisen auch nicht mehr mithalten.
Es geht so weit dass ich teils sogar gar keine Uhr mehr trage und wenn dann nur meine Cartier Santos noch ab und an.
Mir hat die Zeit ab 2010 wirklich uhrentechnisch sehr viel Freude bereitet und ich bin froh dass ich in dieser Zeit viele tolle Uhren erwerben und tragen konnte und dass man damals noch zum Konzessionär gehen konnte und sich sein heißgeliebtes Modell für einen noch für Normalsterbliche leistbaren Betrag kaufen konnte.
Spaß und Freude macht mir das Alles im Jahr 2022 keinen mehr, aber es gibt gottseidank auch genug andere schöne Dinge im Leben mit denen man sich beschäftigen kann :)
Zitat Andreas (Soeckefeld):
Wenn etwas plötzlich zu sehr gehyped wird, fühlt sich ein alter Hase, eher wie ein Mitläufer und nicht mehr als Pionier.
Der Silberrücken wird von Jungvolk umgeben, die seine Leidenschaft verwässern und auf Konsum reduzieren.
Selbst als "Meister" kann man sich kaum noch hervor tun, denn jeder Internet-User meint alles besser zu wissen.
Mir persönlich schmeichelt es nicht, wenn Teenager sich über meine Rolex am Arm ereifern.
Mein Heiligtum wird zur Begierde der markenfixierten Masse. Schlimmstenfalls wirst du beklaut
Andreas, teile Deine Ansicht, Du hast diese (hoffentlich nur) momentane Situation sehr gut beschrieben.
"Spaß und Freude macht mir das Alles im Jahr 2022 keinen mehr, aber es gibt gottseidank auch genug andere schöne Dinge im Leben mit denen man sich beschäftigen kann" - schönes Fazit! :dr:
Bevor es hier wieder nur um Spekulationen und Preise gehen sollte; vieles ist auch positiv.
- die Informationen sind viel viel transparenter geworden & vor allem erhältlich
- man kann sich viel leichter mit anderen vernetzten und lernen
- Fakes und Fake Verkäufer lassen sich leichter & schneller umfahren
- das Thema ist aus der reinen NERD Ecke raus und es stecken tolle Sammler, interessante Menschen hinter den Schreibtischen
- Einige Uhren sind dadurch erreichbar, dass einfach eine banale Stahlrolex verkauft werden kann und dafür dann eine schöne Jaeger etc. zu einem findet
Jede Dekade hat Gutes und Beigeschmäcker, die nicht schmecken. Der Fokus liegt leider fast immer auf das was nicht schmeckt.
Bevor es hier wieder nur um Spekulationen und Preise gehen sollte; vieles ist auch positiv.
Jede Dekade hat Gutes und Beigeschmäcker, die nicht schmecken. Der Fokus liegt leider fast immer auf das was nicht schmeckt.
Thanks - das wollte ich auch gerade so ähnlich schreiben!
:gut::op:
"Der Fokus liegt leider fast immer auf das was nicht schmeckt." - das stimmt... Liegt wohl in der Natur des Menschen...
Auf jeden Fall bin ich froh diese tolle Zeit durchlebt zu haben, und auch heute noch da zu sein! ;)
shocktrooper
18.02.2022, 13:30
Wenn etwas plötzlich zu sehr gehyped wird, fühlt sich ein alter Hase, eher wie ein Mitläufer und nicht mehr als Pionier.
Der Silberrücken wird von Jungvolk umgeben, die seine Leidenschaft verwässern und auf Konsum reduzieren.
Selbst als "Meister" kann man sich kaum noch hervor tun, denn jeder Internet-User meint alles besser zu wissen.
Mir persönlich schmeichelt es nicht, wenn Teenager sich über meine Rolex am Arm ereifern.
Mein Heiligtum wird zur Begierde der markenfixierten Masse. Schlimmstenfalls wirst du beklaut
DAS trifft meine Gemütslage seit einiger Zeit recht gut. Früher kam man mit Leuten mal ins Gespräch und fachsimpelte ein wenig, heute gibt es mehr Gespräche, die sich fast ausschl. um Verfügbarkeit und Rendite drehen. Und viele Träger sind nicht mehr meine Welt. Da waren mir die Rolex tragenden Luden der späten 70er (ich kannte ein paar) lieber. Ich bin es müde. Und der Blick richtet sich woanders hin.
Was ich wollte, hab ich. Und mehr. Was ich noch will, kommt oder auch nicht. Ist mir gleich. Und manchmal denk ich, komm, verkauf die meisten und entspann dich. Aber dann denk ich wieder - hey, ich war schon vor dem Hype da. Und der Hype geht vorbei. Und ich werd dann immer noch da sein. So wie viele andere. Die Richtigen. Die, die übrig bleiben, wenn die Renditejäger und Influencer einen neuen Hype um was auch immer lostreten.
Wenn etwas plötzlich zu sehr gehyped wird, fühlt sich ein alter Hase, eher wie ein Mitläufer und nicht mehr als Pionier.
Der Silberrücken wird von Jungvolk umgeben, die seine Leidenschaft verwässern und auf Konsum reduzieren.
trifft es ziemlich gut ;)
Auch sehr schön gesagt Sascha!! =)
papagonzo
18.02.2022, 13:39
Ein wirklich interessanter Thread und in vielen Beiträgen finde ich mich gedanklich wieder. Der komplette Hype im Netz geht zu 100% an mir vorbei und ich nutze keines der sozialen Netzwerke. Somit könnte ich mich völlig ungetrübt an meinen Uhren erfreuen. Mittlerweile ist es aber leider so, dass die pervertierte Preisentwicklung bei mir dazu geführt hat, dass ich kaum noch eine Rolex auf der Straße trage. Mittlerweile erkennt ja fast jeder 15 jährige was man da am Arm hat und das löst bei mir vermehrtes Unbehagen aus. Heutzutage werden halt schon Menschen wegen bedeutend weniger Opfer einer Straftat. Positiver Effekt dabei ist aber, meine anderen Marken bekommen nun deutlich mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Safetycar
18.02.2022, 13:47
Hallo Bobo,
toll geschrieben. Das spiegelt die letzten Jahre gut wieder. Meine erste "gute" Uhr war eine Omega Seamaster, die gab es 1995. Danach kamen noch andere Uhren und Marken dazu. Meine erste Krone gab es 2019, als ich sechzig wurde. Qualität und Ganggenauigkeit überzeugen. Die richtige Zeit um unbekümmert einzusteigen habe ich leider verpasst. Mich stört mittlerweile, dass Rolex im Internet von "Fachleuten" beraten wird, wie damals die Aktien des neuen Marktes. Als der zusammenbrach, wurden viele arm, wenn das mit den Uhren passiert, können Liebhaber wieder ihr Wunschmodell zeitnah bekommen. Dein Post hat in mir die Hoffnung geweckt, dass demnächst eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird und die Renditespackos weiterziehen.
Grüße Horst:winkewinke:
valoletten
18.02.2022, 14:04
Dass bald die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird, glaube ich leider nicht. Dieser ganze Hype wird sich noch etwas länger halten, glaube ich.
Aber ich lese aus dem Thread heraus, dass viele immer noch sehr an ihrem Hobby hängen und das freut mich. Mir gibt der Thread wieder etwas mehr Elan mich hier einzubringen und mal wieder etwas mehr von den Geschichten zu erzählen, was meine Uhren für mich so bedeuten. (Aber auch nur wenn’s gute Geschichten sind) ;)
obiwankenobi
18.02.2022, 14:16
Den Hype gab es schon immer und Uhren waren schon immer zu teuer.
Zumindest war das Geheule immer allgegenwärtig. Allerdings ist der Hebel der Teuerung enorm.
Allerdings gab es Spekulationen schon immer - insbesondere im Vintage ! Das war aber damals nicht so im Fokus wie heute.
Aber es wäre naiv zu glauben, dass heute „alles anders“ ist als früher.
shocktrooper
18.02.2022, 14:28
Den Hype gab es schon immer und Uhren waren schon immer zu teuer. Zumindest war das Geheule immer allgegenwärtig. Allerdings ist der Hebel der Teuerung enorm.
Einspruch, Euer Ehren. Es gab durchaus eine Zeit (gar nicht so lange her) da gabs außer der Daytona jede Stahluhr entweder direkt aus der Auslage oder nach Bestellung mit ein wenig überschaubarer Wartezeit. Plus Nachlass.. bei güldenen sogar ganz erheblichem. Und Geheule über die Konzipreise gabs auch nicht. Entweder man hat sie sich da mit ein wenig Rabatt gekauft oder mit erheblich mehr Rabatt beim Grauen. ;)
obiwankenobi
18.02.2022, 14:57
Einspruch, Euer Ehren. Es gab durchaus eine Zeit (gar nicht so lange her) da gabs außer der Daytona jede Stahluhr entweder direkt aus der Auslage oder nach Bestellung mit ein wenig überschaubarer Wartezeit. Plus Nachlass.. bei güldenen sogar ganz erheblichem. Und Geheule über die Konzipreise gabs auch nicht. Entweder man hat sie sich da mit ein wenig Rabatt gekauft oder mit erheblich mehr Rabatt beim Grauen. ;)
Das stimmt.
Da gabs nur die Daytona billiger beim KOnzi - ach, das ist ja immer noch so lol
Krokodil
18.02.2022, 15:15
Ich bewege mich nun leider nicht lange genug zwischen Uhrenliebhabern wie hier, um die Uhrengesellschaft vor 15 Jahren beurteilen zu können. Ich verstehe aus eigener Erfahrung den Frust darüber, dass man Uhren schwer oder nur teuer bekommt. Ich verstehe auch, dass man sich aus Gründen der Gefahr eventueller Überfälle irgendwo mit einer Rolex eventuell nicht wohlfühlt. Ich verstehe aber nicht, wieso scheinbar einige uhrenaffine Menschen hier ihre Rolex nicht mehr gerne tragen, weil sie befürchten, mit "den anderen" in eine Schublade gesteckt zu werden.
Hier in Hamburg gibt es wahrscheinlich im Luxussegment wenig, das es nicht gibt. Einmal am Neuen Wall langzuschlendern reicht aus, um die teuersten Uhren, Taschen, Kleidungsstücke, Autos u. s. w. (und deren Replikate) zu sichten. Ferner der Großstadt dürfte das schon völlig anders aussehen: in kleineren Städten und Dörfern halte ich Rolex und Co. nicht für so alltäglich, dass man in eine ungewünschte Schublade gesteckt wird, vorausgesetzt dass die Uhr überhaupt erkannt wird. Aber selbst, wenn sie erkannt wird (egal ob in Hamburg oder Schnippendippen), ist eine Rolex in meinen Augen bloß ein kleines Accesoirs, das einem Außenstehenden nur wenig verrät. Eine Jogginghose in der Öffentlichkeit sagt in meinen Augen viel mehr. Aus diesem Grund ist es für mich relevant, wie diese Uhr getragen wird. Eine Rolex zu Hemd, Chinos und guten Schuhen hat eine völlig andere Wirkung als zu Jogginganzug, weißen Tennissocken und Adiletten.
Wenn ich mich ins Auto setze, von der Arbeit nach Hause fahre und mal nach rechts oder links in Fahrzeuge der Premium- und Luxusklasse sehe, treffe ich auch nicht immer auf sympathische Gesichter, aber deshalb lasse ich mir auch nicht die gute Meinung von Mercedes oder BMW kaputt machen.
Ich glaube aus Erfahrung, dass mehr Leute meine Uhr bemerken als mir bewusst ist, aber unangenehme Situationen sind daraus bisher - zum Glück - eher nicht entstanden. Jugendliche haben mich noch nie darauf angesprochen.
Letzten Endes gilt: wenn mich jemand wegen einer Uhr in eine Schublade steckt, ist das eher seine Angelegenheit als meine.
Und ist dieses Forum nicht auch eine digitale Plattform, auf der Menschen interagieren, also Social Media?
Das ist meine Meinung und vielleicht sehe ich an der einen oder anderen Stelle etwas falsch. Kann eventuell mal jemand seine Erfahrung aus Kleinstadt oder Dorf schildern? Vielleicht nicht unbedingt aus beispielsweise Oberstdorf, sondern vom ganz normalen Durchschnitt.
FighterJeff
18.02.2022, 16:07
Man sagt schließt sich eine tür öffnet sich eine andere. ;)
Aber ich denke, dass man irgendwann über die Geschichte lachen wird.
Natürlich haben einige Uhren eine gute Wertentwicklung hingelegt, aber ich finde es schade, dass man die Uhren wie Aktienassets sieht.
Daemonchen
18.02.2022, 16:20
Was für ein interessanter Thread :)
Ich war gestern in der Rolex Boutique in Hamburg und habe mit dem dortigen Uhrmachermeister ein laaaanges und interessantes Gespräch geführt (und in Erinnerungen geschwelgt …)
Leidenschaft für schicke Uhren schon mit 12, erster Rolexkauf vom Freund vereitelt, zweiter Rolexkauf vom Freund vereitelt (Plexi-Vintage-Pepsi… das halte ich ihm und er sich selbst heute noch vor :D. ) Beim ersten Kauf mehrere Stahlmodelle zum „sofortkauf“ beim Konzi zur Auswahl gehabt :op: Mittlerweile bei Gold gelandet , der Freund schweigt still bzw wurde selbst mit dem Krönchen und Tudor-Virus angesteckt -> soviel in Kürze zu meinem Werdegang :)
Ich muss sagen, ich liebe meine Uhren heiss und innig und erfreue mich immer aufs Neue an ihnen. Von einer trennen würde ich mich nur im absoluten Notfall.
Die Preisentwicklung finde ich allerdings auch mehr als krass.
Zum Thema (a)soziale Medien - teilweise unglaublich übel - ich gehe da gepflegt in den Ignore-Modus bei dem was ich als schrottig empfinde. Sollen sie alle machen, bald werden wieder andere Säue durchs Dorf getrieben. Über gute Beiträge (Foren, manche Blogs, manches auf YT,..) freue ich mich natürlich. Der Rest…. So what. (Ein von mir sehr geschätzter Kollege pflegt immer zu sagen „ I don‘t even ignore it.)
Mit dem Blues… so ähnlich ging es mir bei Stone Island (vllt ein schlechter Vergleich, ein bisschen passt er trotzdem, finde ich). Auf einmal rennt „jeder“ damit rum. Die Logos werden immer fetter,… die Qualität ist zT nicht mehr so gut,…
Am Anfang hat es mich geärgert. Mittlerweile denke ich mir auch hier „so f***ing what“ - ich bin halt oldschool und noch nie trendy… Und Hypes kommen und gehen… Und außerdem habe ich kaum andere Klamotten :tongue:
(Mich hat auch noch nie jemand auf meine Uhr am Arm angesprochen, bei der 16700 hat mein damaliger Oberchef mal etwas länger drauf geguckt aber nix gesagt. :) - ich bin schlichtweg auch niemand, bei dem man eine schicke Uhr vermutet und das ist auch ganz gut so)
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und viele Grüße aus dem Norden
FighterJeff
18.02.2022, 16:29
Allerdings gab es Spekulationen schon immer - insbesondere im Vintage ! Das war aber damals nicht so im Fokus wie heute.
Aber es wäre naiv zu glauben, dass heute „alles anders“ ist als früher.
Nein, früher war alles überschaubarer. Heute weiß man nicht mal mehr wo der Preis einiger Uhren mehr sind. Die Daytona kann von Heute auf Morgen auf 100000€ gehen. Sowas gab es in der Geschichte von Rolex noch nie. Die Vintage Datejust lag eine sehr lange Zeit im Bereich von 2500€-3500€.
harry_hirsch
18.02.2022, 16:44
Dieser Thread erinnert mich an die alten Zeiten, in denen ich fast jeden Thread verschlungen habe. Und dass ist eine Auswirkung dieser seltsamen Zeit, auch das Forum leidet drunter, und nicht zu wenig. Nur durch die vielen netten Menschen von denen ich einige persönlich kennenlernen durfte bin ich täglich hier und lese/schreibe in Beiträgen die mit Motorrädern, Tiny Häusern, Umzügen, Lebenshilfen usw. zu tun haben, die Uhren sind nicht mehr so vordergründig der Sinn.
Artur, 1:1 meine Gedanken - Dank dafür :gut:
kaiserrob
18.02.2022, 17:46
Früher war halt alles besser. Isso. :ka: :D
Schöner Thread, spricht auch mir aus der Seele- interessanterweise mit ähnlichem Alter wie überraschend viele hier.
Die alten Themen, wo sich Profis um rare Comex Modelle tummelten und die Feinheiten analysierten; der kleine Club Uhrenverrückter ist eben größer geworden, entsprechend haben sich die Themen gewandelt. Vom Reisethread zweier Member, welcher von sehr vielen hier per Forum begleitet wurde, werden größere, allgemeinere Themen und Empfehlungsthreads.
Aber auch das macht doch am Ende das Forum aus - der Horizont erweiteret sich stets.
Denke ich an den Start von Corona zurück - selten so viel interessanten Input gefunden wie hier. Ich schweife ab, back to topic.
Früher war vielleicht einiges besser. Aber nicht alles.
Wüdu.Charly
18.02.2022, 18:10
Rolex ist ein Mythos, eine Ikone. Und das wird auch so bleiben.
Wilsdorf hat die Grundlage geschaffen und seine Nachfolger arbeiten täglich daran, dass das so bleibt.
In den letzten 20 Jahren ist eine Generation Menschen erwachsen geworden, die nicht mehr die gleiche Beziehung zu Armbanduhren hat wie wir.
Dazu kommen die Spekulanten ohne emotionale Bindung zu einer Armbanduhr. Die spekulieren auch mit Aktien oder Immobilien.
Ich bin mir sehr sicher, dass das früher oder später abflacht.
Ich bin seit 35 Jahren mit der Uhrenbranche verbunden und habe seit rund 20 Jahren beruflich mit Rolex zu tun. Dabei bekomme ich Einblicke in die Produktion der Komponenten. Was ich dort sehe und erlebe macht für mich einen wichtigen Teil der Faszination Rolex aus. Dahingehend ist Rolex einzigartig. Ich kenne keinen anderen Hersteller, welche diese hohe Jahresmenge so perfekt mit Industrialisierung und Qualität kombiniert.
Gleichzeitig wird die Marke gepflegt und entwickelt. Da ist „alles“ durchgängig durchdekliniert. Von der tollen Empfangsdame bis zum Personalrestaurant mit Sternecharakter.
Lasst den Blues vorbeiziehen und freut Euch an Euren tollen Uhren die Ihr schon trägt!
Der Hype wird früher oder später vorbeigehen.
Rolex bleibt einzigartig.
Just my 2 Cents.
@Ramona:
Zitat Daemonchen:
Mit dem Blues… so ähnlich ging es mir bei Stone Island (vllt ein schlechter Vergleich, ein bisschen passt er trotzdem, finde ich). Auf einmal rennt „jeder“ damit rum. Die Logos werden immer fetter,… die Qualität ist zT nicht mehr so gut,…
Am Anfang hat es mich geärgert. Mittlerweile denke ich mir auch hier „so f***ing what“ - ich bin halt oldschool und noch nie trendy… Und Hypes kommen und gehen… Und außerdem habe ich kaum andere Klamotten :tongue
Ähm, ich trage Stone Island seit mindestens 25 Jahren, das waren immer reine Herren (Männer) Klamotten.=(
So, jetzt zurück zum eigentlichen Thema.......
M.Soleil
18.02.2022, 19:38
Ich freue mich auch über dieses Thema. Auch mein Alter passt.
Ich durfte zu Beginn nur ganz kurz kennenlernen wie es „damals“ war…
Auch stimme ich sehr vielen Thesen hier zu. Ich versuche, wie immer, das Positive zu sehen.
Wenn ich mit der großen Aufmerksamkeit und den Preisen meiner blauen eckigen Traumuhren, nichts anfangen kann, habe ich zwei
Anmerkungen.
1. (persönlich) Ich weiß nicht ob ich jemals auf „alte“Rolex gekommen wäre, wenn ich die neuen Uhren leichter bekommen hätte.
2. es freut mich das der Markt für mechanische Uhren so gefragt ist. Vor ein paar Jahren konnte man sich nicht sicher sein wie die „Jungen“ der
alten Technki gegenüber stehen. Es kommen viele Interessante Uhren auf den Markt, weil es sich lohnt.
Die Logos werden immer fetter,… die Qualität ist zT nicht mehr so gut,…
Am Anfang hat es mich geärgert. Mittlerweile denke ich mir auch hier „so f***ing what“
Du musst von BMW reden??? Habe ich inzwischen auch Abstand genommen von. :D
DanielB80
18.02.2022, 20:43
Ich finde eure Beiträge super und sehe es genau so. Leider bin ich erst später dazu gekommen, mir eine Rolex zu kaufen, leider zu spät, da ich anderen Hobbies den Vorrang gegeben habe. Genau diese Wandlung sehe ich in meinen anderen Hobbies auch und sie gefallen mir da genau so wenig.
Staubauge
18.02.2022, 20:54
Ich interessiere mich seit 2010 für mechanische Uhren. Alles fing mit einer Modeuhr an, die ich geschenkt bekam. Sie hatte ein mechanisches Werk aus China und durch den Glasboden konnte man das Werk sehen. Ich fand die Technik dahinter extrem interessant und belas mich dazu. Irgendwann sollte es dann eine erste „richtige“ Uhr werden, also eine mit ETA-Werk. Denn die waren damals noch in meinem Budget. Laut der damaligen Threads in den einschlägigen Foren war auch von diesen ominösen Grauhändlern die Rede, aber ich wollte sicher sein, ein Original zu kaufen und auch das Erlebnis beim ersten Uhrenkauf sollte besonders sein. Und so ging ich mit meiner damaligen Freundin zu Wempe und ließ mir mehrere Modelle (keine davon Rolex) zeigen. Dennoch legte der Verkäufer mir eine Submariner und eine GMT daneben. Die ließ ich damals noch links liegen, weil mir die Verarbeitungsqualität nicht gefiel. Blechband, Aluminiumlünette…nee. Dagegen wirkten Omega und Breitling deutlich hochwertiger. Und so kaufte ich zunächst zwei Uhren dieser Marken.
Erst zwei Jahre später wurde ich über die Foren erneut auf Rolex aufmerksam. Von einem „Klassiker“ war da immer die Rede. Einer Uhr, die man „zu allem tragen“ könne: Die Rolex Submariner. Auf Fotos sah sie immer super aus. Habe ich mich damals doch falsch entschieden? Die Zweifel wuchsen und so auch meine Neugierde, sodass ich mir die fünfstellige Sub kaufte. Dieses Mal beim Grauen, da doch etwas günstiger als beim Konzi (so viel hatte ich bis dato dank der Foren dazugelernt). Aber wir wollten keine Freunde werden. Mein erster Eindruck bestätigte sich erneut und so verließ sie mich kurze Zeit später wieder. Bis es ein Jahr danach die sechsstellige Revolution gab. Und da war sie, die für mich perfekte Uhr: Eine 116610LN. Direkt bestellt und bis heute meine absolute Lieblingsuhr. Wenn ich nur eine behalten dürfte, dann die! Während ich diese Zeilen verfasse, zeigt sie mir zuverlässig die aktuelle Zeit und das Datum an. Und das wird sie auch noch viele Jahre tun.
Jetzt fehlt mir nur noch die GMT, also die Pepsi. Die gefällt mir auch sehr gut. Eigentlich wäre die Geburt unseres ersten Kindes ein toller Anlass gewesen, aber davon kann sich „mein Konzi“ auch nichts kaufen. Den Rest kennt ihr ja. Und wer glaubt, dass sich daran etwas ändert, weil die Leitzinsen um ein paar Prozentpünktchen angehoben werden sollen, den muss ich enttäuschen. Entscheidend ist der Realzins und der wird selbst dann noch negativ sein, wenn die Leitzinsen bei 2 % liegen. Da muss also schon deutlich mehr passieren. Und genau das halte ich auf absehbare Zeit für sehr unwahrscheinlich. Somit schwinden meine Chancen auf die Pepsi mit jedem Jahr. Doch es gibt Wichtigeres im Leben als Uhren. Und so erfreue ich mich der Zeit sowie der Uhr aus einer längst vergangenen Rolex-Ära.
Biggestselecta
18.02.2022, 23:32
Bevor es hier wieder nur um Spekulationen und Preise gehen sollte; vieles ist auch positiv.
- die Informationen sind viel viel transparenter geworden & vor allem erhältlich
- man kann sich viel leichter mit anderen vernetzten und lernen
- Fakes und Fake Verkäufer lassen sich leichter & schneller umfahren
- das Thema ist aus der reinen NERD Ecke raus und es stecken tolle Sammler, interessante Menschen hinter den Schreibtischen
- Einige Uhren sind dadurch erreichbar, dass einfach eine banale Stahlrolex verkauft werden kann und dafür dann eine schöne Jaeger etc. zu einem findet
Jede Dekade hat Gutes und Beigeschmäcker, die nicht schmecken. Der Fokus liegt leider fast immer auf das was nicht schmeckt.
ich muss Dir recht geben, 100 %!
Btw: Ich finde Rolex nach wie vor spitze, die machen unternehmerisch so einiges richtig, Hut ab.
Ich bin auch selbst keiner der ewig gestrigen. Nur entwickelt sich das alles zu einem Weg, den sich hier
vor einigen Jahren die meisten nicht ausgemalt haben. Das inspirierte mich zu diesem Thema.
Und wie man sieht bin ich froh und auch erstaunt das der thread anklang gefunden hat.
Ich kann mich auch selbst noch erinnern wie ich um 2007-2008 gedacht habe: Vintage GMT oder SUB.... never!
Heute: 4 stellig, lecker.
Ich will damit sagen, das ich hier hineingewachsen bin. Ohne Überflutung, einfach durch Interesse.
Und man sieht auch hier, beim Vintage Bereich das die alten Eisen sehr gefragt sind.
Daemonchen
19.02.2022, 11:11
@Ramona:
Ähm, ich trage Stone Island seit mindestens 25 Jahren, das waren immer reine Herren (Männer) Klamotten.=(
So, jetzt zurück zum eigentlichen Thema.......
(Sorry, noch einmal ganz kurz Off Topic)
Moin Uwe,
du hast natürlich recht, SI ist eine Herrenmarke. Ich habe mich um 1996 in die Marke verliebt, als ich das erste SI-Teil lustigerweise an einer Frau gesehen habe.
Und seit ich die Sachen bezahlen kann :jump: trag ich sie fast ausschließlich. Gerade die Strickpullis in S passen wie angegossen, die sind ja zumeist recht schmal, Shadow Project mal ausgenommen :)
Muss mal stöbern gehen - Vielleicht gibt es ja einen SI-Thread.
Jetzt wieder zurück zum Thema - sorry - aber es passte halt zum Thema Hype wie die Faust aufs Auge
AndiWePunkt
19.02.2022, 13:34
Beim Thema Uhren bin ich ja erst wenige Jahre dabei, kenne somit quasi nichts anderes als diesen Hype und kann nicht wirklich mit der früheren Situation vergleichen.
Auf der anderen Seite bin ich alt genug um bereits mehrere andere Hypes (Ferrari, IT Aktien, luftgekühlte Elfer etc.) erlebt zu haben, die früher oder später wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind. Manche sind in nichts gestürzt, andere haben sich wieder auf einem "gesunden" Level eingependelt.
Irgendwann ist ist das Zeitalter der Spekulation mit kostenlosem Geld auch wieder vorbei.
Bis dahin sehe ich mich abseits von Rolex um - womit ich aber auch nicht alleine bin, Klassiker und andere namhafte Marken haben ja auch stark angezogen.
Diesen Irrsinn um letztenendes schlichte Industrieprodukte, gefertigt in mindestes sechstelliger Anzahl jährlich, mache ich schlicht nicht mehr mit.
Die Sicherheitsbedenken kann ich verstehen, den Frust dass man aktuell die Uhren nicht zum Listenpreis kaufen kann auch.
Aber wenn man sich damals die Uhr als „Liebhaber“ wirklich nur wegen der Uhr und nicht auch wegen des Images oder der Wirkung auf die Umwelt gekauft hat, kann es doch heutzutage eigentlich völlig egal sein, ob die Uhr auch von irgendwelchen Influencern, Rappern, Comedians, Sportlern & Co getragen wird, was Spekulanten damit machen und was das Umfeld darüber denkt.
Dafür können die Uhren ja nichts, die waren früher schön und sind es heute immer noch.
Ritzlfix
20.02.2022, 15:00
Da bin ich bei dir, Frank.
Bigblock1
20.02.2022, 20:33
.
salvatori
24.02.2022, 07:59
Interessanter Faden, ich habe meine erste teure Uhr mit 23 gekauft, dieses Jahr schon 30 Jahre her. Ich war stolz wie Bolle auf meine Omega Seamaster Stahl/Gold mit Quarzwerk und Multifunktionsanzeige.
Da ich mich zu dem Zeitpunkt auch stark für HIFI Komponenten interessierte, ging ich immer wieder zu einem Elektro An- und Verkauf.
Einen Tag auch mit meiner tollen Uhr. Als er sie sah, kamen wir ins Gespräch, in dem er sofort sagte, "wenn du schon so viel Geld ausgibt, kauf dir eine Mechanische Uhr" Mechanische Uhr????? Aber Quarz ist doch besser????? Das war der Kick mich auch mit mechanischen Uhren zu beschäftigen.
Es folgten echt spannende Zeiten und die erste mechanische Uhr, ein Breitling Chronomat, mit einem 7750.
Tolle Uhr, für ein neues Projekt musste sie aber gehen. (Habe sie mir aber wieder gekauft und habe wie am ersten Tag Spaß an meiner Uhr)
Ich habe lange Zeit viel geflippert, gekauft, verkauft, getauscht und das durch sehr viele Marken.
Manchmal denke ich zurück, wie schön es war auf Uhrenmessen zu gehen und die ganzen anderen Bekloppten zu sehen, mit ihnen zu fachsimpeln. Ich hatte die verschiedensten Firmen - AP, Blancpain, Breitling, Humblot, Jaeger le Coultre, IWC, Omega, Tudor und natürlich auch Rolex.
Irgendwie wurde mir das ganze Hetzen nach neuen Uhren immer stressiger und ich entschied mich dazu mir eine kleine Sammlung zuzulegen und habe die ganze Flipperei eingestellt. Die Entscheidung wurde mir auch du Rolex erleichtert, denn die neuen Uhren die vorgestellt wurden, sechsstellige Referenzen mit Mopsgehäuse, waren absolut nicht meins. OK, die neue Daytona gefiel mir schon aber eine Uhr ohne Datum - no go! Trotzdem fand ich das Thema Uhren immer noch toll. Als die erste Pepsi auf den Markt kam habe ich mal wieder zugeschlagen, das Gehäuse war ja angepasst dachte ich, bekam auch ziemlich schnell eine aber was sie war sehr schnell wieder weg. Sie war für mich zu schwer und zu auffällig. Ich finde es traurig was aus unserer Leidenschaft geworden ist, nicht mehr in den Laden gehen zu können, sich mit dem Verkäufer zu unterhalten, sich die verschiedensten Modellen zeigen zu lassen und mit einem Neukauf aus dem Laden zu gehen
Heute sieht man in Insta-, Youtube- und Facebookvideos die komischsten Typen, die über Uhren referieren und man beim Zuhören denkt, wo kommst du denn her.
Ich bin so froh kein Verlangen mehr nach einer neuen Rolex zu haben und diesem ganzen Schwachsinn der Renditespackos, entspannt folgen zu können.
Bei den langen Beiträgen hier merkt man echt, wie einigen das Thema hier ans Herz geht - geil! So muss es sein und so geht es auch weiter (nur in einer anderen Geschwindigkeit)
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.